Prologe: Besuch bei Chief Swan
Gelangweilt kaute ich auf meinem Melonenkaugummi.
Was sollte ich auch anderes tun, schließlich saß ich seit ungefähr 8 Stunden in einer winzigen Ausnüchterungszelle, des Forks Polizeireviers fest.
Ich hatte zwar mein mir zustehendes Telephongespräch führen dürfen, doch ich glaube nicht, das Georg tätsächlich kommen und mich freikaufen würde.
Freikaufen war eigentlich ein wenig übertrieben, denn Chief Swan hielt mich hier nur zu meiner eigenen Sicherheit fest, bis ich nüchtern genug war um allein nach hause zu gehen, oder bis mich jemand abholte, der ihm vertrauenswürdig genug erschien, was im übrigen zu neunzig Prozent der Fälle schneller ging.
Meistens waren dies meine Eltern, obwohl meine Mom bereits beim ersten Mal geschworen hatte, dass ich, falls ich sie je wieder in eine derart peinliche Situation bringen sollte, Stubenarrest für den Rest meiner Schulzeit bekommen würde.
Damal war ich 14 gewesen und hatte meinen ersten Vollrausch gehabt.
Heute, drei Jahre später und um Tausende Gehirnzellen ärmer, war ich vollkommen unschuldig an meiner derzeitigen Situation.
Ich hörte ein knirschen und dann ein klicken, als die Zellentür aufgeschlossen wurde.
"Ray?" Vom Flurlicht geblendet, torkelte ich in Richtung Freiheit.
Wer wohl diesmal mein Retter ist?
"Kind! Hast du etwa schon wieder betrunken randaliert?"
Meiner Mutter, wie immer in einem teuren Designer Kostüm und in einer Wolke aus Channel Nummer 5, welches wie ich finde ein wenig an Klostein erinnert, stand, vor Wut schnaubend, in der Tür und hatte mich, bevor ich flüchten konnte am Ärmel gepackt.
Ich hatte keine Chance ihren Tiraden zu entgehen.
"Was soll nur aus dir werden?" und "Willst du uns ins Grab treiben?!" waren davon noch die am wenigsten vorwurfsvollen.
Zu meinem Glück kannte ich das ja schon von den letzten 36 mal, die sie mich abgeholt hatte und konnte beruhigt abschalten, als sie mich an Chief Swan vorbei zum Auto schliff.
Für eine 1,62m große Frau hat sie wirklich enorm viel Kraft.
"Bis nächst Woche Charlie!", rief ich grinsend, als sie mich zu Tür hinaus bugsierte und winkte dem Chief zum Abschied zu.
Ich bin mir sicher er wird mich vermissen, auch wenn er jetzt nur den Kopf schüttelt.
"Rahel Philomena Firestone!", kreischte meine Mutter, kaum das wir im Auto saßen.
"Warum tust du mir das immer wieder an? Kannst du dich nicht einmal im Leben benehmen?"
Urghx! Rahel Philomena.
Und da fragt sie noch warum ich ständig Ärger mache?
Wer seinem Kind soetwas antut hat es nicht besser verdient!
" Seth Clearwater ist schuld!", verteidigte ich mich.
"Ja sicher junge Dame, er hat dich bestimmt gezwungen dich bis zur Besinnungslosigkeit zu betrinken!", ihre Stimme troff nur so vor Sarkasmus.
"Naja, ganz so war es nicht! Er hat damit geprahlt, dass er von niemandem unter den Tisch getrunken werden kann. Und ich musste schließlich meinen Titel verteidigen!", rechtfertigte ich mich, während ich Georg, der auf dem Rücksitzt saß und dem ich es zu verdanken hatte, das meine Mutter mich abgeholt hatte, böse Blicke zuwarf.
Der konnte noch was erleben!
"Willst du mir etwa damit sagen, dass meine Tochter,", das meine betonte sie dabei besonders stark, "mit einem schlachtreifen Jungbullen um die Wette säuft, nur weil dieser mit seinem Anabolika geschädigten Hirn behauptet er könne saufen wie ein Loch?!"
"Ja, so ungefähr...." Ich zuckte mit den Schultern und nickte unschuldig.
Meine Mutter schüttelte entnervt den Kopf.
"Was habe ich getan, das ich so eine Tochter verdient habe?!", schickte sie gen Himmel.
"Hat es sich wenigstens gelohnt, wenn du schon die hälfte deiner Gehirnzellen dafür opferst?", fragt sie jetzt und ist wieder etwas entspannter.
"Keine Ahnung, da musst du Georg fragen!", antwortete ich grinsend und drehte mich zu besagter Person um.
"Und? Wer hat gewonnen?", fragte ich enthusiastisch.
Er zucket mir den Schultern, doch als ich ihm daraufhin wieder meinen berühmten Todesblick zuwarf, machte er endlich den Mund auf: " Als du mich zum Revier geschleift hast, um Chief Swan, "Saufen saufen saufen" vorzusingen, da hat Seth mit 4 Bier Rückstand im Sand gelegen und geschnarcht.", murmelt er.
"Jippie! Und wiedereinmal hat Supergirl gesiegt!", rief ich, bereute es jedoch sofort wieder, da mein Schädel immer noch fürchterlich brummte.
"Du hast nicht zufälligerweite eine Aspirin mitgebracht oder?" fragte ich jetzt meine Mom hoffnungsvoll, doch sie schüttelte den Kopf.
"Ich hab eine!", saget Georg und drückte mir gleich zwei in die Hand, und eine Flasche Wasser in die andere.
"Wie konnte ich nur je an dir zweifeln!", seufzte ich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Dafür, dass er mir Aspirin mitbringt, ist er ab jetzt mein Held in strahlender Rüstung!
Auch wenn er sich meistens verdrückt, wenn ich uns in die Scheiße reite, er steht mir trotzdem immer bei, wenn ich es ausbade.
Ich schluckte die Tabletten und keine Zehn Minuten später merkte ich bereits, wie es mir besser geht.
Es sind keine 20 Minuten von Forks bis zu mir nach Hause.
Wo mein zu Hause ist?
In La Push, dem kleinsten Popeldorf, auf der gesamten weiten Welt.
Lasst euch nicht davon täuschen, dass es ein Indianer Reservat ist, und schließt auch nicht zu früh darauf, dass es dort soetwas wie Spannung und Abenteuer gibt.
Wir Leben im 21 Jahrhundert!
Cowboys gibt es nicht mehr und mit Pfeil und Bogen hab ich seit Jahren niemanden mehr gesehn.
Außerdem liegt La Push in Washington, dem Staat mit dem meisten Niederschlag im Jahr, was euch erklärt, warum wir weder in Tipis noch in selbstgebauten Lehmhütten leben.
Klingt öde?
Ist es auch!
Und desshalb habe ich es zu meinem Lebendsziel auserkoren ein wenig Aktion in den lahmen Haufen rein zubringen.
Ich bin im übrigen Ray, nich zu verwechseln mit Rahel Philomena Firestone.
Wer das sein soll weiß ich selbst nicht, da müsst ihr meine Eltern fragen, das haben die verbrochen.
Georg Benson, den ich vorhin bereits erwähnte ist mein bester Freund, Daueranhängsel, Mitläufer, mein Gewissen und der denkende Teil meines Gehirns, unterm Strich ist er also meine bessere Hälfte.
Ohne ihn würde ich noch immer an Kopfschmerzen leiden.
Ich glaube ich sollte ihm ein Liebeslied schreiben.....
Kapitel 1: Intimherpers und Oliver Jr.!
"Endlich wieder Schule!", seufzte ich.
Die Sommerferien waren vorbei.
An sich ist das kein Gund zum feiern, in meinem Fall jedoch ist es fantastisch, konnte ich schließlich wärend der Ferien nicht annähernd soviele erstaunte und verstörte Blicke auf mir spüren.
Ich schwöre euch, dass macht süchtig.
Wenn die Leute dich für verrückt halten genießt du eine unvergleichliche Narrenfreiheit!
"Warum freust du dich so? Es ist unser letztes Schuljahr, und das bedeutet, dass du dieses Jahr auch mal zum Unterricht erscheinen und Hausaufgaben machen musst.", wieß mich mein bester Freund mürrisch darauf hin.
Nicht dass ich das nich schon selbst gewusst hätte.
Ich hatte bereits einen Plan.
Meine Hausaufgaben würde ich Phil auf zwingen, Georgs kleinem 15 Jährigen Bruder der aus unerfindlichen Gründen mein größter Fan war.
Und das mit dem am Unterricht teilnehmen, vielleicht fand ich ja auf die schnelle ein Ray Double, das mich vertreten konnte...
Okay, der Plan war noch nicht ganz ausgereift, aber im Notfall könnte ich auch einfach meinen Georg als mich verkleiden.
Ich stellte mir gerade Georg in meinem "back to school"- Outfit vor, als er meinen Gedanken gang unterbrach.
"Sieht ganz so aus als hätten die Hot Three ein viertes Mitglied bekommen."
"Was? Wo? Wer ist tot?"
Ich drehte mich hektisch hin und her und versuchte einen Blick auf "Den Neuen" zu erhaschen.
"Da drüben Ray! Oliver Leavey ist jetzt bei ihnen! Na wenn das kein Zufall ist. Der kleine Bruder vom berüchtigsten Hottys Mitglied ist der Hot Four geworden?!"
Oliver Leavey?
Das war doch der kleine Bruder von Paul Leavey!
"Na um den Ruf aufrecht zu erhalten, den sein Bruder hatte, wird er sich aber ordentlich ins zug legen müssen!", lachte ich spöttisch.
"Und ich hab immer gedacht, erfühlt sich wohl bei den "Billig? Will ich!"-Flittchen! So kann man sich irren....", der Satz war gerade raus, als Alyson Baker an uns vorbei hüpfte und dem neuesten Hot Four ihre Aufwartung machte.
"Oh man, wenn sie ihre Brüste noch mehr rausstreckt, klebt sie sie ihm noch ins Gesicht!", meinte Georg Kopf schüttelnd wandte sich dann ab und ging weiter in Richtung Klassenraum.
Und ich?
Diese Chance der Kuh Alyson eins auszuwischen konnte ich mir doch nicht entgehen lassen!
Also schlenderte ich, so unauffällig wie es in Bikerboots und einem pinken Tüllrock eben ging, zu ihr und den Hot Four, die mich natürlich keines Blickes würdigten zu ihr hinüber.
"Ray! Ray lass das! Wirst du wohl wieder herkommen Ray!", hörte ich Georg hitner mir zischen.
"Glaub ja nicht das ich mitkomme! Wenn Alyson dich dieses mal wirklich erwürgt, werde ich ihr helfen deine Leiche zu entsorgen! Ray!"
Alles nur geblufft!
Ohne mich wäre er vollkommen verloren.
Wann immer er in Schwierigkeiten steckte, war ich es, die es zusammen mit ihm ausbadete, dass ich ihn erst in dieses Schwierigkeiten hinein gezerrt hatte, war dabei völlig nebensächlich.
"Sei nicht immer so ein Spielverderber, Georg! Wenn du nicht mitkommst nehm ich dich nicht auf meine nächste Nachtwanderung mit!", drohte ich und lief weiter.
"Nachtwanderung? Du meinst wohl illegale Observation!", jammerte er, hatte dann allerdings keine Chance weitere Einwände hervorzu bringen.
Endlich in Alysons hörweite, drehte ich mich mit dem Rücken zu ihr.
"Oh Georg!", rief ich ihn in meiner tussihaftesten Barbiestimme.
"Hast du schon das neueste gehört?"
Georg sah aus als würde er jeden Augenblick tot umfallen.
"Jessmin hat mir erzählt das Alyson in den Ferien fürchterlichen Intimhepes hatte! Kannst du dir das vorstellen? Also ich hab ja schon immer gewusst, das sie sich mal was einfängt, wenn sie es mit dem gesammten Footballteam treibt!"
Hinter mir hörte ich Alyson entsetzt nach Luft schnappen.
Ha! Das hatte gesessen.
Schnell noch einen drauf setzten und ihr neuestes Opfer endgültig in die Flucht schlagen.
Georg stand inzwischen zusammengesunken, wie ein Häufchen Elend neben mir.
"Ich hoffe ja nur, das sie endlich etwas dagegen unternommen hat, das soll ja hochgradig ansteckend sein. Nicht das sie es dem armen Oliver anhängt. Obwohl, vielleicht hat sie das ja schon! Zuzu trauen wäre es ihr ja!"
Zu schade, das ich sein Gesicht in diesem Augenblick nicht sehen konnte.
Plante er in diesem Augenblickbereits den nächsten Arzttermin, oder war er froh, das er rechzeitig gewarnt wurde, bevor er etwas mit diesem Infiziösen Weibsbild anfing?
Doch genug davon, ich hatte meinen Auftrag ausgeführt, und Alyson auf die Palme getrieben.
Außerdem hatte ich ein brisantes neues Gerücht gestreut, auf das sich die andern Schüler wie die Assgeier stürzen würden, sodass bis zum ende des ersten Schultages alle einen riesigen Bogen um Alyson machen würden, fantastisch!
Fröhlich pfeifend und Georg mitschleifend ging ich durch die große Eingangstür hinein und dann in Richtung Sekreteriat.
Da ich hier knapp ein viertel meiner Schulzeit verbracht hatte hielt ich es nur für angebracht Mrs. Jerkins selbst davon in Kentniss zu setzen, dass ich wieder da war und doch nicht, wie von meiner Mutter angedroht auf ein Privatinternat geschickt worden war.
Ungestüm stieß ich die Tür zum Sekreteriat auf.
Mrs. Jerkins sah auf und machte ein erschrockenens Gesicht.
"Susan! Ich freu mich so wieder hier zu sein!", kreischte ich frenetisch und hüpfte auf und ab.
"So- solltest du nicht irgendwo in England sein?!", fragte sie erschrocken.
Ich hörte auf zu hüpfen, legte den Kopf schief und grinste.
"Ja eigentlich schon, aber meine Mom dachte, dass es eine unnötige Verschwendung wäre, mich im letzten Highschooljahr umzuschulen. Außerdem darf ich es auf gar keinen Fall verpassen, wie es mir ihnen und Hausmeister Andew weiter geht."
"Was?! Da ist nichts mit....."
"Sie können es bestreiten so lange sie wollen, aber ein Mop verirrt sich nicht ausversehn hierher!", unter brach ich sie grinsend.
Ich war doch nicht von gestern!
Das sah doch ein Blinder, das da etwas im Busch war!
"Aufwiedersehen!", rief ich winkend, schnappte mir Georg und zerrte ihn in durch den Flur in Richtung Klassenraum.
"Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie hat sich gar nicht gefreut mich wieder zu sehen.", sagte ich nachdenklich.
"Hmmm.", machte Georg, doch ich beachtete ihn nicht weiter.
Ich blieb stehen und öffnete meinen Spind, um die Bücher dieses Jahres auf den verstaubten Stapel vom letzten Jahr zu werfen.
"Hast du die etwa immer noch nicht abgegeben?", fragte Georg vorwurfsvoll.
"Nein, wann denn auch, schließlich waren bis heute Ferien.", antwortete ich Achselzuckend.
"In der letzten Schulwoche wurden sogar Zettel verteilt, das wir die Bücher in die Bücherrei bringen sollen, ganz zu schweigen von den Lautsprecherdurchsagen.", fügte er Kopfschüttelnd an.
"Ihiii die Schulbücherei? Da setz ich keinen Fuß rein!", rief ich empört.
"Ray jetzt stell dich doch nicht so an, du klingst schon wie Alyson."
"Ich stell mich an so viel ich will! Ich werde nie wieder einen Fuß in dieses Dreckloch setzen, das sich unrechtmäßiger weise Bücherrei schimpft. Die haben da noch nicht mal Jane Austen!", stellte ich empört klar.
"Okay, okay ICH werde sie für dich wegbringen.", seufzt Georg ergeben.
Ich schmiss die Schranktür wieder zu und verdrehte das abgenutzte Zahlenschloss, aus reiner Gewohnheit, nicht weil irgendjemand je so dumm wäre in meinen Spind einzubrechen, da gibt es nur Spinnenweben und Kekse.
"Georg hast du noch Kekse?", frage ich mit meiner zuckersüßen klein Mädchenstimme.
Er murrte, kramte in seiner Jackentasche und reichte mir eine zerdrückte Schachtel Schockchip-Cookies.
"Danke!", ich werfe ihm ein strahlendes Lächeln zu und verstaue die Kekse in meiner Tasche.
Dann, endlich machen wir uns auf den Weg zum Unterricht.
Sozialkunde bei Miss Brown.
Kein wirkliches Unterrichtsfach, wie ich finde.
Man kann in Sozialkunde eigentlich machen was man will, mal sehen welches Thema wir dieses Jahr haben.
Ich reiße die Tür auf, der Unterricht hat bereits begonnen.
Regel Eins: VIP`s kommen immer zu spät.
Regel Zwei: Auffallen um jeden Preis!
"Ich bin wieder hier! In meinem Revier! War nie wirklich weg....Hab mich nur versteckt!", sang ich lautstark und ging auf Miss Brown zu.
Ich grinste und hüpfte mit einem Satz auf ihr Pult.
Ich legte den Kopf schief und baumelte mit den Beinen, wobei meine Bikerboots den Schlamm, den sie hier Staße nennen im gesamten Klassenraum verteilten.
"Na altes Haus, wie war ihr Sommer?", fragte ich Miss Brown, die mich musterte als währe ich ein ekelhaftes Insekt.
"Ganz okay, und ihrer? Wie sie soeben deutlich machten hat ihre Mutter sie wohl doch nicht in das Camp für schwer Erziehbare geschickt?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Doch hat sie, aber die haben mich nach vier Stunden nach hause geschickt."
Ihre Augenbrauen wanderten noch ein Stück höher.
"Das verwundert mich nicht im geringsten. Darf ich jetzt mit dem Unterricht fortfahren?"
"Sicher!", sage ich großzügig, rutsche vom Pult und lasse mich auf einen Stuhl in der letzten Reihe fallen.
"Dieses Halbjahr, werden wir ein Partner Projekt durchführen. Ich bitte sie sich desshalb zu ungleichgeschlechtlichen Paaren zusammen zu tun und sich mit dem jeweiligen Parter zusammen zu setzen."
Das Schaben und Kratzen von Stühlen, die hin und hergerückt werden , erfüllt einige Minuten den Raum, dann scheinen alle einen Platz gefunden zu haben.
Hey, wo ist eigentlich mein Partner?!
Dunkel erinnerte ich mich, das Georg vorhin irgendetwas von wegen Kurs getauscht gefaselt hatte.
Das ich auch immer nicht zuhöre!
Hätte ich gewusst das er Sozialkunde gemeint hat, hätte ich heute Morgen länger ausschlafen können!
"Miss Firestone, wie ich sehe haben sie keinen Partner, dann mussen sie wohl oder übel das Projekt alleine machen.", sagte Miss Brown.
Dann hievte sie unter lautem geächtze eine überdimensional große Kiste auf ihr Pult.
Ich hatte mich schon gewundert wofür die gut war, aber es hätte ja auch sein können, das Miss Brown kurzfristig obdachlos geworden war und nun im Sozialkunderaum wohnte.
Doch dem schien nicht so zu sein, denn als sie den Karton öffnete, kamen in rosa und blau gekleidete Babypuppen zum vorschein.
"Ihr werdet euch jetzt eine Puppe pro Paar holen, Miss Firestone, sie werden eine alleinerziehende Mutter sein.", Miss Brown nickte mir zu.
"Jippie yah yeh Schweinebacke!", rief ich, sprang auf und rannte nach vorn.
Von den Seiten hörte ich leises gemurmel, das arg nach, "Das arme Kind!" klang, doch ich ignorierte es.
Ich würde eine super Mummy für Oliver jr. sein!
Kaum hatte ich mir die Babypuppe in dem blauen Strampler unter den Arm geklemmt, flog die Tür auf und drei Riesen stolperten ins Klassenzimmer.
Hmpf! Das wars dann wohl mit meiner Karriere als alleinerziehend Mutter!
"Entschuldigen Sie Miss Brown, wir haben wir sind......", stammelten die beiden größeren der drei gleichzeitig los.
Colin und Brady waren beide schon 19 und wiederholten die Klasse bereits zum zweiten mal, was sie bei den Damen an der Schule jedoch nicht weniger beliebt machte.
Aufgrund ihrer enormhohen Anzahl an Fehlstunden in den letzten beiden Jahren hatten sie ihren Ruf als Draufgänger alle Ehre gemacht.
Der dritte in Bunde war Oliver Leavey, auch wenn er erst seit heute offiziell zu den Hot Four gehörte, haftete ihm dank seines großen Bruders bereits ein gewisser Ruf an.
Paul Leavey war der Chaot und Herzensbrecher der Schule gewesen, die Mädchen waren ihm in Schaaren nachgelaufen, damit er sie beim Date im Kino befummelte.
Doch urplötzlich vor etwa vier Jahren, war es still um den ach so berüchtigten Paul geworden.
Zu diesem Zeitpunkt war Rachel Black nachhause gekommen, hatte Paul in ein Schoßhündchen verwandelt und war geblieben.
Inzwischen war Rachel Black zu Rachel Leavey geworden, Kindergärtnerin und hochschwanger.
Paul Leavey arbeitete zusammen mit einigen anderen ehemaligen Hottys als Automechaniker in ihrer eigenen Werkstatt.
Ja, so schnell konnte es gehen und aus einem echten Traumtyp wurde ein langweiliger Familienvater, doch zum Glück gab es ja noch Oliver, seinen kleinen, unverheirateten Bruder!
".....zu spät!", unterbrach Miss Brown meine Gedankengänge sowie Colin und Brady, die immer noch versuchten Ausreden zu finden.
Man die Frau war gut!
Sie schaffte es sogar die härtesten Kerle zum Schweigen zu bringen.
Ob sie es mir wohl beibringen würde?
"Setzen sie sich! Und sie Mister Evans und Mitser Dolin, sie werden dieses Halbjahr das einzige gleichgeschlechtliche Elternpaar in meinem Unterricht sein und wagen sie es nicht dies auf die leichte Schulter zu nehmen! Noch ein Fehltritt in diesem Jahr und ich lasse sie durchfallen!"
Die beiden murmelten Entschuldigungen und verzogensich mit einer rosa gekleideten Puppe auf ihre Plätze.
Ich kiecherte leise bei der Vorstellung das diese beiden, mit einem gemeinsamen IQ wie ein Panzerschrank, wohl ein Kind aufziehen wollten.
"Miss Firestone?", wieder war es Miss Brown die mich unterbrach. Ich hatte ganz vergessen, das ich noch immer vorne am Pult stand.
"Ja?"
"Nun da sie einen Parter haben dürfen auch sie sich setzen. Und nehmen sie ihre Puppe mit."
Einen Parter wo?!
War Georg doch noch aufgetaucht?
Ich drehte mich hektisch hin und her und sah....
Oliver Leavey der mich entgeistert anstarrte.
Ich zuckte mit den Achseln, nahm unter dem nicht zu überhörenden getuschel der Anwesenden seine Hand und zog ihn zu meinem Platz.
"So Schatz darf ich dir deinen Sohn Oliver jr. vorstellen?!", fragte ich und streckte ihm die Puppe entgegen.
Kapitel 2: Verliebt, verlobt, verheiratet...
"Du hast euer Kind nach ihm benannt?!", fragte Georg entgeistert.
"Ja, warum nicht?", ich war etwas verwirrt, das er das so seltsam fand, denn das hatte ich bereits seit knapp zehn Jahren geplant.
Seit Oliver in der zweiten Klasse neben mir gesessen hatte und mir meine Cup Cakes weggefressen hatte.
"Aber dir ist klar, das Alyson deine Aktion vorhin jetzt noch persönlicher nehmen wird?", er zog die Augenbrauen hoch und sah mich forschend an.
"Das ist doch super! Und dabei hatte ich das gar nicht geplant!", rief ich begeistert aus.
Manchmal war das Schicksal wirklich genial.
Eigentlich hatte ich die Aktion: Schnapp dir das hübscheste Kerlchen der Schule und markier es als deins! - erst zum Abschlussball ausführen wollen, doch jetzt, wo ich Alyson erfolgreich vor der ganzen Schule bloßgestellt hatte und dann auch noch ganz überraschend Mutter von Oliver Leavey Jr. geworden war, sah es gar nicht mal so schlecht aus für mich.
"Meinst du das Alyson schon irgendetwas plant um dich möglichst weit weg von Oliver zu bringen? Ich meine, es weiß ja jeder, dass sie schon seit Jahren hinter ihm her ist....", sagte Georg nachdenklich.
"Wie soll sie das schaffen? Ich muss jetzt ein halbes Jahr lang mit ihm zusammen arbeiten. Naja es sei denn, ich brech mir alle Knochen und lande im Krankenhaus...Weißt du zufällig ob Alyson schon ihren Führerschein zurück hat...?", philosophierte ich.
"Hot Four auf zwölf Uhr, und sie kommen auf uns zu!", zischte Georg und stieß mir seinen Ellenbogen zwischen die Rippen.
"Oh ja, das hab ich ganz vergessen, Colin, Brady und Oliver wollten, das wir uns zu ihnen setzen....", antwortete ich Gedanken verloren.
Ich drehte einer meiner braunen Locken zusammen und klemmte sie dann zwischen Oberlippe und Nase ein.
"Wir?! Bei ihnen?! Was, wieso ...warum hast du nichts gesagt?!", presste Georg panisch hervor.
"Ich hab es nicht für wichtig gehalten....", meinte ich und schielte zu meiner Haarsträhne zwischen Oberlippe und Nase.
"Nicht wichtig?!", seine Stimme hatte einen unnatürlich hohen Ton angenommen.
"Naja, ich hatte sowieso schon dankend abgelehnt... aber sie meinten, ich solls mir überlegen.....aber wahrscheinlich will mein Mann mir sowieso nur Oliver Jr. bringen.", ich klang ein wenig gelangweilt, und sprach langsam und gedehnt.
"Dein Mann?", fragte Georg zweifelnd.
"Ich glaube, du wirst ein wenig größenwahnsinnig, meine Liebe!"
"Ich?", fragte ich unschuldig zurück.
"Wie kommst du darauf? Ich habe mir lediglich gedacht, dass wir Oliver Jr. ja wohl kaum als Bastard aufziehen können."
Ich wandte mich an den erstbesten der soeben eingetroffenen Riesen, in diesem Fall war es Brady.
"Findest du das nicht auch?"
"Was?", fragte dieser verständnislos.
"Ich habe dich eben gefragt, ob du nicht auch findest, das Colin einen knackigen Hintern hat.", antwortete ich vollkommen ruhig und sah ihn abwartend an.
Oliver gab ein gequältes Grunzen von sich, und Colin sah mich mit weit aufgerissenen Augen an.
Brady hingegen blieb relativ gelassen, schnappte Colins Arm drehte ihn herum und betrachtete dessen Hinterseite.
"Also ich finde ihn ein bisschen flach...", gab er nach einigen Augenblicken sein Fachmännisches Urteil von sich.
Ich grinste und knuffte Brady in die Seite.
"Du bist schlagfertig. Ich mag dich!", stellte ich klar.
"Ja, du bist auch ganz in Ordnung...", antwortete er grinsend.
“Erzähl, was hattest du mich eigentlich eben gefragt?"
"Och ich habe nur darüber nachgedacht, welcher Tag wohl am besten für meine Hochzeit ist. Freitag oder Samstag?"
Oliver keuchte ein weiteres Mal.
"Du willst heiraten?!"
"Klar, warum auch nicht, ich wette, ich sehe super aus in einem Brautkleid!", antwortete ich.
Oh ja, meterweise Spitze und Tüll oder doch lieber in Las Vegas in einem Vollgekotzten Jeansmini?!
Ich war mir noch nicht sicher, so eine Spontanhochzeit musste schließlich gut geplant sein.
Jemand packte mich an den Oberarmen und drückte mich mit dem Rücken an die Wand, oder besser gesagt an die Spindtüren hinter mir, was nebenbei bemerkt nicht sonderlich gemütlich war.
"Das kannst du nicht machen!", knurrte Oliver und sein Gesicht war nur wenige Millimeter von meinem entfernt.
"Oh doch, das kann ich sehr wohl!", antwortete ich trotzig.
Was fiel diesem Kerl eigentlich ein?!
"Oliver, lass sie runter und reg dich ab. Das ist nur wieder einer von ihren hirnverbrannten Einfällen in ein paar Stunden hat sie es sich anders überlegt.", warf Seth ein und legte seinem Freund eine Hand auf die Schulter.
"Ich wäre mir da nicht so sicher an deiner Stelle...", bemerkte Georg kleinlaut.
"Ja, hört lieber auf Georg, ich werde nie von meinem Vorhaben abzubringen sein!", ich lachte böse und warf Georg einen triumphierenden Blick zu.
Olivers Schultern begannen zu zittern.
"Bitte nicht!", flüsterte er kläglich.
Das erschreckte mich nun wirklich, war ich denn so schrecklich, das er lieber vor allen Schülern anfing zu heulen, als das er mich heiratete.
Ich verdrehte die Augen.
"Na gut, dann halt nicht."
Erleichtert atmete er aus und schloss mich in seine Arme.
Ahhhh! Voller Körperkontakt mit Mister Sexy!
Ich begann gerade durchzudrehen, als er sich schon wieder von mir löste.
Georg grinste und gab mir Oliver Jr. in den Arm, den er bei der kleinen Auseinandersetzung gehalten hatte.
Ich schenkte der Puppe meine gesamte Aufmerksamkeit und beschloss die anderen zu ignorieren.
"Hallo, mein Süßer!", säuselte ich der Puppe zu.
"Hast du das gehört? Dein Papi, der Feigling, will sich davor drücken deine Mami zu heiraten, ist das nicht unglaublich? Jetzt bleibst du für immer und ewig ein Bastard!"
"Was? Wovon, um Himmelswillen, spricht sie jetzt schon wieder? Ich dachte, Oliver ist der Vater von dem Ding?!", fragte Colin verwirrt.
Hä? Hatten die gedacht, ich will irgendwen anderes heiraten?
Was für ein absurder Gedanke, warum sollte ich, wenn ich jetzt die Chance hatte, Oliver –Sahneschnittchen- Leavey an mich zu binden.
"Sie plant ihn zu heiraten! Habt ihr das nicht gewusst?", warf Georg nun belustigt ein.
Ich tat als würde ich das Gespräch gar nicht mitbekommen und beschäftigte mich weiter mit Oliver Jr.
"Das kapier ich nicht....", sagte Colin.
“Versuch das gar nicht erst Kumpel, da tust du dir nur unnötig weh bei!", lachte Seth.
"Am besten ist, wenn ihr einfach nickt und ‘ja ja‘ sagt. Dann müsst ihr allerdings gut auf sie aufpassen, sonst landet sie wie in den Ferien bei Charlie Swan in der Ausnüchterungszelle.", erklärte Georg nickend.
So, das reicht jetzt aber mit dem Getratsche!
So interessant bin ich nun auch wieder nicht.
Ich drückte dem absolut verdatterten Vater seinen Sohn wieder in die Hand und schnappte mir Georg.
"Mir ist langweilig, ich brauch jetzt Besenkammersex!", sagte ich so überzeugend, dass selbst Georg blass wurde.
Seth begann zu lachen, Colin und Brady wurden rot und Oliver sah aus als würde er am liebsten sterben.
Immer noch Georgs Oberarm festhaltend, sah ich Oliver tief in die Augen.
"Tja, hättest du dich nicht so vehement gegen eine Hochzeit gesträubt, dann wärst du jetzt der Glückliche!"
Ich streckte ihm zum Abschied die Zunge heraus und zerrte Georg, der lauthals beteuerte, das ich das nicht ernst meinte und das nur ein dummer Scherz wäre, hinter mir her.
Oliver POV:
Immer noch wie erstarrt, hielt ich die Puppe in der Hand und sah ihr nach.
Meine Schultern zitterten plötzlich bedrohlich.
Wollte Ray jetzt wirklich mit diesem Waschlappen...?
Ich konnte es noch nicht einmal denken!
Jede Zelle meines Körpers lehnte sich dagegen auf.
Sie war MEIN Mädchen!
Kein anderer durfte sie anfassen.
"Alter, wenn du weiter so hinter ihr her starrst, dann lassen wir dich hier stehen. Das ist ganz schön peinlich!", sagte Brady kopfschüttelnd.
"Und reg dich gefälligst ab. Wir wollen doch kein Unglück in der Schule!", flüsterte er so leise, dass nur ich es hören konnte.
Ich drückte mir Zeigefinger und Daumen fest auf meine Nasenwuzel um den Kopf frei zu bekommen.
Eine Verwandlung mitten in der Pausenhalle konnten wir nun wirklich nicht gebrauchen.
Ich drückte Colin Oliver Jr. in die Hand und bat Brady meine Sachen nach der Schule mitzunehmen.
Fünf Minuten später lief ich bereits.
Endlich war ich wieder frei. Wenn ich ein Wolf war, fühlte ich mich so losgelöst, als würde ich schweben.
Jake: Oh, wie poetisch! Was ist los, Frischling? Ist dir das Kantinenessen nicht bekommen?
Ich: Wenn es doch nur so wäre!
Ich dachte automatisch an Ray, wie sie strahlte, wenn sie lachte und wie sie mir freudig "unseren Sohn" präsentiert hatte.
Jake: Ne, nä? Kaum ‘ne Woche ein Wolf und schon geprägt! Wenn ich das Paul erzähle!
Ich knurrte in Gedanken.
Es ging meinen Bruder gar nichts an, ob ich ein Mädchen hatte oder nicht, doch Paul mischte sich einfach nur zu gerne in mein Privatleben ein.
Besonders, seit ich mich das erste Mal verwandelt hatte und rausgekommen war, das ich noch nie weiter als bis zum Küssen gekommen war, amüsierte sich mein Bruder nur zu gerne damit, mich in unangenehme Situationen zu bringen.
Jake: Gewöhn dich dran... Als Wolf hast du kein Privatleben mehr! Besonders nicht als geprägter Wolf.
Schlagartig musste ich an meine erste Verwandlung denken und wie ich sehr lebensnah miterleben durfte, was Rachel und Paul in der Nacht zuvor getrieben hatten.
Jake: Genau, das meine ich! Und jetzt lass das, sie ist meine Schwester, verdammt!
Ich: Hör doch auf! Leah und du und Embry und Aria sind genauso schlimm! Ich wollte wirklich nicht wissen wie sich ein Quicki mit Embry anfühlt!
Ich lachte in Gedanken. Aria und Embry hatten ihre privaten Erinnerungen nie unter Kontrolle, wenn sie gemeinsam auf Patrouille waren.
Jake: Pfff! Wenigstens haben wir Sex!
Ich: Danke, das du mich darauf hinweist!
Ich lief weiter und schlug den Weg in Richtung Sam ein. Er würde hoffentlich wissen, was ich tun sollte.
Ray war für mich so undurchschaubar, und ihre plötzlichen Sinneswandel so unvorhersehbar.
Irgendwer musste mir einfach helfen können. Und wenn Sam es nicht konnte, wer dann?
Jake: Doch nicht etwa Ray Firestone?! Auf diese Irre hast du dich geprägt? Na, Prost, Mahlzeit!
Er lachte in Gedanken und schickte mir Bilder von Seth, der nach einem zweitägigen Schulausflug mit grünen Haaren nach Hause gekommen war.
Unwillkürlich musste auch ich lachen. Meine Ray, das sah ihr ähnlich.
Ich: Warum hat sie das gemacht?
Jake: Seth hatte ihre Kekse gegessen. Sie meinte, nun würden die Kobolde sauer auf sie werden, weil sie sie nicht mehr damit bestechen könnte...
Ich: Kobolde?
Jake: Ich sag ja, sie ist irre!
Ich: Irre süß vielleicht...
Ich spürte, wie er in meinem Kopf lächelte.
Jake: Als ich mich damals auf Leah geprägt hab, hatten wir uns ständig in den Haaren. Sie hat mich geradezu gehasst. Und dann, PLING, hat es uns beide erwischt. Und nun, ist es das Beste was mir je passiert ist.
Ich bog um die Ecke und sah Sams Haus vor mir auftauchen.
Links von mir sprang Jake aus dem Gebüsch. Wir verwandelten uns zurück, zogen uns an und gingen in Haus.
Emily war gerade dabei Muffins zu backen und begrüßte uns, mit vor Teig, klebenden Händen.
"Hey Jungs! Was machst du denn so früh hier, Oliver? Hast du nicht noch Schule?", sie sah mich fragend an und sie gab uns beiden jeweils links und rechts ein Küsschen.
"Oliver hat sich geprägt! Und die Auserwählte ist absolut verrückt!", verkündete Jake, steckte seinen Finger in den Teig und lutschte ihn genüsslich ab.
"Danke, wirklich einfühlsam von dir!", murrte ich und ließ mich auf einen Sessel fallen.
"Das ist doch wundervoll! Und so kurz nach deiner Verwandlung!", Emily war begeistert.
"Ist sie hübsch?"
"Sehr.", antwortete ich und konnte ein schmunzeln nicht unterdrücken, als ich an den rosa Tüllrock dachte, den sie heute in der Schule getragen hatte.
Kapitel 3: Von Stalkern und toten Tieren!
"Jetzt komm schon Georg! Ich hab Hunger und will endlich was essen!", nörgelte ich und versuchte meine persönlichen Hämorriden dazu zu überreden mit mir in die Cafeteria zu gehen.
"Wenn wir da auftauchen wird mir dein Mann mit ziemlicher Sicherheit irgendetwas brechen! Und ich möchte darauf hinweisen, dass dies noch nicht einmal in deinem Interesse sein dürfte, denn wer sollte dann deine Hausaufgaben machen, hm?!", antwortete Georg mit vor der Brust verschränkten Armen trotzig.
"Du bist ja so uncool!", schmollte ich und lief los.
"Ray?! Worüber haben wir gerade gesprochen? Ich will noch nicht sterben!", jammerte er theatralisch.
"Ich bin noch zu jung um im Rollstuhl zu sitzen und aus einer Schnabeltasse zu trinken, ich...."
"Er ist nicht da.", unterbrach ich ihn und zeigte auf den Hotties-Tisch an dem nur drei von ihnen saßen und mit zwei brüllenden Babypuppen kämpften.
"Gott sei Dank!", schickte Georg ein Stoßgebet gen Himmel.
Ich reckte mein Kinn in die Höhe und stolzierte in ihre Richtung.
"Hallo, ihr süßen. Was gibt’s zu essen?", begrüßte ich die Riesen, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterten.
Ich ließ ihnen keine Zeit etwas zu antworten.
"Oh Eiersalatsandwich! Ich liebe Eiersalatsandwich!", rief ich und stibitzte mir gleich zwei davon, während ich mich auf den leeren Stuhl neben Seth fallen ließ.
"Du hast doch nichts dagegen oder?", nuschelte ich und schob mir das erste in einem Stück in den Mund.
"Schon fertig mit eurem Besenschrankquicki?", fragte Brady bissig.
Ich verschluckte mich an meinem, also eigentlich Seths, Sandwich hustete und antwortete dann gelassen: "Oh ja und es war so gut....", ich seufzte wohlig, "Du müsstest mich eigentlich gehört haben!"
Ich brach sofort in schallendes Gelächter aus, als er sein Gesicht entsetzt verzog.
Genervt drückte er mir Oliver Jr. in den Arm.
"Schön, das du Spaß hattest, Kleine, aber ich durfte dafür auf dieses Ding aufpassen!", er klang entnervt, doch das war noch lange kein Grund so von meinem Kind zu sprechen!
"Das hat Tante Brady nicht so gemeint....", schnurrte ich Oliver Jr. beruhigend zu, während Brady neben mir zu hyperventilieren begann.
"Tante Brady?!", zischte er wütend.
Ich zuckte mit den Schultern.
"Wenn du dich aufführst wie eine schrullige alte Schachtel, die seit mindestens vierzig Jahren keinen Sex mehr hatte, dann bist du eben Tante Brady."
"Außerdem hatten wir nichts miteinander....", flüsterte Georg kleinlaut.
“Wie kannst du so etwas sagen?!", schluchzte ich herzergreifend, und so laut dass es alle in der Cafeteria hören konnten.
"Und das nachdem ich dir meine Jungfräulichkeit geschenkt habe!", ich legte meine Hand auf meine Brust und quetschte mir ein Tränchen raus.
Ha! Da hatte sich der Schauspielkurs, den ich mit fünfzehn besucht hatte, ja doch gelohnt!
"Erstens, deine Jungfräulichkeit hat dir Jackson Hyres geraubt, mit fünfzehn dreiviertel, als du betrunken am Strand umgefallen bist. Der Beweis dafür steht auf dem Herrenklo von Burgerking in Port Angeles. Zweitens, wir hatten noch nie etwas miteinander! Drittens, wenn du das noch einmal machst und mich vor der ganzen Schule bloßstellst, dann kannst du deine Mathehausaufgaben ab demnächst selbst machen.", er ließ sich auf den zweiten leeren Stuhl fallen und warf mir einen warnenden Blick zu.
Hach! Georg sah so knuffig aus wenn er wütend war!
Und da fragt er sich warum ich ihn immer auf die Palme bringe...
Hallo?! Guck mal in den Spiegel, du Genie!
Colin, Brady uns Seth sahen uns beide mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Und was ist mit der Torte, die ich von dir ablecken durfte?", warf ich ein.
Georg wurde dunkelrot und trat mir unterm Tisch gegens Schienenbein.
"Da war ich vier und du drei, und wir hatten uns schlappe zwei Minuten vorher kennengelernt. Außerdem ist es ja nicht so als ob du mich gefragt hast, du hat mich einfach zu dir gezogen und mir durchs Gesicht geleckt!", schnaufte er.
"Na gut, du hast recht, wir hatten wirklich nichts miteinander....", sagte ich nachsichtig und stopfte mir das zweite Sandwich in den Mund.
“Apropos, wo ist eigentlich der Vater von meinem unehelichen Bastardsohn?", quetschte ich schmatzend hervor und sah Seth fragend an.
"Oliver? Weg.", antwortete er stuffelig.
"Was soll das heißen? Weg? Er haut lieber ab als Unterhalt zu bezahlen?! Na dem werd ich‘s zeigen! Wenn nötig schleife ich ihn nach Vegas! Mir entkommt er nicht!", grollte ich und schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass die Teller klirrten.
"Wo ist er?"
"Das werde ich dir bestimmt nicht sagen.", antwortete Seth ruhig.
Ich bekam einen kleinen Wutanfall, bei dem ich Seth auf den Schoß sprang und versuchte ihm die Information heraus zu prügeln.
"Ray!", unterbrach mich Georg in meinen Tagträumen und rüttelte mich an der Schulter.
"Auch wenn er dir nicht sagt, wo Oliver ist, du weißt doch am Freitag ist er immer zu Hause."
Er sah mich eindringlich an und ich nickte.
"Duschtag!", flüsterte ich kaum hörbar.
"Duschtag?", fragten Colin und Brady wie aus einem Mund.
Verdammt!
Was hatten die für verflixt gute Ohren!
Musste doch nicht jeder wissen, dass ich eine geheime Schwäche für duschende Männer hatte!
Obwohl Männer übertrieben wäre, eigentlich nur ein Mann, ein ganz bestimmter, Oliver Leavey.
Und er war sowas von verdammt sexy wenn er sich einseifte! Hach....
Im Hintergrund hörte ich ein stetes Gebrabbel, aus dem mir nur ein paar Wortfetzen zuflogen.
“...Jeden Freitag.....Stalkerin...kann nicht gegen sie an...bekomme Augenkrebs...sie sabbert....."
Was? Verdammt nochmal Georg erzählte alles total falsch!
"Ich sabbere nicht!", stellte ich klar.
"Na gut vielleicht manchmal, und nur wenn er sich beim Duschen zum Fenster dreht."
Colin, Brady und Seth brachen in lautes Gelächter aus.
Ich wusste wirklich nicht wieso, hatten sie etwa noch nie jemanden gestalkt?
Was war denn schon dabei?
Ich beschloss ihnen bei der nächst besten Gelegenheit einen Anfänger-stalking-Kurs anzubieten.
"Ray? Bist du noch da? Erde an Ray!", Aus meiner Trance erwachend schüttelte ich hastig den Kopf, klar war ich da, was für eine dumme Frage.
"Hey guck mal ein grünes Eichhörnchen!", rief ich und zeigte aus dem Autofenster.
"Ray das ist kein Eichhörnchen, das ist ein.....Wolf!!!!", beim letzten Wort wurde Georgs Stimme unnatürlich hoch, er riss die Augen auf und wedelte hysterisch mit den Armen.
"So ein Quatsch, der ist viel zu groß für einen Wolf!", winkte ich ab.
"Ach aber für ein Eichhörnchen nicht?", fragte er sarkastisch.
"Nicht für ein riesigen Mutanten Eichhörnchen.", antwortete ich schlicht.
Was für eine Frage!
Das war doch wohl genauso eindeutig klar, wie das Seth und Co. Anabolika nahmen!
Wodurch sich wiederum darauf schließen ließ, warum sich keiner von ihnen für Alyson begeisterte, schließlich waren Anabolika schlecht für die Potenz...
Halt, hatte ich jetzt wirklich gerade behauptet das alle Hotties impotent waren?
So ein Dreck aber auch!
Ich fliege!
Dies war das nächste das mir durch den Kopf schoss als Georg viel zu scharf bremste.
Etwas sehr unsanft knallte ich mit meinem Kopf auf das Armaturenbrett... wozu brauchte man auch einen Gurt?
Für alle die es nicht mitbekommen haben: Die Coolness muss im Subtext mitschwingen!
Was so viel bedeutete wie, ich bin viel zu lässig für einen Gurt!
Leider bin ich trotz meiner enormen Coolness nicht von Kopfschmerzen befreit, was dazu führte, das ich mich wenige Sekunden später wie die Katerkönigin persönlich fühlte.
"Oh Mann, Georg! Was machst du fürn scheiß?!", stöhnte ich genervt und hielt mir meine schmerzende Stirn.
Georg, der wie erstarrt nach vorne guckte, schüttelte sich kurz und antwortete verwirrt: "Ich könnte schwören, das da eben Jacob Black auf der Straße stand..."
Ich ächzte.
"Na und wenn schon, dann ist er vielleicht gerade auf dem Weg zum Strand, na und?"
Sich nachdenklich am Kopf kratzend startete er den Wagen neu und wollte gerade weiter fahren als plötzlich jemand an mein Fenster klopfte.
Halb zu Tode erschrocken kreischte ich los, zwar nur halb so laut wie Georg, aber laut genug um jedes Lebewesen im Umkreis von drei Meilen anzulocken.
Als ich sah wem wir diesen Herzinfarkt zu verdanken hatten, stieß ich Georg meinen Ellenbogen zwischen die Rippen und kurbelte mühsam das Fenster herunter.
"Hallo Mann meiner Träume, was kann ich für dich tun?", fragte ich mit meinem strahlensten Lächeln.
Chief Swan murmelte etwas und deutete dann auf die Ladefläche von Georgs rostigen alten Chevy Pick up.
"Könnt ihr was für mich tun?", fragte er.
"Für sie doch alles Charlie!", antwortete ich und zwinkerte ihm kokett zu.
Er schnaufte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
"Ich habe etwas weiter die Straße runter mehrere tote Rehe gefunden. Ich muss sie zu Billy Black bringen, er kümmert sich dann um den Rest, wenn Wilderer im Reservat ihr Unwesen treiben, ist das nicht mehr meine Angelegenheit...naja auf jeden Fall, könnt ihr das für mich übernehmen? In meinem Streifenwagen kann ich die Viecher nämlich nicht transportieren.", schloss er und sah uns fragend an.
"Tote Tiere? Ich bin dabei!", rief ich und nickte enthusiastisch.
Georg war etwas blass um die Nase, nickte jedoch zu meiner großen Verwunderung.
Chief Swan musterte mich skeptisch.
"Habt ihr überhaupt Erfahrung mit Tieren?"
"Na ja, ich hab schon einige gegessen.“, antwortete ich grinsend und auch Charlie huschte ein Lächeln übers Gesicht.
"Gut, dann verlass ich mich auf euch."
Er sah mich noch einmal streng an und ich konnte mir nicht vorstellen, warum er ausgerechnet an mir zweifelte.
Wir fuhren weiter und schon nach wenigen hundert Metern hatten wir die Tiere erreicht.
"Ihhh...die sind aber schon ein bisschen länger tot!", moserte Georg als ich ihn dabei dirigierte, wie er die Tiere aufs Auto hievte.
"Vielleicht sind die auch gar nicht tot, sondern nur erschrocken?!“, warf ich ein.
"Ray, wir sollten uns die Arbeit aufteilen!", erinnerte mich Georg.
"Guter Gedanke, auf diese Weise können wir mehr Schaden anrichten!", ich wollte gerade das Geweih eines kleinen Hirsches packen als mich Georg davon abhielt.
"Ach Ray lass das doch lieber, ich glaube alleine bin ich viel schneller fertig. Außerdem wirst du nur schmutzig."
Ich zuckte mit den Schultern und schlenderte ein wenig die Straße entlang.
Georg würde mich schon wieder einholen.
Leider hatte ich mich in diesem Fall geirrt.
Zwei Stunden später lief ich kreuz und quer durch den Wald und hatte keine Ahnung wo ich mich befand.
Es war ja nicht so als hätte ich mein ganzes erbärmliches Leben hier in La Push verbracht! ( ooc: -,-^^)
Kapitel 4: Unerwartet.
Edward POV:
"Tänzerin, Bärenkind, letztes Blatt im Kalender. Und ein Lied jemand singt es war ein mal im Dezember. Sag wer hält mich fest im Arm Schlittenfahr und doch ist mir warm. Paare drehen sich geschwind Musik verweht im Wind...."
Nun war es eindeutig.
Es war ein Mensch der da näherkam.
Zwar hatten wir uns das schon länger gedacht, denn die Anmut mit der das Mädchen durch das Unterholz stolperte, war nicht zu überhören.
Das einzige was bei diesem Mädchen nicht stimmte war ihr Geruch.
Sie roch nach Wolf.
Doch Wölfe würden erstens nicht so einen krach machen und zweitens gar nicht erst in diese Hälfte des Waldes kommen.
Ich hörte wie ihr Gesang von ihren Gedanken undterbrochen wurde.
`Ob Georg schon zuhause ist? Ich denke er hat noch nicht einmal gemerkt das ich weg bin!´
Sie schnaubte und ich wie Emmet mit einem Nicken sich leise einen Baum weiter zu bewegen.
`Schon unterwegs!´, dachte er und sprag behände In die nächstgelegene Baumkrone.
Selbst wenn er dabei ein paar Geräusche macht würde das Mädchen sie nicht hören oder höchstens für einen Vogel halten.
Irgendetwas an dem Mädchen war komisch.
Und damit meine ich nicht ihre seltsame Aufmachung.
Ein Tüllrock und ein Paar Bikerboots.
Nein, eigentlich waren es mehr ihre nun schon seit fast zwei Stunden andauernd betont fröhlichen Gedanken, und das obwohl sie sich eindeutig verirrt hatte.
Inzwischen hatte sie angefangen lauthals `Kann es wirklich Liebe sein?´ zu trällern und lief einfach immer weiter kreuz und quer durch den Wald.
Doch da es langsam immer kühler wurde beschloss ich dass nun Schluss mit dem Versteckspiel sei.
Behände sprang ich von der gut vier Meter hohen Tanne und landete lautlos ein Paar Armlängen entfehrnt hinter ihr.
Emmett hatte meine Absicht richtig gedeutet und landete neben mir.
Ich räusperte mich und sie drehte sich erschrocken um.
Doch anstatt sich zu fürchten sprudelten ihre Worte und Gedanken gleichzeitig aus ihr heraus: "Verdammt noch mal müsst ihr mich so erschrecken! Dieses Angeschleiche, pah! Da stehen Frauen wirklich nicht drauf, also gewöhnt euch das lieber schnell ab!"
Emmett zog die Augenbrauen hoch und sah mich fragend an.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
Entweder dachte dieses Mädchen nicht, oder sie sprach aus was sie dachte.
"Schon gut, wir sind Emmett,", ich zeigte auf meinen Bruder, "und Edward.", versuchte ich sie zu beruhigen.
Ich wusste einfach nicht wie ich dieses Mädchen einschätzen sollte.
Besonders wenn sie, wie ich es vermutete tatsächlich etwas mit den Wölfen zu tun hatte.
Ich sah wie sie Emmett musterte und im gleichen augenblick hörte ich es in ihrem Kopf rattern.
` Also dieser Kerl ist schon ziemlich scharf, ob ich ihn fragen soll ob er Kinder mit mir haben will? jetzt wo Oliver sich aus dem Staub gemacht hat wäre er ein super Ersatz...aber warum bringt er seinen Babysitter mit? Wenn der rothaarige noch steifer dasteht geh ich hin und guck nach ob er nen Stock im Arsch hat!´
Ich konnte nicht anders und schnaubte belustigt.
"Was ist?", fragte Emmett leise.
Und da das Mädchen noch immer nachdachte und uns offensichtlich nicht zuhörte, antwortete ich ihm leise.
"Sie denkt darüber nach ob du eine gute Wahl bist der Vater ihrer Kinder zu werden und ob ich einen Stock im Arsch habe....."
Emmett lachte leise.
"Ich sag ja immer das du dich mal locker machen sollst."
"Ich hab das gehört!", rief das Mädchen das plötzlich ziemlich nah vor uns stand.
Wie um himmelswillen hatte sie es geschafft sich an mich anzuschleichen?! `Schnuddeldiwup!´, dachte sie und sah mich abwartend an.
Ah ok, sie hatte das mit dem Gedankenlesen gehört.
Da ich nicht auf ihre Kauderwelschgedanken antwortete, ging sie wieder dazu über Emmett unter die Lupe zu nehmen.
"Hi, ich bin Ray.", stellte sie sich ihm vor und schenkte ihm ein Lächeln.
Emmett grinste ebenfalls, was sie jedoch nicht weiter zu beeindrucken schien.
"Wer seit ihr? Ich hab euch noch nie in La Pusch gesehen.", stellte sie fest und legte den Kopf schief.
"Edward und Emmett Cullen.", antwortete diesmal Emmett.
Ihr Gesicht machte einige Phasen der Erkentniss duch und dann hatte sie es: " Cullen? Ihr seid die Söhne von Carlisle? Hey und du bist doch der arme Trottel der Bella Swan die langweilige Pute geheiratet hat oder?!"
Obwohl ich es nicht sehr gern hatte wenn man meine Frau beleidigte, versuchte ich es ihr nicht anzukreiden.
Niemand in La Push hatte Bella besonders gern, als Jacob damals den verletzten und verlassenen hatte raushängen lassen, hatten seine Freunde natürlich auf seiner Seite gestanden.
"Ja, ich denke der bin ich wohl.", antwortete ich und Emmett bekam sich kaum noch ein vor Lachen.
"Was um Himmels willen wollt ihr bittesehr mitten im Wald?", fragte sie verwirrt.
"Das könnten wir dich genauso fragen.", erwiederte ich ruhig.
"Ich mach nen kleinen Spatziergang...soll ja unheimlich gesund sein. Frische Luft, Natur pur. Und man trifft viele interessante Leute.", es klatschte leise und Emmett sah sie irritiert an.
`Die hat mir doch nicht gerade auf den Hintern gehauen oder?!´, dachte er und ich unterdrückte mühevoll ein Lachen.
`Ihr könnt mir nicht zufällig den Weg na La Push zeigen oder?´, fragte sie und ohne nachzudenken antwortete ich: "Klar kein Ding. Wenn du willst fahren wir dich."
"Ha! Hab ich dich!", rief sie thriumphierend und nun hörte ich auch in ihren Gedanken, dass der Klaps nur ein Ablenkungsmanöver dafür war, damit sie mir eine Falle Stellen konnte.
Ich seufzte leise.
Oh man das kann ja noch heiter werden mit der!
POV Oliver:
Nervös lief ich in Sams Wohnzimmer auf und ab.
Wo zur Hölle blieb sie nur?
Inzwischen war es draußen dunkel geworden und noch immer war Ray nicht zurück.
Keiner hatte sie gesehen und Sam hatte mir ausdrücklich verboten sie zu suchen.
Stattdessen waren er Jake und Paul unterwegs.
"Sie werden sie schon wieder finden, Alter.", sagte Colin.
"Und was wenn nicht? Wenn sie irgendwelchen Vampiren in die Arme gelaufen ist?!", ich war vollkommen hysterisch.
"Sie verschwindet ständig, ihre Eltern wissen, dass sie dann zwei Möglichkeiten haben: Entweder sie suchen und finden sie , oder sie warten ab und gabeln sie am nächsten Tag bei Chief Swan auf, weil er sie mal wieder in Sicherheitsverwarsam genommen hat.", warf ihr angeblich bester Freund schulterzuckend ein.
"Und wenn du jetzt auch anfängst so einen Schwachsinn zu faseln wie sie, dann frag ich mich wirklich ob sie nicht ansteckend ist....Vampire, du bist echt geil."
"Das weißt du doch gar nicht, es ist bestimmt alles in Ordnung mit ihr.", sagte Emily ruhig.
"Aber warum haben ihre Eltern dann Sam gebeten sie zu suchen? Sie ist bestimmt tot! Ich werde sie nie wiedersehen!", jammerte ich und ließ mich mutlos auf einen Sessel fallen.
"Wer ist tot?", fragte ein zarte Stimme von der Tür und innerhalb von Sekunden war ich bei ihr, hielt sie in meinen Armen und war nicht in der Lage sie wieder loszulassen.
"Ähm , ja dir auch hallo schön dich zu sehen Oliver.", nuschelte Ray lachend an meiner Brust.
Ich hörte Sams Lachen und spürte wie wir weiter in den Raum hinein und auf einen Sessel bugsiert wurden und trotzdem konnte und wollte ich nicht einen Zentimeter zwischen uns lassen.
Zum Glück schien es sie nicht zu stören denn sie beantwortete auch trozt meines Klammergriffs die Fragen der Anderen.
"Wo warst du Ray? Ich hab dich gerade noch gesehen und plötzlich warst du weg!", fragte Georg anklagend.
"Ich hab gedacht ich lauf schon mal vor.", antwortete sie ruhig.
"Sie hatte sich verlaufen. Edward und Emmett haben sie im Wald in der Nähe ihres Hauses aufgegabelt.", warf Sam ein.
Ich erschauderte.
Die Cullens waren jetzt nicht gerade meine Wunschretter für Ray.
"Wusstet ihr das der Redhead die Stimmen in meinem Kopf hören kann?", fragte Ray plötzlich begeistert.
"Und ich dachte immer ich wäre die Einzige!", fügte sie hinzu und zuckte mit den Schultern, ganz so als wäre diese information nicht spektakulär und als hätte sie dies nur mal so erwähnen wollen.
Zum Glück schafften es alle Rudelmitglider ein wenig überrascht zu gucken doch sie schien sich schon wieder für etwas anderes zu ineressieren.
"Wo ist Oliver Jr.? Und was ist eigentlich mit dir los, du klebst doch sonst nicht so an mir....Da ist man mal fünf Minuten verschwunden und schon bricht hier das totale Chaos aus. Ich wette niemand hat es für nötig gehalten meinen Sohn zu füttern als ich weg war. Und die Windel hat ihm sicher auch keiner gewechselt...."
Das ging bestimmt noch zwanzig Minuten ununterbrochen so weiter, doch mir war es egal.
Ray war wohlbehalten zurück und saß munter schwatzend auf meinem Schoß, ihre Hand in meiner.
Kapitel 5: Am nächsten Tag.
Ray POV:
"Rahel? Rahel Philomena, steh endlich auf! Du kommst zu spät zur Schule!", brüllte mein Vater vor der Tür und hämmerte wie ein Bekloppter dagegen. Ich murrte leise und hievte schlaftrunken meine Beine aus dem Bett. Es krachte und ich lag bäuchlings eineinhalb Meter tiefer auf dem Fußboden. Von draußen vor der Tür erklang Gelächter und ich hörte wie mein Bruder Josh meinem Vater mitteilte: "Ich hab euch gleich gesagt, kauft ihr kein Hochbett!"
Stöhnend rappelte ich mich auf, öffnete meine Zimmertür und schluffte an meinem Vater vorbei ins Bad. Ich schaffte es allerdings noch meinem Bruder einen kräftigen Schlag auf den Arm zu verpassen, so ein frischer blauer Fleck würde ihm schon zeigen wer hier der Herr im Haus war.
Nachdem ich geduscht hatte, meine Haare geföhnt und mit einem grau gepunkteten Haarreifen, mit einer überdimensional großen Schleife, zurückgeklemmt waren, ging ich in mein Zimmer, zog wahllos irgendwelche Klamotten aus dem Schrank und zog sie an.
Gähnend stolperte ich die Treppe hinunter und setzte meinen Weg in die Küche fort, ohne Rücksicht auf Verluste. "Verdammt Ray, pass doch auf wo du hin rennst!", rief mir mein liebreizender Bruder nach, als ich ihn in der Küchentür anrempelte und sich sein Kaffee über sein Shirt ergoss. "Was stehst du auch immer im Weg rum?", fragte ich Achselzuckend zurück und goss mir einen eigenen Becher ein.
Nach einigen Schlucken des heißen Gebräus, wurde ich langsam wach, sodass ich mitbekam, dass Georg bereits da war um mich abzuholen.
"Stellst du das in den Schrank dort drüben, mein Lieber? Es ist ja so schön ein wohlerzogenes Kind im Haus zu haben, meine sind leider zu respektlosen Blagen verkommen...", sagte meine Mutter wehmütig zu ihm und als ich sah was er da gerade tat, schnappte ich ihn mir und zerrte ihn in den Flur.
"Georg! Du verstößt gegen das Autonome-Zellen-Gesetz! Wir plaudern nicht mit ihnen, wir spielen nicht mit ihnen Scrabble und erst recht nicht, hängen wir mit ihnen in der Küche rum und helfen beim Abwasch!!!", rief ich panisch, stürzte den Kaffee hinunter, schnappte mir mein Schulzeug und zerrte ihn zur Haustür hinaus.
"Ray, du übertreibst immer so maßlos!", seufzte Georg, als er sich auf den Fahrersitz fallen ließ.
"Das denkst du jetzt, aber eines Tages wenn sie ihre menschliche Hülle abstreift und beginnt kleinen Kindern das Gehirn raus zu saugen, dann wirst du mir dankbar sein, das ich dich von ihr ferngehalten habe!", antwortete ich trotzig, klappte den Spiegel runter und trug den rotesten Lippenstift auf, den ich hatte finden können. "Sag mal Georg, sehe ich damit aus wie ein Clown?" "Nein Ray, kein bisschen, du siehst aus wie ... eine Prostituierte, deren Kundenkreis nur aus Clowns besteht.", sagte Georg grinsend und startete den Wagen.
"Du bist fürchterlich! Warum bin ich eigentlich immer noch mit dir befreundet?", meinte ich kopfschüttelnd. "Weil du mich liebst!" "Pass bloß auf, Georg!", drohte ich grinsend und verpasste ihm einen kräftigen Stoß mit dem Ellenbogen.
Der Weg zur Schule war relativ ereignislos, bis auf das es wie aus Eimern goss und die Hot Four neben ihrem Auto auf dem Parkplatz auf uns warteten, zwei von ihnen mit brüllenden Puppen auf dem Arm.
"Sieht so aus, als wäre dein Mann wieder der Alte.“, warf Georg ein, als Oliver Senior sich auf Seth stürzte und ihm ein paar feste Hiebe zwischen die Rippen verpasste. "Oliver, lass den Quatsch!", riefen Colin und Brady gleichzeitig. Ich stieg aus und betrachtete das Geschehen interessiert. "Warum prügeln sie sich?", fragte ich Colin neugierig, als dieser mir Oliver Jr. reichte.
"Och, nichts besonderes, Seth hat gesagt das deine Titten in dem T-Shirt geil aussehen." Ich zog verwundert eine Augenbraue hoch. Natürlich trug ich das T-Shirt nur deshalb, weil es meine Brüste so schön betonte, naja und wegen dem riesigen `I love Vampire´ Aufdruck, aber das sie sich deswegen prügelten, konnte ich mir nicht vorstellen. "Und deshalb prügeln sie sich?" "Hmm ja, Oliver reagiert etwas empfindlich, wenn es um dich geht."
Inzwischen hatten die beiden Streithähne aufgehört sich zu prügeln und zupften murrend ihre Kleidung zurecht. "Schämt euch, Jungs! Sowas vor den Kindern!", stauchte ich sie zusammen, schnappte mir Olivers Ohr und zog ihn hinter mir her in Richtung Schule.
Die Anderen blieben verdutzt zurück und sahen uns nach, sodass ich Oliver, gleich nachdem wir durch die Eingangstür waren, zur Seite zerren und an die Wand drücken konnte.
"DU prügelst dich mit Seth, weil er ein Kommentar über meine Brüste macht?!", zischte ich ihn an und drohte ihm mit dem ausgestreckten Zeigefinger. Oliver zuckte verunsichert mit den Schultern. "Scheint so...." Ich kreischte wütend und stampfte fest mit dem Fuß auf. "Verdammt, Kerl! Das ist doch keine Antwort! Noch vor den Ferien war ich für dich Luft und jetzt...jetzt prügelst du wegen einem dummen Spruch auf deinen besten Freund ein? Und tust so als wärst du fast gestorben, als ich gestern etwas länger nach Hause gebraucht hab?!" Ich war völlig in Rage. Die halbe Nacht hatte ich wach gelegen und mich gefragt, was das wohl sollte. Wahrscheinlich irgendeine dumme Wette mit seinem Bruder oder so....
Auf einmal schnappte er mein Gesicht und überbrückte die letzten fehlenden Zentimeter. Erst war ich völlig perplex, als ich seine Lippen auf meinen spürte. Sie waren warm und weich und er roch so unheimlich gut, dass ich dahin zu schmelzen drohte. Meine Beine zitterten und mein Herz schlug mir bis zum Hals.
Ich glaube, ich werde Ohnmächtig! Meine Güte, Ray, du bist wohl doch noch nicht wirklich wach, das hier muss ein Traum sein!
"Igitt! Was geht denn mit dir?! Wie kannst du es wagen dich an meinen Kerl ran zu schmeißen!!!" Verdammt, diese Stimme kam mir irgendwie fürchterlich vertraut vor.
Oliver löste sich von meinen Lippen und sah in die Richtung aus der dieses Kreischen gekommen war. "Alyson..", flüsterte er verwirrt, anscheinend genauso überrascht von ihrem plötzlichen auftauchen wie ich. Sie holte gerade Luft um zu einer weiteren Ich-bringe-Ray-davon-ab-Oliver-küssen-zu-können-Attacke anzusetzen, doch ich kam ihr zuvor.
"Jetzt hör mal zu: Ich bin hinterhältig, unausgeschlafen und fies, ich fresse grundsätzlich nur Stacheldraht und pisse Napalm. Außerdem kann ich ‘ner Fliege auf 200m Entfernung ‘nen Loch in den Hintern schießen. Also verschwinde lieber und wichs ‘nen andren an Schwabbel, bevor ich dich umlege... "
Und das war noch nicht einmal alles gelogen, da mich meine Eltern, bis es ihnen zu gefährlich erschien hatten, in den Schützenverein gehen lassen.
Ich sah wie ihre Gesichtszüge entglitten und sie die Farbe schneller von rot zu weiß wechselte als ein Chamäleon. Sie stieß noch einen wütenden Laut aus, drehte sich um und ging hoch erhobenen Hauptes davon.
Neben mir hörte ich wie Oliver ein ersticktes Geräusch von sich gab. "Du isst Stacheldraht?", fragte er glucksend.
"Ja, jeden Morgen.", antwortete ich ernst. "Unheimlich viele Kohlehydrate und Vitamine." Ich grinste und er begann schallend zu lachen. Und dann, begann auch ich zu lachen, weil die ganze Situation sowas von absurd war.
Hatte ich gerade wirklich Alyson fertig gemacht, weil sie meinen ersten Kuss mit Oliver unterbrochen hatte? Womit wie bei der viel wichtigeren Frage wären, hatte mich tatsächlich Oliver Leavey geküsst? Mich?!
Jetzt kamen die Anderen um die Ecke und sahen uns, wie wir uns vor Lachen kaum noch halten konnten.
"Na, ihr scheint ja wieder gute Laune zu haben.", merkte Seth an und schnaubte.
Einige Stunden später:
"Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass es dieses Fach nur gibt um uns zu demütigen.", jammerte Georg schon zum zwanzigsten Mal. "Also ich weiß echt nicht was du am Schwimmunterricht so schrecklich findest... So ‘ne gratis Piepshow ist doch super!"
Er grummelte genervt. "Du gehst da ja nur hin um Männer in Badesachen zu beobachten..." "Ja und? Das hab ich verdient, sonst muss ich immer im Gebüsch hocken und da bekomm ich das umsonst, direkt vor die Nase serviert." Ich zuckte mit den Schultern. Von je her war der Schwimmunterricht mein Lieblingsfach, wer konnte es mir auch schon verübeln? Ein Haufen halbnackter Kerle in einem Pool, da läuft einem doch schon beim Gedanken daran das Wasser im Mund zusammen.
Ohne es zu merken war ich von den Anderen Mädchen mit in die Umkleide geschleift worden, Georg war verschwunden. Ich zuckte mit den Schultern, sein Klagelied kannte ich sowieso schon auswendig. Ich warf meine Tasche in die Ecke und kramte meinen lila weiß geringelten Bikini hervor, schlüpfte schnell hinein, und warf mir ein Handtuch über die Schulter.
Da unser Lehrer noch nicht da war, setzte ich mich an den Beckenrand und ließ die Füße ins Wasser baumeln.
"Kein Wunder, das du schwimmen magst...", hörte ich Georg neben mir sagen. "Hm?" "Deine Brüste werden von Tag zu Tag größer!", witzelte er und grinste. "Ja, nä?"antwortete ich eifrig nickend, umfasste meine Brüste mit meinen Händen und drückte sie noch ein wenig mehr nach oben. "Wahnsinn, oder?"
"Oh, hat Oliver dich doch abblitzen lassen? Und du arme bist so verzweifelt, dass du deinem schwulen Freund deine Dinger unter die Nase halten musst. Das muss wirklich deprimierend sein, wenn man keinen abbekommt!", erklang hinter uns Alyson nasale quäk Stimme.
Ich schnaubte. "Wenigstens hab ich welche...im Gegensatz zu anderen Personen. Nicht wahr, Alyson? Hat Papi der Brustvergößerung immer noch nicht zugestimmt? Muss schlimm sein mit siebzehn auszusehen wie zwölf." Alyson hob beleidigt das Kinn, drehte sich um und stolzierte mit ihren Anhängerinnen am Beckenrand entlang von dannen.
Gerade kamen Oliver, Seth, Colin und Brady aus der Umkleide und mit einem unauffälligen "Ups!", beförderte Brady die kreischende Alyson ins Becken. Die Anderen lachten, den Grund dafür sah ich als sie auf uns zu kamen.
"Brady Johnson, du hast verdammt flinke Finger!", kicherte ich. Er grinste, wackelte mit den Augenbrauen und warf Alysons Oberteil, das sich bei ihrem Fall wohl ausversehen in seine Hand verirrt hatte, im hohen Bogen in die Mädchenumkleide.
Endlich kam auch unser Lehrer, der als erstes die heulende Alyson nach Hause schickte. Genervt stöhnend zog sich Georg sein T-Shirt über den Kopf und warf es mitsamt Handtuch in die Ecke. Der einzige wirkliche Grund, warum Georg sein T-Shirt erst auf den letzten Drücker auszog war, der Überzeugung war ich jedenfalls, dass er neben den Hünen einfach irgendwie schmächtig wirkte.
Ich ließ mich ins kalte Wasser gleiten und tauchte schnell einmal ganz unter. Das Wasser war kalt, aber nicht zu kalt. Außerdem stand jemand direkt hinter mir als ich auftauchte und strahlte eine enorme Wärme aus. Dieser Jemand legte seine Arme um mich, und seine Lippen an mein Ohr.
"Ich finde, du hast hübsche Tage und noch hübschere, heute ist eindeutig letzteres." Olivers Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. "Und du bist sicher, dass es nicht daran liegt, dass ich halb nackt bin?" fragte ich ernst und drehte mich zu ihm um. Meine Stimme klang ruhiger als ich mich fühlte. "Äh ja...." Ich zog die Augenbrauen hoch. "Ich meine, nein!" Er atmete hörbar. "Es ist egal was ich sage, oder? Beides ist entweder richtig oder falsch, je nachdem wie du gerade willst...."
Ich grinste. "Scheint so als ob du langsam kapierst, wie es bei uns Frauen läuft." Ich drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen und tauchte blitzartig unter. Als ich wieder auftauchte, hörte ich wie unser Lehrer Oliver eine Standpauke hielt, über unsittliches Verhalten im Unterricht.
Ich kicherte leise, und auch wenn Oliver sich nicht umdrehte, ich war mir sicher er hatte es gehört.
Texte: Disclaimir: Story meins! Hintergrundgeschichte Stephenie Meyer!
Tag der Veröffentlichung: 16.12.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
An alle, denen Halbblut gefällt xD