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Kapitel 1

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Überall lagen die von Bäumen blühenden Blätter der Laub-, Kastanien-, Ahorhornbäume und vielen mehr auf den Straßen den zehnten Herbsttages. Kelly Hayden und ihre vier Jahre Susan Phillips, die kaum unterschiedlicher sein könnten, bogen am späten Nachmittag in eine Kleinstadt namens South Cleve ein. Kelly schaute aus dem Beifahrerfenster des kleinen schwarzen Volvos und erblickte ein winziges Willkommensschild, dass an einem Holzfahl befestigt im losen Boden stach. Sie schaute sich die Umgebung der kleinen Stadt weiterhin interessiert genauer an. Wie auf all den Straßen zuvor, lagen auch hier hunderte von Herbstblättern. Doch im Gegensatz zu den Highways waren diese Ordentlich zusammen gefegt worden. Diese kleinen Blattberge mit den verschiedensten Farben, passten perfekt zu diesem Idyllichem Ort, mit ihren entzückenden Häusern und Gärten, entschied Kelly im stillen. “Ich bin froh, wenn wir das alles so schnell wie möglich hinter uns haben!” seufte Susan! “Vielleicht wird es uns hier ja doch gefallen,” erwiederte Kelly mit einem optimistichen Lächeln. “Ich glaube nicht, das mir ein altes, kleines und dazu sicher total verfallenes Hotel mitten in der größten Pampa jemals gefallen wird!” stöhnte ihre große Schwester. Kelly schaute ohne weiter darauf einzugehen wieder aus ihrem Fenster.

Genau vor einer Woche erhielten die beiden Schwestern einen Anruf, dass ihre Grandma von ihnen gegangen war. Sie wurde zwei und siebzig Jahre alt. Ein Jahrelanger Freund fand Karen Hayden am Morgen in ihrem Zimmer auf. Sie lag auf ihrem Bett und schien für immer eingeschlafen zu sein. Daraufhin fuhren sie sofort los, zu der über sechshundert Kilometer entfehrnten Kleinstadt South Cleve. Susan fuhr auf den winzigen Parkplatz des kleinen Hotels und stellte den Motor ab. “Da wären wir. Los lass es uns hinter uns bringen!” befahl Susan ihrer kleinen Schwester als, sie sich von ihrem Sicherheitsgurt löste und aus ihrem Auto stieg. Kelly folgte ihrer Anweisung und so folgte sie Susan und betrat gemeinsam das große Tor zu dem Haus ihrer Grandma. Mittisch des alten und ihr gut bekannten gepflasterten Weges, blieb sie stehen und schaute sich genauer um. Als sie die große Eiche im Garten sah, überkam sie Bilder von ihren Einnerungen. Unter diesem Baum saß sie als Kind mit Susan und veranstaltete kleine Teepartys. Fast zweimal Wöchentlich hatte sie ihre ältere Schwester dazu überreden können sich mit ihr dort niederzulassen und mit ihr zu spielen. Allerdings zu der Bedinung das Susan in ihrem kleinen Spiel das sagen hatte. Genauso wie sie es heute noch hatte. Bei ihren Assiestenten, ihren Praktikanten und sogar manchmal noch bei ihr, sinnierte Kelly und seufte.

Der Garten des Anwesens schien noch immer gut gepflegt zu werden, da niergens nur ein einziges Blatt der großen Eiche, auf der Wiese zu sehen war. Ihr Blick fiehl nun auf das alte Gebäude vor ihr und war überrascht, wie gut es noch erhalten war. An den Mauern der Außenwand wuchs der wirre Efeu, bis zu der Regenrinne, die wie sie schien dringend erneuert werden sollte. Es sah fast noch immer so aus, wie vor achtzehn Jahren, erinnerte sich Kelly, mit einem lächeln das ihre Grübchen zeigte.

“Kelly wo bleibst du denn?!” rief Susan mit drakonischem Ton. Kelly lief rasch über den gepflasterten Weg und die Stufen der großen Veranda hoch zu ihrer Schwester. Susan klopfte an der großen rostroten Eingangstür, die nach all den Jahren schon einige Gebrauchsspuren aufwies und nach einer Restauration förmlich schrie. Doch auch bei den vielen Kratzer und Abschürfungen sah, diese Holzerne Tür für Kelly immer noch nach, einem wunderschönem Tor eines Märchenschlosses aus. Sie war mit kleinen Blumen verziehrt und durch die großen Recheckigen Fenster die, bis zur Mitte reichten, konnte man einen Blick in die Eingangshalle erhaschen. Susan bediente erneut den Türklopfer in silberner Engelsgestalt, umschloss mit ihrer Hand den silbernen Stangengriff und öffnete die Tür. Gemeinsam betraten sie das Hotel. Sie standen nun in der Eingangshalle und ließen ihre neugierigen Blicke umher wander und begutachten. Es schien als hätte sich auch im inneren des Gebäudes nicht viel verändert, dachte Kelly mit einem endzücktem Lächeln. Verschiedene Gemälde hingen an den Wänden um sie herum und zeigten hübsche Landschaften. Ein dutzend Blumen standen in dem Raum, um die es sich wohl auch weiterhin gekümmert wurde. Links von ihnen führte ein Türbogen aus Ebenholz, zu einer kleinen Lobby, die in den Jahren mehr als eine kleine Bibiothek gedient hatte. Rechts hinter einer Holztür, die ebenfalls aus Ebenholz bestand, gelang man zu dem Speiseraum des Hotels. Dahinter führte eine weitere Tür zu einer Küche und dem kleinen Büro ihrer Grandma Karen. Rechts neben dem Eingang der Lobby befand eine masive Holztreppe. Ein älterer Herr in einem schwarzen Anzug pasierte sie und betrat die Eingangshalle. Er promentierte auf die Geschwister zu. Susan reichte ihm sofort ihre rechte Hand. “Guten Tag, ich bin Susan Phillips und das ist meine kleine Schwester Kelly Hayden.” Der ältere Herr drückte zuerst Susans und danach Kellys Handy, die sie ihm sofort darauf bot. “Guten Tag, ich bin Mister Smith, der Notar dieser Stadt und der Anwalt ihrer verstorbenen Grandma Karen Hayden. Zuerst möchte ich ihnen mein herzliches Beileid aussprechen.” “Danke Mister Smith.” “Ich bedanke mich ebenfalls,“ schloss sich Kelly an. “Am besten wir setzten uns in das Büro von Karen, entschloss er und ging voraus. Worauf die beiden Schwester ihm in das Büro folgten. Er setzte sich an den großen alten Schreibtisch, der wie auch der Repzeption, der Treppe die in den ersten Stock führte und vielen anderen Möbeln aus massiven, Ebenholz hergestellt wurde. Kelly und Susan setzten sich auf die davor stehen den Stühlen die Mister Smith ihnen anbot. Sie legten ihre Hände in den Schoss und warteten auf ein Wort von Mister Smith. “Wie sie sicherlich schon bereits ahnen hat ihre Grandma all ihre Besitztümer ihnen vererbt,” begann Mister Smith das Gespräch. “Ja das wussten wir,” antwortete Susan. “Dazu gehört dieses Hotel, wie auch das dazugehörige Grundstück von rund eintausend fünfhundert Quadratmetern, den Schuppen, den kleinen Stall, das Pavillion und den Parkplätzen vor dem Hotel. Außerdem hat ihre Grandma für dieses Hotel ein Sparbuch angelegt. Dieses bekommen sie nicht ausgezahlt sondern, wie es Misses Hayden festgelegt hat, darf es nur für Renovierungsarbeiten aufgebraucht werden. Vorausgesetzt sie nehmen das Erbe an.” “Soll das etwa bedeuten, dass wir niemals an dieses Geld heran kommen?“, fragte Susan entsetzt. Worauf Kelly ihr einen verständnisslosen und wütenden Blick zu warf. Mister Smith tat als, hätte er diese unverschämte Frage überhört, wandte sich Kelly zu und fuhr weiter fort. “Ihre Grandma hat mir am Anfang dieses Jahres ihren letzten Wunsch, für den Fall ihres Todes überreicht.” Susan und Kelly schauten einander verwirrt an. “Entschuldigen sie bitte, sagten sie gerade überreicht? Können sie uns das etwas genauer erklären?” fragte Kelly höflich. Mister Smith öffnete daraufhin sein Jackett, nahm aus seiner Innentasche einen Briefumschlag heraus und übergab ihn Kelly. Kelly öffnete ihn und began ihn laut vorzulesen. „Meine lieben Mädchen, Jahrelang lebte ich in diesem Hotel, inmitten der schönsten Stadt in der ich je gelebt hatte. Leider kamt ihr mich schon länger nicht mehr besuchen. Aber ich verstehe wieso und ich mache euch keinerlei Vorwürfe deshalb. Ich weiß noch wie stark du damals hier geweint hast, Kelly. Es war einen Monat nach deinem siebten Geburtstag als, ihr vor hattet diese Stadt mit eurer Mum zu verlassen. Du wolltest mich unbediengt mitnehmen. Weil du dachtest, dass ich einsam ohne euch sein könnte. Daraufhin hast du, Susan deine kleine Schwester in den Arm genommen und ihr versichert, dass ich nicht allein sein werde. Da sich die Menschen, meine Freunde, Nachbar und Bekannte, dieser Stadt sich sicher um mich kümmern werden.” Bei dieser Erinnerung traten Susan und Kelly Tränen in die Augen. Kelly atmete tief durch und las weiter. „Nun sind es schon achtzehn Jahre her. Ich habe jeden Tag an euch gedacht, mir gewünscht ihr wärt hier bei mir und mich gefragt was aus euch geworden ist. Vor ein paar Jahren habe ich das letzte mal mit eurer Mum gesprochen. Sie sagte dass du Susan mit einem guten Mann namens Harry Phillips glücklich liert bist und das ihr vorhabt euch ein gemeinsames Haus zu kaufen. Kelly du seist seid einem halben Jahr verlobt und eure Mutter wartete schon gespannt auf eure Hochzeit. Ich wünsche euch von Herzen das ihr beide glücklich mit euren Partnern werdet. Noch dazu möchte ich euch sagen wie unentlich leid mir das mit Magret tut. Es muss schrecklich für euch sein, eure junge Mutter, wie auch für mich meine junge Tochter durch einen Autounfall zu verlieren.” Kelly brach ab und legte weinend den Brief auf ihren Schoss. Mister Smith gab ihr ein Taschentuch, das er aus seinem Jackett hervorholte. „Vielen Dank” Sie wusch sich ihre Tränen von den Augen und Wangen. Susan legte mit Tränen in den Augen, tröstend einen Arm um Kellys Schulter Kelly schaute schlurzend auf ihren Verlobungsring herab und Susan nahm Kellys Hand in ihre und drückte sie. Für einige Augenblicke verweilten die beiden Schwester in ihrer Position. Dann nahm Kelly den Brief wieder auf. „Ich weiß, das ihr beide ein eigenes Leben führt und ich bin mir sicher, dass ihr auch eine tolle Arbeit nachgeht. Dennoch möchte ich euch darum bitten, dieses Hotel wieder in seinen alten Glanz zu bringen und es zu führen. Denn das Hotel war mein Leben und ich bin mir sicher, dass ihr es zusammen schaffen könntet. Ich bitte euch zwei, tut es für mich. In ewiger Liebe eure Grandma Karen.” Kelly faltete den Brief zusammen und steckte ihn zurück in den Umschlag. Sie wusch sich mit dem Taschentuch noch einmal ihre Tränen aus dem Gesicht und schaute auf zu Mister Smith. „Bitte Verzeihen sie meine Melancholie.” Mister Smith schenkte Kelly ein mitfühlendes Lächeln. „Das ist doch ganz normal, Misses Hayden. Ich empfinde es durchaus nicht als Gefühlsduselei sondern, als Trauer um einen geliebten Menschen.” Er tätschelte Kellys Hand. „Ich werde sie jetzt für einen Moment allein lassen, indem sie sich in ruhe beraten können.” Er stand aus dem Sessel auf verließ das Büro. Kelly frehte sich zu Susan herum und sah sie entäuscht an. „Wie könntest du eben nur solch eine Frage stellen, Susan?” bemängelte Kelly, Susan empört. „Ich wollte doch nur genauer wissen ob, wir dieses Sparbuch erhalten oder nicht!” schoss Susan zurück. Susan erhob sich von ihrem Stuhl und wanderte mit großen Schritten durch den Raum. Dabei tippte sie nachdenklich mit ihrem Zeigefinger auf ihrem Kinn. Plötzlich blieb sie stehen und schaute Kelly mit leuchtenden Augen an. „Weißt du was mir gerade für eine geniale Idee eingefallen ist?” Ohne das Kelly zu einer Antwort ansetzten konnte fuhr Susan weiter fort. „Wir werden dieses Hotel renovieren und so den Wert dieses Anwesens weiter in die Höhe treiben. So würde für jede von uns mehr Profit aus der Sache heraus springen.” „Ja wenn du es so möchtest,” murmelte Kelly. Da sie wusste, das jeder Protest jetzt zu nichts führen würde. Mister Smith betrat das Büro und die Schwestern willigten ein, das Erbe anzunehmen. Sie unterschrieben alle Formulare die Mister Smith ihnen reichte. Danach händigte er ihnen die Schlüssel und die zum Anwesen dazugehörigen Papiere aus. Kelly begleitete den Notar ihrer Grandma hinaus. „Vielen dank nochmal für alles Mister Smith.” Mister Smith nahm von Kelly gebotene Hand und schüttelte sie. „Sehr gern Misses Hayden.” Mister Smith steckte seine Hände in seinen braunen Mantel und schaute zum Haus von seiner Jahre langen Freundin Karen Hayden auf und seine Augen füllten sich mit Tränen. Kelly legte ihre Hand auf seinen Arm und sah ihn fragend an. „Mister Smith ist alles in Ordung?” Er wusch sich mit seinem Handrücken über die Augen und blickte Kelly verlegen an. „Sie waren es der meine Grandma fand, nicht wahr?” fragte Kelly mit belegter Stimme. „Ja, sie haben recht.” Kelly umarmte ihn. „Ich möchte ihnen mein Beileid um den Verlust ihrer Freundin aussprechen und ihnen noch einmal von ganzem Herzen danken.” „Ich danke ihnen Misses Hayden.” Mister Smith räusperte sich. „Hören sie, vielleicht möchten sie das jetzt nicht hören und normalerweise wäre mir das auch nicht gestattet. Aber ich muss sie es ihnen dennoch sagen. Karen war eine sehr enge Freundin von mir und nicht nur von mir sondern, auch eine Freundin der ganzen Stadt. Ihr Hotel lief in den vergangenen Jahren mehr als bescheiden, da sie nicht mehr die Kraft besaß es zu führen. Aber ich bin mir sicher, das sie diese Kraft haben. Ich weiß, das sie ihre Grandma sehr geliebt haben. Schließlich konnte man es eben nur schwer übersehen. Und ich bin mir sicher das sie auch gegenüber diesem Hotel etwas empfinden. Daher möchte ich sie bitten, den Wunsch von Karen zu erfüllen. Bitte verkaufen sie dieses Hotel nicht an einen dieser Geldgeier und richten sie es wieder her. Lassen sie in seinem alten Glanz neu auferstehen.” “Mister Smith sie haben recht, ich liebte meine Grandma auch wenn ich sie schon so lange nicht mehr gesehen hatte. Auch dieses Hotel bedeutet mir viel aber es wurde mir nicht allein vermacht und ich bin mir sicher, das Susan keine Sekunde länger als unbediengt nötig hier bleiben möchte. Sehen sie, sie hat einen großartigen Mann mit dem sie in einem traumhaften Haus lebt. Noch dazu hat sie mit ihm gerade erst mühsam eine eigene Anwaltskanzlei eröffnet. Sie würde das alles nie für dieses Anwesen aufgeben und ich könnte sie auch niemals darum bitten oder gar auch zwingen. Bitte versuchen sie zu verstehen, das es das beste ist es zu verkaufen, auch wenn es Gradmas letzten Wunsch wiederstrebt. Es tut mir leid.” Mister Smith tätschelte Kellys Hand. “Sie haben ja recht, aber bitte denken sie noch einmal darüber nach. Es wäre zu Schade, wenn dieses Haus bald dem Erdboden gleich gemacht werden würde. Denn dann hätten diese Geier endlich, das worauf sie schon so lange drauf hinaus wollten und wogegen Karen gekämpft hat.” Kelly legte ihre Hand auf die seine. “Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen, das verspreche ich ihnen.” “Danke, sie sind ein gutes Kind.” Mister Smith lächelte und Kelly erwiederte es. Dann sah er noch einmal zum Haus und spatzierte davon. Kelly atmete einige male tief durch und ginz zurück in das Haus. Sie setzte sich auf eine Holzbank, die in der Eingangshalle stand und schaute sich um. “Ich bin mal gespannt was diese alten Mauern noch wert sind.” Kelly erhob sich als Susan mit einem Lächeln von dem Speiseraum zu ihr trat. Sie straffte ihre Schulter, nahm all ihren Mut zusammen und schaute Susan tief in die Augen. “Ich will dieses Hotel nicht verkaufen,” begann Kelly. Susan traute ihren Ohren nicht. Ihr Lächeln erstarb als sie Kellys entschlossenen Blick sah. Ihre Kastanien braunen Augen wirklten kühl als sie auf ihre kleine Schwester zu ging. “Was soll das bitteschön heißen?” fragte Susan verständnisslos. “Ich dachte wir wären uns einig mit dem was das Anwesen betrifft? Ich dachte das wir hierher fahren das nötigeste regeln und alles verkaufen?” schimpfte Susan und mit erhobener Stimme. Sie stemmte ihre ihre Hände in die ihre Hüften und wartete Ungeduldig auf eine Antwort. Es war eine Geste die Kelly nur all zu gut kannte. “Nein Susan, du warst dir einig!” gab Kelly zurück. Sie seufte und rang nach beherschung. Denn was sie am wenigsten wollte war einen Streit wegen diesem Anwesen. “Bitte hör mir zu Susan, ich mag dieses Hotel. Das habe ich schon als kleines Kind getan.” Kelly trat an das Fenster der große Eingangstür und richtete ihren Blick hinaus auf die große Eiche. “Genau wie du bevor.” “Bevor was?” hakte Susan ungeduldig nach, als Kelly verstummte. “Bevor Mum mit uns nach Kalifornien gezogen ist,” fügte Kelly murmelnd hinzu. Susan legte Kelly eine Hand auf die Schulter. “Ist es denn so schlimm, das Mum etwas besseres für uns wollte, als in einer kleinen Vorstadt ein Hotel zu leiten?” fragte Susan ihre kleine Schwester ruhig. “Nein natürlich nicht aber.” Susan drehte Kelly zu sich herum und hob abwehrend ihre Hand. “Nein nichts aber,” unterbrach sie. “Kelly sieh doch, wir leben schon fast unser ganzes Leben lang in Kalifornien. Haben beide eine großartige Arbeit und ein tolles Heim. Deshalb können wir nicht einfach hier bleiben und ein Hotel bewirtschaften.” “Woher möchtest du denn wissen, wie großartig meine Arbeit ist? Ich meine, ich nehme den ganzen Tag Telefongespräche für meinen Boss an und bringe ihm Kaffee und Bagels. Das haileit der Woche ist ich ihm Freitag seine Kleidung aus der Reinigung abholen darf. Die Arbeitszeiten sind mies und von der Bezahlung fange ich gar nicht erst an. Denn sie ist mehr als lächerlich!” “Na gut, dann such dir eine neue Stelle. Ich werde dir dabei helfen. Kelly du bist erst fünf unf zwanzig. Du bist intelligent, kreativ und obendrein noch sehr fleißig. Du wirst sicher schnell etwas besseres finden. Wenn du möchtest dann werde ich mit Harry sprechen und du könntest bei uns anfangen. Er wäre sicher begeistert über meinen Vorschlag.” Kelly nahm Susans Hand in ihre und schaute sie mit einem weichen Blick an. “Sue ich weiß du meinst es nur gut und ich danke dir für deine Bemühungen. Aber ich würde so gern hier bleiben und Hotel wieder in Gang bringen. Ich werde dir deinen Anteil ausbezahlen und falls es nicht funktionieren sollte, können wir es immer noch verkaufen. Bitte Sue, es war doch schließlich Grans letzer Wunsch und ich denke es wird für mich an der Zeit endlich neu anzufangen.” Susan fuhr sich mit ihrer Hand durch ihr Kinnlanges Haar und seufte. Kelly setzte sich auf die Holzbank zurück und starrte auf ihren Verlobungsring. Als Susan sie so dort sitzten sah, quoll ihr Herz mit Mitgefühl für ihre Schwester über und ihn ihren Augen glänzten Tränen. Ihr versetzte es noch immer jedesmal einen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen wenn sie Kelly so traurig sah und an den entsetztlichen Unfall dachte. Ein Unfall der vor drei Jahren geschah und bei ihm ihre Mum und Kellys verlobten Jayden Green in den Tod riss. Damals rasste ein betrunkener über eine rote Ampel und somit in das Auto von Jayden. Sie waren gerade unterwegs um Kelly von ihrer Arbeit abzuholen. Seid diesem Tag zog sich Kelly mehr und mehr zurück und verschloss sie komplett. Es wurde immer seltener das sie lachte oder sich über etwas wirklich freute. Natürlich lächelte sie hier und da mal aber nur um andere wohlgesonnen mit ihr waren, doch nie mehr von herzen. Susan nahm neben ihr auf der Bank platz, legte ihr ihren Arm um die Schultern und zog sie an sich. “Aber du bist die einzige, die mir noch aus der Familie geblieben ist. Und jetzt willst du mich auch noch verlassen,” sprach die mit belegter Stimme. “Nein so darfst du es nicht sehen. Ich würde euch regelmäßig besuchen kommen und wir würden jeden Tag miteinander telefonieren. Ich werde dich niemals verlassen Sue. Ich würden nur ungefähr sechshunder Kilometer von einander entfehrnt wohnen.” Kelly versuchte zu lächeln, warauf Susan sie in den Arm nahm. “Ich sollte endlich Harry anrufen und über alles informieren.” Sie löste sich aus der Umarmung und stand gemeinsam mit Kelly auf. Kellys Hand in Susan verschränkt stolzierten sie hinter die Theke der Rezeption. Susan nahm den Telefonhörer des alten Gabeltelefons auf und wählte die Nummer ihres Ehemanns. Nach wenigen Sekunden legte sie den Hörer zurück auf die Gabel und stöhnte auf. "Das Telefon scheint nicht zu funktionieren. Ich werde das in Granie´s Büro versuchen." Susan verschwand hinter einem Türbogen der in Richtung Küche und Karens Büro ging. Kelly ging in die Hocke und nahm unter der Theke ein paar Reservierungsbücher von diesem Hotel hervor. Sie öffnete sie und begann darin zu lesen. Einen Augenblick später öffnete sich die große Hoteltür und ein Fremder Mann betrat das Gebäude. "Hallo, ist hier jemand?" fragte er. Kelly erhob sich und stieß dabei mit ihrem Kopf an die Theke. "Autsch!" stieß Kelly mit zusammen gebissen Zähnen hervor und rieb sich dabei die Stelle an ihrem Kopf. Sie stand nun aufrecht und sah das belustigte grinsen des großen Unbekannten. Verlegen neigte sie ihren Blick und wartete einige Sekunden bevor sie ihn wieder auf ihn richtete. Sofort fielen Kelly, seine kurzen schwarzen und vom Wind zerzausten Haare auf. Er war fast zwei Köpfe großer als sie und sah in ihren Augen wie ein Räuber oder Pirat aus. Seine Augen die so grau wie der Rauch des Nebels waren schauten sie intensiv an. Kelly tat als wäre sie beschäftigt und richtete jetzt ihren Blick nur flüchtig auf ihn.

Impressum

Texte: Das Copyright dieses Bildes ist Unbekannt. Alle Rechte dieses Buches liegen nur bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 05.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch an meinen kleinen Bruder Chris, einen großen Teil meiner Family, meinen besten Freunden Karo, Daniel, Chris und allen anderen. Vor allem danke ich den Menschen die immer an mich geglaubt und unterstützt haben. Aber auch denen die nicht mehr unter uns weilen und die ich dennoch in meinem Herzen trage. =)

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