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Wie Blätter im Wind

Wie Blätter im Wind

Augen blinzeln in die Sonne

Halb Verdeckt  von einer Wolke

grau

das Gleißen verdunkelt

verdunkelt das Blau

beschattet die Unendlichkeit

das Universum flau

 

Ein Windhauch

weht ihr  durch das Haar

lässt sie frösteln

lässt sie zögern

Regentropfen fallen herab

Millionen folgen

Füllen  Bäche Flüsse Seen

fallen herab ohne zu wissen

woher sie kommen

wohin sie gehen

 

fallen herab wie die Blätter im Wind

von der Sturmbö abgerissen

abgetrennt vom Leben

bestimmt zu verwelken

bestimmt zu Staub zu werden

bestimmt zu vergehen

 

Kein Blatt

kann dem Wind widerstehen

Sind wir wie die Blätter im Wind

und der Wind als unser Schicksal

Zu sehen?

 

aus dem Roman „Wie Blätter im Wind“ von Miluna Tuani

15/10/1993

Gedicht Neufassung

10/2015

 

Schreiende der Nacht


Ich träume ich renne durch die Nacht
über Stock und Stein
renne hinunter zum Fluss
wate hinein
spüre das kalte reißende Wasser
bis zu meinen Knien
ich weiß
der Fluss ist über die Ufer getreten
tagelang hat der Himmel mächtig geweint
so viel Tränen habe auch ich vergossen
für Dich
nun kann ich nicht mehr weinen
so stürze ich mich in die Fluten
aus Tränen hinein
ich schreie
Wasser steht mir bis an den Hals
Steinbrocken stauchen meine Füsse
ich tauche unter
schlucke Wasser
schreie
das Echo meiner Schreie folgt mir
wie ein dunkler Schatten
zu Dunkel um ihn zu erspähen
ich weiß ich muss kämpfen
dein kleines Licht am andren Ufer
treibt mich voran
doch meine Füsse finden keinen Halt mehr im reißenden Wasser
dein Schrei hallt in meinem Geiste wieder
ein zurück gibt es nicht mehr
ich weiß ich kann dich nur erreichen
schaffe ich es
den Fluss lebendig zu überqueren
doch zu reißend ist die Flut
um zu schwimmen
zu tosend der Strom
um ihn zu überleben
da, das Licht verblasst vor meinen Augen
vor sprudelndem Nass
das andere Ufer verschwimmt,
ich verschwimme
doch ich vernehme dumpf deinen Schrei
und begreife
du siehst mich untergehen
gibt es ein Erwachen aus diesem Alptraum
für mich?
auch wenn,
dein Schreien
werde ich immer hören...

aus dem Roman
"Schreiende der Nacht"
von Miluna Tuani
15/10/1994



Erstes Frühlingserwachen

Zur Mittagsstunde gleißende Sonne schon,
noch glasklare eisige sternenreiche Nacht,

Am lauen Morgen, Knospen sich öffnen,
Blümchen in voller Pracht,
bunte neue Farben, neues grün,
Insekten flattern, brummen, summen, überall,

das ist der Frühling, der bald erwacht!

Miluna Tuani
Februar 2009


Efeu

Hoch an der Mauer schlängelt sich Efeu hinaus,
in den blauen Himmel
in sattem immer grün
Frühling, Sommer und auch Herbst
Im Winter tut es blühen,
seine weißen Bluten duften betörend süß
um meine Sinne einzulullen...

Miluna Tuani
Februar 2009




Freiheit



so oft geträumt hab ich von dir
so viel gehört hab ich von dir
gesagt hat man mir über dich
du seist da für jedermann
und ich glaubte fest daran
eines Tages
wirst auch du zu mir gehören
eines nachts
werde ich die Wärme
deiner Nähe
spüren
doch zu viel Zeit ist vergangen
meine Kehle und mein Gesang
sind verstummt
vom vielen lamentosi singen, weinen, schreien
meine Stimme ist versiegt
mein blutendes Herz
schlägt kaum noch hörbar
meine Seele verstreut in alle Winde
und da auf einmal bist du bei mir,
nur kann ich dich nicht mehr fühlen
hab sogar vergessen
das ich so lang nach dir schrie
das schwarze Loch des Vergessens
hat mich absorbiert
das totale Nichts hat mich umschlungen
vielleicht ist das ja dein wahres Gesicht
oh Freiheit

Miluna Tuani
29/05/1993


Dein Name

Dein Name sanft und schön
deine Augen
blau wie der Frühlingshimmel
deine Züge, stolz und erhaben
frisch und lebendig
wie deine Gesten
Vitalität und Stärke
Kraft und Schönheit
Sinnlichkeit und Intelligenz
stahlst du aus
gleich auch Unbeschwertheit
Wankelmut, kindlichen Übermut
sanft lieb und zärtlich
so sehe ich dich
deine Nähe, deine Stimme,
die Seele deiner Heimat sind sie
eine so schwingende Saite in mir
hast du angeschlagen,
nie zu vor hab ich gleiches erlebt,
berauschende Schwingungen
mir den Atem raubend
den Verstand einlullend
meine Seele hinauftragend
in die höchsten Höhen
über den Wolken schwebend
kreise ich über dir
wie ein Vogel getragen vom Wind
getragen von meiner Liebe zu dir
verlangend die Sehnsucht
mich in tiefer Zärtlichkeit
auf dich hinabzustürzen...

M.T. 1994
für dich, der für immer in meinem Herzen und meiner Seele weilst...


Fortsetzung folgt...

Impressum

Texte: Miluna Tuani
Cover: Bild von SofiaPapageorge auf
Tag der Veröffentlichung: 26.02.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
an das Leben, die Hoffnung, die Liebe, die Sehnsucht, die Freude und die Trauer

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