Hey Leute,
Sorry das es so lange gedauert hat mit dem neuen Kapitel ... Ich hab immoment so viel zu tun wegen Prüfung und so.. aber ich hoffe das neue Kapitel gefällt euch:) Und wenn ihr wollt könnt ihr mir auch einpaar Vorschläge geben, die ich dann mit reinnehmen werde :)
LG Minkaa ;)
P.S. Nicht wundern das die Kapitel anders sind... ich habe das Buch noch mal überarbeitet :)
„ Hör zu. Ich weiß es wird schwer für dich, aber bitte akzeptier meine Familie“ sagte mein „Vater“. Am liebsten hätte ich geschrien. Er wusste gar nicht wie schwer es war. Überhaupt wusste er nichts. „ Ja okay“ brummte ich. Er nickte erleichtert und stieg aus dem Auto. Ich tat es ihm gleich. Vor mir stand ein großes Haus. Es sah wunderschön aus. Es war weiß, aber an manchen Stellen, waren Holzbretter. Und das ist mein neues zu Hause. Ich seufzte. Ich wollte nicht hier hin. Nie wollte ich hier leben und jetzt… würde es mein neues Heim werden. Und das nur, weil meine Mum mich verließ. Sie ging einfach ohne ein Wort. Keine Sorge, sie ist nicht Tod. Sie ist mit ihren Fitnesstrainer abgehauen. Anscheinend war es ihr egal was mit mir passiert.
„ Komm“ sagte mein Dad und führte mich ins Haus. Innen sah es noch viel schöner aus. Es war modern eingerichtet.
„ Henry, ist sie das? Oh du meine Güte die ist ja hübsch“ quiekte eine Frau und kam auf mich zu. Sie hatte schwarze mittellange Haare, braune Augen und eine super Figur. Und jung war sie. Ca. 30 Jahre. Die könnte ein Model sein! „ Du bist Emelia oder? Ich bin Pam“ sagte sie und drückte mich kurz. „ Nur Lia“ sagte ich. „ Oh natürlich. Ich bin so froh dass du hier bist. Alleine als Frau wird es nach der Zeit langweilig. Aber leider muss ich dir deinen Vater kurz entführen“ sagte sie, zwinkerte mir zu, hackte sich bei Dad ein und verschwand mit ihm. Verwirrt sah ich ihnen nach. Und was ist mit mir? Wo soll ich jetzt hin? Ich seufzte und sah mich um. Da viel mir sofort der Junge auf der Treppe auf. Und wie er aussah!!! Wie ein Engel. Er hatte verwuschelte braune kurze Haare, die perfekt saßen.
Er trug eine verwaschene Jeans und ein graues T-shirt mit V- Ausschnitt, wo man seine durchtrainierte Brust sah. Mein Gott waren hier alle Model. Ich hob die Hand und winkte schüchtern. „Komm ich zeig dir dein Zimmer“ sagte er nüchtern. Wütend funkelte ich ihn an. Man konnte wohl auch Hallo sagen oder wenigstens zurück winken. Ich schnappte mir meine Tasche und folgte ihm. „ Ich bin Lia und du bist?“ fragte ich. „ Kyle“ sagte er knapp. Wow der war aber gesprächig. Ich versuchte ein Gespräch aufzubauen. „ Ehm… das klingt vielleicht dumm, aber …“ stammelte ich und wurde sofort unterbrochen, da Kyle plötzlich stehen blieb und ich gegen ihn rannte. Erschrocken keuchte ich auf und erwartete eigentlich, dass ich auf den Boden fiel, aber stattdessen hielten mich 2 starke Arme fest.
Verwirrt sah ich auf. „ Hör zu. Ich hab kein Bock auf Smalltalk. Besonders nicht mit dir. Also, das wichtigste voraus…“ er seufzte genervt „… ich bin dein Stiefbruder. Das bedeutet aber nicht das ich dich mag oder so. Also lass mich dich jetzt in DEIN Zimmer bringen.“ Ich merkte, wie die Wut weiter in mir aufstieg und löste mich von ihm. „ Jetzt hör mir mal zu, du aufgeblasener Wicht. Es gefällt mir genauso wenig, wie dir… aber wir müssen damit jetzt klar kommen. Ob es dir oder mir oder sonst wem passt“ zischte ich ihn an. Kyles Mundwinkel zogen sich leicht nach oben. „ Hm, du gefällst mir, aber ganz ehrlich… du brauchst besser Schimpfwörter“ sagte er verschmitzt und ging den Flur entlang. Ich folgte ihm. Ich hatte bessere Schimpfwörter. Kyle öffnete das letzte Zimmer, rechts und wir betraten es. Es war wunderschön. Die Wände waren zart Rosa (meine Lieblingsfarbe).
In der Mitte des Zimmers stand ein großes Bett. Rechts war ein großer Kleiderschrank und links ein Schreibtisch. „ Barbie“ sagte Kyle kühl. Genervt wand ich mich zu ihm hin. „ Nenn mich noch einmal Barbie und du bist Tod“ drohte ich. „ Barbie“ provozierte er. „ Okay, das reicht. Ich bin locker keine Barbie. Du kannst die ganzen Püppchen mit denen du was am Laufen hast so nennen aber mich nicht“ zischte ich und piekte ihn drohend mit dem Finger in die Brust. Erst jetzt merkte ich wie groß der Typ ist. Mindestens 1 ½ Kopf größer als ich. Naja ich war auch nicht gerade sehr groß. Mit meinen 1,63 m kam ich immer ganz gut zurecht. „ Stimmt hast recht. Du bist locker keine Barbie. Die ist viel heißer als du es jemals sein könntest. Du bist eher die kleine Schwester von Barbie… Shelly hieß die glaub ich“ sagte er frech. Empört stemmte ich meine Hände an die Hüfte. Aber dann musste ich lachen. Verwirrt sah er mich an.
„ Sorry, aber sag doch bitte das nächste Mal, dass du Schwul bist…. Hahaha“ kicherte ich. „ Ich bin nicht Schwul“ knurrte er wütend. Ohh jetzt hatte ich an seiner Männlichkeit gekratzt.
„ Sagte derjenige, der sich mit Barbie und ihrer kleinen Schwester aus kennt“ sagte ich und grinste breit.
„ Der Punkt ging an dich“ brummte er wütend.
„ Oh wie ich sehe habt ihr euch schon kennen gelernt“ sagte mein Dad und trat ins Zimmer.
„ Ja haben wir“ brummte Kyle und ging. Dad sah ihm hinter, dann seufzte er und wand sich wieder an mich. „ Und wie gefällt dir dein Zimmer?“ fragte er. Ich erzählte ihm es sei wundervoll und alles.
„ So in einer Stunde gibt es Abendessen. Solange kannst du in Ruhe deine Sachen auspacken“ sagte er, drückte mir ein Kuss auf die Stirn und verschwand. Ich sah auch die Uhr, die über meinen Schreibtisch hing. Es war fünf nach fünf. Seufzend nahm ich mir meine Sachen und begann mein Kleiderschrank einzuräumen.
Als ich fertig war, machte ich mich auf den Weg nach unten. Ich hatte eine halbe Stunde gebraucht um alles zu verstauen und anschließend saß ich 20 min einfach nur immer Zimmer rum und wusste nicht was ich machen sollte. Also beschloss ich schon mal jetzt runter zugehen. Es waren ja nur noch 10 min und vielleicht konnte ich ja noch behilflich sein. Tja leider brauchten sie meine Hilfe wohl nicht. Als ich in der Küche ankam, saßen bereits alle dort und das Essen lag auf dem Tisch. Verwundert sah ich meinen Dad an. „ Komm, Liebes. Setz dich“ sagte Dad und zeigte auf den einzigen freien Platz.
Und der musste aus gerechnet neben Dad und KYLE sein. Ich setzte mich und sah auf meinen Teller. Es gab heute Steak mit Kartoffeln und Soße. Das Essen roch himmlisch und mein Magen begann zu knurren. „ Da wir ja alle beisammen sitzen, können wir es euch ja sagen. Wir haben dich schon an der neuen Schule angemeldet. Das heißt morgen ist dein erster Schultag und Kyle fährt dich morgen hin“ sagte Pam mit einen breiten Grinsen.
Ich musste schlucken. Morgen auf eine neue Schule, wo ich keinen kenne? Das war doch nicht ihr ernst. Klar ich wusste, dass ich auch hier zur Schule musste. Aber MORGEN. Ich kenn mich doch noch nicht mal hier im Haus aus. „ Das ist nicht dein Ernst Mom. Ich soll die mitnehmen?!“ hörte ich Kyle neben mir meckern. „ Ja“ sagte Pam bestimmend. „ Ich will die aber nicht mitnehmen! Sie kann doch mit dem Bus fahren!“ Seine Hände verkrampfte er zu Fäusten. Er war sauer. „ Du nimmst sie mit oder fährst mit ihr Bus. Mir egal“ sagte Pam. Sie war die Ruhe in Person. J
etzt funkelte Kyle mich wütend an und ich fing an zu grinsen. Ha, selber schuld. Am liebsten hätte ich ihm die Zunge raus gestreckt. „ Mom, sie ist 17 Jahre alt. Das schafft sie schon“ sagte Kyle wütend. Ich sah, dass Pam zögerte. „ Ja, aber vielleicht möchte sie nicht alleine fahren“ sagte Pam. „ Fragen wir sie doch einfach“ klinkte Dad sich ein und nun sahen mich alle an. Ich überlegte kurz. Sollte ich mit ihm fahren? Ich mein, ich kannte ihn ja garnicht. Aber anderseits kannte ich mich hier überhaupt nicht aus und er könnte mir wahrscheinlich helfen. Zudem war ich noch sauer auf ihn, weil er mich Barbie nannte. Und dann grinste ich wieder. „ Ich würde lieber mit Kyle fahren“ sagte ich.
Piep Piep. Mein Wecker. Langsam öffnete ich meine Augen. Es war noch dunkel. Naja was sollte man im Dezember auch erwarten? Genau, Schnee, Dunkelheit und Kälte. Ich wollte noch nicht aufstehen. Dazu war ich viel zu Müde. Ich hatte kaum geschlafen und das lag nur an Pam und Kyle. Naja eigentlich nur an Kyle. Kaum hatte ich meine Zustimmung abgegeben, gings los. Kyle ist wütend aus der Küche gestampft und Pam hinter her. Dad und ich saßen noch eine Weile in der Küche und schwiegen. Irgendwann wurde es mir zu doof und ging hoch in mein Zimmer.
Im Flur hörte ich noch die Stimmen von Pam und Kyle.
Müde ließ ich mein Kopf wieder ins Kissen sinken. Schule. Die Neue zu sein war echt scheiße. Langsam stand ich auf und ging zum Kleiderschrank. Ich kramte mir eine schwarze Röhrenjeans und ein blauen Pulli raus. Schleifend ging ich ins Bad. Wie ich Montage hasste. Meine Mum nannte mich immer Garfield. Wir beide hassten Montage, liebten aber Lasagne. Ich putze mir die Zähne, zog mich an, kämmte meine blonden Haare und schminkte mich dezent. Danach musterte ich mich im Spiegel. Meine blauen Augen strahlten mir entgegen. Ich hatte eine kleine Stupsnase und volle Lippen. Meine Haut war ziemlich blass, aber es störte mich überhaupt nicht. Ich fand, ich sah durchschnittlich aus. Plötzlich hämmerte jemand an meine Tür.
„ Wenn du nicht in 5 min unten bist, dann fahr ich ohne dich weg“ sagte Kyle genervt. Ich begann zu grinsen, schnappte meine Tasche und öffnete die Tür.
Verdutzt sah Kyle mich an.
„ Schon fertig?“ fragte er.
„ Nein, ich steh hier nur um Langeweile zuschieben“ sagte ich und verdrehte die Augen.
Wütend ging er voran und ich folgte ihm. Als wir unten ankamen, kam Pam schon um die Ecke. „ Oh gut das du noch da bist Schätzchen! Aber was… was hast du da denn an?“ fragte sie. „Meine Sachen?!“ sagte ich ihr. „ Oh nein, Liebes. So gehst du nicht zur Schule!“ schrie sie entsetzt. Ich sah zu Kyle rüber. Der musste erst mal versuchen sich wieder einzukriegen vor Lachen.
Die wollen mich doch alle hier verarschen?! „ Komm ich leih dir was von mir. Du kannst doch nicht an deinen besonderen Tag mit solchen Lumpen zur Schule gehen“ sagte sie und wollte gerade meinen Arm packen, aber ich wich ihr aus. Wut stieg in mir auf. „ Ich gehe so zu Schule, wie es mir passt, okay?! Du bist schließlich nicht meine Mutter“ sagte ich wütend und bevor sie etwas erwidern könnte, war ich auch schon draußen. Kyle folgte mir. „ Das war nicht gerade nett von dir“ sagte er kühl.
„ Ja und? Hast du was dagegen?!“ sagte ich angepisst und versuchte ihn zu ignorieren. Eigentlich hatte er Recht. Es war wirklich nicht nett von mir. Aber ich konnte diese Frau einfach nicht leiden. Ihr Getue… als ob sie meine Mum wäre! „ Nein eigentlich nicht“ sagte er und ging zu einem Auto.
Es war ein silberner Volvo. Verwirrt folgte ich ihm.
„ Warum nein?“ fragte ich. Kyle setzte sich auf den Fahrersitz und ich setzte mich auf den Beifahrer sitzt. „ Nur weil sie meine Mum ist, heißt es nicht, dass ich sie mögen muss“ sagte er und startete den Motor. „ Und warum magst du sie nicht?“
„ Geht dich nichts an.“
„ Dann nicht“ murmelte ich und sah aus dem Fenster.
Ungefähr 10 Minuten vergingen, als wir bei der Schule waren. Ich seufzte und wollte gerade aussteigen, als Kyle mich am Arm festhielt. Er beugte sich zu mir und ich spürte seine Lippen an meinem Ohr. Ein ungewohntes Kribbeln breitete sich in meinen Magen aus. „ Sie war kaum da, als ich sie am meisten gebraucht hatte. Vertrau ihr nicht… alles was sie tut oder sagt ist nur um einen guten Eindruck zu haben. Und ich finde nicht, dass deine Sachen aussehen wie Lumpen“ flüsterte er. Er war mir so nahe, dass ich seine Duft einatmete. Er roch nach Honig. Kyle lehnte sich wieder zurück und stieg aus. Ich tat es im gleich und realisiert erst jetzt was er gerade gesagt hatte. „ Das Büro unserer Sekretärin findest du da drüben“ sagte Kyle, zeigte auf ein Gebäude und verschwand zu seinen Freunden. Ich sah ihm nochmal kurz hinter her und ging dann anschließend zu dem Gebäude. Meine Wut von vorhin war wie weg geblasen.
Seufzend setzte ich mich auf eine Bank. Ich hatte keine Lust in die Mensa, da alle mich anstarren würden. Es war gerade Pause. Eigentlich vergingen die Stunden ziemlich schnell. Im Büro angekommen, kam schon die Sekretärin, begrüßte mich und gab mir auch gleich den Stundenplan. Ich hatte die ersten 3 Stunden Deutsch und da ich mich hier nicht auskannte, hatte ich mich natürlich verlaufen und kam 5 Minuten zu spät. Die Lehrerin war aber ziemlich freundlich und hatte Verständnis. Sie wies mich zum Setzen und zeigte dabei auf den einzigen leeren Platz. Erst da merkte ich, dass ich mit Kyle in eine Klasse ging und natürlich war der einzige Platz neben ihn. Er sah mich ganz kurz an, aber sein Blick war kühl und nahm seine Tasche vom Stuhl. Und dann beging der Unterricht. Voll 3 Stunden, ohne Pause. Ich sah mich um. Eigentlich war es für eine Schule ziemlich schön hier. Es standen viele Bäume hier rum, die aber leider kahl waren. Wieder seufzte ich. Plötzlich setzte sich jemand neben mir. Verwirrt sah ich die Person an. Es war ein großer Junge mit schwarzen Haaren die verwuschelt waren und braunen Augen.
„ Na Neue“ sagte er und grinste.
„ Hay“ murmelte ich und sah mich weiter um. Und dann sah ich Kyle. Er stand unter einem der Bäume mit ein paar anderen Jungs und sah zu mir. „ Mein Name ist Jake und du bist?“ „ Lia.“ Ich wendete mein Blick von Kyle ab und sah Jake an. Sein Grinsen wurde breiter. „Schöner Name“ sagte er. Aus irgendeinem Grund war sein grinsen ansteckend. „ Danke“ sagte ich und lächelte. „ Kann ich dich was fragen Lia?“ Ich nickte. Langsam beugte Jake sich zu mir und genauso wie bei Kyle spürte ich seine Lippen an meinem Ohr. „ Du kennst doch Kyle…“ Wieder nickte ich.
„ Naja er ist sozusagen nicht mein Freund, aber irgendwie doch. Auf jeden Fall sind wir nicht so dicke. Nicht mehr… naja was ich dir eigentlich fragen wollte, ob du heute Zeit hast“ flüsterte er. Verwirrt sah ich zu ihm. Sein Gesicht war mir ziemlich nah und sein heißer Atem breitete sich in meinem Gesicht aus. „ Und was hat das mit Kyle zu tun?“ fragte ich leise. Jetzt lachte er leise. „ Naja ich hätte dich ja gerne zu mir eingeladen, aber mein Bruder muss noch von der Party gestern aufräumen und es sieht wirklich schlimm aus. Und naja da dachte ich wir könnten zu dir… Hausaufgaben machen oder so was. Aber da Kyle und ich stress haben, wollte ich es dir vornerein sagen, damit du es weißt“ sagte Jake leise und sah mir dabei tief in die Augen. Hausaufgaben?! Ja ne ist klar. Aber gut. Aus irgendeinem Grund sah ich nochmal rüber zu Kyle, der uns wütend anstarrte. „ Ja okay. Du kannst, wenn du willst gleich nach der Schule mit zu mir kommen“ sagte ich und sah ihn wieder an. Sein Grinsen wurde noch breiter.
„ Ja klar. Soll ich dich dann mitnehmen?“ fragte er und ich nickte. „ Okay bis später dann“ sagte Jake, gab mir einen Kuss auf die Wange und ging. „ Was wollte er von dir?“ fragte Kyle und stand plötzlich vor mir. Ich zuckte kurz zusammen und sah auf. „ Mein Gott musst du mich so erschrecken?“ fragte ich. „ Beantworte die Frage“ sagte er kühl. Sag mal spinnt der?
„ Das geht dich einen feuchten Dreck an“ zischte ich und stand auf. Ich nahm meine Tasche und ging an ihm vorbei. Wir hatten eh in 5 Minuten Unterricht. Ich hörte die Schritte von Kyle und beschleunigte automatisch. Plötzlich packte er mich am Handgelenk und zog mich in irgendeinen Raum. Ich sah mich um und bemerkte, dass es der Abstellraum war. Kyle schloss die Tür ab, ließ aber nicht mein Handgelenk los. „ Was soll das?“ fragte ich wütend. „ Was wollte er von dir?“ fragte er ebenso wütend. „ Sag ich dir doch nicht und jetzt lass mich raus. Wir müssen zum Unterricht“ zischte ich. Aber anstatt mich raus zulassen, nahm er den Schlüssel und steckte in sich in die Hosentasche.
„ Mir egal. Ich kann warten“ sagte er kühl.
„ Du hast doch echt einen Knall“ murmelte ich und schluckte meinen Kloß runter. Der Raum war ziemlich klein… und mit ZIEMLICH mein ich auch ziemlich. Okay Lia ruhig bleiben. Ich glaub, ich hyperventiliere gleich mal eine Runde! „ Ich lass dich raus, wenn du mir sagst, was er wollte“ sagte er zu Millionsten Mal. Das hörte sich ganz und gar nicht gut an… um ehrlich zu sein, dass hörte sich Scheiße an. „ Warum? Was ist dabei, wenn er mit mir redet“ zischte ich und versuchte meine Panik nicht zu zeigen. „ Vieles! Und jetzt sag“ sagte er.
„Nein.“
„ Warum nicht?“ seufzte er genervt.
„ Warum sollte ich?“ fragte ich. Ruhig atmen.
„ Weil er kein Guter Umgang ist“ sagte er und kam ein Schritt nähe. „Ach aber du bist der Beste Umgang?“ Oh mein Gott, wenn ich heil aus dieser Sache wieder raus komme, ich schwöre ich mach dann eine Party. „ Auf jeden Fall! Und jetzt sag es, bitte“ flüsterte er. Wooohaaa?! Hatte er gerade bitte gesagt?! Mein Gott er hatte BITTE gesagt. Skeptisch sah ich ihn an. „ Bitte“ wiederholte er. „ Ich sag es dir erst, wenn du mir sagst warum du Jake so hasst“ sagte ich.
„ Das geht dich gar nichts an“ knurrte er mich an.
„ Dann geht es dich auch nichts an, was er wollte“ meinte ich schulterzuckend. Wütend funkelte Kyle mich an und ich blieb seinen Blick stand. Ich merkte, wie schweiß sich auf meiner Stirn bildete und mir langsam schwindelig wurde. „ Ist alles okay?“ fragte Kyle. „ J-ja“ sagte ich und hörte das Zittern in meiner Stimme. Innerlich fluchte ich und warf mir selber Beleidigungen an den Kopf. Wenn er wüsste, dass ich Platzangst hatte, dann hätte er mich in der Hand.
Langsam kam Kyle näher und befühlte meine Stirn mit seiner Hand. „ Du glühst ja“ sagte er nun entsetzt. Wütend schlug ich seine Hand weg und ging ein paar Schritte zurück um mehr Platz zu bekommen. Leider hatte ich aber nicht damit gerechnet, dass dort die Wand war. Ich spürte, wie meine Knie langsam nachgaben und hielt mich an den nächstbesten Gegenstand fest. Also an einem kleinen Schrank. „ Könntest du mich jetzt bitte raus lassen?“ fragte ich leise und mein Atem wurde schneller. Kyle musterte mich einen Augenblick und seufzte ergeben.
Er holte den Schlüssel raus, schloss die Tür auf, machte sie aber noch nicht auf. Stattdessen kam er zu mir und hob mich hoch. Verwirrt ließ ich es geschehen und drückte mich enger an ihn. Dabei roch ich wieder seinen Duft und der war himmlisch. Kyle machte die Tür auf, trug mich nach draußen und setzte sich mit mir auf dem Schoß auf eine Bank.
Ich atmete ein paarmal tief durch. „ Besser?“ fragte er sanft und ich nickte an seiner Brust. Ich war so armselig. „ Du hättest mir sagen sollen, dass du Platzangst hast“ flüsterte er leise und ich spannte mich sofort an. „ Ach als ob das was geändert hätte“ murmelte ich. Jetzt fing er leise an zu lachen. „Hmm, da hast du wohl recht.“ Jetzt konnte ich nicht anders und sah zu ihm auf. Sein Blick war nach vorne gerichtet. „ Er kommt mich nachher besuchen“ platzte es aus mir. Kyle´s Blick wurde hart. „ Und du hast zugestimmt?“ fragte er kühl.
„ Naja… ja. Er kommt gleich nach der Schule.“
„ Was?!“ schrie er und sprang auf, was für mich nicht gut endete, denn ich saß ja auf seinen Schoß. Naja die Betonung war bei „ Saß“ und jetzt hockte ich auf dem Boden. „ Au“ murrte ich. „ Der kommt nicht zu mir nach Hause“ sagte Kyle laut. Ich spürte, wie Wut in mir aufstieg. Langsam rappelte ich mich auf. „ Nur mal zur Info. Es ist auch mein Zuhause. Und ich möchte, dass er kommt. Also kommt er auch!“ sagte ich entschieden. „ Ach jetzt ist es auf einmal auch dein Zuhause. Mensch ich sehe es dir doch an, dass du dich hier nicht wohl fühlst“ brüllte er und ich zuckte zusammen. Wütend starrte ich an, denn ich wusste nicht was ich sagen soll. Auf einer Seite hatte er Recht. Ich wollte nicht hier sein. Nie. Aber trotzdem hatte ich einen Anspruch. „ Er wird trotzdem kommen, ob es dir passt oder nicht“ zischte ich und ging an ihn vorbei. So ein Arsch und ich dachte, er könnte nett sein. Boah manchmal war ich echt zu gutgläubig. Wütend verließ ich das Schulgebäude und ging zum Park der neben an war. Den Unterricht konnte ich eh vergessen, schließlich hatten wir eh in 10 min Schulschluss. Genervt ließ ich mich auch eine Bank fallen, kramte meinen IPod aus der Tasche und stöpselte mir die Stecker in die Ohren. Es lief gerade ‚ You and I‘ von Medina. Ich lehnte mich zurück und sah in den Himmel. Ein paar Vögel flogen vorbei, was mich wunderte schließlich war Mitte Dezember. Ich hörte das Lied dreimal, dann erhob ich mich seufzend und machte mich auf dem Weg zum Schultor, wo Jake an einen Porsche lehnend wartete.
„ Hey, da bist du ja. Ich hab mir schon Sorgen gemacht, weil du nicht im Unterricht warst“ sagte er grinsend. Ich schaltete meinen IPod aus, schmiss ihn in meine Tasche und lächelte zurück.
„ Sorry, hatte Kopfschmerzen. Mir geht’s jetzt aber besser“ sagte ich. Jake nickte nur und öffnete mir die Beifahrertür. Grinsend stieg ich ein. Dann stieg er ein und fuhr los. Die ganze Fahrt schwiegen wir, aber es störte mich nicht. Ich fand, dass eher beruhigend. Als wir ankamen, war ich irgendwie nervös. Fragt mich nicht, warum. Ich weiß es selber nicht.
Wir stiegen beide aus und ich sah den silbernen Volvo. Kyle war also schon da. Ich ging voran und wollte gerade die Tür auf machen, als jemand sie aufriss. Wieder zuckte ich zusammen und sah in Kyle´s Gesicht. Er war wütend. „ Was willst du hier?“ fragte er an Jake Gewand. „ Lia besuchen“ meinte der nur schulterzuckend.
„ Ja klar.“
„ Glaub was du willst. Mir egal“ sagt Jake. Wütend stieß mich Kyle sanft (ja, obwohl er sauer war) weg und ging zu Jake, bis er gegenüber von ihm stand. Die beiden bauten sich voreinander auf und ich kam mir vor, wie in einen schlechten Krimi. „ Ich hab dir gesagt, ich will dich hier nicht mehr sehen“ knurrte Kyle. „ Ich bin ja nicht wegen dir hier“ sagte Jake bedrohlich. Okay, Lia, wenn du nicht sofort ein schreitest, dann gibt es gleich Tote. „ Jungs jetzt Hört auf“ sagte ich und quetschte mich zwischen ihnen. „ Dann soll er sich verpissen“ knurrte Kyle. Jake wollte gerade was erwidern, aber ich war schneller. „ Nein. Ich hab dir gesagt, dass er kommt“ zischte ich, schnappte mir Jake´s Hand und ging mit ihm ins Haus. Ich spürte trotzdem, den hasserfüllten Blick von Kyle im Rücken.
„ Sag mal… Kann ich dich was fragen?“ fragte ich Jake. „ Klar“ sagte er und grinste wieder mal. Wir saßen gerade auf meinem Bett.
„ Naja… Warum hasst Kyle dich so sehr?“ Er seufzte. „ Ich glaub, ich hab mit seiner Freundin geschlafen.“
„ Du hast was?“ fragte ich entsetzt.
„ Es war ja nicht mit Absicht“ sagte er und hob verteidigend die Hände. Skeptisch sah ich ihn an. Jetzt konnte ich auch verstehen, warum Kyle vorhin so ausgetickt war. „ Vor 2 Jahren fand bei Tom eine Party statt, auf die Kyle, seine Freundin Amelie und ich gingen. Naja und wie auf jeder Party gab es Alkohol… und auf dieser auch Drogen“ sagte er. „ Du hast Drogen genommen?!“ platzte es aus mir raus. „ Nein… ja, aber nicht mit Absicht. Irgendjemand hatte uns allen welche unter gejubelt. Ich kann mich eigentlich an kaum was erinnern… ich weiß nur, dass ich am nächsten Morgen neben Amelie auf gewacht bin und wir waren halb nackt. Ich war… nein ich bin der Meinung, das nicht passiert ist zwischen uns, aber Amelie meinte was anderes. Sie erzählte es Kyle und natürlich stellte sie mich als Puh-Mann dar. Kyle hatte ihr sofort geglaubt und ist ausgetickt.
Naja und jetzt hasst er mich immer noch, obwohl er nicht mehr mit dieser Amelie zusammen ist. Dabei bin ich mir so sicher, dass da nicht war“ sagte er und sah mir dabei in die Augen. Ich sah, dass er mir die Wahrheit erzählt. „ Hast du Kyle das auch so erzählt?“ fragte ich leise. „ Ja, hab ich. Aber er hat dieser Amelie mehr geglaubt als seinem besten Freund!“ sagte er nun auf gebracht.
„ Ich wart beste Freunde?“ „ Ja, waren wir. Wir kennen uns schon aus dem Kindergarten. Und dann meinte er dieser Schlampe zu glauben als mir, nur weil sie seine erste große Liebe war. Er hatte noch nicht mal gemerkt, wie verlogen sie eigentlich war.“ Meine Augen weiteten sich etwas. Er hatte eine erste große Liebe? Man, das hätte ich jetzt nicht von ihm gedacht. Okay, das musste ich erst mal verdauen. „ Und was ist aus dieser Amelie geworden?“ fragte ich vorsichtig. Jake fing anzulachen. „ Sie geht eigentlich auch in unsere Klasse, aber anscheinend ist sie heute Krank oder sie hatte Angst vor Konkurrenz“ sagte er lachend. Verwirrt sah ich ihn an. „ Sie ist die Oberzicke bei uns. Sie will immer die hübscheste sein und tut dafür alles. Einige bezeichnen sie auch als Schlampe, weil sie alles und jeden durch nimmt. Man die ist ja noch schlimmer, als einer von uns Jungs“ sagte er augenverdrehend. „ Und was meinst du mit Konkurrenz?“ fragte ich immer noch verwirrt. Jake seufzte.
„ Hast du dich schon mal im Spiegel gesehen?“
„ Ich sehe jeden Tag in den Spiegel“ sagte ich noch verwirrter.
„ Und was siehst du?“ „ Mich selber?“ Was sollte ich denn sonst sehen?! Mein Gott! Also in manchen Sachen bin ich echt Blond.
„ Oh man. Du bist ziemlich Hübsch. Einige haben jetzt schon Respekt vor dir, andere verachten dich weil du so schön bist und dazu hast du auch noch Charakter. Aber anscheinend fällt es dir noch nicht mal auf. Ich glaub, wenn Amelie dich sieht, dann hast du nur 2 Möglichkeiten. Entweder du wirst eine ihrer Anhänger, die sich Freundinnen nennen oder du wirst ihre größte Feindin und dazu noch Konkurrentin. Aber glaub mir, ihre Freundin willst du nicht sein“ sagte er. Verblüfft sah ich ihn an.
„ Du findest mich Hübsch?“ fragte ich mit einen verschmitzten Grinsen nach. „ Jemand der zu dir sagt, du seist hässlich, der ist entweder neidisch oder leidet an Geschmacksverirrung“ sagte er lachend. Ich spürte, wie die Röte mir ins Gesicht schoss, musste aber trotzdem mit Lachen. „ Du gefällst mir Lia“ sagte Jake auf einmal. Ich grinste ihn an und wir redeten noch eine Weile, bis er dann leider gehen musste. Falls ihr jetzt denkt… Warum zum Teufel leider?... tja, ich muss zugeben Jake war ein Idiot und vielleicht auch etwas eingebildet, trotzdem konnte man mit ihm gut reden.
Nachdem Abendessen ging ich hoch in meinen Zimmer. Kyle hatte ich seit der Sache mit Jake nicht mehr gesehen. Selbst zum Abendessen kam er nicht. Pam, die ich ab sofort ‚ Schlampenmutti‘ nannte, meinte, dass kaum bin ich hier nur Chaos herrschte und ich ihren guten Ruf zerstörte. Ach ja und das sie wegen mir, bald nicht mehr in die Öffentlichkeit treten konnte wegen meinen Kleidungsstyle. Am liebsten wäre ich ihr an die Gurgel gesprungen.
Aber stattdessen hatte ich ihr üble Beleidigungen an den Kopf geworfen, so dass Dad mich wütend auf mein Zimmer schickte. Immer noch in Gedanken versunken merkte ich nicht, wie ich gegen jemanden lief. Und dieser jemand war Kyle. Ich erwartete eigentlich sollte ich jetzt den Boden spüren, aber nichts. Stattdessen hielten mich 2 Arme fest.
„ Man kannst du nicht aufpassen“ knurrte Kyle. Wütend stieß ich ihn von mir und ging in mein Zimmer. Es reichte mir schon, dass Schlampenmutti mich dumm angemacht hatte, da brauchte ihr Mistgeburtensohn nicht auch noch ankommen. (Sorry, für diese Ausdrücke… aber wenn ich richtig sauer war, dann passierte das mal) Ich schlug die Tür laut zu und schmiss mich auch mein Bett. Leise klopfte jemand an meine Tür. Ich sagte aber nichts. Ich wollte einfach meine Ruhe. Die Tür ging leise auf und dann wieder zu. Ich hörte Schritte und dann setzte sich jemand auf mein Bett. Genervt sah ich auf und blickte in Kyle´s Gesicht. „ Hab ich gesagt, dass du rein kommen darfst?“ fragte ich gereizt. „ Nein“ sagte er und sah zu mir runter.
„ Und warum bist du dann hier?!“
„ Wollte wissen ob alles okay ist.“
„ Ja und jetzt verpiss dich“ sagte ich genervt, doch er schüttelte nur den Kopf. „ Rück mal ein Stück“ sagte er und ich sah ihn ungläubig an. Ich bewegte mich kein Stück.
„ Sag mal spinnst du?!“ Aber anstatt zu antworten schob er mich ein Stück zur Seite und legte sich neben mich. „ Du hast doch echt gelitten“ murrte ich und Kyle fing anzulachen. Seine grünen Augen leuchteten. „ Sag diejenige, die ihr rumschmollt und jeden beleidigt“ sagte er. „ Ja und morgen wird’s wahrscheinlich nicht besser werden“ murmelte ich. „ Warum?“ fragte er interessiert, aber ich winkte ab. Ich wollte ihn jetzt nicht mit diesem Thema belasten. Ich wünschte mir manchmal wirklich, ich wäre nicht, ich wiederhole nicht GUTMÜTIG!!! „ Wirst du morgen wahrscheinlich eh mitkriegen, wenn es stimmt was Ja… jemand mir gesagt hat“ sagte ich und hoffte Kyle hatte es überhört. „ Was hat Jake gesagt“ fragte er ruhig. Warte mal. Ich sah ihn ungläubig an. Er war gerade die Ruhe in Person. „ Ich weiß es“ flüsterte ich. „ Was weißt du?“ fragte er immer noch ruhig.
„ Die Sache mit Jake, dir und… Amelie.“
„ Und was hat er dir erzählt?“ „ Naja… nur das ihr vor 2 Jahren auf einer Party wart und euch da Drogen untergejubelt wurden. Aber er meinte, er sei sich sicher, dass er nicht mit Amelie geschlafen hat. Und… ähm ich glaub ihm.“ Meine Stimme wurde immer leiser als ich das sagte. Kyle stieß ein Seufzer aus. „ Ich weiß. Ich glaub ihn ja auch“ sagte er und sah mir dabei fest in die Augen. Verdutzt sah ich ihn an. „ Aber… hä?“
„ Amelie hatte es mir gesagt, dass da nicht war. Sie war betrunken und fing auf einmal an zu weinen. Sie war völlig aufgebracht.“ „ Und warum sagst du Jake das nicht. Er hat voll die Schuldgefühle. Man, er ist dein bester Freund“ sagte ich wütend und gab ihm ein Klaps am Hinterkopf. „ Ich weiß…“ sagte er leise und das machte mich noch wütender. Ich kniff ihn in die Seite. „ Mein Gott! Du wirst morgen zu ihm gehen und ihm sagen, dass du es weißt. Wenn nicht, dann tu ich es“ drohte ich. „ AUA… okay, okay. Ich sag es ihm, nur bitte lass los“ jammerte er und ich musste anfangen zu lachen, ließ ihn aber los.
„ Aber eins versteh ich nicht. Warum warst oder bist du sauer zu ihm?“
„ Okay ich sag es dir, aber bitte hau oder kneif mich nicht wieder“ sagte er. Ich nickte zustimmend. Kyle holte noch mal tief Luft. „ Naja… ich wollte es ihm sagen, wirklich, aber dann dachte ich, wenn ich an seiner Stelle wäre würde ich mir selber nicht verzeihen. Ich bin nicht sauer auf ihn, eher auf mich.“ „ Was ist das für eine Logik?!“ fragte ich. „ Meine.“ Wütend schnippte ich ihn gegen die Stirn. „ Au!“ sagte er.
„ Du bist echt unfassbar…“
„ Weißt du was mir auffällt?“ Ich schüttelte den Kopf. „ Das ist unser erstes Gespräch, das nicht im Streit endet“ sagte er und grinste. Ach du Scheiße! Er hatte Recht. „ Der Abend ist noch lang“ meinte ich und grinste.
„ Ahhh, also willst du das wir uns immer streiten?“
„ Dazu sag ich nichts!“ „ Ach komm schon“ meinte er quengelnd, aber ich schüttelte nur den Kopf. Kyle seufzte.
„ Ich geh jetzt ins Bett. Bis morgen“ sagte er, gab mir ein Kuss auf die Stirn und verschwand. Wow, das Arschloch konnte auch nett sein. Müde vergrub ich mein Gesicht in das Kissen und schlief ein.
Gelangweilt sah ich aus dem Fenster. Wir hatten gerade Mathe. Gott sei Dank war es die letzte Stunde für heute. Kyle schien neben mir auch nicht gerade interessiert am Unterricht zu sein. Wahrscheinlich dachte er noch an das Gespräch vorhin mit Jake.
Hm… ob sie es eigentlich geklärt hatten. Sowohl Kyle, wie auch Jake hatten kein Wort mit mir gesprochen und sind mir aus dem Weg gegangen. Und dabei wusste ich nicht wieso.
Da soll mal einer die Jungs verstehen. Vorsichtig sah ich zu Kyle rüber, aber der starrte nur nach vorne. Seufzend wand ich mich nach hinten und sah zu Jake, der aber dasselbe wie Kyle tat. Okay jetzt war es eindeutig. Ich wurde ignoriert. Und irgendwie störte es mich gewaltig. Ich mein, ich wurde noch nie ignoriert. Oder vielleicht doch, bloß ich hab mich dafür einfach nicht interessiert.
Was die können kann ich schon lange! Als das erlösende Klingeln kam war ich die Erste die aufsprang. Ich wollte einfach nur nach Hause und da ich keine Lust hatte weiter im Auto ignoriert zu werden, beschloss ich zu Fuß zu gehen. Als ich das Schulgelände verlassen hatte, ging ich wahllos in eine Richtung. Es machte mich sauer. Gestern erst nett sein und heute ignorieren!
Die konnten mich mal am Arsch lecken. Oder ne doch nicht. Dafür sind mir deren Zungen zu beschmutzt von irgend so welchen billigen Schlampen. Mittlerweile bin ich schon ca. 10 Minuten gelaufen und hatte natürlich kein Plan wo ich war. Seufzend sah ich mich um und entdeckte einen Park gegenüber von mir. Missmutig ging ich auf ihn zu und setzte mich dort auf die Bank.
War klar, dass so was auch unbedingt mir passieren muss. Heute war echt ein Scheißtag. Wie sollte ich denn jetzt bloß wieder nach Hause finden. Ich war so in meinen Gedanken, dass ich nicht mal bemerkt hatte wo ich lang ging. Sprich ich konnte auch nicht mehr zurück. Keine Ahnung wie lange ich da saß und mich über allesmögliche aufregte! Plötzlich klingelte mein Handy. Achja ich hatte ja auch ein HANDY! Schnell ging ich ran. „ Ja?“ fragte ich leise. „ MAN WO STECKST DU?!“ schrie ein genervter Kyle von der anderen Seite in den Hörer. Genervt verdrehte ich die Augen.
„ Oh du redest mal mit mir“ sagte ich sarkastisch. Ja ich hatte schlechte Laune.
„ Dein Vater macht sich Sorgen und gibt mir die Schuld. Ich soll dich wieder nach Hause bringen! Also sag mir verdammt nochmal wo du bist!“ Das letzte war geknurrt. Hm sollte ich ihn jetzt sagen wo ich war? Aber eigentlich wusste ich es ja selber nicht. „ Tja Thaddeus“ sagte ich und stand von der Bank auf. So langsam wurde es nämlich kalt und der Himmel wurde immer dunkler. Und ich sehnte mich nach einer Dusche. „ Warum musst du unbedingt so kompliziert sein?!“ „ Weil kompliziert mein zweiter Name ist.“
„ Man Lia! Jetzt sag mir endlich wo du bist. Es wird schon dunkel verdammt!“ „ Ach macht der kleine Kyle sich etwa Sorgen?“ fragte ich mit zuckersüßen Stimme.
„ Der kleine Kyle reißt dir nachher den Arsch auf wenn er dich gefunden hat“ knurrte er. Hihi selber Schuld. „ Hm. Also erst mal musst du mich finden, um mir den Arsch auf reißen zu können“ schnurrte ich und ging aus den Park. Man es wurde aber echt kalt. Er genervtes stöhne kam von der anderen Seite der Leitung.
„ Okay was willst du?“
Verdutzt blieb ich stehen. „ Wieso denkst du das ich was will?!“
„ Weil ihr Tussis doch immer irgendetwas haben wollt“ kam es genervt von Kyle. Hatte er gerade Tussi zu MIR gesagt?! Okay klar… Pflege und gutes Aussehen waren mir auch schon wichtig… aber trotzdem war ich deswegen doch keine TUSSI!!! Ohne ein weiteres Wort zu sagen legte ich auf. Er konnte so was von einer seiner Schlampen denken, aber nicht von mir. Ich mein, ich war doch nicht so billig wie die… oder?! Richtig, war ich nicht! Natürlich versuchte Kyle es noch einige Male, gab es dann aber anscheinend auf. Hm aber wie ging es jetzt weiter? Ich hatte mich verlaufen und wusste nicht wie ich zurückkomme, geschweige denn ob ich jemals zurückkommen würde! Ich spürte, wie sich langsam Tränen in meinen Augen bildeten. Warum ausgerechnet jetzt musste ich anfangen zu heulen?! Ach man! Mutlos ließ ich mich auf den Burgersteig fallen. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und verfluchte mich dafür, dass ich Orientierungslos geboren wurde. Kaum das ich saß, flogen viele weiße Flocken vom Himmel und es wurde unangenehm kalt. Genau richtig für diesen Moment! Ich konnte schon die Schlagzeile lesen… „ MÄDCHEN ERFROHR, WEIL SIE KEINE ORIENTIERUNG BESASS!“ Oh man.
„ Hey!“ hörte ich eine wütende Stimme brüllen. Erschrocken sah ich auf und erkannte Kyle der wütend zu mir kam. Innerlich jubelte alles in mir und am liebsten wäre ich ihm um Hals gesprungen, aber stattdessen blieb ich einfach sitzen und starrte ihn an. Ein wenig Stolz sollte ich schließlich noch haben! „Sag mal spinnst du total?! Ich such dich jetzt schon seit ner Stunde oder so!“ schrie er mich wütend an. „ Ja jetzt hast du mich ja gefunden, dann können wir ja jetzt nach Hause“ sagte ich, stand auf und ging in die Richtung von der er kam. Ich wollte nur noch unter die heiße Dusche und dann ins warme, kuschelige Bett. „ Mehr hast du nicht zu sagen?!“
Wütend drehte ich mich zu ihm um.
„ Nein hab ich nicht! Was dagegen?! Ich glaube nicht und wenn doch nicht mein Problem.“
„ Willst du mich verarschen?! Ach leck mich doch! Ihr Weiber seid doch alle gleich!“ schrie er und ging voran. Ich aber blieb da stehen wo ich war und starrte wütend den Boden an. „ Kommst du jetzt?!“
„ Warum sollte ich? Denkst du, ich hab Lust mit einem Arsch nach Hause zu fahren?! Nein danke, dann erfrier ich hier lieber!“ Kennt ihr den Moment, wenn ihr am liebsten einfach die Klappe gehalten hättet? Genau jetzt war dieser Moment. Kyle sah so aus als würde er gleich jeden umbringen, der ihn auch nur einmal anschaut. Mit diesem Killerblick kam er auf mich zu und …. Wartet es kommt gleich… warf mich über die Schulter als würde ich nur 1 Gramm wiegen! Natürlich wehrte ich mich dagegen aber das brachte irgendwie nichts als ließ ich mich schlapp über seine Schulter fallen. Der Tag war eh für den Arsch…
Auf der Rückfahrt redete Kyle kein Wort mit mir. Mir war es recht, schließlich hätten wir uns eh nur angezickt und darauf hatte ich echt keine Lust. Es dauerte auch nicht lange, dann waren wir auch schon da. Draußen standen Schlampenmutti und Dad schon und warteten.
"Viel Spaß" sagte Kyle abfällig, stieg aus dem Wagen, ging an Dad vorbei und weg war er. Mit einen mulmigen Gefühl stieg ich dann auch aus und ging Richtung Verrander. Als ich ankam, schnappte Dad nach Luft, um mit seiner Predig anzufangen, aber ich stoppte ihn in dem ich meine Hand hob.
"Dad, ich weiß du bist sauer auf mich und das tut mir auch sehr Leid, aber ich bin echt müde und kalt ist mir auch. Ich bräuchte dringend eine warme Dusche" murmelte ich und sah ihn mit großen Augen an. Eine Weile sah er mich an und versuchte meinen Unschuldsgesicht zu ignorieren, was ihm aber nicht gelang.
Seufzend machte er Platz, damit ich rein gehen konnte, meinte aber das wir morgen nochmal drüber sprechen würden.
Dankend lächelte ich, gab ihn ein Kuss auf die Wange, flitzte die Treppe hoch und ging in meinen Zimmer. Unten hörte ich noch wie Schlampenmutti meinen Dad fragte, ob es sein Ernst wäre, mich jetzt einfach ohne Konsequenzen gehen zu lassen. Tja, was sie nicht wusste war, dass Dad mir immer verzieh, wenn ich dieses Gesicht machte und dafür liebte ich ihn halt. Das fing damit an, als ich damals ausversehen Mums teure Vase mit 4 Jahren kaputt gemacht hatte. Weinend rief ich nach Dad, der mich erschrocken an sah und dann die Vase, die verstreut auf dem Boden lag.
Mit großen Augen hatte ich ihn damals angesehen und sah wohl so unschuldig aus, dass er nicht anders konnte als mir nicht sauer zu sein. Stattdessen hatte er damals die Schuld auf sich genommen, als Mum nach Hause kam. Seitdem wirkte der Blick jedes mal. Eine Gänsehaut bildete sich und breitete sich über meinen ganzen Körper aus.
Das war eigentlich eine Erinnerung, die ich Jahre lang verdrängt hatte. Frustriert schnappte ich mir ein schwarzes Top, Unterwäsche und eine kurze graue Shorts und ging damit ins Bad. Da mir echt kalt war zog ich mich schnell aus und stellte mich unter die Dusche. Das warme Wasser brannte anfangs auf meiner Haut und erst da war mir bewusst, wie unterkühlt ich eigentlich gewesen sein musste. Zu meinen Glück verschwand das Brennen und wurde langsam angenehm.
Meine Muskel entspannten sich und ich ließ mir den Tag nochmal durch den Kopf gehen. Mich nervte es immer noch total das die Jungs mich ignoriert hatten.Schließlich hatte ich ihnen geholfen und ein kleines Danke wäre doch nicht zu viel verlangt oder? Bei Kyle hätte es mir klar sein sollen, dass so eine Reaktion kommen würde, aber von Jake hatte ich echt was anderes erwartet. Vorallem, weil er der jenige war, der mir von dieser Amelie erzählt hatte und was zwischen ihnen passiert war. Da fällt mir gerade auf, dass Amelie heute wieder nicht zur Schule gekommen war. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie sehen zu müssen, schließlich war sie der Grund für das alles hier.
Müde duschte ich schnell zu Ende, schnappte mir ein großes Handtuch und schlang es mir um. Plötzlich ging die Badezimmertür auf und ein oberkörperfreier Kyle kam rein. Verdutz blieb er stehen, als er mich sah und musterte mich kurz. Dann wurde sein Blick kühl. " Hm, sag ich ja einer Barbie könntest du mit dem Körper nicht das Wasser reichen" sagte er und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. Genervt verdrehte ich die Augen und wendete mich zum Spiegel, um meine Haare durch zu kämmen.
" Solangsam langweilen mich deine Sprüche" sagte ich.
Durch den Spiegel sah ich wie er mich beobachtete und allmählich wurde es echt unangenehm."Vielleicht.. kann sein, trotzdem ist es die Wahrheit" sagte er schulterzuckend und wendete den Blick ab. Wenn es so sein sollte, wie er es gerade gesagt hatte, warum hatte er mich dann gerade beobachtet? Und dann schlag es mich wie ein Blitz. Natürlich er log.
"Achja? Bist du sicher ?" fragte ich mit honigsüßer Stimme und ging zu ihm, bis ich ganz nah vor Kyle stand. Wieder schoss mir der schöne Duft von Honig in die Nase und ich musste mich echt zusammen reißen ihm nicht zu verfallen. Langsam ließ ich meinen Finger von seiner Brust runter zum Bauch gleiten und erst da fiel mir so richtig auf, wie durchtrainiert er eigentlich war. Dort wo meine Finger gerade noch lang strich breitete sich jetzt eine Gänsehaut aus.
Ich blickte auf, legte meinen Kopf schief und sah Kyles verwirrtes Gesicht, nur wenige centimeter von meinen entfernt. Ich hob langsam meine Hand und legte sie ihm in den Nacken,zog sein Kopf weiter runter, so das er meinen Gesicht noch näher kam. Immer noch regungslos stand er da und dann konnte ich nicht mehr und musste lachen.
" Sorry aber anscheinend lass ich dich wohl doch nicht so kalt, wie du immer sagst"grinste ich, nahm meine Sachen und wollte gerade aus die Tür gehen, als Kyle mich am Arm packte und mich die Wand drückte, da wo er vor einer Sekunde noch wie angewurzelt stand. Überrascht sah ich ihn an und ihm nächsten Moment lagen seine Lippen schon auf meinen.
Völlig überwaltig von dieser Reaktion ließ ich meine Sachen fallen, schlang meine Arme um ihn, um ihm noch näher zu sein und erwiederte sein Kuss. Der Kuss war sanft und trotzallem fordernd.
>>Lia reiß dich zusammen<< schrie mein Innerriss und ich löste mich ziemlich grob von Kyle. Der sah mich nur mit einen amüsierten lächeln an.
" Wenn du was anfängst, dann beende es auch das nächste mal" sagte er gelassen und schob mich mit diesen Worten aus dem Bad, um die Tür zu zu machen.
Verdattert sah ich die Tür an, bis ich die Worte realisierte. So ein Arsch.
Ich bließ die Wangen auf, um meinen Wutanfall zu unterdrücken und marschierte in mein Zimmer. Warum hab ich überhaupt den Kuss erwiedert?
Ich spürte ein leichtes kribbeln auf den Lippen, als ich sie mit den Fingern berühte. Selbst meine Arme kribbelten von der Berühung seiner Haut. Was war bloß los mit mir?
Er war ein Arschloch, den ich gerade mal seit 3 Tagen kannte, der noch nicht mal richtig nett zu mir war und ich stand hier und schwärmte von ihm?!
Okay vielleicht war ich zu lange draußen und hab deswegen schon Wahrnehmungsstörungen oder sowas. Müde trocknet ich mich ab und versuchte nicht weiter an den Arsch und vorallem nicht an den Kuss zu denken.
Als ich mich fertig angezogen hatte, klingelte mein Handy. Ich ging zum Bett, kuschelte mich ein und entsperrte mein Handy. Auf dem Display erschien eine Nachricht von Jake und sofort saß ich kerzengerade im Bett. Woher hatte er meine Nummer?
>Hi Lia! Hast du Lust morgen nach der Schule mit zu mir zukommen? Würde mich sehr darüber freunen :D Jake<
Ich laß mir die Nachricht noch 2 mal durch, wusste aber immer noch nicht was ich darauf anworten sollte. Schließlich hatte er mich ja auch ignoriert.
Ich kam zum Entschluss ihm ein kurzes >Okay< zuschicken, stellte mir noch den Wecker und kuschelte mich wieder ein.
" Ey Dornröschen! Beeil dich verdammt!" schrie jemand und hämmerte gegen irgendwas.
Müde öffnete ich meine Augen und schloss sie sofort wieder, da die Sonnenstrahlen mir direkt in die Augen schien. Warte mal.. Sonnenstrahlen??
Erschrocken setzte ich mich auf und schnappte mir mein Handy. Es war viertel vor Acht. Ich hatte tatsächlich verschlafen. Wie vom Blitz getroffen, sprang ich auf kramte mir eine Jeans und ein Sweatshirt raus und lief damit schnell ins Bad.
Nachdem anziehen putze ich mir die Zähne und versuchte dabei meine Haare zu bändigen. Ich sah auf die Uhr im Bad. Zehn vor Acht, verdammt. Ich tuschte noch schnell meine Wimpern und rannte förmlich ins Zimmer um meine Tasche und meine Jacke zu holen.
" Wenn du nicht gleich fertig bist fahre ich ohne dich" hörte ich von unten rufen und konnte nur darauf die Augen verdrehen.
Ich überprüfte nochmal alles und ging dann runter.
" Na endlich" kam es von Kyle genervt.
"Du hättest mich auch früher wecken können" knurrte ich und fing danach an zu husten.
Meine Stimme klang belegt und ich stöhnte genervt auf. Anscheinend war das wohl die Strafe für gestern. "Um mir das entgehen zu lassen?" grinste Kyle und zeigte dabei auf mich.
Ich verdrehte darauf nur wieder die Augen und gab ihn einen Schubs damit wir endlich los konnten. " Oh Lia bitte.. Wieso musst du so rum laufen" hörte ich die piepsige Stimme von Schlampenmutti und als Antwort kam nur ein Mittelfinger, ehe ich die Tür hinter mir schloss.
Mit schnellen Schritten ging ich zum Wagen und stieg ein.
Aus meiner Tasche kramte ich ein Taschentuch raus und schnaufte mir erstmal meine Nase.
" Wenn du mich angesteckt hast, wirst du noch dein wahres Wunder erleben" sagte Kyle und sah mich dabei angewidert an.
Sofort blitzten die Bilder von gestern Abend wieder auf und ich wünschte, ich hätte mich beim Fertig machen nicht beeilt.
"Du hast selber Schuld. Schließlich warst du der jenige der mich geküsst hat" zischte ich zurück und sah dann aus dem Fenster. Das Wetter war heute besser als gestern. Es war keine Wolke zu sehen und sie Sonne erstrahlte solangsam dem Himmel.
"Kleines du hast mich angemacht und dann auch den Kuss erwidert. Ich denke mal es ist dann nicht nur meine Schuld" kam es arrogant von links.
Wir fuhren auf den Parkplatz der Schule. Ohne ein weiteres Wort stieg ich aus und machte mich auf den Weg zum Klassenzimmer.
Wir hatten noch 3 Minuten und ich hatte echt keine Lust wegen einer Diskusion zu spät zu kommen. Ich hörte Kyle Schritte hinter mir und beschleunigte automatisch.
Vor dem Klassenzimmer sah ich Jake mit einpaar anderen Leuten stehen.
"Guten Morgen Sonnenschein" begrüßte er mich und umarmte mich zur Begrüßung kurz.
" Was machst du hier draußen?" fragte ich und bemerkte, dass Kyle neben mir zum stehen kam.
"Mr Jackson hat es voll erwischt. Magen- und Darminfekt. Wir haben jetzt erstmal 2 Stunden frei" sagte ein Junge mit blonden Haaren. Er war der Sitznachbar von Jake.
"Oh" kam nur von mir.
"Ahh sieh mal einer an. Du bist also Lia" hörte ich hinter mir sagen. Verwundert drehte ich mich um und sah ein wunderschönes Mädchen vor mir, mit langen braunen Haaren. Ihre grünen Augen strahlten förmlich und ihre geschwungenen Lippen zogen sich zu einen strahlenden Lächeln.
" Ehm ja und du bist..?" fragte ich und tratt automatisch ein Schritt näher zu Jake. Sie sah wie ein Engel aus, doch irgendwas an ihr, warnte mich ihr nicht zu vertrauen.
"Hat dir keiner von mir erzählt? Ich bin Amelie" sagte sie freundlich und reichte mir ihre Hand. Sofort versteifte sich mein Körper. Das war sie also. Ich hatte jetzt eigentlich mit einer Barbie oder sonst was gerechnet, aber das haute mich um. Mein Blick blieb an ihrer Hand hängen.
" Bist du dir zu fein mir die Hand zu reichen?" kam es nun belustigt von Amelie und der Hundehaufen hinter ihr fing an zu lachen.
" Mir wurde von dir erzählt und das was ich zu hören bekam, führte mich zum Entschluss, das ich dich nicht kennenlernen möchte. Von daher finde ich dieses Hände reichen und vorstellen sinnlos" sagte ich knapp und drehte mich zu den anderen wieder.
" Schade, das du Gerüchten mehr glaubst" sagte sie gespielt verletzt und brachte mich damit zum Platzen.
" Ist es also nur ein Gerücht, dass du eine Freundschaft zerstört hast? Ist es ein Gerücht, dass du dich durch die Schule vögelst? Ist es ein Gerücht, dass du die letzten 2 Tage zu Hause warst, weil du dachtest du wärst schwanger?" fragte ich kalt und verschrenkte meine Arme.
Das letzte war zwar nur ausgedacht, aber nach ihren Gesichtausdruck zur Folge hatte ich auch damit ins schwarze getroffen. Ich merkte, wie die es ruhig wurde und sich ein paar Schüler zu uns im Gang gesellten. Amelie stand regungslos da und starrte mich wütend an.
"Dachte ich es mir doch, sind doch nicht Gerüchte" sagte ich und bewegte mich Richtung Klassenzimmer, blieb dann aber nochmal kurz stehen.
"Oh und noch was.. du solltest dein Hundehaufen das nächste mal einen Maulkorb umbinden, damit sie ihre Klappe halten" sagte ich und zwinkerte einer blonden dicht neben Amelie zu. Dann steuerte ich auch gleich meinen Platz an und setzte mich gemüdlich auf meinen Stuhl und wartete.
"Mitkommen sofort" hörte ich Amelie schreien und konnte nicht anders als zu grinsen.
"Woher wusstest du das letzte? Ich hab dieses Gerücht garnicht mitbekommen" fragte Jake als er vor meinen Tisch stand. Kyle ließ sich währenddessen neben mir nieder.
"Wusste ich nicht, war einfach nur geraten" sagte ich locker und merkte, wie sich Kyle neben mir versteifte. "Das heißt du hast gelogen? Auch mit Tris?" fragte nun der Blonde und grinste. Ich zuckte nur die Schultern.
" Krass. So hätte ich dich garnicht eingeschätzt" sagte Jake lachend.
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2012
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