Cover

Vorwort

Miluna Tuani lädt sie mit ihrer Reihe „Korsika Kulinaria Trips“ auf eine kulinarische Kurzreise auf die weihnachtliche Insel Korsika ein.
Sie teilt mit ihnen ihre beliebtesten Hausfrauen Rezepte von gestern und heute, die nicht nur für Korsika-Liebhaber*innen, sondern auch für moderne Kulinarik-Fans und Naschkatzen geeignet sind.
Egal ob warme und kalte Vorspeisen, deftige traditionelle Gerichte, vegane und vegetarische Eigenkreationen, Süßes für Groß und Klein, für jeden Geschmack ist etwas dabei!
In diesem Band stellt sie ihnen ihre Lieblingsrezepte zu den Feiertagen vor, angehaucht von mediterranem Flair, aber auch basierend auf den traditionellen korsischen Festtagsmenüs, teils von ihren Vorfahren mündlich überliefert.
Viel Spass beim Eintauchen in diese Mini-Kurze Entdeckungsreise ins kulinarische weihnachtliche Korsika!Bild von Jill Wellington auf Pixabay 15. Dezember 2016

Einleitung Corsica Culinaria Trip - eine kulinarische Kurzreise nach Korsika

Liebe Korsika Fans und die, die es noch werden möchten,
Sie kennen Korsika, und sie lieben die Insel der Schönheit! Kennen Sie Korsikas Spezialitäten? Pietra, Brucciu, Figatelli, Coppa und Lonzu und Fiadone sind keine Fremdwörter für sie?
Aber kennen Sie auch die typischsten korsischen Mahlzeiten wie u.a. Scacce, Turtelluni, Stufatu, Sturzapretti, Fritelle, Migliacci und Bugliedicce? Kennen Sie den Unterschied zwischen korsischer Lasagnes und der herkömmlichen italienischen Ursprungs?
In dieser Buchreihe, Korsika Kulinaria Trips, werde ich auf all diese Fragen antworten und ihnen einige meiner Lieblingsrezepte vorstellen. Mutter von vier Kindern und immer dem Haus voll von Besuchern und Bekannten, habe ich nicht nur die traditionellen Rezepte der Groß- Urgrossmütter und Tanten, usw. überliefert übernommen, sondern einfach auch mit den traditionellen Zutaten neue Ideen Rezepte kreiert. Die Basis aller Rezepte sind natürlich die lokalen Frischprodukte und die Produkte der Saison: Die typischen und atypischen Früchte und Gemüse aus den Gemüsegarten der Bergbauernfamilien. Der berühmte korsische Käse, Hartkäse, Ziegenkäse, der Brucciu, die Charcuterie - die Hartwurst Waren, der korsische Honig, die korsischen Clementinen, Cedratfrüchte. uv.m. Ich stelle Ihnen die Rezepte mit Esskastanien und alles Informative zu dieser Frucht vor. In diesem Band lernen Sie unsere beliebtesten Rezepte zum Weihnachtsmenü, zur Anregung zum Nachkochen direkt auf der Insel mit den lokalen Produkten kennen, oder zum Zubereiten wieder zu Hause mit den mitgebrachten oder im Internet erworbenen Spezialitäten.
Viel Spass beim Stöbern und Nach Köcheln,
Herzlichst,
Ihre Miluna & Co.
Bild von Terri Cnudde auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 15. Dezember 2017

Informatives: Das moderne kulinarische Weihnachtsfest auf Korsika

Das moderne kulinarische Weihnachtsfest auf Korsika wird heutzutage auf Korsika u.a. wie auf dem Festland gefeiert: der Weihnachtsmann (Babbu Natale) bringt Geschenke für die Kinder. Die Familie feiert zusammen bei einem gemeinsamen Festessen (Réveillon), das nach der Messe beginnt. Als Vorspeisen werden meist lokale Meeresfrüchte serviert, wie Austern vom Diana- und Urbino Hafen, korsischem Kaviar (luftgetrocknete Fischeier), Seeigel und andere Köstlichkeiten aus dem Meer, sowie traditionelle Aufschnittplatten aus lokalen Hart Wurstwaren. Als Hauptspeisen werden mit Maronen gefülltes Geflügel, gegrilltes Zicklein, Lammbraten, und Rinderrollbraten aufgetischt, dazu gibt es Pulenda aus Kastanienmehl und hausgemachte Pasta wie Torteloni, mit Mangold und Brucciu gefüllte Cannelloni und korsische Lasagne. Die Nachspeisen bestehen aus frischen Saisonobst, Trockenfrüchten, Käse, Gebäck und Cakes aus Kastanienmehl, natürlich Fiadone, aber auch aus der typisch französischen „Bûche de Noel“ im korsischen „Ceppu di Natale“ genannt, eine weihnachtlich dekorierte Biskuitrolle in Form eines Holzscheites, die heute auf keiner Festtagstafel als Dessert mehr fehlt, die aber mehr und mehr mit korsischen Zutaten vor Ort hergestellt wird. Champagner wird zu feinsten Makronen, Pralinen, Nougat und kandierten Früchten (Cedrat) gereicht und von Mocca begleitet. Und natürlich gibt es klaren Acquavita als Magenbitter, der das moderne Weihnachtsfestessen abrundet. Hier möchte ich Euch eins meiner persönlichen Weihnachtsmenüs vorstellen, welches zum Teil von Mund zu Mund von den Groß- und Urgroßeltern überlieferter Hausfrauen- Hausmannsküche stammt. Viel Spass bei der Ideensammlung und/oder beim Nachkochen!
Frohe Weihnachtsfeiertage wünscht Euch,
Eure Miluna
Bon Natale a voi tutte e tutti!Bild von user/27707 auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 5. Februar 2016

Moderne Weihnachtsleckereien für Korsika InsiderInnen mit lokalen Produkten

Sie gehören zu den Glücklichen und Privilegierten, die ganzjährig auf der Insel Korsika leben? Hier ein paar Anregungen, wie Sie sich ausschliesslich mit lokalen Produkten die Weihnachtsfeiertage korsisch kulinarisch versüssen können:
Geben Sie es zu, Sie freuen sich schon auf das Weihnachtsessen! Und sie haben Grund dazu! Hier stellen wir Ihnen die moderne Festtagstafel mit 100 % korsischen Produkten zu Weihnachten vor. Die Wintersaison ist aufgrund ihrer Fülle an lokalen Lebensmitteln sehr geeignet dafür.
Als Aperitif können sie sich mit kleinen Appetithäppchen mit Boutargue, (eine gesalzene und getrocknete Tasche aus Fisch-Eiern, die auf Korsika in Bastia hergestellt wird), Schafskäse, Wildschweinterrine, Tapenade oder Tomatencreme mit Brocciu begeistern. Für die Feinschmecker unter Ihnen wäre auch eine korsische Käse- und Wurstplatte mit Coppa, Lonzu, Salsiccia, Prisuttu, Pasteten und Hausmacher Sülze denkbar. Sie können auch geröstete Haselnüsse aus Cervioni, gesalzene Mandeln oder Aperitif-Canistrelli mit Macchia-Kräutern und Olivenöl servieren, die mittlerweile von vielen lokalen Produzenten hergestellt werden.
Ein kleines Gläschen gefällig? Dann haben sie die Wahl zwischen einem kleinen Aperitifwein aus korsischen Clementinen oder mit Kastanien oder möchten Sie lieber einen Insel Pastis oder auch einen Chinarinden-Aperitif, wie den Cap Corse? Oder sind Sie eher Bierliebhaber? Dann werden Sie sich freuen, wenn wir Ihnen ein auf unserer Insel hergestelltes Bernstein-, Weiß- oder Blond Bier aus der Pietra Familie anbieten.
Für mehr Leichtigkeit eignet sich auch ein kleines Glas prickelnder Muscat. Derjenige, der fährt, hat natürlich auch das Recht auf ein alkoholfreies Getränk. Wie wäre es mit einer Corsica Cola, einer Limonade, der Or aus unserer Gegend oder einem aromatisierten Sprudelwasser von Orezza?
Als Vorspeise gibt es Frischkäsekrapfen, mit Brocciu und / oder Migliacci.
Für Liebhaber jodhaltiger Genüsse empfiehlt sich die traditionelle Meeresfrüchteplatte mit Austern aus dem Etang de Diana, Seeigeln (seit dem 15. Dezember im Angebot) oder mit Petersilie überbackenen Miesmuscheln, dazu ein Glas Weißwein.
Als Hauptgericht an Weihnachten sollten wir uns das unumgängliche korsische "Capri" nicht entgehen lassen. Sein zartes und schmackhaftes Fleisch eignet sich hervorragend für den Ofen als Zickleinkeule mit Kartoffeln, Süßkartoffeln, Butternut-Kürbis, Artischocken und Kastanien.
Genießen Sie es, es ist Saison! Wir servieren es mit einem guten Rotwein aus dem Süden der Insel.
Wenn Ihnen der Geschmack von "Capri" zu stark ist, ersetzen wir ihn durch einen Kapaun, der auf unserer Insel gezüchtet wird. Andere werden den Teller "Nustrale" bevorzugen, der aus Figatellu, Pulenta, Frischkäse und Eiern besteht. Ein sicherer Wert, der die Geschmacksknospen aller begeistern wird. Auch hier ist Rotwein perfekt.
Stehen Sie mehr auf Fisch? Wie wäre es mit einem gebackenen Steinbutt aus heimischem Fischfang? Sein schmackhaftes, perlmuttartiges Fleisch passt gut zu Zitronen und anderen Zitrusfrüchten, die im Dezember erhältlich sind. Er passt auch hervorragend zu Weißwein.
Die Nachspeisen: Das ist der Moment, auf den Sie so lange gewartet haben! Für LiebhaberInnen von Süßem und Salzigem ist eine Käseplatte mit Feigenkonfitüre genau das Richtige.
Auch wenn Ihr Bauch schon voll zu sein scheint, werden Sie einer kleinen Süßigkeit nicht widerstehen können. Fiadone, Pastizziu, Kastanienkuchen, Tiramisu mit Canistrelli und Nucciola oder auch ein Eis von einem insularen Hersteller.
Korsika hält so viele Köstlichkeiten für uns bereit, die wir mit einem Rappu oder einem prickelnden Muscat als Digestif genießen können.
Guten Appetit.
Frohe Weihnachten!
Bon´Natale, Pace e salute!Foto Miluna Tuani, Dezember 2021

Warme Vorspeisen: Korsischer Eintopf nach Hausmutter Art und Esskastaniensuppe

Jedes Festessen beginnt auf Korsika mit einer heißen Suppe, denn es ist Winter geworden. Es beginnt in den Bergen kühl zu werden, die Luft ist frisch und vom Holzfeuer Kaminrauch geschwängert. Die letzten alten BergbäuerInnen richten, wie zu Zeiten, den korsischen Eintopf nach Hausmutters Art an, und an der Abendtischtafel, wie zum Mittagessen, darf dieser - sagen wir eher - deftiger Eintopf nicht fehlen. Zu Weihnachten servieren wir ihn extra für unsere Ältesten, als Vorspeise, die sich daran, wie alle anderen, erlaben.
Zu Zeiten stammen alle Zutaten aus dem Gemüsegarten und aus der Heimtierzucht. Heutzutage können Sie die frischen, überlassenen Gemüsesorten noch auf den heimischen Märkten der Insel finden. Sollten Sie im Winter und zu Weihnachten auf Korsika Urlaub machen, wünsche ich Ihnen viel Spass beim Nachkochen mit den lokalen Spezialitäten und sollte Ihnen ein Kamin mit offenem Holzfeuer zur Verfügung stehen, versuchen Sie es doch mal auf authentische Weise.
Korsischer Eintopf nach Hausmutters Art
Zutaten für 6 Personen:
150 g Pancetta (geräucherter durchwachsener Bauchspeck (für Veganer weglassen)
1 mittelgroßen Wirsingkohl
4 grosse Kartoffeln
1 mittelgroßen Klein Kürbis
100 g weisse trockene Bohnen oder Coco Roses
5 mittelgroße Karotten
1 Staude Mangold
1 Selleriezweig
1 Staude Porrée
2 große Gemüsezwiebeln
2 Knoblauchzehen
5 EL hausgemachten Pesto oder aus dem Glas
250 g de Nudeln je nach Wahl
2 EL Macchie Kräuter
3 EL korsisches Olivenöl
Zubereitung:
2 h 30
Die Pancetta in kleine Stücke schneiden und in ein wenig Olivenöl anbraten,
Die gehackten Zwiebeln, das fein gehackte Knoblauch, das Pesto und die Macchie Kräuter dazugeben und ein wenig unter Umrühren durch köcheln lassen.
Das Gemüse waschen, schälen und in bissfeste Stücke, den Mangold in Streifen schneiden und alles zusammen in einen Suppentopf geben und mit ca. 3 Liter Wasser aufgießen. Panzetta und Gewürzkräuter sowie die Bohnen dazugeben und ca. 2 Stunden bei kleiner Flamme zugedeckt köcheln lassen. Ab und zu durchrühren.
Zehn Minuten vor Kochende die Nudeln zugeben und je nach Gebrauchsanweisung in dem Suppenfond mitkochen, regelmäßig umrühren, bis sie gar sind.
Einmal fertig wird die Suppe in tiefen Tellern als Hauptmahlzeit heiß serviert, und dazu gibt es Ofenfrisches Bauernbrot (Rezept in einem anderen Band). Zu Urzeiten wurde die Suppe direkt auf dem Holzfeuer in einer darüber aufgehängten Kasserolle zubereitet, und dann morgens, mittags und abends von den Landbauern als stärkende Mahlzeit vor der harten Landarbeit zu sich genommen. Das waren noch Zeiten, nicht wahr?
Guten Appetit!Bild von Mikele Designer auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 17. Juni 2017
Ich bevorzuge und serviere zusätzlich zu unserem Weihnachtsmenü eine Suppe der Saison mit meinen geliebten Esskastanien, immer noch aus eigener Ernte von unserem sehr alten Maronenbaum.
Meine Lieblings Weihnachtssuppe zur Saison:
Esskastanien Suppe dekoriert mit geriebenen korsischen Hartkäse, frischen Thymian und Pinienkernen
Zubereitung
15 Minuten
Kochzeit
20 Minuten
Gesamt Zubereitungszeit
35 Minuten
für 4 Personen
Kalorien pro Portion (ca.) 370
Zutaten
400 g geschälte Esskastanien
1 EL Olivenöl
1 Zwiebel
600 ml Gemüsebrühe
300 ml KochSahne
4 EL Crème fraîche
2 Zweige frischen Thymian
Pfeffer, Salz
Pinienkerne als Dekoration
Fein-geriebener korsischer Hartkäse (Tome Corse)
Zubereitung
Esskastanien klein hacken, Zwiebel in feine Würfel schneiden.
Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln glasig anschwitzen.
Die Esskastanien zugeben und alles mit Rinderbrühe und Sahne ablöschen.
Aufkochen und bei mittlerer Hitze 20 Minuten köcheln lassen, bis die Maronen weich sind.
Anschließend mit einem Mixstab fein pürieren.
Crème fraîche unterheben und die Suppe mit Salz und Pfeffer würzen und mit Fein-geriebener korsischer Hartkäse (Tome Corse) oder Parmesan bestreuen und mit frischem Thymian und den Pinienkernen garnieren.
Heiß servieren!
Bonapetitu!Bild von Rita auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 23. März 2022

Warme Vorspeise: Festlicher Blätterteigzopf mit Lachs und Lauch

Beginnen wir gleich an mit der Vorstellung eines meiner Lieblingsrezepte und ein Muss zu den Feiertagen als warme Vorspeise:
Blätterteig Zopf mit Lachs und Lauch
Zutaten:
1 Blätterteig
2 Lachssteaks
5 weiße Lauchstangen, oder 2 Bund Lauchzwiebeln in Scheiben geschnitten
1 Brikett halbdicker Sahne
1 Esslöffel Olivenöl
1 Esslöffel Senf
1 Eigelb
1 TL Sesamsamen - Salz und Pfeffer
je nach Geschmack eine geriebene Knoblauchzehe
Zubereitung:
Den klein geschnittenen Lauch in eine Pfanne mit einem Esslöffel Olivenöl geben und ihn anschwitzen bis er glasig wird, nach und nach etwas Wasser hinzugeben, um ihn zu schmelzen, bis das Wasser vollständig absorbiert ist.
Wenn der Lauch fertig ist, den Senf, die Sahne, (je nach Geschmack eine geriebene Knoblauchzehe), Salz und Pfeffer dazugeben und eindicken. Dann den Ofen auf 180° vorheizen.
In der Zwischenzeit die Haut und evtl. Gräten des Lachses entfernen, dann den (½ h vorher aus der Kühlung geholten) Blätterteig ausrollen und die rohen Lachs Steaks der Länge nach in die Mitte des Teigs legen.
Die abkühlte Lauch Masse auf die Lachsstücke verteilen. Salzen und pfeffern.
Den äußeren Teil des Blätterteiges in Streifen schneiden, einklappen und von oben an zu einem Zopf zusammen flechten.
Den Teig mit verquirltem Eigelb bestreichen und einige Sesamsamen darüber streuen.
Für 30 Minuten bei 180° in den Ofen schieben, bis der Lachs Zopf goldbraun ist.
Als warme Vorspeise mit Salat Beilage nach Wunsch, servieren.
Guten Appetit
Bonaptitu!Bild von Norbert Höldin auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 9. August 2016

Warme traditionelle Vorspeisen: Scacce (Teigtaschen) gefüllt mit Mangold, Minze, Zwiebeln und Brucciu

Diese korsische Spezialität kann man warm oder auch kalt genießen: Als Vorspeise, als Apéritif-Häppchen auf einem Buffet, als kleine Hauptmahlzeit mit Salatbeilage - den Ideen sind keine Grenzen gesetzt! Zu den Feiertagen stellen wir sie als Aperitif her, d.h. bevor sie schon kurz nach der Herstellung von den Testkostern verspeist werden, werden sie auf dem Aperitif Buffet angeboten.
Scacce mit Mangold, Minze, Zwiebeln und Brucciu
Zutaten für ca. 6 Personen
Für den Teig
500 g Weizenmehl
1 TL Trockenhefe
2 EL Olivenöl
1 Ei
1 kleines Glas lauwarmes Wasser
Salz und Pfeffer
Für die Füllung
1 Staude Mangold
2 große gehackte Zwiebeln
1 Bund frische, gehackte Minze
1 gehackte Knoblauchzehe
Olivenöl zum Anbraten
Salz und Pfeffer
1 Brucciu (500 g)
Zubereitung des Teiges
Das Mehl mit dem Öl und dem Wasser vermischen, das Ei und die Trockenhefe hinzugeben, gut verrühren und salzen.
Mit der Hand zu einem festen elastischen Teig kneten und eine Kugel daraus formen. Eine Stunde ruhen lassen.
Zubereitung der Füllung
Währenddessen den Mangold waschen, in feine Lamellen schneiden, in kochendem Wasser ca. 5 Minuten blanchieren, abgießen, abschrecken und gut ausdrücken.
Das Olivenöl erhitzen, die gehackten Zwiebeln und den Knoblauch darin anschwitzen. Die Blättchen der gewaschenen, fein gehackten, frischen Minze zugeben. Mangold zufügen und so lange dünsten, bis die ganze Flüssigkeit verdampft ist.
Salzen und pfeffern. Die Füllung abkühlen lassen. Wenn sie abgekühlt ist, den Frischkäse vorsichtig unter die Füllung mischen und in einem Sieb gut abtropfen lassen
In der Zwischenzeit den Teig zubereiten:
Dazu die Arbeitsfläche gut bemehlen, damit der Teig nicht klebt. Den Teig ca. 3 mm dick ausrollen und mit einem Teigtaschenformer oder einem ähnlichen Utensil Kreise (ca. 10 cm Durchmesser) ausstechen.
Je einem gehäuften EL Füllung in die Mitte der Kreise geben.
Die Teig Hälften zu einer Teigtasche zuklappen, dabei vorher die Enden mit einem verquirlten Eigelb bestreichen, zukleben und mit der Spitze einer Gabel rundherum fest andrücken. Die Teigtasche von außen mit ein wenig verquirltem Eigelb bestreichen.
Auf ca. 200 °C etwa 20 Minuten im Ofen backen. Bis sie braun und knusprig sind. Heiß oder kalt mit oder ohne Salatbeilage servieren und genießen!Bild von Pegiani Pranoto auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 28. Mai 2022

Warme traditionelle Vorspeisen: Migliacci, herzhafte Fladen aus Ziegen- oder Schaffrischkäse auf Kastanienblättern

Die Migliaccisind sind eine kulinarische Spezialität aus Korsika. Sie sind herzhafte Fladen aus Ziegen- oder Schaffrischkäse auf Kastanienblättern und dürfen bei uns auch nicht zum Aperitiv Buffet auf der Weihnachtstafel fehlen.
Für die Zubereitung wird ein Teig aus 1⁄2 Kastanienmehl, ½ Weizenmehl, Salz und Ziegen- oder Schafsmolke, hergestellt, dann Sauerteig oder Hefe und gewürfelter Ziegen- oder Schafs Frischkäse hinzugegeben. Der Teig muss dann einige Stunden lang aufgehen. Danach wird zu einem etwa 1 cm dicken Fladen mit einem Durchmesser von 15 cm auf quer übereinander gelegte Kastanienblätter ausgebreitet und mit einer Mischung aus Ei und Ziegen- oder Schafsmilch bestrichen.
Nach dem Ruhen werden die Migliacci fünfzehn Minuten lang direkt auf den Kastanienblättern auf dem Holzfeuer oder im Ofen gebacken.
Anschließend kann man sie lauwarm oder kalt genießen.
Eine kleine Anekdote zum Ursprung der Migliacci:
Ein Bäcker aus dem Ort Migliacciaru an der Ostküste Korsikas, im Kanton Fiumorbo, der vor allem für seinen Reichtum an Kastanienbäumen bekannt ist, bot seinen Kunden ein spezielles Käsebrot an. Als er bei der Zubereitung vergaß, den Sauerteig in den Teig einzuarbeiten, stellte er fest, dass das Ergebnis nicht dem Brot entsprach, aber bei seinen Kunden doch sehr beliebt war. Später entschied er sich, seine Zubereitung direkt auf einem Kastanienblatt zu backen, um dem Brot eine geschmackliche Note zu verleihen. Die Einfachheit der Migliacci führte schließlich dazu, dass sie sich überall auf Korsika verbreiteten und zu einem zeitlosen Gericht wurden.
Der Name "Migliacci", der sich auf "Migliacciaru" bezieht, ist somit das letzte Erbe ihrer Herkunft.
Und hier das von unseren Großeltern überlieferte Rezept:
Migliacci, die traditionellen Frischkäsefladen auf Kastanienblättern im Steinofen, oder zu Zeiten auf dem Fucone, der offenen Feuerstelle in der Mitte des Wohnhauses gebacken.
Zutaten:
Für ca. 10 bis 12 Migliacci:
500 g Mehl: ½ Kastanienmehl, ½ Weizenmehl
1 Prise feines Salz
1/2 Liter Ziegen- oder Schafsmolke (kann man direkt beim Schäfer oder in der Käserei bekommen, im französischen “petit lait de chèvre ou de brebis”)
20 g Backhefe
800 g Ziegen oder Schafs Frischkäse
1 Ei mit Milch verquirlt
1 Esslöffel Olivenöl für die Weichheit
Pro Migliacci ca. 5 große getrocknete Esskastanienblätter
Backzeit: 15 Minuten im heißen Ofen.
Zubereitung:
Die Hefe mit etwas warmem Wasser mischen und quellen lassen.
Mehl, Salz, Olivenöl und Molke zu einem homogenen Teig vermischen.
Hefe Zubereitung hinzugeben, gut durchrühren.
Den Frischkäse in mittelgroße Würfel schneiden und vorsichtig unter den Teig heben.
Den Teig ca. 2-3 Stunden an einem warmen Ort aufgehen lassen.
Danach die Esskastanienblätter durch warmes Wasser ziehen und aus ca. 5 oder 6 eine Art platten Teller formen, drei vertikal auslegen, 2 oder 3 horizontal (je nach Größe).
Ca. 150 g vom Teig darauf auslegen und zu einem ca. 15 cm Durchmesser mit ca. 1 cm Dicke runden Fladen formen (so wie Kartoffelpuffer).
Die Migliacci mit der Ei-Milch-Emulsion bestreichen und noch ca. 20 bis 30 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen den Ofen auf ca. 200°C vorheizen.
Anschließend ca. 15 bis 20 Minuten backen, bis sie oben gebräunt sind.
Heiß oder kalt servieren.Foto Miluna Tuani, Dez.22

Warme traditionelle Vorspeisen: Bugliedicce, herzhafte traditionelle Ziegen- oder Schafsfrischkäse Krapfen

Die Bugliedicce, herzhafte traditionelle Ziegen- oder Schafsfrischkäse-Krapfen dürfen auf keiner Festagstafel, vor allen Dingen im ländlichen Bereich, auch heute nicht fehlen, zumal die Kleinsten diese fluffig-weichen Krapfen lieben. Wir können nie genug davon herstellen. Sie werden schon kurz vor dem Servieren noch heiß frisch aus der Friteuse stibitzt, sozusagen als Aperitif!
Zutaten:
1 Frischkäse aus Ziegen oder Schafsmilch
300 g Mehl
lauwarmes Wasser
Salz
Zubereitung:
Das Mehl mit Wasser zu einem glatten homogenen Teig kneten:
Den Frischkäse in kleine Würfel schneiden und vorsichtig unter den Teig heben, um den Käse nicht zu zerbröseln.
Je nach Bedarf Salz hinzufügen.
Je einen Esslöffel Teig ins heiße Öl fallen lassen.
Auf beiden Seiten gut bräunen, dann mit einem Schaumlöffel aus dem Öl heben und auf saugfähiges Papier abtropfen lassen.
Heiß genießen!Bild von publicdomainpictures auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 5. April 2014

Kalte eigenkreative Vorspeisen oder Mis-en-Bouches: Avocadokaviar nach korsischer Art

Auch die sogenannten Mis-en-Bouches, die Mitti´n bocca, oder die Canapettes dürfen auf der Festtagstafel bei uns nicht fehlen. Hier die Vorstellung einer der Beliebtesten: Avocadokaviar nach korsischer Art
Zutaten für 4 Personen:
1 grosse reife, weiche Avocado
1 ausgepresste (Bio)Zitrone
1 Knoblauchzehe
1 Bund frische Nepita (wilde Minze)
1 EL Olivenöl
2 EL Pinienkerne
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Die Avocado halbieren, den Kern entfernen, das Fleisch mit einem Löffel ausschaben und in eine Schale geben. Die Zitrone auspressen, den Saft über das Avocadofleisch geben und leicht vermischen. Die Pinienkerne fein hacken, die Knoblauchzehe in kleine Stückchen schneiden, die Minze waschen, trocken tupfen und beides zusammen mit dem Olivenöl zum Avocadofleisch geben. Nach Geschmack, Salzen und Pfeffern. Wer es scharf mag, kann auch Chilipulver oder eine fein gehackte Chilischote verwenden!
Nun das ganze mit dem Mixstab zu einem homogenen Mus verarbeiten. Mit Folie abdecken und ca. 2 Stunden im Kühlschrank vor dem Servieren kühl stellen, damit die Zutaten ihr Aroma gut verbreiten.
Auf gerösteten Baguettescheiben, auf Landbrot Toasts oder wie auch immer, je nach Geschmack und Fantasie mit einem Petersilienblatt dekorieren und servieren!
Guten Appetit!Bild von Lebensmittelfotos auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 8. Januar 2013

Traditionelle Hauptgerichte ohne Fleisch: Sturzapretti - Mangoldbrucciubouletten gratiniert in hausgemachter Tomatenbasilikumsoße

Hier eines der Lieblingsrezepte vor allen zu den Feiertagen unserer Großeltern aus der Reihe "Traditionelle Rezepte aus Korsika" und für VegetarierInnen geeignet:
Sturzapretti - Mangoldbrucciubouletten gratiniert in hausgemachter Tomaten Basilikumsoße
Es ist ein typisches Gericht aus Bastia, wurde und wird aber auch oft in Familienkreisen in den ländlichen Berg Gegenden zubereitet, vor allem zu Zeiten mit dem frischen Gemüse aus Großvaters Ghjuseppu‘s Gemüsegarten.
Zubereitungszeit: ca. 45 Minuten
Kochzeit: ca. 25 Minuten
Zutaten für die Sturzapretti für 4 Personen
370 g Brucciu Passu*
100 g Reibehartkäse (Tome Corse)
2 Stauden Mangold
1 große Kartoffel
1 Ei
2 Zweige frische Minze
1 Zweig Petersilie
Mehl
Salz und Pfeffer
& Hausmacher Tomatensauce
Zutaten für die Tomatensauce
2 mittelgroße Zwiebeln
etwas Olivenöl
10 entkernte, enthäutete und in Würfel geschnittene Soßen Tomaten (Roma)
1 Handvoll grüne, entsteinte und in Scheibchen geschnittene Oliven
2 Knoblauchzehen
1 Bund Basilikum
Salz und PfefferMit der Zubereitung der Tomatensauce beginnen:
Zubereitung der Tomatensauce:
Die Zwiebeln hacken und im Olivenöl anbraten. Die Tomatenstücke und die kleingeschnittenen Oliven, das entblätterte fein gehackte Basilikum und den Knoblauch dazugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Einkochen lassen, bis sie dickflüssig ist. Beiseite stellen.Zubereitung der Sturzapretti
Mangold waschen, trockentupfen und nur die Blätter in feine Streifen schneiden und ca. 3 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren.
Gut abtropfen, und dann kurz in einem Topf mit eiskalten Wasser tauchen, damit sie ihre Farbe nicht verlieren.
Nochmals gut auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Anschließend Mangold, Minze und Petersilie fein hacken, beiseite stellen.
Die Kartoffel schälen, waschen, trockentupfen und in kleine Würfel schneiden und danach ca. 10 Minuten in kochendem Wasser garen.
Wenn die Kartoffelwürfel gar sind, in einer Salatschüssel mit einer Gabel zerdrücken und den Brucciu, das Ei und die gehackten Kräuter und den Mangold darunter mischen. Je nach Geschmack salzen und pfeffern und nochmals gut durchmischen.
Nun Mehl auf der Arbeitsfläche fein ausstreuen und aus der Brucciu-Mangoldmasse kleine runde Buletten formen, in Mehl rollen, um sie gut in Form zu halten.
Nun die Sturzapretti eine nach der anderen in kochenden Salzwasser vorsichtig einlegen, besser nicht mehr als drei auf einmal, denn sie dürfen sich im Wasser nicht berühren, damit sie nicht zusammenkleben oder auseinanderfallen.
Sobald sie an die Oberfläche steigen und oben schwimmen, sind sie gar.
Vorsichtig mit einem Schaumlöffel eine nach der anderen herausheben und abtropfen lassen.
Eine Auflaufform mit der Hälfte der Tomatensoße bedecken und eine Boulette neben die andere einlegen.
Die Sturzapretti nun mit dem Rest der Tomatensauce bestreichen und mit Reibkäse bestreuen und auf mittlerer Stufe ca. 10 bis 15 Minuten gratinieren.
Die Sturzapretti können nun als komplette Mahlzeit serviert werden, oder als Beilage zu einem gegrillten oder in Soße gereichten Fleisch gegessen werden.
Guten Appetit!
Bonaptitu!Bild von Bella RaKo auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 9. Februar 2015

Traditionelle Hauptgerichte ohne Fleisch: Leckere Nudelrezepte und Teigwarenspezialitäten

Einige weitere Rezepte aus der überlieferten Küche der Gross- und Urgrosseltern, welche bei uns eigentlich immer auf der Weihnachtstafel serviert wurden und werden:
Korsische Cannelloni mit Brucciu-Mangold und Pinienkernfüllung
Zubereitungszeit ca. 1h15 für 4 Personen
Zutaten:
16 Cannelloni
2 Bund Mangold
1 ganzer frischer Brocciu
300 g Hart Reibekäse: Tomme Corse (Ziegen- oder Schafsmilch)
je 1 Bund Petersilie und Minze
1 TL Nepita
50 cl Tomatenpüree
25 cl saure Sahne
3 EL geriebene Pinienkerne
2 Eier
Salz
Pfeffer
Olivenöl
Zuerst steht die Verarbeitung des Mangolds an:
Den Mangold gründlich waschen, anschließend den Mangold so schneiden, dass nur die Blätter übrig bleiben. Die Mangoldblätter 2 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren, abtropfen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser tauchen, damit sie schön grün bleiben. Nach dem Trocknen die Mangoldblätter sowie die Minze und die Petersilie in grobe Stücke hacken und mit der Nepita bestreuen.Zubereitung der Füllung der korsischen Cannelloni:
Die Mangoldblatt Stücke in einer ausreichend großen Schüssel mit dem Aromaten Mix vermischen.
¾ des korsischen Tommes in kleine Würfel schneiden und ihn zusammen mit dem ganzen Brocciu, den Eiern, der Hälfte der sauren Sahne, den geriebenen Pinienkernen und 1 EL Olivenöl zur Mischung geben.
Alles gut vermischen, mixen, falls die Stücke der Zutaten noch zu dick sind, und nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
Eine dicke Schicht Tomatensoße in eine große Auflaufform oder einzelne 4 kleine Auflaufformen hinein gießen, damit sie die Soße für die Cannelloni bilden.
Nun die rohen Cannelloni-Röhren mit der Füllung mit Hilfe eines Spritzbeutels befüllen und dann in die Auflaufform legen, entweder alle in eine Grosse oder je Vier in je eine Kleine. Erneut mit Tomatensoße begießen, etwas Sahne hinzufügen und den restlichen Tomme darüber raspeln.
Nun das Gericht für etwa 35-40 Minuten auf 180 °C in den Ofen schieben. (nach 30 Minuten den Garzustand überwachen). Ich persönlich decke die Hälfte der Backzeit mit Alufolie ab und entferne sie dann, um das Gericht bräunen zu lassen, ohne die Oberfläche der Cannelloni zu sehr zu bräunen.
Heiß  mit einem Blattsalat als Beilage servieren und dazu passt natürlich ein korsischer Wein, vorzüglich ein Roter. Bonaptitu!Bild von takedahrs auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 2. Januar 2017
Auch die Raviuluni mit Brucciu, Mangoldfüllung und Pinienkernen auf hausgemachter Tomatensauce, dürfen auf der Festtagstafel nicht fehlen.
Es handelt sich hierbei um die korsische Variante der Ravioli, nur dass sie um einiges größer sind und die Selbstherstellung des Nudelteiges und die Füllung aus lokalen Produkten und Gewürzen einfach den Unterschied macht.
Zutaten für 4 Personen
Zutaten für den Teig
500 g Weizenmehl Typ 405
2 EL Olivenöl
2 EL Wasser
4 ganze Eier
2 Eigelb
Salz
Zutaten für die Füllung:
1 Brucciu Passu 2 x 370 g
1 Staude Mangold
1 Bund Basilikum
100 g (geröstete) Pinienkerne
3 Fleischtomaten
2 Knoblauchzehen
Salz nach Bedarf
Zutaten für die Präsentation:
Tome Corse und Tomatensauce (Rezept siehe unten)
Zubereitung des Teiges:
Das Mehl, Olivenöl, Wasser, Salz und die Eier vermischen und zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Eventuell etwas mehr Öl oder Wasser beigeben, doch der Teig darf nicht kleben! Anschließend in Folie verpackt 30 Minuten ruhen lassen, allerdings nicht im Kühlschrank!
Zubereitung der Füllung:
Knoblauchzehen in Olivenöl andünsten, Mangold waschen, in feine Streifen schneiden und zirka 5 Minuten in kochendem Salzwasser blanchieren. Danach zu den gedünsteten Knoblauchzehen geben und weiter anschwitzen, bis sie weich sind. Salzen und pfeffern. Basilikum entblättern, waschen, trocken tupfen und fein hacken.
Tomaten waschen, trocken tupfen, die Haut der Länge nach einschneiden und zirka 3 Minuten in heißem Wasser blanchieren, bis sich die Haut ablöst.
Unter kaltem Wasser abschrecken, pellen, in zirka 1 cm dicke Scheiben schneiden,
Kerne und Gehäuse entfernen und in Würfel schneiden.
Den Brucciu mit dem fein gehackten Basilikum, den Tomatenwürfeln, den zwei Eigelb und den anderen Zutaten verrühren und falls notwendig salzen und pfeffern.
Zubereitung der Raviuluni:
Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und mit einem Ravioli- oder Teigtaschenformer Kreise (ca. 12 - 10 cm Durchmesser) ausstechen. Je einen gehäuften EL Füllung in die Mitte der Kreise geben. Die Teig Hälfte zu einer Teigtasche zuklappen, dabei vorher die Enden mit einem verquirlten Eigelb bestreichen und gut zukleben. Danach in siedendem Salzwasser ca. 5 bis 7 Minuten kochen lassen und mit einem Schaumlöffel herausheben, gut abtropfen lassen und in einem tiefen Teller jeweils 4 Raviulune anrichten.
Zutaten für die Tomatensauce:
2 mittelgroße Zwiebeln
etwas Olivenöl
10 entkernte, enthäutete und in Würfel geschnittene Saucentomaten (Roma)
1 Handvoll grüne, entsteinte und in Scheibchen geschnittene Oliven
2 Knoblauchzehen
1 Bund Basilikum sowie Salz und Pfeffer
Zubereitung der Extra Raviuluni Tomatensauce:
Die Zwiebeln hacken und in dem Olivenöl anbraten.
Die Tomatenstücke und die kleingeschnittenen Oliven, das entblätterte fein gehackte Basilikum dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Knoblauch würzen.
Etwas einkochen lassen und auf die Ravioloni geben. Mit frisch geriebenem Tome Corse überstreuen und servieren.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen!Bild von Rita auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 21. September 2022

Traditionelle Hauptgerichte: Nudelgerichte mit Fleisch: Lasagnes auf korsische Art

Hier möchte ich Ihnen eines der Lieblingsrezepte der Ur-Großtante Galliléa vorstellen, mit dem sie unzählbare Genießer Herzen jeder Altersgruppe höher schlagen ließ.
Bis zu ihrem 98. Lebensjahr stand sie hinterm Herd und brutzelte viele Leckereien für ihre Lieben, Freunde, Bekannte, Dorfbewohner u.v.a.
Eines ihrer beliebtesten Gerichte, das sie meist in familiärer Gemeinschaft servierte, ist die Lasagne auf korsische Art.
Dabei handelt es sich nicht um einen Schichtnudelauflauf aus dem Ofen, wie aus der italienischen Küche bekannt, sondern um ein Gericht aus gedünstetem Fleisch (Rind, Lamm, Kalb). Die Lasagne Nudeln und Soße werden getrennt serviert und mit frisch geraspeltem korsischem Ziegenhartartkäse vor dem Genießen bestreut. Auch ein Gaumenschmaus, der auf der familiären Festtagstafel nicht fehlen darf.
Lasagne auf korsische Art
Vorbereitung : ca. 30 Min.
Kochzeit: 2 bis 3 Std.
Zutaten für ca. 4 Personen
Für die Sauce
1 großer Schinkenknochen
1 große dicke Scheibe (korsischen) rohen Schinkens
12 kleine Fleischstücke Rindfleisch (Bourguignon)
12 kleine Fleischstücke Kalbfleisch
12 kleine Lammfleischstücke
2 mittelgroße Karotten geschält und in Scheiben geschnitten
2 große oder 4 kleine gehackte Zwiebeln
2 große gehackte Knoblauchzehen
8 geschälte, entsteinte und in Würfel geschnittene mittelgroße Soßen Tomaten (Roma)
2 Gewürznelken
getrockneter Thymian, Majoran & einige Lorbeerblätter
korsisches Olivenöl
1 Glas roten würzigen herben korsischen Landwein z.B. GASPA MORA
schwarzer Pfeffer in Körnern und Salz
800 g Lasagne Nudeln (frisch oder getrocknet)
300 g Getrockneten korsischen Ziegenhartkäse (Tom Corse)
Zubereitung:
Das Fleisch, den Schinken und den Schinkenknochen im Olivenöl von allen Seiten anbraten, die gehackten Zwiebeln dazugeben und andünsten.
Wenn das Fleisch gut von allen Seiten gebräunt ist, den gehackten Knoblauch unterrühren, ein wenig weiter dünsten, aber aufpassen, dass er nicht anbrennt.
Nun die geschälten, gewürfelten Tomaten, die Karottenscheiben, die Gewürzkräuter und die Gewürznelken hinzugeben.
Die Tomaten ein wenig in Öl schmurgeln lassen, dann das Ganze mit ca. 1 Liter Wasser und 1 Glas Rotwein aufgießen.
Salzen und pfeffern.
Auf kleiner Wärmestufe ca. 2-3 Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch weich ist. Ab und zu umrühren und Wasser sowie auch ein wenig Wein nachgießen, denn die Soße darf nicht zu sämig werden, sie sollte möglichst flüssig bleiben!
Wenn das Fleisch weich ist, mit einem Schaumlöffel aus der Soße heben. Soße und Fleisch getrennt warm stellen.
Nun die Lasagne Nudeln in kochendes Salzwasser ein Blatt nach dem anderen tauchen und weich kochen. Mit dem Schaumlöffel ein Lasagneblatt nach dem anderen herausheben und auf dem Boden einer Suppenschüssel oder hohe Auflaufform auslegen. Mit ein wenig geriebenem Käse bestreuen, mit der Soße bedecken und so weiter schichten, bis die Lasagneblätter verbraucht sind.
Etwas Käse am Ende darüber streuen und mit dem Fleisch in einer anderen Präsentiert Schüssel oder direkt in einem tiefen Teller servieren: In eine Art Nest aus Lasagnes, Käse, Lasagnes, Sosse, Fleisch, nochmals Käse darüberstreuen.
Dazu frisches Landbrot und einen guten korsischen Landwein z.B. Gaspa Mora servieren.
Guten Appetit!Foto Miluna Tuani, 2011

Deftige Traditionelle Hauptgerichte mit Fleisch: Kalbsragout, Zicklein und Wildschweingulasch mit Pietra, Figatelli und Pulenta

Eines der typischsten Hauptgerichte der Insel der Schönheit ist das Kalbfleischragout nach korsischer Art mit grünen Oliven. Zu den Feiertagen schlagen wir vor, es auf traditionelle Weise mit guten Produkten aus der Region zuzubereiten.
Traditionelles Kalbfleischragout nach korsischer Art mit grünen Oliven
Tianu di vitellu
Für 4 Personen
Kochzeit ca.135 Minuten
Zutaten:
1 kg Kalbfleisch (Korsisch, um die Authentizität des Rezeptes zu genießen)
1 Stück Rohschinken (am besten Prisuttu)
1 Zwiebel
3 Knoblauchzehen
ca. 200 g entkernte grüne Oliven
3 Esslöffel Tomatenmark
1 großes Glas Rotwein
Lorbeer
Thymian
Olivenöl
Salz
Pfeffer
Zubereitung:
Das Tomatenmark und den Rotwein in einer Schüssel vermischen und beiseite stellen. Das Kalbfleisch grob in Stücke schneiden und in einem Topf oder einer Pfanne in Olivenöl anbraten. Wenn das Fleisch goldbraun ist, aus dem Topf nehmen und beiseite stellen.
Anschließend die Zwiebel hacken und den Knoblauch zerdrücken. Dann die Zwiebel mit dem in Stücke geschnittenen rohen Schinken im Fleischsaft anbraten und nach einigen Minuten den Knoblauch hinzugeben, damit er nicht gleich wieder verbrennt.
Das beiseite gelegte Fleisch, die Knoblauch/Zwiebel/Rohschinken-Mischung sowie das Tomatenmark und den Rotwein in einen gusseisernen Topf geben z. B.in einen Schmortopf. Bei mittlerer Hitze kochen, damit der Alkohol etwa 10 Minuten lang verdampfen kann. Sobald das Öl an die Oberfläche steigt, etwas Wasser hinzugeben , damit ein Teil des Kalbfleischs bedeckt ist. Bitte beachten. Das Fleisch darf nicht in der Flüssigkeit ertrinken, es etwas an der Oberfläche herausschauen lassen.
Die Kräuter hinzufügen: Thymian, Lorbeer, mit Salz und Pfeffer ab schmecken.
Das Ganze etwa 15 Minuten köcheln lassen und dann die grünen Oliven in die Mischung geben.
Das Fleisch bei schwacher Hitze und zugedeckt noch etwa 20 Minuten köcheln, es sollte zart und geschmackvoll bleiben. Bei Bedarf Wasser hinzugeben, damit der Boden des Topfes nicht anbrennt.
Dazu frische Nudeln servieren und genießen!Bild von Rita auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 27. September 2016
Capri auf traditionelle Art mit Myrtenbeeren
Für das Weihnachtsessen ist Capri, der Zickleinbraten, das traditionelle Gericht an sich auf Korsika. Hier eine Version eine unserer Grosstanten:
Für 4 Personen
Kochzeit ca. 150 Minuten
Zutaten:
1 Keule oder Schulter vom Zicklein
4 Karotten
Korsischer Thymian
20 g Myrtenbeeren
1 Bund Lauch
2 Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
25 cl trockener Weißwein
Salz, Pfeffer
Wasser
als Beilage:
Ofen Rosmarin Kartoffel Wedges
Zubereitung:
Fein geschnittene Karotten, Lauch, Knoblauch und Zwiebel in etwas Olivenöl anbraten. Die Zickleinkeule mit Knoblauch spicken, ohne zu tief zu stechen, und etwas korsischen Thymian (erba barona) dazugeben.
Die Zickleinkeule in etwas Öl und einem heißen Topf anbraten (2 Minuten auf jeder Seite genügen).
In einer Pfanne die zuvor mit etwas Öl vorgebratenen Beilagen hinzufügen und mit Weißwein ablöschen: kurz aufkochen lassen und dann bei geringer Hitze reduzieren.
Die Keule und die Beilage in eine feuerfeste Form in den Ofen legen.
Die Garzeit beträgt etwa 2 Stunden, so dass das Fleisch bei geringer Hitze gegart wird, um die Zartheit und den Geschmack der Füllung zu erhalten.
Vergessen Sie nicht, beim Kochen etwas Wasser hinzuzufügen. Sie sorgen für die nötigen Aromen, damit das Gericht gelingt! Begießen Sie das Fleisch ab und zu mit dem Saft und den in einem Wasserglas eingelegten Myrtenbeeren und geben Sie ruhig noch etwas Wasser dazu. Wenn die Keule oder die Schulter fertig ist, anschneiden, portionieren und je nach Geschmack mit Beilage, z.B. Ofenrosmarinkartoffel Wedges servieren!
Hier das Rezept für Rosmarin Wedges, Zutaten für 4 Portionen
10 Kartoffeln
2 EL Olivenöl
2 TL Kräutersalz
6 Prisen bunter Pfeffer
2 EL geschnittenen Rosmarin
Zubereitung:
Die Kartoffeln gut waschen und vierteln, anschließend in eine Schüssel geben und das Öl darüber verteilen. Kräutersalz, Pfeffer und den geschnittenen Rosmarin hinzugeben und alles gut miteinander vermischen. Die Wedges auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und bei 180 Grad 30-45 Minuten lange backen und zur Zickleinkeule oder zum Schulterbraten servieren.Bild von AURELIE LUYLIER auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 8. September 2017
Und hier möchte ich Ihnen nun ein Rezept vorstellen, welches Tradition und Modernität miteinander verbindet:
Wildschweinragout mit Esskastanien und Pietra Bier
Das Pietra Bier ist mittlerweile ein fester Bestandteil der korsischen Gastronomie. Dieses bernsteinfarbene korsische Bier mit seinem feinen Kastanien Geschmack wird deshalb auch in der Küche verwendet. Das ideale an diesem Rezept ist, dass man dieses Bier überall auf dem Kontinent in den Supermärkten kaufen kann, ebenso wie Wildschweinfleisch  und Kastanien. Also optimal zum Nachkochen, ohne den Kofferraum mit korsischen Spezialitäten und frisch erlegten Wildschweinen zu überladen.
Wildschweinragout mit Esskastanien und Pietra Bier auf Esskastanienmehl Pulenda für 4 Personen
Zubereitung ca.80 Min.
Zutaten:
2 kg Wildschweinfleisch am besten, frisch vom Jäger
2 rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
10 cl Pietra
15 cl Kalbsfond
50 g Ess-Kastanien
Zubereitung:
Die Zwiebel und den Knoblauch fein schneiden.
In einem Topf den Knoblauch und die Zwiebeln mit einem Schuss Olivenöl andünsten.
Wenn der Knoblauch und die Zwiebel goldbraun sind, mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem Pietra ablöschen. Die Hitze etwas reduzieren, um den Sud auf etwa die Hälfte einkochen zu lassen. Anschließend den verdünnten Kalbsfond dazugeben.
Das Wildschweinfleisch in ca. 2 cm große Quadrate schneiden, damit es leichter zu garen ist und auf der Zunge zergeht. Das Wildschweinfleisch in einer heißen Pfanne in Olivenöl anbraten und es nach dem Anbraten mit der Pietra-Kalbsfond-Mischung mischen.
Die Würze überprüfen und gegebenenfalls korrigieren.
Die geschälten und enthäuteten Kastanien dazugeben und erneut einkochen lassen.
Mit der Sauce übergießen und um traditionell zu bleiben, mit einer Kastanienmehl Pulenta (Rezept siehe unten) servieren.Bild von Reinhard Thrainer auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 28. Mai 2020
Esskastanienmehl Polenta ist eins der tradition behangensten Gerichte der Insel, und zu Zeiten, ein Basis Grundnahrungsmittel. Heutzutage wird es als schmackhafte Beilage zu Ragouts oder zu den berühmten Figatellis (Leberfleischwürsten) serviert.
Kastanienmehl Pulenta Zutaten für 4 Portionen
125 g Kastanienmehl
Meersalz
500 ml Wasser
Zubehör:
1 Sieb
1 Schneebesen
1 sauberes Küchentuch
1 Holzrührlöffel
Küchenzwirn
Extras:
Kraft in den Armen und Ausdauer
Zubereitung:
500 ml Wasser in einem Topf erhitzen und etwas Salz hinzufügen. Beim Kochen des Wassers, das Kastanienmehl durch ein Sieb geben und mit einem Schneebesen einrühren. Gleichmäßig und ständig die Masse mit einem Holzrührlöffel durchrühren. Regelmäßig den Rand abschaben und vor allen Dingen darauf achten, dass der Brei nicht anbrennt.
Achtung! Das kann sehr anstrengend sein!
Ist ein dicker Brei entstanden, ihn auf - ein einmal zusammengefaltetes und mit Kastanienmehl bestäubtes - Küchentuch geben und zu einer Rolle wälzen.
Nach einer Ruhezeit, die nun fertige Esskastanienmehl Polenta mit einem Küchenzwirn in mitteldünne Scheiben schneiden.
Auf den Servierteller geben und mit dem Ragout bedecken und/oder gegrillte Figatelli dazu präsentieren.
Servieren und genießen!Foto Miluna Tuani, Dezember 2022

Nachspeisen: Kuchen, Puddings, Krapfen, Eis und vieles mehr

Und wer jetzt noch etwas herunter bekommt, kann hier eine kleine Auswahl unserer Desserts kennenlernen. Im Prinzip bekommt bei uns jeder zum Fest sein Lieblingsdessert in der Familie und so entsteht Diversität.
Der November kündigt den Beginn der Ernte der korsischen Clementinen an, die den Geschmacksknospen während des Winters wieder ein wenig Sonne verleihen. Und im Dezember werden sie weiter geerntet, bis die Bäume leer sind.Bild von Kathrina auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 5. März 2019
Bevor nichts mehr übrig bleibt, machen wir uns schnell daran, Leckereien damit zu zaubern. Eines der beliebtesten Nachspeisen ist natürlich in jeder Saison Eis, hier das Rezept für Selbstgemachtes mit den Zutaten der winterlichen Saison.
Sorbet-Eis aus korsischen Clementinen
Zubereitungszeit: ca. 30 Minuten
Portionen 1 l
Zutaten:
700 g Saft von Clementinen ca. 15 bis 30 Stk.
300 g Zucker
10 cl Wasser
Saft einer Zitrone
Zubereitung:
Korsische Clementinen auspressen und etwa 700 g Saft ernten, was je nach Größe etwa 15 bis 20 Clementinen ergibt.
Etwas Fruchtfleisch aufbewahren, aber die Kerne entfernen. In einem Behälter aufbewahren.
Zucker und Wasser in einer Pfanne oder einem Topf zum Kochen bringen und den zuvor gesammelten Clementinensaft hineingießen.
2 bis 3 Esslöffel Zitronensaft hinzufügen und ihn dann in Ruhe abkühlen lassen.
Option Eismaschine: Wenn Sie eine Eismaschine haben, geben Sie die entstandene Flüssigkeit hinein und lassen Sie die Magie wirken!
Option OHNE Eismaschine: Geben Sie die Flüssigkeit in einen Eisbehälter (ca. 1 l) und stellen Sie ihn in den Gefrierschrank. Rühren Sie sie alle 30 Minuten mit einer Gabel um, damit sie fest wird.
Tipps für die Verkostung:
Zu diesem köstlichen Sorbet aus korsischen Clementinen können Sie ein paar ganz frische Weißwein-Canistrelli (nachfolgendes Rezept) reichen, das sorgt für zusätzlichen Crunch.Bild von Elizabeth Rose auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 30. Juni 2018
Rezept für Canistrelli, traditionelle Hartkekse: Basisrezept
Zubereitung:
40 Minuten
Die köstlichen korsischen Kekse, die man Canistrelli nennt, werden als Snack für die Kinder oder zum Kaffee gegessen und genossen. Es gibt zahlreiche Varianten der Canistrelli: Mandel-Canistrelli, Zitronen-Canistrelli sowie Anis-Canistrelli.
Die Zubereitung dieser korsischen Kekse ist schnell erledigt. In weniger als einer Stunde haben Sie das Rezept vorbereitet und diese köstlichen Kekse gebacken, sodass Sie sie noch warm und knusprig genießen können!
Canistrelli sind perfekt für Veganer oder Vegetarier, da sie weder Eier noch Milch enthalten.
Zutaten:
250 g Mehl
7 cl Öl (Erdnuss, Sonnenblume)
7 cl Weißwein
75 gr Zucker
1/2 Päckchen Backpulver
1 Prise Salz
Zubereitung:
Den Backofen auf 170 °C vorheizen.
Die trockenen Zutaten Mehl, Zucker, Backpulver und eine Prise Salz miteinander gut vermischen. Den Weißwein und das Öl hinzugeben und weiter gut durch rühren, um die verschiedenen Zutaten zu verbinden. Vorsichtig mischen, da dies eher einem Mürbeteig als einem Kuchenteig ähnelt. Auf einem Brett oder auf Backpapier einen 1 cm dicken Teig-Fladen ausbreiten. Anschließend aus dem ausgerollten Teig Kekse in verschiedenen Formen ausschneiden. Wenn Sie dieses Rezept für Kinder backen, können Sie die Kekse mithilfe von Förmchen in Form von Tieren oder lustigen Formen herstellen. In der Weihnachtszeit stellen wir sie in Form von Kipferln her.
Das Blech für 25 Minuten in den heißen Ofen bei 170 °C Umluft. Die Backzeit kann je nach Dicke der Kekse variieren (je dicker die Kekse sind, desto länger dauert das Backen).
Die Canistrelli herausnehmen, wenn sie goldbraun sind. Abkühlen lassen und genießen, zum Tee, Kaffee oder wie oben erwähnt zu Eis.Bild von users/27707 auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 5. Februar 2016
Einige der beliebtesten und bekanntesten Desserts Korsikas, die auf unserem Weihnachtsmenü nicht fehlen dürfen:
Der Fiadone, der traditionelle Zitronen-Käsekuchen
Zutaten:
500 g frischer Brucciu
6 Eier
300 g Zucker
1 Bio Zitrone
1 TL Acqua Vita (fakultativ)
Zubereitung:
Zucker mit Eier schaumig schlagen. Den Brucciu mit einer Gabel zerdrücken und vorsichtig unter die Schaummasse heben und gut verrühren. Die Schale der mit heißem Wasser abgewaschenen und unbehandelten Zitrone, abtrocknen und raspeln. Die geriebene Zitronenschale unter die glatte Käsemasse mischen.
Nach Belieben den Acqua Vita zugeben.
Eine Kuchenform mit einfetten oder mit Backpapier auslegen.
Die Käsemischung eingießen. Bei 180°C ca. 35 – 45 Minuten goldbraun backen.
Abgekühlt als Dessert oder zur Kaffeetafel kalt servieren.Bild von Miluna Tuani, 2013
Und hier nun eine andere Variante, die kulinarische Spezialität aus Porto und Umgebung:
Ambrucciata - Brucciu-Mürbeteigtörtchen
Zubereitung : ca. 15 min
Backzeit : ca. 20 min
Zutaten für 4 Stück
1 Rolle TK-Mürbeteig (oder selber herstellen)
4 große Esslöffel Brucciu
4 EL Zucker
1 unbehandelte Bio Zitrone
1 Eigelb
Zubereitung:
Den Mürbeteig ausrollen und vier Kreise von ca. 10 Zentimeter Durchmesser ausstechen. Den Brucciu mit Zucker und ein wenig Zitronensaft der ausgepressten Zitrone vermischen. Die Teigscheiben an den Seiten sechs mal angreifen und so eine Art Stern formen. Die Teigförmchen nun mit der Brucciumasse anfüllen und mit dem verquirlten Eigelb bestreichen. Ca. 20 Minuten auf mittlerer Stufe (180 °C) backen, bis die Törtchen gebräunt sind. Warm oder kalt servieren und genießen!
Guten Appetit!Foto Miluna Tuani, Julie 2017
‚Fritelle cu‘ Brucciu‘ - kleine, runde Brucciu Krapfen
Eines der traditionellsten Krapfen Rezepte aus Korsika, die ‚Fritelle cu’ Brucciu, Brucciu Krapfen oder Brucciu Bällchen, wie wir sie auch liebevoll nennen.
Der Teig wird mit einem Teelöffel zu runden, kleinen Bällchen geformt und ins heiße Öl gelegt. Sobald sie oben schwimmen und knusprig goldbraun sind, sind sie bereit zum Verzehr. Seit vielen Jahren genießen wir sie auf Jahrmärkten ganzjährig, doch natürlich brutzeln wir sie ab und zu auch zu Hause.
Zutaten für ca. 4 Schleckermäulchen:
2 Eier
250 g Brucciu
160 g Mehl
2 TL Bicarbonat
4 EL Puderzucker
außerdem feiner Zucker zum Bestäuben
Frittieröl
Küchenkrepp
Zubereitung:
Die Eier zu Schaum schlagen.
Den Puderzucker dazugeben.
Den Brucciu mit einer Gabel zerdrücken und unterrühren.
Das gesiebte Mehl und das Bicarbonat dazugeben.
Gut durchmischen.
In einer Friteuse oder Frittierpfanne das Öl heiß werden lassen.
Mit Hilfe eines Teelöffels runde Teigbällchen formen und eins nach dem anderen in das heiße Öl legen und frittieren, bis sie goldbraun sind.
Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Mit feinem Zucker bestreuen und heiß servieren.Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 31. Mai 2015
Fritelle, Krapfen, hier die Variante aus Esskastanienmehl mit Brucciu
Diese Fritelle aus Esskastanienmehl mit Brucciu, sind in der Ess-Kastanien(mehl)saison nicht von der alltäglichen Tafel wegzudenken. Der vollkörnige Geschmack des Esskastanien Mehls vermischt sich mit dem leichten süßen Brucciu zu einer besonderen Gaumenfreude. Heutzutage sind die Fritelle zu einer Spezialität geworden, die man sich zu besonderen Anlässen schmecken lässt und die Feiertage sind einer davon.
Zutaten für ca. 15 Krapfen
200 g Esskastanienmehl
100 g frischen Brucciu
1 Ei
1 Prise Salz
Frittieröl
Milch
Küchenkrepp
Schaumlöffel
Zubereitung:
Aus dem Mehl, dem Ei, der Milch und Salz einen lockeren elastischen Teig herstellen.
Den Brucciu in Würfel schneiden und vorsichtig unterheben.
Das Öl erhitzen und einen vollen Esslöffel Teig mit je einem mit Teig bedecktem Brucciuwürfel ins Öl einlegen und aufgehen lassen, dann die Wärmezufuhr sofort herunterschalten und den Teig von beiden Seiten braun und knusprig braten.
Mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenkrepp gut abtropfen lassen.
So weiterverfahren, bis der Teig aufgebraucht ist. Warm servieren und genießen!
Guten Appetit und viel Spass beim Nachkochen!Bild von ivabalk-782511 auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 3. Februar 2020
Eine weihnachtliche Tafel geht nicht ohne einen leckeren Pudding! Hier die korsische Festtags Version:
Kastanienmehl Pudding (Briuli)
Zutaten für ca. 6 Personen
150 g Esskastanienmehl
1 Liter Milch
4 frische Eier
200 g Zucker
1 Vanilleschote
1 EL Aqua Vita (korsischer klarer Obstlikör) fakultativ
Zubereitung:
Drei Viertel der Milch in einer Kasserolle mit der zerbröselten Vanilleschote auf mittlerer Stufe zum Kochen bringen, damit die Vanille gut ihr Aroma entfaltet;
währenddessen die restliche Milch in eine Schüssel geben; das Kastanienmehl dazugeben und gut durchrühren; die Eier mit dem Zucker mischen und schaumig schlagen; wenn die Milch aufkocht, durch ein Sieb gießen um die Reste der Vanille auszufiltern.
Nun die heiße Vanillemilch in die Mehlmilch gießen und gut durchrühren; in eine Kasserolle geben und dann auf geringer Hitze ca. 10 Minuten erwärmen und dabei ständig umrühren, bis sie dickflüssig wird (aber gut aufpassen, dass die Mischung nicht anbrennt!).
Nun den Ofen auf 200 °c vorheizen; den Ei-Zucker Schaum unter die Mischung heben, und je nach Geschmack 1 EL Aquavita untermischen (nicht notwendig);
Nun die Mischung in eine Kuchenform geben (20 cm Durchmesser) und diese Form in einem Bain Marie (Wasserbad) auf das Backblech stellen; ca. 40 Minuten bei 200 ° C backen. Der Flan sollte gebräunt sein, so wie der Fiadone.
Abkühlen lassen und vor dem Servieren noch ca. 30 Minuten im Kühlschrank aufbewahren!
Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!Bild von Rita auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 22. Juni 2018
Last not least: Hier ein Rezept für den französischen traditionellen Weihnachtsdessert Kuchen, der sich aber auch inzwischen auf Korsika etabliert hat. Er wird in den verschiedensten Formen in den Feinbäckereien als Luxusversion angeboten, aber auch in den herkömmlichen Supermärkten kann man die industriell hergestellten Baumstammbiskuirollen finden. Dieses Rezept ist speziell, da diese Bûche de Noël (wörtlich übersetzt Weihnachts Holzscheit), die Weihnachts Biskuitrolle ohne Backen gefertigt wird und lokale Zutaten, wie der Brucciu und die (selbstgemachten) Canistrelli (Rezept siehe oben) hineingearbeitet werden!
Weihnachts Biskuitrolle
Zubereitung ca. 20 Minuten
Ruhezeit ca. 3 bis 4 h
Zutaten:
Für den Boden:
350 g Hartkekse (bevorzugt Canistrelli mit Mandeln)
1/4 Tasse geschmolzene Butter (30 g) 1 Tasse Mandel Milch (230 ml)
2 – 3 EL Kakaopulver
Dekoration z.B. kandierte Früchte, Marzipanblätter, o.ä. ihrer Kreativität sollen keine Grenzen gesetzt sein
Für die Füllung und die Dekoration:
1 Tasse Schlagsahne 33% - 36% (250 ml)
1 Tasse Brucciu /oder Mascarpone) (120 g)
2 EL Zucker
2 – 3 EL Kakaopulver
Zubehör:
Mixer
Backpapier
Nudelrolle
Küchenpinsel
Zubereitung des Bodens:
Die Kekse durch den Mixer jagen und fein zerbröseln lassen.
Das Kakaopuder hinzugeben und unterheben.
Anschließend die geschmolzene Butter hinzufügen und gut durchrühren, bis der Teig
zu klumpen beginnt.
Danach die Milch hinzugeben und mit den Händen durchkneten, bis ein fester Teig entsteht.
Auf Backpapier legen und mit Hilfe einer Nudelrolle den Teig glatt ausrollen und zu einem Rechteck formen, indem man alle vier Seiten mit einem Messer gerade schneidet und die Reste erneut in den Teig mit einrollt. Beiseite stellen.
Zubereitung der Füllung:
Der Schlagsahne 2 EL Zucker hinzugeben und anschließend steif schlagen.
Danach vorsichtig den zerbröselten Brucciu hinzugeben und gut mit der Schlagsahne zu einer homogenen Masse verrühren.
Die Hälfte auf dem Biskuitboden gleichmäßig verteilen.
Danach den Boden von der unteren Seite nach oben mit Hilfe des Backpapiers zu einer Rolle zusammenrollen.
Die beiden Enden mit Füllung bestreichen und anschließend die Rolle erneut in das Backpapier einrollen, und die beiden Enden wie bei einem Knallbonbon schließen.
3 bis 4 h ruhen lassen.
Nach der Ruhezeit die Biskuitrolle vorsichtig aus dem Backpapier rollen. Unter die andere Hälfte der Füllung 2 EL Kakaopulver mischen.
Die beiden Enden der Biskuitrolle gerade abschneiden und die Rolle mit der Kakaofüllung mit einem Küchenpinsel dekorativ bestreichen. Linien ziehen, damit sie eben wie ein Holzscheit aussieht ( bûche de noël = Weihnachts Holzscheit)
Anschließend mit dem Rest der Füllung mit Hilfe eines Spritzbeutels Häubchen setzen und nach Belieben dekorieren (ich nehme meistens kandierte Früchte und Marzipan-oder Schokoblättchen, Kokosraspeln, gehackte Nüsse. Wie oben erwähnt, sollen ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt werden.
Vor dem Servieren zum Ausklang des Festtages Dinners kalt stellen und dann genießen!Bild von Larry White auf Pixabay 22. Dezember 2018

Ausklang am Kaminfeuer mit gerösteten Esskastanien

Ein Weihnachtsfest ohne geröstete Esskastanien ist auf Korsika kaum vorstellbar. Hier nun Wissenswertes und die traditionellsten Rezepte zu der Goldfrucht, wie sie zu Zeiten genannt wurde: Esskastanien: Winterliche Köstlichkeit für kalte Tage und vor allen Dingen zu Weihnachten als Ausklang des Heiligen Abends vor dem wärmenden Kaminfeuer:
Frisch geröstete Esskastanien schmecken an einem kalten und feuchten Dezembertag besonders gut. Durch Rösten oder Kochen wird das Schalenobst weich und entfaltet so sein typisches nussiges, leicht süßliches Aroma.
Traditionell werden die Esskastanien auf Korsika über der Glut im offenen Kaminfeuer in einer Testu zubereitet, das heißt in einer Art durchlöcherten Pfanne, die man auf einen Dreifuss über die Glut stellt. Aber auch in der Küche finden die Esskastanien vielseitig Verwendung.
Sie werden hauptsächlich zu Mehl verarbeitet und dann als Krapfen, Kuchen, Kekse sowie in Suppen und Nachspeisen wie in den obrigen Kapiteln beschrieben, genossen. Ebenso werden sie glasiert oder püriert als Beilage zu Wildgerichten und als Füllung für Geflügel verzehrt. 
Zunächst noch einmal einige Tipps zur Auswahl und zur Vorbereitung:
Esskastanien entweder sammeln, oder auf dem Markt erstehen! Nur pralle, glänzende Früchte, ohne kleine Löcher (Zeichen von Wurmbefall) auswählen. Empfehlenswert ist es, die frisch gesammelten Früchte ein paar Tage an einem luftigen Ort trocknen zu lassen, damit ein Teil der Stärke verzuckert und die Früchte noch süßer schmecken.Bild von Gaby Stein auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 1. Oktober 2013
Hier das Rezept für die Zubereitung von Esskastanien über der Glut des Kaminfeuers (im korsischen „E Fasgiole“ genannt)
Vorbereitung: ca. 15 Minuten
Zubereitung: ca. 20 Minuten
Zutaten für 4 Personen: 600 g Esskastanien
1 Testu (durchlöcherte Kastanienpfanne)
Holzfeuerglut
1 gute Flasche korsischen Rotwein
Zubereitung:
Den Dreifuß über einer guten Glut aufstellen (auf keinen Fall dürfen Flammen auflodern!)
Die Esskastanien vor der Zubereitung mit einem kleinen, scharfen Messer kreuzweise in der Mitte einschneiden, damit sie nicht durch die Hitze der Glut aufplatzen.
In die Testu-Pfanne legen.
Diese auf den Dreifuß stellen und die Kastanien darin solange rösten, bis sich die äußere Haut nach Außen wölbt. Während des Röstens mehrmals die Kastanien umwallen, damit sie gleichmäßig rösten. Sind sie geröstet, die äußere und innere Haut abpellen und nun zu einem guten roten Wein genießen.
Guten Appetit!Bild von Marc Pascual auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 1. November 2016
Esskastanien im Fenchelsud (E Ballote)
Die wie Esskastanien wie oben beschrieben vorbereiten und dann in einen Topf mit warmen Wasser einlegen, kräftig umrühren, um sie zu waschen. Anschließend die ungenießbaren Früchte aussortieren, sie steigen automatisch an die Oberfläche, da sie durch Wurmbefall porös geworden sind und innen Luft angesammelt haben.
Ruhezeit bei frisch gesammelten Kastanien: einige Tage
Vorbereitung: ca. 15 min
Zubereitung: ca. 20 min
Zutaten für 4 Personen:
600 g Esskastanien
1 Fenchelzweig oder 2 EL Fenchelsamen (im Teefilter)
Salz
Zubereitung:
Die Esskastanien vor der Zubereitung mit einem kleinen, scharfen Messer kreuzweise in der Mitte einritzen, damit sich die Schale leichter ablösen lässt.
Genügend Wasser in einem Topf zum Kochen bringen.
Salz und die Fenchelsamen oder den Fenchelzweig hinzufügen,
Wenn das Wasser kocht, die Kastanien hinzugeben.
Bei mittlerer Hitze zugedeckt garen.
Nach ca. 10 Minuten mit einer Gabel einstechen, um zu testen ob sie schon weich sind, wenn nicht noch ca. 5 – 10 Minuten weiter garen.
Wenn sie weich sind abgießen und heiß (zu einem guten Glas Rotwein) servieren und genießen,
Eine weitere Alternative zur Zubereitung ist sie im Ofen zu backen:
Dazu werden die Esskastanien wie oben erwähnt ausgewählt, gereinigt und dann kreuzweise eingeritzt. Anschließend werden sie auf ein Backblech gelegt und je nach Größe etwa 15 Minuten bei 180 bis 200 Grad geröstet bis sich die Schale nach außen biegt.
Am besten schält man die Früchte mit einem Kochmesser, solange sie noch heiß sind. Dabei ist auch die pelzige Innenhaut vollständig zu entfernen. Dann geht’s ans Genießen! Guten Appetit Bon appetitu!Bild von Marc Pascual auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 1. November 2016Bild von Jill Wellington auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 1. Dezember 2020

Last not least: Euer Weihnachtsgeschenk

Ein Dessert für die Seele: Eine kleine gratis Anekdote aus Korsika mit kulinarischer Thematik: Stammkunden zu sein lohnt sich! Oder Is(s)t man auf Korsika im Restaurant zu spät, macht man eine korsische Diät!
Wie jeden Sommer kehrten wir nach unseren Bergwanderungen an der Seengruppe bei Corte in eines unserer Stammlokale ein, einem Restaurant auf dem Place de Paoli im Zentrum der Stadt.
Wir genossen die leckere, leichte lokale Küche, die Gitarrenmusik und den sommerlichen Trubel der Stadt.
Nach der Stille der Berge, der wilden Natur um den Melo und Capitellu See herum, tat uns das ebenso gut wie die Ruhe.
Der Wirt begrüßte uns jedes Jahr persönlich freundlich und servierte uns einen Apero und einen Digestif auf Kosten des Hauses für seine lieben Stammkunden, sogar ein paar Worte Deutsch hatte er dazugelernt.
Dann im Winterurlaub kamen wir auch wieder in Corte vorbei und kehrten auf dem Place de Paoli in das kleine Restaurant ein, das zur Pizzeria gehörte und anstelle des sommerüberladenden Lokals geöffnet hatte.
Auch hier wurden wir reichhaltig mit Hartwurstwarenplatten, Pasteten, frischen Salaten, leckeren Wildschweinragouts, hausgemachten Gnocchi, Lasagne und Cannelloni bewirtet.
Ebenso der Nachtisch mit lokaler Käseplatte, Kuchen und Eis waren ausgezeichnet, wie der dazu gehörende Wein, Muskat und Magenbitter und alles für einen interessanten Preis.
Café und hausgebackene süße Krapfen gingen auf die Kosten des Hauses. Für uns war das unsere Stammadresse geworden.
Einige Jahre später, als ich schon auf der Insel lebte, machte ich eine Rundfahrt mit einer Freundin, die mich besuchen gekommen war. Sie wollte mich auf jeden Fall zum Essen einladen und sie bestand darauf, dass ich ihr eine gute Adresse, sprich ein sich lohnendes Restaurant, empfehlen sollte. Da ich einfach kein anderes im Sinn hatte, machten wir uns also auf nach Corte.
Es war wieder Winter. Wir hatten eine Art Langlaufski Wanderung auf dem Cosciunu Plateau gemacht, so sehnten wir uns einfach nach einem leckeren rustikalen Mahl, nah am Kaminfeuer, wie es in
unserem kleinen winterlichen Stammlokal, auf dem Place de Paoli üblich war.
Es war gegen 21 h 30 als wir einkehrten. Einige Gäste saßen beim Essen an den Tischen, aber ich fragte trotzdem den Ober (unser Wirt schien nicht da zu sein), ob es noch möglich sei zu speisen.
Er schaute uns griesgrämig an und entgegnete, dass es schon ein wenig spät sei. Aber ich zeigte auf die speisenden Gäste und erklärte, dass wir extra von weit her kamen, um bei ihnen einzukehren und dass wir Stammkunden seien.
Natürlich fragte ich auch, ob der Herr Wirt da sei. Der Ober schaute uns mit dem unsympathischsten Ausdruck an, den er aufsetzen konnte, wies uns aber einen Tisch in der Ecke neben dem WC zu.
Wir warteten fast eine halbe Stunde, bis er wieder kam. Währenddessen hatten die anderen Kunden ihr Mal beendet und verließen einer nach dem anderen das Lokal. Wir blieben also die Einzigen und die Letzten. Die Musik wurde ausgestellt und auch das Ambiente, das Elektro Kerzenlicht auf den Tischen, wurde von einer grellen Halogenlampe am Tresen ausgetauscht. Der Ober räumte die Tische ab, begann mit dem Fegen des Bodens, schippte den Staub in das Kaminfeuer, welches auf zischte und unangenehmen Qualm verursachte und stellte die Stühle auf die Tische.
Dann kam er wie zufällig wieder an unseren Tisch und fragte, was wir trinken wollten. Wir bestellen und er ließ uns noch eine weitere halbe Stunde warten; diesmal hörte man geräuschvoll das Geschirr in der Küche klappern. Es roch stark nach Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Schließlich brachte er die Getränke und fragte ob wir wirklich noch Essen wollten. Ich antwortete mit ”ja” und fragte nach der Karte. Die Antwort kam schneller als die Bedienung: es gäbe nur noch das Einheitsmenü: Salat, Lasagne oder Cannelloni und Fiadone als Nachspeise.
Wir bestellten also zwei Menüs und zu unserem Erstaunen kam das Essen schneller, als wir dachten. Ich hatte meiner Freundin erklärt, dass alle Speisen auf dem Dreifuss über dem Kaminfeuer auf traditionelle Weise zubereitet werden, doch das Feuer war am Ausgehen und der Herr Ober servierte uns schon den Salat, die Cannelloni, die Lasagne und den Fiadone gleichzeitig. Und er kam gleich darauf mit der Rechnung auf dem Teller zurück. Wir widmeten uns erst dem Essen. Zum Glück!
Denn uns fielen fast die Augen heraus: Meine Freundin setzte ihre Lesebrille auf, um zu erkennen, was genau sich auf dem Teller befand: Der Salat bestand aus einem einzigen winzigen Salatblatt, einer viertel Tomate mit Kernen, und einer halben Gurkenscheibe mit Schale.
Meine Freundin schaute mich finster an, da ich schon seit einiger Zeit ihr Magenknurren vernommen hatte, zumal wir den ganzen Tag über aktiven Sport betrieben hatten.
Ich fragte den Ober nach Dressing und Brot, doch er schüttelte den Kopf und erklärte uns, dass sie nichts mehr hätten!
Hmm, die Lasagne meiner Freundin war in einer Mini-Auflaufform serviert worden, so eine Art Terrinenform, und maß die ganze 3 x 4 cm!!!
Auf meinem Teller hatte ich zwei Cannelloni in der Größe eines Kinderdaumens. Man könnte annehmen, es war ein Cannelloni in zwei geteilt! Die Füllung war dazu noch kalt.
Das Gesicht meiner Freundin verfinsterte sich immer mehr, als sie ihr Salatblatt ohne Salz und Pfeffer, ohne Öl und Essig herunterwürgte.
Nachdem sie dann schweigend auch ihre Mini-Lasagne vertilgt hatte, flüsterte sie mir ungehalten: “Und du hast mir gesagt, das sei das beste Restaurant auf der ganzen Insel, na ehrlich, du bist nicht gerade anspruchsvoll…“ -
„Bisher sind wir immer gut bewirtet worden“, flüsterte ich zurück, als der Ober das Licht ausstellte und nur die Notausgangsbeleuchtung anließ.
Er hatte sich schon in seinen Mantel gehüllt, und steckte sich nervös eine Zigarette an, in der offenen Tür, die einen kalten Wind hinein wehte und uns im Durchzug frösteln ließ.
„Jetzt reicht es mir aber“, schrie meine Freundin fast! - Sie schob das Stückchen Fiadone beiseite, das von der Grösse eher aus einem Puppenstuben-Restaurant stammte, das sie gerade mit einem Bissen heruntergeschluckt hatte. Sie nahm ihre Tasche zur Hand und kramte nach ihrem Portemonnaie.
„Wie viel?“ fragte sie mich.
Ich schluckte meinen Fiadone Krümel runter und nahm die Rechnung in die Hand. Ich rieb mir die Augen, mehrmals, im Zwielicht, hielt sie Richtung der Lampe und wurde weiß wie die Wand.
„Das ist doch nicht möglich, zwei Menüs, eine kleine Flasche Rotwein, eine Orezza 950 FF!!!“.
Meine Freundin drängte und legte einen Hundert Franc Schein auf den Teller.
„Das wird wohl reichen, oder?“ Sie stand auf, um ihre Jacke zu nehmen.
„Herr Ober, wir möchten zahlen!“
Ich dachte. “Bist du sicher?“ Sie schaute mich erstaunt an.
„Was ist denn los? Warum bist du so starr, ist dir der Obstschnaps im Kuchen in den Kopf gestiegen?“
Verneinend schüttelte ich den Kopf und schob ihr die Rechnung vor die Nase.
Ihre Augen wurden größer und glühender als die Kohlen im Kaminfeuer.
„Das gibt’s doch nicht, halt mich fest oder ich raste aus: neun - hundert-fünfzig Francs!!! Für diesen Scheißfraß? In Lupen Menge? Ich gehe nicht ins Restaurant, um eine Diät zu machen! Der hat sich sicher in einer Null geirrt, geh hin und regle das, ich spreche nicht genügend Französisch!“
Der Ober trat seine Zigarette aus und kam an unseren Tisch. Er wollte den Geldschein mit der Rechnung an sich nehmen, doch meine Freundin riss ihm den Teller aus der Hand.
„Verzeihung, aber ich glaube, da liegt ein Irrtum vor, für zwei Menüs und Getränke können sie doch nicht eine solche Summe nehmen!“
Er schaute mich noch griesgrämiger an und entgegnete trocken.
„Das sind die Preise für die Bewirtung und den Service nach 21 Uhr!“
Ich schüttelte den Kopf und blieb stur. „Zeigen Sie mir bitte Ihre Karte mit den Preisen, oder wir weigern uns, diese Summe zu bezahlen!“ Wir hatten nicht mal so viel bei uns und in der Gegend gab es damals kaum funktionierende Bankautomaten.
„Die Tageskarte wird abends entfernt und vernichtet. Wenn sie nicht zahlen wollen, dann werde ich meine Rausschmeißer rufen, die sich um sie kümmern werden, drei Muskelprotze und ehemalige Sträflinge, gewalttätig und gefährlich!“
„Na bitte sehr, sie machen uns keine Angst, meine Freundin und ich sind Judo und Karate Queens, keiner rückt uns an die Pelle.“
Der Ober wollte gerade zum Telefon gehen, als ein Geländewagen vor dem Lokal parkte und ein Herr gleich danach in den Raum trat, den ich sofort als Wirt erkannte.
Ich stürzte mich beinahe auf ihn und erklärte ihm in Kurzform alles. Erst lachte er, aber dann wurde er ärgerlich.
„Charles, das ist nicht das erste Mal, dass du meine Stammkunden abzocken willst, morgen sende ich dir dein letztes Gehalt zu und dann "a vedeci", du bist gefeuert!“
Mit einem giftigen Blick nahm Charles seine Sachen und zog brabbelnd vor sich hin ab.
„Meine lieben Damen, wie ich sehe, haben sie nicht gut gespeist“.
Wir schüttelten verneinend den Kopf, noch immer mit knurrenden Mägen.
„Na dann setzt euch hier an den Tisch vor dem Kamin, ich bereite euch persönlich eine Kleinigkeit zu.” -
Er schürte das Kaminfeuer, erhellte den Raum, stellte leise korsische Musik an und wenig später servierte er uns wie zu alten Zeiten ein reichhaltiges, leckeres Menü und alles, aber auch alles gratis.
Da lohnt es sich doch wirklich, Stammkunden zu sein.Foto und Text © Miluna Tuani

Wichtige Links und Frohe Weihnachten, Bon Natale a voi tutti

Hier geht es zu meinen anderen Büchern mit Weihnachts- und Feierlichkeiten Thematik. 
In einer der anderen Bände stellt die Autorin im Detail weitere kulinarische Besonderheiten der Insel der Schönheit vor. Korsika Kulinaria Winter Kurztrip, Milunas Herbst & Winter Rezeptideen, sowie Saisonbezogene Rezepte, kulinarische Insidertipps und vieles mehr.Einfach dranbleiben auf ihren Korsika Info- und Autorenseiten!
Danke fürs Lesen, Liken, Rezensieren und teilen!
Hier geht es zu den !!!KORSIKA WEIHNACHTS und NEUJAHRS GESCHENK IDEEN LAST UND EVER MINUTE!!!
Hier geht es zu einer weiteren Weihnachtsgeschichte der Autorin:
Notte Santa Heilige Nacht der Wunder
Diese Erzählung handelt von einer übernatürlichen Begegnung in der Weihnachtsnacht auf der Insel Korsika: die Protagonistin, Alisa, die allein mit ihren Tieren in den Bergen der korsischen Wildnis auf der anderen Seite eines Flusses lebt, ist einer ungewöhnlichen Situation ausgesetzt: ist es nun eine Wunscherscheinung, hervorgerufen durch die unterdrückte tiefe Hoffnung, ein Delirium, oder einfach wahre Realität, was sie wahrnimmt? Wie auch immer, wir wissen bekanntlich geschehen Wunder in der Weihnachtsnacht.Und hier geht's zum Trailer
Basgi aus Korsika, frohe Weihnachten und einen gesunden Rutsch ins Neue Jahr, wünscht Ihnen
Ihre Miluna
Bild von Mariya auf Pixabay Veröffentlichungsdatum 20. November 2022

Impressum

Texte: Miluna Tuani
Bildmaterialien: Bild von Birgit auf Pixabay, Brocciu passu Foto von Pierre Bona, auf Wikipedia, Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay, Zitronatzitrone Foto: Johann Werfring, Bild von Silvia auf Pixabay
Cover: Bild von Terri Cnudde auf Pixabay
Lektorat: Miluna Tuani
Korrektorat: Miluna Tuani
Übersetzung: Miluna Tuani
Satz: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 22.12.2022

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Allen Lecker Schmecker-innen, die die mediterrane Küche und die Spezialitäten Korsika lieben.

Nächste Seite
Seite 1 /