„Du bist so falsch! Du behauptest immer du würdest immer für mich da sein, aber stecke ich wirklich in Schwierigkeiten wirfst du mich den Wölfen zum Fraß vor!“, warf Anna ihrer ehemaligen Freundin vor.
Verwundert drehte Katja sich um, wusste nicht was sie von dieser Aussage halten sollte. Sie hatte immer gedacht sie würde eine halbwegs gute Freundin sein.
„Warum sollte ich das tun? Du kannst mir doch Vertrauen! Ich hab dir immer zugehört.“, verteidigte sich Katja.
„Ja, aber danach weiß es die ganze Stadt!“, schrie Anna.
Anna konnte nicht fassen wie blind Katja zu sein schien. Sie hatte ihr schon lange die Meinung geigen wollen, doch nun schien der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein.
Dank Katja wusste nun die gesamte Schule von ihrer ungewollten Schwangerschaft und sie wurde von vielen schräg angeschaut oder dumm angemacht. Und das nur weil Annas Freund –Marwin- nicht intelligent genug zu sein schien um das Verfallsdatum der Kondome zu beachten.
Katja war gekränkt, wandte sich ab und ging.
Nun stand Anna alleine auf der Straße. Sie hatte etwas mit Katja unternehmen wollen, doch deren Mutter hatte sich mit ihrer getroffen und sie über die Schwangerschaft in Kenntnis gesetzt. Annas Mutter hatte davon noch gar nichts mitbekommen, doch Dank Katja musste Anna nun um ihr Kind kämpfen, da ihre Mutter Anna zu einer Abtreibung zwingen wollte.
Langsam ging Anna die Straße entlang, zum Park.
Dieser Park war schon immer ihr Lieblingsplatz gewesen. Als Kind hatte sie immer darin gespielt, sie hatte an diesem Ort ihren Freund zum ersten Mal geküsst.
Und als Anna nun am See entlang ging traute sie ihren Augen nicht. Marwin saß dort auf einer Bank, auf seinem Schoß eine Blondine die er heftig küsste.
Anna wurde schlecht; Tränen traten ihr in die Augen und ihre Hand glitt unwillkürlich zu ihrem Bauch, indem sie ein Kind unter dem Herzen trug. Das Kind von ihr und Marwin.
„Was soll das?“, schrie sie Marwin an nachdem sie herangekommen war. Erschrocken fuhren die beiden auseinander, schauten sie verwirrt an.
Erst jetzt erkannte Anna das blonde Mädchen. Wieso auch nicht?
Sie war ihr Ebenbild, ihre Zwillingsschwester.
Lena brauchte nicht lange um sich zu orientieren und von Marwins Schoß zu springen, doch dieser schien weiterhin verwirrt. Perplex sah er zwischen den beiden hin und her, schaute Anna schließlich an und fragte: „Schatz?“.
„Nix mehr Schatz! Ich glaube du spinnst!“, schrie Anna ihn an.
„Was? Aber ich dachte du bist Anna!“, stellte Marwin nun wütend Lena zur Rede. Anna sah ihre Schwester an, die nur mit den Schultern zuckte.
„Warum tust du mir das an?“, fragte Anna Lena und wieder zuckte diese nur mit den Schultern, verzog nur ein wenig den Mund.
Weinend wandte Anna sich ab. Warum? Womit hatte sie das verdient?
„Anna ich…“, versuchte Marwin doch Anna rannte davon. Einfach nur weg!
Anna konnte nicht wissen, dass Lena sich als sie ausgegeben hatte und sich mit Marwin verabredet hatte, da Lena sich in ihn verliebt hatte. Sie konnte nicht wissen das Marwin keine Schuld traf, wenn man von seiner eingeschränkten Intelligenz absah.
Anna lief einfach davon, bemerkte nicht das Marwin ihr nachrannte, ebenso wenig bemerkte sie den LKW der sich ihr rasant näherte und nicht mehr bremsen konnte.
Man schrieb den Tag des 30. März 2013 als nicht nur Marwin Ramos seine Freundin und sein Baby verlor, sondern auch eine Schwester die Schwester, zwei liebende Eltern die Tochter und werdende Großeltern das Enkelkind.
Es war ein Samstag als Anna Sofia Medaris zusammen mit ihrem Kind das noch nie das Licht der Welt erblickt hatte ebendiese verließ.
Texte: alle Rechte bei mir
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Tag der Veröffentlichung: 21.05.2013
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