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Kapitel 1




Der Himmel war schwarz und bewölkter,obwohl es eigentlich helllichter Tag sein sollte. Der Regen prasselte auf meinen Schirm und ich versuchte so unter ihm zu stehen, dass mein schwarzer Anzug nichts von dem Regen ab bekam. Eine Gruppe Menschen, ebenfalls alle in schwarz gekleidet und mit Regenschirmen in den Händen, standen ein paar Schritte von mir entfernt und ich hatte das Gefühl das ihre Blicke wie Schüsse meinen Körper durchlöcherten. Einige dieser Personen hatte ich schon oft gesehen , einige waren mir erst ein paar mal über denn Weg gelaufen. Eine Sache hatten sie alle gemeinsam, sie hassten mich wahrscheinlich. Doch das war mir egal, alles war mir in diesem Moment egal, es ging mir nur um eine Sache. Es war der einzige Grund wieso diese Menschen, die mich alle anstarrten als wäre ich ein Schwerverbrecher, dazu brachte für diesen Augenblick die gleiche Luft wie ich zu atmen. Ich konnte es ihnen nicht verübeln, dass ich in ihren Augen nur ein nichtiges Wesen darstellte, ich war es ja selber für mich. Ich denke wenn jemand die Frage stellen würde wer mich am meisten hasste, dann würde ich auf mich zeigen. Ich hasste mich, mehr als diese Menschen es hätten tun können.Ich hob meine freie Hand und starrte sie an." Die Hand eines Mörders", flüsterte ich leise. Das was ich getan hatte würde ich mir nie verzeihen können, wie denn auch,dafür war es schon viel zu spät. Noch einmal sah ich die Bilder vor meinen Augen und musste mich zusammenreißen, denn ich glaube ich stand kurz davor vor Schmerzen aufzuschreien. Es war als würde mir jemand einen Dolch in das Herz rammen und genüsslich darin herum bohren. Aber hatte ich so was nicht auch verdient? Ich erschrak als ich eine Hand leicht auf meiner Schulter spürte. Wer würde den mit mir reden wollen? Wahrscheinlich war es jemand der nicht mit mir reden wollte sondern mir eher eine rein schlagen würde wenn ich mich zu der Person wahnte. Ich drehte mich um , in der Erwartung gleich eine gescheuert zu bekommen, doch dem war nicht so, stattdessen war ich eher überrascht wer vor mir stand. "Sarah?", fragte ich sie mit einer zittrigen Stimmte. Sarah war einst eine gut Freundin von mir gewesen doch nach den Dingen die ich getan hatte hasste auch sie mich. Es war das erste Mal seit sehr langer Zeit das sie sich in meine nähe begab, aber ich wusste immer noch nicht wieso sie dies überhaupt tat. Hatte ich ihr Leid getan, ganz allein als Hassobjekt der andern? Nein, das hätte es nicht sein können. Die letzten Wörter die wir miteinander wechselten waren nicht sehr schön gewesen und ich hatte schon gedacht das wir auch nicht wieder miteinander sprechen würden. Sie schenkte mir ein blasen und aufgesetztes Lächeln und starte mir in die Augen. Ihre schwarzen Haare waren schon ganz nass geworden und ich Make-up verlief auf ihrem Gesicht. Schwarze Striche zogen sich unter ihren Augen entlang."Darf ich mit unter deinen Schirm? Ich habe vergessen mir einen mit zu nehmen." Sie schaute mich erwartungsvoll an und ich begriff das ihr unheimlich kalt sein musste."Natürlich", sagte ich schnell und rückte zur Seite damit sie auch Platz hatte.Nun spürte ich wie der Regen durch meinen Anzug drang und das Wasser verteilte sich langsam auf meiner Schulter."Hmm, sogar die Wolken weinen an diesem Tag nur für sie nicht wahr?"Ich schaute sie an, ohne eine einzige Reaktion auf meinem Gesicht. "Sarah, ich...", doch ich konnte meinen Satz nicht beenden. Musik ertönte von allen Seiten und die Leute schauten alle nach links. Die Glocken in der Kapelle finden an zu läuten und aus der Tür traten 4 Männer, ihn den Händen einen Sarg. Langsam kamen sie auf uns zu, hinter ihnen ein Pfarrer. Ich konnte hinter mir leise Schreie hören und hörte Leute weinen. Auch Sarah konnte sich die Tränen nicht unterdrücken, auch wenn sie sich vornahm stark zu bleiben. Der Sarg wurde zu eins der Löcher gebracht und langsam hineingelassen. Dann trat der Pfarrer vor uns und hob seine Hände, alle wurden still. " Wir haben uns hier versammelt um von einem geliebten Menschen abschied zu nehmen der leider viel zu früh von uns gegangen ist." Er hatte recht, auch wenn er sie nicht persönlich kannte hatte er recht, sie war viel zu früh gestorben. Sarah schluchzte neben mir und nun ließ sie ihre Tränen heraus. Sie zitterte am ganzen Körper und ich glaubte das sie gleich umkippen würde. Unauffällig legte ich einen Arm um sie damit ich sie halten konnte falls sie umkippte. Und auch wenn ich es für falsch hielt spendete ihre nähe mir auch etwas Trost. Sie starrte mich an, ein Ausdruck voller Trauer und Überraschung, sie schien mit allem gerechnet zu haben nur nicht mit dem hier. Ich wollte meinen Griff wieder entfernen als sie sich an mich krallte. Sie schlug ihre Arme um mich und verbarg ihr Gesicht in dem schwarzen Stoff der mich einhüllte. Wieder begann sie laut aufzuheulen. Mit meiner Hand, die ich um sie gelegt hatte tätschelte ich ihr den Kopf. Der Pfarrer sprach weiter doch ich bekam kein einziges Wort mit, genauso wenig wie Sarah. Wir beide waren von unseren Gefühlen überwältigt und wussten einfach nicht was wir tun sollten. Ich schaute mich um und bemerkte das uns diesmal keiner merkwürdig anguckte oder missbillige Blicke zu warf, alle schauten denn Pfarrer an. Viele hielten sich fest, genau so wie ich und Sarah es taten. Dann sah ich nur wie der Pfarrer zur Seite trat und sich die ersten Leute zum Sarg begaben. Sie alle bekamen Rosen und schmissen sie ins Grab während sie etwas vor sagten. Einer nach dem anderen trat vor und der Kreis wurde immer kleiner.Die Menschen flüchteten in ihre Autos oder schnell in die Kapelle nur noch ein paar vereinzelte Gruppen blieben länger am Grab stehen. Dann waren nur noch ich und Sarah da. Ich tippte ihr leicht auf den Rücke und sie schaute auf. Fragend blickte sie nach Links und Rechts und bemerkte das wir die Letzten waren, dann wischte sie sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. Ihre Augen waren ganz rot und wund geworden, und nun war von ihrem Make-up nur noch verwischte schwarze streifen quer über ihr ganzes Gesicht verteilt zu sehen. Sie hielt mich an der Hand und zog mich mit, in Richtung Grab. Sie schien entschlossen, sie hatte anscheinend wieder Kontrolle über ihre Gefühle. Eine Frau mit grauen Haaren lächelte uns beide leicht an und drückte uns jeweils eine der roten Rosen in die Hand. Nun flüchtete auch die Frau in die Kapelle um sich vor dem Regen zu schützen. Es war alles ruhig, nur der Regen der auf den Boden traf war zu hören. Ich schloss meine Augen, atmete ein und aus und drückte Sarahs Hand. Dies war der Augenblick, dies war es wieso ich hier war, dies waren die Scherben meines Lebens die sich Tag für Tag in mein Herz bohrten. Ich öffnete meine Augen und könnte die Tränen nicht mehr zurückhalten als ich es sah. Tränen schossen mir aus den Augen und ich konnte Sarahs Blick auf mir spüren. Ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Händen weil ich es nicht mehr ertragen konnte.Ich sang zu Boden, fand keinen halt mehr. Jetzt war es Sarah die mich in denn Arm nehm und versuchte zu beruhigen. " Es wird alles gut, glaub mir", flüsterte sie mir ins Ohr. Es war ein Name auf einem Grabstein der mir die Tränen in die Augen trieb, aber es war nicht irgendein Name... es war Ihr Name.... Maggrit Fischer.

Kapitel 2



Heute war es kälter als ich erwartet hatte. Obwohl der Frühling schon begonnen hatte was der Boden immer noch von einer dünnen Schneedecke eingehüllt. Der Wind wehte mir uns Gesicht und meine Wangen begannen sich rot zu färben. Egal wie dick man sich anzog, die Kälte spürte man trotzdem am ganzen Körper. Trotz allem war der Winter meine Lieblingsjahreszeit. Ich liebte es, wenn der Boden von der weißen Pracht bedeckt war und überall wo ich nur hinschaute die Welt zu leuchten schien. Ich liebte es, wenn sich mein Gesicht in den zugefrorenen Pfützen spiegelte. Ich liebte einfach alles an dieser zauberhaften Jahreszeit.
Schweren Schritten stapfte ich durch den Schnee, und schob ihn bei jedem Tritt ein wenig weg, bevor ich meine Fuß ganz auf dem Boden platzierte. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, darum erleuchteten umliegende Laternen den schmalen Feldweg auf dem ich ging. Jeden Morgen ging ich den gleichen Weg, jedes mal tat ich einen Schritt vor den anderen aber trotzdem bot dieser Weg immer neues. Auch wenn es unwichtige Dinge waren wie ein Spatz oder ein neuer Gartenzwerg im Garten eines anderen, so machten sie aus diesem Weg immer etwas Neues. Ich würde am liebsten mein Leben lang, jeden Morgen, nur diesen Weg entlang gehen ,nur um zu sehen wie die Laternen nach einiger Zeit erloschen und sich die Straße mit Menschen füllte, je näher man der großen Hauptstraße kamm. Ich war so in meine eigenen Gedanken versunken das ich nicht bemerkte, dass sich jemand hinter mir befand." Maggy!", hörte ich laut hinter mir kreischen und spürte 2 Hände die meine Hüfte umschlungen. "Sarah, was machst du den hier?" Ich war wirklich sehr überrascht sie zu sehen. Normalerweise würde ich ihr nie begegnen auf dem Weg zur Schule, da sie ziemlich weit weg von mir wohnte." Ich hab bei Senam übernachtet und dachte mir, dass wir doch dann zusammen zur Schule gehen können, wenn ich schon mal in der Gegend bin.Ich war bei dir zu hause aber deine Mutter hat mir gesagt das du schon los bist also bin ich dir hinterher " Es freute mich, dass wir zusammen gehen konnten doch der Gedanke das sie bei Senam war lies die ganze Freude verblassen. Senam was ein 23 jähriger Mann den Sarah kennen gelernt hatte, als sie in den Ferien bei der Firma ihres Vaters ausgeholfen hatte. Wären des Sommers entwickelte sich eine Art heimliche Beziehung zwischen den beiden doch ich war mir ziemlich Sicher das Senam sie nur ausnutzte. Sarah war für ihn nur eine Art "Spielzeug" das er zu seinem eigenem Vergnügen nutzte. Ich war ihm einmal begegnet, als Sarah ihn mir verstellte, und schon die Art wie es mich ansah und wie es Sarah ansah sagte mir schon, dass er ein Arschloch war. Leider sah Sarah es nicht so wie ich und glaube an eine ernsthafte Beziehung mit ihm. " Was hast du den bei Senam verloren?" Ich schaute auf den Bogen damit sie nicht erkannte wie unglücklich und wüten ich jetzt war, und sie tat das gleiche." Na ja, ich hatte ein wenig Stress mit ihm und er wollte, dass ich zu ihm komme damit wir uns vernünftig aussprechen können". Vernünftig? Das bezweifelte ich. Schon zu oft genug lag Sarah in meinen Armen, weinend, weil Senam oft handgreiflich geworden war.Er drohte ihr dass wenn irgendjemand etwas erfahren würde er ihr alle Knochen brechen würde.Ich fand das diese Botschaft schon genügte um ihn bei der Polizei auszuliefern aber Sarah wollte die rosarote Brille einfach nicht absetzten."Und dann ist es halt ein wenig länger geworden und ich hab mich entschieden bei ihm zu übernachten." Sie schenkte mir ein sanftes Lächeln und pustete kleine Wölkchen, die durch die Kälte entstanden, in die Luft." Aber es hat sich alles wieder geklärt, glaub mir," sie nahm sich meine Hand und drückte sie ganz fest. Ich wollte einfach nur schnell das Thema wechseln." Was haben deine Eltern gesagt?" Ihr Griff lockerte sich und ihre Mine wurde finster.Falsches Thema." Meinen Eltern ist es doch egal was ich mache, sie haben mir doch gestern gesagt das ich mich nicht mehr blicken lassen soll." Die Beziehung zwischen Sarah und ihren Eltern war schon immer ein problematisches Thema. Ihre Mutter trennte sich vor 2 Jahren von Sarahs Vater, was sie sehr schwer getroffen hatte. Sie machte ihre Mutter dafür verantwortlich und seit dem fauchten die beiden sich nur noch an. " Sarah, ich glaube nicht, dass deine Mutter nichts..." Ruckartig blieb Sarah stehen und zog mich ein Stück zurück."Maggy, bleich stehen und guck doch nach vorne." Ich riss meinen Kopf hoch und mein Herz schien für einen Moment stehen zubleiben, als ich sah wem ich gerade gegenüberstand.
Meine Augen wurden groß und ich verfiel in eine Art Starre. Mein ganzer Körper wurde steif und ich konnte nichts mehr bewegen. Stotternd stand ich nur da, denn Blick geradeaus und mit wackelnden Knien.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich schreibe dieses Buch für alle meine Freunde die mich in einer sehr schweren Zeit meines Lebens begleitet und unterstützt haben. Ich kann euch nicht genug danken für das war ihr jeden Tag für mich tut, Ihr seid einfach wundervoll. Und ich möchte mich jetzt schon mal bei meiner Beta-Leserin Valahia bedanken c:

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