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Sehenswürdigkeiten auf Korsika Das Hochplateau von Coscione

Sehenswürdigkeiten auf Korsika Das Hochplateau von Coscione Das Hochplateau von Coscione ist die größte Hochebene der Insel Korsika. Diese übernatürlich schöne Hochebene in den Bergen des Alta Rocca wird auch das Tibet Korsikas genannt, es ist ein Ort, an dem man sich wie in eine andere Welt versetzt fühlt: Zwischen sanften Anhöhen, frischgrünen Hügeln, Bächlein, die Pozzine genannt werden, wilden Pferden, friedlich grasenden Kühen und gründelnden Schweinen, optimal für Wanderungen mit einem ganz besonderen Flair, Meditationen, und einfachem Genießen. Begleiten Sie Miluna Tuani auf der Reise in einen der bezaubernden Orte Korsikas.

Das Hochplateau von Coscione

Das Hochplateau von Coscione 
Das Hochplateau von Coscione ist die größte Hochebene der Insel und besteht aus einer Reihe von mittelhohen Bergen und Hügeln, bewachsen mit Buchen, Tannen und Erlen und einem Klima verhältnismäßig wolkig, feucht und kühlen Klima – man könnte meinen, hier in Sibirien zu sein. Das hüglige Relief des Plateaus mit seinen zahlreichen Quellen, Bächlein, Pozzine verleihen ihm einen einzigartigen Eindruck, wie nirgendwo anders auf der Insel. Die Pozzine genannten Bächlein durchziehen die Hochebene von Coscione. Das Coscione hat eine Gesamtfläche von 11228 Hektar, eine liegt an der niedrigsten Stelle auf 430 m und eine maximale Höhe von 2134 m. Die Westseite des Bavella-Massivs schließt zusammen mit der Erhebung des Punta Di u Fornellu im Osten diese Zone ab, die an den Monte Alcudina und an das Tal von Asinao, in sanftem grünen Hügelland grenzt. Der Monte Alcudina ist mit 2.136 m die höchste Erhebung im Süden Korsikas. Vom Gipfel überblickt man, gutes Wetter vorausgesetzt, fast die gesamte Bergwelt der Insel der Schönheit. Im Norden erkennt man den markanten Gipfel Paglia Orba, den mächtigen Monte Rotondo und die höchste Erhebung Korsikas, den Monte Cinto (2.706 m). Direkt im Süden liegt das Bavella-Massiv. Bei guten Sichtverhältnissen erkennt man auch die Insel Elba und das italienische Festland im Osten. Blick auf Zicavo
Das Plateau Coscione erreicht zum Beispiel von Zicavu aus: Nach dem Dorf folgt man ca. 1 1/2 km der Straße D 69 in Richtung Cozzano und biegt dann nach rechts auf die D 428 ab, bis zur Bergerie de Bassetta. (Gut geführte Gîte/Auberge bei Agnès und Toussaint) von dort, bzw. von der nahe gelegenen Kapelle San Petru, durchquert man zu Fuß diesen Teil des Coscione und kommt an den Bergeries von Cavallara (1520 m) vorbei (dort spielt meine erste Coscione-Anekdote) und in ca. drei Stunden auf gut markierten Wegen führt es zum Gipfel des Monte Alcudina. Nach etwa einer Stunde trifft man auf den anspruchsvollen Fernwanderweg GR 20, welcher Korsika in 15 Tagesetappen von Nord nach Süd durchquert. Man kann aber auch die Südseite des Coscione von Quenza aus erreichen: Man durchquert das Dorf, dann man nach rechts ab, und folgt dem Weg bis zu einer Piste. Man durchquert einen Wald, dann kommt man an dem Reitercamp «Jallicu» (auf der linken Seite) vorbei, anschließend steigt die Straße in ziemlich engen Kurven an, in Richtung der verlassenen Skistation neben der Refuge von Bucchinera, bis man in einer Mondlandschaft ankommt. Von dort nun kann man seine Wanderung in die Hochebene fortsetzen. Eine Piste durchquert dieses bizarre schöne Naturschauspiel: auf der rechten Seite sieht man nach etwa einer Stunde Wanderung das Castellu d’Urnucciu, (1745 m), eine spektakuläre vulkanartige Erhöhung, umgeben von weideartigen Hügeln und Pozzine, Bächlein, weidenden Kühen, Pferden und Schweinen.Bizarres Naturschauspiel: Die Erhebung Castellu d’Urnucciu Und wenn man der Piste weiter folgt (ca.1 h 30), kann man die Punta di Tozzarella (1748 m ) erklimmen, auf der sich die Ruinen einer ehemalige Sternwarte aus Nizza befinden; von dort oben hat man eine außergewöhnlich gute Sicht über das ganze Hochplateau (klares Wettervorausgesetzt). In der bemerkenswerten Landschaft findet man außergewöhnliche Pflanzen und eine reiche Blumenauswahl, u.a. zahlreiche Vegetationen aus alpinen Gegenden, auch endemische Arten sind dort lokalisiert, wie das zierliche Trisetum und das Trisetum Conrad, eine Art Hanfgras, der korsische Eisenhut (Aconitum corsicum) und einige Wüstenpflänzchen wie der Herniaria latifolia, die nur von der Luftfeuchtigkeit leben. Aber auch selten gewordene Tierarten kann man im Coscione ausmachen: Die einzige Hirschpopulation, die 1998 wieder eingeführt wurde, das Mufflon (127 Tiere wurden in den letzten Jahren gesichtet), aber auch die gute alte korsische Forelle tummelt sich in den Bächen des Coscione. Aber auch diverse Insekten, darunter Schmetterlinge (Papilio hospiton), Käfer und Kriechtiere, leben auf dem Hochplateau. Das Coscione ist zu jederzeit besuchbar, nur muss man wissen dass man im Winter die Refuge Bucchinera nur mit Winterausrüstung erreichen kann…und den Rest des Jahressollte man immer einen Kompass mit sich tragen, da es passieren kann, dass auf einmal dichter Nebel aufkommt, und man sich schnell verirren kann (was mir passiert ist, siehe meiner 2. Anekdote zum Coscione).Was mich persönlich mit dem Coscione verbindet? ganz einfach, für mich ist es das schönste Plätzchen auf dieser Insel, jedes mal wenn ich dort war, gelang es mir, mich von allem Trubel des Alltags zu befreien, schon das Durchqueren an sich war wie Tiefenmeditation, Seelenbalsam, eine Art Pellerinage, und das zu jeder Jahreszeit. Einige meiner Werke sind von diesem Ort beeinflusst, oder die Uridee ist mir vor Ort gekommen, wie u.a. meine Comicstory, «Shiwa, der Hund von den Sternen» mein Gedicht «Alcudina», und auch in meinem ersten Roman «Wie Blätter im Wind” (in Überarbeitung) spielt dieser Ort eine wichtige Rolle: Realität und übernatürliche Wahrnehmungen vermischen sich bei der Protagonistin an diesem Ort, die dadurch in eine unangenehme Lage gerät, nahe der Refuge Croce und der Refuge Brassata. Vor Ort hatte ich meist eines meiner Instrumente mit, und improvisierte meditativen Gesang begleitet von meiner keltischen Harfe, die auch bei Wind noch dazu übernatürliche Resonanzen von sich gab, die ich auch aufnahm, aber leider sind die Kassetten von damals nicht mehr in abspielbaren Zustand. So bleiben einfach nur außergewöhnliche Erinnerungen.© Miluna Tuani

Anekdoten aus Korsika Fast zweimal schiefgegangen

Es war im Sommer 1986, mein Vater und ich waren wie jedes Jahr auf unserer sommerlichen Bergwanderung. Ausgestattet mit allem Notwendigen (u.a. Vitamin-Mineralriegel und Trinkpulver), zusätzlich Praktischem (Minileichtfaltzelt, Solar-Lampen-Radios usw.) und Unpraktischem (wie z.B. die komplette Fotoausrüstung für unsere astronomischen Himmelsaufnahmen, die ungefähr 15 kg wog). Diesmal sollte unser Ziel der Monte Alcudina (2134 m) im Süden der Insel sein, der im Herzen des Hochplateaus du Cosciune liegt, durch die die GR20 führt, und die Wanderroute eigentlich gut signalisiert ist. (Weitere Informationen zum Plateau di Cosciune, in einem anderem Buch!) Sehr früh am Morgen fuhren wir mit unserem Pistenschruppi (unser marsroter Golf GtD) bis zu einer Hirtenhütte hoch, parkten dort unseren Wagen, und bereiteten anschließend unseren Abmarsch vor. Mit der Karte in der Hand wanderten wir dann etwa 1, 5 Stunden sehr bequem über die grüne Hochebene in das Plateau di Coscione hinein. Dieses Hochplateau verbreitet einen mystisch aber friedvollen Eindruck auf den Durchwandernden. Man könnte denken, sich in einer anderen Welt zu befinden, und gleich einem Fabelwesen, einem edlem Ritter auf seinem Ross, oder einem feuerspeiendem Drachen zu begegnen. Wir überquerten einige Bäche und gelangten schließlich an eine Schaukelbrücke, bei deren überqueren ich unweigerlich an die Szene in dritten Indiana Jones Film denken musste, aber keine Sorge, Krokodile gibt es in diesem Teil Korsikas in den Bergbächen nicht! Und dann begann der Aufstieg zum Monte Alcudina, im Zickzack kreuz und quer durch den Zauberwald. An einer Quelle tankten wir noch mal Wasser auf. (Ist im Reiseführer beschrieben!) und oberhalb der Quelle entdeckten wir die Ruinen der alten Refuge I Pidinelli, wo zelten erlaubt ist. (war damals erlaubt) Wir nahmen uns vor, hier vor Dunkelheit auf dem Rückweg unser Lager aufzuschlagen. Dann folgten wir dem Weg zum Aufstieg des Monte Alcudina, es schien uns ziemlich einfach, da wir Schwierigeres gewöhnt waren, es ging zwar immer bergauf, aber wir mussten wenig klettern. Wir hatten eine herrliche Sicht auf die grünen anliegenden Hügel und Steinbrockenflächen und auf das Bavellamassiv. Es war fast Mittag, heiß und feucht, als wir endlich den Gipfel des Monte Alcudina erreicht hatten. Wir warfen unser Gepäck ab, und näherten uns dem Betonkreuz, um nun die so viel beschriebene Sicht zu genießen. Doch auf einmal stiegen Nebelschwaden auf, die schnell ganz und gar die Sicht versperrten. Müde und enttäuscht ließen wir uns nieder und genossen eine Stärkung, und packten die Fotoapparate wieder ein. Wir beschlossen noch ein Weilchen zu warten, in der Hoffnung der Nebel würde sich legen, und wir könnten noch einige tolle Aufnahmen schießen, aber nichts. Der Nebel blieb und wir entschieden uns aufzubrechen. Da wir schon vorher ernsthaft die Karte studiert hatten, wussten wir, dass es zwei Wege zurückgab, den einem der GR20 weiter zu folgen in einem steilen Abstieg bis zur nächsten Bergerie, oder denselben Weg zurückzugehen. Beide waren wir uns einig, dass wir das nicht wollten, also machten wir uns an den Abstieg, wir dachten daran, in der Hütte Asinao zu übernachten, und morgen dann noch einmal den Gipfel des Alcudina zu erklimmen, in der Hoffnung, diesmal von der Sicht zu kosten, ohne Nebel! Nun folgte ein recht steiler, insgesamt unangenehmer Abstieg zur Hütte. Der Nebel blieb dicht, und nach unseren Berechnungen und den Beschreibungen im Reiseführer, hätten wir die Unterkunft schon lange erreichen müssen. Wir waren lange den Markierungen gefolgt, doch an einer Stelle trennten sie sich, wir bogen nach rechts ab, und im Dunst hatten wir anscheinend die Markierung übersehen und waren immer weiter ins Innere gelaufen... und das stundenlang! Irgendwann waren wir sicher: Wir hatten uns verlaufen. Doch als der Nebel sich legte kamen wir in einer Art Tal an, vor uns breitete sich eine grüne Ebene aus, durch die ein Bächlein floss, umsäumt von einigen Bäumen und Felsbrocken, die sicher einer nach dem anderen anreihten. Am Horizont konnte man eine Art Wald ausmachen, Buschwerk breitete sich überall aus, einzelne Baumgruppen reihten sich dicht aneinander. Das schien uns das perfekte Plätzchen, um Rast zu machen. Mein Vater schaute sich um und entschloss hier über Nacht zu bleiben, um die notwendigen Fotos vom Sternenhimmel zu machen. Wir hatten freien Blick ins Zentrum, und auch ein wenig gen Osten und Süden. Also suchten wir ein geeignetes Plätzchen, um unsere Minifaltzelte aufzustellen. Doch da gab es ein Problem, wir hatten einen Sack Proviant gegen den Zeltsack ausgetauscht, den Proviant geleert um noch die Fotoausrüstung darin zu verstauen. Nicht so schlimm, wir hatten ja auch jeder seine Aluwärmedecke dabei und außerdem war es Sommer und die Sommernächte waren lau (Sicher, aber sie sind auch sehr feucht! Vor allen Dingen im Hochgebirge!) Wir hatten uns eine Baumgruppe mit einigen glatten und flachen Felsen als Nachtquartier ausgesucht, und richteten unsere Lager ein. Uns blieb als Proviant gerade noch ein Stück Brot, ein Zipfel Salami, eine Zitrone und zwei Kraftriegel, Wasser hatten wir ja am Bach genug. Wir verspeisten unser „Abendessen“ und hoben die Zitrone und die Riegel für den kommenden Tag auf. Dann bauten wir unsere Astrofotogeräte auf und warteten auf die Nacht, die bald kam, und eine enorme Woge von Feuchtigkeit mit sich brachte, denn der aufgelöste Nebel fiel herab. Das hatte zur Folge hatte dass die Objektive unserer Kameras und des transportablen Miniteleskops ständig von der Feuchtigkeit anliefen. Mein Vater fluchte verärgert, wischte hier und da und überall herum, doch es nütze nichts, er wusste, dass auf den teuren Hochempfindlichkeitsfilmen nichts drauf sein würde, als die Spuren verschmierter Wassertropfen, also gab er auf. Wir bauten alles ab, und verkrochen uns dass auf einen glatten „Bettstein“ und gewickelten uns in unsere Aluwärmedecken ein, da die Feuchtigkeit uns in die Knochen kroch und wir schon wie durchgeweicht waren. Unser Zähneklappern übertönte unser Magenknurren, aber ich beschwerte mich nicht, ich fand diese Art von Abendteuerwanderungen einfach aufregend und schön, so völlig im Schoße meiner Mama Corsica zu ruhen, den schwarzn sternenübersäten Himmel zu betrachten, die Sternschnuppen fallen zu sehen, den Stimmen der Nacht zu lauschen: Ja, das war für mich das höchste Glück. Mein Vater dagegen war etwas besorgter, kalkulierte, studierte nochmals die Karten im Schein der Solartaschenlampe, adjustierte den Kompass, denn dank unseres lieben Polarsterns wussten wir ja, wo Norden war, um sicher zu gehen, dass wir morgen den Weg, sprich den GR20 wiederfanden. Einige Kühe gesellten sich zu uns, ich überlegte, ob die eine mit dem dicken vollen Euter wohl etwas dagegen hätte, wenn ich ein wenig Milch abzapfen würde, doch als ich nach ihr rief, drehte sie sich schnaubend um, zeigte mir ihren Hintern und balancierte uns einen riesigen, dampfenden und stark stinkenden Fladen vor die Nasen. Mein Vater sagte mir, dass ich mir daran die Hände wärmen könnte, und ich entgegnete: „Danke sehr, aber so kalte Hände habe ich nun auch nicht!“ Einige Schweine grunzen in der Nähe, ein Nachtvogel kauzte, es raschelte im Gebüsch und in der Ferne hörte man einen eigenartigen Tierschrei, der mir die Gänsehaut aufsteigen ließ ... wahrscheinlich ­ eine Malacella, eine Art Eule (nur komisch, dass der Schrei vom Boden her kam - wir wussten damals nicht, dass es auf Korsika von Füchsen nur so wimmelt! (Dazu noch von hungrigen Füchsen!!!) Aber nichts ließ meine himmlische paradiesische Ruhe stören, ich schlief dann sogar auf meinem luxuriösem bequemen Steinbett ein, da mir mein Vater versicherte, Wache zu halten. Erst als die Sonne mir ins Gesicht schien, wachte ich auf. Ich rollte mich von einer Steinliege schaute mich um und entdeckte meinen Vater, der gerade nach einem Bad aus dem Bach stieg. Er trocknete sich auf einem Felsen in der Sonne, wie auch seine Kleidung, auf einem Busch neben ihm. Dabei lutschte er eine halbe Zitrone aus. Ich nahm dann auch mein Bad, das Wasser war kalt aber erfrischend. Schließlich mischte ich meine Wasserflasche mit meiner halben Zitrone (ein wirklich erfrischendes Frühstück!), dann machten wir uns abmarschbereit. Mit Hilfe des Kompass in der Hand orientierten wir uns, und liefen einfach in die kalkulierte Richtung, der Bergerie, bei der wir unser Auto hatten stehen lassen. Wir überquerten eine weitere weite Ebene, erklommen Hügel, Berggruppen, durchquerten einen dunklen Wald, und siehe da, wir stießen wieder auf die Markierung der GR20, kurz vor der Hängebrücke, die wir beim Aufmarsch überquert hatten. Mein Vater war sichtlich erleichtert, anscheinend hatte er sich mehr Sorgen gemacht, als er zugeben wollte...nach kurzen Pausen kamen wir am frühen Nachmittag endlich wieder bei der Bergerie an, die nun scheinbar belegt war. Einige Geländewagen standen davor. Wir legten zuerst unser Gepäck im Auto ab, zogen uns um, dann schlug mein Vater vor, in der Bergerie zu fragen, ob sie nicht frischen Käse, Wurst und Brot verkauften (denn bei einem Aufenthalt im vorigen Jahr hatten wir ein Schild mit etwa Verkauf von Proviant entdeckt!), da uns im Wagen auch nur noch einige Trockenriegel blieben und wir darauf irgendwie keinen Appetit hatten.Also machten wir uns auf, mein Vater klopfte an die Holztür, aus dem Inneren klangen laute grobe Männerstimmen, und die Tür wurde schwungvoll geöffnet, wie immer schob mich mein Vater vor, damit ich in Französisch unsere Frage stellen konnte; ein weißbärtiger, rotwangiger Herr in Hirtenkleidung öffnete die Tür und schaute uns wie zwei eben gelandete Außerirdische an. Hinter im lugten seine Kumpanen zu uns hinüber.„Äh, Verzeihen Sie die Störung, aber wir kommen gerade vom Alcudina, und unser Proviant ist aufgebraucht, da wollten wir sie fragen, ob sie eventuell, Brot, Käse und Wurst verkaufen...“ - Wir ernteten erst ernstes Schweigen, dann lachte der Hirte laut auf, und rief, „Na dann kommt mal rein, sicher, wir haben alles da, setzt euch, liebe Wanderer, ihr kommt also vom Alcudina, wie war es denn da oben?" - Fein, das Eis war scheinbar gebrochen, wir traten ein und setzten uns auf die quietschende Holzbank, es roch stark nach Rauch und Gebratenem, aromatischen Käse, Hartwurstwaren und anscheinend frischgebackenem Brot und nach einem süßlich würzigen Alkohol; die anderen Anwesenden schüttelten uns die Hände, und einige jüngere Männer starrten mich von Kopf bis Fuß an (ich hatte doch besser meine lange Wanderhose anbehalten sollen, ich fühlte mich da in meiner kurzen Shorts etwas unwohl...). Man setzte uns eine magenfeste Hirtenmahlzeit vor: Brot, Ziegenkäse, (den besten, den ich je auf Korsika gegessen habe: Würzig schnittfest, weiß und frisch auf der Zunge zergehend), rohen würzigen Schinken (ebenso urig mit einmaligem rauchigen Geschmack), und wir bedienten uns hungrig, dazu schenkte man uns diesen würzig süßen Wein ein, den mein Vater begeistert leerte, ein Glas nach anderen; ich lehnte ab und wurde wie entgeistert angeschaut, ich erklärte, ich müsste nachher fahren, aber scheinbar verstanden sie das nicht, wie dem auch sei, mein Vater begann zu erzählen, ich machte den Bericht von unserer Tour, und die Stunden vergingen, der alte Hirte stellte viele Fragen, ich dolmetschte, von einem zum anderen, hatte dann aber bald genug und flüsterte meinem Vater zu, das er immer „oui oui“ antworten solle, was er dann auch tat, schon sehr angesäuselt vom süßen Muskatwein. Dann auf einmal bat mich der alte Hirte, mit seinem jüngeren Sohn ein wenig nach draußen zu gehen, er würde mir die Pferde zeigen, da er etwas mit meinem Vater unter vier Augen besprechen wollte. Ich dankte zufrieden, endlich aus diesem stickigen Raum herauszukommen, denn mir blieb allmählich die Luft weg. So folgte ich dem jungen Hirten, der ja so außergewöhnlich „hübsch“ war, dass ich ihn im Stillen "Quasimodocorso" nannte. Er hatte ein Auge schief stehen und schielte auf seine völlig verunstaltete und verformte Nase, die Ohren hingen wie Kohlblätter herab, sein Mund hatte die Form einer Person, die gerade hundert Zitronen verspeist hatte, sein ganzes Gesicht war verpickelt, und beim Sprechen,stotterte er so extrem, das man kein Wort verstand. Er rief mir zu: „Ko-oo-mm-m i i i i iccciiicchhh z z zz zzeeeeeiii ggggeeeeeeeeee dddiiiiiirrrrrrrrrr dddddddddiii Pfffffeeeeeeee-rrr-ddd-eeeeeee“, und ich folgte im zu der höher gelegenen Koppel. Ich hatte mir meinen Strohhut aufgesetzt, da die Sonne zu stechen begann. Oben angekommen, pfiff er erstaunlich stark und sprühte dabei eine Welle Spucke in die Luft, ach ja, er hatte fast keinen Zahn im Mund!!!Einige wunderschöne Pferde kamen an galoppiert, ich nährte mich ihnen und er gab mir hartes Brot, um sie damit zu füttern; sie ließen sich streicheln und schnüffelten mir ganz sanft die Hände ab. Er nahm wieder das Wort auf, und für diesen Satz brauchte er fast eine halbe Stunde. Hier die Übersetzung:„Das sind alles unsere Tiere, wir züchten sie und verkaufen sie dann die Reitställe hier in der Gegend, wir haben auch Kühe, Schweine, Ziegen und Schafe, meinem Vater gehören all diese Tiere, die hier in der Saison frei auf dem Plateau leben. Wir haben ein großes Anwesen, das letzte Haus nach dem Dorf auf der rechten Seite, wo meine Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, meine Schwestern, mein Bruder mit seiner Frau und ich leben, wir haben Hühner, Enten, Gänse, einen großen Obst - und Gemüsegarten, Esel, Hunde, Katzen... und ich bin der François!“ Ich erwiderte: „Das ist ja wunderschön, ihr lebt also alle hier in dieser zauberhaften Hochebene, welch eine Chance!“ Er antwortete mit einem giggligen krächzendem Lachen „Ja, ja, ja, ja...“Dann begann er Blümchen zu sammeln, nahm mir meinem Strohhut ab und befestigte sie darauf, und setzte ihn mir wieder auf, mich dabei mit verliebten Augen und einem schalkigen fratzigen Lächeln anschauend. Ich zog mich ein wenig zurück, sagte nur „Danke sehr“ und begann nach unten zur Hütte zu laufen, da öffnete sich die Tür und der alte Hirte rief mir zu, „Hoho, komm mal schnell her, wir brauchen da jemanden zum Übersetzen!"Ich beeilte mich und ging wieder in die rauchige Hütte hinein und setzte mich. François war mir gefolgt und blieb wie eine Wachsfigur hinter mir stehen. Mein Vater schien ziemlich betrunken vom schönen Wein, aber es gelang ihm doch mir zu erklären, dass der alte Hirte da auf ihn eingeredet hätte, ihm seinen Ring zeigte, und nun auf seine Antwort wartete, da er aber nichts und rein gar nichts verstanden hatte, blieb ihm nur „oui oui“ zu sagen, wie ich ihm es aufgetragen hatte, nun beharrt der alte Hirte darauf, dass er ein Papier unterzeichnen sollte, also frage ihn doch bitte was er will, möchte er mir seinen Ring verkaufen?"Ehe ich noch fragen konnte, erklärte der alte Hirte auch schon sein Anliegen...und mir schoss das Blut in den Kopf. Ich glaubte nicht, was ich da hörte. „Dein Vater ist damit einverstanden, dass ich meinen jüngsten Sohn François mit seiner Tochter verheirate, also nun wollen wir den Heiratsvertrag unterschreiben, und dann können wir alles Weitere in der nächsten Woche vorbereiten, ich bin ja so froh, dass ich endlich eine Frau für meinen jüngsten Sohn gefunden habe, ich dachte schon, ich müsste ihn ins Kloster schicken, und nun liebe Freunde, trinken, wir darauf! Ein Hoch auf das frisch verlobte Paar!“ Sie stießen alle ihre Gläser an, und sogar mein Vater hob beduselt grinsend sein Glas. Ich wurde bleich, packte meinen Vater beim Ärmel und balancierte ihn nach draußen, zog ihm hin zum Brunnen, und goss ihm einen Eimer frisches Wasser über den Kopf. Die Hirten schauten uns entgeistert zu. Ich rief ihnen zu: "'Tschuldigung, aber ich glaube da gibt es ein Missverständnis!"Ich rüttelte meinen Vater, der sich prustend schüttelte, und fuhr ihn aufgebracht an: „Wach auf, du hast da einen großen Unfug gemacht, ich muss das jetzt ausmerzen und ich hoffe, es gelingt mir!" Still bei mir dachte ich, o.k. gerade gestern Abend habe ich mir zu tiefst im Herzen gewünscht, hier in dieser paradiesischen Hochebene bleiben zu können, aber dass mir dieser Wunsch auf so ungewöhnliche Weise gleich in Erfüllung gehen würde, daran habe ich ja nicht gedacht...wird mir diese Ablehnung Unglück bringen? Ich habe doch von diesen Flüchen abgelehnter Seelen gelesen (dazu Näheres ein anderes Mal!)." während ich vor mich hersann, ließ ich meinen Vater auf der Steinmauer nieder. Dann rannte ich zurück zu den Hirten, die mich noch immer anglotzten wie Hühner wenn es donnert. Ich atmete tief ein und erklärte: „Es tut mir wirklich leid, mein Vater hat nichts verstanden, deswegen hat er ‚ja’ gesagt, ich respektiere ja ihre Bräuche, aber bei uns entscheidet die Frau, ob sie heiraten will oder nicht, nicht der Vater, und außerdem bin ich erst 17! Und ich will mich im Moment noch nicht verheiraten, ihr Sohn ist ja reizend und nett, aber ...ich gehe noch zur Schule, will dann auf die Uni, vor 30 bin ich nicht mit meinem Studium fertig...also...“ Mir stockte der Atem, als sich die Mienen der Männer grimmig verzogen.„...ich bin sicher, sie werden die geeignete Gattin für François finden...und nun Verzeihung, aber wir müssen uns auf den Weg machen! Wie viel schulden wir ihnen für die Mahlzeit?" - Der alte Hirte brummte ein leises „Hmm...ist in Ordnung..." und die anderen schüttelten ratlos die Köpfe. Ich schaute mich zu François um, und sah, dass ihm die Tränen kullerten.„Tut mir wirklich leid!“ Ich umarmte ihn heftig, dann flog ich eher als ich lief, hinauf zu meinem Vater, den Hirten noch hinterher rufend: „Vielen Dank für die reizende Bewirtung, bis zum nächsten Mal, vielleicht!" - dann schob ich meinen schwer torkelnden Vater vor mich hin zum Auto, schubste ihn hinein, startete den Wagen und peitschte ihn über die Piste, dass die Stoßdämpfer nur so krachten. Puh, das war gerade noch mal gut gegangen...und beinahe wäre es heute zweimal schiefgegangen, erst das Verirren in der tiefen Wildnis des Coscione, dann das hier...Ich sah von weitem, wie François mir nachwinkte, und glücklicherweise die Anderen auch...Wir kamen natürlich jedes Jahr wieder ins Coscione, vermieden aber den direkten Kontakt mir der Hirtenhütte...da François' Vater immer noch verzweifelt nach einer Schwiegertochter suchte. © Miluna Tuani Der Castellu d'Urnucciu heisst dieser Berg,(wir nannten ihn den Sonnentempel) davor die Torpfeiler, die wir "das galaktische Tor" genannt haben.

Anekdoten aus Korsika Fast beinahe das dritte Mal schief gegangen

Es war Anfang März 1993, ich hatte mich mit einer Freundin auf nach Korsika gemacht, und ich beschloss, ihr das Plateau di u Coscione von Quenza’s Seite aus zu zeigen, da sie es noch nicht kannte. Die Straße bis zur Bergerie von Buchinera war frei geräumt, aber links und rechts auf den Bergen lag noch oder schon wieder Schnee, so auch auf der Piste, die durch das Coscione führte und die Hochebene war noch immer weiß zugedeckt. Die Sonne kam ab und zu durch, aber es war eher wolkig, als klar. Wir machten uns auf die Wanderung, unser Ziel war, das so genannte galaktische Tor zu durchqueren, (zwei Torpfeiler, die wir so getauft hatten, und von denen man einen ausgezeichneten Blick zum Castellu di Urnucciu hat, den wir den Sonnentempel genannt haben).Nach einer Stunde ziemlich beschwerlichen Weges, (wir sanken tief im Schnee ein, hatten die Hosen bis zu den Knien durchgeweicht), begann ein eiskalter Wind zu wehen und es fing an zu nieseln. Meine Freundin hatte die Wanderschuhe voll von Schnee und Matsch und begann sich ernsthaft zu beschweren. Sie entschied sich, zurückzugehen, um im Auto auf mich zu warten; sie verstand, dass dieser Marsch für mich wichtig war, was die Erinnerungen an diese all jährige Wanderung bis zu diesem Ziel für mich bedeuteten: das Geschehene zu akzeptieren: mein Vater war im Juli dieses Jahres nach kurzer schwerer Krankheit verstorben, und ich ging nun alle unsere gemeinsamen Wege ab, um sie in Zukunft alleine weiter gehen zu können. Sie kehrte also zum Auto zurück und ich setzte meinen Pilgermarsch fort. Ich versicherte ihr, dass ich vor Anbruch der Dunkelheit zurück sei, und stakte weiter durch den hohen Schnee, bis hin zu meinem Ziel. Der Weg schien im Schnee viel länger und ich hatte mehr Zeit gebraucht als vorhergesehen, die Sonne neigte sich fast ihrer Untergangsstellung gen Westen. Nachdem ich dann endlich das „galaktische Tor“ erreicht hatte, ruhte ich mich kurz aus, machte mich aber anschließend schnell auf den Rückweg, den Castellu d’Urnucciu vor mir, unseren Sonnentempel, der jetzt von dicken grauen Wolken umgeben war, die sich als Dunst auf die weiße Hügellandschaft niederlegte. Ich nährte mich noch ein wenig in seine Richtung, um einige Fotos zu schießen, dann durchquerte ich die Ebene vor ihm, parallel zur verschneiten Piste. Ich kam aber nur langsam voran, da hier der Schnee noch unberührt war. Ich bemühte mich zügig weiter zu staksen, und nahm mir vor, wieder auf die Piste zu gelangen. Ich hatte dabei den Blick auf meine Füße gerichtet, als ich auf einmal feststellte, dass dichter Nebel aufgekommen war, so dicht, und so schnell, dass ich nicht mehr mal meine Füße noch meine Hand vor Augen sah. Er war grau weißlich, undurchdringlich, ich konzentrierte mich, um mich zu orientieren, entschied, meinen Schritten zu folgen, um dann wieder die Piste zu erreichen, doch da begann es an zu schneien, so schnell fielen die Flocken, und so dicht, dass sich meine Fußstapfen, schnell mit Schnee anfüllten, und die Spur in kürzester Zeit verschwommen, sprich nicht mehr sichtbar war. Ich geriet zwar nicht in Panik, aber ich lief in Kreisen, und begriff schnell, das ich jede Orientierung verloren hatte: ich sah nur grau und weiß um mich herum, meine Füße waren wie taub von der Kälte und der Feuchtigkeit, meine Hände eisig, ich wusste, dass ich nicht stehen bleiben durfte, aber auch nicht zu weit in eine falsche Richtung, sonst würden mich heute Nacht die Wildschweine und Füchse verspeisen. Was tut man nun in einer solchen Situation? Einen Unterschlupf suchen? Hier gab es nur große runde Steinsbrocken, kaum eine Höhle, Bäume gab es auch nicht, Buschwerk, ja, vielleicht hoch genug um sich darunter zu verstecken und auf besseres Wetter zu warten, aber für wie lange? Der Wind brauste mir eisig um die Ohren, die Schneeflocken wurden immer größer, das Marschieren fiel mir immer schwerer. Ich hatte große Lust mich hinzusetzen, um auszuruhen, aber meine innere Stimme hielt mich an, weiter zu marschieren. Der Nebel blieb dicht. Ich lief in eine Richtung, aus der ich glaubte? Plätschern eines Baches gehört zu haben und hoffte, dass dieses der Bach sei, der die Piste überquert, doch die Enttäuschung war groß, es war ein weiteres Pozzine, in dem das Wasser vor sich hinsprudelte, aber unter dem Schnee verschwand. Ich trank ein wenig Wasser, das einen starken moosigen Geschmack hatte, aber meine trockenen Lippen befeuchtete. Und da ließ ich mich fallen, setzte mich im Schneidersitz vor dem Pozzine und blieb so eine Weile harren, um mich auszuruhen...Mir kamen und gingen so die wirren Gedanken, wie oft hatte ich mir gewünscht, hier an diesem Ort für immer bleiben zu können, nun eine Chance hatte sich mir geboten: die Heirat mit dem Hirten aus dem Nordwesten des Coscione, (siehe meiner Anekdote "Fast zweimal schief gegangen"), und nun hatte ich das zweite Angebot vom Schicksal: als gefrorenes Fossil unter einer dichten Schnee - und Matschdecke...ich fühlte mich schlapp, ausgelaucht, und ohne Motivation, wie schon paralysiert von der Kälte, die immer mehr nach oben in meinen Organismus kroch, scheinbar schien sie bald beim Gehirn angekommen zu sein. So musste man sich im Nichts fühlen, oder im All, nur das es dort schwarz ist, und die Schwerelosigkeit einen schweben läßt, hier im feuchten, kalten Weiß fühlte ich mich schwer...erstarrt zu einer Eisstatue...Ich fragte mich, ob mich der Hirte verflucht hatte, da ich abgelehnt hatte, sich mit seinem Sohn zu verheiraten, mich und auch meinem Vater, der ganz auf einmal krank wurde, und so schnell verstorben war, dass ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht begreifen konnte...Meine Gedanken wurden nun auch von einer beißenden Kälte umhüllt, und ich spürte wie mir der Kopf nach vorne überfiel. Doch scheinbar hatte mich das Knacken im Nacken wieder aufgeweckt: ich hob den Kopf und öffnete träge die Augen, ich glaubte, eine Erscheinung zu sehen, mir schien, als sähe ich zwei runde orange Lichter vor mir, die sich in meine Richtung bewegten, ein tosender Lärm erreichte meine eiskalten Ohren, und ich versuchte zu erkennen, was da scheinbar auf mich zukam. Ich glaubte, die Umrisse eines Geländefahrzeuges zu erkannen, nun Traum oder nicht, ich erhob mich mühevoll. Meine Gelenke waren wie eingefroren und ich schleppte mich in Richtung des Gefährts, dass auf einmal vor mir stehen blieb, und seine Scheinwerfer auf mich richtete. Es hatte aufgehört zu schneien, und der Nebel war ein wenig durchsichtiger geworden. Ich nährte mich dem Gefährt und stellte fest, dass es wirklich ein Geländewagen war, in dem zwei Personen saßen. Eine Tür sprang auf, und zwei Männer in Jägerkleidung schauten mich erstarrt an: «Was machen sie denn hier, mitten im Schnee?» - «Ich war auf Wanderung, doch der Nebel hat mich erwischt und ich habe die Orientierung verloren, fahren sie zufällig zur Buchinera, ich habe dort meinen Wagen zu stehen und meine Freundin wartet dort auf mich! Hat sie sie geschickt um mich zu suchen?» - «Ah, nein, kommen sie, steigen sie ein, sicher, wir bringen sie zur Buchinera, nein wir sind auf Wildschweinjagd, wir haben da ein enormes Tier erlegt, wir kommen von der Croce, aber bitte, kein Wort zu niemanden, sie wissen doch sicher, das es hier verboten ist zu jagen? « - « Ja weiß ich, natürlich werde ich nichts sagen, und danke sehr!» - Ich kletterte in den hohen Geländewagen, ließ mir erschöpft im Hintersitz fallen, war aber echt erleichtert...ich war gerettet...dank der Wilderer...sie jagten ihren Geländewagen gekonnt über die schneebedeckten Flächen, und dann stießen wir wieder auf die alte gute Piste. Kurz bevor wir an der Buchinera ankamen, entdeckten wir einige Personen auf der Piste, die sich umschauten und laut in die Stille jemanden riefen, ah, meine Freundin hatte anscheinend Hilfe gefunden, und nun hatten sie sich auf meine Suche gemacht. Ich bat meine Retter anzuhalten und sie aufzunehmen. Und da gab es eine Überraschung, die Leute, die meine Freundin begleiteten, waren langjährige (Korsika)Freunde von mir, die auch fast jedes Jahr auf die Insel kamen, aber schon zwei Jahre nicht mehr hier gewesen sind. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, auf einmal waren sie da! Das war alles wie in einem schlechten Alptraum, aber mit Happyend, so außergewöhnlich. Als wir sie erreichten, blieben meinen Freunden ebenso die Augen weit offen stehen: sie hatten anscheinend nicht gewusst, dass ich es bin, nach der sie suchten. Als meine Freundin sich zu Fuß auf die Suche gemacht hatte, war sie auf meine anderen Freunde gestoßen, die sich gerade auf die Wanderung machten. Sie hatte sie angeheuert, zusammen mit ihr nach mir zu suchen. Die Begrüßung war mehr als herzlich. Doch meine Freundin schimpfte auf mich ein, wie ich es wagen konnte, sie so lange im Auto allein zu lassen - ich erzählte was mir passiert war und ich versuchte sie zu beruhigen, was noch eine Weile dauerte bis es mir gelang. Anschließend fuhren dann alle zusammen runter ins Dorf Quenza, und um die Rettung und unser Wiedersehen zu feiern, kehrten wir dann im Ort ins Restaurant ein, wärmten uns am Kaminfeuer und beim guten Muskatwein und auf dem Menü stand natürlich, frischer Wildschweinbraten aus dem Coscione, der uns nach dieser Schockwanderung ausgezeichnet mundete. Wir hatten auch meine Retter eingeladen, aber die wollten ihr eigenes Wildschwein schnell nach Hause transportieren. Na, das war ja noch mal gut gegangen...solange mich immer mein Schutzengel begleitet, wird es wohl auch gut gehen. c Miluna Tuani

Fotoanhang Video Link

hier geht es zu einem eindrucksvollen Video über das Coscione https://fb.watch/cb3MLHCUE0/

Impressum

Texte: Miluna Tuani
Bildmaterialien: Miluna Tuani
Cover: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 04.04.2021

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
allen Korsikafans, und denen, die es noch werden möchten

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