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Wo ist Cleo?


Es war am Montagmorgen des neuen Schuljahres. Frau Dintelmann, unsere Klassenlehrerin, hatte die Klasse gerade begrüßt, als es an der Tür klopfte. Alle Blicke wandten sich zur Tür und wir beobachteten, wie ein schlankes, rothaariges Mädchen den Klassensaal betrat. „Ach das hatte ich ja ganz vergessen! Ihr bekommt eine neue Mitschülerin. Sie heißt Cleo.“, An Cleo gewandt sagte Frau Dintelmann: „Suche dir doch bitte einen freien Platz aus, wir wollen noch einige organisatorische Dinge klären“. Während sie weitersprach, setzte sich Cleo neben Laura. Selina fragte wo Cleo denn wohne und sie antwortete, dass sie in Vielbrunn bei ihrem Onkel leben würde. Ich rief von Weitem: „ Wie alt bist du denn?“ „Zwölf“, gab Cleo zurück, „aber am 3 Dezember werde ich Dreizehn!“ Während meine Klassenkameradinnen Joanne, Sophie und Alicia von Cleos kariertem Rock schwärmten, sagte Frau Dintelmann: „ Am 14. August wollen wir beim Marbachstausee zelten gehen.“ Die ganze Klasse jubelte. Die Tage vergingen und Cleo wuchs immer mehr in die Klasse. Sie hatte schon viele Freunde, unter anderem Michi, Melanie, Maria, Lisa, Beyza, Samuel und mich, Mimo.


Der Tag an dem wir zelten gingen war gekommen. Cleo hatte ein sehr großes Zelt, in dem mit ihr noch Suse, Kathi, Clara, Jojo und Steffi schliefen. Diese waren noch bei den anderen in den Zelten. Nur Cleo war allein im „Palast“ und las einen spannenden Krimi. Plötzlich standen fünf große, schwarze Gestalten neben ihr und bevor Cleo fragen konnte was das solle, wurde ihr der Mund mit einem Klebeband zugeklebt, sie in einen Jutesack gesteckt und mitgenommen.
Es wurde dunkel und als Lena noch mal in Cleos Zelt ging um ihr „Gute-Nacht“ zu sagen, fing sie an laut zu schreien das Cleo nicht mehr da wäre. Frau Dintelmann versuchte den Aufruhr, der sich rasch gebildet hatte, zu beschwichtigen, dass Cleo bestimmt nur noch mal auf Toilette gegangen sei, doch sie selbst wollte das nicht so recht glauben.
Die Nachricht verbreitete sich rasch und auf dem Campingplatz ging alles drunter und drüber.


Als Cleo aufwachte, saß sie in einem dunklen Raum. Sie hatte keine Ahnung, wo sie sich befand, nur eines wusste sie genau, sie war nicht mehr bei ihrer Klasse. Hoffentlich bemerken die anderen bald, dass ich weg bin, dachte sie sich. Da ging die Tür auf und eine vermummte Gestalt stand mit einem Handy in der Hand im Raum. Die Gestalt murmelte etwas unverständliches und bevor Cleo fragen konnte was sie von ihr wollte verschwand die Gestalt wieder.

Währenddessen war am Marbachstausee große Aufregung ausgebrochen. Nachdem sie sie sicher waren das Cleo nicht einfach weg, sondern entführt worden war, hatten sich die Schüler un Gruppen aufgeteilt und waren mit Walkie-Talkies losgezogen, um Cleo zu suchen. Caro, Jonas, Marvin, Sarah, Clara und Lena hatten sich entschieden, noch mal in Cleo’s Zelt nach Spuren schauen.
„Da!“, rief Caro plötzlich. Sie hatte eine Visitenkarte entdeckt. „Mafia?!“ staunte Sarah verblüfft. “Glaubt ihr sie wurde von der Mafia entführt?”, fragte Jonas skeptisch. „Was steht denn eigentlich auf der Karte?“, quengelte Lena ungeduldig. „Mafia, Die lange Schneise 11 (Eingang rechts) 64673 Zwingenberg“, las Marvin vor. „Das ist doch die Jugendherberge in der wir auf unserer Klassenfahrt waren!“, rief Clara überrascht, „Das müssen wir den anderen erzählen! Los kommt!“
Sie informierten die Klassenkameraden per Walkie-Talkie, dass sich alle vor Cleo’s Zelt treffen sollten. Dort berichteten sie, was sie herausgefunden hatten. „Das müssen wir hin!“, rief Alina aufgeregt. „Und wie, bitteschön?“, fragte Wiebke. Doch im gleichen Augenblick schlug sie sich vor die Stirn. „Mit den Fahrrädern natürlich!“ „Essen und Trinken haben wir noch genug, das reicht sicher bis nach Zwingenberg“, stellte Marvin fest. „Na, dann los“, meinte Hoang. „Wie lange wird die Fahrt denn dauern?“, wollte Markus wissen. „Ich schätze mal, so fünf bis sechs Stunden“, sagte Anna nachdenklich, „natürlich können wir auch mal Pausen machen, aber dann dauert es eben länger“, fügte sie altklug an.
Alle rannten los, um ihre Sachen zusammen zu packen und zu holen. „Langsam, ihr rennt mich ja fast um“, beschwerte sich Herr Bauer, unser Sportlehrer. „Gell, lauft mal langsam, sonst wird der Herr Bauer noch wütend“, meinte Tobias und stieß im nächsten Augenblick mit Markus zusammen, was mal wieder Typisch für ihn war. Nach einer halben Stunde waren alle startbereit.
Als die Kirchenglocken in Zwingenberg drei Mal schlugen, sagte Wiebke aufmunternd: „Los! Wir haben es fast geschafft!" Wir waren um neun Uhr losgefahren und hatten ab und zu eine kleine Pause eingelegt.
„Halt!", rief Caro, „Das vorne ist die Jugendherberge. Wir stellen die Räder hier unten ab und gehen das letzte Stück zu Fuß" „Wo ist denn noch mal der Eingang?" , wollte Beyza wissen. „Rechts hinter den Müllcontainern",


antwortete ich, stieß meine beste Freundin, Melle, an und wir beide mussten bei den Errinerungen an die Klassenfahrt grinsen. „Auf zur Rettungsaktion!", rief Suse grinsend. „Nun überstreib mal nicht gleich!", sagte Kathi. „Wie müssen jetzt leise hoch gehen, sonst hören sie uns", meinte Laura. „ Ach nee. Das wissen wir auch!", war Anna's mürrische Antwort. „Auf zu Cleo!" rief Michi um die Situation ein wenig aufzulockern. „Und was machen wir, wenn wir oben sind?" wollte Corinna wissen. „Denen eine reinhauen!", schlug Steffi vor. „Gute Idee", meinte Tobias, der alles als "Gute Idee" empfand. „Oh, Tobias, hat die Klappe!", riefen Alicia, Sophie und Joanne wie aus einem Mund. „Kommt mal wieder zur Sache!", forderte Markus die anderen auf. Aber Lisa beruhigte ihn: „Ist ja schon gut." Alle begannen nun darüber zu diskutieren, wie sie vorgehen sollten. Da hatte Alina eine Idee: „Ich hab's. Ein paar gehen zur Polizei und erklären dort was los ist. Der andere Teil geht Cleo befreien!" Alle stimmten ihr zu. Julius, Marvin, Tobias, Jonas, Hoang, Samuel und die beiden Markusse gingen zur Polizei, der Rest wollte Cleo retten. Unser Plan sah so aus:
Acht Leute sollten draußen Wache halten während die anderen rein gehen. Weitere acht sollten unterwegs zu Cleo's Gefängnis die Mafia ablenken, damit wir, die restlichen sechs, sie in aller Ruhe befreien konnten. Die Jungs sollten mit der Polizei zur Jugendherberge kommen, um die Mafia mit Handschellen zu empfangen.

Cleo hatte das Gefühl, jede Minute sei eine Stunde. Sie wartete. Darauf, dass ihre Mitschüler kämen? Aber woher sollten die wissen, wo sie was? Sie hatte ja selbst keine Ahnung. Plötzlich hörte sie Stimmen, konnte diese allerdings nicht zuordnen. Der Türgriff knarrte.
„Hier ist abgeschlossen! Vielleicht ist sie hier", rief Sarah erfreut, aber nicht sehr laut. Zuvor hatten wir viele Türen geöffnet, aber alle Zimmer waren leer gewesen. „Hat jemand eine Haarspange greifbar?", fragte Melle. „Ja, ich", erwiderte Jojo. Ich nahm die Haarklammer und stocherte damit im Schlüsselloch herum. Es knackte einige Male und dann sprang das Schloss auf. Maria öffnete die Tür und entdeckte Cleo, die gefesselt in einer Ecke saß.
Nachdem wir Cleo befreit hatten, mahnte Selina zum Aufbruch, denn wir wollten uns nicht erwischen lassen. So schnell wir konnten liefen wir nach draußen, wo wir von der Polizei, der Mafia,in Handschellen, und unseren Lehrern und Mitschülern empfangen wurde.
Frau Dintelmann und Herr Bauer gingen zum Herbergsvater und fragten, ob es möglich sei, dass die Klasse in der Jugendherberge übernachten könne. Dieser stimmte zu und so wurde die Eltern benachrichtigt, dass sie uns, ihre Kinder, samt Fahrrädern am übernächsten Morgen nach dem Frühstück abholen sollten.
Nach dem Abendessen trafen sich alle im Gewölbesaal und Cleo erklärte, warum sie entführt worden war: „Als ihr unten beim Essen wart, habe ich oben auf meinem Bett gesessen und in einem kleinen Block gelesen. Darauf standen Notizen, die sich mein Onkel gemacht hat. Am besten erzähle ich alles von Anfang an, damit ihr die Zusammenhänge versteht. Also, meine Eltern hatten ein Bankhaus und verdienten ziemlich viel Geld. Sie kamen jedoch bei einem Autounfall ums Leben, die Bank wurde verkauft, ich erbte das ganze Geld, und zog zu meinem Onkel. Da ich wusste, dass er es auf das Geld abgesehen hatte, habe ich meine Sparverträge in meinem Zimmer versteckt. Manchmal, wenn ich unten am Computer saß, hörte ich oben in meinem Zimmer die Dielen knarren. Ich vermute, dass er immer nach den Unterlagen suchte. Da er sie nie gefunden hat, blieb ihm nur die Möglichkeit mich umzubringen. Also lief er mich von der Mafia entführen. Wenn ihr nicht gekommen wärt, hätten sie mich morgen umgebracht. Alles was ihr jetzt wisst, habt ihr nie gehört. Ok?" „Ok!", gab die Klasse einstimmig zurück.

Als die Klasse montags wieder in der Schule war, verlor niemand ein Wort über Cleo. Die Klasse hielt sich abseits, und es dauerte nicht lange bis bekannt war, die Klasse 7d hat ein Geheimnis.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.06.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die mitgeholfen haben diese Geschichte zusammen zu stellen.

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