Die Karfreitagsprozession ist ein religiöses Fest, das tief in der korsischen Kultur und Tradition verwurzelt ist. Es ist auf der ganzen Insel präsent, aber das beliebteste und spektakulärste findet in Sartène statt.
Der „Catenacciu“, er macht einen Kreuzweg, der den Aufstieg Christi zum Kalvarienberg symbolisiert, durch das Dorf. In der Tat trägt der Büßer, gekleidet in eine Morgenröte und eine rote Kapuze, ein Holzkreuz auf seinen Schultern. Es wiegt 37 Pfund und trägt auch eine 17k-Kette, die an seinem Knöchel befestigt ist. Außerdem wird er das Gewicht dieses schweren Kreuzes tragen, um die Last seines Lebens leichter zu machen.
Ein weiß gekleideter Büßer, der Simon von Cyrene darstellt, hilft ihm, das Kreuz zu tragen, um die Last zu erleichtern. Ihnen folgen 8 Büßer in Schwarz, die den Christus tragen, und werden von einer Bruderschaft beaufsichtigt.
Alle werden diesen Weg barfuß absolvieren.
Die Reise des Büßers:
Zuerst kehrt der Büßer 2 Tage vorher in das Kloster von Saint Como und Damien zurück, um sich in einer „Zelle“ zu versammeln. Dieser ist eher zusammenfassend, nur die Bibel wird ihm als Gesellschaft dienen.
Tatsächlich sucht er nach innerem Frieden und muss sich wieder auf seine Sünden konzentrieren. Nur der Priester kennt seine Identität.
Die Prozession:
Dann, am D-Day, wird er dieses Kloster verlassen, um St. Marie zu erreichen und sein Schicksal zu erfüllen. Gegen 21 Uhr, Place Porta in Sartène, öffnen sich die Kirchentüren. Vor ihm stehen Tausende Menschen und machen sich auf den Weg zum Kreuz.
Dann beginnt er mit seiner Tortur:
Dazu nimmt er die steilen Gassen der Stadt Sartène. Auf seiner Reise muss der Bußfertige dreimal nach dem Bild Christi fallen. Symbolisch stellt dies seinen Aufstieg auf den Berg Golgatha dar, bevor er gekreuzigt wurde.
Einmal auf der Erde beginnen die Bruderschaft, der Priester und die Gläubigen eine Reihe von Gebeten. Mit dem traditionellen Gesang „Perdunu, miu diu“, das um Vergebung bittet. Das Geräusch der Kette, die auf dem Kopfsteinpflaster schleift, sowie die religiösen Lieder sorgen für Gänsehaut. Sie schwingen während der gesamten Prozession mit und bleiben einem immer in Erinnerung.
Auch die klimatischen Bedingungen können diese Tortur in manchen Jahren noch erschweren.Foto Tiresa, Public domain, via Wikimedia Commons
Hier geht es zum Video zum Catenacciu von Visit Corsica
Sartene, korsischste Stadt aller korsischen Städte
Schwere graue Wolken hängen über Sartène
Erste Regentropfen fallen
Melancholischer Reiz über der Stadt
kein fröhlicher mediterraner Ort ist Sartène
düstere enge Gassen
von mehrstöckigen Häusern aus dunklem Granit gesäumt
Mysteriöse Stadt,
wie die Karfreitagsprozession selbst
am Hang des Monte Grosso im Rizzanese Tal
Sartene, düstere Stadt in Granit,
auf Korsika gebettet in den Bergen,
die Prozession des Catenacciu,
führt durch deine Gassen,
mit den heiligen Gesängen ihrer Treuen.
Mit schwerem Kreuz auf rot bedeckter Haut,
trägt der Büsser die Sünden aller laut,
ein jeder Blick gesenkt nach unten,
zum Leidensweg der Menschheit gefunden.
Das Pflaster hallt unter den Schritten schwer,
das Rattern der Kette, zieht sich hinterher,
die Dunkelheit wird durchbrochen von Lichtern,
die Gläubigen folgen ihm still,
in dieser heiligen Karfreitag Nacht, so mild.
Sartene, du Stadt so stolz,
die Prozession verwebt dich mit Korsikas Herz,
die Nacht erzählt von alter Zeit,
in der das Kreuz noch Hoffnung verleiht.
Und wenn der Catenacciu seinen Weg vollbracht,
schlägt dein Herz im Takt von alter Pracht,
denn diese Nacht wird bleiben,
in Sartenes Gassen für alle Ewigkeiten.
Text & Foto c Miluna Tuani, 2009
Schon vor Einbruch der Dunkelheit sind die besten Plätze im Zentrum besetzt. Die Balkons in den oberen Stockwerken drohen unter der Last der vielen Menschen abzustürzen, in den weit geöffneten Fenstern drängt sich Kopf an Kopf, und auf Brunnen und vorstehenden Dächern hängen Menschentrauben. Es hat inzwischen aufgehört zu regnen. Jetzt taucht der Vollmond ganz Sartène in gleißend silbernes Licht.
Um 21 Uhr 30 kündigen dumpfer Trommelwirbel und monotoner Klagegesang den Beginn der Prozession an.Foto: Tiresa, Public domain, via Wikimedia Commons
Eine in blutiges Rot von Kopf bis Fuß gehüllte Gestalt durch die Straße.
Sie wankt mit einem 50 Kilo schweren Holzkreuz auf dem Rücken und unter der Last einer Eisenkette am nackten Fuß, 14 Kilo schwer.
Weitere acht, ganz in Schwarz gewandete Büßer folgen dem Mann in der roten Kutte vor sich her eine Christusfigur tragend.
Ein Schwarm kostbar gekleideter kirchlicher und weltlicher Würdenträger, Messdiener und Honoratioren der Stadt bilden das Schlusslicht.
U Catenacciu, der Rote Büßer, schleppt sich weiter über das Pflaster.
Der Büßer stöhnt und droht zu stürzen.
Der Weiße Büßer hinter ihm hebt das Kreuz leicht an.
Er symbolisiert Simon von Kyrene, der, wie die Bibel berichtet, Jesus als Einziger auf seinem Weg nach Golgatha geholfen hat, „sein Kreuz zu tragen"
Dreimal fällt der Catenacciu zu Boden und erhebt sich wieder mit seiner Last.
Die Menge brandet weiter durch die Straßen und Gassen.
Endlich strömen sie hinein in die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche Santa-Maria Assunta.
Hier wird der Rote Büßer von seiner Last befreit.
Das Passionsfest endet mit einer feierlichen Messe.Foto:Tiresa, Public domain, via Wikimedia CommonsBild von Gerd Altmann auf Pixabay, Veröffentlicht 11. März 2016Foto: Isiwal/Wikimedia Commons Miterlebt und aufgezeichnet von Miluna Tuani, Karfreitag, 2019, hier ein Link (modern) zu einem kurzen Ausschnitt der Prozession mit seinem typischen Gesang "perdonu u miu diu"(2009) (verzeih mir oh Gott) der Pilgerer
Texte: Miluna Tuani
Übersetzung: Miluna Tuani
Tag der Veröffentlichung: 11.04.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
ALLEN KORSIKAFANS UND DENEN DIE ES NOCH WERDEN MÖCHTEN