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Küssend taumeln wir durch die hastig geöffnete Tür, während der Schlüsselbund hinter uns klirrend auf den glatten Parkettboden fällt. Nur am Rande nehme ich das laute Geräusch in der dunklen Wohnung war. Wichtiger sind mir deine Lippen. Unnachgiebig in ihrer Gier und gleichzeitig weich von ihrer Beschaffenheit her plündern sie meinen Mund, markieren ihr Revier. Der Gedanke läßt einen erregenden Schauer über meinen Rücken rieseln…
Nichts an diesem Kuss ist schön. Zu sehr sind wir in unserer Erregung gefangen. Ungeschickt, feucht, schmatzend kämpfen unsere Zungen miteinander. Rau streifen deine Bartstoppeln über meine zarte Mundpartie. Kratzen, reiben - reizen! – die sensible Haut. Lassen mich deine Lippen, deinen Zunge, deine Bartstoppeln mit jeder deiner Bewegungen mehr bewusst werden. Dein heißer Atem, der über meine Mundwinkel streicht, bildet einen merkwürdig zärtlichen Kontrast zu deinen fieberhaften, groben Berührungen. Mein Atem beginnt schneller zu werden. Stoßweise hebt und senkt sich mein Brustkorb. Drückt sich gegen dich, streift dich nur noch, drückt sich gegen dich...
Mit jedem Einatmen nehme ich deine ausgestoßene Luft auf, mit jedem Ausatmen stoße ich meinen Atem in deine Lungen. Das einfache Prinzip erregt mich. Es ist als würden wir uns beide gegenseitig besitzen. Tief sauge ich dich auf…

Deinen Geruch…
Deinen Geschmack…
Deine Berührungen…

Neckend, Aufmerksamkeit verlangend, beißen deine Zähne in meine Unterlippe, während deine Fingernägel kratzend über meinem Nacken schaben. Deine andere Hand liegt unterdessen auf meinem Hintern. Stöhnend knetest du die festen Backen und fachst meine Leidenschaft weiter an. Jeder Griff sendet direkte Signale zu meinen intimsten Regionen. Meine Arme zucken selbständig um deine Taille herum, in meinem Unterleib beginnt es zu ziehen und meine Beine werden langsam schwach. Ich kann es kaum erwarten deine Haut auf meiner zu spüren…

Ungestüm stoße ich die Tür hinter mir ins Schloss und schiebe ich dich keuchend den düsteren Flur entlang in Richtung Schlafzimmer. Meine Hände stehlen sich währenddessen unter deinen Pullover, und weiter unter dein Shirt, bis sie über heiße, empfindliche Haut gleiten. Leidenschaftlich ziehe ich meine Nägel über deinen Rücken. Nicht so fest um Blut fließen, oder auch nur Zeichen zurück zu lassen, sondern einfach nur um das Gefühl auszukosten, wenn sich die Muskeln unter meiner groben Behandlung anspannen. Wenn du zischend die Luft durch deine Zähne einsaugst. Wenn du dich mit einem kleinen Ruck an meinen Haaren revanchierst…

Auf dem Weg in das Schlafzimmer verfangen sich unsere Füße immer wieder in herumliegenden Schuhen, rempeln gegen das Mobiliar oder stoßen gegen die Wand. Stolpernd prallen wir gegen die Schlafzimmetür. Der Knauf bohrt sich durch dein Gewicht, welches mich gegen die harte Fläche drückt, unerbittlich in meinen unteren Rücken. Schmerzhaft zische ich in unseren Kuss, lasse mich aber sonst nicht weiter davon beirren. Schon ziehst du mich in den Raum hinein, immer weiter bis wir schließlich über die Kante in mein Bett fallen. Dein fester Körper landet auf meinem, drückt mich tief in die weiche Matratze und presst mir für einen kurzen Augenblick sämtliche Luft aus den Lungen. Nach Atem schnappend liege ich unter dir. Dein Mund ist in dieser flüchtigen Zeitspanne von meinem weiter nach unten gewandert. Knabbernd, leckend und neckend saugst du dich an meinem Hals über meine Kehle zu dem oberen Rand meines T-Shirts hinab. Stöhnend wölbe ich mich dir entgegen…
Presse meine Brust gegen deinen Mund…

Meinen Bauch gegen deinen…
Meinen Unterleib gegen deine Hüfte….
Meinen Oberschenkel gegen deinen…

Frustriert grollst du über mir auf und knurrst etwas Unverständliches vor dich hin. Bevor ich reagieren kann, greifst du derb nach dem Saum meines Shirts. Grob reißt du mir meine Kleider vom Leib. Ich lasse es einfach geschehen, deine unkontrollierbare Leidenschaft heizt mir extrem ein. Kaum bin ich nackt, setzt du dich auf meine blanken Oberschenkel und blickst selbstzufrieden auf mich hinab. Deine dunklen Augen funkeln mich herausfordernd an, lassen überhaupt nicht erst einen Zweifel in mir aufkommen, dass du mich nicht begehren könntest. Dein sexgeschwängerter Blick sagt alles, was ich wissen muss…
Glasig, mit gesenkten Lidern, hebt sich deine Brust ebenso schnell wie meine. Die kleine, schnelle Bewegung läßt dein enges T-Shirt an deinem Körper kleben, schmiegt sich mit jedem Zug ein Stück weiter um deine breite Brust. Unweigerlich fährt meine Zunge über meine Unterlippe. Mein Gehirn malt sich schon aus, wie du wohl unter der Kleidung aussiehst. Grollend, fordere ich dich auf, deinen Bekleidungszustand meinem anzupassen…

Ich will dich nackt…
Ohne die kleinste Schicht Stoff zwischen uns…
Haut an Haut…

Während du meiner Aufforderung nachkommst und dir dein einfaches T-Shirt über den Kopf streifst, heben sich meine Hände von selbst. Wollen sich dem heißen Körper über mir entgegen strecken. Das flackernde Licht, dass gelegentlich von der Außenwelt durch das Fenster zu uns herein strahlt, gibt mir die Bahnen für meine ersten Erforschungen vor. Unbeirrt lenkt es meinen Blick auf die ausgeprägten Muskeln. Wie gebannt folgen meine Augen dem huschenden Lichtstrahl. Sanft gleitet es über deinen festen Oberkörper…

Umschmeichelt die Tiefen und Höhen deines Six-Packs…
Läßt kurz deine pinken Brustwarzen aufleuchten…
Das Auf und Ab deines Kehlkopfes…

Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und ich muss kurz meine Augen schließen um mich zu sammeln. Um meine heftige Atmung unter Kontrolle zu kriegen. Schwer beginne ich zu schlucken. Wie gern ich über die sich an- und entspannenden Muskelpartien gleiten würde. Die empfindliche Haut unter meinen Fingern spüren würde. Dem spärlichen Flaum an noch verborgene Stellen folgen würde.

Mit meinen Lippen…
Meiner Zunge…
Meinen Händen…

Egal! Hauptsache, ich kann den männlichen Leib über mir berühren.
Meine Fingerspitzen sind nur noch Zentimeter von dem Waschbrettbauch vor mir entfernt. Ich kann schon die abstrahlende Hitze des anderen Körpers spüren, als sich zwei schwielige Hände um meine Handgelenke legen, zudrücken und meine Arme über meinen Kopf ziehen. Instinktiv versuche ich mich gegen deinen eisernen Griff zu wehren und mein Recht einzufordern. Doch du scheinst mein Aufbegehren nicht einmal zu spüren…
Zumindest denke ich dies, bis ich fragend zu deinem Gesicht aufblicke. Lächelnd, dir deiner Überlegenheit doch vollkommen bewusst, ragst du über mir auf. In diesem Moment begreife ich, dass du es genießt mich wehrlos unter dir liegen zu haben. Dass es deinem männlichen Stolz gefällt mich jederzeit plündern zu können. Dir meinen Körper ohne die geringste Herausforderung zu Eigen machen zu können…

Obwohl, oder gerade weil, ich sonst unabhängig und frei bin, mich im Alltag gegen jeden Mann behaupten kann, macht mich dieses Spiel an. Schon spüre ich, wie es in meinem Unterleib zu pochen beginnt. Direkt schaue ich dir in die Augen, lasse mir von meinen heimtückischen Gedanken aber nichts anmerken. Unser stoßweiser Atem klingt unnatürlich laut in der Stille des Zimmers...

Stoff, der sich um meine Handgelenke windet, reist mich aus meinen nervösen Betrachtungen. Ein testender Ruck, informiert mich, dass ich zu schwach bin um Knoten oder Shirt zu lösen. Überrascht blicke ich zu meinen Armen hoch, sehe dich dann aber genauso schnell wieder erstaunt an. Wissend, lockend, schaust du auf mich nieder. Ein herausforderndes Funkeln ist in deinen Augen zu sehen. Spöttisch ist ein Mundwinkel hochgezogen…

Mein Herz schlägt hämmernd in meiner Brust. Die Anspannung zieht sich in Windeseile durch meinen ganzen Körper. Die feinen Härchen in meinem Nacken stellen sich auf, ein prickelnder Schauer überläuft meine Haut und das Blut dröhnt in meinen Ohren. Still verharre ich unter dir. Eine leichte Beute für dich…

Ergeben schließe ich meine Augen - ich will mich nicht wehren…
Aufgeregt beschleunigt sich meine Atmung – ich kann es kaum erwarten, was du mit mir anstellst…
Verräterisch presse ich meine Beine zusammen – du kennst mich einfach zu gut…

In die Stille meines Schlafzimmers flüstere ich:

„Ich hasse dich…“


Und doch klingt es, wie „Ich liebe dich...“

Impressum

Texte: Mine
Bildmaterialien: rgbstock, Mine
Lektorat: Niccolina

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ein kleines Zwischenspiel für Niccolina^^

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