Cover

Korsika im Winter: Insel der krassen Gegensätze

Korsika im Winter
Azur-blau der strahlende Himmel,
türkis-blau das rauschende Meer,grün-weißlich die Flüsse
schwarz-blau die Seen,frisch saftig-grün die Ebenen, wenn nich weiss,
Zitrusfrüchte leuchtend in orange und gelb,
in voller Maturität,parfümierend die Luft,
dunkel-grün die Hügel bedeckt mit Macchia,
braun überzogen die Täler und Schluchten,
von verwesendem Laub,
grau die Äste der entblätterten Bäume,
weiß- graue Nebelschwaden hängen in den Bergen,
dicke grau-weiße Wolken halten sich dicht über den Gipfeln,starker Wind bläst, prasselnder Regen fällt in der Ebene,
Schnee liegt auf den Gipfeln,
deckt sie zu mit schillerndem weiß,
glitzernd wie Millionen von Diamanten,
unter der gleißenden Sonne,
die über der Insel erscheint,
in Richtung ihrer Mittagsstellung strebendMiluna Tuani
22/01/2010

Hoch der Schnee in Korsikas Bergen

Hoch der Schnee in Korsikas Bergen,
weit scheinend, doch so nah,
die eisige Brise streift mein Haar,
der frische Geruch von ozonreichem Weiß,
mir in die Nase beißt,
da kommt die schon gleißende Sonne hervor
hinter einer Wolke,
und wärmt mir mein kalt gefrorenes Ohr,
ich strecke vor ihrer Glut alle Viere aus,
erfreue mich der schützenden Wärme,
oh, du Schnee da oben,
bleib wo du bistMiluna Tuani
22/01/2010

Der Helleborus im Januar auf Korsika

Helleborus, auch Nieswurz genannt,
grünes, blühendes, bizarres Gewächs,
Was machst du im Januar auf Korsika?
normalerweise im Märzen
du aus dem Laub bedeckten Boden schießt,
doch kann ich’s verstehen,
dich jetzt schon zu sehen,
da die Sonne heiß mittags wärmt,
und du so Naturfreunds Herzen erfreust
Miluna Tuani
22/01/2010

Oh armer alter Kastanienbaum

 Oh armer alter (Ess) KastanienbaumWie alt magst du nur sein,
Wieviel hast du in deinem Leben gesehen,
Freude und Pein?
Wieviel, Frühlinge, Sommer, Herbste und Winter,
Sind an dir vorbeigegangen,
Wieviel, Unwetter, Trockenzeiten, Regenplagen,
hast du überstanden,
Wieviel Blitze haben in dich getroffen,
haben dich ausgehöhlt, und verformt,
doch nichts konnte dich bisher erschlagen,nur die Menschen haben dir das Schlimmste angetan,
mit ihren elektrischen aufbrausenden Sägen,in Schnelle haben sie dich gefällt,dein Lebenssaft
auf den Laub bedeckten Boden quellt,dich in unendliche Stücke sie zerlegen,
als Brennholz wirst du enden,oh armer alter Kastanienbaum,
verdient hast du das nicht im Leben

Imortelle auf Korsika

Im Winter grau,
verschwommenes Grün,
im Frühling, neue sprießende Blätter,
beißend frischer Duft,
im Sommer dann in vollem Gepränge,
sonnengelbe Blütenpracht,
betörender Duft, würzig und rein,
im Herbst dann getrocknet von der brennenden Sommerpein,
im Regen und in feuchter Luft,
immer noch ätherischer Duft
Immortelle-unsterbliche,
immerwährende Pracht
Miluna Tuani
22/01/2010

Der Schnee von gestern

Der Schnee, er rieselt leise,
am Frühmorgen eines Wintertags,
Und auf meine Weise
freu‘ ich mich auf das
was kommen mag,
In den verschneiten Zweigen
ruht ein verlassenes Nest,
Aufgeplusterte hungrige Spatzen
picken auf den Futterrest
das ist der Schnee von gestern,
entsprungen meiner Phantasie,
als ich noch jung war und klein,
meine Welt schien geordnet und rein,
die Schneeflocken tanzten den Reigen
meiner kindlichen Harmonie,
ich schien zu schweben wie sie,
leicht berührten sie den Boden,
die Erde, das Land,
überzogen alles mit grandiosem Glanz,
leicht und frisch einlullend zauberhaft und rein
später erschien die Sonne brennend heiß,
ließ schmelzen das pure Weiß in arger Pein
die Wahrheit der Realität brach grausam sichtbar hervor,
tauender Schnee,
wieder gefroren zu grellem beißendem Eis,
wie fallende Eiszapfen im März,
herunterziehend an den Ästen schwer,
untragbare Last, der unvermeidbare Sturz,
gespalten, zersplittert, in Millionen von Äonen,
der Wirbel der Splitter traf meine Seele,
mein Herz,
vorbei die Träume,
der fallenden Flocken,
liegen bleiben sie nimmermehr
der Schnee von gestern
für immer geschmolzen ist er dahinMiluna Tuani
18/01/2010

Hab‘ versucht dich zu vergessen,

war nicht leicht,
war sehr schwer,
schier unmöglich zu sein,
doch habs ruhen lassen,
ausgeklungen sind sie,
die schwindelnden Gefühle,
oder war es nur Schein?
So tief verborgen,
versteckt vor allem,
so unbeschreiblich
so pur und rein,
und da!
Auf einmal schlägt es wieder ein,
der sogenannte Blitzschlag,
hat mich wiederum getroffen,
ausgelöst von einem Bild von dir,
das ich gefunden hab,
oh je, mich hat’s erneut besessen,
und ich verbringe meine Stunden,
tags und nachts in Qual,
zu sinnen,
wie kann ich dich erneut vergessen?
M.T.
JANUAR 2010

Bist du arm

 Bist du arm,
hast du nichts,
willst du viel,
fehlt dir alles
Bist du reich,
hast du alles,
fehlt dir nichts,
immer mehr
willst du haben
Fehlt dir Gesundheit,
bist unheilbar krank,
hast du alles verloren
Fehlt dir Liebe von Anfang an,
bist du nichts,
wirst niemals jemand sein
suchst immer nach mehr
ertrinkst in deiner Suche
auch wenn du schwimmen kannst
Miluna Tuani, Januar 2007

Impressum

Texte: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 29.01.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
allen meinen Lieben und Freunden

Nächste Seite
Seite 1 /