Kapitel 1
Ich lief die verlassene Straße hinunter. Der Wind
peitsche mir so heftig ins Gesicht, dass ich keine Luft mehr bekam. Wieso musste es so weit kommen? Wieso konnte ich nicht einfach wieder zuhause sein und mein Leben leben so wie es immer gewesen war? Aber das ging leider nicht mehr, es sollte nie mehr so sein wie früher.
Alles fing vor zwei Tagen an. Ich stand wie immer total verschlafen auf und kam zu spät zum Schulbus.
Das passierte mir leider immer öfter in letzter zeit, weil ich gerade ein spannendes Buch las. Und wenn ich das tat dann vergaß ich die zeit um mich herum.
Es konnte tiefste Nacht oder früher Morgen sein mir machte das nichts aus. Deshalb verschlief ich auch dauernd.
Nun gut, auf jeden Fall musste ich nun zu Fuß zur Schule gehen und würde wieder einmal zu Spät zur ersten Stunde kommen.
Aber das war mir egal, ich fand die Schule einfach nur überflüssig. Ich sehnte den Tag herbei an dem ich nie wieder dort hin gehen müsste, aber das würde noch eine weile dauern.
Ich war erst in der 10 Klasse. Und so musste ich noch endlose drei Jahre durchhalten.
Dies machte ich aber nicht wegen eines guten Abschlusses, nein ich tat es nur wegen meiner Mutter. Sie würde ausrasten, wenn ich die Schule Schwänzen würde. Und das wollte ich nicht.
Nicht das ich meiner Mutter nicht weh tun wollte, sondern weil sie mich sonst bestimmt in ein Heim gesteckt hätte. Ihr lag wenig an mir. Sie dachte wenn ich mein Abitur in der Tasche hätte und ich eine vernünftige Arbeit finden würde, und somit ein Haufen Kohle verdienen würde, dann bekäme sie auch etwas von diesem Geld zu sehen. Wo sie sich aber leider getäuscht hatte. Keinen einzigen Cent würde sie von mir bekommen.
Wieso auch, als kleines Kind musste ich auch für mich selber sorgen und mein eigenes Geld verdienen, um mir etwas zum Essen kaufen zu können. Ich hatte damals auf der Straße gelebt und die Leute angebettelt, damit sie mir ein paar Groschen geben würden.
Diese Methode hat zwar nicht so viel Geld eingebracht wie ich brauchte, aber es war die einzige Möglichkeit wie ich überhaupt etwas zusammen bekommen habe. Mein Bruder dagegen hatte nie Betteln gehen müssen. Er wurde Mütterlich betreut und kannte keine Geldprobleme oder das Gefühl allein zu sein.
Dafür haste ich ihn abgrundtief. Ich verstand einfach nicht warum meine Mutter ihn anders behandelte als mich. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht?
Darüber dachte ich viel nach. Aber mit der Zeit verdrängte ich diese Frage, weil sie mich traurig machte und mich verletzte. Aber da musste ich durch. Ich schnappte mir meine viel zu große Jacke und stürmte aus der Wohnung.
Ich lief den langen Weg zur Schule. Dabei fühlte ich mich immer so frei, als würde mich nichts aufhalten können.
Als ich gerade einem Fahrradfahrer auswich, fiel ich hin. Dabei riss ich mir mein Knie auf. Mit einem Seufzer schaute ich mir die zerrissene, blutverschmierte Jeans an. Prima gemacht, jetzt durfte ich auch noch mein ganzes erspartes für eine neue Hose ausgeben, obwohl ich so dringend einen neuen Mantel gebraucht hätte.
Als ich aufstehen wollte, stach mir ein greller Strahl ins Auge. Ich legte schützend meine Hand vor die Augen. Dann ging ich vorsichtig näher zu dem glitzernden Ding. Als ich direkt davor stand, erkannte ich, dass es ein kleiner Spiegel war.
Vorsichtig hob ich ihn auf. Er sah sehr alt aus und hatte an seinem Rahmen seltsame Zeichen. Ich schaute mich um, ob jemand diesen Gegenstand verloren hatte und ihn jetzt suchte.
Aber ich sah nur rennende Leute, die es eilig hatten zu irgendeinem Termin zu gelangen. Ich wandte den Spiegel hin und her, um ihn von allen Seiten zu betrachten. Er war nicht größer als meine Handfläche. Ich wollte mit meinen Fingern die Spiegelfläche berühren. Aber als ich diese mit meiner Fingerspitze anfasste, zog mich plötzlich eine ungeheure Kraft in den Spiegel hinein. Ich hörte nur noch das Hupen der Autos und dann wurde alles still. Ich hatte vor schreck die Augen fest zusammen gepresst.
Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich langsam meine Augen öffnete. Das erste was ich sehen konnte war, dass es tiefste Nacht war. Hatte ich so lange hier gestanden? Es war doch gerade erst Morgen gewesen.
Ich schaute mich um. Ich stand nicht mehr am an dem Straßenrand, wo ich zuvor den Spiegel gefunden hatte.
Jetzt stand ich in einem Wald. Aber dieser Wald hatte keine Bäume, sondern bestand aus purem Glas. Kunstvolle, meterhohe Bäume aus Glas. Was war passiert? Befand ich mich in irgendeiner Ausstellung? Wie war ich dann dorthin gekommen?
Ich ging einen mutigen Schritt gerade aus. Da erst viel mir der seltsame Boden auf.
Es war kein Holzboden oder einfaches Gras. Es war ein heller Steinboden. Aber so eine Steinart hatte ich noch nie zuvor gesehen.
Ich ging in die Hocke um ihn besser betrachten zu können. Er war spiegelglatt, aber es sah nicht danach aus das er behandelt worden war.
Er musste so entstanden sein. Glatt und wunderschön. Das Mondlicht spiegelte sich geheimnisvoll darin. Mond? Wie war es möglich, dass in einer Ausstellung, der Mond scheinen konnte.
Ich schaute an die Decke. Aber statt einer weißen Wand, waren dort nur tausende von Sternen. Sie funkelten so wunderschön, wie ich es noch nie gesehen hatte.
Der Mond strahlte ein beruhigendes gelbes Licht aus, das so aussah als könnte es jeden beschützen.
Ich streckte meine Arme danach aus. Als wollte ich den Mond berühren. Er kam mir so nah vor.
Plötzlich hörte ich Schritte. Sie hallten überall. Es klang so, als würden hunderte von Leuten gemeinsam auf mich zu rennen.
Aber als ich mich umdrehte, stand nur ein Junge vor mir. Er schaute mich mit finsterem Blick an.
Bestimmt war er so um die 17. Er hatte seidenes Gewand an und sein langes Haar zu einem Zopf geflochten. Auf seinem rechten Handrücken, war ein Silberner Fleck zu erkennen.
Seine Augen hatten die merkwürdigste Farbe die ich je gesehen habe, sie waren Silbern.
Tag der Veröffentlichung: 29.11.2008
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Hi ich hoffe euch gefällt meine Geschichte bis jetzt :D Ich bin leider noch nicht weiter gekommen, aber ich versuch so schnell wie möglich weiter zu schreiben.
Zum Schluss möchte ich noch meiner Freundin Meli B. danken ohne dich hät ich glaub ich, mich nie hingesetzt um meine Idee aufzuschreiben. DANKE^^