Meine Story:
Mein Puls raste und mein Atem ging sehr unregelmäßig. Bleib ruhig und beweg dich nicht, sagte ich mir immer wieder. Mein Herz schlug so wild das ich es in meinem gesamten Körper spürte, mein Herzschlag pochte in mein Kopf als wollte er mir sagen wie aussichtslos die Situation ist. Wie das ticken der Uhr wollte er mir klar machen, dass meine Zeit immer weniger wurde, dass mir mein leben aus den Händen rutschte. Aus Angst die anderen könnten meinen Herzschlag hören legte ich mein Hand auf mein Brust, als ob das helfen würde. Ich schaute zum Himmel und dachte daran warum ich dies alles durch mache, warum ich mich diesen Qualen aussetzte, doch mir fiel nichts ein für das es sich noch lohnen würde zu leben. Meine Mutter wurde gnadenlos erschossen, nicht einmal mit der Wimper gezuckt haben diese Monster als sie abgedrückt haben. Einen Knall später lag ihr lebloser Körper am Boden und all ihre Liebe ist aus ihren Augen verschwunden. Früher strahlten ihre Augen liebe und wärme aus, wie ein Sonnenstrahl wärmten sie einen an kalten Tagen auch wenn man es gar nicht wollte man fühlte sich bei ihr geborgen, zuhause. Meine kleine Schwester, mein ein und alles, mein kleiner Schatz. Sie haben sie einfach mitgenommen, ich konnte nichts dagegen tun. Ich sah ihre Furcht in ihrem Gesicht, hörte ihre schreie doch ich konnte nicht zu ihr. Wofür kämpfe ich hier? Warum gebe ich nicht einfach auf und sterbe? Wäre ich tot könnte ich wenigsten in Frieden ruhen, wenn ich schon nicht in Frieden leben kann. Dort wäre mir alles egal und ich wäre erlöst von all diesen schmerzen und kämpfen. Ich ertrag es nicht mehr noch mehr Menschen sterben zu sehen. Ich weiß diese Gedanken sind feige und eine Anführerin sollte nicht so denken, aber ich hab nie darum gebeten Anführerin zu sein. Es gibt so viele Kriegerinnen die besser sind als ich. Ich mag nicht mehr. Mit zittriger Hand griff ich in meinen schwarzen Lederstiefel und zog einen kleinen, silbernen Dolch heraus. Er ist schön, der griff ist mit Edelsteinen verziert und auf der Klinge befindet sich eine kleine Gravur Cum virtute, et in terra steht da. Mit Mut und Liebe in die Freiheit der Leitspruch unserer Organisation. Mut? Wo ist mein Mut? Den habe ich irgendwann in den unzähligen Kämpfen der letzten Zeit verloren. Ich habe Angst und das sollte eine Anführerin nicht haben. Genau so Liebe. Was soll das mit der Liebe, die einzigen Personen die ich je geliebt habe sind nun in den Fängen dieser Monster und das ist alles meine Schuld. So viele Menschen sind gestorben weil ich die falschen Entscheidungen getroffen habe. Ich will nicht noch mehr leiden sehen, nicht noch mehr sehen die sterben, nicht noch mehr Freunde verlieren. Ich umgriff den Dolch fest mit beiden Händen und richtete die Spitze direkt auf meine Brust. Hinter meinen geschlossenen Augen sah ich noch einmal die mir wichtigsten Menschen, musste noch einmal erleben wie sie starben. Eine Träne kollerte mir die Wangen hinunter, da stieß ich einen animalischen schrei aus und
warf den Dolch weit weg. Ich konnte es nicht, möge ich auch auch noch so feige sein, es gibt noch jemanden für den es sich zu leben lohnt. Ich bin ihre Anführerin, alle kämpfen für die Freiheit, vertrauen mir und setzen alle ihre Hoffnung in mich, ich kann nicht so einfach aufgeben. Schnell sprang ich auf, hinter mir hörte ich Kampfgeschrei und Hufgetrappel. Mir war klar das sie mich gehört hatten. Ich muss hier schnell weg.
Draußen dämmert es. Wie ein dunkler schwerer Vorhang legte sich der Nachthimmel über die Stadt. Seit Stunden ging ich in meiner Hütte im Kreis, lief immer wieder die selben Meter von der Eingangstür zur Feuerstelle, vorbei am Esstisch und wieder zur Eingangstür. Sehnlichst wartete ich darauf, dass sie endlich zurück kam. Bei jedem Schritt malte ich mir die Unterschiedlichen Szenarien aus, die ihr zugestoßen sein könnten. Diese Monster könnten die entdeckt und erschossen haben, genau wie meine geliebte Ehefrau. Oder sie haben sie verschleppt und foltern sie nur um sich an ihr zu rächen, um uns Angst zu machen und uns zu zeigen wie mächtig SIE sind. Wenn diese Monster, diese seelenlosen Ungeheuer sie fangen würden, wäre unsere letzte Hoffnung dahin. All der Mut und die Hoffnung, die bei jedem Kampf aufs neue ins wanken geraten wären nun endgültig vernichtet. Das wäre das Ende der Rebellion. Das wäre unser Ende. Ich bin nur schnell zum Markt um etwas einzukaufen und als ich wieder kam war sie weg. (Wie konnte sie nur.) Immer und immer wieder flehte ich sie an, keine waghalsige Aktionen mehr zu starten. Unzählige mahle versuchte ich ihr klar zu machen wie wichtig sie für unsere Rebellion ist, wie wichtig sie mir ist. Doch sie schien es einfach nicht wahrhaben zu wollen. Manchmal erwischte ich sie dabei wie sie ins leere starrte, wie sie mit den Gedanken abschweifte, so als wäre sie ganz woanders, ganz weit weg von hier, von mir und von der Rebellion. Wenn sie das tut wirkte sie um so viele Jahre älter, ihr Gesicht ist in diesen Momenten gekennzeichnet von schweren Kämpfen und großen Verlusten die sie durchmachen musste. Wenn ich sie so sah, wurde mir ganz schwer ums Herz, ich wünschte ich könnte sie aus alle dem raushalten, könnte ihr Leben so unbeschwert machen wie in ihrer Kindheit. Ich kann mich noch genau daran erinnern wie sie als kleines Mädchen häufig auf der Blumenwiese hinter der Hütte die Schmetterlinge gejagt hatte und dabei so herzlich lachte, dass man meinen könnte sie wollte mit der Sonne um die Wette strahlen. Da war ihr Leben noch so einfach, so friedlich und unbeschwert. Ich wünschte ich hätte ihr dieses Leben noch länger erhalten können. Doch ich war nicht in der Lage es festzuhalten. Ohne das ich es merkte ist es mir aus den Händen gerutscht und sie gleich mit.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, mein ganzer Körper fuhr zusammen und ich wurde je aus meinen gedanken Gerissen. Panisch und Flehen und zu gleich wante ich mich zur Tür und..... (Fortsetzung Folgt)
Tag der Veröffentlichung: 25.09.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für alle die mich immer wieder ermuntert haben meinen Traum niemals aufzugeben und mir den Mut und die Kraft gegeben haben immer weiter zu kämpfen.