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Der Parallelweltenwanderer Vorgeschichte

Etienne ist ein erfolgreicher zielstrebiger Jungunternehmer, Teilhaber und Direktor einer Abteilung an der Spitze eines internationalen Milliardenkonzerns. Doch sein so geregeltes Leben gerät völlig aus der Bahn, als er zusätzlich noch eine Dozentenstelle für einen Managementkursus annimmt, und sich Hals über Kopf in eine der Kursusteilnehmerin verliebt. Doch sie reagiert nicht auf seine Gesten, bleibt kühl und unantastbar. Er ist bereit die Grenzen des Fassbaren zu überschreiten, um zu seiner Angebeteten zu finden. Aber wird er es schaffen, denn er ist dabei, sein gesamtes Leben aufs Spiel zu setzen und darüberhinaus seine Seele zu verlieren.

1. Hahn im Korb

Ich beeilte mich um nicht all zu spät zur Übernahme der Kursusgruppe zu kommen, ich hatte diese Dozentenstelle noch zusätzlich angenommen, da ich einfach Abwechslung brauchte, neue Anforderungen, und einfach neue Menschen um mich herum. Meine Kollegen und Vorgesetzten waren mir so vertraut und langweilig geworden, monotone und einfältige Tätigkeiten, Tag ein Tag aus, engten mich ein, ich brauchte neue Herausforderungen, um mich profilieren zu können, und um mich von meinem unausgefüllten unzufrieden stellenden Privatleben abzulenken.
Ich erreichte die Cafeteria des Ausbildungszentrums, und fragte den Barmann, einen alten Freund von mir, wo ich die Managerkursgruppe finden könnte. Er zeigte mir mit dem Finger auf einen gegenüberliegenden Tisch, an dem eine Gruppe von mehreren Leuten saß, sich lautstark unterhielten, ihre Zigaretten rauchten und ihren Kaffee tranken.
„Hey Etienne, pass auf dich auf!“- rief er schmunzelnd und so laut das einige Anwesenden zu ihnen hinüberschauten. „Soweit ich weiß, besteht deine Gruppe nur aus hübschen jungen und reifen Damen! Also hüte dich, dass sie nicht den Hahn im Korb aus dir machen!“ - Er klopfte mir ermutigend auf die Schulter und wandte sich dann einem Kunden zu. Ich zog die Augenbrauen hoch und beobachtete die Gruppe von jungen und älteren Frauen, die sich untereinander sehr angeregt unterhielten und ab und zu laut schallend auflachten; nur eine von ihnen saß ein wenig abseits und lass in einem Magazin; irgendwie stieg in mir Unwohlsein auf bei dem Gedanken, vor fast 12 Frauen zu dozieren. Nicht dass ich ein Frauenhasser, oder verklemmter Ängstling bin, ganz und gar nicht, aber meine Exfrau hatte mir so zugesetzt, mich betrogen, hintergangen, grundlos angeklagt und das schlimmste, mir unsere Tochter seit ihrer Geburt von meinem Umgang unterzogen. Erst nach sechs Jahren habe ich mein Töchterchen das erste Mal wirklich kennengelernt, und nach einigen kontroversen Prozessen war es mir gelungen, das Besuchsrecht zu erhalten. Aber ihre Mutter hielt nicht ein dagegen zu protestieren und die Prozesse, in denen sie weiter schmutzige Wäsche wusch, um mit allen Mitteln zu versuchen mir das Besuchsrecht für mein Kind wieder zu entziehen.
Ich wurde in meinen Gedankengängen von schallendem Gelächter unterbrochen, dass aus der Richtung der, „meiner“ Gruppe kam. Ich hörte einige Wortfetzen heraus, wie „schaut euch mal dieses attraktiven Typen dort an, der könnte aus einem dieser Kitschteleserien stammen, wie heißt sie denn noch, „les feux d’amours,“ und wieder schallendes Gelächter folgte und alle schauten sie zu mir herüber. Nur die etwas Abseitssitzende sandte mir einen versteckten Blick hinter ihrer Zeitschrift hervor. Da ich nun in den Mittelpunkt ihrer Diskussionen geraten war, sah ich mich gezwungen, auf sie zuzugehen. Ein wenig fühlte ich mich wie der Spießrutenläufer, näherte ich mich dem geräuschvollen Tisch, versuchte ihr Kichern und alberndes Gelächter zu überhören. Ich atmete tief durch und lief an ihnen vorbei direkt auf die Außenseiterin hin, die fast erschreckt von ihrem Magazin aufschaute. Die Augen am Nebentisch folgten mir. Ich erfasste ihren Blick und fragte sie höflich mit einem offenen Lächeln:
„Können sie mir sagen, wo ich die Managerkursusgruppe finde?“- Sie schaute mit großen Augen zu mir auf und entgegnete mit leiser weicher Stimme:
“Wir sind die Managerkursusgruppe, und sie sind sicher unser neuer Ausbildungsleiter, nehme ich an?“ - Ich hatte ihren Blick eingefangen, ich schaute ihr fest in ihre scheinbar grünen Augen. Wie ein Wirbel zog es mich in eine undenkbare unendliche Tiefe, Bilder, Farben und Emotionen drehten sich vor meinem inneren Auge. Ich spürte eine - einem Stromschlag gleich - stechende Beklemmung in der Herzgegend. „Nein; bitte keine Herzattacke, nicht hier und jetzt.“- dachte ich nach Luft schnappend. Und auf einmal, stieg in mir ein so eigenartiges Gefühl auf, ich hatte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Miluna Tuani
Cover: Bild von Gerd Altmann auf
Tag der Veröffentlichung: 23.04.2010
ISBN: 978-3-7368-4972-3

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für alle, die mit der Reue leben, nicht zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen sein zu können, und nicht die Worte aussprechen konnten, bevor es zu spät zum Handeln gewesen war

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