Er
"Entschuldigung, sind Sie Evermore Salazar?" ich drehte mich um und sah eine Frau. Sie war schlank und nicht zu groß. Ihr Haar war rot mit einem bronzenen schimmer und sie hatte große, grüne Augen. "Ähm.. ja. Wieso sprechen Sie mich mit <Sie> an?" antwortete ich. Sie sah mich streng an und sagte "Das ist Pflicht. So will es die Behörde. Und wir denken das Sie und ihre Mitschüler alt genug sind um wie Erwachsene behandelt zu werden." Ich sah sie verwirrt an "Ja. Ok.", "Und wir erwarten dass Sie nicht nur mit einsilbigen Wörtern antworten. Noch etwas. Sie müssen die Lehrer entweder mit <Mam> oder mit <Sir> ansprechen. Haben sie das verstanden?", "Ja natürlich.... Mam" fügte ich dazu. "Gut. Jace! Zeigen Sie Evermore ihre Klassenräume. Danach bringen Sie sie in ihr Gebäude." rief sie einem Jungen zu. Der Junge kam auf uns zu und sagte nur "Ja, Professor Jonson." Professor Jonson sah uns zufrieden an "Na dann, hop, hop. Wir haben ja nicht den Ganzen Tag zeit oder?" Darauf sagten wir beide im Chor "Nein, Mam." Wir drehten uns auf dem Absatz um und liefen zum Gebäude. Während wir liefen sagte er kein Wort. Er war größer als ich, hatte pechschwarze Haare und durch und durch grüne Augen. Sie leuchteten noch mehr als die von Professor Jonson. Es war kein einfaches Grün. Es war moosgrün gemischt mit dem Grün das die Blätter im Frühling haben. Er hatte einfach wunderbare Augen. Wenn man in sie hinein sah verlor man sich in einem Meer voller grünen Blättern. Dann sah er zu mir hinunter und wir sahen uns in die Augen. Plötzlich schüttelte er sein kopf und sagte "Ich bin Jace. Und du bist Evermore, oder?" Ich, musste mich zusammenreißen und aufhören ihn anzustarren. "Ermm.. Nur Ever." Dann streifte ich aus Versehen sein Arm und sah etwas. Ich sah mich. Ich fiel eine Klippe hinunter und schrie. Ich hatte blutrote Augen. Ich fiel und fiel landete aber nicht auf dem Boden. Sondern Jace fing mich auf. Mitten in der Luft! Er hatte wunderbare schwarze Flügel. Und dann war die Vision vorbei. Mir war schwindelig und übel. Ich taumelte und wäre hingefallen, hätte Jace mich nicht aufgefangen. "Alles in Ordnung? Du bist blass und..... Deine Augen färben sich rot. Wird langsam auch Zeit. Ich glaub ich sollte dich in den Krankenflügel bringen." er hörte sich ziemlich besorgt an."N-nein, nein! Mir gehts gut. Ehrlich!" Ich versuchte mich wieder richtig hinzustellen und zu laufen, doch mich überweltigte wieder dieses Schwindelgefühl und ich fiel in seine schon bereitstehenden Arme. "Doch! Ich bringe dich sofort in den Krankenflügel! Dir geht es nicht gut." Und dann wurde langsam alles schwarz und das letzte was ich hörte war Jace besort meinen Namen rufen.
Als ich aufwachte lag ich in einem weißen Zimmer. Dann bäugte sich eine pummelige Frau über mich. "Na hallo süße. Geht es dir besser?", "Ja, Ich denke schon. Aber Jace! Wo ist er? Ich kann mich nur noch daran erinnern ,dass er mir gesagt hat, er würde mich in den Krankenflügel bringen." bemerkte ich etwas aufgewühlt. "Beruhige dich! Jace war die ganze Zeit hier und ist nicht von deiner Seite gewichen bis er zum Unterricht musste. Er hat gesagt er wolle nach dem Unterricht wieder kommen."erklärte mir die Krankenschwester. "Oh, ok. Ich muss jetzt auch zum Unterricht. Danke. Ähm... Wie heißen Sie nochmal?" fragte ich etwas verwirrt. "Oh tut mir leid. Ich bin Mrs. Halliweather und du bist doch Evermore Salazar, oder irre ich mich?" antwortete sie. "Ja aber bitte sagen sie Ever zu mir. Naja ich muss jetzt gehen. Und nochmal danke.", "Gern geschehen liebstes!"Und dann ging ich aus dem Zimmer. Ich stand in einem großen Flur. Der Boden und die Wände waren beide aus Stein und wie ich nach einer Weile feststellte, nicht nur in dem einen Flur, sondern überall. In den Ecken standen meistens alte Rüstungen, manchmal aber auch Pflanzen oder Skulpturen. An den Wändern hingen Bilder von Ruinen und Schlössern oder von Seen und Inseln. Es gab viele Türen. Hinter vielen waren nur Klassenräume aber hinter ein paar anderen waren Essenssäle, eine Küche, eine riesige Bibliothek, Gemeinschaftsräume oder einfach nur Besenkammern. Als ich in den rechten Flur einbog stieß ich auf ein große Menge von Schülern. Aber es waren keine normalen Menschen. Eine Schülerin hatte Schlangenhaare, die andere hatte eine Löwenmähne und dann sah ich einen Jungen. Er hatte blonde Harre und tiefe, blaue Augen. Doch ich bemerkte etwas sehr merkwürdiges. Aus seinem Haar wuchsen Teufelshörner! Richtige Rotbraune Teufelshörner. Als er an mir vorbeilief zwinkerte er mir zu. Plötzlich zog mich jemand aus der Schülerschar. Es war Jace. "Hey, ich dachte du wärst noch äm Krankenflügel. Ich wollte gerade nach dir sehen. Geht es dir besser?" er hörte sich immernoch besort an. "Ja mir geht es schon viel besser." Außer das ich Halluzinazionen hab! Aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen oder?? "Erm.. Jace darf ich dich etwas fragen?" Er sah mich verwundert an "Klar. Wieso nicht.", "Ok. Bevor ich ohnmächtig wurde, hast du gesagt das meine Augen sich rot färben würden. Und dann sagtest du <Wird langsam auch Zeit>. Was meintest du damit?" Er zögerte einen Moment und sagte dann "Naja weißt du, die Menschen in diesem Internat sind nicht hier weil sie verrückt sind. Sie sind hier weil sie keine richtigen Menschen sind." Ich starrte ihn verwirrt an. "Wie bitte?! Ich meine sie sehen aus wie ganz normale Menschen! Naja... nicht ganz normal... Als ich vorhin hier zwischen den ganzen Schülern war, sah ich ein Mädchen mit Schlangenhaaren oder mit einem Mäuseschwanz und ich habe einen Jungen gesehen, der hatte Teufelshörner! Teufelshörner! Ich meine... Was ist das für ein Ort? Mein Stiefvater sagt, es wäre eine Schule für Verrückte!" Jace suchte nach den richtigen Worten "Naja, lass mich es dir erklären. Diese Leute hier werden Schattenweltler genannt. Jeder Schattenweltler hat eine besondere Gabe und deine Gabe ist es in die Zukunft zu sehen. Du kannst durch die Veränderung deiner Augen die Schattenweltler sehen. Andere können sie durch irgendetwas anderes sehen, wie zum Beispiel Schlangenhaare oder die Teufelshörner. Und dazu hat jeder seine eigene Gabe. Du kannst ja in die Zukunft sehen und Andere können beispielsweise überdimensional schnell rennen." erklärte er mir. Ich war immer noch etwas verwirrt, stellte aber trotzdem noch mehr fragen. "Ok, also ich kann in die Zukunft sehen und was ist deine Gabe?" Diesmal zögerte er nicht. "Ich kann die Gedanken des Bösen lesen.", "Ok, warte mal. Also gibt es auch bei den Schattenweltlern Gut und Böse. Und wie nennt sich dieses Böse?" als ich zu Jace hoch schaute, sah ich seinen ernsten Blick. Aber er antwortete trotzdem. "Sie nennen sich die Amnassier. Normalerweise töten die Amnassier keine Menschen, doch vor sieben Jahren brachte der Anführer einen Menschen um. Es war ein Mann. Mann fand herraus das er Vater war und sein Name George Salazar war. Er hieß wie du. Diese Tragödie hat bis heute noch keiner der Schattenweltler vergessen." Er blickte auf mich hinab und sah die Tränen die aus meinen Augen schwallen. "Ever, was ist los? Hab ich etwas falsches gesagt? Ever ich will dir doch nicht wehtun! Was ist los?" Ich sah ihn nur noch verschwommen durch den Schleier den meine Tränen bildeten "Der Mann der ermordet wurde, das war mein Vater. Ich war acht Jahre alt. Als ich von der Schule wieder nach Hause kam, sah ich einen Koffer vor der Haustür stehen. Zuerst dachte ich, wir bekämen Besuch, doch als ich ins Haus ging hörte ich meine Mutter weinen. Sie war im dritten Monat schwanger. Sie rief <George, bitte. Bitte geh nicht. Ich brauche dich, Ever braucht dich! Tu mir das nicht an bitte!> Dann sah ich meinen Vater. Er stand vor Mom und erklärte ihr, das er uns nicht mehr lieben würde und in seinem Herz kein Platz mehr für uns wäre. Ich stürtzte mich auf Dad und bettelte er solle nicht gehen, sondern bei uns bleiben. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging aus dem Haus. Seit dem habe ich ihn nie wieder gesehen." Plötzlich gaben meine Knie nach und ich fiel in Jace´ Arme. Er umarmte mich und sagte das Alles wieder gut werden wird und das ich nicht weinen solle. Und dann klingelte es zum Mittagessen und ich ging weinend mit Jace zur Cafeteria.
Tag der Veröffentlichung: 03.08.2010
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