Cover

Prolog:


"Wenn ich noch einmal dieses schreckliche Teil tragen muss, dann schwöre ich, dass ich es in tausend Einzelteile zerfetzte!", murrte Sam ungehalten. Er löste seine Kravatte und warf sie in hohem Bogen in die Ecke.

"Nein, das wirst du nicht.", tadelte seine Verlobte Emily ihn sanft, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn zärtlich. "Aber so schnell wirst du ja hoffentlich nicht wieder in einer Anwaltskanzlei auftauchen müssen. Worum ging es denn?"

Er seufzte und ließ sich in einen der Bequemen, wenn auch etwas abgenutzten Sessel fallen. Dann nahm er das Glas Saft entgegen, welches sie ihm reichte, trankeinen großen Schluck und begann zu erzählen.

"Du weißt doch, das mein Vater nach dem Tod meiner Mutter neu geheiratet hat?", fragte er zögerlich. Sie nickte."Ich war damals etwa fünf Jahre alt. Diese Frau, Leonora Lacroix, sie ist verstorben, und da ich ihr einziger noch lebender Verwandter bin, war es meine Aufgabe zu entscheiden was mit ihren Nachlass geschehen soll."

"Und? hat sie uns ihre Millionen vermacht?", fragte Emily spöttisch, sie wusste, das Sam nicht viel auf die Französin hielt.

Er lächelte und zog sie auf seinen Schoß. "Nein, ganz so ist das nicht, ganz zu schweigen davon, das sie zwar gelebt hat als hätte sie Millionen, sie aber anscheinend nie besessen hat.", antwortete er und lächelte sie liebevoll an.

"Sie hat den Großteil ihres Hab und Gut einer Organisation vermacht, wo es Kindern in der Dritten Welt zugute kommt. Nur ein kleiner Teil ist für ihre Familie gedacht."

"Aber ich dachte sie hätte keine Familie mehr außer dir?", Emily legte den Kopf schief und sah ihn fragend an.

"Jah...", sagte Sam gedehnt,"und nein. Habe ich dir je von Aria erzählt?"

Sie schüttelte ungeduldig den Kopf, sie wollte endlich wissen was los war, warum redete Sam so um den heißen Brei herum? Das war doch sonst nicht seine Art.

"Aria,sie ist... sie ist meine Halbschwester."

Vor erstaunen über diese Aussage viel Emily ungläubig der Unterkiefer herunter."Deine Halbschwester?! Warum hast du nie etwas von ihr erzählt?"

"Sie wurde kurz nach der Hochzeit meines Vaters und meiner Stiefmutter geboren. Wobei, wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann war wohl die Schwangerschaft der Grund für diese völlig übereilte Tat.", nachdenklich kratzte er sich am Kopf.

"Sam! Nun lass dir doch nicht jeden Satz aus der Nase ziehen von mir! Erzähl weiter!" Emily rutschte ungeguldig auf seinem Schoß herum.

"Sie ist jetzt 16, fast 17, vielmehr kann ich dir nicht über sie sagen, als mein Vater gestorben ist, da muss sie so drei gewesen sein, hat Leonora es hier nicht länger ausgehalten. Zwei Tage, nach der Beerdigung ist sie mit Sack und Pack davon gebraust, und hat mich bei meinen Großeltern gelassen.Seitdem habe ich sie und meine Schwester nie wieder gesehen. Ich kann mich kaum an sie erinnern, an Leonora meine ich. Ich weiß noch das sie hellblondes Haar hatte, und das sie unheimlich hübsch war. Als mein Vater sie mir vorstellte, dachte ich sie wäre ein Engel."

Er lachte gequält.

"Sie war kein Engel, sie hat es hier in La Push gehasst! Meinen Vater hat sie wie einen Sklaven behandelt und als er tot war hat sie mich, ein acht Jahre altes Kind allein gelassen, und das obwohl sie eigentlich hätte die Verantwortung tragen müssen! Da hat sie es mit Recht geschafft in die Luft gesprengt zu werden!", sagte er grimmig.

"Was?! In die Luft gesprengt? Das ist ja schrecklich!", rief Emily starr vor entsetzen.Sam wollte gerade erklären, dass das nicht so dramatisch war wie es klang, nur ein Autounfall, bei dem ein Tanklaster in die Luft gegangen war , doch seine Verlobte überraschte ihn schon wieder.

"Das arme Mädchen!", sagt sie gefühlvoll. "Sie ist ganz allein und hat niemanden der sich um sie kümmert, keine Familie, die sie liebt. Was wird aus ihr, weißt du das schon?"

Dafür liebte Sam Emily, das sie zwischen den verwirrendsten Fakten immer noch das herausfischen konnte, das es wert war beachtet zu werden.

"Desshalb, war ich da, man hat mich gebeten die Vormundschaft für sie zu übernehmen.", antwortete er ruhig. "Ich habe zugesagt, da ich denke, dass es besser ist für ein junges Mädchen, in einer Kleinstadt wie La Push, bei seinen Verwandten aufzuwachsen, als in einem Heim mitten in Paris."

"Ja, es ist bestimmt sicherer mitten in einem Rudel Wöle aufzuwachsen, als in Paris!", sie grinste schelmisch, sah aber sofort, dass Sam ein bekümmertes Gesicht machte. "Oh Liebling, das habe ich nicht so gemeint, das weißt du doch!"

Er litt noch immer sehr darunter, das er sich einmal nicht unter kontrolle gehabt hatte und die Narben in ihrem Gesicht erinnerten ihn jeden Tag daran.

Zärtlich zwang sie ihn sie anzusehen. "Sam, das war keine Absicht von dir, das weiß ich. Und du weiß es auch!"

Liebevoll drückte sie ihre Lippen auf seine. "Ich liebe dich Sam.", flüsterte sie und dann mit stärkerer Stimme, " Wir werden das schon schaffen! Ich frage mich nur, wie du ihr erklären willst, das ständig eine Horde halb verhungerter und an normalen Maßstäben gemessen eindeutig mit Anabolika vollgepumpter Jugentlicher hier im Haus herumhockt!" Sie lächelte, als sie sein Gesicht sah.

"Darüber habe ich ja noch gar nicht nachgedacht!", sagte er erschrocken, "Sie darf auf keinen Fall etwas mitbekommen!"

Emily schnaubte belustigt. "Das wird wohl kaum möglich sein, wenn sie bei uns lebt. Außerdem, sie ist ein neues Gesicht, und sie ist in etwa im gleichen Alter wie Seth und die Anderen drei Jungs, naja ok Embry ist ein wenig älter als sie, aber auch er ist noch nicht geprägt."

Sam wurde währenddessen immer bleicher, was wenn Emily Recht hatte und sich tatsächlich einer der Jungs auf seine kleine Schwester prägte?

Es würde noch einiges zu klären geben, bevor das Mädchen in einer Woche hier ankam.


Kapitel 1: Ankunft


Mit einem Poltern zog ich meinen schweren Koffer vom Band und hievte ihn auf den Gepäckwagen, auf dem bereits seine zwei Zwillingsbrüder auf ihn warteten.

Ein ganzes Leben, verstaut in drei Koffern.

Genervt schüttelte ich den Kopf. Ich hatte jetzt einfach keine Lust darüber nachzudenken.

Ich drückte meinen, von langen Flug schmerzenden, Rücken durch und warf mir meine überdimensionale Handtasche über die Schulter, schnappte mir den Wagen und machte mich auf den Weg zum Ausgang.

Mein Halbbruder Sam hatte mich Vorgestern angerufen und mir Bescheidgegeben, das er mich draußen vor dem Flughafen abholen würde.

Leider hatte ich allerdings keine Ahnung wie ich ihn erkennen sollte. Das einzige Foto, das ich von ihn besaß, war 13 Jahre alt und zeigte einen acht Jährigen Jungen, der von Kopf bis Fuß voller Eiscreme war.

Vielleicht hat er sich heute ja wieder mit Schokoladeneis eingeschmiert, damit ich ihn erkenne, dacht ich, verwarf den Gedanken dann allerdings wieder.

Es wäre zwar lustig, allerdings eher unrealistisch, außerdem, würde ihn seine Verlobte Emily begleiten und ihr wäre so eine Aktion mit Sicherheit peinlich.

Wie ich so an den glücklich wiedervereinten Paaren, und freudig von Familie und Bekannten erwarteten Rückkehrern vorbei ging, wurde mir ganz schlecht.

Was wenn Sam und Emily mich nicht mochten? Was wenn ich keine Freunde an der neuen Schule fand? Nicht das ich auf dem Französichen Internat welche gehabt hätte!

Ich war dort immer die Außenseiterin gewesen, mit meiner dunklen Haut und den Rabenschwarzen Haaren, die ein Erbe meines verstorbenen Vaters waren.

Nur meine Grünbraunen Augen hatte ich von meiner Mutter geerbt. Was allerdings auch schon alles gewesen war.

Leonora Lacroix und ich, ihre Tochter Aria Ehawee Uley hatten nicht viel miteinender gemeinsam.

Nicht eimal den Nachnamen, denn meine Mutter hatte nach dem Tod meines Vaters wieder ihren Mädchennamen angenommen.

Wenn man von der Augenfarbe einmal absah, hatten wie nur eine weitere Gemeinsamkeit.

Sie hatte sich, als sie in Washington auf Geschäftsreise war, in einen Quileute Indianer verliebt, und ich mich in ihre Geschichten und Legenden, welche ich alle mindestens schon hundertmal gelesen hatte.

Sie standen alle in dem Buch, dass mein Vater kurz vor seinem Tod für mich hatte anfertigen lassen.

Vielleicht hatte er es ja geahnt, dass er nicht dazu kommen würde sie mir selbst zu erzählen.

Das Foto meines Bruders fest in der Hand, trat ich durch die Schiebetür nach draußen.

Es stellte sich als nicht allzuschwer heraus ihn zu finden.

Zum einen war er riesig und somit kaum zu übersehen, zum anderen, waren er und seine Verlobte Emily die einzigen Menschen Indianischerabstammung weit und breit.

Auch Sam erkannte mich sofort. Er winkte mir fröhlich zu, und kam mir mit seiner Verlobten im Arm entgegen.

"Es ist so lange her, kleine Schwester!", sagte er und zog mich in eine herzliche Umarmung. Auch Emily zog mich kurze Zeit später in ihre Arme und drückte mich an sich.

"Schön das du hier bist Aria.", sagte sie als wären wir bereits alte Freunde.

Ich war überwältigt. Mit einer so vertrauten und liebevollen Begrüßung hatte ich nicht gerechnet.

Ich hatte gedacht, das Sam es als lästige Pflicht ansehen würde, mich, seine Halbschwester, eine ihm im Grundegenömmen völlig Fremde, bei sich aufzunehmen und plötzlich die Verantwortung über einen Teenager, der mitten in der Pubertät seckte, zu übernehmen.

"Danke.", flüsterte ich. Die Stimme blieb mir weg und ich kämpfte damit nicht in Tränen auszubrechen.

All die Gedanken, die mir die Wochen seit dem Tod meiner Mutter im Kopf herum geschwirrt waren, waren mit einem Mal wie weggewischt.

"Komm, ich mach das.", sagte Sam und nahm mir den Wagen ab.

Emily nahm meine Hand und lächelte liebevoll. "Jetzt wird alles gut, du bist jetzt zu Hause."

Das war zuviel, ich brach endgültig in Tränen aus.

Zwar hatte ich ein Zimmer in der Wohnung meiner Mutter gehabt, für die Ferien, ein Zuhause war es jedoch nie gewesen.

Sie reichte mir ein Taschentuch, dann folgten wir Sam zum Auto.


Die Fahrt verlief relativ ereignislos.

Sam erzählte mir, das er mich an der Schule im Reservat angemeldet hatte und das sie ab nächste Woche besuchen würde.

Außerdem machte Emily mich, mich neckend , was mich wieder zum lachen brachte darauf aufmerksam, das meine Stifelletten in Paris vielleicht der Hit waren, das ich mit ihnen in La Push nicht sehr weit kommen würde.

Zu meinem Entsetzen hatte ich das bereits bei der Landung festgestellt und Sekunden später inständig Gott angefleht er möge mir einen Piloten ins Cockpit gesetzt haben, der in der Lage war ein Flugzeug bei Sinnflutartigem Regen zu landen.

Außerdem erzählten mir die beiden, dass am Abend eine kleine Willkommensfeier für mich stadtfinden würde, zu der überwiegend Leute in meinem Alter eingeladen seien, damit ich ein Paar der Leute von meiner neuen Schule bereits vor Schulbeginn kennenlernte.

All das ließ ich auf mich einwirken, währen ich durch das beschlagene Fenster der alten Familienkutsche, in den Regen nach draußen starrte.
Wenn ich eins bereits jetzt an Frankreich vermisste, dann war es das Wetter!

Dieser ständige Regen, bei dem Emily meine vermutung bereits bestätigt hatte, ging mir schon jetzt auf die Nerven!

Naja, immerhin ist es einigermaßen warm, trotz des Regens, dachte ich und überlegte anschließend, wieviele meiner Klamotten ich wohl noch aussortiren konnte.

Die Antwort war klar: Viele...


Eine halbe Stunde und ein bisschen Smalltalk später, kamen wir an einem kleinen aber einladend wirkenden Holzhaus an.

Sam und Emily stiegen aus und so beschloss auch ich endlich den Ersten Schritt in Richtung glückliche Zukunft zu machen.

Ich stieß mit einiger Kraftanstrengung die Tür auf und sprang aus dem Wagen, direkt in eine Pfütze.

Soviel zum Thema unpassendes Schuhwerk.

Leicht angenervt, schüttelte ich so gut es ging das Wasser aus meinen Völlig ruinierten Wildlederstifelletten und stapfte durch den vom Regen aufgeweichten Boden zum Haus.

Sam grinste nur belustigt, sagte aber zu seinem Glück nichts, während er meine tonnenschweren Koffer mir spielerischer Leichtigkeit ins Haus trug.

Emily hatte mir inzwischen mitfühlend wie sie war ein Handtuch gebracht, also setzte ich mich auf einen Stuhl vor der Tür und zog sowohl Schuhe als auch Strümpf aus, trocknete meine Füße ab und ging dann, beides noch in der Hand haltend in mein neues Zuhause.

Als erstes kamen wir ins Wohnzimmer, welches durch einen kleinen Thresen mit der Küche verbunden war.

Dort entsorgte ich schnell die leider undbrauchbar gewordenen Schuhe und blickte mich dann um.

Die Möbel waren alt, die Sofas durchgesessen, und in der Luft hin ein leichter Essensgeruch.

Kurz gesagt: Es war einfach umwerfend gemütlich!

Ich fühlte mich auf anhieb wohl.

Als Emily mein Lächeln sah, das sich undbemerkt auf mein Gesicht geschlichen hatte atmete sie hörbar erleichtert aus.

Hatte sie etwar gedacht mir würde es hier nicht gefallen?

Naja, ich sah vielleicht aus wie eine Großstadt Zicke, allerdings war ich dies schon aus Überzeugung heraus nicht.

Ich mochte Menschen, die andere wegen Dingen wie Geld oder teurer Kleidung verachteten nicht.

Ich trug was mir gefiel und wenn das zufälligerweise ein Top von Vera Wang war, dann war das genauso gut wie wenn ich H&M Jeans dazu kombinierte.

Hauptsache war es sah gut aus.

"Willst du jetzt dein Zimmer sehen?", riss mich Sams tiefe Stimme aus meinen Gedanken, die mal wieder zu absolut unwichtigen Dingen abgeschweift waren.

"Du bist doch sicher müde und duschen möchtes du nach dem Flug bestimmt auch.", fügte Emily hinzu.

Ich seufzte. Duschen, ich sehe bestimmt aus wie ein wild gewordener Wischmop auf Drogen, dachte ich und sagte erleichtert ja.


Kapitel 2: Besetzt!

Emily führte mich rasch die Treppe hinauf in mein neues Zimmer.

Ich hörte noch wie Sam den Fernseher anschaltete und es sich in einem der Sofas gemütlich machte.

In der Mitte stand ein nagelneues Himmelbett, am Fenster ein Schreibtisch und ein großer geräumiger Kleiderschrank.

Doch was mir erneut die Tränen in die Augen trieb, war die Liebe zum Detail, die überall zu sehen war.

Sam und Emily hatten einige alte Kinderfotos von mir und Sam ausgegraben und für mich rahmen lassen.

"Gefällt es dir?", fragte Emily zögerlich und legte mir eine Hand beruhigend auf die Schulter.

Ich schluchzte gerührt auf. "Es ist wunderschön.", wollte ich sagen, doch es kam kaum mehr als ein Krächtzen dabei raus.

Lächelnd nahm sie mich in den Arm und küsste mich auf die Wange, dann drückte sie mich bestimmt von sich, lächelte und sagte: "Komm mach dich frisch. Ich werde solange deine koffer für dich auspacken."

Ich nickte und wischte mir die Augen.

"Das Bad ist den Flur runter, rechts. Handtücher findest du im Schrank. Deine schmutzigen Sachen kannst du einfach in den Wäschekorb schmeißen, ich wasche sie dann morgen mit.", erklärte Emily und schob mich aus meinem Zimmer.

Ich mochte sie, stellte ich erfreut fest, sie war so herrlich unkompliziert und hübsch noch dazu, bis auf diese erschreckend großen Narben auf ihrer linken Wange.

Bei Gelegenheit werde ich sie danach fragen, beschloss ich.

Aber was war wenn sie nicht darüber reden wollte?
Was wenn es ihr unangenehm war? Besser ich frage nicht.

Es war trotzdem schön zu sehen, dass sie ihre Lebensfreude, trotzdem nicht verloren hatte.

Ich wüsste nicht ob mir das gelänge.

Noch ganz in Gedanken versunken kam ich im Bad an.

Ich schloss die Tür und drehte den Schlüssel im Schloss herum.

Musste ja nicht sein, dass Sam, auch wenn er mein Bruder war, mich nackt unter der Dusche sah!

Schnell zog ich meine an den Knöcheln durchweichte Hose aus und warf sie in den dafür vorgesehenen Korb.

Meine Strickjacke, sowie Bluse und Unterwäsche folgten auf dem Fuße.

Endlich stieg ich unter die ersehnte warme Brause.

Das Wasser floss wohltuend über meine verspannten Muskeln.

Am Rand der Duschwanne stand ein lecker duftendes Shampoo mit dazu passender Spülung.

Erdbeerduft, das hatte ich in Frankreich auch immer am liebsten benutzt!

Emily ist nicht nur nett, sie hat auch einen guten Geschmack wenn es um Haarshampoo geht, dachte ich und schloss genießerisch die Augen, während ich mir den Schaum in die Haare einmassierte.


Noch eine halbe Stunde, ließ ich mich vom warmen Wasser verführen.

Meine Haut war inzwischen gerötet und meine Finger waren ganz schrumplig geworden.

Ich stieg wehmütig aus der Dusche und erschrak, als mich die kalte Luft des Badezimmers berührte.

Sofort begann ich zu zittern.

Was das anging war ich ein echter Warmduscher.

Ich beeilte mich und zog ein Großes und ein kleines Handtuch aus dem Schrank, wickelte das kleine gekonnt zu einem Turban auf meinem Kopf zusammen und das andere um meinen vor Kälte schlotternden Körper.

Ich hätte das Fenster zumachen sollen, dachte ich, wie so oft über meine eigene Nachlässigkeit verärgert.

Ich setzte mich auf den Wannenrand, nahm eine Flasche Bodylotion von Regal und begann meine Arme und Beine einzucremen.

Anschließend rubbelte ich meine Haare mit dem kleinen Handtuch trocken und kämmte sie mit einer Bürste, die ich am Waschbeckenrand fand.

Während ich noch mit dem Föhn hantierte klopfte es zaghaft an der Tür.

"Aria bist du soweit fertig?", hörte ich Emilys zarte Stimme gedämpft durch die Tür dringen.

"Ja!", rief ich,"Ich bin gleich fertig , muss nur noch föhnen!"

"Supi! Ich wollte dir auch nur sagen, das schon die Ersten da sind.", rief sie lachend zurück,"Die konnten es wohl kaum noch abwarten."

"Was?", rief ich erschrocken, "Ich dachte die Party wäre für heute Abend angesetzt!"

Im eiltempo trocknete ich meine Haare, dann stopfte ich den Föhn in die nächstbeste Schublade und riss die Badezimmertür auf.

Doch Emily war nicht mehr zu sehen, stattdessen stand am Ende des Ganges ein Hühne, der mit nichts weiter als einer abgeschnittenen Jeans bekleidet war, und grinste mich anzüglich an.

Ich stieß ein reflexartiges Kreischen aus, sprang, mein Handtuch vor der Brust zusammen haltend, mit einem Satz zurück ins Bad und schmiss die Tür geräuschvoll ins Schloss.

Drinnen ließ ich mich, mit dem Rücken an der Tür hinunterrutschen und versuchte mein glühendes Gesicht zu kühlen.

Warum passierte soetwas immer mir?

Hätte nur noch gefehlt, das ein "zufälligerweise" einen Fotoapperat in der Hand gehabt hätte und nätürlich ganz "zufällig" auf den Auslöser gekommen wäre!

Soetwas hätte bei meinem Glück gut passieren können.

Auf meiner alten Schule hatten mich am Ende sogar schon die Lehrer Pannen Paula genannt!

Draußen hörte ich wie Emily, die von meinem Geschrei alamiert in den Gang gestürzt war, dem unverschämten Kerl eine Standpauke hielt.

"Jacob Black! Was fällt die ein hier herum zu schnüffeln? Ich hab doch bereits Bescheid gesagt das sie fast fertig ist! Ein Paar Minuten werdet ihr es wohl aushalten!", hörte ich sie streng sagen.

"Aber ich....Paul hat gesagt...Woher sollte ich wissen, das sie halb nackt ist! Ich bin doch eben erst gekommen!", verteidigte sich der Kerl, doch Emily ließ nicht mit sich reden, und so hörte ich kurze Zeit später, wie sich Schritte entfehrnten.

Mein Herz, beruhigte sich langsam von seinem Schock und schlug wieder in normaler Geschwindigkeit.

"Aria? Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Emily nun zaghaft.

Ich öffnete die Tür und ließ sie seufzend rein.

"Ich war nur kurz in deinem Zimmer um dir etwas zum anziehen zu holen, das hast du vorhin vergessen.",sie lächelte und drückte mir einen Stapel Klamotten in die Hand.

Ich bedankte mich und fing dann an mich anzuziehen.

Das Emily mit inm Raum war störte mich herzlich wenig.

Ich war den größten Teil meines Lebens in einem Internat aufgewachsen, da rannte ständig jemand ins Zimmer während man sich umzog.

Nur mit Jungs hatte ich meine Probleme.

Noch nie hatte mich ein Mann nackt gesehen, und das sollte auch noch ein wenig so bleiben.

Ich war der festen Überzeugung, das man nicht mit jedem Typen gleich ins Bett springen musste um cool zu sein, auch wenn auf meiner alten Schule, das wohl die Grundvoraussetzung zum Cool-Sein war.

Ich zog mich rasch um.

Emily hatte mir eine schwarze Röhre und eins meiner Lieblingstops ausgesucht.

Das türkise Babydolltop, aus Seide.

Ich liebte es einfach.

Emily entschuldigte sich derweil für den Störenfried von eben, doch ich winkte ab und erklärte, das es nicht so schlimm sei.

"Immerhin hat er keine Beweisfotos um damit vor seinen Freunden zu prahlen!", lachte ich und versuchte meinen "beinahe Nacktauftritt" vor dem gutaussehenden Fremden zu verdrängen.

"Als ob er die bräuchte...", murmelte Emily anscheinend noch immer erbost, über ging meinen verwirrten Blick, den ich ihr daraufhin zuwarf und sagte:"Kommst du dann gleich runter? Sam grillt draußen auf der Verabda Würstchen im Akkord und wenn du nich schnell genug bist, bekommst du bestimmt nichts mehr ab."

Sie lächelte noch einmal ließ mich dann allein damit ich mich noch in Ruhe fertig schminken konnte.

Viel trug ich nicht auf.

Nur ein wenig Puder, Maskara und Kajal unter die Augen.

Dann schüttelte ich noch einmal meine gelockten Haare auf, bis sie einigermaßen gut saßen, fixierte sie mit einem schmalen Haarreif, überprüfte alles noch einmal im Spiegel und ging dann in mein Zimmer.

Ich hatte Eisfüße, also suchte ich mir ein peinliches aber warmes Paar Flauschsocken aus und zog es an.

Es würde sich warscheinlich eh keiner für meine Füße interessieren.

Als ich fertig war, atmete ich ein mal tief ein und aus und ging dann die Treppe hinunter in die Höhle des Löwen.


Kapitel 3: Das Partyrudel und die fliegenden Würstchen


Die letzten Stufen nahm ich mit einem Sprung.

"Ich bin fertig, Emily!", rief ich und hielt gleichzeitig Ausschau nach unserem Besuch.

Komisch, ich war kaum ein Paar Stunden hier schon dachte ich unbewusst von uns dreien als Familie.

Ich zuckte mit en Schulter, ich war einfach froh hier zu sein, und Sam und Emily hatten mich so liebevoll aufgenommen, das ich mich auf Anhieb wohlfühlte.

"Ah, schön, das du jetzt auch endlich fertig bist. Komm mit, ich stell dir die Anderen vor.", sagte Emily und drückte mir eine der zwei völlig überladenen Kartoffelsalatschüsseln ind die Arme.

"Uff!", machte ich, und taumelte kurz unter dem Gewicht der Schüssel.

"Wie viele kommen denn, 100?", fragte ich grinsend.

"Ach Quatsch. Die Jungs sind nur verfressen!", lachte sie und schob mich auf die Veranda.

Dort saß, zusammengedrängt um einen Wackeligen Gartentisch eine Horde Jugendlicher, von denen sich der Großteil bereits auf das Essen gestürzt hatte.

"Emily, Aria , endlich!", rief Sam machte eininge Schritte auf uns zu, nahm seiner Verlobten die Schale ab und kusste sie beiläufig auf die Stirn.

"Diese Monster fressen mir hier schon die Haare vom Kopf, gut das ihr Nachschlag bringt!"

Er legte seine freie Hand in meinen Rücken und schob mich auf eine Bank, auf dem noch ein schmaler Platz frei war.

"Stell den Salat einfach in die Mitte, die bedienen sich schon selbst.", er schmunzelte.

"Jungs,Mädels, das ist meine Schwaster Aria!", stellte er mich mit einer übertriebenen Handbewegung klar.

"Seid nett zu ihr und lasst ihr was über!", er lachte als er mein Gesicht sah.

Ich war rot wie eine Tomate. Ich hasste es im Mittelpunkt der Interessen zu stehen.

Er klopfte mir aufmunternd auf den Rücken. "Die beißen nicht,...sehr oft."

Sehr ermutigend, dachte ich und warf ihm einen zornigen Blick zu.

Dann schaute ich mich um. Zu meinem Entsetzen starrten mich alle, bis auf den Jungen neben mir erwartungsvoll an.

Hab ich was im Gesicht?!, schoss es mir duch den Kopf.

Zum Glück durchbrach ein hübsches Mädchen, von etwa 19 Jahren, die langsam peinlich werdende Stille.

"Hi, ich bin Rachel, die Schwester von Jacob.", ein raunen und kiechern ging duch die Gruppe."Den hast du ja dank Paul schon kennen gelernt!" Sie grinste und knuffte den Riesen neben ihr in die Seite.

"Was? Ich wollte ihm nur was gutes tun.", antwortete dieser, zuckte mit den Schultern und schaufelte sich, nachdem er seine Freundin, denn es war nicht zu übersehen, das Rachel dies war, in die Seite gezwickt hatte, einen Berg Kartoffelsalat auf den Teller.

Jacob rutschte bei dieser Bemerkung nervös auf seinem verdächtig knackenden Gartenstuhl herum.

Inzwischen war mir auch klar, warum diese so stark abgenutzt aussahen.

Die Männer hier schienen alle sammt riesig zu sein.

Und eindeutig auch Anabolika süchtig, dachte ich, mit einem allumfassenden Blick auf ihre durchweg muskulösen Oberkörper, belustigt, dass ist schlecht für die Potenz Jungs!

"Danke Alter!", zischte er und boxte Paul in die Schulter.

Seine Stimme troff nur so vor Sarkasmus und es war deutlich zu erkennen wie unwohl ihm war, das die Unterhaltung in diese Richtung ging.

"Gern geschehen.", Paul schenkte mir ein strahlendes Lächeln.

"Ich seh schon, ihr habt euch lieb!", warf ich ein, in dem Versuch die Stimmung zu lockern.

"Hey, du gefällst mir! Ich bin Jared, und das ist meine Freundin Kim.", kam es nur von meiner Rechten und ein weiterer Riese, hinterdem sich ein zierliches Mädchen fast versteckte, streckte mir zur Begrüßung die Hand hin.

Ich schüttelte sie und kam nicht mal dazu etwas zu antworten, da ergriff ein weiterer Junge das Wort.

"Hi, ich bin Seth, ich bin in deiner Klasse, genau wie Colin und Brady.", zwei weitere Jungs nickten mir grinsend zu und schoben sich dann weiter Unmengen von Essen in den Mund.

"Und das, ist meine Schwester Leah!", stellte er mir ein mürrisch dreinblickendes Mädchen vor.

Der will man wohl lieber nicht Nachts begegnen, dachte ich, als sie mich mit einem Blick bedachte, der mich getötet hätte, wäre ich nicht jung und gesund gewesen.

"Ignorier sie einfach, die is immer so drauf!", lachte Jacob, der meinen erschrockenen Blick gesehen hatte.

"Halts Maul Black!", grollte Leah und warf ein halbes Würstchen nach ihm.

Als dieser ruckartig ausweichenwollte, gab der eh schon überbelastete Stuhl unter ihm nach und er brach krachend zusammen.

"Den zahlst du Jake!", rief Sam.

Damit war das Eis endlich gebrochen, wir lachten herzhaft, und sogar über Leahs Gesicht huschte ein schadenfrohes grinsen.

Nach und nach fand ich mich ganz gut zurecht.

Seth war eindeutig der Spaßvogel der Gruppe, Colin und Brady seine treuen Fans.

Paul war der typische Frauenheld, auch wenn Rachel ihn ganz gut unter Kontrolle zu haben schien.

Er war ihr eindeutig verfallen, das sah man sofort.

Genauso verhielt es sich mit Jared und Kim, nur das sie wahnsinnig schüchtern war, und ihn still anhimmelte, während er seinen Arm den ganzen Abend nicht einen Zentimeter von ihrer Taille wegbewegte.

Sam und Emily waren der Ruhepohl, die "Erwachsenen" der Gruppe, so wie Mama- und Papa-Bär.

Leah, war die meiste Zeit eher schlecht gelaunt.

Das Einzige, bei dem sie auftaute, waren die Beleidigungen, die sie mit Jacob austauschte.

Jacob, der seinen ersten Eindruck als mieser Spanner wieder ausbügelte, war die meiste Zeit ähnlich schlecht gelaunt, wie sie.

Und was mir auffiel war, dass Emily nicht übertrieben hatte, als sie den großenm Appetiet der Jungen erwähnte.

Allein Seth, der einer der Jüngsten in der Gruppe war aß 18 Würstchen, 4 Frigadellen und 3 Steaks!

Was Paul und Jared verdrückten, will ich lieber gar nicht erst erwähnen...

Wie nicht anders zu erwarten, war der Großteil des Grillguts schnell verspeist worden, als am späteren Abend und zu ausgelassener Stimmung noch ein Paar Kästen Bier geleert wurden.

Auf meine Frage hin, ob das nicht in Amerika erst ab 21 erlaubt sei, lachten die meisten nur und meinten, das sich da eh keiner dran hielte.

Einige Stunden und viele schlechte Witze von Seth später, saß ich vollgefressen und zufrieden summend zwischen Seth und Jake und laschte gespannt, wie Sam die Legenden unseres ( ja , auch meiner!) Stammes, erzählte.

Und obwohl ich sie schon kannte, faszinierten sie mich immer wieder aufs Neue.

Als er geendet hatte, löste Emily unsere Partygesellschaft auf.

Da Paul und Rachel genau wie Jared und Kim bereits dazu übergegangen waren, sich gegenseitig die Essensreste aus den Gesicht zu lecken, murrten alle nur ein wenig, als sie die Anderen nach Hause ins Bett schickte .

Erschöpft brach ich zehn Minuten später in meinem neuen Bett zusammen, und schlief sofort ein.

Ich hatte es nur mit Mühe und Not geschafft, mir einen Pyjama über zu streifen, so müde war ich nach der langen Reise und dem amüsanten aber anstrengenden Abend.


Kapitel 4: Rudelgedanken (Wölfe POV)


Nach dem sich alle auf den Weg nachhause gemacht hatten, Paul und Jared in normaler Form, der Rest hatte sich kurz nachdam sie im Wald verschwunden waren in riesige Wölfe verwandelt, drehten sich die Gedanken des Rudels nur noch um eins, die Neue!

Seth: Sie ist echt mega scharf!

Brady: Ja, nicht zu verachten!

Colin: Sie ist Sams kleine Schwester! So könnt ihr doch nicht von ihr denken!

Jake: Wieso nicht? Ich würde sie auch nicht von der Bettkante schubsen! Außerdem, diese Beine, zum anbeißen!

Er konnte sich mal wieder nicht beherschen, sodass nun alle ein sehr lebendiges Bild, der halbnackten Aria vor Augen hatten.

Leah: Als ob du das ohne Paul´s Hilfe je zu sehen bekommen hättest!

Sie ließ ein belustigtes Heulen vernehmen.

Auch Quil und Embry, die an diesem Abend Patroullie hatten, schlossen sich, nun da sie wussten um wen es sich beim Gespräch handelte der Unterhaltung an.

Embry: Haha Jake, da hat Leah recht, die is ne Nummer zu hoch, selbst für dich!

Ein genervtes Seufzen kam als Antwort von Jake.

Jake: Aber du oder was?!

Quil: Streitet euch ruhig, aber keiner von euch Trotteln hat sich auf sie geprägt, also wisst ihr gar nicht was Liebe ist!

Seth: Wir sprachen auch nicht von Liebe, sondern von einem flüchtigen Abenteuer mit Sams kleiner Schwester! Und das bei dir ist keine Liebe sondern Pädophillie.

Alle lachten innerlich nur Quil war eingeschnappt.

Quil: Du hast ja keine Ahnung! Von jemandem, der noch grün hinter den Ohren ist, brauch ich mir sowas nicht anzuhören! Träum du ruhig weiter von Aria!

Sam: Wer träumt hier von Aria?

Jake: Seth!

Seth: Jake du Verräter! Dafür hat du uns alle einen Blick auf ihre Beine werfen lassen!

Ein Grollen ging durch ihrer aller Gedanken.

Sam: Du hast was?! Kannst du dich und deine Hormongesteuerten Gedanken nich einmal ein Paar Minuten unter Kontrolle halten? Sie ist meine Schwester!

Jake: Wenigstens hab ich mich nicht auf sie geprägt und überflute euch mit Details aus unserem Sexleben!

Leah erschauderte, als Sam bei dieser Aussage automatisch an Emily dachte.

Ihr wurde speiübel.

Jake: Reiß dich mal zusammen Leah! Das ist echt nervtötend!

Leah: Du hast doch keine Ahnung, Black!

Keine Sekunde später hatte sie sich wieder in einen Menschen verwandelt.

Vor den Augen der anderen Partywölfe(^^),lief sie nackt wie Gott sie schuf, tiefer in den Wald hinein, und verschwand aus ihrem Blickfeld.

Seth: das hast du mal wieder ganz toll hinbekommen Jake!

Colin und Brady: Echtmal Jake, ganz toll gemacht!

Sam: Ruhe ihr hört euch an wie Seth´s Fanchor!

Colin und Brady: Geht klar Boss!

Sam: Und du Jake wirst jetzt sofort deinen pelzigen Hintern in Bewegung setzen und dich bei ihr entschuldigen!

Jake: Das seh ich gar nicht ein, sie hat mich auch immer aufgezogen wegen Bella!

Embry: Bei der war ja auch von vorn herein alles verloren.

Jake der gerade zu einer Antwort ansetze wurde von Sam lautstark unterbrochen...

Sam: Jake ich sage das nicht noch einmal, das war ein Befehl! Und du Embry hör auf an Arias Beine zu denken!

Embry: Tut mir Leid, Sam!

Seth: Auch nicht an Leahs Hintern! Hier ist ein Minderjähriger anwesend, der zufälligerweise ihr Bruder ist, und nicht wissen wollte, wie sie nackt aussieht!

Quil: Dann sei froh, das Paul noch nichts in deiner Gegenwart darüber ausgeplaudert hat, woran Sam gedacht hat, bevor er auf Emily geprägt wurde.

Sam: Das reicht jetzt Jungs! Embry reiß dich zusammen! Und der Rest von euch, wenn ich noch einen dabei erwische, wie er unanständig über meine Schwester denkt, dem blüht die Tracht Prügel des Jahrhunderts!

Alle schluckten geräuschvoll in Gedanken.

Wenn Sam soetwas sagte, dann meinte er es auch so!


Kapitel 5: Club der Kernlosen Weintrauben


Als ich am nächsten mogren erwachte, schien die Sonne schon durch die Vorhänge meines Fensters und von unten stieg mir der Duft von frischen Brötchen und Kaffee in die Nase.

Wohlig seufzend räkelte ich mich.

So gut hatte ich schon ewig nicht geschlafen!

Einige Minuten blieb ich noch liegen, bis ich mich endlich dazu aufraffen konnte aufzustehen und noch leicht verschlafen die Treppe herunter zu torkeln.

Auf halber Strecke kam mir Emily entgegen.

"Oh, wie schön, du bist schon wach! Ich wollte dich gerade wecken kommen.", sagte sie lächelnd.

"Geh ruhig schon runter, ich sag nur kurz noch Sam bescheid, dass Quil, Claire und Embry da sind."

Ich sah sie fragend an, hatte ich doch gedacht, gestern schon alle kennengelernt zu haben.

Sie sah meinen Blick und sagte schnell: "Oh , vor denen brauchst du keine Angst zu haben...Quil ist der mit dem kleinen Mädchen, Claire, auf dem Schoß. Embry ist der,der auf dem Boden hockt und sich von ihr mit Brötchen füttern lässt.", sie grinste schelmisch und ließ mich dann auf der Treppe allein zurück.

Todesmutig, ging ich in die Küche, in der ich jemanden leise lachen hören konnte.

Das kleine, etwa fünf Jahre alte Mädchen quietschte begeistert, als Quil sie zu kitzeln begann.

Keine hatte mein eintreten bemerkt und so blieb ich noch einen Augenblick in der Tür stehen und beobachtete das treiben in der Küche.

Die Kleine hatte Embry anscheinend wirklich mit Brötchen gefüttert, denn sein ganzes Gesich klebte voll Marmelade.

Er war es den ich lachen gehört hatte, als ich in die Küche kam.

Doch was mich dazu gebracht hatte sie nicht auf mich aufmerksam zu machen war Quil.

Er ging so süß mit der kleinen um!

Seine Augen strahlten eine Klein-Jungen-hafte Freude aus, die mein Herz augenblicklich höher schlagen ließ.

Ich war wie erstarrt, und schmachtete diesen muskulösen Hühnen, der so unendlich liebevoll mit der Kleinen spielte, an.

Bis...bis Sam sich hinter mir räusperte.

Er sagte nichts, grinste nur wissend und schob sich dann an mir vorbei in die Küche.

Allein sein eintreten ließ die beiden jungen Männer auffahren.

"Hey Sam.", grinste Quil und auch Embry begrüßte ihn, dann wanderten ihre Blicke neugierig zu mir.

Quil lächlte mir zu und stellte sich sofort vor.

"Du musst Aria sein. Ich bin Quil Aetera und das ist Claire.", er ergriff meine Hand und schüttelte sie.

"Hi!", presste ich atemlos hervor und schaffte es gerade noch beiden ein Lächeln zu schenken.

"Wenn ich groß bin, heirate ich Quil.", informierte mich die Kleine von seinem Arm aus und drückte ihm einen feuchten Marmeladenkuss auf die Wange.

"Das glaube ich dir sofort.", antwortete ich und strich ihr über das Haar.

Zum Glück hatte ich es geschafft meinen Körper rechzeitig wieder unter Kontrolle zu bringen.

Embry, auf den mein Blick jetzt fiel hatte noch gar nichts gesagt.

Er stand wie angewurzelt da aud starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an.

Sah ich in meiner modischen Top-ohne-BH-Pyjamahosen Kombination so schlimm aus?

Sam lenkte mich von meiner Überlegung ab, als er fragte: "Und gibts was neues oder was treibt ihr hier?"

"Nö eigentlich nichts. Das übliche halt, Emilys Brötchen kann doch keiner wiederstehen!", antwortete Quil grinsend.

Und setzte sich mit Claire auf dem Schoß an den Esstisch und nahm einen großen Schluck aus seiner Kaffeetasse.

Auch ich schaffte es endlich mich von Quils anblick loszureißen und setzte mich an den Tisch.

Embry folgte.

Noch immer hatte er nicht einen Piep von sich gegeben.

Langsam wurde er mir ein bisschen unheimlich.

"Sam gibst du mir bitte...", weiter musste ich nicht sprechen, denn schon war Embry aufgesprungen und hielt mir den Brötchenkorb und die Kaffekanne hin.

"Danke!", sagte ich und schenkte ihm mein strahlenstes Lächeln, erfreut darüber, dass ich anscheinend gerade den letzten Gentleman meiner Generation ausfindig gemacht hatte.

"Bitte.", stammelte er und wurde ein bisschen rot.

Oh es kann ja doch sprechen, dachte ich und lächelte erneut, als er mir auch noch die Milch hinhielt, nachdem ich meinen Becher voll Kaffee geschenkt hatte.

Plötzlich brachen Quil und Sam in ein lautes Gelächter aus.

"Sieht so aus als stünde dein Schwager fest, Sam.", lachte Quil und schlug Embry dabei auf den Rücken.

"Willkommen in Club der Kernlosen Weintrauben, Embry", gackerte Sam und fiel dabei beinahe von Stuhl.

Ich verstand gar nichts, was vielleicht daran lag, das ich gerade wieder damit beschäftigt war Quil anzustarren.

Er sah ja so gut aus!

"Was meint er damit Quil?", piepste eine zarte Stimme.

Diesmal war es an Quil rot zu werden.

Ich unterdrückte nur schwer das Lachen das in mir aufstieg.

Wie sollte er da jetzt wieder rauskommen?

Zu seinem Glück kam in diesem Augenblick Emily herein und antwortete für ihn.

"Das war nur ein Spaß mein Schatz, er meinte damit, das Embry gerne Obst isst.", sagte sie, die Stimme so ernst, das ihr diese Aussage warscheinlich jeder abgekauft hätte.

Aber nicht mit Claire: "Aber Embry hasst Weintrauben! Das hat er mir erzählt, als ich meinen Spinat nicht essen wollte."

Dieser Logik konnte selbst Emily nichts entgegensetzen.

"Ich mag nur die mit Kernen nicht.", sagte Embry und klang dabei wie ein geprügelter Hund.

Das Gespräch war ihm eindeutig unangenehm.

"Iss dein Brötchen Auf Claire.", sagte Quil sanft und hielt es ihr unter die Nase.

Sie stieß ein Knurren aus und biss hinein.

"Heute bin ich mal dein Hündchen Quil!", rief sie fröhlich und spuckte dabei Brötchenkrümel in seine Kaffeetasse.

Ihn schien das nicht zu stören.

"Ich hab dich lieb Claire.", sagte er und drückte der Kleinen einen Kuss auf den Scheitel.

Mein Herz machte Purzelbäume, als ich diese Geste sah.

Noch nie hatte ich Jungen in meinem Alter sich so intensiv mit einem Kind beschäftigen sehen.

Ich hatte mich eindeutig in Quil Aetera verliebt!

Nachdem diese Erkentniss in mein Gehirn durchgesickert war, wurde ich schlagartig rot.

"Ich bin fertig, ich geh mich umziehen!", rief ich, ließ mein halb gegessenes Brötchen auf den Teller fallen und sprang von Stuhl.

Als ich aus der Küche stürzte, rannte ich beinahe Embry um, der mich die ganze Zeit über angestarrt hatte.

Er hatte es nicht mal für nötig gehalten, sich dafür wieder auf seinen Stuhl zu setzen.

Er war einfach neben mir stehen geblieben und hatte mich angegafft.

Schnellstmöglich verschwand ich in meinem Zimmer und warf krachend die Tür zu.

So bekam ich leider nicht mehr mit wie sich Emily an Sam wandte und sagte: "Oh mein Gott, das gibt Ärger!"


Kapitel 6: Schundroman und neue Freunde


Ich würde mich, den restlichen Sonntag, weigern herunter zu kommen, solange die beiden Jungs noch da waren.

Auf keinen Fall wollte ich dort sitzen und Quil an schmachten, während Sam und Emily daneben standen!

Das war peinlich, mehr als peinlich!

Ganz schlimm wurde es aber erst, als Emily in mein Zimmer kam um nach mir zu sehen.

Ein Blick in ihre Augen hatte gereicht und ich wusste, dass sie es wusste.

Sie hatte genau gesehen wie ich erst Quil fast mit Blicken verschlang, dann rot wurde und raus rannte.

Am liebsten wäre ich auf der Stelle tot umgefallen, als sie mich drauf ansprach.

Ich antwortete nur soweit, das sie verstand, das ich keine Lust hatte darüber zu reden.

Zum Glück gab sie schnell auf und ließ mich in Ruhe.

Ich schnappte mir ein Buch.

Bücher waren mein allerheiligstes, ich behandelte sie normalerweise wie einen Schatz.

Dieses Exemplar allerdings, war eine ziemlich zerlesene Taschenbuch Ausgabe, die schon beim ersten Blick laut „Schundroman“ schrie.

Der Titel lautete, um seinem Image auch gerecht zu werden: „Küss mich Werwolf“, aus der „Süße Versuchung der Finsternis“-Reihe.

Ja, ich gebe es zu.

Ein peinliches Buch mit einem noch peinlicheren Titel.

Ich bewahrte es immer hinter den anderen Büchern im Regal auf, damit es niemand sah.

Trotzdem hatte ich es bestimmt schon zwanzig mal gelesen.

Ich war gerade total in eine besonders kitschige Stelle vertieft, als jemand sich räusperte.

Blitzartig stopfte ich das Buch unter die Bettdecke.

Hoffentlich hatte Embry, er war es nämlich der sich geräuspert hatte, nichts gesehen.

„Hi“, sagte er und lächelte.

„Hi“, antwortet ich und sah ihn fragend an. Was wollte er in meinem Zimmer?

Der Höflichkeit halber fügte ich aber noch ,“Setzt dich doch.“, hinzu und klopfte neben mich aufs Bett.

Er setzte sich, dann sagte keiner mehr etwas.

Ein komischer Typ, dachte ich, auch wenn er eigentlich ganz süß ist, wenn er mich gerade mal nicht anstarrt, vielleicht etwas schüchtern.

„Du magst Werwölfe?“, fragte er plötzlich.

Ertappt zuckte ich zusammen.
„Wie kommst du darauf?“, fragte ich scheinheilig.

„Das Buch das du gelesen hast.“, antwortete er und zeigte auf das zerknickte Etwas, das unter meiner Bettdecke heraus lugte.

Schnell versuchte ich es zu verstecken.

Aber Embry war schneller.

Nicht das ich eine Chance gehabt hätte.

Selbst wenn ich es vor ihm erwischt hätte, hätte er es mir immer noch mit Leichtigkeit entwenden können, schließlich war er mindestens viermal so stark wie ich.

„Gib es mir wieder!“, verlangte ich und meine Stimme quiekte dabei aufgeregt.

Doch er kannte anscheinend keine Gnade für mich.

„Die junge Patricia Smith kommt ins Schloss von Maximilian Churtham, um dessen umfangreiche Bibliothek zu ordnen. Der mysteriöse Schlossherr meidet jedes Zusammentreffen und verlässt nur in der Nacht das Haus. Im Dorf wird gemunkelt, ein Werwolf treibe sein Unwesen. Als Patricia eines Tages Churtham gegenübersteht, vergisst sie die Gerüchte – überwältigt von seiner hypnotisch-erotischen Anziehungskraft. Welches dunkle Geheimnis umgibt diesen Mann, der in ihr brennende Leidenschaft entfacht?“, ließt Embry laut, während er das Buch hochhält , damit ich es ihn nicht entwenden kann.

Das ist mein Ende, denke ich und bitte darum auf der Stelle sterben zu dürfen.

Embry lacht und gibt mir das Buch wieder.

„Klingt ja unheimlich spannend. Vielleicht leihe ich es mir mal aus...“, sagt er ernst, während ich versuche das Buch zu verstecken.

„Nein...“, hauche ich und starre ihn entsetzt an.

Embry lacht leise und sieht mich mit durchdringendem Blick an.

„Keine Angst ich werde niemandem etwas von deiner heimlichen Schwäche verraten.“, sagt er und grinst schelmisch.

„Da du jetzt mein Cryptonit kennst, finde ich es nur fair, wenn du mir auch eine Schwäche von dir preisgibst.“, kontere ich grinsend. „Nur so kann ich sichergehen, dass du es auch wirklich für dich behältst.“

Er zuckt mit den Schultern und lässt sich auf den Rücken auf mein Bett plumsen.

„Ich habe keine Schwächen außer dir.“, antwortet er gelassen.

„Haha sehr lustig!“, ich pikse ihn mit dem Zeigefinger in die Seite. „Erzähl mir etwas wahres, etwas das sonst keiner weiß!“

Er kratzt sich nachdenklich am Kopf.

„Hmm...ok ich glaub ich weiß was. Paul trägt Damen Unterwäsche!“, platzt es aus ihm heraus.

„Das ist nicht wahr...oder?!“, frage ich prustend.

„Nein, aber es wäre lustig.“, er grinst und schiebt mir eine Strähne meines gelockten Haares hinters Ohr.

Seine Hand fühlt sich fast unnatürlich warm an.

„Ich will etwas echtes wissen. Etwas von dir.“, fordere ich und ziehe eine Flunsch.

Nachdenklich legt er den Kopf schief.

„Als ich 12 war war ich unsterblich in Leah verliebt.“, sagt er, „Ist dir das persönlich genug?“

„Ja! Perfekt.“, grinse ich zufrieden.

Jetzt hab ich etwas, dass ihn davon abhält jedem von meiner peinlichen Schwäche zu erzählen, jubiliere ich in Gedanken.

„Ich hätte es auch so niemandem erzählt.“, wirf Embry ein, als hätte er meine Gedankengelesen.

„Ich wollte nur auf Nummer sichergehen.“, antworte ich.

Wieder schweigen wir, doch diesmal ist es kein unangenehmes Schweigen.

„Du magst also Werwölfe?“, setzt Embry wieder an.

„Hmm...“, mache ich.

„Sie haben mich irgendwie schon immer fasziniert. Wahrscheinlich, wegen dem Buch mit den Stammeslegenden, das ich von Dad hatte.“, antworte ich zögerlich.

„Ja die sind echt super. Besonders die mit der Dritten Frau.“, meint Embry enthusiastisch.

„Die wo sie sich opfert, damit ihr Mann die kalte Frau töten kann? Ja die gefällt mir auch.“, Embry Augenblitzen als ich dies sage.

„Nur die kalte Frau, die finde ich irgendwie gruselig, Vampire allgemein, allein bei der Vorstellung Blut zu trinken, wird mir schlecht. Mal ganz davon abgesehen, das ich jedes mal ohnmächtig werde, wenn ich welches sehe.“, werfe ich lachend ein.

Irgendwie scheint Embry diese Aussage noch mehr zu erheitern, als mein Buch vorhin.

Aber mir soll es recht sein.

Embry ist ein echt netter Kerl, und wie es scheint, mein erster Freund hier in La Push!


Kapitel 7: Schulanfang:


„Aria, Ehawee Uley, beweg sofort deinen Hintern hier runter, du kommst zu spät!“, rief Sam, inzwischen schon zum dritten Mal und hörbar gereizt.

„Schrei nicht so Liebling, sie kommt schon runter wenn sie fertig ist. Sie ist ein Mädchen und es ist ihr erster Tag in der neuen Schule, da ist es doch kein Wunder wenn sie aufgeregt ist und möglichst hübsch aussehen will.“, hörte ich Emily beruhigend auf ihn einreden, während ich die Treppe herunter ging.

„Fertig!“, rief ich grinsend und sprang die letzten zwei Stufen hinunter.

„Wird ja auch Zeit.“, murrte Sam.

Er reichte mir meinen Rucksack, den ich im ersten Moment beinahe fallen ließ.

„Mein Gott, was sind da drin? Steine?“,fragte ich, hievte den Rucksack hoch und schwang ihn mir, unter der Last strauchelnd, auf den Rücken.

„Nein, da ein Buch für jedes Unterrichtsfach drin. Die lässt du dann in deinem Spind in der Schule und lässt nimmst nur die mit, die du für Hausaufgaben brauchst.“, erklärte Emily mir und schob mich in Richtung Haustür.

Also keins, dachte ich und stakste durch den Dreck, zu dem der Boden dank der nächtlichen Regenfälle geworden war, in Richtung Auto.

„Essensgeld hab ich dir in das kleine Innenfach getan.“, rief sie mir noch zu, als ich bereits am Auto ankam. „Viel Spaß in der Schule!“

Sam und ich winkten noch kurz, dann verschwand sie im Haus und Sam brauste los.

Fünfzehn Minuten später, hielt er vor der La Push Highschool.

„So Süße, Finger weg von Drogen, keine Ritualmorde oder Tieropfer und auf gar keinen Fall feierst du Orgien in der Cafeteria, hast du gehört?“, stellt Sam ernst klar.

„Oh man, nichts darf ich!“, stöhnte ich und sah es in seinen Augen belustigt aufblitzen.

„Nein, im Ernst. Wende dich einfach an Embry wenn du nicht weiter weißt. Du kriegst das schon hin.“, er grinste und startete den Motor. „Lass dich nicht ärgern!“, dann war er verschwunden.

„Hey!“, ertönte es keine Sekunde später hinter mir.

Ich drehte mich um und blickte direkt in die Augen, eines strahlenden Embry, der keinen Meter vor mir stand.

„Hey, Embry.“, begrüßte ich ihn und drückte ihn kurz an mich.

Sofort wurde er rot.

„I...i...ich wollte dich zu Sekretariat begleiten.“, stotterte er. „Da musst du doch als erstes hin oder?“

Ich hackte mich bei ihm ein. „Ja, das ist echt nett.“

Dort angekommen, klopfte er zweimal an die Tür, und trat dann ein.

Eine winzige rundliche Frau mittleren Alters saß hinter einem überdimensional großen Schreibtisch.

Mrs. Jerkins, las ich auf einem kleinen Messingschild.

Sie schob ihre Brille ein Stück herunter und beäugte uns über den Rand hinweg, oder viel mehr sie beäugte Embry, der vor mir stand, und so groß war, dass er mich beinahe vollständig verdeckte.

„Mr. Call? Was kann ich für sie tun? Haben sie sich bereits vor dem Unterricht Nachsitzen eingehandelt, oder worum geht’s?“

Prompt wurde Embry wieder rot und zog mich mit einer fließenden Bewegung hinter sich hervor.

„Sie ist...“, begann er, doch Mrs. Jerkins unterbrach in mit einer unwirschen Handbewegung.

„Miss Uley, das sind sie doch oder?“, ohne meine Antwort abzuwarten fuhr sie fort, „Ihr Bruder hat mich bereits informiert, setzen sie sich doch bitte einen Augenblick.“, und an Embry gewandt, „Gehen sie doch schon mal ihn ihre Klasse, ich weiß das es Mr. Dovin nicht sehr erfreuen würde, sie abermals zu spät zum Unterricht begrüßen zu dürfen.“

„Aber Aria...“, warf er ein, und sah mich flehend an.

„Miss Uley wird ihren Raum schon selbst finden, außerdem ist sie ja sowieso nicht in ihrer Klassenstufe, da sie es wie ich hörte trotz ihrer zahlreichen Fehlstunden geschafft haben versetzt zu werden. Und jetzt , husch husch, wenn ich bitten darf.“, mit einer verdeutlichenden Handbewegung in seine Richtung beförderte sie ihn zur Tür hinaus.

Dann wandte sie mich mir zu. „Puh, diese jungen Männer, die wird man so schlecht wieder los, wie ein Hund Flöhe.“, sich lächelte mir wissend zu, „Da sind sie kaum ein paar Tage hier, schon haben sie dem Jungen den Kopf verdreht.“

Verwirrt sah ich sie an, ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, doch sie schien keine Antwort zu erwarten.

„Nun ja, genug davon.“, sagte sie und zog einige Zettel hervor.

„Dies hier ist ein Gebäudeplan, ich bin mir sicher, das sie ihn nicht lange brauchen werden, da diese Schule, wie sie sicher bereits festgestellt haben, relativ klein ist.“, ich nickte und nahm den ersten Zettel entgegen.

„Und dies hier ist ihr Stundenplan. Ihre Erste Stunde heute ist Chemie, in Labor drei. Außerdem müssen sie mir noch diesen Zettel unterschreiben, der bestätigt den Empfang, dieses Zettels. Darauf steht ihre Spindnummer und der dazugehörige Pin.“, sagte sie und hielt mir zwei weitere Zettel entgegen.

Zehn weitere Minuten einseitiger Unterhaltung später, war ich auf dem Weg, zu Labor drei.

Der Weg war tatsächlich nicht schwer zu finden, und so kam es, das ich zwei weitere Minuten später, peinlich berührt vor einer Klasse stand und mich vorstellte.

„Ich danke ihnen Miss Uley, setzen sie sich doch auf den freien Platz dort, damit ich mit dem Unterricht fortfahren kann.“, sagte miss Heeschen und zeigte auf einen Stuhl in der letzten Reihe.

Gott sei dank, dachte ich, eilte zu meinem Platz und ließ mich seufzend darauf fallen.

„Peinlich, nä?“, flüsterte das Mädchen neben mir und grinste belustigt.

„Und wie!“, stimmte ich zu.

Sie war etwas kleiner als ich und sehr zierlich, hatte hellblondes, von pinken Strähnen durchzogenes Haar und leuchtend blaue Augen.

Sie trug schwarze röhren Jeans und ein rot grau geringeltes T-Shirt mit Emily-the-Strange-Print.

„Ich bin Claudia.“, sagte sie grinsen und hielt mir ihre Hand hin, die ich gern ergriff.

„Aria,“, sagte ich automatisch.

Wir verstanden uns auf Anhieb super.

Claudia war echt witzig und als die Stunde vorbei war, gingen wir gemeinsam zu meinem Spin, damit ich endlich die Tonnen schweren Bücher dort abladen konnte.

„Du hast tatsächlich alle deine Bücher mit!“, rief Claudia mit gespieltem Entsetzen. „Ich hab meine dieses Jahr glaub ich... nein, ich hab sie noch nie mitgenommen!“, sagte sie, nachdem sie sich erst nachdenklich das Kinn gerieben hatte und dann zustimmend nickte.

„Ich hab als nächstes Sozialkunde.“, teilte ich ihr mit, während ich die überflüssigen Bücher in den Spind und einen Blick auf den Stundenplan warf.

„Ich auch, das wird lustig. Wir müssen Referate schreiben über Politische oder Soziale Systeme, die sich sowohl in der großen weiten Welt als auch in der Highschool wiederfinden.“, flötete sie fröhlich.

Ich verstand nichts und guckte wohl auch so, da sie sofort mit der Erklärung fortfuhr.

„Also, ich zum Beispiel, stelle einen Vergleich zwischen Highschool und Indischem Kastensystem an. Wenn du willst, kannst du mitmachen, ich hatte bis jetzt keinen Partner.“, sagte sie und zuckte mit den Schultern.

„Gern,“, antwortete ich und lächelte, als sie zu strahlen begann.

Aufgeregt hüpfte sie auf und ab.

„Oh, das wird so lustig!“, rief sie so laut dass sich andere Schüler schon zu uns umdrehten.

„Aber ich sag dir gleich, das das deinem noch tadellosen Ruf hier an der Schule nicht wirklich guttun wird, wenn du mit mir rumhängst. Ich gehöre zur Kaste der Unberührbaren. Dem bin ich mir seit der Grundschule bewusst, als ich Seth Clearwater Regenwürmer in sein Sandwich geschmuggelt habe, weil er gesagt hat ich sei zu Babyhaft um mit ihm und den anderen Jungs Baseball zu spielen..“, fügte sie noch grinsend hinzu.

Lachend zuckte ich mit den Schultern. „Das ist mir relativ schnuppe!“

„Supi!“, quietschte sie vor Freude und begann sofort, mir von ihren ersten Erkenntnissen zu berichten.

„Im Gegensatz zu Indien, wo es fünf Kasten gibt, gibt es hier nur vier. Das sind, in der Untersten Kaste, die Unberührbaren, wie ich, sowie alle die als uncool gelten, Guftis, Streber, die ganze Palette halt. Ich glaube du kannst es dir vorstellen.“, sagte sie grinsend. „Ist eigentlich ziemlich lustig, man genießt in dieser Kaste so etwas wie Narrenfreiheit. Du kannst so ziemlich alles machen, was du willst, da dich die Leute eh für verrückt und uncool halten, musst du dir keine Sorgen um deinen Ruf machen.“

Ich nickte. „Kann ich mir gut vorstellen.“, antwortete ich lachend.

„Das ist echt super! Womit wir jetzt zur zweiten Kaste kommen, die Mitläufer. Das wiederum sind diejenigen, die alles dafür tun würden cool zu werden, von den wirklich coolen aber sogut wie nie beachtet werden, sprich etwa neunzig Prozent der Schüler.“, erklärte sie und warf mir einen Blick zu, ich verdrehte wissend die Augen.

„Ja genau, albern oder, dabei hätten sie es doch soviel einfacher, wenn sie drauf scheißen würden!“, rief sie lachend und fuhr fort.

„Die dritte Stufe habe ich liebevoll Sportler und Flittchen getauft.“, sagte sie schwärmerisch. „Die halten sich für cool, sind aber einfach nur peinlich, in meinen Augen. Nu gut, es gibt ein paar, aus der Mitläufer Kaste, die sie anhimmeln, aber ich hätte da keinen Bock drauf. Die sind alle dumm wie Toast und haben wahrscheinlich mehr Geschlechtskrankheiten als ne Nutte in Las Vegas. Aus der Hot-six-Kaste würde die warscheinlich niemand auch nur mit der Kneifzange anfassen!“

„Hot six?“, fragte ich ungläubig, während wir den Klassenraum betraten, welchen wir inzwischen erreicht hatten.

„Oh ja die Hot six sind sowas wie die Könige hier in La Push, eigentlich sind sie ein Paar mehr, aber es gehen halt nur noch sechs von ihnen zur Schule.“, antwortete sie gelassen.

„Und wer sind das?“, fragte ich neugierig.

„Einer von ihnen ist besagter Seth-ich hab Regenwürmer gegessen-Clearwater. Der Rest sind Qil Aetera, Embry Call, Jacob Black und seit neuesten auch Colin Evans und Brady Dolin.“

„Was? Die sollen die Könige von La Push sein?“, fragte ich ungläubig.

„Naja Könige vielleicht nicht, aber sie haben mindestens genau so viele Anhänger und Fans, als wären sie welche.“, sie zuckte mit den Schultern und ließ sich auf einen Stuhl in der vorletzten Reihe fallen.

Der Raum war noch fast leer, also hatten wir die freie Auswahl.

„Oh man.“, stöhnte ich, ich konnte es einfach nicht glauben, das ich von meinem Bruder, in den letzten Tagen so mir nichts dir nichts mit den Rädelsführern der Schule bekannt gemacht worden war, ohne das mich einer gewarnt hatte.

Und dann war auch noch Embry heute Morgen gekommen und hatte mich zum Sekretariat gebracht.

Weiter kam ich mit meinem Gedankengang nicht.

„Ist alles in Ordnung? Du bist auf einmal so blass.“, fragte Claudia besorgt.

„Nein, nein es ist alles in OK.“, antwortete ich schnell und atmete tief durch.

Doch auch das brachte nichts, denn gerade betraten drei riesige muskelbepackte Jugendliche laut herum grölend das Klassenzimmer.

„Oh man, zieht die Köpfe ein, die Affen sind da.“, murmelte Claudia neben mir leise.

„Hey Aria!“, rief einer von ihnen und ich zuckte innerlich zusammen.

Ich hatte nach Claudias Erläuterung über die Highschoolkasten nicht erwartet, das ich noch einmal etwas mit ihnen zu tun haben würde.

„Hi Seth.“, antwortete ich und schenkte ihm ein Lächeln.

„Und wie geht’s dir? Gefällt dir unsere Schule, hast du schon jemanden kennen gelernt?“, sprudelte es aus ihm heraus.

Inzwischen hatte ich bereits bemerkt, das das was Claudia über die Unberührbaren gesagt hatte keineswegs übertrieben gewesen war.

Seth hatte sich dreist auf ihrer Tischhälfte niedergelassen und sie bis jetzt keines Blickes gewürdigt.

Er schien sie gar nicht gesehen zu haben, als wäre sie Luft für ihn.

„Ach ganz gut, die Schule ist...nett...ein bisschen klein, aber da gewöhn ich mich schon dran. Ja, das ist Claudia, wir sitzen auch in Chemie nebeneinander.“, antwortete ich brav auf seine Fragen und wies auf Claudia, die Seth böse anfunkelte.

Seth folgte meiner Hand und riss, als würde er jetzt erst bemerken, dass sie neben mir saß die Augen auf.

„Claudia Snider!“, hauchte er und starrte sie noch immer mit offenem Mund an.

„Du sitzt auf meinem Block.“, kam es eiskalt von Claudia.

„Heirate mich!“, stammelte er leise, sprang vom Tisch und viel vor ihr auf die Knie.

Colin und Brady hatten inzwischen Tränen in den Augen vor lachen.

„Ja sicher, am Mittwoch wär gut, ach ne, da hab ich Schlagzeugunterricht, vielleicht ein anderes Mal.“, antwortete sie schnippisch.

„Seth, ist alles OK?“, fragte ich vorsichtig, als ich seinen traurigen Blick sah.

„Mit dem ist alles gut!“, versicherte Brady mir, während er ihn gemeinsam mit Colin zu ihrem Platz schleifte.

„Was war das denn?“, fragte Claudia und sah mich fragend an.

„Wenn ich das wüsste.“, antwortete ich.

„Du hättest mir ja gern mal erzählen können dass du so,“, sie hackte ihre kleinen Finger ineinander und hielt sie mir unter die Nase, „Mit unserer Schul-Highsociety bist! Woher kennst du die überhaupt? Du bist doch erst vor ein Paar Tagen hierher gezogen!“, fragte sie und war einen abschätzenden Blick auf Seth, der eine Reihe Hinter uns, auf der Anderen Seite des Raumes saß und sie schmachtend beobachtete.

„Mein Bruder Sam hat...“

„Sam? Sam Uley ist dein Bruder?!“, rief ist und riss die Augen auf. „Oh man ich bin so doof, klar das du nicht zufällig genauso heißt.“, sie schüttelte ungläubig den Kopf. „War ja auch zu schön um wahr zu sein...“

„Was?“, fragte ich verwirrt.

„Das du mit mir befreundet sein wolltest! Jetzt kann ich das wohl vergessen, da du zu denen gehörst.“, antwortete sie seufzend.

„Wieso das? Ich mag dich, du bist lustig! Die Anderen werden dich bestimmt mögen.“

„Meinst du?“, fragte sie und strich sich verlegen eine Haarsträhne hinters Ohr, worauf hin ein Seufzen von Seth folgte und ein leises „man Alter, das ist voll peinlich!“, zischen von Colin.

„Aber sicher! Und wenn nicht, dann sollen sie mir gestohlen bleiben!“, ich grinste breit als ich ihr glücklich strahlendes Gesicht sah.

Es klingelte, und eine schlanke Mitvierzigerin betrat die Klasse.

Sie stellte sich als Mrs. Fiedler vor, setzte sich und ließ uns in Gruppen an unseren Projekten arbeiten.


Kapitel 8: Claudia hat nen Schäferhund...


Die Nächsten zwei Stunden vergingen wie im Flug.

Claudia und ich lagen voll auf einer Wellenlänge und verstanden uns super.

Auch mit Colin und Brady verstand sie sich gut, nur Seth sagte kaum etwas, was mich ein wenig wunderte, war er doch sonst immer derjenige der den Schnabel nicht zumachen konnte.

Als Claudia sich für die vierte Stunde von uns verabschiedete, hätte ich schwören können, Seth winseln zu hören, allerdings nur einen kurzen Moment, da Brady danach einen solchen Krach mit seinem Spind gemacht hatte, das ich nicht weiter darüber nachgedacht hatte.

Jetzt, schlurfte Seth mit hängenden Schultern neben uns her in die Cafeteria.

„Jetzt reiß dich mal zusammen Alter! Das ist ja unerträglich!“, sagte Colin und stieß Seth seinen Ellenbogen zwischen die Rippen. „Du warst doch immer derjenige, der Paul und Jared damit aufgezogen hat, dass sie ihren Freundinnen jeden Wunsch von den Lippen ablesen!“

Seth seufzte.

„Oh man, das ist ja fürchterlich! Soll das jetzt den ganzen Tag so gehen?“, fragte Brady unwirsch.

„Da kommt Sie!“, rief ich, als ich Claudia sah, die uns von rechts entgegenkam und so wie wir auf die Cafeteria zuhielt.

Sofort hellte sich Seth Gesicht merklich auf.

„Oh man, dich hat´s ja echt erwischt!“, lachte ich.

„Hi Leute!“, keuchte Claudia außer Atem, als sie zu uns stieß.

„Du bist wunderschön, wenn dein Gesicht so leicht gerötet ist wie jetzt.“, flüsterte Seth, doch an Claudias Gesicht, welches schlagartig röter wurde, sah man deutlich, das sie genau verstanden hatte was er sagte.

Colin und Brady versuchten krampfhaft einen Lachflash zu unterdrücken, und auch ich konnte mich nur noch schwer zusammen reißen.

Claudia hatte inzwischen die Fassung wiedergewonnen, schenkte Seth ein strahlendes Lächeln und sagte: „Danke.“

Mit Seth, der übers ganze Gesicht strahlte und mich stark an die geringelte Katze aus `Alice im Wunderland´ erinnerte, betraten wir die Cafeteria.

Kaum durch die Tür, hörte ich wie jemand laut meinen Namen rief.

„Aria! Hier drüben!“, ich drehte mich um, und mir entging nicht, das mich der Großteil der Mädchen, die sich gerade an mir vorbei drängten, nicht gerade freundlich musterten.

Embry, stand an einem Tisch, an dem schon Jake und Quil saßen und winkte mir überschwänglich zu.

Wir gingen zu ihnen und ließen uns an ihren Tisch nieder.

Als Jake Seth Blick auffing, mit dem dieser Claudia bedachte, und sah wie er ihr den Stuhl zurückzog, damit sie sich setzen konnte, entfuhr ihm ein entnervter Klagelaut.

„Oh bei Gott, bin ich denn der Einzige hier der standhaft bleibt!“, seufzte er und verdrehte theatralisch die Augen, als Seth aufsprang um Claudia etwas zu essen zu holen.

Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen.

„Du hast doch noch Embry.“, erinnerte ich ihn, um ihn aufzumuntern.

Er schnitt eine Grimasse. „Ja genau, Embry ist noch frei. Er ist überzeugte Single.“, murrte er, stand auf und ging zur Essensausgabe.

„Was hat der denn?“, fragte ich vorsichtig in die Runde.

„Der ist sauer weil alle außer ihm und uns geprä....Hmpf!“, sagte Colin, doch Quil hielt ihm den Mund zu. „Weil wir vergeben sind und er nicht.“, beendete er den Satz.

Er antwortete noch etwas, doch das hörte ich bereits nicht mehr, Quil war vergeben?

Mir war als hätte ich gerade einen Schlag in die Magengrube bekommen.

War doch klar, das der süßeste Typ in ganzen Reservat schon vergeben war und nicht nur darauf wartete, das ich aus Frankreich kam und ihn für mich gewann!, schalt ich mich in Gedanken selbst.

Ich war wohl für einen Augenblick abwesend gewesen, denn als ich zu mir kam sah mich Embry aus seinen großen traurigen Augen besorgt an.

„Ist alles in Ordnung Aria?“, fragte er und sah mich forschen an.

„Ja, ja alles supi, ich hab nur gerade überlegt, das ich Hunger habe.“, sagte ich schnell.

Embry war schon halb aufgesprungen als er fragte: „Soll ich dir was holen? Was möchtest du denn?“

„Danke. Aber ich komm schon mit.“, antwortete ich stand auf und hackte mich bei ihm unter.

„Du kannst mich doch hier nicht allein lassen!“, wisperte Claudia flehend.

„Ach quatsch! Die beißen nicht, und guck, da drüben kommt schon Seth...“, sagte ich und wies mit einem Kopfnicken in Richtung des eben erwähnten.

„Das ist es ja was mir Sorgen macht!“, verriet sie mir mit gedämpfter Stimme. „Mehr als sechs Jahre würdigt er mich keines Blickes, und plötzlich schlawenzelt er um mich herum, macht mir Komplimente und holt mir mein Essen, da ist irgendwas faul!“, sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu und sah mich dann fragend an.

Doch mir wurde eine Antwort erspart. „Er mag dich, das kannst du mir glauben. Wenn er dich so lange nicht beachtet hat, dann war das sicher keine böse Absicht. Aber als Aria dich ihm vorhin vorgestellt hat, da hat es bei ihm Klick gemacht und er hat gesehen, was er dadurch verpasst hat. Gib ihm eine Chance.“, sagte Embry und mit jedem Wort das er gesagt hatte, hatte sich eine zarte Röte ihren Hals hinauf in ihr Gesicht geschlichen.

„Wirklich?“, eine Funke Hoffnung klang in ihrer Stimme mit.

„Ganz sicher!“, bestätigten Embry und ich, schoben sie auf ihren Stuhl zurück und gingen uns etwas zu essen holen.

An der Essensausgabe war es sehr voll, so voll das ich mehrmals von drängelnden Mitschülern gegen Embry gepresst wurde.

„Tschuldigung.“, nuschelte ich jedes Mal peinlich berührt.

Er schmunzelte nur, antwortete allerdings nichts.

Beim vierten Mal, schnappte Embry mich kurzerhand und hob mich, als würde ich nicht mehr als eine Feder wiegen, hoch und stellte mich mit einer Eleganten Drehung vor sich.

Ich wusste nicht, dass ein Typ, mit einer Figur wie ein Panzerschrank, zu solch geschmeidigen Bewegungen fähig ist, dachte ich.

Überrascht sah ich ihn an.

Noch immer hatte er seine Arme um mich geschlungen.

Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel und seine Augen strahlen eine Wärme und Zuneigung aus, die mir einen Schauer über den Rücken jagte.

Doch nicht nur sein Blick, auch seine Haut war warm, fast heiß fühlten seine arme sich unter meinen Händen an.

Erst jetzt bemerkte ich, das ich meine Fingernägel vor Schreck tief in seine Oberarme gekrallt hatte.

„Das tut mir so Leid! Hab ich dir wehgetan?“, fragte ich und löste meine Hände fast panisch von seinen Armen.

„Was?“, fragte er verwirrt und sah mich fragend an.

„Ich hab doch meine Nägel...hast du das gar nicht bemerkt?“, ich sah ihn neugierig an.

„Nö, ehrlich gesagt war ich mehr damit beschäftigt, deine hübschen, weit aufgerissenen Augen zu betrachten.“

In Sekunden schnelle wurde ich rot, doch bevor ich etwas erwidern konnte, oder musste, rief ein Mädchen hinter uns: „Jetzt hört auf hier rum zu flirten! Ihr seid dran, und wir haben alle Hunger und keine Lust solange zu warten, bis ihr euch entschließt euch ein Zimmer zu nehmen!“

Meiner Gesichtsfarbe war dies zwar nicht sehr zuträglich, allerdings schaffte das Mädchen es so mich aus meiner Erstarrung zu lösen.

„Halt den Mund Rina!“, knurrte Embry, drehte sich allerdings nicht zu genannter um.

„Kümmer dich lieber um deine kleine Freundin Call, sonst läuft sie noch weg, wie die Letzte!“, sagte das Mädchen angriffslustig.

Embry´s Muskeln waren nun zum reißen gespannt.

Sein Mund war verkniffen und es sah auf als koste es ihn große Mühe sich nicht umzudrehen und diese Rina in den Boden einzustampfen.

„Sei still!“, knurrte er bedrohlich. „Das mit deiner Schwester geht dich gar nichts an.“

Das Mädchen, das gerade zum Gegenschlag ansetzte, zuckte zusammen, als er sich zu ihr umdrehte und ihr einen wütenden Blick zuwarf.

Irgendwas musste ich tun.

Die Luft war zum zerreißen gespannt und alle anderen Schüler, die bei uns in der Schlange standen beobachteten uns, gespannt was jetzt passierten würde.

„Embry,“, flüsterte ich und legte meine Hand auf seinen Arm.

Sofort hob er den Kopf und sah mich an.

Jeder Zorn war aus seinem Blick verschwunden.

„Ignoriere sie einfach.“, sprach ich weiter. „Manche Leute wissen einfach nicht, wann sie eine Grenze überschreiten.“

Zögerlich nahm ich seine Hand in meine.

„Komm, lass uns endlich was zu essen holen, ich verhungere!“, meine Stimme klang stärker und fröhlicher als ich mich fühlte, doch er lächelte und nickte still.

Widerstandslos ließ er sich von mir in Richtung der älteren Dame an der Kasse ziehen.

„Hallo ihr Lieben, was darf´s denn sein?“, fragte sie mit großmütterlich sanfter Stimme.

„Ich hätte gern eine Portion Lasagne, einen Tomatensalat und eine Apfelschorle.“, antwortete ich und wartete darauf, das Embry seine Bestellung aufgab.

Doch die Dame ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Für dich wie immer Embry?“, fragte sie mit zuckersüßer Stimme.

„Aber sicher Peggy.“, gab er mit einem gekonnten Gigolo-lächeln zurück.

Sie errötete leicht, tippte seine Bestellung ein und verschwand dann für einen Augenblick.

Wieder, kam sie mit zwei Tabletts, meinem und einem völlig überbeladenen, Auf dem sie dem Anschein nach alle verfügbaren Gerichte in doppelter Portionsgröße untergebracht hatte.

Ich staunte nicht schlecht, als Embry beide entgegen nahm und diese völlig übertriebene Portion gar nicht zu bemerken schien.

Wir zahlten und machten uns auf den Rückweg zu den Anderen.

„Findest du nicht das das ein bisschen viel ist?“, testete ich skeptisch an.

„Wieso? Ich bin ein großer Kerl, da muss ich viel essen.“, antwortete er Achsel zuckend.

„Hmm...“, machte ich, dachte aber: Oh ja das bist du eindeutig.

Keine Minute später kamen wir zu unserem Tisch.

An dem wie ich schnell feststellte auch nicht alles so rund lief.

Die sonst so schlagfertige Claudia sah aus als würde sie sich am liebsten in Luft auflösen.

Seth, war rot wie eine Tomate, und stieß Drohungen und Verwünschungen aus.

Während Colin, Brady und Jacob aus vollen Hals „Die Claudia hat nen Schäferhund...“, grölten.

„Oh man!“, seufzte ich und stellte mein Tablett auf den Tisch.

Gerade waren sie bei einer besonders schönen Stelle des Liedes angekommen, in der es hieß: „Claudia mag keine Jungs, doch sie ist auch nicht lesbisch, am allerliebsten mag sie es, mit ihrem Hundchen unterm Esstisch! Claudia hat nen Schäferhund und den hat sie nicht ohne Grund, Abends springt er in ihr Bett und dann geht es ruuuund!“

„Leute, ist gut jetzt. Unser Welpe macht das nicht mehr lange mit!“, lachte Embry und setzte sich auf den freien Stuhl neben mich.

Claudia hatte inzwischen ihr Gesicht in ihre Hände sinken lassen und wippte panisch hin und her.

Als die Jungs es endlich bemerkten, verstummten sie Augenblicklich. „Tut uns leid.“, murmelten sie mit eingezogenen Köpfen aber immer noch mit einem unverschämten Grinsen im Gesicht.

„Ich glaub nicht, das sie das nicht nochmal wiederholen.“, flüsterte ich gut gelaunt Embry zu.

„Wenn du wüsstest, damit werden sie Seth noch die nächsten Wochen lang aufziehen.“, sagte er und lachte.

Seth, nun wieder mit einer sich normalisierenden Gesichtsfarbe, schwirrte unaufhörlich um Claudia herum, sodass ich es für albern hielt, mich auch noch einzumischen.

Wenige Minuten später waren die Gespräche am Tisch wieder in vollen Gange.

Embry unterhielt sich mit Jake über Football, wobei er nicht eine Sekunde seine Hand, die er unauffällig auf meinem Rücken platziert hatte, wegnahm.

Colin und Brady beratschlagten mit Quil über die besten Anmachsprüche.

Soweit ich alles mitbekommen hatte hielt Brady `Kein Wunder das der Himmel weint, denn er hat mir dir seinen schönsten Engel verloren!´ für den Besten.

Und Seth saß einfach nur da und beobachtete Claudia mit verträumtem Blick, während sie aß.

Ich war mir zu neunzig Prozent sicher, dass die beiden heimlich unterm Tisch Händchen hielten!

Im großen und ganzen verlief die Mittagspause, sowie auch der Rest des Tages relativ ereignislos und so ließ ich mich nach der Schule von Embry nach Hause fahren, als er es mir anbot.

„Heute Abend ist am Strand ein Lagerfeuer, die Anderen kommen auch...sogar Sam und Emily!“, begann er, als wir vor Sam´s Haus hielten.

„Ich weiß, Emily hat es mir heute Morgen erzählt.“, antwortete ich.

Seine Augen strahlten. „Heißt das du kommst auch?“, seine Hoffnung klang deutlich aus dieser Frage.

„Klar! So was lass ich mir doch nicht entgehen!“, ich grinste und stieg aus.

„Dann sehen wir uns nachher!“, rief ich und lief zum Haus.

Ich hörte nicht mehr wie er leise: „Und trotzdem, fehlst du mir schon jetzt!“, sagte.


Kapitel 9: Je später der Abend...


„Ah! Wo ist dieses scheiß Teil!“, fluchte ich, während ich einen Berg Klamotten von meinem Bett schob um darunter nach meinem noch immer klingelnden Handy zu suchen.

„Wenn du nicht so viele Anziehsachen hättest würde dir das nicht passieren!“, flötete Claudia neben mir, sie sah nicht so aus als würde sie in der nächsten Zeit aufstehen um mir beim suchen zu helfen.

Ich warf ihr einen bösen Blick zu und stürzte mich wieder in den Klamottenberg, aus dem es immer noch aggressiv piepste.

Endlich fand ich es und ging ran.

„Hallo?“, keuchte ich in den Hörer, während ich mich aufrappelte und eine Socke von meiner Schulter pflückte.

Ein leises Kichern kam aus der Leitung. Dann war es wieder still.

„Hallo!“, rief ich etwas lauter und ein wenig genervt, das ich wegen solchen Schwachsinn meine Was-zieh-ich-bloß-zum-Lagerfeuer-an-damit-Quil-ganz-scharf-auf-mich-wird-und-seine-Finger-nicht-von-mir-lassen-kann-außerdem-soll-man-ja-bekanntlich-nichts-unversucht-lassen-egal-ob-er-ne-Freundin-hat-Beratungssession mit Claudia unterbrochen wurde.

Wir waren noch nicht wirklich weit gekommen, da fast alle meine Sachen für einen Abend am Strand unbrauchbar waren.

„Wenn du mir nicht sofort sagst wer du bist, leg ich auf!“, schnaubte ich und warf meine vom suchen noch völlig verwuschelten Haare zurück.

„Hier ist Seth.“, kam es nun endlich aus der Leitung.

„Komm zum Punkt, ich bin beschäftigt!“, sagte ich gestresst.

„Das sehen wir.“, antwortete er und wieder lachte jemand.

„Hä?“, fragte ich verwirrt.

„Ich soll dir von Jake sagen, dass dir Unterwäsche in den Haaren wirklich gut steht! Und das Socken im Ausschnitt sicher die nächste Mode werden.“, ertappt zog ich mir einen String aus den Haaren, der sich dort verheddert hatte und warf ein buntes Sockenknäul auf den Wäscheberg.

„Was...wieso...wo seid ihr?“, fragte ich panisch.

„Wer ist wo?“, kam es von Claudia, die nun interessiert den Kopf hob.

Ich fuchtelte hektisch mit den Händen herum, das sie still sein sollte.

Sie verstand, ließ es sich aber nicht nehmen fragend die Augenbrauen hochzuziehen.

„Wir sind hier draußen.“, sagte Seth nun. „Können wir hochkommen?“

Ich zuckte mit den Schultern. „Klar wieso nicht.“

Ich legte auf und setzte Claudia auf dem Weg nach unten auf den neuesten Stand der Dinge.

„Seth ist hier?!“, quietschte sie aufgeregt und wäre dabei beinahe die Treppe heruntergefallen.

„Soviel zu Thema Seth-ich hab Regenwürmer gegessen-Clearwater!“, feixte ich.

„Man wird ja wohl träumen dürfen!“, antwortete sie empört, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.

„Und seit wann genau träumst du schon von ihm?“, stichelte ich weiter.

„Ungefähr seit der Grundschule.“, sie wurde ein bisschen rot, als sie das sagte.

„Das reicht jetzt aber Aria! Wehe du sagst ein Wort vor ihm darüber!“, zischte sie.

„Ich werde schweigen wie ein Grab.“, schwor ich, dann öffnete ich die Haustür.

Sam und Emily waren nicht da, sie bereiteten bereits das Lagerfeuer am Strand vor.

Sofort strömten drei riesige durch trainierte Kerle und ein großes sportlich-schlankes Mädchen durch die Tür und flözten sich auf die Sofas im Wohnzimmer.

„Ja ja, kommt rein...fühlt euch wir zu hause!“, sagte ich sarkastisch.

Als Jake ohne zu fragen den Kühlschrank öffnete und vier Dosen Cola raus holte.

Geschickt warf er sie über seine Schulter in die Hände von Leah, Seth und Embry.

Anerkennend hob ich kurz meine Augenbrauen. Ich hätte bei so einer Aktion wahrscheinlich den Fernseher ein geschmissen.

Claudia hatte es sich bereits Sekunden nach ihrem eintreten neben Seth auf dem Sofa gemütlich gemacht, die beiden flirteten so heftig, das einem bei zuhören schlecht werden konnte.

„Und, was verschafft mir die Ehre eures unangemeldeten Besuchs?“, fragte ich grinsend.

„Embry und Seth haben uns ein Ohr ab gekaut, wie sehr sie euch doch vermissen.“ , antwortete Leah spöttisch.

Seth hatte ihre bissige Bemerkung gar nicht mitbekommen, so sehr war er damit beschäftigt, Claudia anzuhimmeln.

Embry jedoch war sofort rot angelaufen. „Das stimmt ja gar nicht.“, nuschelte er in seine Cola Dose.

„Nein, eigentlich hat Sam uns gebeten euch hier abzuholen.“, warf Jake ein und ließ sich auf einen Sessel fallen.

„Und warum habt ihr mich angerufen und nicht einfach geklingelt?“, fragte ich verwirrt.

„Haben wir ja!“, sagte Leah vorwurfsvoll, „Ihr habt uns nur nicht gehört!“

Sie nickte in Richtung Treppe. Von ober drang noch immer laut Bryan Adams `run to you´ in unsere Ohren.

„Und nach eurer kleine Tanzeinlage, dachten wir es wäre besser euch Bescheid zu sagen, dass wir unter deinem Fenster stehen und euch sehen können.“, fuhr sie ungerührt fort.

„Das habt ihr gesehen?!“, rief ich panisch, „Warum habt ihr nicht eher auf euch aufmerksam gemacht!“

„Du warst noch nie so hübsch, wie als du getanzt hast.“, kam es leise von Embry.

Ich wurde rot und ein geschmeicheltes Lächeln huschte über mein Gesicht.

„Da hast du es!“, Leah grinste und Jake stöhnte genervt. „Was habt ihr da eigentlich gemacht? Wolltet ihr ne Modenschau veranstalten?“, fragte sie interessiert.

„Nein,“, antwortete ich zögerlich. „Claudia wollte mir helfen, etwas zu finden, das gut aussieht und trotzdem für den Strand geeignet ist.“

„Das ist doch easy!“, meinte Jake, bekam jedoch sofort die Retourkutsche von Leah, „Klappe zu Black! Es kann nicht jeder immer halbnackt herumlaufen, so wir du und die anderen Jungs!“

„Da hat sie Recht.“, pflichtete ich ihr bei. „Ich frage mich sowieso schon die ganze Zeit wie ihr das aushaltet. Das ist doch viel zu kalt.“

Schon allein der Gedanke schüttelte mich.

„Aber, wieso eigentlich nicht? Das wäre bestimmt der Hit, wenn ich nur in abgeschnittenen Jeans zur Party auftauche, meint ihr nicht? Ich wäre der Hingucker des Abends.“

Jake und Leah prusteten vor Lachen, als Embry vor Schreck seine Cola verschluckte und einen Hustenanfall bekam.

Als sie sich wieder eingekriegt hatten, Embry hatte ich fest auf den Rücken klopfen müssen, anscheinend hatte er die halbe Cola eingeatmet, schlug Leah vor, das sie mir half, da Claudia nun ja anderweitig beschäftigt war.

Ich willigte dankend ein. „Das Wetter hier ist so fürchterlich, das ich die meisten meiner Schuhe wohl vergessen kann.“, seufzte ich als wir in mein Zimmer kamen.

„Oh Gott!“, quiekte Leah begeistert, „Du kannst ja fast nen Laden aufmachen!“

Meine Schuhsucht schien sie also eher zu begeistern, als abzuschrecken, was ich von ihr nie gedacht hätte, lief sie doch wie die `Hot Six´, wie Claudia sie getauft hatte immer nur in Shorts und Tanktop herum.

„Du stehst auf Schuhe?“, fragte ich ungläubig.

„Und wie! Bevor ich...“, sie stoppte, „Als ich mir deinem Bruder zusammen war, war ich ein totales Fashionvictim.“, ihre Stimme stockte kurz als sie meinen Bruder erwähnte.

So war das also, Sam hatte ihr das Herz gebrochen.

„Wenn du willst leih ich dir gerne was für heute Abend.“, lenkte ich schnell vom Thema ab, denn ich sah, dass es ihr wehtat darüber zu sprechen.

„Ehrlich?“, ihr Augen glänzten. „Das wäre so nett von dir!“

„Klar, mach ich doch gerne für ne neue Freundin.“, antwortete ich grinsend.

„Danke.“, hauchte sie und schloss mich in ihre Arme und ich wusste das es nicht auf die Klamotten bezogen war.

Leah Clearwater, war ab jetzt meine Freundin.

„Dann wollen wir mal sehen, was wir finden!“, rief sie einen Augenblick später enthusiastisch.


Zwei Stunden später, waren wir fertig gestylt, trugen die perfekten Outfits, hatten Jake´s Gemaule, dass wir so lange gebraucht hatten überlebt und saßen fröhlich auf der Ladefläche seines alten Trucks.

Wir hatten es sogar geschafft Claudia, die natürlich von Seth zum Lagerfeuer eingeladen worden war, mit nach oben ins Bad zu schleifen und in einen Knie langen schwarzen Rock und ein weißes Top mit rosa Pailletten-Lilien drauf, zu stecken.

Seth war von ihrer Aufmachung begeistert gewesen und so saß sie nun zufrieden auf seinem Schoß auf den Beifahrersitz.

Auch Leah sah toll aus. Sie trug einen Jeansmini und ein korallenrotes, schulterfreies Oberteil.

Jake hatte es allerdings trotzdem nicht lassen können Witze darüber zu machen, ob das auch tatsächlich sie in den Frauen Klamotten sei, wofür er sich prompt eine vor ihr eingefangen hatte.

Ich hatte mich, durch Leahs gutes zureden letztendlich für ein weißes Sommerkleid entschieden.

Embry hatte mir inzwischen mindestens sechsmal versichert, dass ich fantastisch darin aussah, deshalb hielt ich es für die richtige Wahl.

Zwanzig Minuten und einige rasante Kurven, die mich eng an Embry drückten später, kamen wir am Strand an.

Embry sprang mit einem Satz von der Ladefläche und hob mich dann herunter.

Er reichte auch Leah die Hand, doch diese lehnte ab und sprang elegant herunter.

„Nur weil ich jetzt wieder wie eine Frau aussehe, heißt das nicht, das ich plötzlich aus Zucker bin.“, sagte sie spöttisch drehte sich um und lief hinter Jake her zum Strand runter.

„Wollen wir?“, fragte Embry und hielt mir seinen Arm hin.

Lächelnd hackte ich mich bei ihn unter und auch wir machten uns, zusammen mit Seth und Claudia, die jetzt eindeutig Händchen hielten, auf den Weg zum Strand.

Das Feuer brannte bereit in voller Pracht, als wir die Anderen erreichten.

Paul und Rachel, sowie Jared und Kim saßen bereits auf Decken, die um das Feuer verteilt auf dem Boden lagen.

Sam und Emily tollten ausgelassen wie kleine Kinder im Wasser herum und Colin und Brady spielten Frisbee.

„Wo is den Quil die alte Mupfäl?“, fragte Jake und ließ sich neben Rachel in den Sand fallen. „Wollte der nicht schon längst hier sein?“

„Hi Leute!“, grüßte Jared uns als auch wir und niederließen und an Jake gewandt sagte er: „Der ist schon auf dem Weg, Claire hat darauf bestanden, dass er ihr noch eine zweite und dritte Gutenachtgeschichte vorließt.“

Jake lachte und meinte, Quil stünde schon voll unter ihrer Fuchtel.

Keine zehn Minuten später gesellte sich Quil dann endlich zu uns.

Er trug wie die anderen auch nichts weiter als eine abgeschnittene Jeans, sodass sich das Feuer sexy auf einen Bauch und Brustmuskeln reflektierte.

Ich war wie gelähmt und konnte meinen Blick kaum abwenden.

Nicht das die anderen Jungs ihm in Sachen Aussehen auch nur einem Millimeter hinterher hinkten, nein, dass war es nicht, es war seine absolut gutmütige Ausstrahlung und sein jungenhafter Charme, den er versprühte, der ihn für mich so anziehend machte.

Den größten Teil des Abends verbrachte ich damit, ihn aus der Ferne anzuhimmeln, während er mit Jake um die Wette Hot Dogs aß, mit Leah lachte und mit Colin und Brady Frisbee spielte.

Als es langsam auf Mitternacht zuging, verabschiedeten sich Sam und Emily, nicht ohne mir vorher zu raten, nicht mehr all zu lange zu machen.

„Mir ist es schnurz-piep-egal, ob du erst um fünf ins Bett gehst, ich schmeiß dich trotzdem um sieben wieder raus, damit du zur Schule gehst!“, trichterte mir Sam ein, bevor er ging.

Inzwischen floss Bier in Strömen und aus einem alten Radio klang laute Musik.

„Komm Aria! Wir tanzen!“, rief Claudia und hüpfte bereits leicht angeheitert um mich herum.

Erst wollte ich ablehnen, doch als ich den Song hörte, der gerade lief, überlegte ich es mir anders, kippte mein 7tes Bier herunter und stand auf.

Auch Leah gesellte sich zu uns, und tanzten wir unsere Hüften schwingend zu Kevin Lyittle `Turn me on´.

„But if you think you're gonna get away from me .You better change your mind You're going home...... You're going home with me tonight! Let me hold you. Girl caress my body. You got me going crazy. You turn me on. Turn me on......“, sang Claudia den Text mit, zog Seth zu sich auf die Füße.

Sexy wackelte sie mit ihren Hüften und legte seine Hände um ihre Taille.

Paul, Colin und Brady grölten, und Jared fragte seine Freundin belustigt, „Warum tanzt du nie so für mich Schatz?“

Ich war mir sicher, das Kim rot geworden war, konnte dies aber nicht überprüfen, da ich damit beschäftigt war Quil anzutanzen.

Das ist meine Chance!, dachte ich und wollte gerade den Angriff starten, als Leah mich zu sich zog und mich antanzte.

„Das würde ich an deiner Stelle lassen!“, zischte sie.

Ich sah sie verwirrt an, war sie etwa Quil´s ach so geheime Freundin?

„Du wolltes dich gerade an Quil ranmachen.“, stellte sie klar, das ich es verstanden hatte.

„Ja und?“, flüsterte ich zurück.

„Er wird dir nen Korb geben, glaub mir, er interressiert sich nicht für Mädchen!“, sagte sie und sah mich eindringlich an.

Entsetzen spiegelte sich in meinem Gesicht wieder.

„Er ist schwul?!“, flüsterte ich panisch. Man wäre das peinlich geworden.

Erst guckte sie ein wenig seltsam, sagte dann aber: „Ja, Quil ist schwul. Er steht auf Männer, dass ist auch der Grund, warum du dir nur selber wehtust, wenn du versuchst dich an ihn ranzumachen, das wird nie was!“

Ich schluckte, „Danke.“, presste ich heraus, „Du hast mich gerade vor einer großen Dummheit bewahrt!“

Lächelnd zuckte sie mit den Schultern. „Dazu sind Freunde ja da!“

Ich lächelte und wir umarmten uns.

Als wir uns von einander lösten, hörte ich gerade noch wie Jake zu Embry sagte: „Ich hab doch schon immer gesagt, das Leah ne verkappte Lesbe ist, mir wollte ja nur nie einer glauben!“

„Jake du Arsch! Das habe ich gehört!“, brüllte Lea wutentbrannt und ging auf ihn los.

Ich verdrehte die Augen, und ließ mich neben Embry fallen.

Er hielt mir ein Glas Cola hin. „Die beiden können es einfach nicht lassen!“, sagte er und schüttelte den Kopf.

Ich nahm es dankend an. „Was sich neckt das liebt sich!“, spottete ich und trank es in einem Zug aus.

Embry riss die Augen auf. „Das war nicht nur Cola!“, rief er entsetzt.

„Das hab ich auch gerade festgestellt!“, antwortete ich hustend, als mir der Whisky im Hals brannte.

Sanft klopfte er meinen Rücken.

„Sind sie nicht süß?“, fragte ich, als ich endlich wieder frei atmete und nickte zu Seth und Claudia, die immer noch turtelnd tanzten, inzwischen lief ein romantischer Song, so das sie eng umschlungen hin und her schaukelten.

„Ja,“, antwortete Embry gepresst. „Er hat seine Liebe gefunden, und sie ihn. Das freut mich für ihn.“

„Hmm?“, fragte ich, „Du findest doch sicher auch schnell jemanden, wenn du willst.“

„Ich will aber nicht Irgendjemanden.“, antwortete er leise, „Ich habe bereits die Richtige gefunden, sie weiß es nur noch nicht.“

Der Alkohol tat bei mir inzwischen seine Wirkung und in meinem Kopf herrschte friedliche Leere.

„Dann sag es ihr doch einfach, sie wird sich bestimmt glücklich schätzen dich zu bekommen.“, sagte ich und meinte es auch so.

Embry war ein echt netter und unwahrscheinlich gutaussehender Kerl, ein bisschen schüchtern, aber charmant, fiel mir jetzt auf.

Komisch das ich das vorher nie gesehen hatte. Aber jetzt, wo Quil aus meinen Gedanken verbannt war, stellte ich fest, das Embry auch seine Vorzüge hatte.

Er setzte gerade an, um etwas zu sagen, als ein arg ramponierter Jake und eine grinsende Leah sich neben uns auf die Wolldecke fallen ließen.

„Gewonnen!“, rief Leah strahlend.

„Der Kampf war unfair! Ich schlage keine Mädchen!“, maulte Jake, dem Blut aus der Nase tropfte, bis auf dies und sein angeschlagenes Ego schien es ihn allerdings gut zu gehen.

„Ja Black sicher! Gib einfach zu das du verloren hast!“, rief Colin grinsend, als er und Brady an und vor bei kamen.

Sie waren auf dem Weg zu Parkplatz, weil sie die Jüngsten waren, beide fünfzehn, holten ihre Mütter sie um eins dort ab.

„Hmpf!“, machte Jacob und machte eine unflätige Geste in ihre Richtung.

Die Beiden lachten nur und verschwanden dann in Richtung Parkplatz.

Paul und Rachel, hatten sich bereits vor ein paar Minuten verzogen und Jared und Kim verschwanden nur Augenblicke nach ihnen.

Quil folgte Colin und Brady nach ein paar Minuten, dann waren wir allein.

Das Feuer brannte noch immer, es war warm und wir sahen keinen Grund schon zu gehen, also füllten wir unsere Becher mit hochprozentigem und feierten weiter.

Nach weiteren drei Runden Whisky-Cola, kam Jake auf die grandiose Idee, das wir ja Flaschendrehen spielen könnten.

In nüchternem Zustand hätte ich auf keinen Fall bei diesem albernen Kinderspiel mitgemacht, doch nun, nach knapp 1,5 Promille stieß diese Idee bei uns allen auf Begeisterung.

Nur Seth und Claudia waren viel zu sehr mir rumknutschen beschäftigt, als dass sie hätten mitmachen können.

„Ich fang an!“, grölte Jake und schnappte sich die leere Bierflasche,.

„Hm , ok ich hab´s“, überlegte er laut. „Auf wen die Flasche zeigt, der muss mit seinem rechten Nachbarn ins Wasser rennen, die Kleidung tauschen und dann wieder zurück kommen!“

„Das ist unfair Jake!“, rief ich, „Ihr habt keine Hemden an!“

„Ok, ok, wenn ihr Mädels mit einem von uns tauschen müsst, dürft ihr euren BH behalten, alles andere wird aber getauscht!“, lenkte er gnädig wie er war ein.

Er drehte die Flasche die prompt auf Leah zeigte.

„War ja klar!“, meinte sie, griff Jakes Hand und zog ihn zum Wasser, während Embry und ich sie lachend anfeuerten.

Als sie wieder zurück waren, trieften beide vor Meerwasser.

„Sexy Jacob! Du solltest immer Miniröcke tragen!“, rief Embry lachend als sie sich wieder setzten.

„Und der String erst, der steht ihm ausgezeichnet!“, lachte Leah. „Das hättet ihr sehen sollen!“

Wir bekamen uns kaum noch ein vor lachen, „Das glaub ich sofort!“, prustete ich.

„Ist gut jetzt!“, rief Jake und schmollte, „Ja, das ist unheimlich lustig, aber Leah ist jetzt dran mit drehen!“

„Ok, Auf wen die Flasche zeigt, der muss seinen linken Nachbarn küssen! Unzwar richtig und nicht nur Bruder-Schwester-like!“, erklärte sie und drehte die Flasche erneut.


Kapitel 10: Down in Mexico!


„Das ist doch Kinderkram!“,stöhnte Embry und stoppte die Flasche mitten in der Drehung. „Willst du etwa, das ich und Jake uns gegenseitig ablecken? Das passiert nämlich, wenn die Flasche auf mich zeigt!“

Er verzog angewidert das Gesicht und schüttelte sich demonstrativ.

„Da schlag doch was anderes vor. Etwas das nicht so unberechenbar ist.“, lachte Jake und sah ihn fordernd an.

„Wahrheit oder Pflicht.“, warf ich grinsend ein.

„Ich liebe dieses Spiel!“, kreischte Claudia plötzlich hinter mir, „Lass uns mitspielen Seth!“,bettelte sie und zog ihn mit in unseren Kreis.

„Gut, aber ich bin dran, weil ich eben nicht durfte!“, sagte Leah grinsend und füllte unsere Becher wieder nach.

Sie überlegte kurz und zeigte dann auf mich. „Wahrheit oder Pflicht?“

„Pflicht!“, antwortete ich, lieber machte ich mich zum Affen, als irgendwelche Peinlichkeiten auszuplaudern.

Leah grinste sadistisch und legte eine CD in den Player. „Du darfst einen Lapdance für Embry hinlegen!“, rief sie fröhlich lachend.

Embry lief rot an und stürzte seinen Drink runter, Jake und Seth johlten und Claudia kicherte.

Ich schnaubte nur, stand aber auf, schließlich konnte ich das ja nicht auf mir sitzen lassen und als Feigling dastehen.

Als die ersten Töne erklangen, stand ich mit dem Rücken vor Embry.

Ich ging leicht in die Knie und schob meinen herausgestreckten Po, erst langsam links und dann nochmal rechts noch oben.

Mit meinen Händen fuhr ich meine Taille entlang.

Ich legte meine meinen Kopf in den Nacken und ließ meine Haare meinen Rücken hinunter fallen.

Langsam drehte ich mich um und ging auf Embry zu, der mich wie versteinert anstarrte.

Direkt vor ihm blieb ich stehen, warf ihm einen verruchten Blick zu und begann die Hüften kreisen zu lassen.

Ich schaute ihm noch immer tief in die Augen und biss mir zart auf die Unterlippe, während ich meine Arme in die Luft hob und in die Knie ging.

Er sog scharf die Luft ein, als ich mich auf seinem Schoß niederließ, seine Hände in meine nahm, den Rücken nach hinten ins Hohlkreuz durchdrückte und mit seinen Händen von meinem Hals über meine Brüste zu meiner Hüfte fuhr.

Ich ließ seine Hände auf meinen Oberschenkeln, die Nackt unter den kurzen Kleid hervorschauten, ruhen .

Er krallte sich beinahe fest , als ich nun langsam meine Brüste hin und her wippend nach ober kam.

Er zitterte und ich konnte in seinen dunklen Augen eindeutige Begierde lesen, als ich ganz nah vor seinem Gesicht anhielt.

Inzwischen hatte ich alles um mich herum vergessen.

Ich spürte seinen warmen, süßen, Whisky schwangeren Atem in meinem Dekolleté.

Mit seinen Händen fuhr er über meinen Rücken und zog mich näher an sich.

Ich vergrub meine Hände in seinem vollen, weichen Haar und zwang ihn seinen Kopf in den Nacken zu legen.

Er gehorchte willig und starrte auf meinen halb geöffneten Mund.

Ich konnte es mir nicht verkneifen, mir erwartungsvoll die Lippen zu lecken.

Dann spürte ich endlich seine Lippen auf meinen.

Weich, heiß und so unendlich zärtlich küsste er mich.

Ich erschauderte und mir entwich ein leises seufzen.

Alle Gedanken waren wie aus meinem Kopf gelöscht.

Hatte ich jemals einen anderen Mann begehrt?

Alles was ich wollte war er.

Er füllte jede Zelle meines Körpers aus, da war kein Platz mehr für einen Anderen.

Wie hatte ich ihn nur übersehen können?!

Wie hatte ich nur Quil ihm vorziehen können?

Dieser Gedanke erschien mir jetzt, wo mich Embry´s Lippen sanft liebkosten, so unwirklich.

Applaus und lautes Gegröle, ließ uns aufhorchen.

Als ich mich zur Quelle, des störenden Krachs umdrehte, sah ich Jake und Leah, die uns lachend bejubelten.

Seth und Claudia lachten und jubelten ebenfalls.

„Tut mir leid!“, flüsterte Embry plötzlich und schob mich von seinem Schoß.

Erschrocken fiel bei mir der Groschen, er war ja bereits in ein Mädchen verliebt!

„Nein!“, sagte ich schnell. „Mir tut es leid!“

Ich fühlte mich auf einmal unheimlich dreckig.

Ich hatte mich benommen wie eine Hure!

Was hatte ich mir bloß dabei gedacht?! Und noch wichtiger, was dachte er jetzt von mir?

„Ich hätte das nicht machen sollen.“, presste ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, stand auf und lief verschämt zum Wasser runter.

Ich brauchte dringend einen Moment für mich allein.

Die Anderen hatten bereits mit ihren Spiel fortgefahren und bemerkten mein verschwinden nicht.

Am Wasser angekommen schüttelte ich meine Flipflops ab und lief bis zu den Knien hinein.

„Ich bin so bescheuert!“, fluchte ich. „Was muss ich auch immer so einen Scheiß mitmachen! Ich bin selbst Schuld, wenn er mich nun für billig und leicht zu haben hält!“

Ich fluchte noch eine Weile herum, bis ich merkte, das sich jemand näherte.

Ich drehte mich um und sah Embry etwa 2 Meter entfernt stehen.

Sein Blick war so traurig, dass es mir das Herz zerriss.

„Was ist denn los?“, fragte ich zaghaft und ging auf ihn zu.

„Es tut mir ehrlich wahnsinnig leid Aria!“, flüsterte er wieder.

„Aber ...was? Du hast du gar nichts getan! Ich war es, die sich dir wie eine läufige Hündin aufgedrängt hat!“, rief ich erstaunt.

Seine Augen wurden ganz groß.

„Was?“, krächzte er.

„Ich hab mich benommen wie eine Hure. Mir muss es leid tun!“, erklärte ich eindringlich.

Vor Scham hatte ich die ganze Zeit auf den Boden gestarrt, während ich sprach.

Nun aber sah ich auf , und sah , dass er lächelte.

Er lächelte!

„Oh Aria!“, seufzte er und schlang seine Arme um mich.

Völlig verdattert von seiner Reaktion stand ich wie erstarrt da.

„Ich dachte ich hätte dich geküsst!“, lachte er.

Ich fand meine Stimme wieder, zog eine Augenbraue hoch und sagte: „Das hast du ja auch. Aber ich dachte eigentlich, dass du es bereuen würdest, wegen dem Mädchen...“

„Welches Mädchen?“, fragte er verdutzt.

„Welches Mädchen?!....Na das von dem du gesprochen hast, dass in das du verliebt bist!“, rief ich nun vollends verwirrt.

Wieder lächelte er dieses unglaubliche Lächeln, bei dem meine Knie nachgaben.

Er legte seine heiße Hand auf meine Wange.

„Aria ich habe dich gemeint.“, sagte er mit einer Stimme, die mich zu schmelzen brachte. „Ich liebe dich Aria, seit ich dich das erste Mal gesehen habe und du nur Augen für Quil hattest.“

Trauer umwölkte seinen Blick.

„Ich weiß auch nicht was mich da geritten hat!“, sprudelte es aus mir heraus und ein hysterisches Lachen bahnte sich den Weg an die Oberfläche.

Ich schluckte es hart herunter.

„Aber wir kennen uns doch erst seit drei Tagen!“, hauchte ich argwöhnisch. „Da kann man doch noch nicht von Liebe sprechen, oder?“

„Ich weiß, dass das jetzt alles ein bisschen viel für dich ist, ich wollte nur, dass du es weist.“, sagte er und gab mich aus seiner Umarmung frei.

Sofort fehlte mir seine Wärme, die mich eben noch wie ein warmer schützender Kokon umschlossen hatte.

„Das heißt du bist mir nicht böse wegen eben?“, fragte ich zaghaft.

Er stieß ein lautes melodisches Lachen aus.

„Nein Aria, ehrlich nicht.“, dann blitzte der Schalk in seinen Augen auf.

„Aber ich würde dich gerne nochmal küssen.“, er hielt einen Moment inne und sprach dann weiter, „Irgendwann. Wenn ich es geschafft habe dich endgültig für mich zu gewinnen.“

Er lächelte und ich lächelte dümmlich zurück.

„Komm, lass uns zurück zu den anderen gehen, bevor Leah und Jake noch irgendwas unanständiges ohne uns anstellen!“, sagte er, nahm meine Hand und ging mit mir zurück zu den Anderen.


Seth und Claudia waren inzwischen wieder mit rumknutschen beschäftigt und bekamen unsere Rückkehr nicht mit.

Jake und Leah, die in der kurzen Zeit unserer Abwesenheit anscheinend die noch halbvolle Whiskyflasche bis auf einen Resttropfen geleert hatten, begrüßten uns lautstark.

„Ei ei ei was seh ich da, ein verliebtes Ehepaar!“, kicherte Leah alben.

„Isch will gar net wissn was die eben getriebn ham!“, nuschelte Jake und hielt sich an ihr fest.

„Da kommsu nich drumrum, wenn Emby mal wihda seine Hormone nich unda Kondrolle hatt! Der denkt doch jez schon imma nur an sih!“, lallte Leah, kicherte und legte ihren Arm um Jacobs Hüfte.

„Das wihrt noch schlimma als bei Pohl!“, wieder kicherte sie.

Wovon zum Teufel sprachen die Beiden?

„Sie sind betrunken, ignoriere sie einfach!“, kam es von Embry der immer noch meine Hand hielt.

Ich schenkte ihm ein Lächeln und gehorchte.

„Wia feaschwindn jez liba!Un lassn oich allein!“, nuschelte Jake und grinste dümmlich.

„Ja ja, aber stelln nichts an was ihr später bereuen würdet!“, antwortete Embry grinsend und ließ die zwei vorbei torkeln.

„Nih im Lebhn!“, grölte Leah und winkte uns zum Abschied, dann verschwanden sie laut singend in der Dunkelheit.

„Sollten wir nicht auf sie aufpassen?“, fragte ich ängstlich, „Nicht das ihnen noch was passiert!“

„Ach was, die kommen doch eh nicht mehr weit.“, meinte Embry grinsend. „Wahrscheinlich liegen sie morgen früh dahinten am Strand und beklagen sich über Kopfschmerzen!“


Kapitel 11: Ein neuer Tag...(Paul POV)


Toll, dachte ich genervt.

Warum mach ich das hier eigentlich?

Ich könnte jetzt warm und gemütlich mit Rachel unter der Decke kuscheln, aber NEIN!

Ich latsche hier um sieben Uhr Morgens am Strand herum, es ist scheiß kalt und es regnet!

Und das alles nur, weil meine Herzallerliebste sich sorgen um ihren bescheuerten Bruder macht!

Der kann was erleben, wenn ich den in die Finger kriege!

Was muss dieser Volltrottel auch die ganze Nacht weg bleiben?

Er weiß doch genau, das sich Rachel jedes mal Sorgen macht, und mich in die Kälte raus jagt!

„So eine verdammte Scheiße!“, fluchte ich, als ich in eine Haufen glitschigen Seetang trat.

Ich war sowieso schon genervt, aber das gab mir den Rest.

Ich packte das Zeug mit den Zähnen und schleuderte es wütend ins Meer.

Ich wurde sofort, für diesen kleinen Wutausbruch bestraft.

Es schmeckte scheußlich!

Jake, wenn ich dich finde..., knurrte ich böse in Gedanken.

Als ich ein leises schnarchen hörte, spitzte ich die Ohren und folgte dann dem Geräusch zu seinem Besitzer.

Ich erschrak so sehr, das ich mich zurück verwandelte.

Schnell sprang ich in meine Hose.

Der Anblick der sich mir bot war einfach köstlich!

Ich glaube ich weiß jetzt womit ich mich bei dir rächen kann, Kumpel!, dachte ich schadenfroh.

Vor mir lag Jake, in einem roten schulterfreien Oberteil und einem viel zu kurzen Minirock, der ihm durch seine seitliche Schlafposition bedingt, nach oben gerutscht war, und somit den Blick auf seinen nackten Hintern freigab.

Außerdem trug er einen roten String, der darunter hervor blitzte.

Ich musste ein Würgen unterdrücken.

DAS, war nun wirklich nichts was ich sehen wollte!

Ich beschloss ihn zu wecken und trat ihn unsanft in die Seite.

„Wach auf du Tunte!“, rief ich, als er sich nicht sofort bewegte.


Er murmelte etwas, das stark nach „Nur noch fünf Minuten Dad!“, klang und kuschelte sich in den Sand.

Ich schnaubte genervt, ich wollte einfach nur zurück ins Bett zu meiner Süßen!

Ich trat ihn noch einmal ein wenig fester.

„Jetzt steh schon auf, Jake! Rachel macht mir die Hölle heiß, wenn du nicht sofort nach Hause kommst und dann zu spät zur Schule kommst!“

Er räkelte sich und schlug die Augen auf.

„Was willst du denn hier Paul?“, fragte er verwirrt.

„Was hast du da an? Ist hier wohl die bessere Frage.“, antwortete ich ironisch und zog die Augenbrauen hoch.

Er guckte an sich hinunter, riss die Augen auf und sprang erschrocken auf.

„Was soll das denn?!“, schrie er. „Paul, wenn das einer von deinen bescheuerten Scherzen ist, dann ist er nicht witzig!“

Ich grinste. „Nein Jakey, leider nicht. Auch wenn es ziemlich lustig ist, wie ich zugeben muss.“

„Ja sehr komisch echt!“, murrte er zupfte immer noch ungläubig an seinem Rock herum.

„Ehrlich! Ich bin nur hier, weil Rachel sich Sorgen gemacht hat.“, antwortete ich, „Sag mal ist das nicht das Outfit, das Leah gestern an hatte?“

„Hmm..Jetzt wo du´s sagst … kann gut sein...“, murmelte er und kratzte sich nachdenklich am Kopf.

„Du hast nicht zufällig ne Aspirin dabei, oder?“, fragte er so beiläufig wie möglich.

„Nein, zufälligerweise nicht.“, sagte ich genervt. „ Das steht dir übrigens echt gut, solltest du öfter tragen!“

„Haha! Paul, du bist heut wieder so witzig!“, er verdrehte die Augen.

„Jake?“ Eine Stimme erklang von hinter den Felsen.

Wir drehten uns beide um um zu sehen, wem die Stimme gehörte.

„Jake bist du hier irgendwo?“, rief die eindeutig weibliche Stimme.

„Ich bin hier!“, rief der angesprochene Rockträger fröhlich zurück.

Dann kam Leah um die Ecke.

„Uhhh sexy Leah!“, grölte ich los, ich konnte es mir mal wieder einfach nicht verkneifen.

„Halts Maul Paul!“, schleuderte sie mir grimmig entgegen.

Ich grinste nur und musterte sie von oben bis unten.

Sie trug das Gegenstück zu Jake.

Seine Abgeschnittene Jeans, aus der oben die Boxershorts rausguckte, und obenrum nichts weiter als ihren Bh.

„Scheint ja noch ne wilde Party geworden zu sein!“, lachte ich.

„Gut, das ich mich nicht mehr daran erinnere, auch wenn es ziemlich gruselig ist in deinen Klamotten aufzuwachen!“, meinte Jake grinsend zu Leah.

„Pff! Das ist noch gar nichts dagegen, in deiner Unterwäsche aufzuwachen, Black!“, murrte Leah.

Schnurstracks ging sie auf ihn zu und fing an ihn aus dem Hauteng anliegenden Top zu schälen.

„Ihii, nehmt euch ein Zimmer!“, sagte ich und schüttelte angewidert den Kopf.

„Klappe zu Paul!“, riefen nun beide gleichzeitig, wobei Jakes Stimme ein Wenig gedämpft klang, weil er noch immer mit Armen und Kopf in dem Hemd feststeckte, an dem Leah unbarmherzig herum zerrte.

„Ich frag mich, was Sam dazu sagt, wenn er erfährt, dass ihr zwei lustige Rollentausch-Abenteuer am Strand erlebt!“, warf ich ein und grinste schadenfroh.

„Das geht ihn gar nichts an!“, giftete Leah und warf mir einen zornigen Blick zu, während sie Jake nun endlich mit einem Ruck aus seinem Gefängnis befreite.

„Der hat gefälligst die Klappe zu halten! Selbst wenn ich es vor seinen Augen mit Jake treibe geht ihn das n Scheißdreck an!“,sagte sie grimmig.

„Ahh, das heißt ihr treibt es miteinander?!“, fragte ich grinsend nach.

„NEIN!“, brüllten beide gleichzeitig.

„Das heißt dann wohl ja...“, antwortete ich und hob schützend die Hände, als Leah auf mich losging.

„Halt deine dumme Fresse du Arsch!“, rief sie und schlug bei jedem Wort auf mich ein.

Und ich, ich konnte nicht anders als zu lachen!

Ich lachte aus vollen Hals.

Ihr Wutausbruch war genau die Bestätigung auf die ich gewartet hatte.

„Die Jungs werden sich totlachen, wenn sie das hören!“, prustete ich zwischen zwei Lachern.

„Jacob Black! Jetzt tu doch mal etwas!“, keifte sie und sah Jake missbilligend an.

Doch er zuckte nur mit den Schultern. „Was soll das bringen. Ich weiß das es nicht wahr ist und du auch. Was der Trottel denkt is mir relativ scheiß egal!“

„Mir aber nicht! Wenn er den scheiß denkt, dann denken es auch alle anderen! Ich hab kein Bock mir beim nächsten mal Patrouille ihr Gelächter anzuhören!“, jammerte sie und sah ihn flehend an.

Er grinste, „Die werden wahrscheinlich sowieso mehr über mein heißes Outfit lachen! Und außerdem werden sie die Wahrheit dann ja sowieso aus deinen Gedanken erfahren.“

„Ich unterbreche euer Liebesgeflüster ja nur ungern, aber ich bin nicht aus Spaß hier, sondern weil du in die Schule musst, Jake.“, unterbrach ich die Beiden ironisch.

„Stimmt! Da hab ich gar nicht dran gedacht!“, rief er, „Ich hau dann mal ab!“

„Den String kannst du behalten!“, sagte Leah schnell und warf mir einen bösen Blick zu. „Wehe du grinst wieder so blöd! Du glaubst doch nicht im Ernst, das ich den wieder haben will, nachdem Jacob den an hatte ,oder?!“

Ich versuchte das grinsen so gut es ging zu unterdrücken.

„Ich werde ihn in Ehren halten.“, antwortete Jake feierlich, doch das Grinsen, das uber sein Gesicht huschte zerstörte den Ernsthaften Eindruck gleich wieder. „DU kannst die Boxershorts auch behalten.“

„Ich hatte nicht vor sie dir wiederzugeben!“, antwortete Leah dreist. „Die sind ziemlich bequem, wie ich zugeben muss. Aber den Rock will ich wieder haben!“

Jake guckte etwas pikiert, dann grinste er breit.

Oh, oh ! Das verheißt nichts Gutes, dachte ich und zog die Augenbrauen in Erwartung des kommenden hoch.

„Ok!“, sagte Jake und machte sich daran ihn auszuziehen.

„STOP!“, brüllten diesmal Leah und ich wie aus einem Munde, unsere Augen vor Entsetzen weit aufgerissen.

Jake lachte. „Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ich vor euren Augen in einem roten Spitzen String rumlaufe!“

„Bei dir weiß man nie!“, murrte Leah und schob ihn in Richtung Waldrand.

„Ich brauch meine Hose.“, sagte Jake und streckte die Hand fordernd aus.

Leah stöhnte genervt. Zog sie aber dann aus und gab sie ihm.

„Hier!“, knurrte sie genervt und schubste ihn noch einmal Richtung Wald.

„Danke!“, grinste Jake und verschwand im Wald.

Während er sich umzog striff Leah das Top über , suchte ihre Ballerinas.

Keine zwei Minuten später kam ein gut gelaunter Jake, in Hosen und mit einem Rock und einem String und der Hand , pfeifend aus dem Wald.

Er reichte Leah den Rock und wand sich dann an mich.

„Du bist zu Fuß, oder?“, fragte er mich.

„Ja, das ging vorhin schneller.“

„Gut dann viel Spaß beim zurück laufen! Leah, soll ich dich bei dir zuhause absetzen?“, fragte er.

„Klar gern.“, antwortete diese und schon machten sie sich auf den Weg zum Auto.

Hatte ich irgendwas verpasst?

„Alter Jake! Nimm mich gefälligst mit du Sack! Ich hab dich schließlich liebevoll geweckt!“

„Hmmm, lass mich überlegen ...Nein!“, sagte er und zuckte danach unschuldig mit den Schultern.

„Ich bin dein zukünftiger Schwager du Arsch! Da kannst du mich ja wohl mitnehmen!“, dieser kleine Penner erdreistete sich doch tatsächlich dazu, mich hier stehen lassen zu wollen!

„Ja, leider! Ich weiß wirklich nicht was Rachel an dir findet!“, wieder zuckte er mit den Schultern.

„Obwohl, wenn du deine Fresse hältst, ich mein nicht über die Rock Aktion, das schaffst du eh nicht, sonder über deine absolut schwachsinnigen Vermutungen, dann überlege ich es mir nochmal.“

„Was für Vermutungen?“, fragte ich begriffsstutzig.

„Das ist die Richtige Einstellung, bleib so, dann darfst du einsteigen.“, lachend stieg er in den Wagen, an dem wir mittlerweile angekommen waren.


Kapitel 12: Kiss me!

(Aria POV)


„Mir dröhnt immer noch der Schädel!“, jammerte Claudia, als wir uns auf dem Weg zur ersten Stunde trafen.

„Selber Schuld! Du hättest halt nicht so viel trinken sollen!“, schalt ich sie und konnte nicht um hin, dass sich ein Schmunzeln auf mein Gesicht stahl.

„Das weiß ich doch selbst! Seth hat mich dazu getrieben! Ich kann nichts dafür!“, versuchte sie nun einen Schuldigen zu finden.

„Jaja, er wollte dich willig machen...“, witzelte ich und fing mir dafür einen Schlag auf die Schulter ein.

„Hat doch auch gut geklappt!“, brummte eine tiefe Stimme hinter uns.

„Embry!“, rief ich fröhlich, drehte mich um und viel ihm um den Hals.

„Uhu, so stürmisch heute?“, brummte er in meine Haare, während er meine Umarmung erwiderte.

„Ich freu mich einfach dich zu sehen.“, sagte ich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

Nachdem Embry mich nach hause gebracht hatte, hatte ich die halbe Nacht wach gelegen und über die Ereignisse des Abends nachgedacht und ich war zu dem Schluss gekommen, dass ich Embry mochte, mehr als nur als guten Freund, und , dass ich ihn für mich wollte.

Das klingt vielleicht ein bisschen egoistisch, aber ich bin mir sicher, dass er mir mein besitzergreifendes Denken verzeihen wird.

Mein Schnapp-ihn-dir-!-Plan hatte begonnen!

„Hi Claudia.“, erklang es neben uns.

Claudia erstarrte und riss die Augen auf, dann, so schnell konnten wir gar nicht gucken, klebte sie plötzlich an dem völlig verdatterten Seth.

„Guten Morgen Schatz!“, nuschelte sie gegen seine Lippen, denn Seth, der sich schnell von ihrer Reaktion erholt hatte, hatte sie inzwischen in seine Arme geschlossen und erwiderte ihren Kuss.

„Tja, wenn jetzt einer ein Foto macht, wissen wir schon, wer in unseren Jahrbuch der Gewinner, in der Rubrik `Traumpaar des Jahres´ wird!“, meinte Embry grinsend, hielt mich dabei aber noch immer fest.

„Ich dachte das würden wir werden!“, sagte ich spitzbübisch und klimperte unschuldig mit den Wimpern.

„Alle was du willst...“, seufzte er und sein Blick war so voller Liebe, dass ich erschauderte.

Ich hätte ihn am liebsten auf der Stelle geküsst, doch zu meinem Glück stieß in diesem Augenblick Jacob zu uns.

„Oh man, wenn die so weitermachen, kommt mir mein Frühstück wieder hoch!“, murrte er schlecht gelaunt wie immer.

„Das wäre es mir beinahe auch, als Leah mir gezei....erzählt hat wie Paul dich heute morgen am Strand gefunden hat!“, kam von Seth die Retourkutsche. „Schade das das keiner fotografiert hat, dafür hätten wir bestimmt auch einen Platz im Jahrbuch gefunden...“

„Du wärst die schönste Sommerball Königin, die La Push je hatte!“, lachte ich und die anderen vielen mit ein.

„Ich weiß gar nicht was ihr habt... Ich finde ich sah scharf aus in Leah´s Outfit!“, antwortete Jake, denn was blieb ihm auch anderes übrig als die ganze Aktion mit Humor zu nehmen?

„Das kann ich nur bestätigen!“, warf Claudia grinsend ein. „Besonders gut war, dass wir alle freie Sicht auf deinen kleinen Knackarsch hatten!“

„Claudia!“, rief Seth und riss entsetzt über ihre Dreistigkeit die Augen auf.

„Was denn? Der is nicht von schlechten Eltern!“, verteidigte sie sich.

„Tja Seth, selbst deine Freundin findet meinen Hintern toll! Du muss einfach einsehen, dass alle Frauen auf mich fliegen!“, grölte Jake triumphierend.

Embry und ich entschlossen uns kurzerhand uns hier aus der Unterhaltung auszuklinken und uns zu verziehen.

„Wenn Jake erst mal in Fahrt ist, kann es passieren, dass er zu Untermauerung seiner These eine Umfrage macht!“, lachte Embry, während er mich zu meinem Klassenraum geleitete.

„Das glaub ich gerne!“, grinste ich und erfreute mich einfach an dem Gefühl Hand in Hand mit Embry über den Flur zu schlendern.


Nach der Schule:

Den ganzen Tag über, hatte Embry nach der Stunde auf mich gewartet und mich zur nächsten begleitet.

Es war unheimlich schön, zu sehen, wie er lässig an die Wand gelehnt dastand und die Scharen von Mädchen ignorierte, die um ihn herum wuselten und krampfhaft versuchten seine Aufmerksamkeit zu erregen.

Die einziger, der er diese Aufmerksamkeit schenkte, war ich und das machte mich wahnsinnig glücklich.

Auch in der Mittagspause, hatte er die anderen Mädchen gar nicht wahrgenommen.

Es war trüge ich eine Pfeife um den Hals, die nur er hören konnte.

Ein bisschen unheimlich vielleicht, aber mir gefiel es.

Noch nie war ich so geliebt worden.

Ja er liebte mich wirklich.

Er hatte nicht übertrieben gestern Abend, dass wusste ich jetzt.

Ich sah es in seinen Augen, seinem Lächeln und der Art wie er mir jeden Wunsch von den Lippen ablas.

Und ich?

Ich war glücklich!

Endlich hatte ich kapiert, dass es eigentlich Embry war und nicht Quil, der mich anzog.

„Wir sind da.“, riss mich Embry aus meinen Gedanken.

Ich lächelte, „ Ja, danke fürs fahren.“

„Ist doch nicht der Rede wert, dass mach ich gern.“, antwortete er verlegen.

Ich öffnete die Tür und stieg aus.

„Warte!“, rief er und hielt mich am Ärmel fest.

Ich sah ihn fragend an.

„Ähm, Ich...Ich wollte dich fragen ob du mit mir ausgehst.“, druckste er und seine Augen flehten mich gerade zu an.

„Das wäre schön.“, flüsterte ich.

Er stieß erleichtert die Luft aus.

„Du hast keine Ahnung wie lang ich für diesen Satz gebraucht hab!“, murmelte er Kopf schüttelnd. „Ich hab gedacht du würdest nein sagen, wegen gestern, weil ich alles überstürze....“

„Embry....Embry!“, endlich sah er mich an.

„Du dummer Junge! Wie kommst du nur auf solche Ideen?“, sagte ich ernst.

Er sah mich schockiert an. „Aber, du hast du eben gesagt....“

Schnell ergriff ich meine Chance.

Ich beugte mich zu ihm in den Wagen, umschloss sein Kinn mit meiner Hand und küsste ihn.

Einen Augenblick lang hielt er ganz still, doch als ich mich schon von ihm lösen wollte, zog er mich zu sich in Auto zurück und erwiderte den Kuss.

Seine Lippen waren weich wie Samt und sein Atem kitzelte mich, als er eine Strähne meines Haares über meine Wange wehte.

Zärtlich strichen seine Lippen über meine.

Es war ein sehr keuschen Kuss und doch fehlte es ihm an nichts.

Ich lächelte schüchtern, als er sich von meinen Lippen löste.

„Natürlich will ich mit die ausgehen Embry Call! Doch ich will nicht nur das... Ich will dich mit Haut und Haaren und allem was dazu gehört!“, flüsterte ich.

Er seufzte wohlig und zog mich dann wieder an sich.

Diesmal waren wir beide darauf vorbereitet.

Der Kuss war stürmischer, leidenschaftlicher!

Mit seinem großen Händen hielt er mein Gesicht, als wäre es sein wertvollster Schatz, während seine Lippen mit meinen spielten.

Als er zärtlich mit den Zähnen an meiner Unterlippe knabberte, gewährte ich ihm gerne Einlass.

Er schmeckte so süß, doch gleichzeitig herb und männlich, als seine Zunge meine streifte, sich an ihr rieb und mit ihr tanzte.

Mir entfuhr ein trauriges seufzen, als er sich wieder von mir löste.

„Dann kann ich dich heute Abend abholen?“, fragte er und ein übermütiges grinsen huschte über sein Gesicht.

„Du kannst mich abholen, wann immer du willst.“, hauchte ich, bevor ich meine Gedanken unter Kontrolle hatte.

Schlagartig wurde ich rot.

Hatte ich das gerade wirklich laut gesagt?!

Eindeutig ja!

Embrys selbstsicheres Grinsen sprach Bände!

„Das war jetzt peinlich.“, sagte ich trocken.

Ich konnte deutlich sehen, wie er krampfhaft versuchte ein Lachen zu unterdrücken.

„Ich kann nichts dafür!“, verteidigte ich mich. „Du bringst mich einfach aus der Fassung!“

Er hatte sich wieder einigermaßen im Griff und strich mir nun sanft eine Strähne hinters Ohr.

„Dann hoffe ich, dass das noch lange so bleibt!“, flüsterte er. „Das war nämlich unheimlich süß!“

„Süß?!“, ich schüttelte lächelnd den Kopf. „So hat mich seit ich vier bin niemand mehr bezeichnet!“

Embry lachte leise, drückte mich noch ein wenig nähre an sich und sagte: „Nein, du bist nicht süß....Du bist leidenschaftlich, sexy und atemberaubend schön!“

Ich kicherte verlegen, dann gab er mich frei und ich ging, nach einem ausgiebigen Abschiedskuss, ins Haus.

"Um acht!", rief er mir noch hinterher, dann brauste er davon.


Kapitel 13: What the hell are you talking about?!


„Ich bin wieder zuhause!“, rief ich und ließ meine Tasche neben das Sofa plumpsen.

„Hallo Aria, was gibt’s Neues?“, begrüßte mich Emily. „Hast du Hunger?“

Ich bejahte und fing dann an zu erzählen.

„Claudia und Seth sind jetzt zusammen!“, strahlte ich.

„Echt? Das ging dann aber schnell bei den Beiden!“, antwortete sie lächelnd.

„Oh ja, die beiden sind unmöglich! Die ganze Zeit nur am rumknutschen!“, ich verdrehte theatralisch die Augen und seufzte.

Emily grinste, „Mach dich nicht bloß nicht zu sehr darüber lustig! Ich bin mir sicher du findest auch bald jemanden!“

Daraufhin zwinkerte sie mir verschwörerisch zu und füllte mir eine große Portion Spagetti mit Fleischklößen auf.

„Embry...“, seufzte ich ohne laut aussprechen zu wollen.

„Embry? Das hört sich ja fast so an als hättest du dich bereits verliebt?“, fragte sie grinsend nach.

Sie schob mir den Teller hin und ich begann zu essen.

„Wer ist hier verliebt?“, fragte Sam, der gerade von der Arbeit kam.

Ich warf Emily einen flehenden Blick zu und sie verstand sofort, das ich nicht mit meinem Bruder über so etwas reden wollte.

„Na ich, bis über beide Ohren, in dich!“, sagte sie lächelnd legte ihre Hände um seinen Hals und küsste ihn.

„Das will ich doch hoffen!“, sagte er und lächelte, dieses verliebte Lächeln, dass ich inzwischen so gut kannte.

Sam schenkte es Emily, Paul seiner Rachel, Jared, der schüchternen Kim und Seth, das hatte ich in der Mittagspause gesehen, der schenkte dieses Lächeln Claudia.

Dieses Lächeln strahlte eine so innige, tiefgehende Liebe aus.

Wie wundervoll musste es sein, jeden Tag damit bedacht zu werden?

„Was ist jetzt mit dir und Embry, dass interessiert mich brennend!“, riss mich Sam aus meinen Tag träumen.

„Woher …?“, fragte ich erschrocken.

„Tut mir Leid Süße ich hab mein bestes gegeben! Der Kerl hat einfach ein zu gutes Gehör!“, grinste Emily und zuckte mit den Schultern.

„Los, komm schon erzähl es uns!“, stocherte Sam weiter, als ich mir den letzten Fleischkloß in den Mund schob.

Diese Soße war einfach himmlisch!

„Hmm!“, nuschelte ich mit vollem Mund. „Bekomm ich noch eine Portion?“

„Klar!“, strahlte Emily und füllte meinen Teller wieder voll, diesmal allerdings mit Berg.

„Und was ist nun?“, Sam rutschte ungeduldig auf seinem Stuhl hin und her.

„Wir haben ein Date.“, antwortete ich schlicht.

„Ein Date? Was macht ihr denn?“, fragte er skeptisch.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Wann? Warum?....muss man dir denn alles aus der Nase ziehen?“, jammerte er.

„Warum ist mein Liebesleben auf einmal so interessant? Als ich in Quil verschossen war hat es euch auch nicht interessiert!“, antwortete ich frech grinsend.

„Ja, aber das war auch was anderes! Es war klar, das das nichts wird.“, winkte Sam ab.

„Ja, ich weiß! Weil Quil auf Männer steht:..“, antwortete ich und verdrehte die Augen.

Sam hustete und spuckte beinahe sein ganzes Wasser über den Tisch.

„Hat er das gesagt?“, fragte er und sah mich skeptisch an.

„Nein, Leah hat es mir erzählt um Peinlichkeiten zu vermeiden. Aber das hatte ich mir schon gedacht, ich meine er guckt in der Schule die Mädels nicht mal mit dem Arsch an. Während Jake ihnen hinterher sabbert!“, ich lachte und merkte nicht das Emily und Sam mit hochgezogenen Augenbrauen Blicke tauschten.

Als ich mich wieder beruhigt hatte, fragte Sam: „Du hast mir immer noch nicht erzählt warum du mit Embry Call ausgehst.“

„Ist das nicht offensichtlich?“, fragte ich und schob mir den Rest der zweiten Portion in den Mund. „Er ist der Hammer!“, nuschelte ich zwischen zwei Löffeln.

„Aha. Auf ein Mal?“, fragte er skeptisch.

„Hm hm!“, nuschelte ich, nickte eifrig und schluckte dann den Happen herunter. „Emily, du bist ein Engel! Bekomm ich noch was?“

Sie lächelte geschmeichelt und füllte mir eine dritte großzügige Portion auf.

An Sam gewandt fuhr ich fort: „Oh ja, ich weiß auch nicht genau wieso. Er hat mich geküsst und dann hat es auf einmal ZOOOM gemacht und irgendwie ist nur noch er in meinem Kopf! Alles andere ist wie ausradiert.“

Emily stellte mir und diesmal auch Sam, einen vollen Teller hin und setzte sich zu uns.

„Wie meinst du das ZOOM? Und vor allen was meinst du mir geküsst?!“, fragte Sam ungläubig.

„Also das war so,“, fing ich mit vollem Mund an zu erklären. „Nachdem ihr gegangen wart, kam Jake auf die grandiose Idee Flaschendrehen zu spielen, also er, Leah, Embry und ich. Seth und Claudia waren zu beschäftigt, wenn ihr wisst was ich meine?! Naja auf jeden Fall kam es so dazu, dass Jake und Leah Klamotten tauschen mussten, was auch der Grund dafür ist, warum Paul Jake heute Morgen im Minirock am Strand gefunden hat! Egal, nachdem Leah dann ihre frage gestellt hatte, bei der es gut möglich war, dass die Jungs sich küssen, was wir alle nicht besonders gern sehen wollten, sind wir dann auf etwas berechenbarer es umgestiegen und haben Wahrheit oder Pflicht gespielt. Leah hat mich genommen, ich nahm Pflicht, musste für Embry tanzen, und dann hat er mich geküsst!“

Ich sah Sam an, und er sah irgendwie verwirrt aus.

„Okai, ich glaub ich hab es so halbwegs verstanden. Aber was hat es mit dem Minirock auf sich?“, fragte Sam etwas verwirrt.

„Oh, das solltest du Paul fragen, der hat bestimmt den Herzinfarkt seines Lebens bekommen, als er Jake so gefunden hat!“, antwortete ich grinsend und aß weiter.

Sam atmete tief durch. „Puh, naja sei es drum, was mich viel mehr interessiert, ist was du mit ZOOM gemeint hast.“

„Ach so!“, sagte ich grinsend. „Als er mich geküsst hat, hab ich plötzlich alles um mich herum vergessen, ich hab nur noch ihn gesehen, und seit dem geht er mir nicht mehr aus dem Kopf! Außerdem hat er mir danach gesagt, dass er mich liebt!“, erklärte ich und ich konnte nicht umhin, dass in meiner Stimme ein kleiner Hauch von Triumph mitschwang.

Sam starrte mich an als wäre ich von allen Geistern verlassen, während ich meinen dritten Teller leerte.

Emily legte mir aufmunternd die Hand auf die Schulter.

„Ich freu mich für dich Süße! Das hört sich an, als ob ihr zwei so richtig verliebt wärt! Schmetterlinge im Bauch, dass ist doch immer das schönste !“, ich lächelte dankbar.

Immerhin, freute sie sich für mich, nicht wie mein Bruder, der immer noch aussah als hätte er soeben ein Gespenst gesehen.

Dann schüttelte er sich und kam zu sich.

„Ich freu mich auch für dich.“; sagte er sanft. „Embry ist ein feiner Kerl. Bei ihm bist du gut aufgehoben!“

„Ich weiß!“; quietschte ich vergnügt, „Er ist so süß! Ich muss sofort Leah anrufen, sie muss mir helfen etwas auszusuchen, was ich anziehen kann!“, rief ich und rannte die Treppe hoch.


Kapitel 14: Haare und Hitze


Nervös hibbele ich auf dem Stuhl herum.

19:15 Uhr, zeigt mein Wecker, noch 45 Minuten bis Embry mich abholt.

Ich bin so wahnsinnig aufgeregt!

Dabei weiß ich nicht mal wieso, schließlich haben Embry und ich uns bereits mehrmals geküsst, und er hat mir gesagt das er mich liebt!

Ich seufze leise.

Er liebt mich!, denke ich heute bereits zum tausendsten Mal.

„Was muss liebe schön sein!“, witzelt Leah hinter mir und dreht eine weitere Haarsträhne auf den Lockenstab.

Sie hilft mir schon den ganzen Nachmittag.

Erst beim perfekten Outfit und passenden Accessoires.

Dann hat sie mir die Nägel gemacht und dabei ununterbrochen geschimpft wie ein Rohrspatz, weil diese, von mir, seit Jahren vernachlässigt und abgekaut worden waren.

Nun glänzten sie in tiefstem Schwarz.

Als sie auf diese Farbe bestand, waren mir zu erst beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen.

Schwarze Nägel trugen sonst nur Emos, Goths oder andere Alternativ angehauchte Individuen.

Doch das Endergebnis gefiel mir ausgesprochen gut.

Es wirkte elegant, aber nicht nuttig, sowie es bei roten Nägeln oft der Fall war.

Leah hatte gute Arbeit geleistet.

„Autsch!“, entfuhr es mir, als sie den Lockenstab öffnete und nicht gerade sanft mit den Fingern durch die frische Locke fuhr.

„Wer schön sein will muss leiden!“, sagte sie und grinste frech.

„Außerdem, hör auf so zu wackeln, es sei denn du möchtest, dass ich deine hübschen Ohren mit dem Ding grille!“, sagte sie und fuchtelte mir mit dem Lockenstab gefährlich nahe vor meinem Gesicht rum.

„Sei bloß vorsichtig damit!“, sagte ich, und versprach ihr dass still zu sitzen.

Zehn Minuten lang, werkelte sie eifrig weiter, um meinen, sonst eher weich fallenden, Naturlocken das gewisse Etwas zu verpassen.

Dann schnappte sie sich einen Pinsel und tupfte mir noch einen Hauch Rouge auf die Wangen.

„Perfekt!“, verkündete sie strahlend und ließ mich zum ersten mal in den Spiegel schauen.

Erst brachte ich kein Wort raus. War das wirklich ich?

„Wow!“, flüsterte ich leise.

Meine Augen waren sehr dunkel betont, die Lippen nur ganz dezent und die Haare waren ein Traum! ( Bild 1.)

„Und? Gefällts dir?“, fragte sie grinsend.

„Ja und wie!“, lachte ich glücklich und umarmte sie stürmisch.

Sie machte sich von mir los, murmelte etwas, dass wohl „Nicht der Rede wert...“ bedeutete und kramte dann ein paar schwarzer Satin Peeptoes hervor, die perfekt zu meinem verspielten schwarzen Kleid passten.
„Embry wird dich die ganze Zeit anstarren, Süße!“, lachte sie, „Du siehst einfach fantastisch aus.“ (Bild 2.)

Ich lächelte schüchtern, dann ging die Tür plötzlich auf.

„Wow, Aria, bist du das?!“, hauchte Jake übertrieben schockiert.

„Ach halt den Mund Black!“, sagte Leah und gab ihm einen Klaps auf die Schulter.

„Nicht gut?“, fragte ich eingeschüchtert.

„Was? Nein! Du siehst toll aus!“, sagte er erschrocken über meine Frage.

Erleichtert stieß ich die Luft aus, ich wollte das alles perfekt war, wenn Embry mich sah.

„Was machst du eingentlich hier?“, fragte ich, inzwischen hatte ich meinen ersten Schreck überwunden und wunderte mich nun einfach.

„Sam hat uns alle eingeladen.“, antwortete er Achsel zuckend.

Die Muskelstränge an seinem wie immer nackten Oberkörper, bewegten sich dabei mit und mir entging nicht der Blick, mit dem Leah das ganze beobachtete.

Leider hatte ich keine Zeit mehr, sie darüber auszufragen, denn in diesem Moment, schnappte Jake sie an Arm und zog sie mit sich.

„Sam will auch dich unten sehen, Leah.“, sagte er und zog sie bereits durch die Tür.

„Ich drück dir die Daumen!“, rief sie gerade noch, dann waren sie beide verschwunden.

Ich setzte mich auf meine Bettkante und atmete tief durch.

Jetzt wo ich allein war, wurde die Aufregung wieder schlimmer.

Bei meinem Ersten richtigen Date, hatte ich meinem damaligen Schwarm, vor lauter sich in meinem Magen überschlagender Schmetterlinge, au seinen Schoß gebrochen.

Danach war ich Wochenlang das Gesprächsthema der Schule gewesen.

Seufzend ließ ich mich auf den Rücken fallen.

Das durfte mir mit Embry auf gar keinen Fall passieren!

Die Blamage wäre so schlimm, das mir allein beim Gedanken daran heiß und kalt wurde.

Ich legte meine Hände, die vor lauter Nervosität schon eiskalt waren auf mein glühendes Gesicht, wärhend in meinem Inneren ein Sturm tobte.

Irgendwie war mir schon den ganzen Tag, als wäre in der Nacht ein Sturm durch meinen Körper getobt und hätte alles ein wenig durcheinander gewirbelt.

Ich atmete gleichmäßig und mit tiefen Atemzügen und langsam wurde ich ruhiger.

Als ich endlich soweit war, stand ich auf, schnappte mit meine Jacke und meine Tasche und ging nach unten.

Die Tür zur Küche war angelehnt.

Leise Stimmen drangen zu mir und ich weiß nicht genau warum, aber ich konnte einfach nicht anders, ich legte mein Ohr an die Tür und lauschte.

„Was willst du jetzt machen?“, hörte ich Seth fragen.

„Solange sie sich wie die Cullens an den Vertrag halten, können wir sie nur im Auge behalten.“, brummte dieser als Antwort.

„Ich bin mir sicher, das sie das tun werden. Die Denalis sind soweit ich weiß genau wie die Cullens Vegetarier.“, warf Jake ein, worauf hin ein spöttisches schnauben von Leah zu hören war.

„Und was ist mit uns?“, fragte sie eindeutig verärgert. „Erinnert ihr euch noch, was das letzte mal passiert ist als die Blutsauger Besuch hatten?“

Blutsauger? Vertrag? Vegetarier? In meinem Kopf ratterte es.

Waren das Codewörter? Wahrscheinlich!

Wie es aussah war ich mitten in eine Art Bandenkrieg hinein geraten.

Aber gab es so was nicht nur in New York und anderen Großstädten?

Quil´s Stimme riss mich aus meinen Überlegungen, als er ihr antwortete. „Natürlich Leah, wir alle wissen, was passiert ist, schließlich gehören Seth, Colin und Brady seit dem zu uns!“

„Willst du damit sagen, das du denkst das es wieder passiert?“, fragte Jared.

„Ich will es nicht nur sagen, es ist bereits passiert. Zachary Oldfield hat das Fieber bekommen.“, hörte ich Sam ruhig sagen.

Dann hörte ich wie ein paar hörbar Luft holten.

„Zack? Aber er ist doch schon 20...“, sagte Leah leise.

„Ja und er ist ein Halbblut, trotzdem hat er das Fieber bekommen?!“,warf ihr Bruder fragend ein.

„Es scheint so.“, antwortete Sam ruhig.

„Ein Halbblut....“, hörte ich Embry flüstern, jemand machte hastig „Pssssst!“ und dann war es still.

Als hätte jemand den Ton ausgeschaltet.

Emily öffnete die Tür und strahlte mich an.

„Aria, du siehst toll aus!“, flötete sie und schob mich in die Küche.

Zusammengedrängt saßen alle meine neuen Freunde um den Esstisch versammelt, sogar Claudia war dabei.

Sie saß auf Seth´s Schoß, und winkte mir fröhlich zu.

Mit einer lustigen Grimasse und einem Erhobenen Daumen gab sie mir zu verstehen, dass ihr mein Styling gefiel.

Meine Augen wanderten weiter über die am Tisch versammelten Personen, doch keiner ließ sich etwas anmerken, das sie eben so ein seltsames Gespräch geführt hatten.

Alle machten Komplimente, einige etwas derb, was Paul und Brady einen bösen Blick von Embry einhandelte.

Embry allerdings war der Einzige der aufstand.

Klar, er war ja auch derjenige, der mit mir ausging.

Ich lächelte schüchtern, als er auf mich zu kam und biss mir innen in die Lippe.

Auch er sah super aus.

Ich glaube es ist das erste mal, das ich ihn anständig bekleidet sehe, dachte ich und unterdrückte ein kichern.

Er trug ein Weißes T-Shirt, mit schwarzem Print, dazu dunkelblaue Jeans eine lässige Lederjacke und einen modischen Schal, in verschiedenen Blau-Grau Tönen. (Bild 3.)

„Hi!“,war das einzige was ich ohne zu stottern auf die schnelle, zu Stande brachte.

Er umarmte mich und verpasste mir ein Küsschen auf die Wange.

„Du siehst einfach umwerfend aus!“, sagte er und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. „Wenn wir nicht sofort hier verschwinden, muss ich Brady und Paul leider den Hals umdrehen, weil sie nicht aufhören werden anzügliche Bemerkungen zu machen!“

Ich wurde ein bisschen rot und nickte.

Er lachte leise, dann reichte er mir einen Arm, verabschiedete sich und wir gingen hinaus.

Gott sei dank kühlte die abendliche Brise meine Wangen ein wenig, denn allein seine Umarmung hatte ausgereicht um mich erneut mit flammender Hitze auszufüllen.

Ich seufzte leise.

„Endlich sind wir diese Tratschtanten los.“, sagte Embry und sah mich zärtlich an.

Er öffnete die Tür von seinem Auto für mich und ich stieg ein.

„Wo gehen wir eigentlich hin?“, fragte ich zaghaft.

„Ich dachte wir gehen was Essen.“, antwortete er und startete den Wagen.

„Und wo?“, ein wenig neugierig war ich jetzt doch.

Obwohl, was heißt wenig, eigentlich platzte ich bereits vor Neugierde.

„Lass dich überraschen!“, lachte er ud zwinkerte mir verschwörerisch zu.


Kapitel 15: 1001 Nacht


Langsam löste Embry die Hände von meinen Augen.

„Da sind wir!“, sagte er fröhlich.

Erst blendete mich das Licht ein wenig, doch nach wenigen Augenblicken hatten sich meine Augen wieder erholt und ich konnte alles sehen.

Wir waren mitten in Seattle, das hatte ich auch vorher schon herausgefunden, aber das Restaurant, das sich jetzt direkt vor mir befand, hatte er mir bis eben einfach nicht verraten wollen.

Tausend und eine Nacht Restaurant und Shisha Lounge, stand in goldenen Lettern über der Eingangstür.

„Wollen wir?“, fragte Embry nahm meine Hand und zog mich hinter sich her.

Das Restaurant war innen gemütlich, orientalisch eingerichtet.

Schummriges aus kleinen Bunten Laternen stammendes Licht und die roten, mit Goldfäden bestickten Kissen verstärkten den Eindruck, den der Name hervorrief nur.

Kurz gesagt ich fühlte mich in Disneys Aladin versetzt und das mitten in Seattle!

Wir setzten uns in eine vom Eingang aus nicht einsehbare Nische.

„Es ist wunderschön hier.“, sagte ich ehrlich zu Embry.

„Freut mich das es dir gefällt. Das ist mein Lieblings Restaurant. Sie machen hier das beste Lammcurry, das ich je gegessen habe!“, antwortete er grinsend.

„Und wahrscheinlich auch die größten Portionen!“, flaxte ich zurück.

Auf der Fahr hatte sich die anfängliche Angespanntheit zwischen uns verflüchtigt, die Hitze, die er in mir entfachte, spürte ich aber immer noch im ganzen Körper.

Er lachte und erwiderte: „Das kann und will ich nicht leugnen!“

Der Kellner kam und nahm unsere Bestellungen auf.

Embry bestellte besagtes Lammcurry, ich nahm Chicken Tikka Masala und wir beide bestellten einen großen Mango Lassi.

Zehn Minuten später standen auch schon unsere Getränke und er Grüß des Hauses, ein randvoller Teller mit dampfenden Falafeln und einem Joghurt Kokos Dip, auf dem Tisch.

„Die sind lecker, probier mal!“, sagte Embry und hielt mir einen unter die Nase.

Ich lächelte schüchtern, doch dann biss ich vorsichtig ein Stück, von dem frittierten Bällchen ab.

Mit meinen Lippen berührte ich dabei seine Finger und ich hörte wie er zischen Luft einsog.

An der Stelle, wo er meine Lippen berührt hatte, breitete sich ein kribbeln durch meinen gesamten Körper aus.

Und auch der Falafel war wirklich gut.

Ich benehme mich schon wieder wie ein rolliges Kätzchen! Es fehlt nur noch, dass ich mich vor ihm auf den Boden werfe und den Hintern in die Luft strecke! Wenn ich weiterhin jedes mal seufze oder ihn so eindeutig an schmachte, wenn er mich berührt, dann findet er das sicher nicht sonderlich attraktiv!, beschimpfe ich mich selbst in Gedanken.

Ich beschließe das Gespräch auf ein eher unverfängliches Thema zu lenken.

„Erzähl mir etwas von dir.“, fordere ich sanft und nehme mir noch eins von den Falafeln.

„Was gibt es da zu erzählen, besonders interessant bin ich nicht.“, antwortet er Schulter zuckend.

„Das ist nicht wichtig, ich will einfach nur mehr über dich erfahren. Mir ist aufgefallen, dass ich so ger nichts über dich weiß. Und du weißt fast alles über mich. Ich meine du kennst meinen Bruder besser als ich!“, sage ich lächelnd.

„Ich bin in La Push geboren, so wie du auch. Als Kinder haben wir uns sogar gekannt. Meine Mom ist keine Quileute so wie bei dir. Sie kam aus dem Nachbar Reservat, eine Makah so wie Emily auch. Meinen Vater kenne ich nicht. Ich hab mein ganzes Leben hier verbracht und werde wahrscheinlich auch den Rest meines Lebens hierbleiben, sowie die meisten.“, er zuckt mit den Schultern und schiebt sich ein Falafel in den Mund.

„Wir haben mehr gemeinsam als ich dachte, nur das ich den Großteil meines Lebens in einem Pariser Internat verbracht habe.“, antworte ich.

„Ja, und ich in einer Dorfschule im Staat mit dem meisten Niederschlag überhaupt!“, lachte er.

„Erzähl mir mehr über dich, was hast du für Spleens? Meinen peinlichsten kennst du schließlich auch schon!“, sage ich grinsend, als der Kellner unser Essen bringt.

„Oh ja, stimmt! Das Werwolf Buch!“, lachte er und häuft sich einen riesigen Berg Reis auf seinen Teller.

„Das war nicht nur irgend ein Werwolf Buch, dass war so ziemlich die kitschigste Werwolf Liebesgeschichte, die es auf dem ganzen Planeten gibt!“, lachte jetzt auch ich.

„Besonders gut hat mir das Titelbild gefallen, eine Frau die willig in den Armen eines halb nackten Kerls hängt!“, sagte er und grinste.

„Apropos halbnackt.“, sage ich und zucke anzüglich mit den Augenbrauen.

Er guckt ein wenig erschreckt, doch ich fahre fort.

„Ist dir eigentlich aufgefallen, das das das erste Mal ist, das ich dich anständig angezogen zu Gesicht bekomme?“, frage ich grinsend.

„Hmm...ehrlich gesagt ist ir das nie so wirklich bewusst, wir laufen immer so rum.“, antwortet er achselzuckend. „Aber jetzt wo du´s sagst, du hast recht.“

„Ich weiß!“, sage ich grinsend. „Neunzig Prozent der Zeit seit ihr alle, aus der Clique oben Ohne, und sogar in der Schule nur ein Muskelshirt!“

Er grinst spitzbübisch, „Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert!“

„Du bist unmöglich!“, lache ich, als ich sein Gesicht sehe.

Unsere Unterhaltung wird immer lockerer.

Wir unterhalten uns über Gott und die Welt.

Ich erzähle ihm von Paris, er mir von seiner Mom.

Wir verstehen uns super, wie schon am ersten Tag, als er zu mir ins Zimmer kam.

Wir haben einen ähnlichen Humor und es kommt mir vor als würde ich ihn schon ewig kennen.

Auch das Essen ist super.

Ich durfte sogar sein Lammcurry probieren.

Das Fleisch ist so zart, das es praktisch auf der Zunge zergeht.

Zum Nachtisch serviert der Kellner Pistazieneis und Mangosorbee.

Der Abend ist perfekt.

Als mich Embry zum tanzen auffordert, kann es nicht mehr schöner werden.

Zögernd nehme ich seine Hände und folge ihm auf die kleine Tanzfläche in der Mitte, auf der sich bereits einige Paare im Takt der Musik wiegen.

Die kleine Liveband, bestehend aus einem Cellisten und einem Gitarristen, der außerdem singt, stimmt das nächste Lied an und Embry legt seine Hände auf meine Hüfte. ( der Song ist in der Kurzbeschreibung xD )

Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken, und auf ein Mal sind wir uns ganz nah.

Er sieht mir tief in die Augen während wir uns hin und her wiegen, mit der Musik.

„Du bist wunder schön, hab ich dir das eigentlich schon mal gesagt?“, fragt er und lächelt liebevoll.

„Mehrmals.“, flüstere ich mit belegter Stimme.

„Du siehst aber auch nicht schlecht aus.“, füge ich großzügig hinzu.

Er lacht leise, „Deshalb liebe ich dich so, Aria. Erst fällst du mich im Auto plötzlich an, und dann sagst du so etwas, mit einer Stimme, die so ernst klingt. Nur das blitzen in deinen Augen verrät dich.“, zart streicht er mir mit einem Finger über die Wange.

„Dann weißt du es also schon?“, frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch.

Er guckt verwirrt. „Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung was du meinst!“

„Ich meine, dass ich dir ganz und gar verfallen bin. Und das du mich so schnell nicht mehr los wirst.“, sage ich im Brustton der Überzeugung.

Er strahlt übers ganze Gesicht, „Das ist gut zu wissen!“

Dann küsst er mich langsam und zärtlich.

Seine Lippen sind, wie beim letzten Mal, unendlich weich und warm, aber nicht mehr so heiß.

Oder glühe ich inzwischen nur einfach genauso wie er?

So fühle ich mich jedenfalls.

In mir wütet ein Feuer, das alles verschlingt und nichts übrig lässt bis auf meine Liebe zu ihm.

Ich bin sein, und das ist von diesem Augenblick an so unwiederrufbar wie, dass die Sonne morgen aufgeht.


Kapitel 16: Schildkrötensex und Frauengespräche!

Mit einem leisen Klicken öffnet sich die Tür.

Ich ziehe den Schlüssel ab und schleche mich leise ins Wohnzimmer.

Es ist bereits ein Uhr Nachts, und Embry hat mich eben erst zuhause abgesetzt.

Wieder durchströmt mich diese warme Flutwelle von Glücksgefühlen, die mir inzwischen schon so bekannt ist.

Vorsichtig schließe ich die Tür.

Hoffentlich sind Sam und Emily schon schlafen gegangen, denke ich und taste mich vorsichtig in richtung Treppe.

Es ist stockfinster und das macht es für mich nicht gerade einfach.

"Autsch!", fluche ich leise. ein stechender Schmerz zieht sich durch mein Schienbein.

Ich beiße die Zähne zusammen und hüpfe weiter in richtung Treppe, dabei stolpere ich über die unterste Treppenstufe und lege mich der Länge nach auf die Nase.

"So ein verschissener Dreck!", fluche ich undbetaste meine schmerzende Nase.

"Hast du dir wehgetan?", flüstert eine Stimme hinter mir.

"Ahhhh!", kreische ich los.

Ich habe nicht damit gerechnet, in meinem eigenen Wohnzimmer, mitten in der Nacht von wildfremden Menschen angesprochen zu werden und erschrecke mich dementsprechend zu tode, als ich die Stimme dicht neben mir höre.

Der Junge zu dem die Stimme gehört lacht leise. "Alles in Ordnug?"

"Bis auf das du mich zu Tode erschreckt hast? Ja!", murre ich wütend.

"Warte ich helf dir hoch.", sagt er immer noch lachend und hält mir seine Hand hin.

Ober poltert und rumpelt es, dann geht das Licht an und wenige Augenblicke steht Sam, in Boxershorts oben an der Treppe.

Seine Haare stehen wild vom Kopf ab und er sieht aus als würde er schlafwandeln.

"Aria! Ist alles in ordnung? Ich hab dich schreien hören....", ruft er mit entgegen und springt die Treppe mit wenigen schritten hinunter.

Peinlich berührt verdrehe ich die Augen, dass hat ja super geklappt mit dem heimlich reinschleichen...

"Ja Sam, alles in Ordnung, ich hab mich nur gestoßen, dann bin ich die Treppe raufgefallen, und dann habe ich mich zu tode erschreckt.", zähle ich an meinen Fingern ab.

Da fällt mir wieder ein, dass ein Fremder der Grund für meine Herzattacke war und drehe mich zu ihm um.

Nun wo das Licht an ist, kann ich erkennen, dass er älter ist, als ich dachte, etwar 20.

Er ist genau wie die anderen Jungs aus dem Reservat so riesig, dass ich den Kopf in den Nacken legen muss, und über aus muskulös.

Er hat breite Schultern, und seine oberarme haben in etwa den selben durchmesser, wie meine Oberschenkel.

Ich ziehe die Augenbrauen hoch und mustere ihn fragend.

"Wer bist du? Und was machst du mitten in der Nacht in unserem Wohnzimmer?"

"Oh,", macht Sam, der anscheinen gerade erst aufgewacht ist.

"Aria, dass ist Zachary Oldfield. Er wird für eine Weile hier wohnen.", sagt er und legt eine kurze Kunst Paue ein, in der Zack mir die Hand schüttelt.

"Wenn ihr mich entschuldigt, ich werde mich jetzt wieder hinlegen.", fügt Sam hinzu, dreht sich um und verschwindet in seinem und Emilys Schlafzimmer.

"Aber....", stammele ich verwirrt, doch er hört mich bereits nicht mehr.

Toller Bruder!, denke ich angepisst. Lässt einen mitten in der Nacht mit einem fremden Kerl allein, der Oberarme hat, wie junge Baumstämme!

Ich schnaube genervt, und Zack lacht leise.

"Ich werde mich auch wieder aufs Ohr hauen. Soll ich dich vorher nochin dein Zimmer tragen oder meinst du du schaffst den Weg jetzt ohne dich umzubringen?", fragt er verschmitzt grinsend.

"Nein danke, ich denke ich schaffe das alleine.", antworte ich patzig.

Auch wenn es ihn amüsiert, meine Nase tut immer noch weh!

Schnell ziehe ich meine Pöms aus. "SO jetzt sollte es gehen!"

Er lacht laut los und prustet: "Kleine du bist herrlich! Jetzt weiß ich warum Embry dich so anhimmelt!"

Ich werfe ihm noch einen bösen Blick zu und sprinte dann die Treppe hoch.

Bloß weg von diesem Irren!

In meinem Zimmer angekommen, schließe ich leise die Tür, schalte das Licht an und werfe meine Schuhe in die Ecke.

Erschöpft lasse ich mich auf mein Bett fallen.

Sofort muss ich wieder an Embry denken.

Ob er schon schläft?

Vielleich sollte ich ihm eine Sms schreiben?

Oder denkt er dann das ich eine Klette bin?

Ich über lege hin und her, und als ich mich gerade entschlossen habe, ihm erst morgen früh zu schreiben, piepst mein Handy.

Ertappt setze ich mich auf und krame es aus meiner Handtasche.

Voller vorfreude öffne ich die Mail.

Doch sie ist nicht von Embry.

Hi Maus! Wie war dein Date? Erzähl mir alles! Das heißt wenn du noch wach bist xD Knutscher Leah

Ich lächele still vor mich hin, wärend mein Handy die Nummer wählt.

Sie nimmt sofort ab.

"Aria! Du bist ja noch wach! Los! Erzähl mir alles ganz genau!", fordert sie ohne auch nur auf mein Hallo zu warten.

"Hi Leah.", antworte ich lachend und beginne zu erzählen.

"Es war so schön!", schwärme ich.

"Wir waren essen und haben uns unterhalten und zusammen gelacht. Und dann haben wir noch getanzt. Oh das war so romantisch!", seufze ich.

"Das hört sich wirklich unheimlich schon an.", sagt Leah ehrlich.

"Da könnte man glatt eifersüchtig werden, ich hätte nicht gedacht, das Embry sowas zu stande bringt!", lacht sie.

"Ja, ist er nicht fantastisch?", frage ich glücklich.

"Und dabei haben Quil, Jake und er erst gesten noch in der Sandkiste gesessen und sich gegenseitig mit Sand gefüttert.", bei der vorstellung muss ich grinsen, dann höre ich plötzlich ein seltsames Geräusch aus meinem Telefon kommen.

"Oh nein! Nicht schon wieder!", stöhnt Leah.

"Was um Himmels willen ist das?!", frage ich lachend als ich den verzweifelten Klang ihrer Stimme höre.

"Klingt wie poppende Schildkröten!", füge ich
belustigt hinzu. (Link in der Kurzbeschreubung! guckt es euch an das ist zu lustig !!!)

"Keine Schildkröten aber so ähnlich!", prustet Leah los. "Das sind Seth und Claudia!"

"Oh mein Gott! Dieses kleine Flittchen!", gackere ich mit Leah um die Wette.

"Das ist so deprimierend!", jammert Leah. "Mein kleiner Bruder hat die ganze Nacht Sex und ich?! Ich darf zu hören, toll, danke Gott!"

"Oh arme Leah!", spotte ich. "Du findest doch bestimmt auch jemanden..."

"Haha und wen? Der einzige in meinem Alter der frei ist ist Jake! Und selbst der ist jünger als ich!"

"Tja das klingt nach einem echten problem...", ziehe ich sie weiter auf.

"Ja! Das ist ein Problem! Ich bin jetzt fast 3 Jahre nicht mehr mit Sam zusammen, ich brauch dringend nen Kerl!", jammert sie genervt weiter.

"Dann willst du Sam also nicht mehr?", frage ich verwirrt.

"Was?! Nein, schon lange nicht mehr! Ich dachte nur, dass ich ihn ruhig ein wenig länger an schlechtem Gewissen leiden lassen kann, dafür, dass er mich für meine eigene Cousine verlassen hat."

"Emily ist deine Cousine? Das ist aber nicht sehr nett!", antworte ich verdutzt.

"Nein ist es nicht. Aber ich bin schon längst darüber hinweg. Ich reibe es Sam und ihr nur gerne unter die Nase!", sagt Leah lachend.

"Und jetzt bist du also bereit für einen neuen Versuch?", hake ich nach.

"Wenn du jemanden weißt der nicht Black heißt, dann immer her damit!", sagt sie heraus fordernd.

"Was hast du eigentlich gegen Jake, er ist sexy und ihr würdet unheimlich süß zusammen aussehen...." frage ich grinsend.

"Sexy?! Oh mann, lass das ja nicht Embry hören!", warnt sie mich prustend.

"Wer ist hier sexy?!",kommt ein Stimme von irgendwo in Leahs Zimmer.

"Ich, wer sonst?!", höre ich Leah frech sagen.

"Wer ist das denn jetzt? Seth sicher nicht, der keucht immer noch wie ne Schildkröte!"

Leah lacht los und presst ein, "Jake!" hervor.

"Was macht der denn in deinem Zimmer?! ", rufe ich entsetzt. "Ich dachte du bist allein!"

"War ich auch bis eben, er ist vor zwei Sekunden durchs Fenster reingeklettert! Warte ich mach dich auf Lautsprecher!", antwortet Leah immer noch kichernd.

"Nein! Bloß nicht!", rufe ich noch, doch zu spät.

Schon hallt mir meine eigene Stimme entgegen.

"Hi Jacob!", meine Stimme klingt leicht genervt.

Er dagegen ist die fröhlichkeit in person.

"Hallöchen Aria! Na wie war dein Date? Hat Embry es versaut?"

"Was? Nein, hat er nicht.", Ich schüttele ungläubig den Kopf.

"SO toll kanns ja nicht gewesen sein, so genervt wie du bist....", höre ich ihn lachen.

"Hör auf sie zu ärgern du Schwachkopf! Das geht dich doch gar nichts an ob das Date gut war oder nicht!", faucht Leah ihn an und ich höre deutlich das es in ein kleines Handgemenge ausartet.

Es poltert und rumpelt im Telephon und noch immer kann ich Seth und Claudia im Hintergrund hören, auch wenn sie inzwischen etwas leiser geworden sind.

Auf einmal höre ich Jake jammern und ich fühle mich gezwungen ihm zu helfen.

"Hör auf Jake zu foltern Leah! Man könnte denken du stehst auf ihn, wenn du ihn immer gleich züchtigst sobald er frech wird!"

"Was?!", höre ich Leahs entsetzte Stimme.

"Meine Rede!", ruft Jake gleichzeitig.

"Von dir will ich gar nicht erst anfangen Jake! Du steigst Nachts durch ihr Fenster...Hallo?! Das ist ja wohl mehr als seltsam!"

Leah lacht und Jake geht dazu über vom Thema abzulenken.

"Ich wollte eigentlich zu Seth, aber da war das Fenster zu....und was ist das eigentlich für ein komisches Geräusch?!", fragt er und Leah und ich prusten los.

"Schildkrötensex!", gackern wir beide lauthals los.
Zu schade dass ich Jacobs Gesicht jetzt nicht sehen kann!

Impressum

Texte: Disclaimer: Fast alle Figuren gehören St. Meyer, nur Aria, Leonora und je nach dem wer noch dazukommt gehören mir^^
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2010

Alle Rechte vorbehalten

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