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Ich liebte diese Stadt, ich habe sie schon immer geliebt.
Hier bin ich geboren und groß geworden, hier hatte ich meine ganzen Freunde und hier war ich beliebt.
Aber meine Mutter wollte ein neues Leben, sie wollte weg von hier, weit weg.
Auch wenn das mit mir und Maysen etwas ganz Besonderes war und er bereit wäre eine Fernbeziehung einzugehn, musste ich leider Schluss machen.
Ich hielt nichts von Fernbeziehungen, das war noch nie was für mich und 700 Kilometer sind viel zu weit.
Auf dem Weg nach Secret City, mein neues zu Hause, gingen mir viele Dinge durch den Kopf.
Ich würde alles dort vermissen, ganz besonders Maysen und meine beste Freundin Tracy.
Aber mir gingen auch Andere Dinge durch den Kopf, ich wusste nicht wie es in der neuen Schule sein würde.
Würde ich dort überhaupt Freunde finden?
Meine Mutter hatte sicher was ganz Anderes im Kopf, sie dachte vermutlich an ihren neuen Lebensmittelladen, den sie direkt in dem Raum unter unserer neuen Wohnung eröffnen wollte.

Als wir in Secret City durch eine Siedlung fuhren, hielt meine Mutter an und zeigte auf ein kleines Haus: ,,Das ist es." sagte sie glücklich.
Alles war schon eingerichtet und meine Mutter würde morgen anfangen zu arbeiten.
Unsere neue Wohnung hatte vier Zimmer, mein Zimmer war relativ klein, doch trotzdem war es das größte.
Am nächsten Morgen, ging ich in die Schule, meine Mutter arbeitete schon.


In der Schule wurde ich meiner Klasse vorgestellt.
,,Das ist .." , sagte der Lehrer, doch da hab ich ihn schon unterbrochen: Hi, ich bin Lena und ich bin 15 Jahre alt.",,
,,Ja, richtig, Setz dich bitte neben Richy, Lena."
Richy sah sehr gut aus, er hatte schwarze Haare und blaue Augen, es hätte mich nicht besser treffen können.
Mitten im Unterricht stubste er mich an: ,,Heeey, Lena richtig? Hast du vielleicht einen Stift für mich?"
,,Klar, bitteschön." -
,,Danke!" sagte er und grinst.
Und was für ein grinsen das war, er ist total süß, trotzdem vermisste ich Maysen.

In der Pause war ich alleine, na klar, ich war ja auch neu hier.
Aber das wollte ich ändern.
Gerade als ich zu einigen Mädchen aus meiner neuen Klasse gehen wollte, um mich mit ihnen anzufreunden, packte mich jemand an der Schulter.
Ich drehte mich um und sah ein Blondes Mädchen, mit braunen Augen und coolen Klamotten.
,,Hey! Ich hab gesehen wie Richy dich angegrinst hat, lass die Finger von ihm, er ist mein Freund, klar?"
Ich wusste nicht was ich sagen sollte, warum zickte sie mich so an? Und was fand Richy an so einer?
,,Ich hab ihm doch nur einen Stift geliehen, was willst du von mir?"
Sie fieng an zu lachen: ,,Das war doch nur ein Witz, man. Du hast mir Leid getan, weil du so alleine bist.
Ich bin Tiffany und du bist Lena, ja?"
,,Ja, richtig." - ,,Komm doch zu uns rüber." sagt sie und grinst nett.
Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, aber ich ging mit ihr zu ihren Freunden.
,,So Leute, das ist Lena, die Neue. Seid nett zu ihr, klar?"
Nach der Pause hatte ich noch 3 Stunden Unterricht und ging dann nach Hause.


Zu Hause half ich meiner Mutter in ihrem Laden und versuchte wieder etwas über meinen Vater herauszufinden.
,,Mama?", sagte ich leise, während wir die Kisten mit dem Obst aufstellten ,,Wie war er?"
Meine Mutter sah mich verwirrend an: ,,Wie war wer?"
,,Na Papa. Wie war er?"
,,Ach lena. Fängst du schon wieder damit an?"

,,Natürlich, er ist mein Vater. Warum erzählst du nie von ihm? Wieso sagst du mir nie, wie er war und wie er gestorben ist?"
,,Es ist besser, wenn du nichts von ihm weißt." sagt sie und bedient einen Kunden.
Das sagte sie immer, aber warum war es besser so?
Er war doch mein Vater.

Heute war Samstag, das hieß ich hab frei und musste meiner Mutter nur Vormittags im Laden helfen.
Danach sah ich mich hier mal ein wenig um, dazu kam ich ja noch nicht.
,,Mama, ich gehe raus. Bis heute Abend!"
,,Ist gut, viel Spaß. Aber komm nicht zu spät nach Hause, heute soll ein Sturm kommen."

Ich wusste nicht genau, wo ich hinlief.
Ich ging einfach immer geradeaus und durch einen Wald.
Ich bin fast drei Stunden gelaufen und wusste nicht mehr so genau wo ich war.
Hinter dem Wald sah ich nur eine leere grüne Landschaft, nichts weiter.
Aber langsam kam der Sturm und ich wusste nicht ob ich jetzt weiterlaufen oder zurücklaufen sollte.
Plötzlich sah ich einen Schatten an mir vorbeiziehen.
Kurz darauf hörte ich eine tiefe, aber auch sehr warme Stimme, die sagte: Verschwinde von hier."
In diesem Moment wusste ich nicht, ob ich verschwinden sollte oder bleiben sollte und herausfinden sollte was das für ein Schatten und für eine Stimme war.
Ich blieb noch kurze Zeit stehen und wartete ob etwas passiert.
Der Sturm wurde schlimmer und der Wind war sehr stark und kam von allen Seiten, ich konnte kaum noch die Augen offen halten.
Nach einer Weile drehte ich mich um, um nach Hause zu gehen.
Doch hinter mir stand ein Hund.. nein, es war kein Hund, es war viel zu groß für einen Hund.
Ich ging langsam ein paar Schritte zurück, einen Moment lang konnte ich etwas sehen.
Es war ein Wolf, ein riesiger, trotzdem wunderschöner Wolf.
Hat dieser Wolf mit mir gesprochen?
Ach, das ist doch Quatsch. Ich sollte verschwinden, vielleicht aber auch stehen bleiben.
Oh mein Gott, was soll ich nur tun?
Der Sturm legte sich..
,,Wer bist du und was machst du hier?"
,,Oh nein, das muss ein Traum sein, Wölfe können nicht sprechen."
,,Wie kommst du hier her?"
,,Wieso kannst du sprechen?"
,,Du sollst mir keine Gegenfragen stellen, du sollst Antworten!"
,,Na gut. Mein Name ist Lena und ich wollte mich hier nur mal umsehen."
Plötzlich kam ein Schuss aus dem Wald und der Wolf drehte sich um.
,,Lauf weg, verschwinde von hier. Na los, mach schon."
Der Wolf versteckt sich hinter einem großen Stein zwischen zwei Hügeln.
Ich weiß nicht wieso, aber ich lief ihm nach.
Plötzlich kam wieder ein Sturm auf und einige Sekunden später öffnete ich meine Augen und lag zu Hause in meinem Bett.
Es war also nur ein Traum... Aber es kam mir alles so echt vor.

,,Wo warst du die ganze Nacht?"
hörte ich meine Mutter rufen und ich wusste nicht was sie meinte.
Aber ich konnte mich auch nicht daran erinnern nach Hause gegangen zu sein.
,,War ich nicht hier?"
,,Darüber reden wir später, ich muss jetzt den Laden aufräumen und alles für morgen vorbereiten.
Du könntest mir natürlich helfen."
,,Ich helfe dir später, ich muss noch kurz weg." sagte ich und lief wieder den selben Weg durch den Wald.

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Tag der Veröffentlichung: 16.06.2011

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