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EXILIU

Du meine Insel getragen vom Meer
geboren mein Geist
mein Herz
meine Seele aus Dir
mein Licht im Schatten
mein Schatten im Licht
mein dualer Schein
allein bist DU
Ohne Dich
bin ich nichts mehr
ohne Sinn mein Sein
meine einzige meine wahre Liebe
bist Du ALLEIN
getragen vom Meer
Du meine Insel mein!
M.T. 2016

1. IM EXIL Gedanken kommen und gehen

Gedanken kommen und gehen zwischen hier und dort, zwischen jetzt und gestern. Sie rannte schnell, um die Straßenbahn noch zu erreichen.Dabei musste sie aufpassen, nicht im Schmutz grauen Schneematsch auszurutschen, unter dem sich noch einige harte Eisklumpen verbargen. Sie hüpfte zwischen den Matschklumpen hin und her, dabei ihren linken Fuß eher hinter herziehend als laufend, da sie seit Monaten mit diesen argen Schmerzen in Hacken und Ferse sowie im Allgemeinen in den Gelenken kämpfen musste. Jahrelang war sie im Kreis herum gelaufen, von Arzt zu Arzt, keiner konnte eine Diagnose stellen, dann ging es ihrer Tochter auch auf einmal schlecht, und ihr gesamtes Leben schien aus der Bahn zu geraten. Auch bei ihrem Kind konnte keine Diagnose gestellt werden. Es artete aus und sie wurde über die Jugendschutzstellen und dann über den Jugendrichter zu einer Zwangsbehandlung mit schweren Medikamenten mit verherenden Nebenwirkungen verurteilt. Sie musste hilflos mit ansehen, wie ihr Kind immer mehr durch diese Fehlbehandlung absackte, und sich dem Exodus nährte. Jeder Widerstand gegen diese Maßnahmen hatte zur Folge, dass man ihr und dem Vater ihrer Kinder mit Sorgerechtentzug drohte, was sie auf jeden Fall verhindern wollten. Denn wäre das geschehen, hätten sie ihr Kind endgültig verloren. Das war sicher. Nach einer Zwangseinweisung in eine psychiatrische Anstalt, in der ihr Kind wie ein Schwerverbrecher, misshandelt, gefoltert und auf abartige Weise fehlbehandelt wurde, mobilisierte sie die hohen Medizinischen Kontrollstellen des Landes, um gegen diese unmenschliche Behandlung ihres Kindes Einspruch zu erheben. Ihr Anliegen wurde erhört, und ihr Kind wurde freigelassen, einige Tage vor Weihnachten, nach einer zweimonatigen Tortur, und in einem Zustand, in dem keiner wusste, ob sie die nächsten Tage noch erleben würde. Vollgestopft mit Medikamenten, die in keiner Weise ihrer Altersgruppe verabreicht werden dürften, in so hohen Dosen, dass selbst ein starkgebauter Erwachsener ins Koma gefallen wäre. Aber ihre Tochter war stark. So wie sie bisher immer stark gewesen war. Doch all das was in den letzten drei Jahren geschehen war, hatte sie fast bis an den Rand des Verstandes gebracht. Und doch, sie wusste, hätte sie nicht kühlen Kopf bis zum Ende behalten, hätte sie ihr Kind verloren. Deswegen bereute sie nichts und nicht, dass sie jetzt hier waren. In der kalten, feuchten, grauen unfreundlichen Hauptstadt im Norden Europas. Hier wo sie geboren worden war, wo sie aber jahrelang als Kind, schlimmes erleben musste, so dass sie entschieden hatte, nach Ende ihres Studiums auszuwandern. Auszuwandern und sich für immer niederlassen, an dem Ort ihrer Träume. Auf eine Insel im Mittelmeer, wo sie Jahr ein Jahr aus ihre Ferien verbracht hatte.Sie fühlte sich von klein an Eins mit diesem zauberhaften Ort und die Abreise war für sie immer eine arge Qual gewesen. So hatte sie es sich in den Kopf gesetzt, eines Tages dort für immer zu bleiben, und sie hatte es geschafft, ihren Lebenstraum zu realisieren. Doch in den letzten drei Jahren war ihr Lebenstraum zu einem schieren Horroralptraum geworden, so fatal, so abartig, so irreal, aber in vollen Massen zerstörerisch an ihrer und ihrer Familie Substanz nagend. Alles hatte so harmlos und fast harmonisch angefangen. Ein kleiner Job, im freischaffenden Bereich, ein Interview mit einer Person aus dem kulturellen Milieu. Seit der ersten Begegnung, herrschte zwischen ihnen, eine profonde Sympathie, ein aussergewöhnlicher Gleichklang, ein uneingeschränktes Einverständnis; sie hatten die selben Interessen und Ziele, Einstellungen zum Leben. Hatte sie ihre Twinflame, ihre zweite Hälffte, ihren Seelenzwilling gefunden? Eins war sicher, sie war entflammt für ihn, opferte sich auf, ihm zu gefallen. Jede kleine Geste seinerseits machte sie überglücklich. Und da schon, begann sich ihr Töchterchen zu ändern, sie spürte und sah, die sichtbare Veränderung ihrer Mama, und sie war ernsthaft besorgt. Verängstigt vor dem Unbekannten? Vor den verehrenden Folgen, die sie erspürte? Gedanken kommen und gehen zwischen hier und dort, zwischen jetzt und gestern.Trotzdem schaffte sie es gerade noch in die Straßenbahn zu springen, als die Tram ihre Türen laut tutend schloss. Sie warf sich auf den ersten freien Platz und riss ihre Kapuze herunter unter der sie noch eine Pudelmütze trug, die sie abstreifte und einfach hinten in der Kapuze stecken ließ. Auch wickelte sie ihren Schal ab und zog sich die Handschuhe aus und steckte sie in ihren Rucksack. Nun öffnete sie ihre Jacke und atmete tief ein und aus, musste aber gleich husten, da ihr ein Schleimkloss in der Kehle hochgekommen war. Sie nahm aus ihrer Jackentasche einen kleinen Flakon reinen Minzöls und träufelte sich einige Tropfen auf die Zunge. Obwohl es brannte, tat der frische Minzduft ihren Lungen und auch ihrer Psyche gut. Sie atmete erneut tief durch und schloss dann ein wenig die Augen. Vor ihr lag fast eine Stunde Bahnfahrt. Ein kleines Nickerchen konnte also nicht schaden. Zumal sie nachts so gut wie nicht mehr durchschlafen konnte, trotz natürlicher Schlafmittel. Das Rattern des Zuges und die laute Ansagestimme ließen sie aber nicht wegschlummern, nur einfach vor sich hin dösen. Sie öffnete kurz die Augen und kramte in ihrem Rucksack nach ihrem Smartphone, stellte ein Webradio an, das Webradio eines lokalen Radiosenders ihrer Insel und legte sich die Ohrhörerstöpsel an. Für sie war das im Moment die einzige Seelennahrung, die ihr halt und ein wenig Kraft gab, weiter zu machen. Ohne die lebendige Natur und Lebensenergie ihrer Insel fühlte sie sich leer und ausgelaucht, wie eine zu Staub zerfallende Hülle. Aber im Moment musste sie weiter durch halten. Es war ja schon so wichtig, dass sie endlich die Diagnose ihrer Tochter wie für sich hier stellen konnten. Wie angenommen hatten sie sich die Borreliose eingefangen, die aber auf der Insel sowie dem dazugehörenden Festland weder als Krankheit, noch überhaupt bekannt war. Sie hatten hier mit einer sehr kostenspieligen Behandlung angefangen, aber da sie im Moment selbst wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nicht auf Vollzeit arbeiten gehen konnte, mussten sie sie aus finanziellen Gründen wieder abbrechen. Ihrer Tochter ging es trotzdem weiter gut, da sie ein privates Detoxprogramm durchzogen, mit bezahlbaren Naturheilmitteln, was aber bei ihr selber wenig Erleichterung mit sich brachte, da sie sich schon in dem chronischen Endstadium befand. Aber auch das ließ sie nicht von ihrer Determination abkommen, alles zu mobilisieren, damit ihre Tochter vollständig geheilt werden konnte. Die Gedanken kamen und gingen, so wie die Wellen ihrer Insel ans strandende Ufer schlugen.Gerade wurde ein Lied angespielt, und alles verkrampfte sich in ihr. An diesem Lied hingen Erinnerungen, Erinnerung an jemanden. Sie schluckte, augenblicklich liefen ihr Tränen über die kalten Wangen, und weitere in den Hals. Sie musste wieder husten. Sie legte ihren Kopf an die kalte Scheibe, und das rattern des Zuges, übertönte ihren Seelenschmerz. Sie wollte das Radio abstellen, konnte aber nicht. Sie wollte den Schmerz raus lassen, der auf einmal hochgekommen war. Sie hatte mit allem was ihn betrifft abschließen wollen, und sich selbst vorgemacht, dass sie es geschafft hatte, aber sie hatte es sich eben nur vorgemacht. In Wirklichkeit hatte sie ihn nie vergessen können. Das war das Problem. Was sie auch tat oder sich vornahm, er kam immer wieder ihn ihren Geist, ihre Seele und ihr geschundenes Herz. Seit Monaten hatte sie reelle Herzbeschwerden, Beklemmungen, Herzrasen, Herzflattern, Palpitationen, kleine Aussetzer, und stechende Schmerzen. Diese Beschwerden hielten manchmal eine Woche und mehr an. In diesen Phasen fühlte sie sich schlapp und ohne Antrieb, jede Bewegung schien ihr schier unmöglich und sehr anstrengend zu sein. Bei den Untersuchungen kam nichts dabei heraus, außer Stressreaktion. Autogenes Training wurde ihr vorgeschlagen und Joga, aber auch das konnte sie sich finanziell nicht leisten, ihre Tochter ging vor. Erst ließ sie sich gehen, aber dann kämpfte sie dagegen an, fuhr Rad, ging schwimmen, doch es kamen immer erneut die Phasen in Schüben, in denen sie sich kaum noch aufrecht halten konnte. Vor ihren Kindern versuchte sie die Standhafte zu spielen, doch wenn es gar nicht mehr ging, erklärte sie ihnen es sei die Borreliose, was ja auch höchstwahrscheinlich die Hauptursache ihrer fatalen Müdigkeit und Schmerzempfindlichkeit war. In diesen Phasen bat sie ihre Kinder, sie ein wenig in manchen Dingen unterstützen, wie Müll raustragen, Einkäufe hochtragen, Wäsche aufhängen usw. Und sie halfen wo sie konnten. Sie wischte sich die Tränen weg, doch das Lied nahm seinen Höhepunkt. Ein neuer Tränenschwall überflutete sie.Sie schloss wieder die Augen und ließ die Tränen einfach laufen; und sie musste erneut an ihn denken; sie fragte sich, ob er wusste, was wirklich geschehen war, und wenn ja, ob es ihn überhaupt interessierte, was geschehen war, und ob er jemals irgendein privates Interesse an ihr gehabt habe, denn bei ihrer letzten Begegnung war er mehr als reserviert gewesen, zurückhaltend kalt, und unnahbar, als hätte ihm ihre Anwesenheit gestört. Obwohl sie extra vom Festland gekommen war, um ihm und seinen Kollegen ihren signierten mit Widmung Touristikführer zu übergeben, indem sie sein Touristikunternehmen ausführlich beschrieben hatte, während ihr Kind noch in einer Klinik auf dem Kontinent festgehalten wurde, ja festgehalten wurde. Sie versuchte sie sich wieder zur Raison zu rufen, und dachte "Schluss", es bringt doch nichts, ich bin hier, im grauen schmutzigen Exil, verbannt in den Ort meiner Vergangenheit, einen Ort den ich verlassen habe in dem Bewusstsein, nie wieder hier her zurückzukommen. Aber ich bin da, wir sind hier, und die, die glauben gewonnen zu haben, rollen sich unter der Mittelmeersonne, hämisch grinsend, siegessicher. Sie öffnete erneut ihre tränenverschleierten Augen, schniefte und schluckte den bitteren Tränenfluss hinunter, schaute hinaus aus dem beschlagenen Fenster auf die grau in grau Fassaden, an denen der Zug vorbeirasselte. Sie rieb sich erneut die Tränen aus den Augen und packte ihr Handy ein. Neben sie hatte sich eine Frau gefläzt und drückte sie mit ihren Riesenarmen an die Seitenwand. Sie bewegte sich ein wenig und die Frau rückte ein wenig ab. Der Zug hielt, Leute stiegen aus, Leute stiegen ein, diese alltägliche Monotonie, bedrückte sie und stieß sie ab. Sie schaute wieder aus dem Fenster, ins grau in grau, morgens grau, mittags grau, nachmittags grau und dann schnell dunkel, grau. Sie rückte sich ein wenig hin und her, ihr Fuß war eingeschlafen und ihre linke Pobacke ebenso. Dabei viel ihr Blick auf einen Mann, der sich ihr gegenüber gesetzt hatte. Er trug einen dicken Rollschal, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte und seine Kapuze hatte er bis über die Augen geschoben.Mit Verwunderung stellte sie fest, dass er sie an starrte. Sie wandte ihren Blick verärgert ab. Das konnte sie vor allen Dingen nicht haben, dass man sie anstarrte. Unter ihren Augenwinkeln schaute sie unauffällig von der Seite her auf, und beobachtete ihn, und er starrte sie immer noch an. Sie atmetete genervt aus. Überlegte ob sie aufstehen sollte, um sich einen anderen Platz zu suchen. Sie musste ihren Fuß bewegen, der nun fast vor kribbeln taub war, und stieß dabei den seinen an, Dabei durchzog sie eine Art Stromschlag, der vom Fuß bis in ihren gesamten Körper durchschoss. "Schitt" dachte sie, denn das passierte ihr öfter, auch eine Folge der Borreliose. Komischer Weise schreckte der Mann ebenso vor ihr auf, als hätte er den stromschlagartigen Impuls auch gespürt. Jetzt fühlte sie sich unwohl, stand auf und wollte den Platz wechseln, als der Mann gleichzeitig aufstand, gerade als der Zug eine scharfe Linkskurve nahm und sie das Gleichgewicht verlor und dem Mann sozusagen in die Arme viel. Bemüht das Gleichgewicht wieder zu erlangen, raffte sie sich zusammen und rief ihm entgegen: Entschuldigung, tut mir leid, aber ich habe das Gleichgewicht verloren. Er hielt sie nur locker, bis sie wieder festen Fuß gefunden hatte Sie machte sie los, drehte sich los um sich einen neuen Platz zu suchen. Die alte Frau grummelte etwas ungehalten vor sich hin, da sie auch ihren Fuß gestreift hatte. Augenblicklich riss sich der Mann die Kapuze vom Gesicht. Sie wich erschreckt zur Seite, und wandte sich schnell ab. Er starrte sie jedoch mit offenem Mund an, und stammelte, "Alina...Alina bist du es?" Ihr wurde heiß und kalt, als sie diese vertraute Stimme hinter ihrem Rücken vernahm, in der Sprache des Ortes an dem sie die letzten 28 Jahre gelebt hatte. Sie drehte sich wie in Zeitlupe um. Und schaute in ein Gesicht, das dem ihr so vertrauten Gesicht ähnelte, einem Gesicht, das einer Seele von Mensch gehörte, welches sich für immer in ihr Sein eingebrannt hatte. Ihr schien scheinbar die Luft wegzubleiben, sie wollte etwas sagen, doch sie brachte kein Wort aus sich heraus. Er kam zu ihr, legte seine Arme auf ihre Schultern und fragte noch einmal, Alina, bist du es? Du hast dich irgendwie verändert, deine Augen scheinen so leblos, du bist weiß, wie der Schnee hier. Es scheint so unglaublich zu sein, ich ich bin hergekommen, um dich zu finden, um dir eine gute Nachricht zu überbringen…Alina? Sie schüttelte den Kopf und begann zu zittern. Nein, hauchte sie, das ist unmöglich, du kannst das nicht sein, das ist ein Delirium. Sie drehte sich schweratmend um und schwankte wie eine Betrunkene zur Tür. Der Zug hielt und sie rannte raus, so schnell es sie ihr halb paralysierter Fuß zu ließ. Er folgte ihr. Alina warte doch, bitte, ich muss mit dir sprechen! rief er ihr nach...und ich habe mich hier verirrt, ich finde mein Hotel nicht mehr, bitte hilf mir doch!!! Sie hielt an, und drehte sich nach ihm um. Auf einmal schossen ihr wieder Tränen in die Augen. Sie zitterte immer noch, und musste sich sehr beherrschen, nicht los zu schluchzen, nicht zu schreien. Ein älterer Herr blieb stehen und fragte sie, ob sie Hilfe bräuchte, da er ihre abwehrende Haltung gegenüber dem Mann bemerkt hatte. "Nein danke, es ist alles in Ordnung..."- stammelte sie, ihn anstarrend als sehe sie einen Geist vor sich. Sie ging langsam auf ihn zu und blieb nah ihm gegenüber stehen. Er wollte ihre Hand nehmen, aber sie verweigerte sich ihm. Wie konntest du mich hier finden? Haben sie dich hergeschickt, um mich und meine Familie zu orten, um uns zu eleminieren? Nicht wahr?" - "Alina, mein Gott, ich würde dir nie ein Leid zufügen können, nein, ich bin auf Alleintrip hier, um dich zu finden, ich muss dir, ich muss dir einiges mitteilen, aber bitte, bringe mich doch zu meinem Hotel, hier ist die Karte. Sie schaute auf die Visitenkarte, und nickte. Sie schien ein wenig zu überlegen, und antwortete mit leichtem Zittern in der Stimme: "Aber dann lässt du mich gehen. Versuch mich zu verstehen, wir mussten viel hinter uns lassen, um unsere Spuren zu verwischen. Es liegt zu viel auf dem Spiel, die Sicherheit meiner Familie liegt auf dem Spiel, unser Leben..."- Sie schaute ihm tief in die Augen. Er nickte, aber doch ein wenig verwirrt. "Du weißt alles? - "Ja ich weiß alles, Alina, vor kurzen ist alles aufgeflogen, aber komm, die Kälte ist unerträglich…"  "Nicht kälter als in den Vogesen?!" - "Doch, nicht zu vergleichen, Alina." - "Hhmmm, komm wir müssen denselben Zug bis Endstation nehmen, und dann noch ein Stück mit dem Bus weiterfahren." - "Ok, ich folge dir, aber lass mich nicht hängen, ich bin hier total verloren..." - hängte er mit einem schelmischen Grinsen an. In ihren Kopf fuhren die Gedanken und Gefühle Achterbahn. Es schien so unglaublich dass er ihr so per Zufall über den Weg gelaufen war, gerade als sie an ihn gedacht hatte, das konnte es doch gar nicht geben! Sie war sicher, sie musste vorsichtig bleiben. Aber sie wusste auch, dass er eine Person war, der man hundertprozentig vertrauen konnte. Nur wusste er wirklich alles? Sie musste es herausbekommen, und deshalb entschloss sie sich, ihn zu begleiten, und vor allen, so weit wie möglich von ihrem Domizil zu entfernen, aber das lag auf der Hand, da sein Hotel zum Glück weit von ihrem Wohnbezirk enfernt war. Sie stiegen in den nächsten Zug ein und sie setzten sich in die ersten freien Plätze. Er ließ sich ihr gegenüber nieder. Sie nährte sich ein wenig und fragte ihn direkt. "Wie hast du herausgefunden, dass wir hier sind?" - "Ich habe Bekannte, die bei der Post arbeiten, im Postscheckamt in der Informatikzentrale. Es hat ein wenig gedauert; aber wir haben alle Spuren verfolgt, die plausibel schienen, Briefe, Mails, Kreditkartenbuchungen." - Sie schüttelte verständnislos den Kopf. "Ich habe es an allen möglichen Adressen versucht, begonnen habe ich bei deiner Tante in Luxemburg." - "Ach du meine Güte. Ja wir hatten einen Abstecher gemacht. Und Geld abgeholt. Sie wüsste nichts von dir oder wollte nichts sagen." - "Dann habe ich es bei deinem Onkel in Ludwigshafen versucht." - "Merde! Das kann doch nicht wahr sein. Mein Onkel ist zu alt um ihn noch zu belästigen, das ist einfach rücksichtslos." - "Es tut mir leid Alina, aber so viel steht auf dem Spiel, du hast es selbst gesagt, aber dein Onkel fertigte mich an der Türsprechanlage ab, und wollte keinerlei Auskunft geben." -  "Hast du dich vorgestellt?" - "Ja, ich habe die Lage kurz geschildert. Ich wusste gar nicht, dass du Deutsch sprichst." - "Spreche ich auch nicht, ein Freund war dabei, er musste aber schnell zurück, da seine Frau eine Fehlgeburt hatte." - "Oh das tut mir leid, na ist ja verständlich, dass mein Onkel so reagiert hat, ich hatte von dir wenig erzählt, nur die Sache mit der Reise in die Vogesen und deine Aktionen. Obwohl mein Onkel eine Person ist, deren denken und handeln von Realismus beeinflusst wird, hatte er mir in dieser Sache eine Warnung geschickt, er sagte, er habe eine unangenehme VORAHNUNG und riet mir die Reise abzusagen. Das habe ich noch nie bei ihm erlebt, dass er von Vorahnungen sprach, und da bin ich schon ein wenig misstrauisch geworden." -  Er schaute sie bedauernd an. "Es tut mir so leid." - Sie schüttelte den Kopf, "...und weiter?" - "Dann haben wir es bei deiner Mutter versucht." - "Oh my God." - "Sie konnte mir nur sagen, dass du bist Ende Februar bei ihr gewohnt hast, aber sie nicht wusste wo du jetzt untergekommen seist, auch sie fertigte mich an der fast verschlossen Haustür ab. Und sie erwähnte noch, dass ich doch beim Bezirksamt nachfragen sollte...ehrlich gesagt, sie ähnelt dir gar nicht, ganz im Gegenteil, diese Person verursachte mir eine echt eklige Gänsehaut, tut mir leid wenn ich das so sagen muss." - "Das braucht dir nicht leid zu tun, wenn du ein bezahlter Killer auf mich und meine Kinder angesetzt wärest, hätte sie dir sicher die genaue Auskunft gegeben." - Er schaute sie fragend an. "Später, erkläre ich dir später." - "Ok, also natürlich bin ich nicht zum BA, wir hatten noch über deine Kreditartenablesungen zwei Anhaltspunkte, und so haben wir deine beiden letzten Adressen herausbekommen." -  "Dein Bekannter ist ein Hacker?" - "Ja...die alte Adresse in Charlottenheim war nicht mehr aktuell, also haben wir es mit der hiesigen versucht." - "Beunruhigend, wie man durch seine Kreditkarten auffliegen kann, ich habe aber nur einmal Geld mit meiner französischen Karte hier abgeholt, das reichte schon…wir leben wirklich in einer informatisierten Überwachungswelt. Wir benutzten schon alle Internetadressenverwischer fürs Handy wie für die Computer...aber wenn du uns gefunden hast, dann haben die uns sicher auch schon lange gefunden, nur scheinen sie uns zu beobachten." - Er schaute sie wieder besorgt an. "Ja, heut zu Tage seine Spuren zu verwischen in der infomatisierten Zeit, ist so gut wie unmöglich. Nur, deine genaue Adresse haben wir nicht gefunden, da du keine Post mehr nach Frankreich schicktest mit deiner aktuellen Adresse, wir fanden nur den Bezirkskreis der Poststelle. So irre ich hier nun schon einige Wochen herum, in der Hoffnung dir einfach zu begegnen. Ich dachte intensiv an dich, und hoffte, ehrlich ich hoffte auf ein Wunder...und da ist es passiert: ich kann es noch gar nicht glauben." - "Ich auch nicht, und ehrlich gesagt, die Sache mit deinem Hackerfreund klingt plausibel, aber ich misstraue der Situation, bist du sicher dass man dir nicht dieser Infos gegeben hat um mich aufzuspüren?" - "Alina, ich vertraue meinem Freund und, und die, die dich, uns, in diese Situation gebracht haben, sind weg vom Fenster, wir haben sie alle eliminiert!!! Das wollte ich dir mitteilen." - Sie schluckte und schien verwirrt. "Du meinst, was die politische Situation betrifft, dass DIE keine Macht mehr nach dem Sieg der Autonomisten in den letzten Landtagswahlen haben?" - "Nicht nur dass." -  "Also? Oh wir müssen austeigen, komm!" - Sie reichte ihm diesmal ihre Hand und er nahm sie, mit einem zufriedenen Lächeln. Ein warmes fluten stieg in ihrem Herzen auf, und in ihrem Energiezentrum begann es warm zu vibrieren und zu kribbeln. Doch ihr Geist gab ihr Alarm. Bist du dabei in eine Falle zu laufen? Er hielt sich nah bei ihr, und fragte sie: "Du humpelst, hast du dir den Fuß verstaucht?" - "Nein, Gicht, Fersensenkung, und chronische Sehnenentzündung durch die Borreliose." -  "Borreliose, also ist es sicher? Du hattest es ja von Anfang an vermutet…bei deiner Tochter, aber auch bei dir?" -  "Ja, wir sind diagnostiziert worden, beide positiv. Aber bei ihr ist es Neuroborreliose, bei mir verschleppte chronische, wahrscheinlich seit meiner Kindheit." - "Oh mein Gott, wie geht es deinem Töchterchen?" - Er machte jetzt wirklich einen besorgten Eindruck. "Sehr gut, sie wird behandelt, und schon seit unserer Ankunft hier ging es ihr schnell besser, nachdem wir die Zwangs Medikamente völlig abgesetzt hatten." -  "Es tut mir so leid, was die mit ihr und dir gemacht haben." - Sie nickte...und sie schluckte...nur ein flüchtiger Gedanke an das Erlebte, schnürte ihr die Kehle zu. "Sie kommt damit zurecht, sie ist stark..." - "...wie ihre Mama..." - lächelte er ihr sanft zu: "Ich war es einmal, fühl mich aber heute sehr geschwächt..." - "Ja du siehst sehr mitgenommen aus, aber ist doch normal, was ihr hinter euch habt." - "Ja, komm da kommt gerade der Bus, hast du eine gültige Karte?" - "Ja, ich habe eine Wochentouristikkarte." - "Ok, ich hatte in den letzten Wochen oft an dich gedacht, und einmal träumte ich sogar, dass du mit der Gruppe gekommen bist, dann haben wir hier euren Auftritt organisiert, es war sehr real, und ich hatte es dir ja schon lange vorgeschlagen." -  "Ah, wir können ja immer noch daran festhalten." - "Wie du möchtest." - "Aber alles zu seiner Zeit, oder?" - "Ja alles zu seiner Zeit." -  Sie stiegen in den Bus und sie kletterte die Treppe ins Obergeschoß hoch, er folgte ihr und sie setzten sich in die erste Reihe. Der Bus war so gut wie leer. "Das ist auch gleichzeitig die Sightseeing Line, möchtest du eine persönliche Führung durch die Stadt?" - "Mit Vergnügen." -Er war sehr dicht an sie herumgerutscht, sie streifte seine Hand, er hielt die seine nahe der ihren. "Wie hältst du die Kälte hier nur aus?"- "Ich bin hier geboren, mitten im Winter, auch wenn ich mich in den langen Jahren an das mediterrane Klima gewöhnt habe, und mir schon bei 10°c kalt war, hier erst einmal wieder akklimatisiert, bleibt da irgendwie eine Resistenz zurück."- "Hmm", nickte er ihr zustimmend. "Auf Dauer könnte ich hier nicht leben, Alina. Dieses grau von morgens bis abends ist schwer deprimierend." - "Ja, ich bin nicht umsonst in die Sonne ausgewandert, obwohl ich wusste, dass man allein von Luft und Sonne nicht leben kann, ich habe auch meinen Kindern gesagt, dass unser Herkommen  eine Zwischenlösung ist, eine andere gab es nicht." - "Ja von Luft und Sonne allein kann man allein nicht leben, aber von Luft und Liebe…was denkst du?" - er schaute sie schelmisch an. "Von Liebe noch weniger, Liebe ist eine Gefahr." -  "Du siehst das so?" - "Ja, für mich gab es nie eine positive Lovestory, es endete immer im totalen Chaos." - "Ah? Sicherlich weil du nicht dem richtigen begegnet bist, oder weil du nicht bemerkt hast, wann du dem richtigen begegnet bist." -  Er versuchte ihr tief in die Augen zu schauen, aber sie wich ihm aus und zuckte die Schultern. "So wir müssen raus’", lenkte sie vom Thema ab. "Dein Hotel ist hier gleich nebenan." - "Ach ja ich erkenne den Großen Platz." - Sie lächelte. "Das hättest du nicht sagen sollen, denn ich werde dich jetzt hier verlassen." - Er machte einen schockierten Eindruck. "Aber nicht doch, wir müssen reden." - "Bitte, mach es nicht komplizierter als es schon ist." -  "Alina, es gibt so viele Neuigkeiten, bitte komm mit rauf, ich erzähle dir alles in aller Ruhe bei einem heißen Kaffee, und frischen Berlinern, übrigens eine leckere Angelegenheit diese runden Krapfen." - "Schon vergessen, ich trinke keinen Kaffe." - "Nein, ich habe es nicht vergessen, also einen Tee oder ein Glas MultiKarottensaft?" - "MultiKarottensaft, ja, wie bei unserer ersten Begegnung?" - "Ja," er lächelte selig. "Du erinnerst dich?" - "An unsere erste Begegnung? Wie könnte ich das vergessen. Bitte komm mit, es ist eiskalt hier, ich muss ins Warme." - Er nahm ihre Hand, seine nicht behandschuhte Hand war Eis kalt. Sie nahm die seine in die beiden Hände, und hielt ihn fest. Sie nährte sich ihm Gesicht an Gesicht, sah tief in seine graugrünen Augen, voller Passion und Determination, in die sie sich seit ihrer ersten Begegnung Hals über Kopf verliebt hatte. "Ich habe Angst, dass man dir gefolgt ist, das sie mir und dann uns auflauern…verstehst du?" -  "Aber wer? Ich sagte doch, die euch vor Ort verfolgt haben, sind aus dem Verkehr gezogen worden." -  "Ja, aber da gibt es einige andere Dinge, und die die uns ins Exil verbannt haben…und die die mir meine Tochter umbringen wollten." - Er wirkte schockiert, aber blieb schienbar gelassen. "Lass uns darüber reden, aber drinnen bitte." - Er zog sie ohne zu zögern hinter sich her bis zur Eingangshalle des Hotels. Hielt die Tür auf und ließ sie vor sich hineingehen.Ihre rationellen Gedanken und ihre Gefühle kämpften einen Zweikampf auf Leben und Tod. Wer würde gewinnen?

2. Motivierte Fügungen

Sie entschied, ihm zu folgen, aber sehr wachsam zu bleiben. "Oh beim letzten Mal gingst du zuerst rein und liest mich hinter die herlaufen wie der römische Feldherr seine Sklavin…" - flüsterte sie ihm zu. "Tut mir leid, das ist mir gar nicht aufgefallen." -  "Ich fand dich sehr charmant, aber wenig galant." -  "Also bitte, Madamicella. Schönheit vor Alter." -  "Danke sehr, aber alt bist du ja nicht." - "Im Gegensatz zu dir…schon. Bin weiß grau wie ein alter Pudel." - "Gelungener Scherz, weiß meliert ist sehr attraktiv bei reifen Männern…"- lächelte sie charmant. - "Bei uns Frauen weniger, ohne Färbung würde man mich 115 einstufen, aber in Wirklichkeit haben wir nur zwei Jahre Abstand." - "Was? Du meinst 20 Jahre!" -  Entgegnete er ernsthaft.  - "Ach ja 20 Jahre wäre schön, nur habe ich schon einen fast 18 jährigen Sohn. Was dein Sohn ist 18? Du hast ihn also sehr jung bekommen? Nein mit 30…Mit 30? Jetzt wirkte er ernsthaft verblüfft und schien im Kopf hin und her zu rechnen. Dabei auf den Fahrstuhlknopf drückend. Sie stiegen in den Fahrstuhl und der schoss ins 10. Obergeschoss. Er blickte sie mit sanften liebevollen Augen an. Sie versuchte ebenso offen zu sein, doch sie fühlte wieder die Angst und Besorgnis aufsteigen, jedes Mal wenn sie in seiner Nähe war, war ihre Tochter ausgeflippt. Jedes Mal wenn sie nur an ihn dachte, ging es ihrer Tochter schlecht, sie war jedes Mal in eine Art angstartigen Zustand gefangen, in dem sie sie dann umsorgen musste, wie eine Person, die einen Schlaganfall erlitten, und komplett ihre Autonomie verloren hatte. Sie atmetete tief ein und aus. Hast du Höhenangst? Nein…Mach dir keine Sorgen mehr, alles wird gut…Es ist wie eine Fügung, dass ich dich gefunden habe. Gerade das beunruhigt mich, denn es gibt motivierte Fügungen…Was ist das denn? Sie stiegen aus und er lief neben ihr her bis zu seinem Zimmer am Ende des Flurs. Motivierte Fügungen werden von Personen so glaubhaft veranlasst, dass die Betroffenen es eben als einen Schicksalswink sehen. Ich bin nicht so leicht manipulierbar wie du annimmst, Alina…Du hattest da vor einem Jahr dieses Gedicht veröffentlicht…erinnerst du dich? Welches? Mit der Thematik, dass er manipuliert wird und es nicht wahr nimmt, usw. Ja...-...und ich habe dir durch meinen Gruppenkollegen antworten lassen, ist das dir aufgefallen? Du meinst das Lied, der Text, der beschreibt, das er alles unter Kontrolle hat, auch wenn sie glaubt, es seien die anderen die seine Handlungen bestimmen? Ja genau das…Sie wandte sich seufzend ab, während er die Tür öffnete. Ihre wurde heiß und kalt, als sie an das Ende des Lied Textes dachte. Fast puterrot im Gesicht, durch eine Anwallung von Emotionen übermannt, blieb sie vor ihm stehen, wagte es aber ihm nicht in die Augen zu schauen. Tritt herein, und bring Glück mit hinein…lächelte er ihr einladend zu. Na ich war noch nie von Glück beschert. Aber anderen bringe ich es gerne. Er schloss die Tür legte seine Jacke ab und nahm ihr auch die ihre ab um sie aufzuhängen. Ich möchte nicht noch einmal hören, dass du mich nicht für galant hältst… Sie musste lachen. Einverstanden, es ist das letzte Mal gewesen, ich nehme alles zurück…Gut so, setzt dich, doch, mach es dir bequem. Hast du Lust auf was Süßes? Die bieten hier leckere Torten an, und dazu sprechen sie noch französisch, also profitieren wir davon? Hmm, Lust schon, nur muss ich wegen meiner Diabetes aufpassen. Mein Gott, Diabetes hast du auch? fragte er besorgt. Ja, aber ich halte sie im Schach, mit Phytotherapie…Meine Güte, der ganze Stress dann muss ja zusätzlich noch ein Risiko gewesen sein…Ja, aber ich bin ein Stehauffrauchen, hatte ich dir das gesagt? Ja, ich habe es verstanden, obwohl du es mir nicht gesagt hast…Und sie dachte...und das alles seinetwegen. Ob er darüber im Klaren ist? Und ob es sich gelohnt hätte? Ein Leben an seiner Seite hätte sie sich sehr gut vorstellen können. Sie waren beide für dieselbe Sache engagiert, sie waren beide passioniert und im Herzen voll und dran. Es lag eine knisternde erotische Anziehungskraft zwischen ihnen beiden, vom ersten Augenblick an, aber sie hatten nie die Möglichkeit gehabt, sich so nah zu kommen, wie ihre Sehnsucht nacheinander es gewünscht hätte. War der Moment nun gekommen? Sie spürte seine feurigen Blicke auf ihren Augen. Nein es war diese Anziehungskraft, das genau gegenüberliegende, aber ineinander passende, Yin und Yan Prinzip, Soulmates, Seelenpartner, ihre zweite Hälfte, so nahm sie ihn wahr. Und sie wusste bisher nicht, wie er sie wahr nahm. Hoffte nur, dass es auf Beidseitigkeit beruhte. Und dann musste sie wieder mit Schaudern an die Reaktion ihres Töchterchens denken, ihn betreffend. Also, was möchtest du zu dem Multikarottensaft genießen? unterbrach er sie in ihren Gedankengängen. Vor ihrem inneren Auge formte sich eine violette Macarone mit Heidelbeerfüllung. Er musterte sie intensiv. Soll ich raten, was du denkst, Ciuciaredda? Ihr wurde warm ums Herz, als er sie so nannte; es war ein liebvolles Kosewort, eher für ein Kind oder ein Geschwisterchen, als für eine Angebetete, aber es gefiel ihr trotzdem. Ja, versuch meine Gedanken zu lesen. Man sagt doch, Menschen die auf derselben Wellenlänge liegen, sind dazu fähig...Sie lächelte geheimnisvoll und er peilte sie mit seinen Augen an, dabei noch ein wenig näher an sie heran rutschend. Du denkst, nicht an Frappe, nicht an Canistreddi, du denkst nicht an Fiadone, noch an Schwarzwälder Kirsch, du denkst, du denkst an…Macaronen. Sie schreckte erstaunt auf. Richtig? Richtig…. Hatte ich dir je von meiner Macaronenphilie erzählt? Nein, ehrlich nicht…Ich habe oft Bilder bei Facebook eingestellt…Ja, aber du hast mich schon seit Jahren von deiner Freundesliste gestrichen…Nein, ich habe dich nie gestrichen, auf einmal warst du nicht mehr in meiner Liste. Hmm, so oder so FB ist der große Spionagesch…jeder weiß das, aber du hast deine Konten so gut sekurisiert, dass man nichts aber auch gar nichts daraus orten kann. Mein Freund der Hacker, weiß wovon er spricht…Sicher ist ja so beabsichtigt…Ok ich gebe die Bestellung ab, möchtest du eine bevorzugte Sorte? Was siehst du? Er konzentrierte sich erneut. Lila. Ihr blieb die Luft weg. Scheinbar gelassen bemerkte sie: Perfekt. Das habe ich gerade nicht auf FB gepostet. Er lachte. Du zweifelst noch an daran, dass wir dieselbe Wellenlänge haben, Alina? Nein, Alanu… Selbst unsere Namen ähneln sich. Ja, er atmete tief ein und aus, als kämpfe er mit Beherrschung, Alina ich muss dir etwas sagen, es ist sehr wichtig…Ja, aber du wolltest erst die Macaronen bestellen…Wenn du Wahl hast, zwischen mir und den Macaronen, wen oder was würdest du wählen?Ahh, wer die Wahl hat hat die Qual, kann ich beides wählen? Er lächelte ihr verschmitzt zu, ohne zu antworten…Dann nahm er das Zimmertelefon und rief den Bestellservice an. Ihre Augen wurden immer grösser als sie hörte was er alles bestellte. Heo, ich habe Diabetes, das hört sich ein wenig zu viel an, oder willst du dass ich ins Zuckerkoma falle, um dann davon zu profitieren? Du hast immer noch einen schlechten Eindruck von mir? Nein, ich möchte all das vergangene vergessen können, ich möchte da sein, wo alles begonnen hat, und die Zeit zu diesem Punkt zurückdrehen, ab da einiges anders machen, und so wären wir nun nicht in dieser Situation, und meine Kleine hätte nicht so fürchterlich gelitten…Ja ich verstehe, wir kommen zum Thema, soll ich anfangen? Ja, fang an, bitte. Ok. Er lehnte sich zurück, und verschränkte die Arme hinter den Kopf. Er begann zu erzählen. Also, seit deiner Rückkehr aus der Kinderklinik in Marseille hatte ich keine Neuigkeiten von dir, man sagte mir du seist erneut mit deiner Familie umgezogen, zurück in das Dorf deines Exmannes. Ist das richtig? Ja, und ihr schnürten sich bei den Erinnerungen die Kehle zu. Man munkelte, dass auch dein Exmann wieder bei euch zusammen eingezogen war. Stimmt das? Ja, es ist ja sein Haus, und er war auch bei einem Bekannten bei dem er wohnte, rausgeflogen. Es sollte aber keine Familienzusammenführung darstellen; er hatte oben sein Apart, wir unten. Hmm, von einem alten Freund erfuhr ich, der als Kunstlehrer in der Schule deiner Tochter arbeite, dass man ihr Probleme bereitete? Ja…Sie wurde gehänselt und gemobbt, dann flippte sie aus und vergriff sich an ihren Angreifern. Nichts schlimmes, einfach nur dass sie sich gewehrt hat. Diese Schule ist sehr Frankreich betont, und wird von Pinzutacci Funktionären verwaltet, das ist bekannt. Die agieren dort im Namen der französischen Republik und sind anti lokalistisch eingestellt und vor allen Dingen anti deutsch, da eben in dieser Region viele Extremisten der lokalen französischen Neopatrioten Partei aktiv sind. Das heißt, deine Tochter als halb Deutsche, halb von hier, wurde nur schon aus diesem Grund visiert…-...ja und da sie auffiel, war das ein gefundenes Fressen für diese Speichellecker der Frankreichtreuen. Nicht nur das sie auffiel, aus seriösen Quellen habe ich erfahren, dass man nachhalf...damit sie auffiel - Was meinst Du? Sie, sie haben ihr etwas ins Essen gegeben, oder ins Getränk in der Kantine…oder etwas als Brausepulver oder so angedreht. Er nahm ihre Hand und drückte sie fest. Sie drückte ebenso seine Hand fest. Ich hatte schon eine Vermutung... entgegnete sie bemüht beherrscht. Im Ernst? - Ja, Crystal Meth- diese Horrordroge…mit fatalen Folgen…wie bist du darauf gekommen?- Sie hatte alle Symptome der Reaktion auf diese Droge...ich habe ein einem Symptomsucher im Internet recherchiert...und auch mit der Hausärtztin darüber gesprochen, die mich von Anfang angefragt hatte, ob es möglich sei, dass sie irgendwie mit Drogen in Bezug gekommen sei, aber ich schob das immer von mir weg, mit 10 Jahren, schien mir das einfach unvorstellbar - also dann ist es keine Neuigkeit für dich, was ja nicht ausschließt. dads es eine schreckliche Wahrheit ist. - Ja... aber erst hier vor Ort kam es heraus, nachdem sie von den Medikamenten runter war, schien es als kämen ihre Erinnerungen wieder, sie wurde von Woche zu Woche klarer, man sagt ja auch, es dauert bis zu ein ein halb Jahren bis das Gift aus dem Körper raus ist…Ich hatte sie auf dem Computer beobachtet, wie sie in der Recherche Crystal Meth eingab, Fotos und Informationen studierte. - Dann willst du damit sagen, man hat es ihr gesagt? Und sie hat es bewusst genommen? - Nein, sie hat es genommen, in dem Glauben es sei etwas Harmloses, nicht dass sie naiv ist, aber sie war da erst 10 Jahre alt, Alanu! Jemand muss es ihr gesagt haben, ich denke da an die einzige Freundin, die sie zurzeit hatte, eine Klassenkameradin, mit der sie sehr eng gebunden war, und die sie auch gegen die Angreiferinnen beschützte, leider wurde ihre Familie dann versetzt und sie verließen die Insel. Darunter hat sie auch sehr gelitten. Wir haben dann das Thema ganz sanft angesprochen. Sie wollte erst nichts erzählen, dann habe ich ihr konkrete Fragen gestellt. Hat man dir etwas in der Kantine oder in der Schule angeboten, wie etwas das Brausepulverkristallen ähnelt? Und sie hat JA geantwortet. Er hielt die Luft an vor Entsetzen. Als ich sie fragte, wie viel sie davon zu sich genommen hat und wie oft? sagte sie nur, ein bis zwei Teelöffel, da es bitter schmeckte und ihr nicht gefiel. Und nur einmal. Und ich fragte sie wie sie sich danach gefühlt hatte, und sie antwortete, gut, munter, hätte die ganze Welt umarmen könnten, wollte mit allen Rumtoben und Chatten und Quatschen.Wwie ja von den Lehrkräften beschrieben, wäre sie völlig hemmungslos herum gerauscht und hätte alle von ihrer Euphorie anstecken wollen, hörte auf keine Bestimmungen mehr, und machte was sie wollte, tanzte durch die Hallen, sang laut, usw., so fand ich sie dann auch, als man mich bat, sie abzuholen, da man sie nicht mehr in diesem Zustand in der Schule halten konnte. Als ich fragte wer ihr das Zeug angeboten hatte, sagte sie es stand auf meinem Tisch an meinem Platz, und die Tischnachbaren erklärten mir, es sei ein Geschenk des Hauses, extra für mich, da ich ja so nett sei. Sie erklärten mir es seien Plopkristalle, mit Orangengeschmack, die man in den Mund steckt und dann aufploppen lässt, so wie dieses Zeug, dass sie überall in kleinen Tütchen verkaufen mit mehreren Geschmackssorten, und die Kids mögen das überalles… Ich erklärte ihr, das es eine gefährliche Droge sei, die bei ihr dann die extremen Krisen ausgelöst, hat, an die sie sich zum Glück nicht erinnert. Die Schulleitung hatte mir versichert, dass sie sie angeblich nackt im WC gefunden hätten, wo sie dabei war sich zu masturbieren. Im Unterricht selber hätte sie sich auch obszön präsentiert und sich angeblich abartig verhalten (sie sollte die Wände des Klassenraumes mit der Zunge abgeleckt haben, mit der Hand in ihrer Hose) Ja und daraufhin hat die Schulleitung sie bei der Jugendschutzstelle und dem Staatsanwalt und beim Jugendrichter Anzeige erstattet, dass sie in Gefahr sei, da wir die Eltern verweigerten, sie anstelle in die lokale Irrenanstalt einweisen zu lassen um sie dort mit Neuroleptika zu behandeln, erst auf eine Diagnose beharrten. Ihr standen wieder die Tränen in den Augen und er zog sie wieder in eine feste innige Umarmung. Diese perversen Schweine, hätte ich die Details vorher gewusst, hätte ich einem nach dem anderen selber mit meinen eigenen Händen abgeschlachtet. erklärte er die Fäuste ballend. Ja, und der derzeitige Jugendrichter ist Kontinentalfranzose, auch ein Mitglied der Extremisten Patrioten Partei. - Olala, das wusste ich nicht, der machte gar nicht so den Eindruck und dazu noch war er der Vertreter der jungen Richterin, die in Babyurlaub war. - Ja. Und sie ist die Tochter des Legaten der lokalen Extremisten Patrioten Partei. - Ach du meine Schitt, jetzt verstehe ich. - Ich habe mich gefragt, wie kann eine werdende Mutter als Richterin so ein Urteil gegen ein junges Mädchen aussprechen, ohne die Sachlage oder die medizinischen Hintergründe studiert zu haben? Sie hat die totale Verantwortung in die Hände dieses Chefarztes gegeben, der die Klinik leitet und die von den Lokalpolitikern gesponsert wird, die dort Anti Gesinnte und deren Familienmitglieder einsperren und unter tödliche Drogen setzen lassen. Diese Richterin hat mein Kind an den Galgen bringen wollen. Sie loderte auf vor Aufwallung und zitterte am ganzen Leib. - Beruhige dich, bitte, wir sprechen später weiter, wenn es dich zu sehr mitnimmt...Er nahm sie direkt in die Arme und drückte sie fest an sich. Sie klammerte sich ebenso an ihn, den Kopf an seine Schulter gelegt. - Nein es geht, danke dir, ich muss da durch…sie hat es geschafft, also muss ich es auch schaffen. Die Tränen liefen ihr lautlos über die Wangen. Er nährte sich ihrem Gesicht und küsste sie sanft auf die Stirn.

3. Haben wir sie alle?

Ihre intime Geste wurde durch ein Türklopfen unterbrochen. Der Zimmerservice ist da. Sie rückte sich zusammen, wischte sich die Tränen aus den Augen und er rief: Ja kommen sie rein bitte. Der Ober brachte ein fahrbares dreistufiges Silber Tablett Tischchen mit allerlei Köstlichkeiten, und einer riesigen Flasche Champagner auf Eiswürfeln. Ihr blieb der Mund offen stehen. Er schob den Kellner eine Kleinigkeit zu und entgegnete. Danke, und bitte draußen anhängen, bitte nicht stören. Sicherlich, einen schönen Nachmittag in trauter Zweisamkeit wünsch ich Ihnen. Sie schaut dem Ober nach und entgegnete: Also bei unserem ersten Treffen hätte ich dich beinahe für einen Spartaner gehalten. - Jetzt reicht es aber. - Sichtlich gespielt verärgert, zog er sie aufs Sofa und stürzte sich über sie. Sie quietschte auf vor Schreck. - Das wiederholst du noch ein Mal. - Nein besser nicht, besser nicht, ich weiss ja, dass die Korsen keinen Spass verstehen. Himmel du bist aber schwer, eben nur ein Muskelpack. - Er piekte sie in die Seiten, so dass sie schreiend auflachte. - Hilfe ich bin kitzlig, aufhören, woher weißt du denn das das meine empfindlichste stelle ist? - Ich weiß alles, ich spüre es, ich erspüre dich, wie ein Teil von mir. - Sie schnaufte unter seinem Gewicht, und fing an zu husten. - Sorry, -  er zog sich ein wenig von ihr hoch. - Ist Borreliose ansteckend? - Sie lachte laut los,  - nein natürlich nicht, nicht in dem Sinne, sie kann von Mutter zu Kind übertragen werden, aber nicht von Mensch zu Mensch, und Diabetes auch nicht, ebenso wenig wie Asthma. - Du hast auch Asthma? -Ja…Asthma und COPD.- Oimé - Er zog sich ein wenig zurück und sie setzte sich erneut neben ihn. Also ich schenk dir ein. Ein wenig Wein, Champagner oder Multikarottensaft? - Wie wäre es mit einer Mischung? - Kein Problem…- Er begann die Flasche eine nach der anderen zu öffnen. - Nein, doch, das war ein Scherz. Ein Glas Champagner kann nicht schaden, ich habe ja kein Auto mehr. - Ok, und beginnst du mit einer süßen Versuchung, einer violetten Heidelbeermacarone? - Ja, und du? - Dasselbe - Du brauchst mich nicht nachzumachen um mir zu gefallen - Weiß ich doch… aber ich liebe auch Heidelbeermacaronen. Meine Großmutter machte sie selber aus dem Heidelbeergele, der Beeren die sie hinter dem Haus im Dorf einsammelte. Aber Macaronen sind doch eher französisch - Ja, meine Oma stammte aus Paris…das heißt, sie hatte Vorfahren auf der Insel, ist aber ist in Paris geboren, kehrte dann auf die Insel mit ihrer Familie zurück. wo sie meinen Großvater kennenlernte. - Ich liebe Familiengeschichten, und besonders deine. - Über dich weiß ich so wenig. Sagte er bedauernd. Zeigst du mir ein wenig deine Stadt, wo du groß geworden bist? - Ein anderes Mal. - Ok. - Er reichte ihr die Macarone, sie biss hinein, dann reichte sie sie ihm. - Obwohl wir nicht teilen zu brauchen da genug da sind, ist es ein kleines Ritual, sagte er versonnen. Akzeptiert - Er lächelte. - Salute, auf das alles gut wird! - Er goss ihr den Champagner ein und reichte ihr das Glas und füllte sich dann das seine ein. - Auf das alles gut wird… - entgegnete sie und tat den ersten Schluck, er ebenso. Sie schüttelte sich und kniff die Augen zu, da die prickelnde Flüssigkeit ihr die Papillen anzog. Sie trank das Glas bis zur Hälfte aus- Erzählst du weiter bitte, - Er nickte - also wo waren wir stehengeblieben, ach ja, nach der Denunziation dann wurde die Sache an das Gericht weitergeleitet, der Arzt der lokalen Klinik wurde als Tutor deiner Tochter ernannt, und von der Richterin beauftragt, sie in Verwahrsam in die Klinik zu nehmen. - Sie nahm einen weiteren kräftigen Schluck und füllte dann nach. - Verträgst du es noch? - Glaub schon, mit der Borreliose verträgt man so gut wie keinen Alkohol mehr. Aber ich bin noch wach, oh mein Gott, wie spät ist es denn? - Halb 10. - Ok, um 13 h muss ich zu Hause sein, da kommen die Kids rein. - Ja. Er hielt sie immer noch in seiner Umarmung. - Alina, als die Wahrheit rauskam, haben wir schnell gehandelt. Seit, wir die Autonomisten die Regierung auf der Insel in der Hand haben, haben wir vor Ort direkte Handlungsfreiheit. Es ist sicher nur eine kleine Entschädigung, für das was sie deiner Tochter und dir angetan haben, aber es ist nicht ungebüsst geblieben. Wir haben das Direktorat und das gesamte nicht Insulaner Equipe dieser Schule, und der anderen Schulen durch unsere Leute ersetzt. Das der Schule deiner Tochter haben wir bedroht, die Insel zu verlassen, und glaube mir, diese Blauweisroten Arschlecker wären so wie so abgehauen, die haben zu große Panik vor uns, und unserer Bewegung und zumal jetzt, wo wir direkt die Regierung der Insel übernommen haben. -  Er lachte laut und befriedigt auf. - Zweites, die Direktion und die Angestellten der Jugendschutzstelle. Die, die deine Tochter direkt unter ihre Fittiche genommen haben, sind alle schnellstens aufs Festland geflohen, noch bevor wir sie bedrohen konnten. Der ganze Stab des ehemaligen Vorsitzenden und seinen zahlreichen Speichelleckern, egal ob Festlandfranzosen oder Insulaner. Die Richterin, ihre Sippe und die des Richters haben wir auf eine einsame Insel im Pazifik verbannt, wo sie von einer Gruppe von Söldnern der übelsten Sorte bewacht werden, und Tag ein Tag aus ihre Penitanz antreten müssen. - Alina lächelte zufrieden. Das Ärzte und das Therapeutenkorp, der sich an deinem armen Kind und vielen anderen vergriffen hat, sind ebenso ausser Gefecht gesetzt. Das Oberschwein wollte fliehen, aber wir haben ihn in Verwahrsam genommen. Der sitzt in einer Zelle in der Zitadelle der ehemaligen Hauptstadt der freien Nation der Insel. Angekettet, und unter Zwangsbehandlung mit den schlimmsten Drogen, die es auf dem Markt gibt, so wie er es bei deiner Tochter und vielen anderen unschuldigen Kindern veranlasst hat. Die Klinik wurde vorübergehend geschlossen, und die Kontrolleure der EU haben eine Untersuchungskommission eingeleitet. Der Ex Klinikchef hat alles ausgeplappert, er sei Mitglied einer Art Sekte, die u.a. nach Personen mit seltenen Fähigkeiten sucht, um eine neue menschliche Rasse zu züchten…die haben ihre Hände überall im Spiel, vor allen in der Kinderprostitution und im Organ und Menschenhandel.- Alina fielen fast die Augen raus.  - Ach du meine Güte, das hört sich ja total irre an, sind wir im Kino, oder was oder in einem meiner Horrorstories? - Ihr Gesicht verkrampfte sich.- ..da deine Tochter anscheinend unter den Drogen oft davon sprach, sie würde hellseherische Fähigkeiten haben, haben sie eine Testreihe mit ihr gemacht, wo herauskam, dass sie 100 % bei diesen Hellsehtests abschneidet und damit für sie ein interessantes Studienobjekt darstelle, deswegen wollte man sie um alles Willen in seine Klinik bekommen, um dort ihre Testreihen fortzusetzen. Diese Sekte ist unter anderem auch in einem internationalen Organhandel impliziert…mit dem sie ihre Sache finanzieren - Ihr wurde schwindlig, sie hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Das war zu viel auf einmal oder war es der Champagner - Die drei anderen Ärztinnen, darunter auch die Tschechin, die u. a.die Organhandelsorganisation in cognito leitet, haben wir auch in Verwahrsam, sowie die drei Psychologinnen, die Sozialarbeiterinnen, der Krankenhauseinheit sowie die anderen aus der Jugendschutzstelle. Das Krankenhauspersonal werden wir auch durchleuchten, die Expertin, ach ja, die haben wir auch, und die drei Hauptpersonen aus Marseille in der Psyabteilung der Jugendstadien, wo sie deine Tochter drei Monate festgehalten haben und wo sie auch die Medikamente eingeführt haben. Eine ist nicht mal wirkliche Ärztin, sondern eine ehemalige Krankenschwester, die vom Dienst wegen Fahrlässigkeit suspendiert wurde. Bisher haben wir noch nicht aus dem Oberarsch herausbekommen, was er ihr genau in seiner Klinik hier auf der Insel verabreicht hat, aber so wie es scheint, haben sie ihr ebenso Crystal injiziert, das heißt, du musst von dem Tag von ihrer Entlassung aus zählen, was die Entgiftung betrifft. Ein ein halb Jahre sind die schon vorbei? - Nein... - Du solltest mit deinem Hausarzt das alles von vorne angehen evtl. mit einem Spezialisten für Drogenentzug. Und zusätzlich die Borreliose, die arme Kleine. - ja, und es bleiben immer noch kleine Wechsel in ihrem Verhalten, um ihre hormonale Phase herum, das müssen wir auch noch heraus bekommen warum.- Ja tu das, sicherlich sind das die Folgen der Droge. Aber es wird alles gut, du hast es geschafft dein Kind zu retten, in Nacht und Nebel seid ihr mit Kind und Kegel aufgebrochen, inmitten einer laufenden juristischen Entscheidung, ach ja, sie hatten entschieden sie in eine Klinik auf dem Festland zu verlegen, wo die ihr Unwesen treiben, die Sekte und die Organhandelsorganisation, wir sind dabei das alles auffliegen zu lassen und das vor den europäischen Gerichtshof zu bringen, denn in der französischen Regierung sitzen die auch drin. Du hast etwas getan wozu nicht viele in der Lage sind, du bist eine Heldin Alina und deine Tochter wird es dir immer dankbar sein. - Ach Alanu, jede Mutter würde versuchen sein Kind auf ihre Weise zu retten, das ist doch kein Heldentum...- Ich bewundere dich, ich verehre dich Alina. Ich muss es dir jetzt sagen, oder ich werd es dir vielleicht nie sagen können. - Ja Alanu? sie schien besorgt. Er nahm sie wieder in die Arme, schaute ihr aber dabei gerade Sicht in die Augen. - Alina, ist es dir schon mal passiert, das was man Liebe auf den ersten Blick nennt? - Sie schaute ihn mit leichten Schmetterlingsgeflatter in der Bauchgegend direkt in die Augen und bemühte sie ihnen Stand zu halten. - Ja es ist mir passiert, aber eben nur ein einziges Mal. - Und was ist daraus geworden? - Nichts, ich bete ihn an, würde durchs Feuer für ihn gehen, entflammt, lodernd und ewig brennend vor Sehnsucht, das ist daraus geworden. - Er atmete tief durch. Und ein Lächeln bereitete sich auf sein sonnengegerbtes Gesicht aus. - Du sprichst auf dein Gedicht, dein Lied an, Infiaratu? - Ja, du hast es gelesen? - Ja, es ist wunderschön, das Gedicht, wie das Lied...der für den es bestimmt ist, muss der glücklichste Mann im Universum sein, von dir angehimmelt, von dir, geliebt zu werden...(zum Buch ENTFLAMMT zum Song Infiaratu). Leider weiß er es gar nicht.- Was für ein Dummkopf, wie kann man nicht sehen, dass so eine zauberhafte liebevolle Person wie du es bist, liebt, aus vollem Herzen. - Vielleicht hat er es gespürt, aber ich hatte nicht die Gelegenheit es ihm zu sagen...ich habe es ein wenig versucht, durch meine Gesten, meine Musik, meine Poesie, aber er antwortete nie, wenn ich ihm etwas zugesandt habe.  - wie gesagt, es muss ein Dummkopf sein...und er verdient dich sicher nicht. - nein, nein, ich denke einfach nur, er kann nicht antworten, seine Situation ließ es nicht zu...und dir, ist es dir auch schon mal passiert, Love at the first sight? - Ja, mir ist es auch ein einziges Mal passiert, einmal, und einmalig,- Ach ja? Und wie ist es bei dir ausgegangen, bei Euch, meine ich? - Wie bei dir, ich konnte es ihr nicht mitteilen, ich wusste nicht, ob sie frei war, sie lebte in einer schwierigen Situation, ich hatte den Eindruck, da nicht reinzupassen...Was würdest du an meiner Stelle tun? Wie würdest du es als Mann ihr erklären? - Naja, ehrlich gesagt, ich bin auch nicht so sehr bewandert in Herzensangelegenheiten, aber an deiner Stelle würde ich es entweder direkt aussprechen bei einem Dinner for 2, oder eben in einem solchen Rahmen, versuchen zum Punkt zu kommen. - Und wenn die Angst grösser ist als die Raison? - Angst wovor? - Dass sie nicht dasselbe empfindet, und dann auf einmal alles aus ist, oder dass sie sagt, sorry aber es gibt da jemanden in meinem Leben, du verstehst schon, all diese nichtausgesprochenen Ängste und Zweifel die einem den Mut nehmen. - Ja ich verstehe dich, es ist nicht leicht, aber wenn man nichts wagt, kann man auch nichts gewinnen, sicher, es kann schief gehen, aber wenigstens hat man dann Gewissheit und quält sich nicht mehr mit marternden Fragen herum. - Ja du hast recht Alina. - Also wenn ich es richtig verstehe, du lebst mit einer Person zusammen, ohne dass ihr euch einander offenbart habt? Also mit deiner...deiner... Lebensgefährtin? Camilla Peritti? - Camilla Periti, meine Lebensgefährtin? Wo hast du denn das her? - Eh, naja als du uns im Dezember vor zwei Jahren bei dir eingeladen hattest nach der kulturellen Veranstaltung, bei dir zu übernachten, da hatte ich gut und ganz den Eindruck dass sie bei dir wohnt, und auch sehr viel über dein Privatleben bestimmt… - Er schaute ein wenig ab, und rückte zur Seite. - Aber nein, sie ist und sie war nicht meine Lebensgefährtin, sie war meine Haushaltshilfe… - Alina musste laut loslachen…und er stimmte mit ein. - Als sie bei ihm war, war es ihr mehr als unangenehm, zu entdecken, das seine Wohnung Sodum und Gomorra ähnelte, schlimmer als hätte gerade der Blitz eingeschlagen. Er hatte sich dann später entschuldigt, für diese peinliche Situation, aber hatte einige Tage die Wohnung Bekannten zur Verfügung gestellt, und die hatten das totale Chaos hinterlassen. Er selbst war nicht sehr oft anwesend, da er noch ein weiteres Haus in dem Dorfe seines Vaters hatte. - Ab und zu kommt sie vorbei und macht den Haushalt, aber da war sie gerade auf Streik, als ihr vorbeigekommen seid...nein ehrlich, mit ihr ist das kompliziert, diese Frau ist in mein Leben getreten, kurz nachdem ich dich kennengelernt habe...es schaute sinnend in sein Champagnerglas. - aha... - Ihre Tochter, ist mit einem meiner Neffen liiert, besser sie hat sie mit ihm verkuppelt, seitdem hängt sie immer bei uns rum, in unserer Familie, bei meiner Mutter, irgendwie ist es ihr gelungen, du hast recht, mich zu coachen, und nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen. Seit ich es bemerkt habe, habe ich Schluss mit dieser kranken Beziehung gemacht...Meine Freunde, Familie und Bekannten haben mich nett darauf hingewiesen, dass ich mich zum Negativen verändert habe, seit sie sich bei mir eingeschlichen hat...ganz im Gegenteil zu dem Moment, als ich dir begegnet bin...aber ich hatte nicht gecheckt, dass sie es war, die mich manipulierte, bis zu deinem Gedicht, Alina, da hast du mir die Augen geöffnet...und ich danke dir dafür. - Alina nickte bewilligend, dann fragte sie vorsichtig. - Warst du es, der mich auf die Promoreise in die Vogesen eingeladen hatte? Oder hatte sie da auch ihre Hände im Spiel? Sie schaute ihn tief in die Augen. Es ist wichtig, dass du mir die Wahrheit sagst. - Ja also, ich hatte von dir erzählst, dass du eine sprachbegabte und weit und weltbereiste Journalistin bist, da sie mich danach gefragt hatte, wer du seist, betreffend deinem Profil auf FB, dann später hat sie vorgeschlagen, dich zu dieser Reise einzuladen diese Aktion mit uns zu starten. Und ich war einverstanden und habe dich eingeladen. - Ok - Warum? - Ja weil da noch etwas anderes ist, was ich mit dir besprechen muss. - Ja, was denn? - Er wirkte mehr als beunruhigt.

4. Telepathen, Hellseher, Geistheiler und Mazzeri oder nicht, das ist hier die Frage

Du sagtest, ihr habt die Sozialarbeiterinnen, der Krankenhauseinheit, auch die Emiglia Peritti? Ja, die haben wir auch. Ist dir bewusst, dass sie verwandt ist mit deiner - deiner - deiner Haushälterin? Camilla Peritti? Nein das wusste ich nicht, woher hast du diese Information? Von der Emiglia selber, sie kam darauf zu sprechen, und fragte mich wie in einem Verhör, was ich denn bei ihrer Cousine und ihrem "Mann", wie sie sagte, verloren hätte. Ich erklärte ihr die Situation, und sie verwies darauf, dass es nicht akteptabel sei, dass ich mit meiner Tochter, nachts in den Fernen Orten der Insel herumkurve, nur um einen Artikel über diese Veranstaltung zu schreiben. Meine Tochter sei unter psychiatrischer Aufsicht der Jugendschutzstellen und ich müsste solche Eskapaden anmelden und auf eine Erlaubnis von der Behandelnden warten. Von da an, bei jedem Besuch bei der Psychologin in der Jugendschutzstelle, die ja direkt an die regionale Regierungsverwaltung angeschlossen ist, für die deine Camilla doch auch arbeitet, oder? Also von da an, begannen sie mit allem Eifer die Einweisung meiner Tochter einzuleiten, vertreten druch die Psychologin, wie auch die Emiglia, ebenso die Psychiaterin, Line Arschot, und dem Chefarzt der lokalen psychatrischen Anstalt - die Arschot? - Diese alte olle Hexe, die haben wir Alina, sie sitzt in Einzelhaft in der Zitadelle gleich neben ihrem Schatz, dem Ober Gouru,...die laberte den selben Senf von der Sekte und dass sie eine neue Zivilisation gründen wollten..- die Arschot bestand bei jedem ihrer Seanzen darauf, dass mein Kind in die Klinik des Ober Gouru eingewiesen werden müsste. An den Seanzen hatte ich kein Recht teilzunehmen, aber mal zu mal ging es meinem Töchterchen schlechter, auch dort hat man ihr Getränke angeboten, wie sie mir erklärte, und man sie versucht mit suggestiven Texten und hypnotischer Stimmanwendung zu überzeugen, dass sie krank ist, und nur in dieser Klinik geheilt werden kann. - Alanu starrte Alina mit Entsetzen an. - Das ist doch nicht zu fassen, Alina, willst du damit sagen, dass Camilla, dass sie das alles eingeleitet hat, in Zusammenarbeit mit ihrer Verwanten? - Ja... und es geht noch weiter. - Und es geht NOCH weiter? - Ja, wenn ich jetzt schweige, werde ich dass nie loswerden, aber es malmt in meinem Geist, ich kann es einfach nicht vergessen, und die Tatsache, dass ich an allem Schuld bin, was meinem Kind geschehen ist... - Alanu wurde weiß wie die Wand. - Nein ALina, es ist nicht deine Schuld, - ...doch, rief sie verzweifelt...ich habe dich zuerst wegen dieses Interviews kontaktiert, und dann, dann begann die Lawine an zu rollen, bis zum Unfassbaren, sie gingen so weit, um mich in die Knie zu zwingen, da es ihnen nicht gelungen war - die holte Luft, da ihr die Erinnerungen die Kehle zuschnürten - da es ihnen nicht gelungen war, mich vorher zu beseitigen...  - Er schaute sie fragend mit purem Entsetzen an. - Sie erzählte weiter. - Einen Monat vor der Reise in die Vogesen, vor nun fast vier Jahren, lud mich eure Organisations Sekretärin zu einem Infogespräch ein... Teresa Zini... - Ja, und, das wusste ich doch...ist doch gut abgelaufen, oder? - Ja, ja, aber dann kontaktierte sie mich wieder, und fragte an, ob ich einverstanden wäre, mit einer der Mitreisenden Kontakt aufzunehmen, die ein wenig die anderen Mitglieder kennenlernen wollte...und ich war einverstanden...warum auch nicht. - Um wen handelt es sich? fragte er neugierig. - Lydia Ragon. -  Lydia Ragon? Putane mutizze... - Ihm wich erneut die Farbe aus dem Gesicht. .-Kennst du sie? - Ja, nein, das heißt nur vom sehen, sie ist eine Freundin von Teresa, und sie brachte sie ab und zu auf die Veranstaltungen mit. - Hmm, sie sagte mir, du könntest sie nicht ausstehen. - So? Sagte sie das? Naja, sie ist sehr vulgär und zu direkt, diese Art von Anmachtussis mag ich eben nicht.- Hmm, also, wir trafen uns in einem Resto am Hafen von Sulinzara, komischer Weise erkannte sie mich sofort, obwohl ich ihr keinerlei Beschreibungen meiner Person gegeben hatte. Sie schien mir auf den ersten Blick nicht unsympathisch, da sie gleich viele Themen ansprach, die auch mich bewegen, u. a. das Hauptthema, unsere Töchter, und deren Gesundheitsprobleme. Ihre Tochter hat auch so einiges hinter sich, und ich berichtete von meinen Problemen mit der meinen. Wir tauschten uns sehr intensiv aus. Auch liegen wir auf der selben Ebene, was die Verständnis zur Esotherik betrifft und all diese Themen eben. Ja wir redeteten über alles, aber nur nicht über die Reise. Sie offenbarte mir sehr viel von ihrem Leben, und ich ließ mich auch gehen und schüttete ihr mein Herz aus, so verbrachten wir den von Vormittags bis fast 17 h, dann musste ich ja los um meine Kids abzuholen. Sie lud mich dann zum folgenden Tag bei sich zum Essen ein und ich sagte zu. Da wir ja den wichtigen Teil noch nicht angesprochen hatten, die Reise. - Er goss den Champagner nach, und sie trank einige Schlucke, er auch und lauschte ihr gespannt weiter. - Sie hatte mich überredet meine Tochter mitzubringen, da es ein Mittwoch war und sie keine Schule hatte. Sie bat mir an, mit ihr eine Seance zur Reinigung der Chakren zu machen, da sie auch als Sophrologin tätig war, wie sie es mir glaubhaftig vermittelt hatte. Ich hatte ihre Aura gespürt, sie hatte ein starkes potential, und ich, in meiner verzweifelten Situation, meiner Tochter helfen zu können, willigte ein. Eine Geistheilerin, war genau das, wonach ich suchte, da die Ärzte bei weitem mit ihrem Latein am Ende waren, und wir wie gesagt im Kreis herumliefen, ohne eine Diagnose zu finden. 15 Tage gings ihr gut, 15 Tage war sie total down, wie paralisiert, starr unbeweglich, zitternd und voller Panik...von Borreliose und Co wollten die Ärtzte ja nichts wissen, der Test war zweimal negativ gewesen, obwohl sie mehrmals die typische Wanderröte gehabt hatte und Antikörper in den Blutproben festgestellt wurden. Die Sophrologin, die wir frequentiert hatten, musste aus finanziellen Gründen ihre Praxis schliessen, nur sie hatte meiner Tochter ein wenig Enspannung und Hilfe in den schlimmsten Phasen gebracht, so war die Hoffnung auf Besserung von allen Seiten niedergemacht...und so hoffte ich, diese Person könnte ihr helfen. Das Essen lief gut ab, wir redeteten wieder über alles, meine Tochter blieb offen, freundlich, aber ich spürte, dass sie sich abschirmte gegen diese Lydia, die wie ich beobachtete, versuchte, meine Tochter zu sondieren, und energetisch abzuskannen...verstehst du was ich meine? - Ja, ja, ich verstehe, habe auch eine Verwandte in der nahen Familie, die so drauf ist.... - Ok. Lydia schickte dann meine Tochter ein wenig nach draussen zu ihren Katzen, und erklärte mir mit ernstem Ton: Du musst verstehen, dein Kind ist sehr empathisch veranlagt, sie ist ein sehr starkes Medium, aber ihre Energien sind sehr instabil und leicht in alle Richtungen fliehend, die Sophrologin hat gute Arbeit geleistet, aber sie kommt anscheinend nicht gegen das an, das sie bedrängt. - Ich fragte sie, aber was bedrängt sie? - Die Angst, die Todesangst, dich zu verlieren. - Mich zu verlieren? - Ja, auf der Reise... - Auf der Reise? Du meinst sie hat Angst, das ich das Flugzeug nehme und etwas passieren könnte? - Nicht nur das, Alina...nicht nur "könnte". - Also was denn noch? - Alina du bist eine starke Frau, Alanu ist von dir eingenommen. Er ist sehr von dir eingenommen. Weißt du das? - In Alinas Kopf machte es Piep Piep Piep, Achtung, pass auf du bringst euch alle in Gefahr. - Ahh, nein das wusste ich nicht, sicher wir sympathisieren aufgrund unserer gemeinsamen Interessen, aber das ist auch alles. - Lydia fixierte Alina intensiv mit ihren dunklen Augen, die wie Kohlen glühten. - Lass dich doch ein wenig hängen und öffne deinen Geist, damit ich dich durchleuchten kann. - Keine Frage, das geht bei mir nicht, ich habe so eine, eine natürliche Barriere. - Aha, sie nickte, und Alina hörte in ihrem Geist die folgenden Worte, deshalb haben wir es nicht geschafft an sie heran zu kommen und sie zu manipulieren. - Laut sagte sie - Das ist schade, ich hätte gerne mehr über dich erfahren, - Aber so oder so, mach dir keine Sorgen, wir werden uns deiner Tochter annehmen, wenn du nicht mehr da bist... - Was, wie bitte? - Naja die Reise, wenn du auf die Reise mit ihm gehst und davon NICHT zurückkommen wirst!!! - Es gibt da Personen, denen das nicht zusagst, verstehst du das? Deine Herkunft, ist ein erster Hinderungsgrund, dann seine Sympathie für dich, er spricht ohne Unterlass von Dir...sollte es wahr sein, dass du keine Gefühle für ihn hast, ist das eine Sache, aber er hat sie für dich, und deswegen muss es einfach gemacht werden....und er kann mich nicht ausstehen, ich kenne ihn schon lange, das heißt, ich habe alle seine Bewegungen seit Jahren verfolgt, er hat mir damals als wir jung waren, den Korb gegeben, nannte mich Pinzutaccia, obwohl ich auch korsische Vorfahren habe, er ließ mich nicht in sein Milieu rein, und das muss ich ihm persönlich heimzahlen, er wird leiden wenn dir etwas passiert, das ist eindeutig... - Alina wurde bleich und ihr lief es eiskalt den Rücken herunter, als sie begriff, was diese Frau ihr da mitteilen wollte. Sie wollte aufspringen und sich verabschieden, einfach raus aus der Nähe dieser unheimlichen Frau. Über das Küchenfenster hinaus beobachtete sie beunruhigt, ihre Tochter, die mit den Kätzchen draußen spielte. - Hör zu Alina, ich erzähle dir etwas, damit du dir sicher sein kannst, dass ich keinen Spaß mache, oder dir nur Angst machen will. Ich verdiene damit mein Geld, auch wenn der Vater meiner Tochter reich ist, habe ich es immer geliebt auf eigenen Füßen zu stehen. Ich hatte einen Geliebten, er war 20 Jahre junger als ich aber das machte nichts zwischen uns aus, er war verheiratet, seine Frau wusste es, sie hatten ein kleines Unternehmen an der Küste hier, eines Tages kam es zu einem argen Streit zwischen uns, er sagte mir, er müsse Schluss machen, da seine Frau ihm drohte, den Laden zu verkaufen, und alles seinen Kindern zu hinterlassen. Ich konnte das nicht verkraften, ich sagte ihm, dass ich ohne ihn nicht leben könnte und bevorzugte, er würde sterben, als zu seiner Frau zurückzukehren; er nahm mich nicht ernst. Sie hielt inne und holte mit Tränen in den Augen Luft. Einige Tage später fand man ihn, erstochen in seinem Bad, sein Mörder hatte sich an ihm wild und grausam ausgelassen, er war nur noch ein einziger Fleisch und Blutfetzten. Seine Frau behauptete ihn so gefunden zu haben, aber schliesslich wurde sie als die Mörderin überführt. Die Kripo stellte den Fall ein, nachdem seine Frau dann endlich gestanden hatte, nach dem man ihr alle Beweise gegen sie vorgelegt hatte, obwohl sie sich selber nicht an die Tat erinnerte. Noch bevor sie aufs Festland überführt werden konnte, nahm sie sich eine Woche später das Leben. - Lydia starrte mit fast glasig wirren Augen zu Alina auf, die aufgestanden war, und sich den Magen hielt. - Ich glaube wir müssen jetzt gehen... - Alina, du verstehst was ich meine, ich konnte ihn nicht zu dieser Frau zurückkehren lassen, er gehörte zu mir. - Gut Lydia, nun machen wir uns auf den Weg. - Alina, du kommst morgen wieder mit deiner Kleinen, dann werde ich ihre Chakren reinigen! - warf sie ihr mit hypnotischer Stimme entgegen. - Jaja, wir werden sehen, nun danke für das Essen. - Alina du bist ja so bleich, ich sagte dir doch, mach dir keine Sorgen, deine Tochter hat diese Panik Attacken eben weil sie alles voraussieht, sie sieht in ihren Alpträumen, dass du von dieser Reise nicht mehr zurückkommen wirst. In ihrem Alter entwickeln sich die hellseherischen Fähigkeiten mit Beginn der Pubertät...das ist ganz normal, aber für sie sicherlich erschreckend. Unter uns, zur ihrer Erleichterung sollte man ihr ein wenig von diesen neuen Kanalöffnern geben. - Kanalöffner, was ist das denn.. --Ach lassen wir das, sagte ich dir, dass ich einen korsischen Großvater, der war einer der bekanntesten Mazzeri der Insel. Weißt du wer die Mazzeri sind? - Ja...Alina schluckte benommen. Die Mazzeri waren eine Klasse von Magiern, Geistheilen, und auch Hexern die Rituale gegen Bezahlung ausführten, um sich von bestimmten Personen zu entledigen. - Es tut mir ja irgendwie leid, du bist eine liebe Person, aber es ist alles engagiert, du verstehst, die haben mich schon bezahlt, ich muss eben auch leben, hier meine Miete zahlen, mein Auto, meinen Laden in der Stadt, die Behandlungen für meine Tochter... - Alina musste sich sammeln, um nicht in Panik bei dem Gehörten aus zu brechen. - Lass gut sein Lydia, ich möchte jetzt gehen... - Wart mal einen Augenblick, ansonsten könnte ich dir einen Handel vorschlagen...nicht immer klappen die Rituale, meine Auftraggeber wissen das. - Alina schaute sie fragend voller Entsetzen an. - Ich spüre, dass du eine Gabe hast. Und ich bevorzuge, sie für mich einzusetzen, als dass man sie gegen mich einsetzt. - Achja? - Ja, Alina, mein Geliebter ist immer noch hier, bei mir, er schafft es nicht, sich zu lösen...- Alina dachte, mein Gott, bin ich hier in einer Folge von Goastvisperer gelandet oder ist das eine Ausgebrochene Psychopatin einer geschlossenen Anstalt? - Spürst du seine Präsenz? - Lydia bitte. - Versuchs doch einmal, stell die Frage in den Raum, bist du hier? Wie heißt du? und warte auf die Antwort. - Lydia...- Bitte tu es für mich, ich muss wissen warum er nicht gehen kann. Ich will frei für neues sein, ich habe da einen Jungen kennengelernt, aber mit seiner Präsenz klappt das einfach nicht, nicht dass ich ihn nicht loslassen will, aber...- ok Lydia, ich konzentriere mich, und du wirst sehen, ich kann keinen Kontakt...- Alina erstarrte, es war als hätte ihr jemand auf die Schulter geklopft.- siehst du, er hat dich berührt, oder? Also bitte frag nach seinem Namen.- Alina wollte dem Spuk so schnell wie möglich ein Ende bereiten, so dachte sie, wie heißt du?- Und hörte in ihrem Geist, Christufanu, kurz Chris genannt...- Ihr ging ein Schaudern über den Rücken.- Er heißt Chris, Christufanu...stieß sie laut hervor.- Ja ganz super toll, ich bin ja so happy...klatschte Lydia begeistert in die Hände. - Nun frag ihn, warum er nicht gehen kann. - Alina wiederholte die Frage in ihrem Geist, in die Richtung ihres Rückens, ohne sich umzudrehen.- Als Antwort erhielt sie: Frag sie, wer mich umgebracht hat. - Er sagt, er sagt, dass ich dich fragen soll, wer ihn umgebracht hat...- Lydia schaute Alina mit vor Ärger sprühenden Augen an.- Alina hörte erneut in ihrem Geist seine Stimme.- Sag ihr, ich will die Wahrheit. - Alina wiederholte.- Lydia ging einen Augenblick mit bedrohlicher Geste auf sie zu.- Sag ihm, er kennt die Wahrheit...zischte sie ihr entgegen. - Alina wiederholte ihre Worte in ihrem Geist.- Er antwortete. Sie soll es aussprechen. Wer ist meine Mörderin? Sag ihren Namen...- Alina begann an zu zittern, sie fühlte sich von der negativen Spannung dieser beiden Personen bedrängt und erdrückt...einer scheinbaren Psychopathin und einem Geist und zweifelte langsam daran, den Verstand zu verlieren, oder Lydia hatte ihr Drogen in den Tee oder Saft gemischt. Doch sie wiederholte das Vernommene, und augenblicklich begann Lydia hysterisch laut an zu lachen. Vor Alinas inneren Auge schwebte ein Name, wie ein Gasluftballon stieg er vor ihr auf. Darauf stand L Y D I A - Alina wich ein wenig zur Seite und sah ein wabern, neben ihr, spürte eine Wärme, die langsam erkaltete. Seine Stimme hallte erneut erst laut in ihrem Geist, dann wurde sie immer leiser. - Du hast also meine Frau manipuliert, damit sie mich kaltblütig und brutal umbringt, grausame verrückte Mörderin, ich bereue die Zeit, die ich mit dir verbracht habe. - ein Zischen durchzog den Raum gefolgt von einem Luftstrom wie bei starken Durchzug...und auf einmal herrschte totale Stille, und kein Wabern mehr, nur die schaurige Kälte dieser verrückten Situation, die Alina eine Gänsehaut hochschießen ließ. - Lydia, so jetzt muss ich aber los, meine Kinder abholen, danke für alles und bis auf ein anderes Mall... - Alina, was hat er gesagt... - Weiß nicht, ich habe nichts mehr gehört, auf einmal war er weg, so nun war es das wohl, Kindchen, komm schnell wir müssen weg, deine Geschwister warten auf uns, sie zog in Windeseile ihre Tochter zum Auto dann startete sie schnell und raste mit quietschenden Reifen los.

5. Geständnisvoll

Alina schüttelte den Kopf, um wie aus dem Noch Einmal Erlebten in die Realität zurückzukommen. Sie drückte fest die Hand von Alanu, der die Ihre sanft ein der seinen hielt. - Ja so ist es abgelaufen, sicher glaubst du mir nicht...Alanu...- Doch, doch ich glaube Dir, ich weiss, was die Mazzeri und ihre Nachfolger für Potentiell besitzen. - Er verstummte bestürzt. - Jetzt verstehe ich, warum du Abstand von mir wahren möchtest. - entegnete er ernst mit schwer bedrückter schleppender Stimme. - Nein, nein aber ganz im Gegenteil...Sie nahm seine andere Hand und versuchte seine Augen zu erreichen, doch er wandte sich ab. -Wenn wir hier fertig sind fliege ich zurück und werde mich um diese Putanaccie kümmern, erst die Eine und dann die Andere...neben ihrem Lieblingschef von der Ex Regionalregierung ist noch eine Lagermatte frei, dann kann sie dem jeden Abend einen runter ziehen, wenn ihr die Grießsuppe nicht als Nahrung reicht, und die andere werden wir daneben anketten, oder sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen, sollte sie Faxen machen. Diese Lydia, eine Mazzeri, das hätte ich im Traum nicht geglaubt, eher eine Söldnerin, Alina, sicherlich hat sie dir das alles vorgesponnen, das mit dem Geist und so. Aber es ist bekannt, das die als bezahlte Mörderin aktiv ist. Die bringt Leute gegen Bezahlung um, da aber der Mann ihrer Tochter ein hohes Tier direkt im Milieu ist, fliegt sie nie auf.  Er wirkte schwer erzürnt und war ausser Atem. Alanu, ob es nun ihre persönliche Eifersucht ist, oder der Ex Stab sie auf dich angesetzt hat, weil du ja eine der einflussreichsten und intelligentesten Anführer der Gegenbewegung bist, ob die Mafia dich ausschalten will, diese Frau ist krank vor Hass gegen dich persönlich und will mit dir abrechnen. Ob es nun deine Haushälterin ist, die die Mazziera beauftragt hat, oder ob die Mazziera sie benutzt hat, mir und dir zu schaden, das weiss ich nicht, aber was ich weiß, dass diese Personen versucht haben, mir mein Kind zu nehmen, um mich zu zerstören, da ich nicht auf deren Warnungen reagiert habe, mich aus deinem Umfeld zu entfernen. Aber warum hast du mir davon nichts sofort gesagt, Alina...- Ich konnte dich nicht erreichen, ich habe es immer wieder versucht - sicher kontrollierten sie auch deine Facebookkontakte und auch dein Iphone, außerdem hatte ich Bedenken, dass du mir nicht glauben schenken würdest, und du hattest ehrlich gesagt den Eindruck, dieser Person hörig zu sein...tut mir leid, wenn ich das so wahrnehme. - Du hast recht Alina, es war so, ich gebe es zu. - Ich glaube sogar, dass sie dich auch unter Drogen gesetzt hat, das machen die so in ihrem Milieu. - Ja, es ist möglich, immer wenn sie da war, fühlte ich mich eigenartig, aufgewallt, hatte Herzrasen, Schwindel, euphorische Gedanken, dann auf einmal der Abfall, bei dem ich tagelang liegen blieb, ohne mich zu ernähren oder zu trinken, auch führte sie viel Alkohol bei mir, ein, ich habe nie viel getrunken, aber ein Glas nur haute mich immer gleich um...und dann immer wenn ich zu war, ließ sie Leute kommen, die mich in meinen lamentablen Zustand sahen, ja sie hat, mich runter gemacht, runter gezogen und versucht zu zerstören. Ich glaube Alina, sie ist vom Ex Staab auf mich angesetzt, aber du hattest damit nichts zu tun, du bist da hineingeraten, die hatten kein Recht, dir das und deiner Tochter und deiner Familie anzutun...du sagtest du hättest Drohungen erhaltenn? - Ja, per SMS per Mail...ich zitiere es dir wörtlich, diese Sätze, diese Drohungen haben sich in meinen Geist eingefressen…„Wenn du scheiss Ausländerin, dich weiter hin nicht von den Unsrigen fern hältst, vor allen Dingen von Dir, sie erwähnten deinen Namen, und nicht so schnell wie möglich die Insel verlässt, werden wir uns auch an deinen anderen Kindern vergreifen, hast du denn immer noch nicht genug mit der Kleinen? - Das war zurzeit als sie mein Töchterchen zwangseingewiesen hatten, in die lokale Klinik...und es ihr immer schlechter ging, und sie sie in die Isolierzelle verfrachtet hatten, wo sie sie ans Bett angekettet hatten und dort drei schreckliche Wochen misshandelten…mit Spritzen, mit gefährlichen Medikamentenkocktails in Überdosen…und sicher mit Drogen...- Er schüttelte entsetzt den Kopf. Hast du nicht Anzeige wegen der Drohungen erstattet? - Das Telefon hat kurz danach den Geist aufgegeben. Hatte also keine Beweise mehr. Und die Polizei macht doch so oder so nichts. Die stecken doch alle unter einer Decke, aber das brauche ich dir ja nicht zu sagen. Vorher hatten sie uns mehrmals die Reifen vor der Haustür zerstochen, auf der Scheibe stand geschmiert "scheiss Ausländer" raus. Und noch vorher, als wir vom Geburtstagsauflug von Sohnemann zurückkamen, hatten sie uns die Wohnung aufgebrochen und alles verwüstet und viel geklaut, vor allem administrative Papiere, Ausweise der Kinder, Untersuchungsergebnisse und alle Wertsachen, und wieder SS Zeichen auf den Möbel und Kreuze daneben. Die Polizei kam, nahm den Fall auch, aber das war es dann auch, der Staatsanwalt ließ die Fälle schließen.- Himmel Himmel Himmel, ja der damalige Staatsanwalt war auch ein Extremisten Parteimitglied, mein Gott Alina warum hast du mich nicht informiert..- Aber ich habe dich kontaktiert, per Mail per FB per SMS, ich bekam nie Antwort...- Ich habe dich mehrmals versucht anzurufen, entweder war dein Antworteter dran, oder keine Antwort, weder auf meine Sprachnachrichten, noch auf meine Sms. - Es tut mir alles so leid, Alina, ich schäme mich dir und deiner Tochter gegenüber. Wenn ich das nur alles ungeschehen machen könnte…flüsterte er tief erschüttert. - Sie nahm und streichelte seine Hand. - Es ist nicht deine Schuld, du bist das Opfer, genau wie wir... - Er schüttelte leblos den Kopf. - Deine Tochter hasst mich, sie würde mich nie an deiner Seite akzeptieren...- An meiner Seite? - fragte sie leise. - Er wich ihrem Blick aus. Ein undurchdringliches Schweigen hatte sich eingestellt. Um es zu brechen erhob Alina erneut das Wort: - Alisea hat wirklich hellseherische Fähigkeiten, das ist mir bewusst, wie viele Frauen in meiner Familie, und es gibt auch noch andere Fähigkeiten bei uns, wenn das wirklich so eine Sekte ist wie der Kerl sagt, dann ist das klar, dass sie sie wollten, und mich auch evtl., ich habe Heilkräfte, ich habe schon große Wunden, und andere Leiden geheilt, aber das bleibt unter uns...und ich glaube sie hat das bei ihren Seancen bei den Psys ausgeplappert… - Er schaute erstaunt auf. - Es gibt viele Menschen mit diesen Fähigkeiten, wir sind keine Monster oder E.T., auch in der Familie des Vaters meiner Kinder gab es eine Heilerin, die wurde in ganze Frankreich bekannt, die heilte schwere Knochenbrüche und sogar Krebs, tausende von Leuten kamen um sich von ihr behandeln zu lassen und sie enttäuschte nie jemanden, ob groß ob klein, ob reich oder arm - vielleicht wussten die das, dass meine Tochter beidseitig Begabungen geerbt hat. Und dass sie die Urnichte der Signadora Saveriana Bunelli ist. - Meine Güte, wann fängst du an deine Geschichte aufzuschieben, das ist ein Roman wert. - Wenn ich dazu Muße finde...es wird ein Teil meiner Autobiografie werden, sicher, die ich ja schon vor einigen Jahren begonnen habe. Darin wirst du auch einen besonderen Platz erhalten, so wie du seit wir uns das erste Mal begegnet sind, einen ganze besonderen Platz in meinen Herzen hast. - Und Alisea wird dich auch akzeptieren, wenn sie die ganze Angelegenheit erst einmal verstanden hat. Aber ich glaube, sie hat das alles gleich gespürt, ihre panische Angst trat auf, weil sie voraussah, wie katastrophisch die Situation für uns werden wird. Wenn vielleicht auch keine Einzelheiten. - Jetzt schaute er auf. Und er schaute ihr tief in die Augen. - Zum Glück hattest du dich entschieden, die Reise damals abzubrechen. - Ja, da gab es keine andere Wahl. Die Andeutungen und Drohungen der Lydia waren ja sehr klar. Ob nun mit Hexerei oder direkt, die hatten geplant mich auf der Reise zu beseitigen... - Er nahm ihre beiden Hände in die seinen und drückte sie fest. - Ich hatte vor dir während der Reise etwas zu sagen...wenn auch sehr verspätet, jezt muss ich es endlich tun... - Sie schaute ihn fragend an.  - Alina...ich liebe dich von Herzen - flüsterte er leise ganz nah an ihrem Gesicht und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. - Sie atmete tief durch und ein seliges Lächeln überzog ihr Gesicht. Mit zitternder Stimme antwortete sie ganz sanft, nah an seinem Gesicht. - Ich liebe dich auf von ganzen Herzen, und einen solchen Coup de foudre hat man eben nur einmal in seinem Leben. Infiaratu habe ich dir gewidmet, aber ich glaube du weißt es...- Ich bin total gerührt Alina, es steckt so viel Liebe in deinem Gedicht, in diesem Lied, wie in dir, ich verdiene dich nicht, ich habe dir dein Leben versaut, dir beinahe deine Tochter nehmen lassen...ich bin ein großer Dummkopf, und du bist eine Göttin...- Quatsch, du bist der außergewöhnlichste Mensch, dem ich je in meinem Leben begegnet bin, hör auf dich runter zu machen, wir sind beide Opfer und wir haben nun die Kraft und die Energie unserer Liebe auf die wir uns aufbauen können um alles zu bewältigen.  - Ja ich spüre es auf dieselbe Weise, bin aber nicht so stark in Worten wie du. - Die Worte sind nicht so wichtig, wichtig ist, wichtig sind unsere Herzen, und unsere Seelen, die in Einklang schlagen und vibrieren. - Er nickte, und schaute sie voller sanften Verlangen und Sehnsucht in seinen Augen an. -Ich möchte hier und jetzt auf ewig eins mit dir werden, uns trennt nur noch ein kleines Stückchen, und dann trennt uns niemand und nichts mehr...- Sie antwortete mit einer innigen Geste und zog ihn auf das Sofa über sich und sie verfielen in eine lange leidenschaftliche Umarmung.

6. Spieglung

Als sie sich endlich aus ihrer scheinbar endlos langen Umarmung lösten, blieben sie beide noch eine Weile ineinander verschlungen sitzen. Er hielt sie fest an sich gedrückt. Sie hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und ihr Gesicht glühte unter den überwallenden starken Emotionen. Es schien, als konnte sie sein Gesicht wie in einem Spiegel sehen, und seine Augen, die vor Eifer, wie nach einem errungenen Sieg, voller Enthusiasmus glühten.

7. Epilog Aufgewacht?

Eine ruckartige Bewegung liess sie zur Seite rutschen, als ihr Kopf an die vibrierende Scheibe der Straßenbahn anschlug, gerade als sie einen scheinbar endlosen Moment eingenickt war.

8. Epilog II Hilfesuchen

Sie sass im Wartezimmer der Praxis der Psychologin-Psychaterin, und knabberte nervös auf ihrem Fingernagel herum. Sie hätte nie gedacht, dass sie den Weg hier hin doch einmal in Anspruch nehmen musste, aber ihre Alpträume, ihre ständigen Wachträume, die so real waren, dass sie nicht mehr wusste, was wirklich real war, brachten sie nahe daran, den Verstand zu verlieren.

Hier geht es zu Der Romanreihe "Lasst fahren dahin" Band 1 bis 7

Einige Kapitel werden vorgestellt, andere und weitere sind noch in Arbeit
Dieser Fortsetzungsroman ist in der Urfassung 1993 bis 2014 entstanden. Das Urskript hatte ca. 600 Seiten, ist aber bei einer PC Panne komplett verloren gegangen. Der Fortsetzungsroman ist nun eine Wiederaufnahme von Kapitel zu Kapitel, eine wahre Syssiphos Arbeit.
LASST FAHREN DAHIN Teil 1„Dabei suchte sie nur nach Liebe“
Ein Ausschnitt aus dem Fortsetzungsromans „Lasst fahren dahin“
Es handelt sich um eins der Anfangskapitel, des zweiten Bandes, in der Form einer Konversation zwischen einer Erzählerin und ihrer Zuhörerin und beschreibt die ersten Lebensjahre einer der Protagonistinnen, Ariana.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-8/LASST FAHREN DAHIN Teil 2 „Das Ende einer langen Reise“
Diese Hommage ist ein Ausschnitt aus dem Fortsetzungsrroman "Lasst fahren dahin" und beschreibt in Text und Bildern das kurze Leiden Arianas Vaters, der so mutig gegen seine schreckliche Krankheit angekämpft hat, die ihn so schnell und grausam dahinraffte, einen gewaltlosen Kampf, wie so immer in seinem Leben, bis zur letzten Sekunde seines Lebens hat er positiv in Richtung morgen und übermorgen geschaut, ohne sich jemals umzublicken oder zu beschweren. Sic Terra Tibi Levis Sit!
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-das-ende-einer-langen-reise/LASST FAHREN DAHIN Teil 3 „Wie Sisyphos am Bergrand schwitzend“
Ariana, die Protagonistin, hat alles hinter sich gelassen und ist von Deutschland nach Korsika ausgewandert. Dieser Ausschnitt aus dem Roman "Lasst fahren dahin" erzählt von ihrem beschwerlichen Weg, sich auf dieser Insel ihrer Träume, die sie mehr als alles andere liebt, zu integrieren: So beginnt für sie ein scheinbar nicht endender Leidensweg, denn von Luft und Liebe allein kann man nicht leben. ACHTUNG TRIGGERWARNUNG THEMEN HÄUSLICHE GEWALT, GEWALT AN FRAUEN, GEWALT IN DER PARTNERSCHAFT. SOLLTEST DU PROBLEME MIT DIESEN THEMEN HABEN, BITTE NICHT LESEN
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-wie-sisyphos-am-bergrand-schwitzend/LASST FAHREN DAHIN Teil 4 Blitzschlag
Wer kennt nicht diese Situation, man verliebt sich in jemanden auf den ersten Blick, und beim zweiten spürt man auf einmal, dass es Liebe ist. Doch dann wird man von der Angst erdrückt, dass es nur einseitig ist! Bedenken und Zweifel kommen auf. Ariana erlebt das zweite Mal in ihrem Leben den sogenannten Blitzschlag, Liebe auf den ersten Blick, oder auf den zweiten? Und gerät dadurch in einen Sog, aus Intrigen, Neid und Eifersucht, an dem sie zweifelt, je wieder herauszukommen.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-6/LASST FAHREN DAHIN Teil 5 Zurückgeblättert ACHTUNG TRIGGER HÄUSLICHE GEWALT Beim Aufräumen findet die Protagonistin Ariana, ihr altes Tagebuch, und beim Hineinlesen, blättert sie die Seiten ihres Lebens zurück, durchlebt erneut das Vergangene, das Verdrängte, den unangenehmsten Teil ihres Lebens, und das ihrer Kinder. Dadurch lässt sie den Schmerz der Erinnerung dahinfließen, befreit sich und kann endlich, wie sie hofft, mit einem neuen Lebensabschnitt beginnen.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-7LASST FAHREN DAHIN Teil 6 „Vom Regen in die Traufe“
Dieser Ausschnitt aus dem Fortsetzungsroman „Lasst fahren dahin“ beschreibt den Lebensabschnitt von Ariana, der Protagonisten, die alle ihre Kräfte mobilisiert, um sich aus einen Strudel aus Verstrickungen zu befreien, um ihren Kindern eine harmonische Kindheit zu bieten. Aber es kommt schlimmer, als sie es sich hätte vorstellen können, und der Teufelskreis beginnt sich unentwegt zu drehen.
Das Buch Teufelskreis, wird hier in diesen Abschnitt hineingearbeitet.
NOCH IN UMBEARBEITUNG
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-10/LASST FAHREN DAHIN Teil 7 „Ein Jahr nach der Flucht“ Ariana ist mit ihren Kindern ins Exil geflüchtet. Auch wenn sie eine Lösung für das Gesundheitsproblem ihrer Tochter gefunden hat, und im Hier und Jetzt den Alltag ihrer kleinen Familie meistern muss, lässt sie die Vergangenheit nicht ruhen. Die Gespenster des Erlebten langen nach ihr. Die Erinnerungen vermischen sich mit der kalten Realität ihres augenblicklichen Daseins und ziehen sie runter bis ins Unerträgliche.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-3/weitere Kapitel sind in Bearbeitung, bleibt dran.

Impressum

Texte: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 21.02.2016

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
DIR und IHR und allen Opfern von Zwangsmassnahmen

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