Dieser Band beschäftigt sich mit der Kindheit der Protagonistin, Ariana.
Kapitel 1 Dabei suchte sie nur nach Liebe
Es handelt sich um eins der Anfangskapitel, des zweiten Bandes, in der Form einer Konversation zwischen einer Erzählerin und ihrer Zuhörerin.
Andere Kapitel, die folgen, sind ein Ausschnitt aus dem Fortsetzungsroman Lasst fahren dahin
Und dabei suchte sie nur nach Liebe
Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt,
freudvoll und leidvoll,
gedankenvoll sein
Langen und bangen
In schwebender Pein
Himmelhoch jauchzend
Zum Tode betrübt
Glücklich allein
Ist die Seele die liebt.
Aus Egmont von Johann Wolfgang von Goethe
Weißt du, warum ihre Mutter sie gleich nach der Geburt weggestoßen hat?
Nein.
Das wusstest du nicht? Hat sie dir das nie erzählt?
Nein.
Nachdem sie auf die Welt gekommen war, wollte die Säuglingsschwester ihrer Mutter das Baby in die Arme legen, doch sie verweigerte, es anzuschauen, weder in die Arme zu nehmen. Das arme kleine Ding schrie herzzerreißend, doch ihr Mutterinstinkt erweckte sich nicht, und hat sich nie in ihr erweckt. Sie frage mit Entsetzen in der Stimme, ob das Baby schwarzer Hautfarbe sei. Die Säuglingsschwester verneinte erstaunt, da sie den glücklichen Vater schon gesehen hatte. Sie erläuterte ihr, dass sie aber fast schwarzen gelockten Flaum auf ihrem Köpfchen hatte. Aber das war doch völlig normal, wie ihre Mama eben. Doch diese winkte angewidert ab. Denn sie, sie hatte sich einen Jungen gewünscht, so wie ihre Mutter vor ihr, und ihre Großmutter vor ihr. Sie verweigerte sogar, ihr Neugeborenes zu stillen, so wurde die Kleine mit der sterilen Flasche ernährt, und dann in die Säuglingshalle umgelegt, wo sie blieb, bis ihre Familie sie nach Hause holte. Und scheinbar litt sie unter einem postnatalen Trauma. Die Geburt war schwer gewesen. Sie hatte keinerlei Kraft gehabt, eigene Wehenarbeit zu leisten. Ihrer beider Leben hing an einem dünnen Faden, da sie in Panik ausbrach, und wild um sich schlug, anstelle sich Mühe zu geben, wenigstens den Geburtshelfer arbeiten zu lassen. Sie schrie wie eine Wilde, „befreien sie mich von diesem Ding…“- sie mussten sie narkotisieren, aber zum Kaiserschnitt war es schon zu spät, die Kleine steckte auf halben Wege fest, so hatte man das Baby mit Hilfe der Forzeps befreit.
Und?
Und? Dann zu Hause ging es mit den Skandalen los! Ihr Vater arbeitete den ganzen Tag über und auch des Nachts, da er astronomische Führungen im Astronomieclub seiner Gemeinde gab. Als er spät abends nach Hause kam, hörte man schon die Schreie seines Töchterchens von weitem. Er fand das Baby in nassen Windeln, rot verweint in seinem Bettchen. Er gab ihm das Fläschchen - sein Töchterchen schien ausgehungert zu sein - er wechselte die Windeln, kümmerte sich um die Kleine, so gut er konnte.
Seine Frau dagegen hing am Telefon, diskutiere mit ihren Freundinnen, neben unzähligen leeren Flaschen Wein und Bier, leeren Zigarettenschachteln. Sie war sehr stark angetrunken, wie jedes Mal, wenn er heimkam. Die Wohnung war verqualmt, und unsauber, das Geschirr häufte sich in der Spüle, seine Wäsche und Kleidung wartete schon seit Wochen darauf, gewaschen, gebügelt und sortiert zu werden, der Kühlschrank war leer, usw. usw. usw. Oft musste er sie aus den Bars in der Nachbarschaft abholen, in denen sie sich im Rausch mehr als daneben benahm.
Sein Vater kam auf Besuch, um seine Enkelin zu begrüßen. Er war genauso stolz wie sein Sohn auf seine Enkelin und er liebte es, sich um seine Kleine zu kümmern, die ihm jedes Mal zufrieden lachend ins Gesicht schaute. Er las ihr Geschichten vor und sang ihr sanfte griechische Weisen vor. (Er war altgriechisch Lehrer gewesen). Oft sagte er: „Mein Sohn, deine Tochter hat weise Augen, zu weise für ein so kleines Menschlein…“-
Ihre Mutter blieb den ganzen Tag draußen, kam oft nach ihrem Mann zurück, angetrunken und aggressiv, wenn man sie fragte, wo sie gewesen sei.
Der Großvater bat sie so freundlich wie möglich, sich ein wenig mehr um ihre Tochter zu kümmern und so nett zu sein für ihren Mann, essen vorzubereiten. Doch sie verzog sich mit einer Weinflasche in die Küche zurück. Dann kam sie mit puterrotem Gesicht angerannt und knallte ihnen noch halb gefrorenes Fischfilet auf den Tisch, ohne Beilage, nur mit einer Scheibe verschimmelten Brot. Der Großvater rief ihr zu, dass es ungenießbar sei, was sie da fabrizierte. Wutentbrannt schnappte sie sich das Baby, hielt es wie ein Spanferkel bereit zum Schlachten unter dem Arm und antwortete ihm schreiend, dass er sich selber essen zubereiten oder ins Restaurant gehen sollte. Er stand auf und rief ihr empört entgegen: „Hast du denn keinerlei Moral, anstatt dich um dein Kind zu kümmern, betrinkst du dich Tag ein Tag aus und rennst den ganzen Tag und spät nachts draußen herum, wie eine läufige Hure!“ Ihr Blick verfinsterte sich, und sie warf ihm entgegen: „Alter Tölpel, behalte deine Moralprädigt für deine Söhne auf, mich kommandierst du nicht!“ Er sprang auf sie zu und gab ihr eine schallende Ohrfeige. Sie fing an zu schreien und zu toben, schlug mit der rechten Hand die Küchentürscheibe ein, nachdem sie den Tisch mit dem Kaffeeservice umgestoßen hatte, wobei sie unter dem linken Arm immer noch ihr zappelndes Baby hielt, das angstvoll zu schreiben begann. Ihre Hand blutete, und die Scherben verteilten sich überall. Der Großvater riss ihr das Baby aus dem Arm, gab es seinem Sohn, der es schnell in sein Zimmer brachte, wo es immer noch hallend schrie. „Ich werde dieses Gör schon zum Schweigen bringen!“ Sie wollte ins Kinderzimmer eilen, doch er stellte sich ihr in den Weg, doch sie stieß ihn so stark beiseite, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Ihre Augen glühten voller Zorn, sie schrie im lallend nach: „Das wirst du mir Büßen!“ Und anschließend rannte sie nach draußen, die Tür lautstark hinter sich zuknallend. Ihr Mann schüttelte bedenklich den Kopf. Er hatte sein Töchterchen ein wenig beruhigen können, indem er ihr mehrmals „Schlaf Kindchen Schlaf“ und „Der Mond ist aufgegangen“ vorgesungen hatte. Er half nun seinem Vater, sich zu setzen, der kalkweiß geworden war und sich schwer atmend ans Herz fasste.
Sie kam einige Tage nicht wieder nach Hause.
Am nächsten Morgen überquerte der Großvater die Hauptstraße, um im Krämerladen gegenüber Milch für das Baby zu besorgen.
Er lief zügig über die breite Hauptstraße, die am Morgen wenig befahren war. Er hatte gerade den Mittelstreifen hinter sich gelassen, nachdem er flüchtig nach links geschaut hatte, als ein brausendes Geräusch sich von seiner linken Seite nahte. Er hatte ein rasant heranrasendes Auto übersehen. Und im nächsten Moment wurde er von diesem überfahren.
Er erlag seinen schweren inneren Verletzungen in der Klinik einige Stunden später. Sein Sohn war bei ihm, sein jüngster Sohn ebenso, der seine kleine Nichte fest in den Armen hielt.
Bevor der Großvater verstarb, versuchte er noch etwas seinen Söhnen mitzuteilen, doch seine Kehle konnte die Worte nicht mehr hörbar abgeben, nur seine Lippen schienen ein Wort zu formen, das er bis zu seinem letzten Atemzug wiederholte.
Das Baby fing laut an zu weinen, als das Herz seines Großvaters aufhörte zu schlagen.
Den Unfallflüchtigen hat man nie gefunden.
Nach der Beerdigung bat der Vater, seine Schwiegermutter darum, sich der Kleinen anzunehmen. Er vertraute ihr sie an, und sie zogen in das Haus seiner Schwiegereltern, am Stadtrand, wo sich auch ihre Uroma intensiv um sie kümmerte.
Seine Schwiegermutter bestand darauf, ihre Tochter in eine Entziehungsklinik einzuweisen, doch diese weigerte sich.
Sie verbrachte weiter ihren Tag mit Trinken, Rauchen, Telefonieren und Ausgehen, mit Freundinnen und Liebhabern.
Die Oma zog liebevoll die Kleine auf. Ihr Vater arbeitete Tag und nachts, um ihren Lebensunterhalt zu garantieren.
Ah, das ist ja eine traurige Geschichte, und für ein Baby, ein echtes frühkindliches Trauma, oder?
Ja…
Und wie geht es weiter?
Ich erzähle dir es ein anderes Mal, ich muss jetzt aufhören.
Einverstanden, aber bald, denn ich kann es kaum erwarten.
Einige Kapitel werden vorgestellt, andere und weitere sind noch in Arbeit. Dieser Fortsetzungsroman ist in der Urfassung 1993 bis 2014 entstanden. Das Urskript hatte ca. 600 Seiten, ist aber bei einer PC Panne komplett verloren gegangen. Der Fortsetzungsroman ist nun eine Wiederaufnahme von Kapitel zu Kapitel, eine wahre Syssiphos Arbeit.
LASST FAHREN DAHIN Teil 1„Dabei suchte sie nur nach Liebe“
Ein Ausschnitt aus dem Fortsetzungsromans „Lasst fahren dahin“
Es handelt sich um eins der Anfangskapitel, des zweiten Bandes, in der Form einer Konversation zwischen einer Erzählerin und ihrer Zuhörerin und beschreibt die ersten Lebensjahre einer der Protagonistinnen, Ariana.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-8/ LASST FAHREN DAHIN Teil 2 „Das Ende einer langen Reise“
Diese Hommage ist ein Ausschnitt aus dem Fortsetzungsrroman "Lasst fahren dahin" und beschreibt in Text und Bildern das kurze Leiden Arianas Vaters, der so mutig gegen seine schreckliche Krankheit angekämpft hat, die ihn so schnell und grausam dahinraffte, einen gewaltlosen Kampf, wie so immer in seinem Leben, bis zur letzten Sekunde seines Lebens hat er positiv in Richtung morgen und übermorgen geschaut, ohne sich jemals umzublicken oder zu beschweren. Sic Terra Tibi Levis Sit!
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-das-ende-einer-langen-reise/ LASST FAHREN DAHIN Teil 3 „Wie Sisyphos am Bergrand schwitzend“
Ariana, die Protagonistin, hat alles hinter sich gelassen und ist von Deutschland nach Korsika ausgewandert. Dieser Ausschnitt aus dem Roman "Lasst fahren dahin" erzählt von ihrem beschwerlichen Weg, sich auf dieser Insel ihrer Träume, die sie mehr als alles andere liebt, zu integrieren: So beginnt für sie ein scheinbar nicht endender Leidensweg, denn von Luft und Liebe allein kann man nicht leben. ACHTUNG TRIGGERWARNUNG THEMEN HÄUSLICHE GEWALT, GEWALT AN FRAUEN, GEWALT IN DER PARTNERSCHAFT. SOLLTEST DU PROBLEME MIT DIESEN THEMEN HABEN, BITTE NICHT LESEN
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-wie-sisyphos-am-bergrand-schwitzend/LASST FAHREN DAHIN Teil 4 Blitzschlag
Wer kennt nicht diese Situation, man verliebt sich in jemanden auf den ersten Blick, und beim zweiten spürt man auf einmal, dass es Liebe ist. Doch dann wird man von der Angst erdrückt, dass es nur einseitig ist! Bedenken und Zweifel kommen auf. Ariana erlebt das zweite Mal in ihrem Leben den sogenannten Blitzschlag, Liebe auf den ersten Blick, oder auf den zweiten? Und gerät dadurch in einen Sog, aus Intrigen, Neid und Eifersucht, an dem sie zweifelt, je wieder herauszukommen.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-6/ LASST FAHREN DAHIN Teil 5 Zurückgeblättert ACHTUNG TRIGGER HÄUSLICHE GEWALT Beim Aufräumen findet die Protagonistin Ariana, ihr altes Tagebuch, und beim Hineinlesen, blättert sie die Seiten ihres Lebens zurück, durchlebt erneut das Vergangene, das Verdrängte, den unangenehmsten Teil ihres Lebens, und das ihrer Kinder. Dadurch lässt sie den Schmerz der Erinnerung dahinfließen, befreit sich und kann endlich, wie sie hofft, mit einem neuen Lebensabschnitt beginnen.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-7 LASST FAHREN DAHIN Teil 6 „Vom Regen in die Traufe“
Dieser Ausschnitt aus dem Fortsetzungsroman „Lasst fahren dahin“ beschreibt den Lebensabschnitt von Ariana, der Protagonisten, die alle ihre Kräfte mobilisiert, um sich aus einen Strudel aus Verstrickungen zu befreien, um ihren Kindern eine harmonische Kindheit zu bieten. Aber es kommt schlimmer, als sie es sich hätte vorstellen können, und der Teufelskreis beginnt sich unentwegt zu drehen.
Das Buch Teufelskreis, wird hier in diesen Abschnitt hineingearbeitet.
NOCH IN UMBEARBEITUNG
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-10/ LASST FAHREN DAHIN Teil 7 „Ein Jahr nach der Flucht“ Ariana ist mit ihren Kindern ins Exil geflüchtet. Auch wenn sie eine Lösung für das Gesundheitsproblem ihrer Tochter gefunden hat, und im Hier und Jetzt den Alltag ihrer kleinen Familie meistern muss, lässt sie die Vergangenheit nicht ruhen. Die Gespenster des Erlebten langen nach ihr. Die Erinnerungen vermischen sich mit der kalten Realität ihres augenblicklichen Daseins und ziehen sie runter bis ins Unerträgliche.
https://www.bookrix.de/_ebook-miluna-tuani-lasst-fahren-dahin-3/weitere Kapitel sind in Bearbeitung, bleibt dran.
Texte: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 08.03.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
allen
Großvater
allen Kindern, die von ihren Müttern nach der Geburt abgewiesen wurden