Eiskalte Tränen
Wie alles Begann
Schicksalhafte Begegnung
Ich habe gelernt, Schmerzen zu verbergen, Leid zu ertragen und mit Tränen in den Augen zu lachen. Nur um andere glücklich zu machen und ihnen zu zeigen, dass es mir "gut" geht...
„Kleine Schwester hast du irgendwann auch mal vor auf Zustehen oder willst du noch ewig vor dich hinschnarchen?“ Ich blinzelte. „Man Alec was soll das? Es ist Wochenende!“ antwortete ich meinem nervigen Bruder. „Ja genau es ist Samstag und du musst zum Nachsitzen, weil du einfach zu dumm zum Lernen bist!“ Mein großer Bruder zog mir die Decke weg und ich sprang auf um ihn zu treten, aber für ihn war es ein Leichtes mich abzuwehren. Womit hab ich nur so einen nervigen Bruder verdient? „Jetzt hau endlich ab. Ich muss mich für die Schule fertigmachen!“ Während ich das sagte, stand ich auf und schob ihn in Richtung Tür. Was nicht gerade einfach war, weil Alec ein gutes Stück größer ist als ich, genau 20cm, und er geht auch noch jeden zweiten Tag ins Fitness-Studio. Er ist echt voll selbstverliebt! Endlich war er draußen und ich konnte mich fertigmachen. Ich kramte ein paar Klamotten aus dem Schrank und ging ins Bad um mich zu waschen. Auf dem Weg zur Treppe betrachtete ich mich noch mal im Spiegel. „Wie lange willst du denn noch in den Spiegel schauen, besser wird es dadurch auch nicht.“ Ich schaute ihn grimmig an und stapfte an ihm vorbei zur Treppe. Unten angekommen stolperte ich erst mal über seine große Sporttasche. „Man Alec musst du deine Sachen immer überall liegen lassen?“ Er ignorierte mein Gemecker einfach und hielt mir die Tür auf. Ich schnappte mir noch eben schnell meine Sneakers und ging zu seinem Auto. „Setzt du dich bitte nach hinten Kyara. Wir nehmen Dane mit.“ Ich muss mich verhört haben! Das kann doch nicht sein Ernst sein! Wie kann er mir das antun? Dane war mein Exfreund, der mich mit meiner besten Freundin betrogen hatte. Ja ich weiß, was ist das für eine Freundin? Na ja und zu meinem Pech ist Dane auch noch der beste Freund von meinem Bruder. „Na da kann ich gut drauf verzichten. Wir sehen uns später.“ Ich drehte mich um und machte mich zu Fuß auf den Weg zur Schule. Ich war so richtig genervt. Ich beschloss mich zu beruhigen, bevor ich gleich meine Wut noch an die Lehrer auslasse und das kann ich mir echt nicht erlauben! Warum musste ich auch nur schon wieder eine 6 schreiben. Das ist doch ätzend! Plötzlich wurde ich angerempelt und fiel zu Boden. „Ohh scheiße! Das tut mir leid. Hast du dir wehgetan?“ Ein großer, gut aussehender Junge hielt mir die Hand hin und ich ließ mich hochziehen. „Ich glaube, ich hab deine Strumpfhose kaputtgemacht.“ sagte er zu mir und ich schaute an mir herunter. Er hatte recht, da war ein riesiges Loch drin. Was mache ich denn jetzt? Wenn ich jetzt noch nach Hause rennen würde, komme ich zu spät zur Schule. „Du sagst ja gar nichts. Hab ich dich vielleicht doch verletzt?“ Der Typ sah mich mir großen besorgten Augen an. Er sieht echt verdammt gut aus. Sein Haar war schwarz und total durcheinander, was ihn aber total süß aussehen ließ und ich hab noch nie so schöne Augen gesehen. Sie waren fast komplett Schwarz. Er runzelte die Stirn und sah mich nun verwirrt an, da ich immer noch nicht antwortete. „Ähh, nein ich hab mir nicht wehgetan und dass mit der Strumpfhose ist halb so schlimm.“ antwortete ich ihm hastig. Wie peinlich. Er stellt mir eine Frage und ich starre ihn, anstatt zu antworten. „Da hab ich ja noch mal Glück gehabt. Ich bin Zack.“ Er lächelte mir zu und fragte mich nach meinem Namen. „ Kyara“ erwiderte ich lächelnd. Ich betrachtete ihn weiter. Er trug eine schwarze Lederjacke und darunter ein rotes T-Shirt. „Kyara also. Der Name passt zu dir! Hast du Lust heute Abend mit mir auf das Konzert von „Tears“ zu gehen? Sehe es einfach als eine Wiedergutmachung für das über den Haufen, laufen an.“ Ich bin verwirrt! Ich kenne ihn doch gar nicht! Woher will er da wissen, dass der Name zu mir passt. Unlogisch! „Also eigentlich hatte ich nicht vor dort hinzugehen. Tut mir leid, das ist nicht so mein Ding. Ich muss jetzt auch los sonst komm ich noch zu spät.“ Sein Blick wurde ein bisschen wütend als ich ihn grad so abblitzen ließ. Wieso ist mir ein Rätsel. Ich hasse die Tears, aber das kann er ja nicht wissen. Er ließ mich durch trotz allem durch und ich verschwand um die Ecke.
My best friend
Wahre Freunde sind Menschen, die Alles von dir wissen und dich trotzdem Lieben.
„Hey Süße.“ rief Luna und kam aufgeregt zu mir rüber getänzelt. Sie ist meine beste Freundin. Wir würden echt alles füreinander machen und sie ist auch echt niedlich. Sie hat langes schwarzes Haar, das ihr glatt über die Schultern fällt. Wie ich sie darum beneide. Egal was ich mache mein Haar ist nie glatt. Es kräuselt sich in alle Richtungen. Sie sieht wie ein Model aus und ist eine begnadete Schauspielerin. Mittlerweile stand sie vor mir und fing an sich zu beschweren. So wie immer. „Ich dachte echt du kommst nicht mehr. Was hat dich aufgehalten? Du hast echt voll was verpasst.“ Ich setzte einen verwirrten Blick auf, und wie ich es mir gedacht hatte, fing Luna auch schon an zu erzählen. „Zane und Scarlett haben auf dem Schulhof grade vor der ganzen Schule Schluss gemacht!“ Sie sprach Scarlett wie eine schreckliche Krankheit aus. Ich musste grinsen, eigentlich hätte ich mir denken können, dass es um Zane geht. Zane war nämlich Lunas große Liebe. Ich seufzte. „Ach Luna, dass tun die doch alle zwei Tage. Außerdem kennt er doch noch nicht einmal deinen Namen, obwohl ihr schon seit 4 Jahren in eine Klasse geht.“ Luna ließ Tränen in ihre Augen steigen. Aber bei mir zieht das schon lange nicht mehr. Ich wusste genau, wann sie wirklich weint und wann nicht. „Man Kyara. Diesmal ist es wirklich zwischen den beiden aus. Scarlett hat so ein Theater gemacht. Das war echt zum Wegschmeißen komisch. Du hättest mal ihr Gesicht sehen müssen, als Zane ihr gesagt hat, dass sogar ein Affe mehr Gehirnzellen hat als sie.“ Ich hörte Luna schon nur noch mit halben Ohr zu. Mich interessierte dieser Typ einfach nicht! Höchst wahrscheinlich würde sie nun aber über kein anderes Thema mehr sprechen wollen, als über Zane. Manchmal wünsche ich mir einen Schlüssel für ihren Mund. Sie plapperte bis zum Klassenzimmer munter weiter und meine Laune verschlechterte sich mit jedem weiteren Schritt. Ich hasste Nachsitzen. Besonders wenn der Grund dafür eine schlechte Note war. Beim Klassenraum angekommen lächelt mich Luna aufmunternd an. Sie wusste, wie sehr ich Nachsitzen hasse. „Ich werde dich jetzt wohl oder übel allein lassen müssen. Ich muss zum Theater. Heute sind die Castings für Romeo und Julia, aber bevor ich es vergesse. Wir beide gehen heute ins Café und du erzählst mir, warum deine Strumpfhose ein riesen Loch hat.“ Na toll! „Ach ja und warum du heute zu Fuß gekommen bist“ Mist. Eigentlich hatte ich vor so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen, um mich für den Rest des Tages im Bett zu verkriechen. Deprimiert stellte ich mich meinem Schicksal und ging in den Klassenraum. Mir blieb nichts anderes übrig, als es hinter mich zu bringen. Wie ich diese alte Schachtel von Lehrerin hasste!
Der und Theater spielen?
Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
Luna saß schon am Tisch und wartete auf mich. Ich war mal wieder zu spät. Ich schlich mich von hinten an sie ran und packte sie an den Schultern. Sie zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um. „Mensch Kyara. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich wegen dir schon viel zu oft fast an Herzinfarkt gestorben bin. Erschrecke mich doch nicht immer so!“ meckerte sie. Ich setzte mich ihr gegenüber. „Tut mir leid.“ Ich musste kichern. „Das ist nicht witzig!“ entgegnete sie beleidigt. Ich nickte und sah sie entschuldigend an. „Hast du deine Rolle als Julia?“ fragte ich sie. „Na was glaubst du denn? Natürlich hab ich sie! Wer könnte auch außer mir die perfekte Julia sein.“ Ihre Freude war ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. Mich würde ja interessieren, wer den Romeo spielt, aber wenn’s ein Hirnie ist, will ich ihre gute Laune nicht versauen. „Du wirst mir nie glauben, wer die Rolle des Romeo spielen wird.“ Okay das hat sich jetzt wohl erledigt. Sie wird es von sich aus erzählen. „Sag es mir bitte. Du weißt doch, wie neugierig ich bin.“ bettelte ich. Sie lächelte vor sich hin wie so ein Honigkuchenpferd, während sie mich auf die Folter spannte. „Okay ich habe ausnahmsweise Mal Mitleid mit dir. Ich werde es dir erzählen. Es ist Zane!“ Mir klappte die Kinnlade runter. Das ist doch jetzt nicht ihr ernst. Der und Schauspielern. Das ist doch verrückt. „Ich wusste es. Du wirst sprachlos sein.“ „Aber Luna seit wann ist der denn im Theaterclub?“ fragte ich. Jetzt bekam sie auch noch einen Lachkrampf. Was ist daran denn jetzt so komisch? „Du hörst mir wirklich nie zu oder? Er ist schon seit Anfang des Jahres im Theaterclub. Scarlett ist in ihrer Freizeit doch die ganze Zeit mit ihrer Modellfirma beschäftigt und sie wollte halt mehr Zeit mit ihm verbringen, da musste er beitreten. Das hatte ich dir erzählt. Eigentlich sogar jeden Tag.“ erklärte sie mir und sie hatte wirklich so was mal erwähnt. Ich muss es wohl verdrängt haben. „Ja mir fällt es auch schon wieder ein. Wieso hat er die Rolle bekommen? Ich hätte nie gedacht, dass er schauspielern kann.“ meinte ich. Der Kellner brachte uns unsere Milch Shakes. Ich nahm dankend entgegen und wollte meine Brieftasche raus holen. „Nee, lass mal Kyara. Ich hab bestellt dann werde ich auch bezahlen.“ Sie reichte dem Mann das Geld und schenkte ihm auch noch ihr Zuckersüßes Luna Lächeln. Typisch. Ich beugte mich rüber und flüsterte: „Also dein Bruder wird überhaupt nicht über die Tatsache begeistert sein, dass du munter jeden seiner Arbeitskollegen anbaggerst.“ Sie schaute weiterhin fast schon sabbernd dem Kellner hinterher und als sie sich wieder zu mir hin drehte tat sie auch noch so, als hätte sie mich nicht gehört und redete weiter über Zane. „Zane konnte zu Anfang auch gar nicht so gut spielen, aber er ist halt immer besser geworden und meiner Meinung nach ist er perfekt für die Rolle. Findest du nicht auch? Ich freue mich so auf die Proben.“ Ich fing an zu lachen. Ich konnte einfach nicht anders. Über ihr verträumtes Gerede, wenn sie von Zane spricht, muss man einfach lachen. „Du wirst schon sehen. Zane und ich sind füreinander bestimmt. Vom Schicksal auserwählt. Genauso wie Romeo und Julia. Ist das nicht romantisch? Aber mich würde jetzt allerdings viel mehr interessieren, was mit dir heute los ist.“ Tja, was war mit mir los? Während des Nachsitzens musste ich die ganze Zeit an den Jungen von heute Morgen denken. Wer war er? „Was meinst du denn Luna?“ fragte ich sie unschuldig. „Na ja keine Ahnung. Du bist irgendwie heute noch verträumter wie sonst.“ druckste sie herum. „Ach bin ich das?“ Ich versuchte genervt zu klingen, damit sie das Thema wechselte, aber sie beachtete es einfach nicht. „Ja bist du und wieso hast du ein Loch in der Strumpfhose?“ Luna durchbohrte mich mit ihren kalten grauen Augen. Sie kann einem manchmal echt Angst einjagen. „Hey das ist nun echt kein Grund mich so anzustarren. Was soll schon groß passiert sein. Auf dem Weg zur Schule hatte ein Typ keine Augen im Kopf und hat mich angerempelt. Ich bin hingefallen.“ ich rührte in meinem Shake rum. „Oha sah der Typ, denn wenigstens gut aus? Was hat er gesagt? Hat er überhaupt was gesagt? Warum bist du zu Fuß gegangen?“ Ich musste schmunzeln. Typisch Luna. Sie stellt immer so viele Fragen, dass man gar nicht weiß, welche man jetzt beantworten soll. „Welche Frage soll ich denn jetzt zu erst beantworten?“ „Die Erste!“ Antwortete sie aufgeregt. "Okay also ja, er sah echt gut aus und ja, er hat was gesagt. Er hat sich sehr oft bei mir entschuldigt und mich zum Konzert heute Abend eingeladen.“ Luna verschluckte sich an ihrem Shake. „Er hat was? Kyara du kannst da ganz bestimmt nicht hin. Dane wird da sein. Es ist meine Pflicht als beste Freundin dich da nicht hingehen zu lassen.“ „Beruhige dich. Natürlich hab ich Nein gesagt.“ antwortete ich und sah auf die Uhr. Oh nein. Ich musste los. „Oh es tut mir wirklich leid, aber ich muss jetzt nach Hause. Ich habe Alec versprochen, heute zu kochen. Wir sehen uns Montag in der Schule.“ Ich stand auf und umarmte sie. „Ach schade. Bis Montag dann.“ ich lief aus dem Café und auf dem schnellsten Weg nach Hause.
Versalztes Essen
Worte können mehr verletzen als Taten.
Hm was mach ich ihm denn heute mal zum Essen? Ach ich weiß es nicht. Warum muss er so einen komischen Geschmack haben. Das ist doch beschissen. Also ich hätte heute ja Lust auf einen schönen gemischten Salat, aber dann beschuldigt er mich mal wieder, dass ich ihn vergiften möchte. Na dann bin ich wohl gezwungen, Schokopfannkuchen zu machen. Ich nahm die Milch und Butter aus dem Kühlschrank und fing an. Alec kam genau rechtzeitig und wir konnten sofort anfangen zu essen. „Also wirklich wenn du weiterhin für mich kochen möchtest solltest du es endlich mal lernen.“ kommentierte er mein Essen. Ich schaute ihn empört an. „Hey halt du ja den Mund, wenn ich nicht des Öfteren kochen würde, wärst du nur noch bei Mc Donalds oder so. Also ein wenig Dankbarkeit wäre angebracht! Wie war dein Tag so?“ fragte ich ihn, aber eigentlich, interessierte es mich gar nicht, was er so getrieben hat, aber ich wollte auf gar keinen Fall, dass er auf die Idee kommt, mich wegen dem Nachsitzen, auszuquetschen. Ich mein es kann ja nicht jeder so ein Genie sein wie er. „So eigentlich ganz gut. Du hast definitiv eine sehr witzige Autofahrt verpasst.“ meinte er und ich hatte sofort wieder schlechte Laune. „Nie im Leben! Ich würde lieber eine Brücke runter springen und von Tausend Piranhas zerfleischt werden, als mich mit dem Kerl in ein Auto setzen zu müssen!“ Ich wurde so wütend das mein Schoko Pfannkuchen dran glauben musste. „Kyara du übertreibst! Ich weiß gar nicht, wo dein Problem liegt. Du solltest ihm endlich verzeihen! Er hat sich doch schon so oft bei dir entschuldigt.“ Wieso musste mein eigener Bruder eigentlich auf seiner Seite sein? „Ich werde ihm nie verzeihen können, denn ernst meint er es sowieso nicht!“ Nein das tat er nicht. Er würde es sofort wieder tun. „Man Kyara das weißt du doch gar nicht. Er hat mir übrigens gesagt, dass ich dich mit zum Konzert nehmen soll. Er hat dir was zu sagen.“ Mir blieb das Essen im Hals stecken. Wie soll man denn so einem Kerl je wieder verzeihen, wenn er so was von sich gibt. Wenn er mir was zu sagen hat, soll er gefälligst selbst antanzen, anstatt meinen Bruder vorzuschicken. Also wirklich. „Ich werde nicht mit kommen. Das kann der sich abschminken. Mir ist scheißegal, was er sich diesmal ausgedacht hat.“ antwortete ich und stand auf. Ich fing an, die Sachen in der Spüle, abzuwaschen. „Man jetzt Hack dich nicht so. Das wird lustig. Ich verspreche es dir!“ Ich verdrehte die Augen. Damit er nicht bemerkte das dort Tränen zu sehen waren. „Du solltest besser aufpassen mit dem, was du versprichst. Du hast mir vor 3 Jahren auch versprochen, dass wir immer eine Familie bleiben würden und Mami und Papi immer bei uns bleiben würden, als ich Angst hatte sie würden nicht mehr wiederkommen, wenn sie auf dieses Schiff steigen!“ Ich schlug ihm den Teller in meiner Hand gegen die Brust und rannte die Treppe rauf. Mir liefen die Tränen über das Gesicht und ich wollte nur noch allein sein!
Wer bist du?
Es ist leicht jemanden zu lieben den man zum ersten mal gesehen hat, aber es ist schwer jemanden zu vergessen den man einmal geliebt hat!
Es ist eiskalt. Ich hab echt an jeder Stelle meines Körpers Gänsehaut. Wieso musste ich auch ohne Jacke aus meinem Fenster klettern und hier her kommen? Ich bin doch bescheuert. Ich werde mich sicher erkälten! Meine Lehrer werden mich umbringen. Ich komme doch jetzt schon im Unterricht nicht mit, da fehlt es ja gerade noch, dass ich nicht da bin. So ein Scheiß aber auch. Ich musste niesen. „Gesundheit.“ „Danke.“ antwortete ich. Ich dachte irgendein Mann mit Hund ging an mir vorbei, doch als ich hoch sah stand vor mir der Junge von heute Morgen. Was macht der denn hier? „Man hab ich ein Glück, das ich dich nochmal treffe. Heute Morgen dachte ich noch, ich sehe dich nie wieder. Vielleicht ist es ja Schicksal!“ Er lächelte mich an. O Gott. Er ist ja so was von süß. Ich wischte mir schnell die letzten Anzeichen von Tränen aus dem Gesicht und versuchte zurück zu lächeln. Ich versagte. „Kyara, du weinst ja!“ Scheiße. Mir liefen die Tränen einfach über die Wangen, ich konnte nichts dagegen machen. Ich senkte den Blick und hoffte einfach nur, dass er gehen würde. Ich hasste es, wenn mich jemand weinen sah. Tränen zeigen anderen Menschen nur die eigene Schwäche! Außerdem bekomme ich immer eine knallrote Nase und das sieht beim besten Willen nun überhaupt nicht attraktiv aus! Zack setzte sich auf die Schaukel neben mich. Wieso geht er nicht? Wieso bleibt er bei mir? Er kennt mich doch gar nicht. Es herrschte Stille zwischen uns beiden. Keiner sagte was. Man hörte nur das entfernte Bellen eines Hundes. „Ist dir nicht kalt?“ fragte er mich und ja mir ist tierisch kalt. Ich bin kurz vorm Erfrieren, aber wie sollte es auch anders sein. Es ist Herbst und ich sitze in Minirock, ohne Jacke, um halb acht abends draußen auf dem Spielplatz in der Kälte rum. Meine Zähne klapperten so, dass ich nicht sprechen konnte. Er stand auf und legte mir seine Lederjacke um die Schultern. Wer ist dieser Typ? Ich schaute ihm tief in die Augen. Nach einiger Zeit hörte ich auf zu zittern und konnte wieder sprechen. „Wer bist du?“ fragte ich und er fing an zu lachen. „Das ist doch jetzt keine ernst gemeinte Frage oder? Ich bin der Kerl von heute Morgen, der dir deine Strumpfhose zerrissen hat. Zack.“ antwortete er und ich musste grinsen. „Nein das meinte ich nicht. Du benimmst dich mir gegen über so, als würdest du mich kennen!“ meinte ich. „Nein das tu ich leider nicht. Ich weiß so gut wie nichts über dich. Außer deinen Namen, die Tatsache, dass du nicht besonders viel sprichst und sehr dumm sein musst.“ Ich glaub ich hab mich Grad verhört. Was hat er da gesagt? „Wie hab ich denn das jetzt zu verstehen?“ fragte ich empört. „Tja. Ich stell mir ja nur die Frage, wie es zu erklären ist, dass ein süßes Mädchen wie du in einem Minirock mutterseelenallein auf dem Spielplatz vor sich hin schaukelt. Dabei müsstest du doch eigentlich wissen, dass so was viel zu gefährlich ist. Außerdem könntest du erfrieren!“ Ich schüttelte den Kopf. „Du irrst dich! Ich bin überall in Sicherheit, solange er nicht da ist!“ Wieso hab ich das gesagt? Warum erzähl ich ihm das. „Ich wusste es. Du sahst so unendlich traurig aus, als ich dich entdeckt habe. Ich dachte mir du brauchst vielleicht jemand der dich ablenkt. Hast du nicht vielleicht doch noch Lust mit zum Konzert zu kommen?“ Sein Lächeln ließ mein Herz schneller schlagen. Komisch hab ich mich in diesen fremden Jungen verliebt? Nein das kann nicht sein. Ich habe mir doch geschworen, dass ich nie wieder jemanden lieben werde und ihn kenne ich doch noch nicht mal! „Ich kann nicht. Tut mir Leid.“ Da kam mir eine Idee. Ich kann ja nicht ewig vor ihm wegrennen. „Oder wobei wenn ich es mir recht überlege. Ich hab da noch was zu erledigen. Wenn du möchtest, kannst du mich gern dort hinbegleiten, aber ich warne dich lieber, es könnte unschön werden. Ich muss meinem Ex Freund klar machen, dass es endgültig aus ist.“ Er lächelte schon wieder. „Nichts lieber als das. Was auch immer der Typ dir angetan hat. Eins kann ich dir versichern nicht alle sind Arschlöcher wie er. Merk dir das bitte. Jemand wie du hat ihn bestimmt gar nicht verdient.“ Er nahm meine Hand und legte seinen Arm um meine Schultern.
Ich bin nicht mehr dein Mädchen!
Lauf nicht dem nach, der auch ohne dich glücklich ist. Finde jemanden der nicht mehr ohne dich leben kann.
Ich bin so glücklich. Dabei weiß ich eigentlich gar nicht so genau wieso. Ich war mir sicher, dass ich nie wieder glücklich werden würde. Ich war überzeugt, dass ich ohne sein Herz nicht glücklich sein kann. Zack lächelte mich an und ich lächelte zurück. Ich fühlte mich wie in einem wunderschönen Traum, aus dem ich nicht aufwachen möchte. Aber jeder Traum endet irgendwann. Je näher wir dem Club kamen desto schlechter wurde mir. Mir war zum Kotzen. Wie konnte ich nur in diese Lage kommen. Ich kann ihm nicht gegenüberstehen. O Gott nein. Ich muss hier sofort weg. Wie konnte ich nur so von mir überzeugt sein? „Zack es tut mir leid, aber ich kann das nicht. Du musst doch alleine rein gehen. Ich gehe lieber wieder nach Hause.“ Zack legte seine Hand unter mein Kinn und ich wurde gezwungen, in seine Augen zu schauen. Sie waren so wunderschön. Er tat mir so Leid, aber wenn ich hier nicht sofort wegkomme, kriege ich einen Herzinfarkt. Ich konnte meine Beine nicht mehr fühlen. Sie waren noch nicht einmal mehr Pudding. Ich spürte Tausende von Tränen, die an die Oberfläche wollten. „Hey lass ja die Finger von meinem Mädchen.“ Kam Dane´s Stimme vom Club Eingang. Zu spät. Ich drehte mich um und da stand er. Warum bin ich nur hergekommen. Zack legte schützend seinen Arm um meine Hüfte. Ich war ihm dafür sehr dankbar, denn ich war mir nicht sicher, ob meine Beine das weiterhin aushalten würden. Mein Ex stand nun keine 5 Meter mehr von uns entfernt und ich bekam Herz rasen. Wieso hab ich nur so ein dummes Herz. Er hat mir verdammt nochmal wehgetan und mich verlassen, als ich ihn am meisten gebraucht habe. „Bist du taub oder einfach nur extrem dumm?“ Fragte Dane Zack. Warum ist er nur immer so? Ich muss mich jetzt echt zusammenreißen. Ich darf vor ihm nicht mehr das kleine verletzliche Mädchen sein! „Ich bin nicht mehr dein Mädchen.“ entgegnete ich ihm. „Ach ja? Seit wann das denn?“ fragte er. „Du bist doch derjenige, der wegrennen musste!“ Meine Stimme zitterte. „Ich bin nicht weggerannt. Du bist nur total paranoid. Du brauchst echt einen Psychiater!“ Zack beugte sich zu mir rüber und flüsterte mir ins Ohr: „Komm lass uns gehen.“ Ich nickte und wir drehten uns um. „Du kannst gar nicht ohne mich leben. Glaub mir du, kommst zu mir zurück.“ Rief Dane uns nach.
Der erste Kuss
Liebe wird in einem Lächeln geboren, lebt in einem Kuss und stirbt in einer
Träne.
Zack brachte mich nach Hause, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Wieso kann ich einfach nicht verstehen, wie ein Kerl denkt? Sie sind so kompliziert. Dabei behaupten die immer wir Frauen sind kompliziert. „Hab ich irgendwas im Gesicht? Oder warum starrst du mich den ganzen Weg schon so komisch an?“ fragte er mich um die stille zu unterbrechen. Ich musste lachen. „Nein hast du nicht.“ antwortete ich ihm. „Da bin ich aber froh. Ich dachte schon ich mach mich hier voll zum Affen. Aber dann schuldest du mir eine Erklärung.“ Er lächelte mich triumphierend an und ich wurde rot wie eine Tomate. Zum Glück war es Dunkel und er sah es nicht. „Ich wusste es. Ich sehe so umwerfend aus, dass du gar nicht anders kannst, als mich mit deinen süßen kleinen Augen anzustarren. Hab ich recht?“ fragte er und kniff mir aus Spaß in die Seite. Ich blieb stehen. Wir waren an meinem Haus angekommen. Na ja eigentlich ist es ja das von meinem Bruder, aber ich mach es sauber also von daher. „Tja hier wohne ich.“ Ich schaute auf meine Füße. Was sage ich denn jetzt? „Willst du mich nicht rein bitten?“ fragte er mich. Was? Er will mit reinkommen? Ich versuchte verzweifelt aus seinen Augen herauszulesen, was er vorhat, aber ich schaffte es einfach nicht. Er zog seine Augenbrauen hoch. Oh scheiße. Ich hab schon wieder vergessen, dass ich ihm ja auch noch antworten muss. „Ja klar komm mit rein, aber wunder dich nicht es ist niemand zu Hause. Ich wohne mit meinem Bruder allein und der ist nicht da.“ Wieso erzähle ich ihm das? Wie peinlich. Was er jetzt wohl über mich denkt? „Cool.“ Ich kramte nach meinem Schlüssel und ging mit ihm die Einfahrt hoch. Wir gingen rein und ich hängte seine Jacke an die Garderobe. Was soll ich bloß sagen? „Möchtest du was trinken?“ fragte ich einfach. „Nein ich hab kein Durst." antwortete er und sah sich neugierig um. „Okay. Danke noch mal für die Jacke und das Nachhause bringen. Ehrlich, du hast was gut bei mir.“ „War doch kein Problem.“ erwiderte er. „Trotzdem cool von dir!“ Ich lächelte ihn an. Er ist echt verdammt cool. „Ich weiß, aber so bin ich halt.“ Ich musste lachen. „Was hab ich denn bei dir gut?“ „Ähh keine Ahnung. Suche dir was aus.“ Mein Herz fing schneller an zu schlagen. Er hatte so einen komischen Blick drauf. Er hat irgendwas vor. Da bin ich mir sicher. „Gut. Dann will ich, dass du mit mir ausgehst.“ Ich war sprachlos. Ich öffnete meinen Mund, doch es kam kein Ton raus. Zack kam näher und dann küsste er mich direkt auf den Mund. Seine Lippen waren total weich und schmeckten irgendwie nach Erdbeeren. Er drückte mich gegen die Wand und küsste mich einfach weiter. Ich fühlte mich, als könnte ich schweben. Ich hatte kein Gefühl mehr in meinen Beinen. Er löste seine Lippen von Meinen und schaute mich einfach nur mit seinen wundervollen Augen an. „Okay. Ich gehe mit dir aus.“ Was hätte ich auch anderes sagen sollen, wenn er dich so hoffnungsvoll anschaut. Er lächelte und küsste mich wieder. „Wie wäre es mit heute?“ Hää. Es ist 22 Uhr. Das kann doch nicht sein Ernst sein, das er jetzt noch mit mir weggehen will. Oder will er hier bleiben? „Jetzt noch?“ fragte ich. „Klar. Du sagtest doch dein Bruder ist nicht da. Dann können wir uns doch auch hier einen gemütlichen Abend machen.“
Das Hausverbot
Liebe ist schwer zu finden,schön zu haben,leicht zu verlieren,und verdammt schwer zu vergessen!
Ich verstehe es immer noch nicht. Bin ich wirklich so bezaubernd, dass sich ein total heißer Typ in nur so kurzer Zeit in mich verliebt hat. Wohl eher nicht! Er will sicherlich nur ein bisschen Spaß? Aber irgendwie glaub ich das nicht, weil dann hätte er schon längst etwas anderes versucht, als mich nur zu küssen. Ach was denke ich denn hier von ihm. Er ist nicht so ein Arsch und hat jede Nacht eine neue. Oder? Ich kann es nicht fassen. Dane hat mich doch tatsächlich soweit gebracht, dass ich, wenn es um Typen geht, gleich immer an alles Schlechte denke! Zack ist nicht so wie er! Er ist anders! Da bin ich mir zu 100%sicher. Ich glaube so was nennt man Liebe auf den ersten Blick.
Der Film ist echt voll langweilig. Ein Wunder, dass er noch nicht eingeschlafen ist. Ich konnte für die Filmauswahl echt nichts. Ich besitze keine DVDS und bei meinem Bruder im Zimmer hab ich nur diese hier gefunden. „Tut mir Leid, dass der Film so langweilig ist, wenn du was anderes machen willst, sag nur Bescheid.“ sagte ich um das schweigen endlich zu brechen. Er lächelte mich an. Scheiße, ich glaube ich hab ihn auf dumme Gedanken gebracht. Warum kann ich mich eigentlich nie normal ausdrücken? „Ähh ich meine, hast du vielleicht Hunger oder Durst?“ Ich könnte mich echt ohrfeigen. Warum kommen aus meinem Mund immer so dumme Sätze? „Nein, ich habe weder Hunger noch Durst. Aber dafür eine gute Idee, wie wir die Langeweile vertreiben könnten.“ Was hat er vor? Er fing wieder an mich zu küssen. Um mich herum begann sich schon alles zu drehen. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Was mach ich hier eigentlich? Hatte ich mir nicht geschworen, dass ich nie wieder in meinem Leben einen Typen küssen würde? Tja also irgendwie hab ich das Gefühl, das ich das wohl nicht eingehalten habe. Ist jetzt aber auch nicht mehr zu ändern. Er kann echt gut küssen! „Was ist denn hier los?“ Die Stimme meines Bruders holte mich mit einem Schlag wieder ins Hier und Jetzt! Zack sah ein wenig verschreckt aus. Wieso ist Alec hier? Müsste er nicht eigentlich grade mit Dane auf der Bühne stehen? Mit seiner ach so tollen Band? „Was machst du denn hier?“ fragte ich ihn verwirrt. „Entschuldige mal bitte. Das hier ist mein Haus!“ Ich verdrehte die Augen. „Ja ja schon gut.“ meinte ich genervt. „Mensch Kyara. Kannst du dich nicht einfach mal erwachsen benehmen und dich an Regeln halten?“ fragte er mich. „Was hab ich denn getan?“ stellte ich die Gegenfrage. „Wer ist das? Kyara du bist meine kleine Schwester. Ich muss auf dich aufpassen! Wie bitte schön soll ich das tun, wenn du wildfremde Jungs anschleppst und ich nicht zu Hause bin.“ Boa hat der Schlechte Laune. „Auf mich muss niemand aufpassen. Das schaffe ich alleine auch ganz gut! Ich bin 15 und kein kleines Kind mehr.“ Wieso muss er nur immer so peinlich sein? Er nervt, aber so richtig. „Vielleicht sollte ich mich mal vorstellen. Ich bin Zack. Du musst dir wirklich keine Sorgen um sie machen, aber ich sollte jetzt doch besser gehen.“ Er küsste mich und ging. Ich sah ihm traurig nach. Wie soll ich ihn nur wieder finden. Ich weiß ja noch nicht mal seinen Nachnamen geschweige denn seine Nummer. „Woher kennst du diesen Kerl?“ fragte mich mein Bruder. „Von der Schule.“ log ich. „Jetzt hör mir mal zu junge Dame. Dieser Kerl setzt keinen einzigen Fuß mehr in dieses Haus! Hast du mich verstanden!“ Will der mich verarschen? „Hast du den Verstand verloren?“ fragte ich ihn entsetzt. „Nein hab ich nicht. Ich will doch nur das dir nichts passiert!“ Er ist echt so ein Heuchler. „Von wegen. Du kommst doch nur nicht damit klar, dass ich dich nicht mehr bei jedem Scheiß um Erlaubnis frage.“ erwiderte ich gereizt. „Ich will doch nur dein Bestes und das ist bestimmt nicht dieser Typ.“ Okay. Jetzt hat er es geschafft. Ich habe die Schnauze voll. „Aber Dane oder was?“ Da fiel ihm nichts mehr zu ein. Zum Glück. Würde er noch ein Wort sagen, würde ich ausrasten. Ich war auf 180! „Du checkst es einfach nicht! Dane ist ein Arsch. Er ist hier der böse nicht Zack!“ Ich machte kehrt und rannte auf mein Zimmer.
Meine 110
Wer um die Liebe kämpft kann verlieren, wer aber nicht kämpft hat schon verloren.
Warum kapiert Alec nur nicht, dass Dane Scheiße gebaut hat? Es ist jetzt drei Monate her. Eigentlich müsste ich doch schon längst über ihn hinweg sein! Eigentlich müsste ich ihn hassen, aber ich tu´s nicht. Ich hab viel eher Angst vor ihm. Er ist der Einzige, der mich wirklich noch verletzen kann! Ich sollte ihn hassen! Ich hätte alle Gründe der Welt dazu. Ich meine er hat an meinem Geburtstag mit meiner damaligen (besten) Freundin Rebecca geschlafen. Alec weiß das! Also warum ist er immer noch der Meinung das Dane der Beste für mich ist? Ich hab echt keine Ahnung. Na ja okay ich muss mich jetzt echt ablenken sonst fange ich gleich wieder an zu weinen und das will ich nicht. Hm vielleicht sollte ich ja Hausaufgaben machen. Nach 10 Minuten gab ich es jedoch wieder auf. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Okay es hilft nicht. Ich ruf jetzt Luna an. Nach 5-mal Tuten meldete sie sich endlich. „Ja hier ist Luna.“ „Hi Luna. Ich bin´s. Ich muss dir was erzählen! „Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“ Sie gähnte extra laut in den Hörer, um mir zu zeigen, dass es wirklich schon spät war und sie höchstwahrscheinlich auch schon geschlafen hat. „Ja das weiß ich, aber es ist wirklich wichtig!“ „Okay, okay, erzähl.“ Jetzt hatte ich sie wohl doch neugierig gemacht. „Heute beim Abendbrot wollte Alec mich überreden doch zum Konzert zu gehen, weil Dane mir was sagen muss! Ich hab natürlich abgelehnt und dann haben wir wegen meinen Eltern gestritten. Ich bin zum Spielplatz und da ist dann wieder der Typ von heute Morgen aufgetaucht. Zack heißt er. Wir sind zusammen zum Konzert gegangen, weil ich Dane meine Meinung sagen wollte, das ist aber natürlich schief gegangen. Zack hat mich dann noch nach Hause gebracht. Ich hab ihn rein gebeten und er hat mich geküsst!“ „Er hat was?“ „Mich geküsst! Ich hatte total die Schmetterlinge im Bauch. Ich glaub ich hab mich verliebt. Das ist eine Katastrophe!“ „So schlimm finde ich das jetzt aber nicht. Du musst Dane endlich vergessen und das ist doch eine super Technik!“ „Ja okay du hast recht, aber ich finde es ein wenig unheimlich bei zwei Typen Herz rasen zu bekommen und da gibt es noch zwei Probleme! Erstens Alec hat mich mit ihm beim Knutschen erwischt und hat ihm Hausverbot erteilt! Zweitens ich hab keine Ahnung, wer er ist! Ich kenne noch nicht einmal seinen Nachnamen.“ „Seit wann hörst du denn auf deinen Bruder? Wir werden ihn schon wieder finden keine Angst! Ich hab morgen Theater Probe, aber wir können uns danach treffen und einen Plan erstellen, wie wir ihn wieder finden!“ Ich bin irgendwie erleichtert, dass Luna sich bereit erklärte, mir zu helfen, da sie ja im Theaterstress für Romeo und Julia ist. „Okay das ist eine gute Idee. Du bist die Beste! Kannst du mir danach auch noch bei den Hausaufgaben in Englisch helfen?“ „Was? Du hast noch gar nicht angefangen. Wie willst du das denn noch schaffen?“ „Das schaffe ich schon! Kennst mich doch. Um wie viel Uhr ist die Probe zu Ende?“ „Ja genau deswegen bin ich mir ja auch sicher, dass du sie nicht fertigbekommst. Die Probe ist um 15 Uhr zu Ende! Bis dann. Hab dich Lieb!“ „Ich dich auch!“ Ich legte auf und machte mich Bett fertig. Einschlafen konnte ich allerdings trotzdem nicht.
Versetzt
Jeder sehnt sich nach Liebe. Warum? Die Liebe fügt uns mehr Leid zu, als dass sie glücklich macht.
Es war eiskalt und ich hatte schon Gänsehaut. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber irgendetwas hinderte mich daran. Ich fühlte nach meinen Augen und erschrak. Dort waren lauter kleine Eiszapfen und klebten so meine Augen zu. Als ich endlich wieder was sehen konnte, musste ich feststellen, dass ich nicht mehr in meinem kuscheligen Bett lag. Sondern auf kaltem Waldboden. Wie bin ich nur nach draußen gekommen? Ich war echt in einem Wald. Überall lag Schnee. Kein Wunder, dass ich Eiszapfen auf den Augen hatte. Alles sah ziemlich unheimlich aus, was bestimmt daran lag, dass die Äste alle so dürr waren und aussahen wie widerliche Hände, die mich zu greifen versuchten. Eine sehr beängstigende Vorstellung. Ich bekam Panik. Ich wollte einfach nur weg von hier. Ich stand auf und versuchte ein Weg zwischen die Bäume hindurchzufinden, aber es gab keinen. Ich versuchte mich durchzukämpfen, aber es war zwecklos. Ich kam nicht durch. Plötzlich hörte ich einen Schrei und war schlagartig wieder in meinem Bett! Scheiße was war das denn jetzt? Ich dachte meine Albträume hätten aufgehört. Ich schaute auf den Wecker und bekam einen Riesen schrecken! Ich bin in einer halben Stunde mit Luna verabredet. Jetzt aber schnell! Ich glaube ich hab mich noch nie so schnell fertiggemacht.
Im Café
Luna scheint noch nicht da zu sein. Dabei bin ich schon 10 Minuten zu spät. Merkwürdig sie kommt sonst nie zu spät. Sie meint immer die Leute denken sie wäre eine Diva und kann sich alles erlauben, wenn sie zu spät kommen würde. Typisch Luna! Ich wartete weitere 30 Minuten, bis mir der Kragen platzte. Wo bleibt sie bloß? Hoffentlich ist nichts passiert! Vielleicht hatten sie ja aber auch nur Probleme bei der Probe? Somit machte ich mich auf zur großen Turnhalle, wo die Proben und später auch die Aufführung stattfinden würde. Ich machte die Tür auf und traute meinen Augen nicht. Luna saß auf dem Sterbebett für „Romeo und Julia“ und knutschte grad mit Zane! Ich glaub ich träume. Ich stolzierte zu Ihnen herüber und stemmte meine Hände in die Hüfte. „Luna ich will dich ja nicht stören oder so! Aber wir waren vor 40 Minuten verabredet!“ sagte ich. Luna erschrak so doll, dass sie erst mal von dem Bett fiel, was echt witzig aussah! Aber das Lachen verkniff ich mir, denn ich war sauer! „Scheiße! Tut mir leid. Hab ich vergessen. Zane hatte mich gefragt, ob ich ihm ein bisschen Nachhilfe geben kann beim Theater, jetzt wo er nicht mehr mit Scarlett üben kann.“ erwiderte ich und verdrehte die Augen. „Ich glaube da habt ihr euch ein wenig vertan oder gehörte das grad zum Stück? Na ja ist mir jetzt eigentlich auch egal. Ich geh jetzt wieder nach Hause. Ich hab nämlich das Gefühl hier grad überflüssig zu sein.“ Ich drehte mich um und wollte gerade davon stürmen, als Zane mich am Arm packte. „Kyara jetzt sei doch nicht so zickig zu Luna. Sie kann doch nichts dafür. Ich hab sie um einen Gefallen gebeten und so was kann sie doch nie abschlagen. Du kennst sie doch!“ meinte Zane mit einem Lächeln auf den Lippen, von dem er wahrscheinlich glaubt, dass jedes Mädchen nur so dahin schmelzen würde. „Willst du etwa damit sagen, dass du meine Luna gerade ausgenutzt hast? Nur damit du die Gewissheit hast, dass du immer noch küssen kannst.“ sagte ich mit so viel Hass in der Stimme, dass es mich fast selbst erschreckt hätte. „Kyara!" rief Luna und schaute mich entgeistert an, aber das war mir egal, denn ich hatte recht! Er nutzt sie aus! „Was denn? Ich werde jetzt gehen. Bis morgen.“ sagte ich noch, bevor ich den Saal verließ. Mir doch egal, wenn sie sich mit so einem Typen einlässt! Na ja gut eigentlich ja nicht.
Abserviert
Die schlimmste Art einen Menschen zu vermissen ist die, an seiner Seite zu sitzen und zu wissen, dass er nie zu Einem gehören wird.
Luna ist echt naiv. Er ist doch voll der Macho. Was findet sie bloß an ihm? Er hat null Charakter und verliebt sich in eine Tusse wie Scarlett. Damit wäre dann auch bewiesen, dass er keinen Geschmack hat. Luna ist viel zu gut für ihn. In ein paar Tagen ist er sowieso wieder bei Scarlett. Ich war so in Gedanken, dass ich die Laterne die vor mir kam, nicht sah und erst mal gegen lief. Ich stolperte nach hinten in die Arme eines Mannes. Na toll. Das hat jetzt ja auch gefehlt. Die totale Blamage. „Hey immer schön vorsichtig sein. Klar?“ Ich drehte mich überrascht um, als ich Zack´s Stimme hörte. Ich war unendlich glücklich darüber, dass es Zack war, dem ich da in die Arme gelaufen war. „Sag mal verfolgst du mich?“ fragte ich ihn. „Ich wollte grad zu dir.“ Er wollte zu mir? Hm vielleicht mag er mich ja wirklich? Oder wollte er mir sagen, dass er nichts von mir will? „Oh. Dann bin ich froh dich vorher getroffen zu haben.“ Mein Bruder wäre durchgedreht hätte Zack bei uns geklingelt. „Wieso das denn?“ fragte er mich und sah mich ein bisschen verwirrt an. Na klar höchst wahrscheinlich verstand er nur Bahnhof. „Na ja du hast Hausverbot.“ Er fing an zu lächeln. Anscheint fand er das witzig. „Das tut mir übrigens Leid mit gestern. Ich wollte keinen Streit zwischen dir und deinem Bruder verursachen. Ich hab Hausverbot?“ sagte er mit einem noch breiteren Grinsen. „Mach dir keine Gedanken!“ „Sieht so aus, als ob dein Bruder mich nicht besonders mögen würde! Darf ich dich trotzdem zu einem Eis einladen?“ In seiner Stimme war nur purer Ernst zu hören und ich wusste es ist vorbei. Nein Kyara jetzt bloß nicht schon wieder anfangen zu weinen. Du bist ein starkes Mädchen! Ich schluckte die Tränen runter und antwortete ihm stattdessen. „Ach der mag überhaupt niemanden. Ja klar! Jetzt?" "Ja wenn du Zeit hast?“ Ich nickte und wir gingen zusammen zum Eis Café. Wir redeten beim Weg dahin über belangloses Zeug. Vorwiegend über Musik. Wir hatten beide dieselbe Lieblingsband. Voll cool.
Erstens kommt es anders!
Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn das wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
Im Café angekommen setzten wir uns an den nächst besten Tisch und bestellten. Wir nahmen beide zwei Schokoladeneis-Becher. Mein Lieblingseis. Ich wurde immer hibbeliger. Ich frage mich, was er wohl von mir möchte? Na ja ich wüsste es, wenn ich mich endlich trauen würde, ihn zu fragen. Ich bin so ein feiges Huhn. „Du siehst besorgt aus. Ist irgendetwas passiert?“ Ich sah ihm in die Augen. Er macht sich sorgen um mich. Wieso? Will er mich doch nicht abblitzen lassen? Oder gehört das zu seinem Plan mir mein Herz zu stehlen und es dann einfach zu zerbrechen? „Mir geht es gut! Ich bin nur ein wenig neugierig.“ Warum sagte ich ihm die Wahrheit? „Hm. Vielleicht sollte ich dich dann doch noch ein bisschen weiter auf die Folter spannen?“ Ich bekam eine Gänsehaut, dabei war mir heiß. Bin ich krank? Oder hab ich einfach nur Angst vor dem, was er sagen könnte? OK, da muss ich jetzt aber durch! „Bloß nicht. Spuck es endlich aus!“ „Okay, okay. Ich hab zwei Dinge über, die ich gerne mit dir reden würde. Na ja. Ich weiß wir haben uns gestern erst kennengelernt und du hast wegen mir Stress mit deinem Bruder. Es gibt keinen Grund, wieso du mich mögen solltest, aber ich mag dich! Ziemlich gerne sogar. Ich hab noch nie eine Person wie dich kennengelernt. Du bist anders als normale Mädchen!“ Mir klappte die Kinnlade herunter. Was soll das denn jetzt heißen? „Was soll das Heißen ich bin kein normales Mädchen?“ „Na ja. Du bist halt anders, aber genau das ist es, was ich so gern an dir hab. Ich weiß du kennst mich nicht, aber wir können uns ja kennenlernen. Ich würde nämlich wirklich gern mit dir befreundet sein.“ Ich wusste wie so oft mal wieder nicht, was ich sagen sollte. Deshalb nickte ich einfach und nahm einen großen Bissen von meinem Eis. Er hat gesagt, dass er mich sehr mag. Was hat das zu bedeuten? Heißt das sehr ´Ich liebe dich´ oder eher so beste Freundin mäßig. „Ich glaub jetzt hab ich es endgültig vermasselt. Tut mir leid. Du hältst mich jetzt bestimmt für den letzten Vollidioten. Vergesse am besten wieder was ich gesagt habe.“ Ich musste lachen. Was ihn ziemlich verwirrte. „Weißt du, was ich dachte, als ich in dich rein gerannt bin? Ich dachte was für ein scharfer Kerl. Ich kam mir voll tollpatschig vor und war schrecklich deprimiert, weil du so selbstbewusst aussahst. Na ja und jetzt wo ich dich ein bisschen besser kennengelernt habe, stellt sich heraus so selbstsicher bist du auch nicht.“ „Findest du das schlimm, dass ich nicht der Kerl bin, für den du mich gehalten hast. Liegt es daran?“ Ich musste schon wieder lachen. „Man Zack. Es liegt an gar nichts. Ich wusste nur nicht, was ich dir antworten sollte. Als du mich zum Eisessen eingeladen hast, dachte ich du willst mir sagen, dass ich dir nichts bedeute oder so. Na ja und dann kommt aus deinem Mund, dass du mich gern hast.“ Er sah mir tief in die Augen und ich war in diesem Moment bestimmt das glücklichste Mädchen auf der Welt! „Heißt das jetzt, dass du meine Freundin sein willst oder nicht?“ „An was für eine Freundin hast du denn gedacht?“ Ich lächelte ihm frech zu, obwohl ich schreckliche Angst hatte. „Ich weiß nicht. Die die du gerne sein würdest!“ Ich atmete erleichtert aus. „Ich hab dich wirklich gern, dabei versteh ich es noch nicht einmal, weil wir uns erst seit gestern kennen und ich eigentlich beim Thema Kerle extrem vorsichtig sein sollte. Um die Wahrheit zu sagen ich bin verwirrt und habe auch ein bisschen Angst, aber ich würde dich sehr gerne besser kennenlernen!“ Ich konnte ihm nicht weiter in die Augen sehen, als dort Schmerz aufkeimte. Wieso war sein Blick jetzt so traurig? Hab ich was Falsches gesagt? „Du sprichst von dem Kerl gestern, oder? Er ist ein Arsch. Ich nicht. Ich werde es dir beweisen.“ „Das musst du nicht. Ich habe nicht Angst wieder verletzt zu werden sondern so komisch das auch klingt. Ich habe Angst davor nicht so zu sein, wie du mich gerne hättest.“ Jetzt war er es, der lachte. „Kyara. Was hältst du davon, das wir uns erst mal besser kennenlernen und dann weiter sehen?.“ „Hört sich gut an.“ Ich log. Das hört sich gar nicht gut an. Was mach ich hier eigentlich? Was wenn alles wieder schief lief? Sein Blick ruhte weiter auf mir, während ich mein Eis still zu Ende aß. Er war schon längst fertig. Als ich dann endlich auch fertig war, kam Lunas Bruder um uns die Rechnung zu bringen.
Jeremy
Liebe ist wenn man über einen anderen Menschen mehr nachdenkt als sich selbst!
„Hi, Kyara. Wie geht es dir?“ Lunas Bruder war auch gleichzeitig mein bester Freund. Ich konnte ihm alles erzählen. „Gut und dir?“ „Auch.“ Er lächelte mich fröhlich an. Dann schaute er hinter mich zu Zack. Sein Blick verhärtete sich ein bisschen. Ich hab echt keinen blassen Schimmer, wieso, aber ich hatte, grad nicht den großen Drang es herauszufinden. Ich hatte irgendwie so im Gefühl, das es ein Drama war und das würde mir nur die Laune vermiesen. „Ähm. Das ist Zack. Zack das ist Jeremy. Er war mein Babysitter und ist der große Bruder meiner besten Freundin.“ Jeremy streckte Zack die Hand hin. Zack nahm sie und nickte ihm freundlich zu. „Nett, dich kennenzulernen.“ Jeremy nickte nur kurz und schaute dann wieder mich an. „Ich muss jetzt weiter arbeiten. War schön dich mal wieder zu sehen.“ Wieso war er so fies zu Zack? Kannten die beiden sich? „Ähm Jeremy. Kannst du mir vielleicht noch einen Gefallen tun?“ Er drehte sich wieder zu uns um. „Was denn?“ „Ich hab Luna beim Knutschen mit Zane erwischt. Kannst du sie, wenn deine Schicht zu Ende ist, sicher nach Hause bringen. Ich traue ihm nicht.“ Er sah mich entgeistert an. Er hasste Zane genauso doll wie ich! „Dieses Arsch kann was erleben! Keine Sorge Kyara. Ich werde mich drum kümmern.“ Er lief hinter den Tresen und fragte, ob er früher Schluss machen könnte. Ich drehte mich zu Zack um und erschrak. Er hatte voll den traurigen Gesichtsausdruck. War es, weil mein Babysitter ihn offensichtlich nicht mochte! „Willst du mit zu mir kommen? Wir haben ein volles Programm!“ Mein Versuch ihn zum Lachen zu bringen scheiterte. „Hast du nicht gesagt, ich habe Hausverbot?“ „Ja das hast du auch, aber mein Bruder müsste jetzt eigentlich unterwegs sein. Er wollte heute mit Dane ins Studio.“ Mein Herz tat mir schrecklich weh, als ich seinen Namen aussprach. Aber das war schnell wieder vergessen. Zack lächelte mich wieder an. „Okay. Dann mal los. Wir wollen ja keine Zeit verlieren.“Er legte seinen Arm um meine Schulter und wir gingen zu mir.
Das Geständnis
Die Menschen, die äußerlich immer lachen sind meistens die Menschen die innerlich immer weinen.
Er sah sich wie eine neugierige Katze in meinem Zimmer um. Ich setzte mich auf mein Bett und er tat es mir nach. Nach einer Weile hielt ich die Stille nicht mehr aus. „Okay frag mich was. Egal was.“ Wenn er mich kennenlernen wollte, dann musste ich da wohl durch. „Rot scheint deine Lieblingsfarbe zu sein.“ „Das war keine Frage.“ Er lächelte mich an. „Bist du schon immer so vertrauenswürdig gewesen?“ Ich war ein paar Sekunden voll perplex von der Frage. „Was meinst du?“ Er legte den Kopf schief und sah mir tief in die Augen. „Na ja du kennst mich erst seit einem Tag und schleppst mich in dein Zimmer. Außerdem ist das ganze Haus leer. Nur wir beide.“ Er hatte recht. Das war ziemlich dumm. Ich sah ihn entsetzt an. „Keine Angst. Ich würde dir nie etwas antun.“ Er lächelte mich frech an. „Außer vielleicht das hier.“ Er beugte sich zu mir rüber und küsste mich auf den Mund. Er drückte mich gegen meine Matratze. Seine Zunge schob sich zwischen meine Lippen. Der Kuss schmeckte gut. Ich erwiderte seine Küsse. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Plötzlich spürte ich wie seine Hand mein Top hochschob und sich an meinem BH zu schaffen machte. Ich legte meine Hand auf die Seine und löste meine Lippen von den seinen. „Bitte zerstöre nicht diesen Moment.“ Sein Lächeln verschwand und da war sie wieder. Die Traurigkeit, die auch schon im Café in seinem Gesicht zu sehen war. „Es tut mir leid. Vielleicht sollte ich jetzt gehen.“
Ich schüttelte heftig den Kopf. Ich wollte nicht, dass er geht. „Nein bitte geh nicht. Ich will nicht, dass du gehst und du brauchst dich auch nicht zu entschuldigen.“ Er legte sich neben mir auf mein Bett und spielte mit meinem Haar. „Kyara. Ich liebe dich.“ okay. Das war zu viel. Ich konnte meine Tränen jetzt nicht mehr in Zaum halten und sie kullerten einfach meine Wangen runter. Zack erschrak. Seine Augen wurden riesig vor Entsetzen. „Oh shit. Was hast du Kyara? Was ist los? Hab ich was Falsches gesagt?“ „Nein hast du nicht. Als ich die drei Wörter das letzte Mal gehört habe, waren sie gelogen. Er hat gelogen. Immer wieder.“ Ich musste schluchzen. „O Gott, Kyara. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht an ihn erinnern“ Ich musste nur noch mehr schluchzen. „Ich meine es ernst. Ich liebe dich!“ Nein er meinte es nicht Ernst. Wie auch. Er kannte mich erst einen Tag lang. In der kurzen Zeit kann man sich nicht wirklich verlieben. Man konnte auf jemand stehen, aber verlieben ging nicht. Dazu musste man sich besser kennenlernen! Er sah mir tief in die Augen und ich küsste ihn. Es war mir egal, ob er mich in diesem Moment wirklich liebte. Ich war auf dem Weg mich in ihn zu verlieben vielleicht war er das ja auch. Er nahm mich in den Arm und wir lagen einfach nur da bis meine Tränen versiegten.
Wieso ich?
Ich übersah die Wahrheit in deinen Augen, weil ich an die Wahrheit in deinen Worten glaubte.
„Wieso lässt du mich einfach so in dein Zimmer?“ fragte er mich und ich fand das war eine blöde Frage, denn ich wusste keine Antwort drauf. Also sagte ich einfach genau das, was ich dachte und hoffte, dass es das Richtige sein würde! „Ich weiß es nicht. Ich habe dir vertraut. Gestern auf dem Spielplatz ist irgendwas passiert. Ich hatte plötzlich ganz deutlich das Gefühl, das ich dir vertrauen konnte.“ Er lächelte mich glücklich an und ich wusste, dass ich genau das Richtige gesagt habe. „Sag mal hast du Lust mit mir ins Kino zu gehen?“ ich errötete leicht und war einfach nur glücklich. „Ja habe ich.“ Er küsste mich und sprang plötzlich auf. „Kyara. Ich weiß ich sollte das vielleicht noch nicht fragen, aber ich würde wirklich gerne mit dir zusammen sein! Möchtest du meine Freundin sein? Meine richtige Freundin.“ Mein Herz fing so schnell an zu schlagen, dass die Gefahr bestand meine Brust würde jeden Moment platzen. „Du bist ganz schön aufdringlich, aber weißt du was? Ich will deine Freundin sein.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Hm. Vielleicht liegt es ja daran, dass ich so umwerfend bin.“ Ich verdrehte meine Augen und strich meine Klamotten glatt. Er legte sich wieder neben mich. „Du kannst mich auch was fragen, wenn du irgendwas wissen möchtest!“ Ich überlegte einen Moment, was ich ihn denn fragen möchte. „Okay. Wieso ich?“ Er sah mich verwirrt an. „Na ja. Du bist total heiß und einfach überhaupt nicht meine Liga. Ich dagegen bin einfach nur ich.“ stellte ich traurig fest. „Du findest mich heiß?“ Ich verschränkte die Arme und sah ihn böse an. Ich wollte, dass er die Frage beantwortet. „Als du mich fast umgerannt hast und ich dir dann in die Augen schaute, war da irgendwas. Ich weiß nicht was, aber es war irgendwie magisch. Als ich dich dann auf dem Spielplatz weinen gesehen habe, konnte ich einfach nicht anders, als zu dir zu gehen und dich irgendwie zu trösten. Außerdem bist du das schönste Mädchen, das ich je gesehen hab.“ Ich wurde rot bei seinen Worten. „Lügner.“ Er küsste mich wieder und streichelte mir die Haare aus dem Gesicht. Er ist so liebevoll. So anders wie Dane. Vielleicht hab ich doch mal etwas Glück im Leben. Ich werde mein Leben wieder in den Griff kriegen. Ja das werde ich. Ich werde Dane ein für alle Mal aus meinem Leben verbannen. Zack ist mein Neuanfang und um meinen Neuanfang so richtig starten zu können, muss Zack meinen Bruder kennenlernen! „Kannst du hier bleiben, bis mein Bruder nach Hause kommt?“ „Ich denk ich hab Hausverbot?“ antwortete er mir. „Ja und das ist ein großes Problem. Ich hab nämlich keinen Bock dich immer vor ihm verstecken zu müssen. Bitte.“ Für einen kurzen Moment dachte ich er will meinen Bruder gar nicht kennenlernen, aber er sagte zu meiner Erleichterung, dass er gerne solange bleibt, bis mein Bruder wieder da ist.
Ich hasse ihn!
Worte verletzen einen Mehr als ein Messer im Herz. Messer können daneben treffen... Ein Wort jedoch trifft immer!
„Warte hier. Ich will ihn erst vorwarnen.“ „Okay.“ Ich küsste ihn und lief dann die Treppe runter. Alec war in der Küche und kramte im Kühlschrank. Typisch kommt nach Hause und das Erste was er tut ist den Kühlschrank zu plündern. Ich ging in die Küche und erstarrte. Alec war nicht allein. Dane saß am Küchentisch und grinste mich breit an, als ich in die Küche spazierte. „Hey Kyara. Du musst unbedingt einkaufen!“ Ich ignorierte Alec´s Aufforderung und schaute stattdessen aufgebracht in Dane´s Richtung. „Was macht Dane hier?“ Dane lachte unverschämt über meine Frage. „Falls du es nicht bemerkt haben solltest, aber ich bin im selben Raum. Ich kann dich hören,“ Alec drehte sich zu mir um und schaute irgendwie genervt aus. Ist vielleicht was passiert? „Stell dich nicht so an Kyara.“ „Ich stell mich nicht an.“ erwiderte ich Alec und sah nun Dane böse an. „und dumm bin ich auch nicht. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Arschloch!“ „Hey. Wieso so schlechte Laune?“ Machte es Dane eigentlich, spaß mich in die Weißglut zu treiben? Scheiße. Ich muss hier weg! „Du willst wissen, warum ich so schlechte Laune hab? Das ist doch nicht dein Ernst.“ „Kyara, jetzt benimm dich doch mal. Behandelt man so einen Gast?“ Dane und Alec im Doppelpack ist gar nicht gut! „Nein so behandelt man keinen Gast, aber ein Arschloch!“ Alec wurde rot vor Wut. „Kyara!“ „Wieso nimmst du ihn in Schutz und Zack erteilst du Hausverbot? Ich versteh dich nicht!“ Mir stiegen Tränen in die Augen. „Wer ist Zack?“ fragte Dane nun in den Raum. „Zack ist kein guter Umgang für dich! Du hast ihn doch nicht etwa getroffen oder?“ Alec wurde noch wütender, wenn das überhaupt ging. „Würde mich mal jemand aufklären, wer dieser Zack ist? Das ist doch nicht der Typ von gestern Abend oder Kyara?“ Ich ignorierte Dane und lenkte meine gesamte Wut in meine Stimme. „Schlechter Umgang? Zack soll ein schlechter Umgang sein. Das ist doch Schwachsinn! Wenn hier überhaupt jemand ein schlechter Umgang für mich sein soll, dann ist das jawohl Dane. Oder vielleicht sogar du.“ „Das ist jetzt aber ganz schön gemein Kyara.“ Dane setzte seinen „lass uns doch einfach da weiter machen, wo wir aufgehört haben“ - Blick auf. Ich war wirklich besser dran, wenn ich ihn einfach ignorierte. „Nein Kyara. Mit Dane bist du besser dran, als mit diesem Zack, über den du so gut wie gar nichts weißt.“ Alec schien wirklich zu glauben, was er da sagte! „Ich weiß genug, um zu wissen, dass er mich nie so verletzten würde, wie es Dane getan hat!“ Ich rede her wirklich gegen eine Wand an! „Hey jetzt übertreibst du aber! Ist doch nichts Schlimmes bei gewesen. Du reagierst über. Das ist alles!“ So ein Arsch!
Mit meiner (Ex) besten Freundin in meinem Bett Sex zu haben ist nicht schlimm? Ich spürte, wie die Tränen jetzt einfach meine Wangen runter liefen. Ich wischte sie mit meinem Handrücken weg und warf Alec einen enttäuschten Blick zu. Er sollte mich eigentlich verteidigen, aber er tat gar nichts! „Ich reagiere über? Du hast sie ja nicht mehr alle!“ schrie ich Dane an. „Kyara lass es doch einfach gut sein. Koch uns lieber was zu essen.“ Alec hielt mir eine Tüte Nudeln hin, doch ich schlug sie ihm aus der Hand. „Nur über meine Leiche mach ich ihm was zu essen. Ich würde es sowieso nur versalzen! Ach ja nur so zur Info Zack und ich sind ein Paar und mir ist das Hausverbot scheißegal!“ Ich war so sauer! Ich machte kehrt und ging wieder nach oben. „Kleines Fräulein. Komm sofort wieder her. Du wirst ihn nie wieder sehen. Komm zurück!“ Ich ignorierte Alec und rannte fluchtartig in mein Zimmer. „Hey, was ist los?“ fragte Zack mich besorgt. Ich rannte in seine Arme und fing bitterlich an zu weinen. Er streichelte mir über die Haare. „Ich hasse ihn!“ „Nein das tust du nicht er ist dein Bruder!“ flüsterte er mit seiner sanften Stimme in mein Ohr. Ich wischte erneut die Tränen von meinem Gesicht, als er mich fragte, was passiert ist. Ich erzählte ihm, was in der Küche vorgefallen ist und er hörte mir ohne ein Wort zu sagen zu.
Stumm wie meine Eltern!
Nicht alle sind glücklich, die glücklich scheinen. Manche lachen nur, um nicht zu weinen.
Ach Mann. Ich kann einfach nicht einschlafen. Die letzten beiden Tage waren einfach viel zu merkwürdig! Es ist so viel passiert! Ich hab einen Freund, hab mich mit meinem Bruder zerstritten und Dane ist der Meinung ich reagiere über! Aber das alles wäre viel ertragbarer, wenn ich wenigstens Luna hätte anrufen können. Also es ist ja nicht so als hätte ich es nicht versucht, aber sie scheint noch sauer auf mich zu sein, denn sie drückt mich immer weg. Na ja ich kann sie ja verstehen, jedenfalls ein bisschen. Warum bin ich nur so zickig gewesen? Außerdem hab ich meine Hausaufgaben total vergessen. Meine Englisch Lehrerin killt mich morgen, aber was soll ich tun. Die Nacht durchmachen bringt sowieso nichts, weil ich es nicht verstehen würde. Ich bin grottenschlecht in Englisch. Ich machte mein Licht an und stiefelte ins Badezimmer und nahm die Schlaftabletten von meiner Mutter und ging wieder zurück ins Bett. Sie hat die immer genommen, bevor sie auf dieses Schiff gegangen ist. Damals als mein Bruder erfahren hat, dass unsere Eltern Tod sind, ist er ausgerastet. Er hat sich in Mamis Zimmer eingeschlossen und hat geweint und geschrien wie nichts Gutes. Er hat den Spiegel kurz und klein geschlagen! Ich war so klein ich wusste nicht, was los war! Na ja gut so klein war ich nun auch nicht! Trotzdem 12 ist kein Alter um keine Eltern mehr zu haben. Alec war 16. Wir hatten niemanden mehr. Na ja bis auf Mamis Schwester aus Australien, aber Gina hat uns gehasst. Sie ist aber trotzdem gekommen und hat unser Sorgerecht übernommen, weil sie wusste, dass wir sonst in ein Heim gekommen wären. 2 Jahre lang ist sie bei uns geblieben dann wurde Alec 18 und er hat mein Sorgerecht übernommen und sie ist wieder weg! Alec tut so als würde er mit allem zurechtkommen, aber ich weiß, dass das nicht stimmt. Er war noch nie auf dem Friedhof bei ihrem Grab, wo eigentlich gar keiner liegt, weil man sie nie gefunden hat. Er ist nie wieder in ihr Zimmer gegangen. Nie wieder! Er denkt er muss stark sein, um das Sorgerecht für mich nicht zu verlieren. Gina wollte immer, dass wir die Sachen von Mami und Papi wegwerfen. „Es erinnert euch doch sowieso nur an sie, dann könnt ihr es auch gleich wegwerfen. So habt ihr mehr Platz!“ hat sie immer gesagt! Alec fiel dazu nichts mehr ein! Er sagte nichts. Ich bin damals so sauer geworden. Ich hab geschrien und geweint, bis ich von Alec die Schlüssel für die Zimmer bekommen habe. Er hat mir dann irgendwann den Schlüssel fürs Schlafzimmer und fürs Badezimmer gegeben. Ich habe beide abgeschlossen so konnte sie nicht mehr rein und irgendwas wegwerfen. Es sind die einzigen Räume, die immer noch so sind wie vor ihrem Tod. Nichts hat sich verändert. Gina wollte immer, dass ich ihr verrate, wo die Schlüssel sind, damit sie „sauber“ machen kann. Von wegen sie wollte nur Mamis Schmuck verkaufen oder Papis Krawattennadeln. Ich hab sie die ganzen 2 Jahre ignoriert. Ich hab geschwiegen, nie ein Wort gesagt. Sobald ich die Schwelle des Hauses betreten hab, war mein Mund geschlossen. Gina dachte ich wäre verrückt und hat mich zum Arzt geschleppt, aber geredet hab ich trotzdem nicht. Ich hab erst wieder geredet, als sie endlich wieder im Flieger nach Australien saß! Ich musste lächeln während mir die Tränen über die Wangen liefen. Gina hatte es verdient. Ich nahm eine Schlaftablette und stand wieder auf. Ich holte den Schlüssel vom Schlafzimmer meiner Eltern und ging hin. Als ich im Zimmer stand, kam mir frischer Geruch von der Bettdecke entgegen. Es roch nach Rosen Mamis Lieblingsgeruch. Ich schloss die Tür wieder zu und legte mich ins Bett. Ich habe damals jede Nacht hier geschlafen. Die Bettwäsche hat nach meinen Eltern gerochen.
Was fällt ihm ein?
Verändere dich nie um andern zu gefallen. Denn wenn dich einer nicht so akzeptiert wie du bist, hat er dich anders auch nicht verdient.
Ich wusste ich würde zu spät zur Schule kommen, aber ich hatte einfach keine Lust mich zu beeilen. „Kyara, du beeilst dich jetzt gefälligst. Ich habe nämlich keine Lust schon wieder mit deinen Lehrern sprechen zu müssen. Nur weil du morgens nicht aus den Puschen kommst!“ Ich ignorierte Alec, aber beeilen tat ich mich jetzt trotzdem. Er hatte recht. Ich komme andauernd zu spät! Ohne auch nur ein Wort mit Alec gewechselt zu haben, verließ ich das Haus. Draußen angekommen musste ich lächeln. Zack wartete mit einem Motorrad an der Einfahrt auf mich. Ich rannte zu ihm und gab ihm einen Kuss auf den Mund. „Guten Morgen. Was machst du hier? Musst du nicht auch in die Schule?“ „Also wenn du mich hier nicht haben willst, dann fahr ich wieder.“ Er setzte eine leicht beleidigte Miene auf. „Nein so meinte ich das nicht und das weißt du auch.“ Er nickte und hielt mir einen zweiten Helm hin. „Komm ich bring dich zur Schule. Sonst kommst du zu spät!“ Ich nickte und schlang meine Arme um ihn. Komisch, dass er mein Herz nicht schlagen hörte, so wie es raste. Nach ein paar Minuten waren wir dann auch bei der Schule. Er küsste mich und wünschte mir einen schönen Tag. Deprimiert ging ich zur Schule. Ich würde ihn den ganzen Tag nicht sehen. Außerdem hab ich die Hausaufgaben nicht. Frau Wiegel wird mir die Hölle heißmachen. Wie ich Englisch hasse! Ach ja und nicht zu vergessen. Luna und ich ignorieren einander. Ach man. Warum muss Luna sich immer die falschen Kerle aussuchen? Na ja ich bin ja eigentlich auch nicht viel besser. Vielleicht hab ich mir diesmal ja den Richtigen ausgesucht. Ach was er ist der Richtige! Ich muss mich unbedingt wieder mit Luna versöhnen. Vielleicht ist sie ja schon in der Schule. Dank Zack bin ich jetzt nämlich zu früh da. Ich machte mich auf den Weg zu ihrem Spind und kramte dabei nach meinem Spind Schlüssel. An meinem Spind angekommen packte ich meine Tasche rein und nahm nur die Bücher der nächsten Stunde mit zu Lunas Spind, der nur einen Gang weiter war. Sie war nicht da. Komisch sie ist sonst immer viel zu früh da. Ich ging zur Turnhalle, aber auch dort war sie nicht. Auf den Weg zur Pausenhalle traf ich dann Zane. „Hey Zane. Hast du zufällig Luna gesehen?“ „Nein hab ich nicht, und wenn ich wüsste, wo sie ist, würde ich es dir nicht sagen.“ Was will der denn jetzt? „Was geht denn bei dir ab?“ Er verdrehte die Augen und sah mich strafend an. „Na ja so weit ich weiß, ist Luna doch sauer auf dich.“ „Als ob ich das nicht selber wissen würde. Ich bin ja auch sauer auf sie. Aber ich lasse mir unsere Freundschaft nicht von irgendeinem Macho Arsch zerstören. Hast du verstanden!?“ antwortete ich entrüstet! „Ich wusste gar nicht, dass du so angriffslustig bist.“ Er fing schallend an zu lachen und ich musste mich mal wieder fragen, wie viele Gehirnzellen er sich schon weggesoffen haben muss? Ich warf ihm noch einen fiesen Blick zu und ging in Richtung Klasse. Ich setzte mich auf meinen Platz und keine 5 Minuten später kam auch schon Frau Wiegel rein. Wie erwartet brummte mir Frau Wiegel wieder Nachsitzen auf und als wäre das noch nicht genug kündigte sie auch noch eine Arbeit an.
Versöhnen?
Viele Menschen treten in dein Leben ein, aber nur ein paar besondere Menschen hinterlassen auch Spuren in deinem Herzen.
Da Luna in Englisch einen Kurs über mir ist, hab ich sie immer noch nicht zu Gesicht bekommen. Wir haben jetzt eigentlich beide eine Freistunde. Sonst haben wir die immer zusammen verbracht und sie hat mich bei meinem Spind abgeholt, aber sie kam nicht. Ich holte mein Handy und rief sie an, aber sie drückte mich weg. Ich hasse ihren Dickkopf. Echt! Ich ging zu ihrem Spind, um zu schauen, ob sie da ist und na bitte da stand sie. „Mensch Luna. Ich hasse es, wenn du mich wegdrückst. Aber noch mehr hasse ich es, wenn wir uns ignorieren.“ Luna drehte sich zu mir um und fiel mir um den Hals. „Oh ich hasse das auch. Ich hatte solche Angst, dass du mich jetzt nicht mehr magst, nur weil ich definitiv nicht mit Zane Schluss machen werde!“ meinte sie ernst und ich musste lächeln über so viel Unvernunft, denn ich bin mir immer noch sicher das Zane sie verlassen wird! „Ach Luna. Das musst du auch nicht. Ich möchte ja nur, dass du vorsichtig bist. Man weiß ja nie.“ „Ja ja schon klar. Ich bin immer vorsichtig weißt du doch!“ Ich nickte und musste lächeln. „Was ist los? Du strahlst ja richtig!“ die Neugierde muss Luna gepackt haben denn ihre Augen fingen an zu glänzen. „Der geheimnisvolle Typ und ich sind ein Paar!“ „Nein! Ist nicht war? Wann? Wie?“ Jetzt war unser Streit endgültig vergessen! „Na ja nach unserem Streit bin ich ihm wieder über den Weg gelaufen und dann hat er mich zum Eis essen eingeladen. Danach ist er dann noch mit zu mir gekommen und dann hat er mich gefragt.“ schilderte ich ihr die Situation. „Okay. Ich freue mich für dich und ich hoffe für dich, dass er keine Dame Kopie ist.“ Sie schaute mich etwas besorgt an. „Nein. Eher das Gegenteil! Ich will, dass du ihn kennenlernst!“ Sie sollte ihn wirklich kennenlernen, damit sie sieht, dass sie sich wirklich keine Sorgen machen braucht. „Okay, aber nur unter einer Bedingung. Ich darf Zane mitnehmen.“ Och nöö. Wieso das denn? „Muss das sein?“ „Ja muss es!“ antwortete sie energisch!
Tagträume
Ich lächle, damit ich euch nicht erklären muss, wie scheisse es mir geht.
O Gott. Ich hatte so miese Laune! Mieser geht’s gar nicht. Mittlerweile hatte es draußen angefangen zu regnen und ich saß hier und musste den Lehrern zuhören, anstatt mit Luna im Café zu sitzen. Eigentlich mag ich Geschichte ja, aber heute geht mir die Schule einfach nur auf den Keks! Ich wusste schon heute Morgen der Tag wird scheiße. Nach einer halben Stunde hatte ich es dann endlich geschafft. Die Stunde war vorbei. Ich packte mir meine Bücher und machte mich auf den Weg zu meinem Spind. Luna wartete schon auf mich. „Da bist du ja endlich.“ Ich stöhnte. Warum musste Luna eigentlich immer so enorm pünktlich sein? Wie schafft sie das? Na ja ist mir eigentlich auch egal, denn ich würde es sowieso nicht schaffen mal pünktlich zu erscheinen. „Wieso so schlechte Laune?“ fragte sie. „Dieser Tag ist einfach nur verkorkst.“ Sie lächelte mir aufmunternd zu. „Hm, da muss ich dir leider zu stimmen.“ Ich sah sie fragend an und bekam auch gleich schon die Antwort. Irgendwie hatte ich keine Lust zu reden. „Wir haben grad Mathe wieder bekommen und ich hab eine 2. Das versaut voll meinen Notendurchschnitt. Außerdem wird mein Vater voll ausrasten.“ Ich seufzte. Jetzt fängt das schon wieder an. „Jetzt bleib mal locker. Ich hab eine 4 in Mathe und ich lebe auch noch. Also wirst du an einer 2 schon nicht sterben.“ Also manchmal konnte Luna echt nerven! „Tja, aber die Tatsache, dass du noch lebst, kann einfach nur daran liegen, dass sich dein Körper an schlechte Noten gewöhnt hat!“ Wie kommt sie eigentlich immer auf so bescheuerte Ideen? „Kann sein, aber ich glaube unsere Definitionen von schlechte Noten, ist doch ein wenig verschieden. Oder liege ich da etwa falsch, kleine Streberin?“ „Ich glaube da hast du wohl recht.“ Wir mussten beide lachen und die schlechte Laune war fast wie weggeblasen. Was bei Luna wesentlich länger anhielt. Wir hatten uns nämlich grade wieder beruhigt, da kam auch schon Zane um die Ecke. Luna warf mir einen warnenden Blick zu, der so viel bedeuten, sollte wie: Sei nett, oder du bist Tod. Ich verdrehte nur die Augen. „Na Schatz. Was ist so witzig?“ Luna gab Zane einen Kuss. „Nichts Wichtiges. Ich hab dich vermisst.“ Ich glaube ich muss gleich kotzen. Luna hatte echt einen komischen Männergeschmack. So anders wie meiner. Zane hat blondes Haar, war ungefähr 10 cm größer als ich und hatte Eis-Blaue Augen. Meisten trug er enge Jeans mit genauso engen Shirts. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich ihn definitiv als schwul abgestempelt. Ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln, denn schwul war er definitiv nicht! „Was grinst du so, Kyara?“ Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch. So ein Blödmann. Ich wollte grad antworten, dass ich mir vorgestellt habe, wie er in einem Kleid aussehen würde und mir das sichtlich besser gefiel, als seine jetzigen Klamotten, aber da erinnerte ich mich wieder an Lunas Warnung. „Ach nichts.“ antwortete ich Zane deswegen. Zane schenkte seine Aufmerksamkeit dann auch wieder Luna. Wie mich das ankotzte. Ich konnte mich einfach nicht damit abfinden meine Luna mit diesem Machoarsch teilen zu müssen. Aber wenn ich recht behielt, würden es auch nur ein paar Tage sein müssen. Trotzdem ich war eifersüchtig. Luna und ich kannten uns schon seit dem Kindergarten. Ich war schon immer ihre beste Freundin gewesen. Sie war meine allerdings erst seit 3 Monaten. Ach was eigentlich war sie es auch schon immer gewesen. Ich hatte nämlich zwei beste Freundinnen. Luna und Rebecca, aber Rebecca musste ja unbedingt mit meinem Freund schlafen. Sie konnte mir gestohlen bleiben. Luna und Becca könnten Mond und Sonne sein, so verschieden die sind. Beide konnten sich nicht leiden und haben sich nur ununterbrochen gestritten. Früher fand ich es cool, dass Becca und ich den gleichen Geschmack hatten. Wir waren immer in dieselben Typen verliebt. Ich war so blind. Ich hätte schon viel eher bemerken können, dass Becca auf Dame stand. Ich bin voll erleichtert, dass Luna offensichtlich nicht meinen Männergeschmack hat! „Mensch Kyara. Hu hu. Ist, da jemand?" Luna rüttelte an meinen Schultern. „Sorry. Hab die Nacht nicht besonders viel Schlaf abbekommen.“ Scheiße. Ich hasste es Tag zu träumen. „Oh. Hört sich ja scheiße an, aber versuch bitte nicht jetzt in Erdkunde einzuschlafen ja? Apropos wir müssen uns beeilen. Ich will nicht zu spät kommen!“ Ich wollte grad antworten, aber sie zog mich auch schon in Richtung Klassenraum. Drehte sich dann aber doch nochmal um und warf Zane noch einen Abschiedskuss zu.
Die Beiden!?
Gerade dann wenn man denkt alles ist perfekt, passiert etwas was man nicht erwartet hat.
Endlich war die Schule aus! Ich bin richtig erleichtert drüber. Ich ging alleine nach Hause so wie immer eigentlich, wenn Alec mich nicht abholt. Aber heute war der Nachhauseweg irgendwie anders. Er kam mir zu lang vor. Na ja wahrscheinlich war dass mal wieder Einbildung. Plötzlich stolperte ich nach vorn. Ich war über meine Schnürsenkel gestolpert. Na toll! Wie peinlich. Hoffentlich hatte das niemand gesehen. Ich schaute mich um. Es war niemand zusehen. Die Straßen waren wie leer gefegt. Genau jetzt wusste ich, was anders war. Ich war wirklich allein. Ganz allein. Niemand war da. Das kann doch nicht sein! Wo sind denn alle geblieben? Ich bekam Panik. Ich fing an zu laufen und wurde immer schneller. Bis ich stolperte und hinfiel. Aber bevor ich den Boden berührte, schreckte ich plötzlich hoch und fand mich in der Erdkunde Stunde wieder. Die Blicke meiner Klassenkameraden lagen auf mir und ich musste grad Rot anlaufen wie eine Tomate. Die Lehrerin sah ein wenig entsetzt aus und Luna legte mitfühlend ihre Hand auf meine Schulter. Sie wusste ganz genau, dass ich mal wieder einen Alptraum hatte. So ein Scheiß! „Entschuldige.“ Mir viel einfach nichts Besseres ein um die Stille zu durchbrechen. Da bemerkte ich plötzlich, dass meine Lehrerin Schweißperlen auf der Stirn hatte. Was war passiert, während ich im Unterricht eingeschlafen war? „Kyara. Mein Gott. Ist alles in Ordnung mit dir?“ Meine Lehrerin sah mich ziemlich besorgt an! Ich sah Hilfe suchend zu Luna. „Du hast geschrien wie nichts Gutes und hast wie wild um dich geschlagen.“ klärte sie mich auf. Scheiße. „Oh. Das tut mir Leid, aber mir geht’s gut.“ wollte ich die Lehrerin beruhigen. „Bist du dir sicher? Kyara, du solltest lieber nach Hause gehen. Du siehst sehr blass aus.“ Ich nickte nur und ging aus dem Raum. Was war das denn eben gerade? Wieso bin ich durchgedreht. In meinem Traum ist das nicht passiert! Ich beschleunigte meine Schritte. Ich wollte hier weg! Da fiel mir ein, dass ich ja den gleichen Weg gehen müsste wie in meinem Traum. Mir wurde schlecht. Ich holte mein Handy raus und wählte Zack´s Nummer. Nach dem 5. Tuten legte ich wieder auf. Ich überlegte kurz, wen ich noch anrufen könnte. Alec kam gar nicht erst infrage und Dame noch weniger. Becca? Nein ich glaube besser nicht. Hm stimmt. Ich könnte Jeremy anrufen. Er ging schon nach dem 2. Tuten ran. „Ja?“ „Hi, hier ist Kyara.“ „Hey. Wie geht’s? Was ist los?“ Er klang ziemlich überrascht. „Na ja also. Könntest du mich vielleicht von der Schule abholen?“ fragte ich schüchtern. „Ja klar. Ich fahre sofort los, aber wieso hast du nicht Alec angerufen?“ „Wir haben uns gestritten.“ antwortete ich ihm kurz angebunden. Ich wollte nicht drüber reden! „Oh. Kannst mir ja gleich den Grund verraten.“ „Vielleicht. Bis gleich.“ Er legte auf und ich setzte mich auf eine Bank und wartete. Nach zehn Minuten fuhr er schon auf den Schulparkplatz und ich stieg ein. Jeremy sah mich besorgt an. „Hi. Was ist passiert? Du siehst Käse bleich aus!“ „Ich bin eben in Erdkunde eingeschlafen und hatte voll den üblen Alptraum!" Während ich sprach, schnallte ich mich an und Jeremy fuhr los. „Ich dachte du hättest keine Alpträume mehr?“ „Das dachte ich auch!“ Wir mussten beide lachen und mir ging es auch schon ein bisschen besser! „Soll ich dich nach Hause bringen?“ Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht nach Hause, denn da würde Alec sich befinden, und wenn ich wirklich Pech hatte, dann auch Dame, tja, und wie der Tag bisher verlief, war ich mir fast zu 100% sicher, dass ich Pech haben würde. „Okay dann fahren wir jetzt zu mir und ich mach dir erst mal was zu essen!“ Ich nickte und schaute den Rest der Fahrt stumm aus dem Fenster. Auf halben Weg hatte es wieder angefangen zu regnen. Als wir dann endlich bei Jeremy angekommen waren, machte ich meinen Mund dann endlich wieder auf. „Was machst du denn für mich?“ fragte ich neugierig. „Dein Lieblingsessen.“ Ich musste grinsen denn ich hatte gehofft und auch irgendwie gewusst, dass er das sagen würde. Ich freute mich schon auf die Pizza, die es gleich geben würde. Ja das einzige Fastfood Gericht, das ich mochte, war auch noch mein Lieblingsessen. Welch eine Ironie. „Finde ich gut!“ „Ich weiß.“ Ich lächelte und wir gingen rein. Er machte sich gleich ran ans Kochen und ich sah ihm dabei zu, wie früher, als ich noch so klein war. Ich glaube das letzte Mal war ich 8 gewesen. Ich musste lächeln, als ich mich daran erinnerte. Endlich war er fertig, denn ich starb schon fast den Hungertod. „Guten Appetit!“ „Danke, dir auch!“ Er lächelte mich an und fing an seine Pizza zu zerschneiden. „Nur so aus reiner Neugierde. Der Typ von gestern seid ihr zusammen?“ Das kam plötzlich und ich verschluckte mich erst mal voll an meiner Pizza. Da fiel mir ein, dass Jeremy sich ja voll komisch verhalten hatte.
„Wieso warst du eigentlich so fies zu ihm? Kennst du ihn?“ „Man Kyara. Beantworte doch erst meine Frage, bevor du selbst eine stellst!“ Ich verdrehte die Augen und streckte ihm meine Zunge raus. „Ja wir sind zusammen. Irgendein Problem damit?“ ich sah ihm herausfordernd in de Augen. „Um ehrlich zu sein, hab ich das!“ Ich verschluckte mich ein zweites Mal. Was soll das denn jetzt schon wieder? Fängt Jeremy jetzt etwa auch an mit diesem Ganzen "Er ist kein guter Umgang für dich" scheiß an? „Ach ja und wieso bitte?“ Erwiderte ich ihm bissig! „Woher kennst du ihn?“ fragte er. „Was geht dich das an?“ Ich war so richtig sauer! „Mich geht es was an, weil er nämlich mit Rebecca befreundet ist und auch mal mit ihr zusammen war!“ Ich war geschockt. Das war doch jetzt nicht sein Ernst oder? Wohl eher nicht. Was hatte Zack schon mit Becca zu tun? „Du glaubst mir nicht!“ erwiderte er aufgebracht! „Wieso auch? Woher solltest du das auch schon wissen?“ meinte ich beleidigt! „Na hast du etwa vergessen, das ich und Rebecca auf eine Schule gehen. Ach und bevor ich es vergesse. Zack übrigens auch! Kyara, jetzt mal ehrlich. Wie gut kennst du ihn?“ „Nicht so gut.“ gab ich widerwillig zu. Er sah mich mitfühlend an und ich spürte, wie mir Tränen über die Wange liefen. „Fang bitte nicht an zu weinen. Nicht wegen dieser Schlampe und Zack. Ich mein ich weiß nicht, ob da noch was läuft zwischen denen, aber ich weiß zumindest so viel, dass er ein Macho ist.“ „Ich glaube ich sollte mit ihm reden, oder?“ Jeremy stand auf und nahm mich in den Arm. „Ja das solltest du!“
Hinter meinem Rücken
Wir suchen uns immer die Menschen die uns zum Lachen bringen, aber am Ende verlieben wir uns doch in die, die uns zum Weinen bringen.
Jeremy brachte mich noch nach Hause. Er machte sich Sorgen um mich. Ich war für ihn wie eine zweite kleine Schwester. Ich kramte vergeblich nach meinem Schlüssel. Wo war er nur? Ich musste ihn wohl in meinem Zimmer liegen gelassen haben. Na toll, wie komm ich denn jetzt rein? So ein Mist. Jetzt werde ich auch noch gezwungen zum Fitnesscenter zu latschen. Ich machte mich auf den Weg. Nach 10 Minuten war ich dort angekommen und ging rein. Ich sah mich um, aber nirgends war Alec zu sehen. Heute ist Montag. Er muss hier sein! Plötzlich bekam ich einen Schrecken. Ich blinzelte. Das kann doch nicht wahr sein. Was machte er hier und dann auch noch mit Becca? Ich wurde sauer! Ich stapfte wütend zu ihnen hin. Zack saß mit dem Rücken zu mir auf einer Bank während Becca einen Boxsack vermöbelte. Sie hatte mich bereits gesehen und lächelte mir süß entgegen. Gott, das konnte sie sich echt sparen! Ich stellte mich mit verschränkten Armen direkt zwischen die beiden. Zack sah mich entsetzt, aber auch irgendwie verwirrt an. Dann stand er auf, um mich zu küssen. Was sollte das denn jetzt? Da waren auch schon seine Lippen auf Meinen. Ich biss ihm auf die Zunge. „Autsch! Womit habe ich das denn verdient?“ Ich streckte ihm die Zunge raus. „Hey Süße. Was machst du denn hier. Ich dachte du hasst diesen Ort?“ Sie kam auf mich zu getänzelt und umarmte mich wild. Zu allem Überfluss gab sie mir dann auch noch einen Kuss auf die Wange. War früher unsere Standard Begrüßung. Ach so sie will also so tun, als wären wir nicht zerstritten und sie mit meinem Freund geschlafen hat! „Ihr kennt euch?“ fragte Zack nun erstaunt. „Tja mein Lieber. Tut mir ja leid, aber wenn ich vorstellen darf. Becca auch bekannt als das Mädchen, dass mit Dame in meinem Bett Sex hatte.“ Zack sah nicht ganz so entsetzt aus, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte. Wieso überraschte ihn das nicht? Oh ich wurde so sauer. Na ja eigentlich eher traurig, aber das würde ich Becca doch nicht auf die Nase binden! „Wie ich sehe, muss Jeremy ja doch recht gehabt haben. Tja bei Becca ist es ja Normal zustand, dass sie anderen das Leben zur Hölle macht, aber von dir hab ich das echt nicht erwartet!“ Ich stieß ihm meinen Finger gegen die Brust und machte kehrt, bevor er meine Tränen entdecken konnte! Ich lief schnurstracks aus dem Studio und auf direktem Wege zum Spielplatz.
„Scheiße. Dass hätte nicht passieren dürfen!“ schrie Becca aufgebracht durch die Gegend. „Zack, bitte du musst ihr nachlaufen. Sonst schöpft sie Verdacht! Sie ist sicher zum Spielplatz, wie beim letzten Mal.“ „Ach sie wird mir schon nicht weglaufen, dafür ist sie viel zu verliebt in mich.“ Zack grinste selbstgefällig. „Sei dir da mal nicht so sicher.“ „Das sieht doch ein Blinder! Hast du eben nicht ihre Tränen gesehen?“ fragt Zack. „Doch klar hab ich die gesehen. So was lasse ich mir doch nicht entgehen.“ Becca lächelt Zack zufrieden an. „Hab ich dir schon mal gesagt, wie froh ich bin, dass ich nicht zu deinen Feinden gehöre?“ Zack ging auf Becca zu und legt seinen Arm um ihre Hüfte. „Nein hast du nicht, aber damit, dass auch so bleibt, läufst du dieser Möchtegernschlampe jetzt sofort nach! Kapiert?“ Becca schlägt Zacks arm weg und funkelt ihn wütend an. „Ist ja schon gut!“ Zack gab Becca noch einen Kuss und rannte Kyara nach.
Ich saß traurig auf der Schaukel, als ich hörte, wie jemand schnell auf mich zu gerannt kam. Ich schaute hoch. Es war Zack. Ich schaute wieder nach oben. Er kniete sich vor mir und zwingt mich ihn anzusehen, in dem er seine Hand unter meinem Kinn legte. Er fing an, mir die Tränen aus dem Gesicht zu küssen. „Tut mir leid. Ich wusste nicht, dass sie mit Dame geschlafen hatte, als ihr beiden zusammen wart.“ Ich versuchte ihn zu ignorieren. Seine blöden Ausreden interessierten mich nicht. Ich wollte keine gelogenen Entschuldigungen mehr hören. „Kyara, würdest du mir bitte verraten, was ich bitte schön falsch gemacht habe?“ Ich sah geschockt hoch. Was er falsch gemacht hatte? „Du bist so ein Arsch!“ erwiderte ich nur. „Hey jetzt mal langsam. Was hab ich getan, dass du mich Arsch nennst?“ „Das fragst du noch? Sie hat mein Leben zerstört und was macht mein Freund? Er ist mit dem Teufel auch noch befreundet, oder wie man das auch immer nennen soll und ausgerechnet ich habe dich eben noch vor Jeremy in Schutz genommen.“ Meine Stimme brach und ich fing wieder anzuschluchzen. „Kyara, du verstehst das nicht. Becca und ich sind Freunde, seit wir im Kindergarten waren.“ Mir klappte der Mund auf. „Damit dir eins klar ist! Ich bin kein kleines Kind mehr. Ehrlich ich versteh dich. Du kennst sie, seit du klein bist. Sie war schon immer deine Große Liebe und du bist mir nur nachgelaufen, um mir zu sagen, dass das mit mir ein Fehler war. Mir geht’s schon gut, aber könntest du jetzt bitte gehen?“ „Was redest du da? Natürlich ist sie nicht meine Große Liebe. Sie ist nur meine beste Freundin, mehr nicht.“ „Beste Freundin. Ist klar?!“ Das konnte er doch nicht ernst meinen. Becca war niemals nur eine Freundin! „Kyara, ich liebe dich und niemand anderes! Nur dich!“ Mir liefen Tränen die Wangen runter. Ich wollte ihm verzeihen, aber ich hatte solche Angst. Plötzlich küsste er mich. Ich erwiderte seinen Kuss und ließ seine Zunge in meinen Mund. Er hob mich von der Schaukel und setzte mich am Ende des Spielplatzes wieder ab. „Soll ich dich nach Hause bringen?“ Ich schüttelte den Kopf er schaute mich verwirrt an. „Ich hab keinen Schlüssel.“ gab ich zu. „Okay, dann schläfst du heute bei mir!“ Bevor ich protestieren konnte, zog er mich auch schon hinter sich her.
Ich werde kämpfen!
Es gibt diesen Jungen, den du schon immer toll fandest. Es gibt diesen Jungen, bei dem du immer lächeln musstest. Es gibt diesen Jungen, der dich immer zum Lachen gebracht hat. Es gibt diesen Jungen, den du immer geliebt hast. Doch du weißt genau, dass er nie mehr dir gehören wird.
Nach 10 Minuten standen wir dann auch schon bei seinem Motorrad. Er streckte mir den Helm hin und ich setzte mich hinter ihm. Wir fuhren für meinen Geschmack viel zu schnell und ich schlang meine Arme so fest ich konnte um ihn. Er muss Lebensmüde sein, so wie er rast. Als wir dann endlich bei ihm ankamen, sprang ich vom Motorrad. „Willst du mich umbringen oder wieso bist du so schnell gefahren?“ Er sah mich ziemlich belustigt an. „Ich bin nicht schnell gefahren.“ meinte er nur und nahm meine Hand. Ich schaute mich um. Es war ein sehr großes Haus, wo wahrscheinlich mehrere Wohnungen drin waren. Es sah schön aus. Er führte mich die Treppe rauf wieder zu einer Tür und schon fand ich mich in seiner Wohnung wieder. Er nahm mir meine Jacke ab und hängte sie an einen Haken. „Geh einfach schon mal ins Wohnzimmer. Es ist die Tür. Ich komme gleich nach.“ Er zeigte auf die Tür am Ende des Ganges. Ich ging hin und lugte dann ins Wohnzimmer. Es war schön. Der Raum beinhaltete ein großes Sofa, viele Regale, eine riesige Anlage und nicht zu vergessen einen großen Flachbildschirm. Ich ging zu den Regalen und schaute mir die dort stehenden Bilder an. Auf einem Bild war er mit einer wunderschönen Frau, die wohl seine Mutter sein musste. Sie hatte die gleiche Haarfarbe wie Zack und auch dieselben Augen. Das war mir Beweis genug. „So da bin ich wieder.“ „Ist das deine Mutter?“ fragte ich doch noch mal als Absicherung. „Ja.“ Er wollte anscheint nicht über sie reden. Na gut. Dann halt nicht. „Okay und was soll ich jetzt hier?“ Ich war immer noch sauer. „Du bist sauer auf mich. Ich wusste nicht, dass ihr euch kennt. Woher sollte ich das auch wissen?“ er sah mich traurig an. „Und das soll ich dir glauben?“ Er nickte. „Mensch Kyara. Du hast wirklich ein Vertrauens-Problem!“ Ist das nicht verständlich wenn man so oft, wie ich betrogen wurde? „Nein, ich hab kein Vertrauensproblem. Ich bin nur nicht so naiv, wie du mich gern hättest!“ Natürlich gebe ich nicht zu, dass ich wirklich eins habe, denn es ist mir peinlich! Er verdrehte die Augen und sah mich etwas genervt an. „Ich liebe dich. Wie oft muss ich das eigentlich noch sagen, bis du mir glaubst?“ „Mir doch egal. Ich dachte echt, dass du anders bist, aber ich hab mich geirrt.“ Ich drehte mich um und wollte zur Tür gehen, aber er hielt mich am Arm fest. „Hey. Ich muss doch irgendwas tun können!“ Ich schüttelte den Kopf und mir liefen Tränen über die Wangen. Sie zerstört einfach alles. Wieso kann sie mein Leben nicht einfach in Ruhe lassen? Er stellte sich vor mich und küsste mir die Tränen vom Gesicht. Ich sah ihm in die Augen und ich wusste, dass ich es sowieso nicht mehr ändern konnte. Ich habe mich in ihn verliebt. Ignorieren kann ich das nicht! Ich werde um ihn kämpfen. Becca wird ihn nicht bekommen. Niemals! Ich stellte mich auf die Zehnspitzen und küsste ihn. Ich verschränkte meine Arme in seinem Nacken und er fing an zu lächeln. Nach gefühlten 20 Minuten ließen wir voneinander ab. „Ist jetzt wieder alles okay?“ Ich hauchte ein "Ja.“ auf seine Lippen und er strich mir meine Locken aus dem Gesicht. „Dann ist ja gut. Ich hab schon Schiss bekommen, dass du dich gar nicht mehr einkriegst.“ meinte er erleichtert. „Tja, ich bin halt schwierig!“ „Stimmt.“ Er lächelte mich böse an. Na ja nicht wirklich böse eher so, als hätte er irgendwas vor. Bevor ich ihn fragen konnte, warum er so grinste, zog er mich auch schon in den nächsten Raum. Tja und nun stand ich in seinem Zimmer. Das so überhaupt nicht so aussah, wie ich es mir vorgestellt hatte. Auf der einen Seite stand ein riesiges Bett und gegenüber der Tür eine Kommode. Mehr Möbel gab es nicht. Er lachte, als er meinen verwirrten Blick sah. „Das ist dein Zimmer?“ Fragte ich immer noch verwirrt. „Ja was dagegen?“ „Nö. Ich hab es mir nur anders vorgestellt.“ Er lachte und küsste mich auf die Wange. Ich ging zu seinem Bett und ließ mich drauf fallen. Ich war so müde. Der ganze Tag war einfach verkorkst! Ich schloss die Augen und musste lächeln, als Zack sich neben mich legte und mir wieder die Haare aus dem Gesicht strich. „Du siehst müde aus! Was ist los?“ „Scheiß Tag!“ Selbst reden war mir im Moment einfach zu anstrengend. „Möchtest du heute Nacht bei mir bleiben?“ Ich öffnete meine Augen, um zu sehen, ob er das ernst gemeint hatte. Er sah mich aber einfach nur fragend an. „Ich glaube das ist keine so gute Idee. Mein Bruder wird ausrasten, wenn ich nicht nach Hause komme.“ Ich versuchte aus seinem Blick herauszulesen, ob er irgendwelche Hintergedanken hatte, aber dort war rein gar nichts zu sehen. „Ruf doch einfach zu Hause an.“ „Hm ich weiß nicht.“ Was sollte ich sagen? Will er nach so kurzer Zeit schon einen Schritt weiter gehen? Sollte ich ihm vielleicht sagen, dass ich noch Jungfrau bin? „Ich bringe dir morgen früh auch das Frühstück ans Bett und bringe dich danach zur Schule!“ Er küsste mich und jetzt konnte ich sowieso nicht mehr Nein sagen, denn er schaute mich mit seinem süßen Hundeblick an. „Okay. Gibst du mir das Telefon?“ Er stand auf um es zu holen und kam dann auch gleich schon wieder mit dem Telefon an. Ich wählte unsere Hausnummer. Alec ging nach 3mal Tuten ran. „Ja?“ „Alec. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute nicht mehr nach Hause komme.“ „Kyara bist du das?“ „Ja wer denn sonst? Wir sehen uns dann wahrscheinlich erst morgen Mittag nach der Schule. Tschüss!“ „Hey warte. Wo bist du den?“ Ich legte auf. Ich war immer noch sauer auf ihn und wollte nicht mit ihm reden. Ich gab Zack das Telefon und kuschelte mich in seine Arme.
Das Verhör
Es lohnt sich nur dann zu leben, wenn man auch etwas hat, wofür man sterben würde...
„Hast du Hunger?“ Zack sah mich fragend an und ich brachte ein schwaches Ja heraus. Zu was anderem war ich im Moment einfach nicht imstande. Er hatte mich betrogen! Was mache ich hier eigentlich? „Gut. Was möchtest du denn essen?“ ich zuckte mit den Schultern. „Mir egal. Was möchtest du denn essen?“ Es war mir wirklich egal! Na ja ganz so ist es dann ja auch wieder nicht. Ich bin Vegetarierin. Wie könnte es mir da egal sein, was ich esse. Wir gingen in die Küche und er holte allerhand Sachen aus den Schränken. Erstaunt fragte ich ihn, ob er denn überhaupt kochen könnte. „Ja, gezwungenermaßen. Ich lebe allein. Da sollte man schon kochen können.“ Er warf mir einen Schulterblick zu, um zu sehen, wie ich reagiere und ich war sichtlich verwirrt. Wieso lebt er alleine? Ich frage mich langsam echt, was eigentlich in mich gefahren ist, ihm zu vertrauen. Ja mich sogar in ihn zu verlieben! Was hat es mir gebracht? Ich kenne ihn doch gar nicht richtig! Da er sowieso schon längst gemerkt haben musste, dass mich diese Sache beschäftigt kann, ich ihn ja auch einfach fragen. Aber was ist, wenn ich so in ein Fettnäpfchen trete? Hm wie soll ich mich entscheiden? Frag ich ihn jetzt oder nicht? „Mein Vater ist Tod und meine Mom abgehauen. Das wolltest du doch wissen oder?“ Oh. Er hat es wirklich gemerkt. Deswegen wollte er eben bestimmt nicht über seine Mutter reden. Ist ja auch irgendwie verständlich. Wieso sie wohl abgehauen ist? Aber das frag ich ihn besser nicht. Ich muss ja nicht unnötig in einer Wunde rum bohren. Da fällt mir ein. Ich weiß ja noch nicht einmal, wie alt er eigentlich ist. Das schreit förmlich nach einem Verhör. Mein Ziel für den Rest des Tages wird sein, ihn besser kennenzulernen. Vielleicht hat er ja recht mit dem, was er sagt und er hat mich nicht mit Becca betrogen. Vielleicht ist er ja meine Große Liebe und es wäre ja so eine Verschwendung, wenn ich es nicht schleunigst raus finde. „Kyara. Hallo?“ Zack wedelte mit einem Löffel vor meinem Gesicht herum. Ups. Ich hatte ja total vergessen zu antworten. „Das tut mir leid, wegen deinen Eltern.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln und fragte mich was eigentlich schlimmer ist keine Mutter mehr zu haben oder eine die dich freiwillig verlassen hatte. „Ach halb so wild. Meinen Vater hab ich ja nie kennengelernt.“ Wahrscheinlich ist es schlimmer, wenn dich die eigene Mutter freiwillig verlässt und das man den Vater nie kennengelernt hat macht es nicht besser! Er tat mir leid. Meine Eltern waren immer für mich da, wenn ich sie brauchte. Sie haben mich geliebt und mir jeden Wunsch von den Lippen abgelesen. Sie waren alles für mich. Als sie gestorben sind, ist meine perfekte Welt in Scherben zersprungen. Ich war damals so allein und ich bin es immer noch, aber das ist egal, solange nicht die Menschen in meinem Umfeld mit mir leiden. „Zack?“ Er drehte sich zu mir um. Meine brüchige Stimme muss ihn verwirrt haben. „Was denn?“ „Ich weiß so wenig über dich. Erzähl mir doch was von dir! Ich mein, ich weiß ja noch nicht einmal dein Alter.“ antwortete ich ihm und er fing an zu lachen. Mir wurde warm ums Herz. Ich fühlte mich bei ihm so wohl. Ich will dieses Gefühl nicht wieder verlieren! Ich werde kämpfen solange, bis ich ihn für mich gewonnen habe. Ich werde nicht noch einmal gegen sie verlieren. „Ich bin 18. Was soll ich dir denn erzählen?“ 18? Er ist 3 Jahre älter als ich? Na toll und das erfahre ich erst jetzt? Okay gut Dame ist 19. „Keine Ahnung. Ich will dich einfach besser kennenlernen!“ Er lächelte mich verführerisch an und drehte sich wieder zur Kochplatte zu. „Okay. Wie wäre es damit. Du stellst mir eine Frage und ich schau dann, ob ich dir eine Antwort gebe.“ Ich verschränkte die Arme und dachte über meine erste Frage nach. Was sollte ich ihn fragen? Na ja eigentlich hab ich so viele Fragen, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. „In welche Klasse gehst du?“ fange ich einfach mal mit den simplen Fragen an. „In die 11.“ „Wie hast du Becca kennengelernt?“ Ich konnte einfach nicht weiter widerstehen. Ich musste ihn einfach fragen! „Kyara! Fang jetzt nicht schon wieder damit an.“ Er schaute mich tadelnd an. „Was denn? Ich bin nur neugierig.“ Er verdrehte die Augen. „Wir haben zusammen Kick boxen. Außerdem gehen wir zur gleichen Schule.“ Also die Antwort ist schon mal so gar nicht zufriedenstellend. „Ich weiß das hat Jeremy mir schon erzählt.“ „Was hat er dir noch erzählt?“ Sein Körper spannte sich an und auch seine Stimme wurde angespannter. „Dass ihr zusammen ward!“ Er war ziemlich sauer darüber, das konnte ich sehen aber offensichtlich wollte er mir das nicht zeigen. Er zwang sich, zu beruhigen. „Kein Wunder, dass du so eifersüchtig warst! Dass der die Klappe nicht halten kann.“ erwiderte er mit angespannter Stimme. „Hey. Ich hätte es sowieso erfahren.“ Er zuckte daraufhin nur mit den Schultern und stellte zwei dampfende Teller auf den Tisch. „So Essen ist fertig.“ Ich grinste. Er hatte Nudelauflauf gemacht und wieso auch immer, war er vegetarisch. Woher wusste er, dass ich Vegetarierin bin? „Woher wusstest du, dass ich Vegetarierin bin?“ Erst sah er verwirrt aus, aber dann fing er an zu grinsen. „Von Becca. Sie hat mal irgendwann erzählt, dass ihre beste Freundin Vegetarierin ist. Na ja und sie hat keine Freundinnen außer dich. Da hab ich eins und eins zusammengezählt. Guten Appetit.“ Ich schob mir eine Gabel Nudelauflauf in den Mund, bevor ich klarstellte, dass Becca und ich definitiv keine Freundinnen sind! „Okay, wenn du meinst.“ Nach dem Essen gingen wir wieder in sein Zimmer. „Wieso sind eigentlich so wenig Möbel hier drin?“ fragte ich ihn. Er fing schon wieder an zu lachen. Wieso lachte er immer über meine Fragen. Sind die denn so witzig? „Wieso fehlt dir etwas?“ Ich schüttelte den Kopf und er legte mir seinen Arm um die Hüfte. Er zog mich auf sein Bett und wir küssten uns. Mein ganzer Körper kribbelte. Ich war so glücklich. „Wann müssen wir morgen früh los?“ fragte er mich. „Ich denke so um halb 8.“ Wir schauten beide besorgt zu Uhr die schon halb 1 anzeigte. „Okay. Dann musst du jetzt aber Bett fertigmachen, sonst schläfst du morgen noch im Unterricht ein.“ Er hört sich ja schon fast wie Alec an. „Aber ich hab doch gar keine Sachen, die ich anziehen könnte.“ antwortete ich ihm. „Du kannst was von mir bekommen.“ Er stand auf und ging zur Kommode. Er warf mir dann ein altes verwaschenes T-Shirt zu und gab er mir noch eine Zahnbürste. Darüber war ich echt froh. „Möchtest du duschen?“ fragte er mich dann noch, als er mir das Bad zeigte. „Kann ich das auch morgen früh machen?“ stellte ich die Gegenfrage. Er nickte und ließ mich allein.
Zack ging in sein Zimmer und rief Becca an. „Und?“ fragte Becca aufgeregt in das Telefon. „Sie schöpft keinen Verdacht! Becca, aber du solltest mir jetzt endlich mal erzählen, warum wir das Ganze eigentlich machen. Ich mein du hast ihr Leben zerstört nicht anders herum!“ „Zack! Sag mir nicht, dass sie dir leid tut!“ In ihrer Stimme war purer Spot zu hören. Was hatte Kyara ihr bloß angetan, dass Becca sie so hasst? „Ist ja schon gut und wie soll es jetzt weiter gehen?“ fragte ich sie. „Spiel einfach weiter den Retter in der Not. Verstanden?“ „Ja verstanden. Ach ja ich kann dich Morgen nicht zur Schule bringen.“ sagt Zack in das Telefon. „Was? Wieso nicht?“ „Kyara schläft bei mir. Ich bring sie zur Schule.“ „Was spinnst du? Das war nicht abgemacht!“ Scheiße sie war sauer, aber wieso das denn jetzt? Ich denke ich soll ihren Freund spielen? „Was denn?“ „Ich hab gesagt du sollst sie dazu bringen sich in dich zu verlieben, aber das heißt nicht, dass du mit ihr schlafen darfst!“ Boah, wie sie mich manchmal auf die Palme bringt! „Tja tut mir ja leid, aber ich brauch nun mal auch meinen Spaß. Außerdem ist sie echt heiß!“ „Unter steh dich!“ zischte sie ins Telefon. „Wieso sollte ich? Du tust es ja auch nicht!“ Da kam Kyara aus dem Bad. „Ich muss jetzt auflegen!“ sagte ich noch ins Telefon, bevor ich hastig auflegte.
Zack´s Sicht
Das Leben besteht nicht aus den Momenten in denen du atmest. Es sind die Momente, die dir den Atem rauben!
Du meine Güte. Kyara sieht echt heiß aus in meinem T-Shirt. Sie kam auf mich zu und schaute mich neugierig an. „Mit wem hast du telefoniert?“ Sie ist eifersüchtig, das sah man ihr immer sofort an. „Mit meinem Bruder.“ Ich log. Was sollte ich auch anderes tun. Ich kann ja schlecht sagen, dass es Becca war. Sie würde dann nur wieder ausrasten und Verdacht schöpfen. Wieso hab ich mich nur auf das alles eingelassen. Ich weiß ganz genau wieso! Becca ist ein Biest und sie bekommt immer das, was sie will. „Du hast einen Bruder?“ fragte sie nun erstaunt. „Ja.“ Sie tat es schon wieder. Sie kaut auf ihren Lippen. Das zeigte mir immer, dass irgendwas nicht stimmte. Vielleicht ist sie ja nervös? Ich zog sie in meinen Arm und küsste sie. Ich merkte, wie sie zusammenzuckte, als ich ihr meine Zunge in den Mund schob. Sie legte ihre Arme wieder um meinen Nacken und griff in mein Haar. Ich musste mich echt beherrschen. Am liebsten würde ich ihr gleich alle Kleider vom Leib reißen, aber das durfte ich natürlich nicht tun! Doch meine Hand machte sich selbstständig und schob sich unter ihr T – Shirt (was ja eigentlich meines ist). Sie hatte total weiche Haut. Ich zog sie noch näher an mich ran und hob sie hoch. Ich trug sie zu meinem Bett und legte sie dort hin. Sie ließ mich allerdings nicht los, sodass ich mich über sie beugte und wieder küsste. Shit. Ich wurde langsam echt geil. Was ja eigentlich kein Wunder war. Ich löste mich von ihr. „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“ Sie schaute mich mit ängstlichen Blick an. „Nein hast du nicht. Ich will dich nur nicht überrumpeln. „Ach so.“ erwiderte sie ein wenig enttäuscht. Wieso ist sie denn jetzt schon wieder traurig? Beim letzten Mal meinte sie doch noch von wegen ich solle nicht den Augenblick zerstören und jetzt ist sie traurig, wenn ich versuche nicht den Augenblick zu zerstören. Man ist die kompliziert! „Wieso bist du denn jetzt traurig?“ fragte ich sie. „Bin ich gar nicht.“ Ist klar! Ich legte mich neben sie und nahm sie in den Arm. Ich streichelte ihr übers Haar. Sie hatte so schönes Haar, viel schöner, als das von Becca. Becca hatte gefärbtes wasserstoffblondes Haar, dass ihr glatt über die Schultern viel. Während Kyara langes rotes Haar hatte. Außerdem war es nicht so stumpf glatt sondern hatte Natur Locken. „Wir sollten jetzt schlafen!“ stellte ich mit einem Blick auf die Uhr fest. „Okay.“ Ich wünschte ihr süße Träume und küsste sie noch einmal auf den Mund, bevor ich das Licht ausknipste. Es dauerte gar nicht lange, da war sie auch schon eingeschlafen. Ich entspannte mich und stellte noch schnell den Wecker. Ich hatte ihr ja Frühstück versprochen.
Frühstück im Bett
Gib jedem eine zweite Chance, denn irgendwann brauchst du sie selber!
Ich war noch im Halbschlaf, als Zack seinen Arm um mich schlang. „Hey Süße. Aufstehen!“ Er gab mir einen Kuss und ich öffnete meine Augen. Neben dem Bett war ein Tisch aufgebaut, der randvoll mit Leckereien war. Ich drehte mich zu Zack um und küsste ihn gleich nochmal. Ab sofort will ich nur noch so aufwachen!„Wollen wir frühstücken?“ fragte Zack mich. „Ja liebend gern. Warst du beim Bäcker?“ Fragte ich ungläubig. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass er aufgestanden ist, aber na ja ich liebe Brötchen. „Klar!“ Er gab mir einen Kuss und stand auf. „Was möchtest du haben?“ „Das da.“ erwiderte ich und zeigte auf ein Käsebrötchen im Korb. Er grinste und gab es mir. Er nahm sich selber ein Schoko-Croissant und setzte sich wieder zu mir. Es schmeckte einfach köstlich. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so viel gegessen hatte. „Schmeckt es dir?“ „Es ist einfach perfekt!“ Schwärmte ich. „Freut mich!“
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass Zack und ich zusammen sind. Als wir fertig mit Essen waren, ging ich duschen. Nach dem Duschen blieb ich vor dem Spiegel hängen. Ich hatte so schön glattes Haar, wenn es nass war, aber immer wenn es wieder trocken ist, ist es wieder eine Katastrophe. Ich drehte mich um und wollte mich anziehen, da bemerkte ich, dass ich meine Klamotten gar nicht mit ins Bad genommen hab. Na toll. Typisch ich! Ich ging zur Tür und lugte in den Flur. Keine Spur von Zack. Ich ging zu seinem Zimmer, wo ja meine Sachen waren. Ich schnappte mir schnell meine Sachen und drehte mich um. Tja, und wie das Schicksal es wollte, lief ich erst mal voll gegen Zack. „Sorry hab meine Sachen in deinem Zimmer vergessen.“ stotterte ich vor mir hin. „Kein Problem.“
Warum lächelt er denn jetzt so doof? Da fiel mir ein, dass ich ja nur mit einem Handtuch bekleidet war, und wurde auf der Stelle rot. Was Zack natürlich sofort bemerkte. „Hey, du solltest dich echt beeilen. Sonst kommst du zu spät!“ sagte er jetzt tadelnd. „Nein ich komme nicht zu spät. Ich hab die erste Stunde frei. Ich wollte nur noch mit Luna reden. Deshalb hab ich gesagt wir müssten schon so früh los. Tut mir leid.“ entschuldigte ich mich. „Ach halb so schlimm. Wer ist Luna?“ „Meine beste Freundin und die kleine Schwester von Jeremy.“ antwortete ich ihm. „Aha. Du solltest dir jetzt doch besser endlich mal was anziehen. Nachher wirst du noch krank.“ Ich nickte und ging zur Tür, doch sein Arm hielt mich schon wieder auf. Er zog mich wieder zu sich und küsste mich. Oh man. Wie kann man nur so unverschämt weiche Lippen haben. Das sollte echt verboten werden. Oder vielleicht doch lieber nicht. Er ließ von mir ab und ich ging mich umziehen. „Können wir los?“ fragte er mich, als ich endlich fertig war. „Noch nicht ganz. Ich muss dich noch was fragen.“ „Okay schieß los!“ erwiderte er. „Also. Ich weiß, das ist eine doofe Idee und ich hätte gleich Nein sagen sollen, aber du kennst Luna nicht. Es ist schwer, ihr etwas abzuschlagen.“ „Mensch Kyara. Würdest du endlich mal zum Punkt kommen?“ Er fing an zu lachen. Wieso? Ich will ihn grad was sehr Ernstes fragen! Hör sofort auf zu lachen! „Könntest du bitte aufhören zu lachen? Es ist sehr ernst!“ „Ja ja. Schon gut!“ „Tja also. Luna ist seit Neustem mit so einem Arsch von unserer Schule zusammen und sie will, dass ich eine andere Meinung von ihm bekomme. Na ja und dich kennt sie ja auch noch nicht und da hat sie vorgeschlagen, dass wir ja auf ein Doppeldate gehen könnten. Ich weiß das ist eine Scheißidee, aber bitte sage zu.“ Ich sah ihn flehend an. „Ach, so schlecht ist die Idee gar nicht.“ Er küsste mich. „Ehrlich?“ fragte ich ihn ungläubig. „Ja. Wollen wir jetzt los?“ Ich nickte und wir gingen zu seinem Motorrad.
Zane, die Nervensäge!
Ein wahrer Freund sammelt die Scherben deines Herzens auf, um sie sorgfältig wieder zusammenzukleben.
Wie fuhren auf den Schulparkplatz und waren gleich im Mittelpunkt der Schule. Na toll. Das kann ja witzig werden. Was schauen die eigentlich so doof? Haben die noch nie zwei Menschen auf einem Motorrad gesehen? Wohl nicht. Ich stieg ab und gab Zack meinen Helm. „Danke für das tolle Frühstück.“ „Immer wieder gerne. Rufst du mich an, wenn du deine Freundin gefragt hast, wann das Date stattfinden soll?“ fragte er mich. „Ja mach ich!“ Da fällt mir ein, das geht doch gar nicht. Ich hab seine Nummer gar nicht. „Ähh. Du müsstest mir dann aber noch mal deine Nummer geben!“ gab ich lachend zu. Er fing an zu lachen und holte einen schwarzen Filzer aus seiner Jacke. Er nahm meine Hand und schrieb seine Nummer rauf. „So das Problem wäre dann ja gelöst!“ „Stimmt!“ Er küsste mich und ich bekam voll die Gänsehaut. Wie bescheuert ist das denn? Ich will keine Gänsehaut bekommen, wenn wir uns küssten. Das war mir peinlich! „Seit ihr auch irgendwann Mal fertig mit dem Rummachen?“ Ich zuckte voll zusammen. Was fällt Zane ein, mich so zu erschrecken? Ich drehte mich zu ihm um. „Wieso? Stört es dich?“ gab ich angepisst zurück! „Nicht wirklich, aber ich wollte mich nur für vorgestern revanchieren.“ Er fing an zu lachen und ich wünschte mir, dass Blicke hätten töten können, weil dann würde er jetzt definitiv röchelnd auf dem Boden liegen! „Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, was für ein Blödmann du bist?“ fragte ich gespielt nett. „Nein, aber ich fühle mich geehrt!“ Ich schnaubte beleidigt und drehte mich wieder zu Zack. „Ich geh jetzt Luna suchen. Ich ruf dich an!“ „Okay. Viel Spaß in der Schule!“ Ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen Abschiedskuss. Ich sah ihm noch nach, bis er um die Ecke verschwand, als er dann weg war, machte ich mich auf die Suche nach Luna. Zane folgte mir auf Schritt und Tritt. Wieso auch immer? Man er konnte ja noch mehr nerven, als ich befürchtet hatte! „Ist irgendwas?“ Ich blieb so plötzlich stehen, dass er mich fast über den Haufen gerannt hätte, wenn ich nicht rechtzeitig einen Schritt zur Seite gemacht hätte! „Mensch Kyara. Bleib nicht einfach ohne Vorwarnung stehen. Das ist gefährlich.“ meinte er lachend. Ich verdrehte die Augen und verschränkte meine Arme vor der Brust. „Ich habe mich eigentlich nur gefragt, wer der Kerl vom Motorrad ist?“ „Wieso? Was interessiert dich das?“ Ich hatte grad echt keine Lust mich mit diesem Machoarsch zu unterhalten. Was macht er eigentlich hier? Sollte er nicht viel eher Bei Luna rum lungern? „Bin halt neugierig, aber na ja, dann frag ich halt Luna. Sie wird es mir schon sagen.“
Bevor ich was antworten konnte, war er schon weg. Was ist sein Problem? Ich machte mich wieder auf „Luna suche“. Ausnahmsweise hatte ich mal Glück und fand sie gleich an der ersten Stelle, wo ich suchte. Sie war in der Turnhalle. Sie hatte Kostümprobe. Ich rannte auf sie zu. „Hey Süße!“ begrüßte ich sie. „Hi!! Geht’s dir wieder besser?“ fragte sie mich besorgt. „Ja mir geht' s wieder gut. Der Alptraum von gestern ist, aber inzwischen voll unwichtig geworden!“ „Okay. Was ist passiert?“ sie schaute mich nun von Neugierde gepackt an. „Ja also ich hab gestern deinen Bruder gebeten mich von der Schule abzuholen, der hat mir dann erzählt das Zack zwei Klassen unter ihm ist und er mal mit Becca zusammen war.“ „Was?????“ Sie war noch entgeisterter wie ich gestern. „Hab ich auch gedacht. Na ja, dann wollte ich eigentlich nur noch nach Hause, aber ich hatte meinen Schlüssel vergessen. Deshalb ging ich dann zum Fitnesscenter um Alec zu suchen, aber er war nicht da. Dafür hab ich dann Zack mit Becca getroffen. Ich bin voll ausgerastet und zum Spielplatz.“ „Oh du Arme! Das tut mir leid.“ Luna kam auf mich zu um mich zu trösten, aber ich hatte ihr ja noch gar nicht alles erzählt. „Lass mich ausreden.“ Luna nickte und ich redete weiter. „Er ist mir nachgelaufen und hat mir ungefähr 5-mal gesagt, dass er mich liebt und niemand anderes. Danach bin ich dann mit zu ihm gefahren und hab mich wieder mit ihm versöhnt. Er hat mir erzählt, dass er und Becca nur gute Freunde sind und ich mir keine Sorgen machen brauch. Ich glaube ihm, dass er nichts mit Becca hat, aber ich bezweifle, dass sie ihn in Ruhe lassen würde. Deshalb hab ich mir vorgenommen, um ihn zu kämpfen so doll ich kann!“ Ich lächelte zufrieden über meinen Entschluss. „Bist du dir sicher?“ fragte sie mich. „Ja ich kann doch nicht schon wieder dabei zusehen, wie sie mein Leben zerstört!“ „Du hast recht! Also was ist der Plan?“ stimmte sie mir zu und was scheinbar schon dabei den nächsten Schritt zu planen. „Ehrlich gesagt hab ich noch keinen.“ gab ich zögernd zu. Das hab ich völlig vergessen. Wie stell ich es an? „Typisch! Ich werde mir was überlegen!“ Gut. Sie ist echt eine wahre Freundin. „Danke. Du bist die Beste! Ach ja. Ich hab Zack wegen der Doppeldate Sache gefragt und er hat zugesagt.“ „Supi. Das wird bestimmt voll witzig. Ich freue mich ja so! Zane hält das bestimmt auch für eine gute Idee.“ Sie strahlte über das ganze Gesicht! Wieso kann man sich über so eine dumme Idee nur so freuen, aber das sagte ich ihr natürlich nicht. Das hätte sie eh nur verletzt. Stattdessen erzählte ich ihr, dass ihr Freund eine Nervensäge war. „Na und? Wenigstens ist meiner nicht mit dem Teufel befreundet.“ Autsch. Der hat gesessen. „Ja ja schon gut!“ Ich hob beschwichtigend die Hände. „Wieso bist du letzte Nacht nie ans Telefon gegangen? Ich hab bestimmt zehn Mal angerufen!“ erwiderte sie anklagend. „Sorry ich war noch gar nicht wieder zu Hause. Ich hab bei Zack geschlafen.“ „Was?“ Ihr Mund stand sperrangelweit offen. „Ja er hat mich gefragt, ob ich nicht bei ihm schlafen möchte und dann hab ich ja gesagt.“ erwiderte ich mit einem Schulterzucken. „Okay erzähl mir alles!“ „Da gibt es nicht viel zu erzählen außer, dass er mich nur mit Handtuch bekleidet gesehen hat und super gut kochen kann.“ Wir fingen beide an zu lachen und sie durch bohrte mich fast mit ihren Blicken. Es waren keine bösen sondern „Ich hab dich lieb, aber du solltest endlich mal dein Keuschheitsgesetz brechen“ Blicke! „Kyara, die ewige Jungfrau!“ Ich stieß sie aus Spaß gegen die Schulter. „Hey. Sei doch froh, dass ich bei Dame gewartet habe. Sonst hättest du eine noch gestörtere Freundin, als ohne hin schon!“Luna nickte und musste dann seufzen. „Du weißt doch, dass ich nur neidisch bin!“ „Ich weiß.“ Ich streckte ihr die Zunge raus.
Barbie!
Das Aussehen entscheidet wer zusammen kommt, aber der Charakter entschiedet wer zusammen bleibt.
Die ersten beiden Stunden waren überstanden und ich stand an meinem Spind. Ich spürte schon wieder diese bohrenden Blicke in meinem Rücken. Doch als ich mich umdrehte, war weit und breit niemand zu sehen, der mich beobachtete. Das ist doch echt merkwürdig! Werde ich jetzt schon paranoid? Ich schaute in meinen kleinen Spind Spiegel, aber es war nichts zu finden. Ich hatte keinen Riesen Pickel im Gesicht und auch keinen Schokoladen Mund. Wieso werde ich beobachtet? „Weißt du eigentlich, dass du Gesprächsthema Nummer 1 bist?“ Ich schreckte zusammen und ließ meine Bücher fallen. Shit! Wieso musste Luna sich auch immer so anschleichen! „Erschrecke mich doch nicht so! Was gibt es denn zu reden?“ fragte ich sie neugierig. „Na ja alle reden nur noch von dir und dem heißen Typ, der dich zur Schule gebracht hat.“ antwortete sie mit einem ihrer zuckersüßen Luna lächeln. Oh na toll. Können die sich nicht um ihre eigenen Probleme kümmern? „Haben die nichts Besseres zu tun, als sich über meinen Freund das Maul zu zerreißen?" murmelte ich nun gereizt vor mich hin. „Scheint wohl nicht der Fall zu sein!“ Sie hatte recht. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Scarlett auf uns zu getänzelt kam. Sie sah mal wieder perfekt aus. Na ja okay, aber nur für die, die auf Barbies stehen. Sie hat wasserstoffblondes Haar, welches ihr in leichten Wellen über die Schulter fiel. Ihre Augen waren Blau und ihre Lippen glänzten Rot. Sie trug ein pinkes Top mit einem Weißen Blazer dazu dann noch eine weiße Hose. Zur Abrundung kamen dann noch die pinken High Heels, die einfach nur schrecklich aussahen. Bei uns angekommen blieb sie stehen und warf sich das Haar nach hinten. „Scarlett was willst du hier?“ fragte ich sie genervt! „Ich wollte dich nur zu meiner Poolparty einladen und du kannst gerne deinen Neuen mitbringen!“ Ist sie eigentlich wirklich so dumm oder tut sie nur so? „Ich verzichte.“ Scarletts Augen blitzten böse. „Was hast du gerade gesagt?“ „Ja Scarlett du hast schon richtig gehört. Ich würde mich eher ertrinken, als auf deine bescheuerte Poolparty zu gehen.“ Luna kam hinter mir schon fast um vor Lachen. Ich meine es sah schon witzig aus, wie rote Flecken der Wut in Scarletts Gesicht auftauchten. „Tja, dein Problem. Dann bleib halt weiterhin so unbeliebt.“ „Liebend gern!“ antwortete ihr mit einem Lächeln im Gesicht. Scarlett drehte sich nun zu Luna und stieß ihr gegen die Schulter. „Ach ja kleine Schlampe. Du kannst Zane haben. Ich brauch ihn nicht mehr. Er gehört dir.“ Also das ging echt zu weit. Niemand nannte meine beste Freundin Schlampe! „Nenne sie noch einmal Schlampe und ich mach dich fertig!“ „Hast du mir gerade gedroht?“ Fragte sie mich. „Ja sieht wohl danach aus!“ „Kyara bitte. Sie ist es nicht wert. Lass uns gehen!“ Luna zog an meinem Ärmel und ich hob meine Bücher auf. „Ja geht lieber nachher stecke ich mich noch bei euch an und werde auch so unbeliebt! Ach warte, das geht ja gar nicht!“ Ich verdrehte die Augen und ging. Luna folgte mir und fluchte über Barbie. „Sie ist hier die Schlampe nicht ich!“ „Ignoriere sie einfach. Das ist das Beste!“ gab ich ihr als Rat. "Ja, dass glaub ich aber auch! Ach ja, bevor ich es vergesse. Hast du heute Abend zeit?“ Sie sah mich voller Erwartung an, als würde ihr Leben davon abhängen, ob ich jetzt ja oder Nein sage. „Ja hab ich. Wieso?“ „Und was ist mit Zack?“ Oh nein. Ich weiß, was sie vorhat! „Keine Ahnung. Ich kann ihn ja mal anrufen.“ antwortete ich ihr wenig begeistert. „Gut, weil Zane hat vorgeschlagen, dass wir ja zu mir gehen könnten und schön alle zusammen zu Abend essen. Ich werde kochen.“ „Klingt gut. Ich werde ihn gleich nach der Schule mal anrufen. Ich sag dir dann Bescheid!“ ich log. Ich wollte nicht, dass sie weiß, wie sehr es mir vor diesem Date graute. „Gut. Ich muss jetzt zu Mathe. Bis nachher und treib Frau Wiegel bitte nicht in den Wahnsinn!“ Ich treib hier gar keinen in den Wahnsinn. Wenn überhaupt die Frau Wiegel eher mich! „Was kann ich denn dafür, dass sie mich hasst? Ciao.“ Wir umarmten uns noch schnell und dann war sie auch schon weg. Sie achtete wirklich immer darauf, nicht zu spät zu kommen. Ich machte mich auch auf den Weg zum Englisch Raum. Ich seufzte bei dem Gedanken daran, dass ich jetzt noch zwei Stunden Englisch totzuschlagen hatte.
Unsere Küche hat sich in die Hölle verwandelt
Die Wahrheit tut manchmal weh, aber sie ist immer noch besser als eine Lüge.
„Ja?“ Schade. Irgendwie hatte ich gehofft Zack würde nicht ran gehen. „Hi. Ich bin es.“ Nicht, das ich mich nicht freue seine Stimme zu hören. Ich freute mich sogar sehr! „Oh, hey Kyara.“ Ich hatte nur keine Lust ihn wegen heute Abend zu fragen. Es ist mir peinlich! „Hast du heute Abend zeit?“ Bitte hab keine Zeit! „Ja wieso? Vermisst du mich?“ War ja klar. Wieso hab ich eigentlich immer so einen Pech? „Luna hat uns zum Abendessen eingeladen. Ihr Freund kommt auch.“
antwortete ich ihm auf seine nicht gestellte Frage. „Hört sich gut an. Wann sollen wir denn bei Luna sein?“ Also eigentlich freue ich mich ja auch ein bisschen auf heute Abend. „Um 8.“ Denn ich werde ihn wiedersehen! „Gut dann komm ich um 7 zu dir. Dann haben wir noch zeit für uns.“ Mir wurde so richtig warm ums Herz bei seinen Lieben Worten. „Ich freue mich.“ „Ich auch. Bis heute Abend. Ich liebe dich.“ hörte ich ihn durch den Hörer sprechen und mir wurde fast schwindelig vor Glück. „Ich dich auch!“ Meine schlechte Laune war wie weggeblasen und ich war auf Wolke sieben. Typisch ich. Dame fuhr mit seinem Motorrad auf den Schulhof und holte mich so aus meinen schönen Gedanken. Was will der denn hier? Der soll sich verpissen. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben. „Komm steig auf, Kyara. Ich bring dich nach Hause.“ „Ich verzichte!“
Ich ging an ihm vorbei und versuchte angestrengt ruhig zu bleiben. Er brachte mich immer noch so durcheinander. Wieso hab ich nur solche Angst vor ihm? Er ist ein Arsch und was mach ich? Ich kriege weiche Knie in seiner Gegenwart, anstatt mir angemessene Beleidigungen auszudenken. War ja klar. Ich bin halt ein Angsthase. „Jetzt sei doch nicht so zickig.“ Ich ignorierte ihn und ging weiter. „Kyara! Jetzt bleib schon stehen. Ich bin gekommen, weil Alec mich geschickt hat. Ich soll dich schnell nach Hause bringen. Es gibt Probleme!“ „Dann sag ihm er kann sich selbst drum kümmern. Mir ist es scheißegal!“ entgegnete ich ihm zickig. „Das bezweifle ich. Es wird dir so gar nicht egal sein. Jetzt spring endlich über deinen Schatten und komm!“ Er hielt mir den zweiten Helm hin und sah mich auffordernd an. „Ich werde nicht auf dein Motorrad steigen!“ „Du kannst eine richtige Nervensäge sein. Du steigst jetzt sofort auf, oder ich zwing dich!“ Was soll die Scheiße denn jetzt schon wieder? Ich war kurz vorm Ausrasten, aber sein verzweifelter Blick hielt mich davon ab. Was ist bloß passiert? Diese scheiß Neugierde. Ich ging zu ihm und setzte mich hinter ihn. Wir fuhren still nach Hause und ich musste aufpassen, dass ich nicht gleich in Tränen ausbrach. Es war wie früher. Vor dem ganzen Drama. Es hat sich so viel verändert. Nein Kyara nicht dran denken. Hör auf! Nach 5 Minuten waren wir dann endlich zu Hause und ich rannte ins Haus. „Kyara bist du das?“ rief mein Bruder aus der Küche nach mir. „Ja was ist los?“ Ich ging in die Küche und erstarrte. „Gina ist los!“ antwortete er mir noch zu allem Überfluss. Denn Gina saß mit einem breiten Grinsen im Gesicht an unserem Küchentisch und Becca mit ihrem nichtssagenden Lächeln daneben. Dann war doch noch ein Mann, den ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Was machten die in unserer Küche?
„Hey süße. Wir bringen echt super Nachrichten mit. Du solltest dich aber besser setzen.“ Becca kam aufgeregt auf mich zu und fiel mir um den Arm. Alec schob mir einen Stuhl zu und ich setzte mich immer noch verwirrt hin. „Hi Kyara. Es scheint dir ja gut zu gehen. Wenn ich ehrlich bin, hab ich mir ziemliche Sorgen um dich gemacht. Du hast so viel verloren.“ Es ist echt erstaunlich, wie Gewissens frei Gina lügen konnte. Es ist echt beeindruckend, wenn man darauf steht, belogen zu werden. Ich tu es jedenfalls nicht! „Ich hab heute Morgen mit Mom´s Sekretärin ihr Büro aufgeräumt, weil es weitergegeben wird.“ Fing Alec an zu erklären, aber ich verstand nur Bahnhof. Was hat das mit mir zu tun? „Wir haben ein Dokument gefunden. Oder viel mehr so was wie ein Testament.“ Was? Wieso hatten meine Eltern ein Testament? Meine Mom war gerade mal 35, als sie auf dieses verdammte Schiff gestiegen ist. „Was? Hä. Wieso?“ „Oh Kyara. Du sprichst ja! Wie ich diese Stimme vermisst habe.“ Ich schaute Gina gehässig an. Es ist echt unglaublich. Sie lügt ja schon wieder. „Unsere Eltern wollten, dass uns nichts im Leben fehlt. Sie wollten, dass wir immer ein Dach über Kopf haben werden. Sie wollten, dass unsere Familie zusammenhält.“ erklärte Alec weiter. Unsere Familie? Was meint er? Unsere Familie bestand aus Mom, Dad, Alec und mir. Mom und Dad sind Tod da bleiben doch nur noch wir! Oder meinte er etwa Gina? Das kann nicht sein! „Sie wollten, dass ich hier bei euch in diesem Haus lebe und mich um euch kümmere.“ bemerkte Gina und ich bekam Panik. Nein! Nie im Leben. Sie zieht hier nicht her! Alec hat das doch nicht etwa zugestimmt?
„Im Testament steht drin, dass das Haus demjenigen gehört, der unser Sorgerecht hat, wenn sie nicht mehr da sein würden.“ Ich nahm Alec´s Stimme gar nicht mehr richtig wahr so schlecht wurde mir. Nein. Nein. Nein. Das kann doch nicht wahr sein. Das kann nur ein Traum sein. Ein schrecklicher Alptraum!
„Ich werde wieder herziehen. Es ist der Wunsch meiner Schwester und ich habe mich so gefreut, euch beide wieder zu sehen. Natürlich müssten wir ein paar Veränderungen vornehmen.“ Was sagt der Teufel da? Spinnt die. Das Haus hatte meine Mom entworfen. Hier würde rein gar nichts geändert werden! „Das ist nicht euer Ernst oder?“ Fragte ich mit dem unerfüllt bleibenden Wunsch, dass das alles hier nur ein schrecklicher Traum ist. „Kyara. Ich möchte dir jemanden vorstellen. Das ist Torben.“ Gina zeigte auf den mir unbekannten Mann. Er hat blondes Haar und einen Gebräunten, durch trainierten Körper. Irgendwie voll der Surfertyp. „Mein Stiefvater!“ Ich schaute ungläubig zu Becca. Dieser Mann ist ihr Stiefvater? „Wir werden nächste Woche heiraten!“ Was? Gina ist zu dem Gefühl der Liebe fähig? Warte Beccas Stiefvater? „Er und Becca werden dann natürlich auch hier wohnen. Deshalb hab ich mir gedacht, dass du vielleicht ins Zimmer meiner Schwester ziehen möchtest, wenn du dir nicht mit Becca ein Zimmer teilen willst. Ich habe gehört du hast einen Freund und da ist so was doch sehr unpraktisch.“ Gina schaute mich fragend und auch triumphierend an. Das wird ja immer schlimmer. Mir stiegen Tränen in die Augen. Erst die Fahrt mit Dame und jetzt auch noch das. Ich sprang auf und wollte in mein Zimmer rennen, aber ich lief voll gegen Dame, der prompt seine Arme um mich schloss und ich fing bitterlich anzuweinen.
Ich durfte ihn nicht nach so kurzer Zeit verlieren!
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Das konnten sie mir nicht antun. Ich habe das nicht verdient! „Ich weiß, das muss hart für dich sein! Es ist wirklich herzzerreißend, wie eure Eltern euch geliebt haben müssen.“Ginas Heuchelei ging mir jetzt langsam wirklich auf den Keks! „Ihr Tod war für uns alle ein Schock. Wenn du nicht in ihr Zimmer ziehen möchtest, kann ich das auch machen!“ Becca schaute mich mitleidig an bei ihren hohlen Worten. Wie schafft sie das nur? Es waren schließlich nicht nur meine Eltern, die damals gestorben sind. Ihre Mutter auch! Becca benimmt sich ja fast so als wäre es ihr egal! „Nein schon gut. Ich geh jetzt in mein Zimmer!“ „Soll ich vielleicht mitkommen und dir beim Packen helfen?“ fragte Gina mich und ich sah sie entsetzt an. „Wieso packen?“ „Sie werden schon morgen einziehen!“ klärte Alec mich auf und mir wurde speiübel. Wieso denn schon morgen? „Das schaff ich schon allein!“ Ich löste mich von Dame und rannte in mein Zimmer. Ich setzte mich auf mein Bett und dachte einfach an gar nichts. Das war besser. Ich meine Becca zieht morgen in mein Zimmer, Gina zieht ins Gästezimmer, Gina heiratet Becca´s Vater und Alec tut rein gar nichts um das zu verhindern! Was ist das eigentlich für ein Bruder? „Kyara? Kann ich reinkommen?“ ertönte Dame´s Stimme von draußen. „Nein kannst du nicht!“ Er hörte nicht auf mich und kam trotzdem rein. „Ich wollte mich nur entschuldigen.“ druckste Dame vor sich hin. „Wofür?“ gab ich bissig zurück. „Einfach für alles!“ Er machte einen Schritt auf mich zu, blieb dann aber doch da stehen, wo er war. „Ich hab kein Bock mehr auf deine Entschuldigungen.“ Ich ging zu meiner Kommode und fing schon mal an zu packen, um mich von Dame abzulenken. „Ich weiß, aber was soll ich denn sonst machen?“ fragte er mich verzweifelt. „Wir sind fertig miteinander. Sieh es endlich ein!“ Warum kapiert er es nicht? „Das kann ich nicht. Ich liebe dich! Ich könnte dich niemals vergessen, Kyara! Du bist mein Leben!“ und er hatte es mal wieder geschafft. Die Wunde in meinem Herzen ist wieder offen. „Hör endlich auf mich anzulügen. Ich hab es echt satt!“ schrie ich ihn wütend und verletzt an. „Ich lüge nicht. Diesmal nicht!“ „Ja aber ich glaube dir diesmal nicht!“ auch wenn ich es versuchen würde. Ich kann ihm einfach nicht mehr vertrauen. Außerdem hab ich nun ja auch Zack. „Bitte gib mir noch eine Chance!“ Er sah mich mit flehenden Augen an und mir wurde das Herz schwer! „Kannst du jetzt bitte gehen? Ich hab echt andere Sorgen!“ Ich zeigte auffordernd auf die Tür. „Bist du sicher, dass du allein sein willst?“ Ich nickte und er ging. Endlich! Ich konnte ihm einfach nicht verzeihen. Er hatte mich verlassen, als ich ihn am meisten gebraucht hab. Er hat mich im Stich gelassen. Beide haben mich im Stich gelassen. Ich fing schon wieder an zu weinen. Woher kommt eigentlich die ganze Flüssigkeit? Wer hat Tränen eigentlich erfunden. Ja okay, das ist eine dumme Frage. Ich stell eine andere. Zu welchem Zweck hat man sie erfunden. Doch nicht etwa um die eigene Schwäche zeigen zu können. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Wie so vieles im Leben. Aber was sollst. Ich sollte mir viel lieber überlegen, wie ich die nächsten zwei Jahre überleben könnte. Das konnte ich doch gar nicht schaffen. Das ist unmöglich, da kann ich auch gleich ein Haufen Tabletten schlucken. Was natürlich gar nicht zur Wahl steht. Ich würde so was wirklich nie tun, weil ich es hasse aufzugeben. Na ja ich sollte dann wohl mal anfangen nach einem anderen Ausweg zu suchen. Ich sollte Luna anrufen. Sie hat bestimmt eine Idee. Außerdem muss ich ihr wegen heute Abend zusagen. „Hey Kyara. Bitte sag, dass das mit heute Abend klargeht!“ ertönte die Stimme meiner besten Freundin am anderen Ende der Leitung. „ Zack und ich kommen, aber das ist nicht das, worüber ich mit dir sprechen wollte.“ „Okay was ist denn so wichtig, dass du nicht von deinem neuen Freund schwärmen willst?“ Ich seufzte bevor ich ihr erzählt, was geschehen war. „....Wenn ich nur daran denke, könnt ich schon kotzen.“ Luna brauchte eine Weile, bis sie mir antwortete. Sie war genauso geschockt, wie ich. „Scheiße!“ kam nach einer Weile von Luna. „Was soll ich denn nur tun?“ Fragte ich sie verzweifelt. Ich will Zack nicht an Becca verlieren, oder das Haus an Gina! „Ich hab echt keinen Plan, aber eins steht fest du musst verdammt gut auf deinen Freund aufpassen!“ Als wenn ich das nicht schon wüsste. „Ja ich weiß. Schließlich waren die beiden Mal zusammen.“ „Warte, wo werden die denn alle schlafen?“ fragte sie mich nun. „Ich zieh in das Zimmer von meinen Eltern, Becca in meines und Torben, Becca´s Stiefvater, und Gina in das Gästezimmer.“ „Oh Kyara. Das tut mir alles so leid. Vielleicht kannst du ja einfach zu mir ziehen?“ Ich wünschte das wäre möglich. Wo ist eine Sternschnuppe, wenn man sie brauchte. Denn jetzt in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als das ich zu Luna ziehen könnte. „Du weißt, dass das nicht geht. Alec würde das nie erlauben und er hat das Sorgerecht für mich. Ich glaube die zwei Jahre muss ich wohl oder übel aushalten.“ erwiderte ich bedauernd. „Ja scheint so. Weißt du was? Heute Abend wirst du diesen ganze Scheiß vergessen und Spaß haben!“ Och nö. Ich wollte einfach nur in meinem Bett liegen bleiben und mich dort für zwei Jahre verkriechen. „Ja mal sehen.“ eine bessere Antwort fiel mir nicht ein. „Nichts da! Heute Abend ist Spaß angesagt. Keine Weiderede!“ Ich musste lächeln. „Okay okay. Ich muss jetzt anfangen meine Sachen packen.“ beschwichtigte ich sie. „Soll ich rüber kommen und dir helfen?“ „Nein das brauchst du nicht. Außerdem kommt Zack auch bald.“ Ich freue mich auf Zack. Bei ihm fühle ich mich in Sicherheit und genau das ist es, was in meinem Leben fehlt. „Verstehe du willst mit deinem Freund alleine sein.“
stellte Luna fest. „Wenn ich ehrlich bin, ja, weil Dame hat sich heute richtig merkwürdig verhalten und ich will Zack wegen ihm nicht verlieren und wegen Becca schon gar nicht!“ Ich werde ihn nicht aufgeben! Niemals! „Gut so. Kämpfe um ihn!“ ermutigte sie mich noch! Ja das werde ich jetzt wirklich müssen. Wer weiß, wie sehr er Becca geliebt hat. Wenn ich Pech habe, könnten diese Gefühle ja zurückkommen. Das würde ich nicht verkraften. Ich liebe ihn, deshalb durfte ich ihn nicht schon nach so kurzer Zeit verlieren. „Okay bis heute Abend dann.“
„Ja bis dann.“ antwortete ich ihr. Sie legte auf und ich machte mich ans Packen.
„Kommst du klar?“
Das Schicksal mischt die Karten aber du spielst das Spiel...
Als es klingelte, war ich noch nicht einmal mit der Hälfte fertig. Dafür das ich Shoppen hasste und deshalb nicht oft Shoppen war, hatte ich ganz schön viele Klamotten. Ich rannte nach unten, aber Alec hatte die Tür schon aufgemacht und war gerade dabei Zack zu sagen, dass wenn er mir nur ein Haar krümmt, er sich wünschen würde ihn nie kennengelernt zu haben. Ich verdrehte die Augen und stürmte in Zack´s Arme. „Hast du mich so sehr vermisst?“ fragte er mich lachend. Wenn Blicke töten würden, wäre Zack definitiv Mausetod. Er wurde von Alec regelrecht durchbohrt. „Nein, aber es ist was wirklich Schlimmes passiert!“ antwortete ich ihm schon wieder den Tränen nahe. „Kyara du übertreibst. So schlimm ist Gina nun auch wieder nicht! Sie will sogar das Du und Becca ihr Brautjungfern seid. Das ist doch nett von ihr. Außerdem sei doch froh. Jetzt wo Becca hier einzieht, könnt ihr euch vielleicht wieder versöhnen. Ihr ward doch mal unzertrennlich!“ Ich schaute Alec entsetzt an! „Nie im Leben!“ Das kann er echt vergessen! „Was? Becca zieht bei euch ein? Wieso?“ In Zack´s Blick spiegelte sich blankes Entsetzen wieder. Hä? Ich dachte er würde sich eher freuen oder so. Schließlich waren sie ja schon so lange befreundet. „Erkläre ich dir oben!“ entgegnete ich ihm und zog ihn hinter mir her in mein Zimmer, wo überall Kartons standen. „Was ist denn hier passiert?“ fragte er mich. „Meine Tante Gina heiratet Becca´s Stiefvater Torben und deshalb ziehen die jetzt alle hier ein, weil dieses Haus offiziell Gina gehört.“ stellte ich traurig fest. „Becca hat mir gar nicht erzählt, dass ihr Vater heiratet!“ Zack hatte die Hände zu Fäusten geballt. Wieso war er auf einmal so wütend? War er etwa beleidigt, weil Becca etwas vor ihm geheim gehalten hat, aber sie ist doch auch gar nicht verpflichtet ihm immer alles zu erzählen. Schließlich bin ich seine Freundin nicht sie. Ich bin hier die diejenige, die wütend sein müsste, aber meine Wut ist schon lange verflogen. Was heißt lange seit Zack da war. In seiner Gegenwart konnte ich einfach auf niemanden Sauer sein. „Hm. Auf jeden Fall ziehen sie morgen hier ein, und da ich mir nicht mit Becca ein Zimmer teilen werde, ziehe ich in das meiner Eltern.“ klärte ich ihn über die Kartons auf. „Soll ich dir beim Packen helfen?“ ich nickte auf seine Frage. „Ja das wäre nett. Du könntest die Kartons schleppen. Ich zeig dir eben das Zimmer.“ Nachdem Zack sich zwei Kartons geschnappt hatte, ging in den Gang und blieb dann kurz vor der Tür meines neuen Zimmers stehen. Ich holte tief Luft. „Hier ist es!“ „Okay. Dann beeilen wir uns mal. Damit wir rechtzeitig zu Luna kommen.“ Ich nickte erneut und er gab mir einen Kuss. Wieder in meinem Zimmer füllte ich weiter die Kartons. Als wir endlich fertig waren, ließen wir uns beide erschöpft auf mein neues Bett fallen. „Kommst du mit dem Ganzen klar?“ fragte er mich nach ein paar Minuten des Schweigens. „Ich muss!“ gab ich nicht ganz so überzeugend zu. „Du musst gar nichts.“ „Es sind doch nur zwei Jahre, die werde ich wohl überleben.“ Zack beugte sich zu mir und gab mir einen Kuss. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss. Die Schmetterlinge in meinem Bauch wurden immer wilder. Ich fühlte mich so wohl bei ihm. Ob Gina nun hier einzieht oder nicht. Es konnte mir doch eigentlich völlig egal sein, solange ich Zack hatte. Ich war völlig außer Atem, als wir den Kuss lösten. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich!“ Ich schloss meine Augen und erwiderte seine Worte. Worauf er nur anfing, zu lachen. Was war so komisch? „Was ist?“ fragte ich ihn. „Als ich dir das erste Mal gesagt habe, dass ich dich liebe, hast du angefangen zu weinen. Deine Reaktion ist jetzt ganz anders. Ich bin ein wenig stolz auf mich!“ Ich musste jetzt auch anfangen zu lachen und schlug ihm mit meinen Kissen. „Na warte, das gibt Rache!“ Er schnappte sich das andere Kissen und es begann eine Kissenschlacht. Am Ende waren die Federn aus meinen Kissen im ganzen Raum verteilt. „Jetzt brauch ich wohl neue Kissen.“ stellte ich nüchtern fest. „Ich geh eben schnell duschen und dann müssen wir auch schon los zu Luna. Wenn du möchtest, kannst du dir aussuchen was ich anziehen soll.“ Ich zeigte auf einen der Kartons und ging ins Bad.
Lunas Haus
Manchmal konzentrieren wir uns zu sehr auf den einen, dass wir den anderen vergessen.
Die Dusche tat unglaublich gut. Sie leerte meinen Kopf. Auch wenn ich mich nicht beeilen wollte, ich tat es trotzdem, weil ich so schnell wie möglich wieder zu Zack zurück wollte. Ich föhnte meine Haare und schminkte mich. Das Letztere nahm ein wenig mehr Zeit in Anspruch wie sonst. Ich zitterte schon nur bei dem Gedanken daran, dass im Zimmer nebenan Zack auf meinem Bett lag. Man ich war wirklich verliebt. Wie so ein kleines Kind. Ich musste über diesen Gedanken lachen. Nur in Unterwäsche und einem Handtuch ging ich zurück in mein Zimmer. Zack lag mit geschlossenen Augen auf meinem Bett und neben ihm lagen mein blauer Minifaltenrock und ein weißes Shirt. Ich musste grinsen. War ja typisch, dass er sich den kürzesten Rock, den ich hatte, aussucht. Ich ging zum Bett und fing an mich anzuziehen. Als ich damit fertig war, wollte ich mich zu Zack legen, um ihm einen Kuss zu geben. Ich wollte ihn so wecken. So was hatte ich schon häufig in Filmen gesehen und fand das immer wahnsinnig romantisch. Zack war allerdings schon selbst wach geworden und starrte mich jetzt mit großen Augen und offenem Mund an. Ich wurde auf der Stelle knallrot. Ich hatte mich grad wirklich vor ihm umgezogen. „Ich ähh dachte, du würdest noch schlafen.“ fing ich an zu stottern. Ich schaute betreten auf den Boden. Zack nahm meine Hand und zog mich zu sich. Ehe ich mich versah, lag ich auf ihm. Was sollte ich jetzt machen. Gott, wenn das überhaupt noch möglich war, wurde ich noch roter. „Kein Problem. In Unterwäsche hast du mir besser gefallen.“ Ich schlug ihm lachend gegen die Brust. „Hey du hast dir die Klamotten doch selbst ausgesucht.“ Ich lachte noch mehr, als er ein bestürztes Gesicht zog. „Ja, aber da wusste ich auch noch nicht, wie heiß du in Unterwäsche bist,“ beschwerte er sich bei mir. „Tja Pech gehabt.“ Er beugte sich vor und küsste mich. Ich vergaß alles um mich herum. Es gab nur noch ihn und mich. Nur noch uns beide. Ich wünschte dieser Augenblick würde ewig dauern. Ich merkte noch nicht einmal, wie er mein Shirt nach oben schob und mir über den Rücken strich. Als er sich bei meinem BH vergriff, fingen meine Alarmglocken an zu läuten. Ich löste meine Lippen von seinen und schaute auf die Uhr. Ich hoffte so könnte ich mich raus reden, ohne ihn zu verletzen und tatsächlich es war Viertel vor acht. Wir mussten los, wenn wir nicht zu spät kommen wollten. „Wir müssen los.“ Er sah mich verwirrt an und ich zeigte auf die Uhr. „Da hast du leider recht.“ stimmte Zack mir widerwillig zu. Wir standen auf und gingen Hand in Hand nach unten. „Kyara. Wo willst du hin?“ Alec Stand mit verschränkten Armen in der Küchentür und starrte Zack böse an. „Zu Luna oder ist das etwa verboten?“ Bitte nicht jetzt. Ich hatte echt keine Lust mich jetzt mit meinem Bruder zu streiten. „Nein natürlich nicht. Du hattest nur versäumt, es mir zu erzählen.“ Was soll das denn jetzt? Ich bin kein kleines Kind mehr, das bei jedem Scheiß um Erlaubnis bitten musste. Das hab ich schon als Kind nicht gemacht, da musste ich das auch jetzt nicht! „Tja tut mir ja sehr leid, dass hab ich ja völlig vergessen.“ gab ich sarkastisch zurück.„Denk daran, dass morgen Gina einzieht. Sei bitte rechtzeitig wieder Zuhause.“
Fügte Alec zu allem Überfluss noch hinzu und somit was meine Laune schlagartig wieder im Keller! „Ich hatte nicht vor die ganze Nacht wegzubleiben und danke, dass du mich daran erinnerst.“ Ich schnappte mir meine Schuhe und zog Zack mit mir nach draußen. „Dein Bruder ist ja echt anstrengend.“ bemerkte Zack lachend. „Ja er hat manchmal echt Probleme.“ „Stimmt!“ Wir stiegen auf sein Motorrad und fuhren zu Luna. Vor ihrem Haus stand der schwarze BMW von Zane. Wie ich Zane hasse, hätte Luna sich nicht einen anderen Typ als Freund aussuchen können. Ich glaubte zwar immer noch das die Beziehung nicht lange halten würde, aber ich war danach diejenige, die Luna trösten durfte. Ich klingelte und nach einer Weile wurde die Tür aufgerissen. „Kyara. Wie geht es dir? Kommst du klar?“ Luna viel mir besorgt in die Arme. „Ja alles in Ordnung.“
Es war gelogen, aber ich wollte jetzt nicht mit ihr über meine Probleme reden. Das ist überflüssig. Was hilft es, mich auszuheulen. Gina und Becca würden trotzdem zu uns ziehen. Also kann ich es auch gleich lassen und schone so auch meine Augen. Auf Lunas Gesicht bildete sich ein Lächeln. Dann fiel ihr Blick auf Zack und sie durchlöcherte ihn mit ihren Adleraugen. „Luna das ist Zack. Zack das ist Luna meine beste Freundin.“ stellte ich die beiden vor. „Freut mich dich kennenzulernen.“ Er streckte Luna die Hand hin und sie nahm sie lächelnd an.
„Ja mich auch, aber wehe du krümmst ihr nur ein Haar, dann schwöre ich dir, dass du dir wünschtest, du hättest, es nicht getan!“ Sie sagte dies mit ihrer zuckersüßen Stimme, dass man die Drohung fast gar nicht verstand, aber Zack erkannte sie natürlich und sein Lächeln verschwand schlagartig wieder. Wieso wusste ich auch nicht, aber ehe ich mich versah, war es auch schon wieder an seinem Platz. Aber irgendetwas stimmte nicht. Er legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich so ein wenig enger an sich ran. Hatte er etwa Angst vor Luna? Irgendwie fand ich diese Vorstellung ziemlich amüsant. „Keine Sorge. Sie macht nur Spaß. Sie ist Schauspielerin. Sie liebt es, Leute hinters Licht zu führen.“ Luna und ich fingen an zu lachen, aber Zack sah uns nur verständnislos an. Vielleicht wurde der Abend ja doch nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Da fiel mir ein, dass Zane ja auch noch nicht genervt hatte. Wo war er eigentlich? „Wo ist denn Zane?“ hatte ich vielleicht Glück und er versetzt uns? „Im Wohnzimmer. Er hat gesagt er deckt schon mal den Tisch.“ Was hat er? Ich sah Luna ungläubig an. Zane und freiwillig den Tisch decken, das passte irgendwie nicht zusammen. „Kommt gehen wir auch ins Wohnzimmer. Das Essen ist auch gleich fertig.“ Wir folgten Luna ins Wohnzimmer und Zack schaute sich neugierig um. Im Flur hingen wirklich überall Bilder, die meisten waren von Luna, Jeremy und mir. Ich liebte das Haus von Luna. Es war schön. Es war zwar nicht so groß wie unseres aber es war gemütlich. Seit dem Tod meiner Eltern war das hier für mich wie ein Zweites zuhause geworden. Lunas Vater war immer nett zu mir und Jeremy sowieso. Vor einem Jahr hatte ich dann erfahren, dass dieses Haus auch von meiner Mutter entworfen worden ist. Ich war damals ziemlich überrascht gewesen, weil ich nicht die leiseste Ahnung davon hatte. Meine Mutter war die beste Architektin hier in der Gegend. Sie entwarf immer die besten und schönsten Häuser. Ich war so Stolz auf sie! Auch der nächste Raum war einfach klasse. Die Tür war in der Mitte der Wand und auf der rechten Seite des Wohnzimmers stand ein riesiges schwarzes Ledersofa. An der Wand gegenüber hing ein Flachbild Fernseher umrahmt von Regalen, wo noch mehr Bilder standen, aber diesmal von Lunas Familie. Auf der linken Seite stand ein riesiger Holztisch mit 12 Stühlen. Lunas Vater hatte 6 Geschwister. Lunas Verwandtschaft war echt riesig. Na ja jedenfalls die Ihres Vaters. Ihre Mutter kannte sie nicht. Sie war nach ihrer Geburt abgehauen. Luna weiß nur ihren Namen Emilly und das sie auch Schauspielerin war. Luna glaubte, wenn sie irgendwann berühmt ist und ihre Mutter sie im Fernsehen sieht, kommt sie zurück, aber ich glaube da nicht dran. Sie hat sich jetzt 15 Jahre lang nicht einmal blicken lassen, also wieso sollte sie dann kommen? Überall im Raum standen Pflanzen und genau gegenüber der Tür waren drei riesige Fenster. Davor stand ein schwarzer Flügel. Luna konnte auch Klavier spielen und sie war echt gut. In dem Moment ging eine zweite Tür auf, die in die Küche führte und Zane trat ein. „Hey Leute. Kann gleich losgehen muss nur noch den Auflauf aus dem Ofen holen.“ begrüßte uns Zane. „Setzt euch doch schon mal.“ ergänzte Luna gastfreundlich. Wir setzten uns an den riesigen Tisch und ich fühlte mich irgendwie ziemlich verloren. Zack legte seine Hand auf meinen Oberschenkel und ich fing an, entspannter zu werden. So schlimm kann es schon nicht werden. Zane stellte den Auflauf in die Mitte des Tisches und ich musste grinsen, als ich erkannte, dass er vegetarisch war. Zane streckte Zack die Hand hin. „Hey ich bin Zane. Wir kennen uns ja schon von heute Morgen.“ Zack nahm die Hand und lächelte. „Stimmt. Ich bin Zack.“ „Okay dann lasst uns mal anfangen, bevor es kalt wird. Außerdem habe ich tierischen Hunger. Guten Appetit.“ ertönte Lunas feierliche Stimme. Wir nickten und fingen an zu essen. Es schmeckte wirklich herrlich. Luna konnte echt super gut kochen im Gegensatz zu mir. „Das Essen schmeckt mal wieder super gut. Kannst du mir nicht etwas von deinen Kochkünsten abgeben?“ fragte ich sie neidisch. „Tja du hast wohl zwei linke Hände, wenn es ums Kochen geht.“ Wir mussten beide lachen. „Aber wie ist das denn jetzt, wenn Gina bei euch einzieht, wird sie dann kochen?“ fragt Luna neugierig. "Ja, ich denke. Hat sie damals ja auch gemacht.“ Warum fängt Luna denn jetzt dieses Thema an. Ich will nicht über Gina reden! „Ja stimmt.“ Während des Essens redeten wir über belangloses Zeug. Ich fühlte mich wohl. Was ich nicht gedacht hätte. Aber irgendwie war es ziemlich witzig und Zane war anscheint doch gar nicht mal so schlecht, aber das hieß nicht, das ich ihm jetzt vertraute!
Nur mit dir
Liebe ist das einzige Märchen, das nicht mit "Es war einmal..." beginnt, sondern damit endet...
Nach dem Essen setzten wir uns auf die Coach. Wir hatten nämlich beschlossen eine DVD zu schauen. Luna und ich wollten unbedingt „Nur mit dir“ schauen, aber die Jungs natürlich nicht. Zane wollte unbedingt Scream schauen. Ich hasste diesen Film so dermaßen, dass Zanes Ansehen bei mir natürlich sofort wieder gefallen ist. Wie konnte ich eigentlich auch nur eine Sekunde denken, er wäre ja eigentlich doch ganz in Ordnung? Das ist einfach nicht möglich. „Ich bin auch für Scream!“ stimmte Zack Zane zu. Was? Ich verschluckte mich prompt an meiner Cola. Das war jetzt doch nicht sein Ernst. Na gut er wusste nicht, dass ich diesen Film so hasste. „Ihr wollt doch nur einen Horrorfilm schauen, weil ihr denkt, wir springen euch schreiend in die Arme.“ Luna sah die Jungs anklagend an. Ich sah immer noch geschockt in die Runde. O bitte nicht! Nicht diesen Film. Jeder andere bloß nicht dieser. Na gut vielleicht auch nicht grade Halloween, weil den mochte ich auch nicht gerade. Eigentlich mochte ich gar keine Horrorfilme. Aber die beiden waren wirklich die schlimmsten. „Wir doch nicht.“
Zack und Zane fingen beide an zu lachen und gaben sich dann einen Highfive. Die hielten sich wohl für sehr cool. Typisch Männer! „Nein überhaupt nicht.“ gab ich spöttisch hinzu. „Ach süße gib es doch zu. Du würdest die Idee, wie du dich vor Angst in meine Arme rettest doch auch toll finden.“ So schlimm war es wirklich nicht in Zack´s Armen gekuschelt zu sein, aber da mussten wir doch keinen Horrorfilm für schauen! Ich wollte keinen Horrorfilm sehen. Luna diskutierte weiter mit den Jungs, während ich mir einen Plan überlegte, wie ich um den Horrorfilm drum herum komme. Zane und Zack standen mit dem Rücken zum Fernseher und damit auch zum DVD-Player. Sie waren so sehr in der Diskussion mit Luna vertieft, dass sie mich eventuell gar nicht bemerken würden, wenn ich die DVD einlege. Also stand ich so unauffällig wie ich nur konnte auf. Als ich beim DVD-Player angelangt war, legte ich den Film ein und ging mit der Fernbedienung zurück zum Sofa. Dort angekommen schaltete ich den Fernseher an. Luna hatte natürlich schon vorher bemerkt, was ich vorhatte. Sie saß ja auch auf dem Sofa, aber sie ließ sich natürlich nichts anmerken. Die Jungs mussten wohl gedacht haben, dass ich mir irgendwas vom Tisch holen wollte. Jedenfalls sahen die beiden ziemlich überrascht aus. „Wer die Fernbedienung hat, darf auch entscheiden, welcher Film geschaut wird. Also würdet ihr euch jetzt bitte hinsetzten. Ihr steht nämlich genau im Bild.“ stellte ich triumphierend fest. Zane wollte grad den Mund zum Protest aufmachen, da wurde er auch schon von Luna unterbrochen. „Kyara hat recht. Jetzt setzt euch endlich hin.“ Nach einiger Überlegung setzten die Beiden sich dann doch zu uns aufs Sofa und ich kuschelte mich in Zacks Arme. Ich war erleichtert darüber, nicht den Horrorfilm schauen zu müssen. Mir fiel ein reisen großer Stein vom Herzen. Die Jungs beschwerten sich zwischendurch andauernd, dass der Film so was von langweilig war, aber das war mir egal. Es ist mein Lieblingsfilm. Was mich allerdings störte, war, dass sie sich immer zu den unpassendsten Stellen beschwerten. „Wie lange dauert der Film denn noch?“ stöhnte Zane mal wieder. Ich glaubst nicht. Jetzt fängt das ja schon wieder an und ausgerechnet an der Stelle, wo Landon, Jamie einen Heiratsantrag macht. Hallo das ging echt nicht!!! „Wenn du nicht gleich dein Maul hältst, wirst du das Ende sowieso nicht mehr erleben.“ zischte ich ihn wütend an. „Wieso so schlechte Laune?“ fragte er grinsend. Meinte der die Frage etwa ernst? „Weil du die ganze Stimmung zerstörst!“ Luna schenkte Zane ihren „Halt endlich den Mund“ - Blick und da war er denn auch endlich still. Am Ende musste ich mich echt anstrengen, um nicht Rotz und Wasser zu heulen. Den Sieg wollte ich Zane dann ehrlich nicht gönnen. Also bitte so viel Stolz hatte ich auch noch. Ich würde ganz bestimmt nicht vor Zane anfangen zu weinen. Luna hatte natürlich das perfekte Pokergesicht aufgesetzt. Ich beneidete sie so darum, dass sie so gut schauspielern konnte. „Eigentlich müsste mein Bruder auch gleich wieder nach Hause kommen.“ meinte Luna, als der Film aus war. „Ich glaub Zack und ich gehen jetzt besser.“ Luna sah mich überrascht an. Mit der Reaktion hatte sie wohl wirklich nicht gerechnet. Ja okay verständlich. Ich würde Jeremy ja auch gerne sehen, aber ich hatte echt keinen Bock, dass Zack und er aneinandergeraten. „Entschuldigt uns mal kurz.“ Luna nahm mich an die Hand und zog mich in die Küche. „Was soll das denn jetzt?“ fragte ich Luna gereizt. Ich verstehe grad echt nicht, was sie jetzt schon wieder hat. „Habt ihr euch gestritten oder was ist los?“ Luna sah mich an, als hätte ich irgendeine Scheiße gebaut, aber das hatte ich nicht. Also brauchte sie mich auch nicht mit ihrem Killer - Blick anzustarren. „Nein haben wir nicht.“ „Und wieso willst du dann nicht bleiben, um ihm hallo zu sagen?“ Jetzt stemmte sie auch noch ihre Hände in die Hüfte. „Jeremy mag Zack nicht und ich will nicht, das sie irgendwie aneinandergeraten.“ gab ich widerwillig zu. „Oh ach ja. Das hatte ich ja total vergessen.“ Luna dachte einen Moment nach. Das sah man ihr immer sofort an, weil sich dann immer so eine süße Falte über ihrem rechten Auge bildete. „Schade Jeremy hatte sich so gefreut, dass du heute kommst.“ „Tut mir leid. Ich kann doch übermorgen nach der Schule mit zu dir kommen und mit euch essen?“ fragte ich schüchtern. „Ja klar, aber geht das nicht auch schon morgen?“ fragte sie mich. „Du weißt doch das, dass nicht geht. Gina zieht doch morgen bei uns ein.“ antwortete ich zerknirscht. „Ach ja hatte ich total vergessen. Denn halt übermorgen!“ Wir gingen wieder zu den andern beiden ins Wohnzimmer. Nach 5 Minuten oder so verabschiedeten Zack und ich uns dann.
Und schon wieder!
Oft starren wir so lange und verzweifelt auf eine verschlossene Tür, dass wir
gar nicht wahrnehmen, wo sich eine andere Tür geöffnet hat.
„Soll ich dich morgen unterstützen, wenn Gina bei euch einzieht?“ Zack sah mich fragend an und ich nickte nur. „Hey Süße. Mach dir nicht so viele sorgen. Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir. Es wird alles so bleiben, wie es ist.“
Ich schüttelte den Kopf. „Nein das wird es nicht! Nichts wird wieder gut.“ Zack nahm mein Gesicht zwischen die Hände und zwang mich so ihm in die Augen zu schauen. „Kyara, alles ist gut, solange wir zusammen sind und uns lieben!“ Er lehnte sich zu mir um mich zu küssen, doch in dem Moment knallte unsere Haustür und ich zuckte zusammen. „Kyara! Komm endlich rein.“ Ich schüttelte genervt den Kopf und gab Zack einen Abschiedskuss. „Bis Morgen dann.“ Ich nickte und ging ins Haus ohne Alec auch nur eines Blickes zu würdigen. „Jetzt warte doch mal.“ Alec hielt mich am Arm fest und ich drehte mich wütend zu ihm um. „Wieso sollte ich. Ich hab dir nichts zu sagen.“ „Mensch Kyara. Ich kann doch auch nichts dafür, dass Gina jetzt hier einzieht.“ Nein natürlich kann er da nichts für, aber er hätte wenigstens versuchen können es zu verhindern anstand nur doof rumzusitzen. „Nein du kannst nichts dafür, aber du hast auch nichts getan um es zu verhindern. Du weißt, wie sehr ich sie hasse!“ „Du übertreibst so schlimm ist sie gar nicht!“ versuchte er mich zu beruhigen, aber sein Versuch schlug fehl. „Ja genau. Ich bin mal wieder die, die übertreibt.“ Ich rannte die Treppe hoch und direkt in mein neues Zimmer. Die können mich alle mal. Ich schaute auf die Uhr und musste feststellen, dass es schon 1 Uhr war. Kein Wunder, dass sich meine Knochen so müde anfühlten. Ich ging ins Badezimmer und putzte mir die Zähne. Ich beeilte mich, weil mir immer wieder die Augen zu fielen. Als ich endlich in meinem Bett lag, dauerte es dann auch nicht mehr lange und ich war eingeschlafen.
Ich wachte auf dem kalten Waldboden wieder auf. Okay höchst wahrscheinlich träumte ich mal wieder, weil als ich eingeschlafen war, lag ich definitiv in meinem Bett. Um mich herum standen überall kahle Bäume und auf dem Boden lag Schnee. Ich stand auf und der eisige Wind ließ mich frösteln. Was nicht wirklich verwunderlich war, ich hatte ja nur ein weißes Nachthemd an, das mir knapp über den Oberschenkel reichte. Hallo? Ich träume, warum kann denn jetzt nicht einfach vor mir ein schönes Feuer auftauchen, an dem man sich wärmen könnte. Aber nein! In meinen Träumen passiert so was ja nie. Ich fragte mich, ob man eigentlich in Träumen erfrieren könnte? Ich glaube eher nicht, das wäre irgendwie total unlogisch. Plötzlich taucht vor mir eine alte zerfallene Holzhütte auf. Ich ging rein, um Schutz vor der Kälte zu finden. Doch drinnen war es genauso kalt wie draußen. Überall waren Löcher in der Wand und im Boden. Ich ging weiter in den Raum und plötzlich gab der Boden unter mir nach und ich fiel ein Stockwerk tiefer. Jedenfalls glaubte ich das. Es ging alles so schnell, dass ich noch nicht einmal die Zeit gefunden hatte, zu schreien. Ich kniff meine Augen zusammen und landete ziemlich unsanft auf meinem Hintern. Als ich meine Augen wieder öffnete, waren um mich herum überall so ekelhafte Puppenmasken. Ich hasste Masken und besonders die die aussahen wie Porzellanpuppen. Doch so sehr ich mich anstrengte. Ich wollte einfach nicht aufwachen und auf einmal fingen die Puppen an, aus den Augen zu bluten und näher zu kommen. Ich bekam Panik und fing an zu schreien, doch bevor mich die erste Maske erreicht hatte, war ich auch schon wieder in meinem Bett.
Ich war schweißgebadet. Ich hasste Alpträume und leider hatte ich ziemlich oft welche. Ich ging auf wackeligen Beinen ins Bad und betrachtete mein Spiegelbild. Ich hatte Augenringe und sah einfach nur fertig aus. Wie ich diese Träume hasse. In meinem Zimmer bemerkte ich dann auch, dass ich in 5 Minuten sowieso hätte aufstehen müssen. Also machte ich mich einfach fertig, auch wenn ich mega müde war. Tja so ist das Leben. Hart und unberechenbar. Ich musste bei dem Gedanken seufzen, aber im nächsten Augenblick viel mir ein das Zack ja gleichkommen wollte und ich war sofort gut gelaunt. Als ich endlich fertig war, ging ich in die Küche zum Frühstücken. Gut, das wir heute schulfrei haben! Ich hatte heute echt keinen Nerv auf Schule. „Guten Morgen.“ „Ja dir auch.“ brummte ich Alec zurück. Ich ging zum Kühlschrank und machte mir ein Müsli. Eigentlich könnte ich jetzt ganz gut einen Kaffee gebrauchen, aber so was trinke ich nicht. Schade eigentlich. Würde bestimmt gegen mein Ständiges gähnen helfen. „Schlecht geschlafen? Du siehst echt schrecklich aus. Wie so eine wandelnde Leiche.“ Ich schnaubte. „Echt nett. Kannst du nicht einfach den Mund halten. Sonst ist meine hart erarbeitete gute Laune wieder weg!“ Ich streckte Alec die Zunge raus und machte mich an meinem Müsli zu schaffen, denn ich wollte hier so schnell wie möglich wieder weg. „Ja ja schon gut. Ich bin ja auch gleich weg. Ich fahr zu Torben, um die restlichen Kartons zu holen. Möchtest du vielleicht mitkommen?“ fragte er mich unnötigerweise, weil er doch eigentlich genau wissen müsste, dass ich nicht mitkommen würde. „Nein schon in Ordnung. Zack kommt gleich!“ Alec schnaubte verächtlich auf, als ich Zack erwähnte. Ich verstand einfach nicht, was Alec gegen ihn hatte. Er ist doch voll in Ordnung. Manchmal glaub ich Alec sieht Gespenster. „Ich hab dich ja vor Zack gewarnt. Also wenn er irgendwas anstellt, komm dann nicht zu mir. Damit das klar ist!“
Wütend ging ich aus der Küche. Also mal ehrlich, der schaffte es wirklich, jegliche gute Laune zu vertreiben. Er ist so ein Volltrottel. Zum Glück stand Zack schon vor der Tür und klingelte. „Hey Süße!“ Ich gab ihm einen Kuss. „Hey. Alles klar?“
„Logo und bei dir? Du siehst irgendwie müde aus!“ Genau dafür liebte ich ihn so. Er umschreibt immer alles so nett. Ich wusste genau, dass ich scheiße aussah, aber er sagte es nicht. „Hab schlecht geschlafen.“ „Oh du Arme. Sollen wir hochgehen?“ Ich nickte und wir gingen in mein neues Zimmer.
Ein kleiner Triumph!
Nur wer den Mut zum Träumen hat, hat auch die Kraft zu kämpfen
„Ich würde dich gerne etwas fragen.“ Ich sah zu Zack und erschreckte mich. Sein Blick war vollkommen ernst. Was war los? Was ist das für eine Frage, die er mir stellen wollte? „Ja klar. Frag, was du möchtest.“ Ich fing an zu zittern. „Ich weiß wir sind erst seit 3 Tagen zusammen, aber es beschäftigt mich einfach. Was ist zwischen dir und Dame vorgefallen, dass er dich so aus der Fassung bringt und welche Rolle hat Becca dabei?“ Mein Magen drehte sich, nur bei den Gedanken an meine Vergangenheit mit den beiden. Ich will nicht darüber reden, aber wie sage ich das nur Zack, ohne dass er verletzt oder beleidigt ist. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht bedrängen. Ich weiß, dass deine Vergangenheit nicht die beste ist. Du musst es mir nicht erzählen.“ Zack kam bei seinen Worte auf mich zu und nahm mich beruhigten in den Arm. Ich war so froh das er mir anscheint sehr vertraute. Ich nickte, weil meine Zunge taub vor Liebe ist. Ja ich weiß das klingt ziemlich dämlich, aber ich bin einfach gerade nicht in der Lage zu reden, dafür bin ich zu überwältigt von meinen Gefühlen. Dabei war ich eigentlich der Meinung, dass ich nie wieder so fühlen würde! Na ja ich bin ziemlich glücklich, dass es ja jetzt doch noch anders gekommen ist. Ich mein was hätte ich mit meinem Leben anfangen sollen, wenn ich nie mehr glücklich geworden wäre? Ich drückte mein Gesicht gegen Zack´s Schulter und so standen wir da. Eng umschlungen in der Mitte meines riesigen Schlafzimmers. Es kam mir vor, wie eine Ewigkeit und ich wollte, dass sie nie aufhört, aber das tat sie! Auf eine Art und Weise, die komplett bescheuert war! Genau in diesem Moment platzt mein Bruder ins Zimmer, ohne jegliche Art von Klopfen. „Kannst du nicht klopfen?“ fragte ich ihn bissig. Alec verdrehte darauf nur die Augen. „Zack, ich soll dich von Becca fragen, ob du ihr eben die Kartons tragen möchtest?“ In mir kochte die blanke Wut hoch. Es war ist wie wenn einem übel ist und man das Bedürfnis hatte sich zu übergeben. Genau so ein Moment war das jetzt. Der einzige Unterschied ist, dass ich jetzt keine Grütze auskotze, sondern blanken Zorn! Wie kann sie es wagen. Zack machte in diesem Moment auch noch Anstalten dieser kleinen „Miss Perfekt“ zur Hilfe zu eilen! Ich hielt ihm am Arm fest und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Zack und ich sind beschäftigt!“ Zack drehte sich zu mir um und schaute mich irgendwie flehend an. Ich versteh auch nicht wieso? "Ach Kyara. Es sind doch nur ein paar Kartons. Du kannst ja auch mithelfen!“ Zack schaute mich nun herausfordernd an. Fast so als wenn er es mir nicht zutrauen würde mich mit Becca auseinander zu setzten. Pah der wird sich wundern. Mit erhobenen Gang ging ich zur Tür heraus, gerade Wegs nach unten in den Flur, wo Becca sich grad mit einem Haufen Kartons abmühte. „Warte ich helfe dir!“ Ich rannte das letzte Stück zu ihr hin und fing den Karton gerade noch auf, bevor er zu Boden ging. Becca schaute mich sichtlich überrascht an. Ich konnte sich verstehen, warum sie so überrascht ist. Ich meine, ich bin selber überrascht! „Danke Kyara. Ist echt lieb von dir, dass du mir helfen willst!“ Sie gab mir ein unsicheres Lächeln und ich freute mich einfach nur mega über mich selbst. Ich hatte es wirklich geschafft, Becca aus der Fassung zu bringen. Sie zu verwirren! Ich bin stolz auf mich. „Kein Ding. Mach ich doch gerne! Wo soll ich den Karton hinbringen?“ hmm vielleicht sollte ich Luna mal fragen, ob im Theater Club noch ein Platz frei ist. Denn ich bin eine unglaublich gute Schauspielerin. Finde ich jedenfalls. Na ja gut, perfekt bin ich nicht, aber Becca kauft es mir ab, also wird es wohl nicht so schlecht gewesen sein. „In dein altes Zimmer.“ Ich musste lächeln, während ich mich umdrehte. Denn im Augenwinkel sah ich Becca´s immer noch fassungslosen Blick. Zack kam mir entgegen und schenkte mir den gleichen fassungslosen Blick wie Becca. Und mein Lächeln wurde dadurch nur breiter. „Ich bin stolz auf dich!“ flüsterte Zack mir zu, als wir gleicher Höhe auf der Treppe waren. Ich tat als hätte ich es nicht gehört und bracht den Karton in mein altes Zimmer. Ich werde dieses Zimmer echt vermissen! So viele Erinnerungen sind hier in diesem Zimmer. Hier habe ich die Besten Momente meines Lebens verbracht! Hier hat mein Papi mir seine Geschichten vorgelesen. Er hat mich immer unterstützt in allem was ich jemals gemacht habe. Sogar wenn es Unfug war. Ich war immer sein kleines Mädchen. Ich wollte genauso Schriftsteller werden, wie er es war. Die Betonung liegt auf wollte ich hab seit dem Tod meiner Eltern kein einziges Wort mehr niedergeschrieben. Ich weiß Papi hätte gewollt, dass ich meine Träume verwirkliche, aber ich kann es einfach nicht. Es war unser Traum. Wenn ich ihn alleine weiter träume, fühlt sich das falsch an. Ich fühle mich dann als würde ich ihn hintergehen. Mir lief eine Träne die Wange runter und ich wischte sie schnell weg. Ich trat an den großen Wandspiegel und betrachtete mich. In diesem Zimmer hat Mami mir so oft gesagt, wie hübsch ich bin und wir haben dann uns immer gegenseitig geschminkt. Da ich noch so jung war und ja auch nicht konnte, sah meine Mami danach immer zum Fürchten aus und ich wie eine Prinzessin. Danach hat sie mich dann durchs ganze Haus gejagt. Ich musste bei dieser Erinnerung lächeln. Ich werde wohl abschied an dieses Zimmer neben müssen. An meinem Kinderzimmer. In der Hoffnung, dass ich in meinem neuen Zimmer nicht wieder in Trauer fallen werde, da ich leider mit dem Zimmer nur die schlechten Erinnerungen in Verbindung bringe. Nämlich wie meine Eltern ums Leben gekommen sind. Dass dieses Zimmer irgendwann den Geruch von den Beiden verloren hatte. Fast so als hätte es sie nie gegeben. Dieses Zimmer wird mich auf ewig daran erinnern, dass meine Eltern Tod sind! Aber das ist immer noch besser, als Becca drin wohnen zu lassen! Ich drehte mich entschlossen um und holte den nächsten Karton. Als wir endlich mit dem Karton schleppen fertig waren fragte Becca: „Soll ich uns, was zum Abendessen kochen?“ Alec lächelte zufrieden, weil er wusste, dass Becca besser kochen konnte, als ich. „Klar. Ich zeig dir, wo alles steht!“ antwortete Alec zufrieden. „Für, wie viele muss ich denn kochen?“ Fragte Becca in die Runde. „Möchtest du mitessen, Zack,“ fragte ich ihn. Er nickte einfach nur und ich antwortete Becca dann, das wir dann zu 6. wären. Zack und ich gingen wieder in mein Zimmer und setzten uns auf mein Bett. „Ich bin echt voll stolz auf dich!“ Er gab mir einen Kuss und ich war glücklich, dass ich genauso gehandelt habe, wie Zack es wollte. „Ich hätte nie gedacht, dass du ihr helfen würdest!“ fügte er noch hinzu. „Danke, aber ich kann doch nicht ewig unfreundlich zu ihr sein!“ Ich zwang mich überzeugend zu klingen, denn in Wirklichkeit hatte ich mir nämlich genau das vorgenommen! „Du bist das unglaublichste Mädchen, das ich kenne. Ich liebe dich!“ „Ich dich auch!“ Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und langsam wurde mir bewusst, dass ich Zack heute wieder ein kleines Stück für mich gewonnen habe.
Wer ist sie?
Der einsamste Ort auf der Welt ist ein Herz, in dem keine Liebe wohnt.
Das Essen verlief ohne weitere Zwischenfälle. Becca hat Zack und mich in Ruhe gelassen und sich die ganze Zeit mit Alec unterhalten. Ich habe versucht es zu verbergen, aber ich war trotzdem in bisschen angepisst davon, das Becca uns in Ruhe lies. Denn sie machte Alec schöne Augen und ihm gefiel das auch noch. Ich hatte echt einen dummen Bruder! Man sie ist doch voll die Schlampe. Was finden alle immer nur an ihr? Ich versteh das echt nicht. Wenigstens scheint Zack sich nicht mehr für sie zu interessieren. Ich hatte am ganzen Körper Gänsehaut bekommen, als er seine Hand auf meinen Oberschenkel gelegt hatte. Leider ging das Essen viel zu schnell zu Ende und Zack musste nach Hause fahren. Tja und jetzt sitze ich hier in meinem Zimmer und kann mich einfach nicht konzentrieren. Hmm es hilft doch alles nichts! Ich stand auf und ging ins Bad, um zu duschen. Das hilft ja sonst auch immer. Beim Duschen kriegt man den Kopf halt besser frei, als wenn man vor den Hausaufgaben sitzt. Vielleicht sollte ich Becca einfach machen lassen und so tun als wäre nie was vorgefallen. Also hin bekommen würde ich es, da bin ich mir relativ sicher! Die Frage ist nur, ob es was bringen würde. Ich mein würde sie wirklich Langeweile bekommen? Ein Versuch war es wert! Ja ich würde es versuchen! Voller Zuversicht machte ich mich fertig und ging in mein Bett!
Es war kalt, aber wieso? Ich lag in meinem Zimmer und da konnte es nicht kalt sein, weil meine Heizung definitiv an war! Also wie zitterte ich? Vielleicht gar nicht, weil mir kalt war, sondern weil ich mich fürchtete. Aber wovor? Es war nichts zu sehen. Oder doch da war doch was. Vor meinem Spiegel saß ein kleines Mädchen. Sie kämmte sich das Haar. Sie war klein. Höchstens 9 Jahre alt. Hatte lange, blonde Haare und eine Haut, so weiß wie Schnee. Sie war mir unheimlich. Ihre Augen waren durch den Spiegel auf mich gerichtet und durchbohrten mich regelrecht. Was macht dieses Mädchen in meinem Zimmer? Wer ist das und wieso hab ich das Gefühl sie zu kennen? In diesem Moment legt das Mädchen de Bürste aus der Hand und steht auf. Sie humpelt. Wieso humpelt sie? Sie muss sich verletzt haben aber wobei? Soll ich zu ihr gehen und ihr helfen? Soll ich einen Arzt rufen? Oder vielleicht die Polizei? Ach man, ich hab echt keinen Plan! Das Mädchen drehte sich zu mir um und fängt an zu weinen und zu schluchzen. Ich wollte zu ihr gehen und sie trösten, aber ich konnte mich nicht von der Stelle bewegen. Scheiße! Wieso kann ich mich nicht bewegen? Das Mädchen ging zum Fenster und öffnete dies. Sie kletterte auf die Fensterbank und schaute noch einmal über die Schulter zu mir. Ihr Blick war so eiskalt, dass mir das Blut gefror und im nächsten Moment sprang sie aus dem Fenster. Ich fing an zu schreien, weil ich mich immer noch nicht bewegen konnte. Wieso ist das Mädchen gesprungen? Wieso? Ich schrie immer weiter. Plötzlich rief jemand meinen Namen. Es war die Stimme von Alec. Ich schrie lauter. Ich wollte, dass er kommt und mir hilft. In mir stieg Panik auf und plötzlich fuhr ich mit einem Schlag hoch!
Ich öffnete meine Augen und starrte in das besorgte Gesicht von meinem Bruder. Ich war klitschnass. Ich muss geträumt haben. „O Gott Kyara. Was war los?“
Die Stimme meines Bruders hörte sich immer noch weit entfernt an, obwohl er direkt vor mir stand. Ich machte meinen Mund auf, um ihm zu sagen, dass wieder alles gut ist, aber ich bekam kein Wort raus. So sehr ich es versuchte. Es klappte nicht. Also schüttelte ich einfach den Kopf. Alec setzte sich zu mir ins Bett, nahm mich in den Arm und ich fing bitterlich an zu weinen. Er strich mir über den Kopf und ich musste an meinen Papi denken. Er hat das auch immer getan, wenn ich Albträume hatte. Mich so getröstet. Alec wurde Papi immer ähnlicher und ich Mami. Ich weiß, dass es schwierig für ihn sein muss, dass ich ihr so ähnlich bin, weil es das für mich auch ist, aber jetzt war ich einfach nur froh in seinen Armen zu liegen. Es beruhigt mich.
Dieses Arsch!
Verletzte niemals einen Menschen, den du liebst, er verzeiht es dir zwar, aber wird es nie vergessen!
„Kyara! Ich hab den Schreck meines Lebens bekommen! Bitte erzähl mir endlich, was los war!“ Alec sah mir verzweifelt in die Augen, aber ich konnte nur den Kopf schütteln. Mein Kopf war vollkommen leer! Wieso bin ich so aufgewühlt? Was war passiert? Was zum Teufel hatte ich geträumt? Es war alles weg. Ich kann mich nicht mehr erinnern, da sind nur noch Eis-blaue Augen, die mich anstarrten. Allein die Vorstellung verursacht bei mir eine Gänsehaut. „Kyara, bitte ich mach mir sorgen!“ Ich fing an zu zittern. „Alec.“ Mein Hals tat mir schrecklich weh, aber wenigstens war meine stimme wieder so weit hergestellt, dass ich sprechen konnte. „Ja, ich bin hier.“ Er nahm mich wieder in den Arm und ich fing wieder an zu weinen. „Alec, mein Hals tut weh!“ Er fing an zu lächeln. „Kein Wunder meine kleine. So wie du geschrien hast. Ich mach dir erst mal einen Kakao!“ Er verließ das Zimmer und ich lies mich in die Kissen zurückfallen. So langsam schien sich mein Körper zu beruhigen. Was war das nur für ein Traum? Na ja, was sollst. Ich schaute auf die Uhr und bekam einen Schrecken. Ich hatte nur noch eine Halbe stunde, um mich für die Schule fertigzumachen. Ich sprang aus meinem Bett zu meinem Kleiderschrank und schnappte mir eine Röhrenjeans und eine karierte Bluse. Ich zog mir beides gleich über und schminkte mich noch schnell. Für mehr reichte die Zeit auch schon nicht mehr. Schließlich musste ich mir ja auch noch die Zähne putzen, also lief ich ins Bad und erledigte auch dies schnell. Auf dem Weg nach unten hörte ich schon Alec in der Küche fluchen. Ich blieb in der Küchen Tür stehen und beobachtete, wie er den Kakao vom Boden wischte. „Du Alec lass mal. Ich brauch keinen Kakao, der macht sowieso dick. Kannst du mich vielleicht zur Schule bringen?“ Alec schmiss den Lappen in die Spüle und schnappte sich den Autoschlüssel. „Klar kann ich das, wenn du versprichst nicht immer solchen Blödsinn zu labern!“ Er lächelte mich an. „Das ist kein Blödsinn sondern die Wahrheit!“ Ich lief Alec hinter her nach draußen und stieg in sein Auto. Wir brauchten keine zehn Minuten und wir waren an der Schule. Ich kam sogar noch rechtzeitig. „Bis heute Nachmittag!“ Ich verabschiedete mich von Alec und stieg aus. Mit schnellen Schritten lief ich auf das hässliche Gebäude namens Schule zu. Luna saß auf einer Bank vor der Schule und wartete auf mich. „Hey Luna. Was sitzt du denn hier in der Kälte rum?“ Luna sprang auf und fiel mir um den Hals. „Na was wohl. Auf dich warten!“ Ich verdrehte die Augen. „Und warum wartest du denn nicht bei Zane, oder ist der etwa wieder bei Scarlett?“ Sie boxte mir in die Rippen. Was ganz schön weh tat. „Nein natürlich nicht!“ Luna beschleunigte ihre Schritte. Na toll jetzt ist sie sauer auf mich. Warum kann ich meine Klappe auch nicht halten? „Tut mir leid ich, meinte das nicht so!“ Sie drehte sich zu mir um und nickte lächelnd. So übel nahm sie es mir dann ja doch nicht. „Und wie lief es bei dir und Zack noch, als ihr weggefahren seid? Wieso hat r dich nicht zur Schule gebracht?“ Ich seufzte. „Nichts ist gelaufen. Er hat mich nach Hause gebracht und ist dann weggefahren. Zack muss mich ja wohl nur, weil wir jetzt zusammen sind, doch nicht jeden Tag zur Schule fahren!“ antwortete ich ihr ein wenig genervt. „Ja ja schon gut. Wie lief es denn gestern mit Becca?“ Luna sah mich neugierig an. „Schrecklich, aber ich glaube ich hab mich ganz gut geschlagen.“ Wir waren an unseren Spinden angekommen. Wir hatten jetzt zusammen Sport. Eigentlich ist das Ja eine gute Ablenkung, aber in der ersten Stunde ist es einfach grauenhaft! „Ich bin stolz auf dich!“ stellte Luna fest. „Wie lief es denn eigentlich noch bei dir?“ Luna wurde nach meiner Frage so rot wie eine Tomate. Verstehe. Es war irgendwas gelaufen, deshalb war sie heute Morgen nicht bei Zane. „Naja als ihr weg wahrt sind wir in mein Zimmer gegangen und haben unanständige dinge getan.“ Ich fing an zu lachen. „Das ist nicht witzig, Kyara.“ „Aber wieso denn. Ich finde das sehr witzig. Seit wann ist dir so was denn peinlich?“ fragte ich sie nach dem ich mich wieder beruhigt hatte. „Es ist mir ja auch nicht peinlich. Es ist nur so, das ich die anderen Kerle doch nie wirklich geliebt habe. Zane, aber liebe ich!“ „Also echt. Luna rede mal Klartext. Ich versteh kein Wort!“ Plötzlich liefen Luna Tränen übers Gesicht. Nicht ihre Theater tränen sondern richtige Tränen. Es muss noch irgendwas passiert sein. Ich nahm sie in den Arm. „Danach meinte er, er muss noch was erledigen und seit dem hab ich nichts mehr von ihm gehört. Was ist, wenn du recht hattest und er mich nur ausnutzt?“ Dieses Arsch! „o Gott Luna das tut mir so leid. Er ist ein Arschloch! Du hast ihn gar nicht verdient!“ Sie schüttelte den Kopf. „Kyara ich liebe ihn. Das ist eine Katastrophe!“ Ich zog Luna hinter mir her aufs Mädchenklo. „Luna hör mir zu. Zane ist ein Arsch und er hat dich nicht verdient und dein Herz schon gar nicht. Der wird noch sein blaues Wunder erleben. Der hat sich mit der falschen besten Freundin angelegt! Aber zu erst einmal müssen wir dein Gesicht wieder in Ordnung kriegen.“ Luna nickte und holte mit zittrigen Händen ihre Schminksachen aus ihrer Tasche. Ich nahm ihr die Sachen ab und schminkte sie neu. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Sportunterricht. Ich hatte so schlechte Laune wie schon lang nicht mehr. Ich hatte es vorher gewusst. Dieses Arsch würde sie sitzen lassen! Der kann was erleben!
Du bist schuld!
Ein Engel ist geboren du hast gekämpft und hast verloren. Du hast es nicht verdient zu sterben.
Der Sportunterricht war einfach schrecklich. Ich machte mir riesige sorgen um Luna. Was ist, wenn er wirklich zu Scarlett zurückgegangen ist. Es würde Luna zerstören. Auch wenn ich mich selbst hasse, dass zuzugeben, aber ich glaube, dass sie sich wirklich in dieses Arsch verliebt hat. Das ist eine Katastrophe! Wenn ich Zane über den Weg lauf wird der sich wünschen mich nie kennen gelernt zu haben! „Kyara hör auf zu träumen. Wir wollen jetzt Saltos üben.“ Ich schreckte aus meine Gedanken und sah in das wütende Gesicht meines Sportlehrers. Ich stellte mich zu den anderen Mädchen und hörte meinem Lehrer, zu was wir alles zu beachten hatten, wenn wir uns nicht verletzen wollten. „Luna würdest du es einmal vormachen?“ Luna ist die Beste aus unserer Sportklasse. Ist ja auch kein Wunder sie, ist seit 4 Jahren in einem Turn Verein. Luna trat an die Matten und nahm Anlauf. Sie sprang ab und landete schrecklich verdreht auf ihrer Schulter. Ich glaubte mein Herz würde stehen bleiben. Über meine Lippen kam ein Schrei und ich rannte zu Luna. Einige der Mädchen aus meiner Klasse fingen an zu weinen. Der Sportlehrer kniete sich neben Luna und schrie die Mädchen an sie sollten doch bitte schnell einen Krankenwagen rufen. Nun liefen auch mir Tränen über die Wangen. Luna bewegte sich nicht. Was ist mit ihr? Wieso ist sie gestürzt, das ist sie doch zuvor noch nie? Mir kam es wie eine Ewigkeit vor, bis endlich der Krankenwagen da war. Ich durfte nicht mitfahren. Ich war ihre beste Freundin also warum durfte ich nicht bei ihr bleiben, das ist doch vollkommener Schwachsinn! „Kyara würdest du bitte Lunas Bruder anrufen. Der soll dich abholen und dann könnt ihr zusammen ins Krankenhaus fahren. Ich spreche mit deinen Lehrern, die werden da bestimmt nichts Gegenhaben.“ Mein Sportlehrer hielt mir ein Telefon entgegen und ich nahm es dankbar an. Ich wählte Jeremys Nummer, während mein Sportlehrer wahrscheinlich zum Lehrerzimmer ging. „Ja?“ Ich fing wieder an zu weinen. „Oh Jeremy es ist etwas furchtbares passiert. Du musst ganz schnell zur Schule kommen. Bitte!“ „Kyara bist du das?“ Jeremy klang sehr verwirrt. „Ja ich bin es. Es ist etwas mit Luna. Sie ist im Krankenhaus. Du musst kommen bitte!“ Ich fing an zu zittern. „Wie Luna liegt im Krankenhaus? Was ist geschehen?“ „Sie ist im Sportunterricht gestürzt. Du musst mich abholen kommen. Die haben mich nicht in den Krankenwagen gelassen!“ „Ich bin sofort da!“ Ehe ich antworten konnte, hatte er schon aufgelegt. Ich versuchte mich zu beruhigen, aber ich konnte nicht! In dem Moment begriff ich, was geschehen war! In mir flammte Zorn auf. Ich sprang auf und lief in die Schule. Direkt zu Zane in den Unterricht. Ich riss die Tür auf und ignorierte einfach das Gemecker der Lehrerin. Ich blieb vor Zane stehen, der mich einfach nur geschockt und überrascht ansah. „Bist du jetzt zufrieden? Wie konntest du ihr das antun? Sie hat dich geliebt!“ schrie ich ihn an. „Junges Fräulein, was soll das?“ sagte die Lehrerin empört. „Du bist schuld, wenn ihr irgendwas Schlimmes zugestoßen ist! Du bist schuld hörst du!“ Mir liefen immer mehr Tränen übers Gesicht und ich hasste mich dafür, dass ich nicht stärker war. Ich wollte nicht weinen. Ich wollte, dass er Angst vor mir hat! „Kyara, wofür hab ich die Schuld. Ich weiß nicht, wovon du redest!“ Bevor ich es selbst überhaupt realisieren konnte, hatte ich auch schon ausgeholt. Meine Hand brannte vor Schmerz aber das war mir egal. Er hatte die Ohrfeige verdient! Die Lehrerin atmete hinter mir schwer die Luft ein. „Du kannst mir eins glauben, wenn sie stirbt, dann werde ich dir das nie wieder verzeihen!“ Bevor mich irgendwer aufhalten konnte, lief ich aus dem Raum. Ich drehte mich nicht nochmal um und verlangsamte meine Schritte auch nicht. Ich musste ins Krankenhaus! Ich musste wissen, was mit Luna ist.
Déjà-vu
Weinende Menschen sind nicht schwach. Sie kämpfen nur mit einem Gefühl, das zu stark ist für ihr Herz.
Als ich das Krankenhaus erblickte, kamen bei mir ungewollte Erinnerungen hoch. Ich wollte jetzt definitiv nicht an meine Eltern denken. Meine Eltern sind Tod. Luna nicht. Sie lebt und das muss unbedingt so bleiben. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie täte. Ich brauche sie! Jeremy sagte die ganze Fahrt über kein Wort. Er verzog keine einzige Miene, dabei ist sie seine Schwester! Mir liefen die ganze zeit lautlos Tränen über die Wangen. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde ich nervöser. Als wir dann endlich am Krankenhaus waren, musste ich meinen ganzen Mut zusammennehmen, um es überhaupt betreten zu können. Mir wurde schlecht und unglaublich warm, ob wohl ich am ganzen Körper Gänsehaut hatte und fürchterlich zitterte. Wir traten an die Anmeldung. „Hallo wir würden gerne zu Luna Summers.“ Jeremys Stimme klang leicht gepresst, aber ich konnte ihn voll und ganz verstehen! „Frau Summers ist noch auf der Intensivstation und darf kein Besuch empfangen.“ Ich mochte diese Frau jetzt schon nicht. Sie hat ein Gesicht bei dem man denken könnte Sie würde jeden einzelnen Menschen auf der Erde abgrundtief hassen. Sogar die Babys! Einfach schrecklich! „Ich bin ihr Bruder und jetzt lassen sie mich gefälligst zu meiner Schwester!“ Die Frau zuckte bei Jeremys Worten und vor allen seinem bissigen Ton zusammen. Die Frau nickte einfach und gab uns einen Plan, auf dem wir den Weg zur Intensivstation fanden. Erleichtert atmete ich auf. So weit so gut. Was wenn ich doch noch in diesem Scheiß Krankenhaus durchdrehe? Ach was weg mit diesen Gedanken! Ich schaff das! Ich bin doch ein großes Mädchen. Na ja okay. Ich bin 1.63. Nicht so besonders groß, aber ich mein das auch eher innerlich. „Kyara, was trödelst du den so?“ Erschrocken blickte ich in Jeremys Augen. Er sah gequält aus. Er wollte genauso schnell bei Luna sein wie ich. Ich setzte mich wieder in Bewegung, ohne ihm zu antworten. Ich konnte in diesem Moment echt nicht reden. Nach einer gefühlten Ewigkeit und tausend Gängen, die alle gleich aussahen, waren wir endlich vor Lunas Tür angelangt. „Warte hier. Ich suche einen Arzt, der mir sagen kann, was mit Luna ist.“ Jeremy zwang mich ihm in die Augen zuschauen und wartete auf mein Nicken, bis er um die Ecke bog. Mein Blick richtete sich wieder auf die graue Tür und die Erinnerungen kamen wieder hoch. Ich sank auf die Knie und presste meine Hände auf meine Augen, damit die Bilder endlich verschwinden würden. Aber sie hatten sich in mein Hirn geschweißt.
„Becca es tut mir leid, aber ich muss jetzt wirklich auflegen.“ sagte ich kichernd ins Telefon. „Ach bitte. Ich will aber, dass du mit kommst. Heute ist so ein schöner Tag.“ Ich konnte mir ihren Schmollmund bildlich vorstellen und musste schon wieder kichern. „Es tut mir leid, aber ich hab mich mit Dane gestritten. Du musst alleine gehen.“ Ich schmiss mich auf mein Bett. „Na gut dann eben nicht! Bis morgen. Ich liebe dich.“ meckerte sie ins Telefon. „Ich dich auch.“ Antwortete ich ihr und legte auf. Daraufhin ging ich nach unten in die Küche und machte mir eine Kleinigkeit zu essen, da mein Bruder mal wieder Partei ergriff und meine Eltern nicht da waren, um mir was zu essen zu machen. Dummerweise waren mein Bruder und Dane beste Freunde und mein Bruder war natürlich auf Dane´s Seite. So ein doofer Streit.Was versteht Dane bitte nicht daran, dass ich mich noch nicht bereit dazu fühle, mit ihm zu schlafen. Ich werde immerhin morgen erst 14. Ich mein Hallo geht’s noch? Na ja egal. Am liebsten würde ich jetzt in den Armen meiner Mami liegen und sie um Rat fragen, aber das geht leider nicht. Meine Eltern sind für eine Woche auf einer Kreuzfahrt. Sie wollen ihren Hochzeitstag feiern. Gerade als ich mein Essen beendet hatte, klingelte es an der Haustür. Wahrscheinlich wollte Becca mich persönlich überreden mit schwimmen zu kommen, aber das konnte sie so was von vergessen. Ich würde Dane doch nicht zusätzlich noch in Versuchung bringen. Doch ich irrte mich vor der Tür stand nicht Becca sondern zwei Polizisten. Was wollten die denn hier? „Frau Tommes?“ fragte mich der größere der beiden Männer. Ich schätzte ihn auf Mitte 30. Ich nickte. „Ist ihr Bruder zuhause?“ Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Was wollten die hier? „Können wir ihren Bruder irgendwie erreichen?“ fragte mich der andere Mann. „Ja. Er hat ein Handy. Was wollen sie denn von meinem Bruder?“ fragte ich die Polizisten ängstlich. Hatte mein Bruder irgendwas Schlimmes angestellt? Konnte ich mir eigentlich nicht vorstellen. „Wir müssten ihn sehr dringend erreichen.“ Antwortete der größere mit traurigen Tonfall. Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer von meinem Bruder. Ich hielt den Polizisten das Handy hin. Der kleinere Polizist nahm das Telefon und hielt es sich ans Ohr. „Ja guten Tag hier Kommissar Kemel“ Bei dem Namen musste ich irgendwie kichern. Was für ein witziger Name, aber er passte irgendwie zu dem Mann. „Nein ihrer Schwester geht’s gut, aber ich würde sie gerne darum bitten so schnell wie möglich in das örtliche Krankenhaus zu kommen.“ Hä wieso das denn? Was soll mein Bruder denn da? „Ja okay. Ich nehme ihre Schwester mit dorthin.“ Er legte auf und reichte mir mein Handy, welches ich verwirrt annahm. „Hä was soll ich denn beim Krankenhaus. Mir geht es doch gut!“ Ich starrte die Polizisten verwirrt an. „Frau Tommes, auf dem Schiff, mit dem ihre Eltern gereist sind, gab es einen Unfall!“ Ich schaute immer noch verwirrt auf die Polizisten. Ich verstand nicht, was sie wollten. Was war mit meinen Eltern? „Es gab einen Brand.“ Meine Eltern wurden doch nicht etwa verletzt? O mein Gott ich muss sofort zu ihnen. „Ist es schlimm? Sind sie doll verletzt? Bringen sie mich sofort ins Krankenhaus bitte.“ Die Polizisten verzogen gequält das Gesicht. Nun ergriff der größere wieder das Wort. „Frau Tommes, ihre Eltern haben den Brand nicht überlebt.“ Mir wurde schlecht, als ich begriff, was der Mann gerade gesagt hatte. Meine Gehirn hörte auf zu denken und ich sackte auf die Beine. Sie waren Tod? Nein das kann nicht sein. Das ist nicht wahr. Sie konnten nicht Tod sein. Mein Magen drehte sich um. „Frau Tommes, wenn sie jetzt mit ins Krankenhaus fahren würden. Vorausgesetzt sie wollen ihre Eltern noch ein letztes Mal sehen.“ Mein Kopf war leer. Wie in Trance stand ich auf und stieg in den Dienstwagen der Polizisten und lies mich ins Krankenhaus bringen. Ich bekam um mich herum nichts mit. Bis ich vor der grauen Tür stand. Dahinter lagen meine Eltern. Mein Blick war starr auf die Tür gerichtet. Ich konnte mich nicht rühren. Ich sank auf die Knie und fing bitterlich an zu weinen. Sie konnten nicht einfach Tod sein. Ich brauchte sie doch noch. Was sollte ich nur tun ohne Familie. Gott wieso tust mir das an? Was hab ich dir getan? Oder viel mehr was haben sie dir getan, dass sie so früh sterben mussten? Mein Körper fing an zu zittern. Die Tür verschwamm immer mehr vor meinen Augen. „Kyara.“ Ich blickte nicht auf. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich hasse ihn. Er hatte es mir doch versprochen. Ich hatte solche Angst gehabt. Ich wusste, dass was passieren würde, aber niemand wollte mir zuhören. Ich wollte nicht das Mami und Papi wegfahren. Ich hatte sie angefleht da zu bleiben, aber sie sind gefahren und er hatte mir versprochen in zwei Wochen wären sie wieder da gewesen. Ich würde sie nie wieder sehen. Alec kam auf mich zu und wollte mich in den Arm nehmen. Ihm rollten Tränen über die Wangen genau wie mir, aber es war mir egal! Ich schubste ihn von mir weg. „Du hast es versprochen!“ Ich schrie ihn an! „Kyara. Es ...!“ Ich schüttelte immer wieder den Kopf. „Du bist schuld!“ schluchzte ich.
Als ich die Schritte hinter mir hörte, wischte ich mir meine Tränen aus dem Gesicht und richtete mich wieder auf. Ein älterer Mann mit weißem Haar bog um die Ecke und kam auf mich zu. Von Jeremy fehlte jede Spur. Wo war er? „Frau Tommes?“ Ich nickte. „Was ist mit Luna?“ brachte ich mühsam hervor. „Sie ist ziemlich böse gestürzt, aber im Moment ist sie außer Lebensgefahr.“ Ich atmete erleichtert aus. „Kann ich sie sehen?“ fragte ich voller Hoffnung. Der Arzt nickte. „Aber sie wird nicht ansprechbar sein. Denn wir wissen nicht, wann sie wieder aufwachen wird. Sie liegt im Koma.“ Ich brauchte einige Momente, um zu verstehen, was der Arzt gerade gesagt hat. Ich riss die Augen auf und stürmte in den Raum hinter der grauen Tür. Der Raum war weiß gestrichen und auch sonst relativ farblos und leer. Es befanden sich hier nur ein Fenster und eine kleine Kommode. Vor dem Fenster stand ein Bett mit einem Mädchen, welches mit einer piependen Maschine verbunden war.
Die Erkenntnis
Ein Freund ist jemand, der dich kennt, weiß, wie du bist und trotzdem zu dir hält.
Kennt ihr das, wenn die Welt an einem vorbeizieht und man das Gefühl bekommt, als wäre alles verloren. Genauso geht es mir gerade. Es fühlt sich nicht richtig an. Fast so, als würde ich träumen und zwar den schrecklichsten Traum, den ich je hatte. Meine beste Freundin liegt im Koma und ich kann rein gar nichts für sie tun! Sie war doch immer für mich da, und wenn sie meine Hilfe braucht, bin ich nicht da. Das ist nicht gerecht. In diesem Moment hasste ich die ganze Welt. Ich hasste Zane. Ich hasste unseren Sportlehrer. Ich hasste die Ärzte und diese dumme Krankenschwester. Ich hasste Jeremy, aber am meisten hasste ich mich selbst! Ich stand einfach nur da und starrte auf Luna runter. Ich war völlig hilflos, dabei musste ich doch irgendwas für sie tun können. Irgendwo weit entfernt von mir vernahm ich eine Stimme, die meinen Namen rief. Irgendjemand griff nach meiner Hand. Ich hatte die Vermutung, dass es Jeremy war. Er zog mich aus dem Zimmer. Weg von Luna, weg aus diesem Krankenhaus. Ich realisierte es nicht wirklich. Ich fühlte mich wie eine taube Puppe. Vor meinen Augen verschwamm alles und ich fing zu zittern an. Meine Beine knickten weg und der Boden kam auf mich zu. In meinen Knien brach ein dumpfer Schmerz aus. Er tat gut. Er war besser als der Schmerz, den ich in meinem Herz spürte. Jeremy zog mich wieder auf die Beine. Ich wollte nicht weiter gehen. Ich wollte einfach liegen bleiben, aber ehe ich mich versah, war ich in seinem Auto und wir fuhren nach Hause. Die Häuser zogen eins nach dem anderen an mir vorbei und der Schleier vor meinen Augen nahm langsam ab. Meine Sicht wurde klarer und mir wurde bewusst, was passiert war! Ich hätte bei nahe meine beste Freundin verloren, so wie meine Eltern, aber sie lebt noch! Sie lebt. Es gibt noch Hoffnung, da musste ich einfach dran glauben! Sie wird wieder aufwachen. Sie ist stark genug! Ich muss nur daran glauben! „Jeremy.“ Meine eigene Stimme kam mir seltsam fremd vor, aber ich war mir recht sicher, dass ich mir das nur einbildete. „Sie wird wieder aufwachen! Sie ist stark und sie wird es schaffen wir müssen nur an sie glauben!“ Jeremy´s Hände verkrampften sich ums Lenkrad. Ich legte meine Hand auf seine Schulter. „Ich hoffe du hast recht!“ Jeremy schenkte mir einen kurzen Blick und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf die Straße. Plötzlich fing es in meiner Tasche an zu brummen. Auf der Anzeige erschien ein Bild von mir und Zack. Für einen kleinen Moment wollte ich auflegen, aber was würde das bringen? „Ja?“ „Kyara, was ist passiert?“ Ich seufzte. „Luna hatte einen Unfall.“ Es auszusprechen war schlimmer, als ich gedacht hatte. Es wurde dadurch noch realer, als es ohne hin schon war. „Was? Was ist passiert?“ Seine Stimme klang irgendwie leicht gedämpft „Sie ist im Sportunterricht gestürzt.“ Mir liefen vereinzelt wieder Tränen übers Gesicht. „Bist du zu Hause?“ Ich musste schlucken. „Nein, aber auf dem Weg dort hin.“ Ich versuchte die Tränen, die mir über die Wangen liefen zu ignorieren. „Gut dann bin ich gleich da.“ Er hatte aufgelegt, bevor ich überhaupt etwas antworten konnte. Aber es war mir egal. Es dauerte keine 10 Minuten, da standen wir vor meinem Zuhause. Alec kam raus gestürmt und riss meine Autotür auf. Sein Gesicht war genauso Leichen bleich, wie das von Jeremy. Er zog mich aus dem Auto und nahm mich in den Arm. „Oh Kyara, dass tut mir alles so Leid!“ Ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter! „Ich fahr dann mal wieder ins Krankenhaus.“ Jeremy machte meine Tür von innen zu und fuhr vom Hof. Irgendwann gingen Alec und ich ins Haus. Ich setzte mich in die Küche und wartete auf Zack, aber er kam nicht. Hat er am Telefon nicht gesagt, dass er sofort kommen wollte? Naja vielleicht wurde er ja aufgehalten? Je länger ich auf ihn wartete, desto größer wurde der Wunsch in seinen beschützenden Armen zu liegen. „Wie lange willst du denn noch auf ihn warten?“ Ich zuckte zusammen. Alec hatte mich erschreckt. Als Antwort zuckte ich einfach mit den Schultern. Mir doch egal. Wie lange ich warten muss! „Mensch Kyara. Er ist auch nicht besser als Dane.“ Ich sah ihn verwundert an. „Oh wunder. Du sagst was Schlechtes über Dane?“ Er schnappte sich einen Stuhl und setzte sich zu mir. „Ach Schwesterchen. Glaubst du wirklich, dass Dane mir wichtiger ist als du? Nie im Leben. Du hast recht er hat einen Fehler gemacht und du hast alles Recht dazu ihn auf den Mond zu schießen. Ich hab nur gehofft, dass du ihm noch mal eine Chance geben kannst, weil ich bei Zack noch weniger sicher gehen, kann das du verletzt wirst.“ Alec war das Ganze wohl peinlich, denn er wurde bei seinen Worten rot im Gesicht. „Zack würde mich niemals verletzen! Ich vertraue ihm! Vielleicht kannst du das ja auch, wenn du ihn nur besser kennen würdest.“ In dem Moment fuhr ein Motorrad die Auffahrt hoch. Ich sprang Freude strahlend auf und rannte aus dem Haus zu Zack. Ich sprang ihm in die Arme und fing sofort wieder an zu weinen. „Hey. Ist ja schon gut!“ Er strich mir über den Kopf und hob mein Kinn an, sodass wir uns in die Augen sahen. Er küsste mir die Tränen aus dem Gesicht und nahm mich bei der Hand. Zusammen gingen wir dann in mein Zimmer. „Ich bin so froh, dass ich dich habe!“ flüsterte ich mit zittriger Stimme. „Was ist denn jetzt eigentlich passiert?“ Ich setzte mich auf die Bettkante, denn mir wurde urplötzlich ganz schwindelig. Nach einer Weile ging es dann wieder und ich fing an zu erzählen, was heute passiert war. Er hörte mir schweigend zu und hielt dabei meine Hand.
Währenddessen
Life is a Game but it´s not fair... I break the Rules so i don´t care...
Was mache ich hier eigentlich? Nicht mal mehr Boxen lenkt mich ab. Ich haue hier jetzt schon Geschlagene zwei stunden auf den Boxsack ein und ich muss trotzdem an sie denken. Wieso hat dieses Mädel so schnell mein Herz erobert? Wie hat sie das nur geschafft? Noch nicht mal Becca hat es geschafft mich so durcheinanderzubringen. Das darf nicht passieren. Das bin nicht ich! Ich bin nicht der Typ der sich verliebt. Ich will das nicht. Das bringt nur Probleme mit sich! Ich schnappte mir meine Sachen und machte mich auf den Weg zu den Kabinen. Ich musste sie irgendwie aus meinem Kopf kriegen vielleicht hilft ja eine Dusche? Ich hoffte es. Als ich die Tür öffnete und den fast leeren Raum betrat, blieb ich wie erstarrt stehen. Becca. Was macht sie hier? Meine Tasche fiel auf den Boden und ich schaute sie einfach nur an. Ohne was zu sagen. Was will sie diesmal? Sie kam auf mich zu getänzelt und legte ihre Arme um meinen Hals. Ich schaute ihr Tief in die Augen. Sie waren so anders als die von Kyara. Kyara hatte blaue Augen, die von Natur aus glänzen. Ihre ganze Persönlichkeit spiegelte sich in ihnen wieder, aber man wusste nie, an was sie wirklich dachte und in manchen Situationen sah man in ihnen nur Schmerz. Ich verstand immer noch nicht, warum Becca ihr das Leben so schwer machte. Was hat Kyara getan das so schlimm war? Beccas Augen dagegen waren von einem eiskalten Grau. Sie hatte schöne Augen keine Frage, aber sie hatten auch was Unnahbares fast so als gehörten sie wem anders und nicht ihr. Manchmal machte sie mir einfach Angst. Sie war eine Hexe. Man wollte sie einfach nicht als Feindin haben. Ich löste ihr Arme von mir und drängte mich an ihr vorbei. Um darauf gleich wieder stehen zu bleiben. „was willst du hier?“ Ich drehte mich wieder zu ihr um. Sie hatte ein kurzes Sommerkleid an. Es hatte ein Blumenmuster und lies sie wie ein unschuldiges Mädchen wirken, aber ich wusste, dass sie das nicht war. „Ich hatte Sehnsucht nach dir.“ Sie lächelte mich an und biss sich auf ihre Unterlippe. Das machte sie andauernd. Ich schüttelte den Kopf. „Nein hattest du nicht. Dir ist langweilig gewesen.“ Nun fing sie an zu lachen und warf ihr blondes Haar nach hinten. Sie kam auf mich zu und schaute mich einfach nur an. Was hatte Becca vor. Was ist ihr Plan? Ihre Augen waren leer. Ich konnte nichts aus ihnen lesen. Was ist mit Kyara. Was ist zwischen den beiden passiert? „Becca. Wozu machst du das eigentlich alles?“ Sie stellte sich auf Zehen spitzen und fing an meinen Hals zu küssen. „ich hab keine Ahnung, was du meinst.“ flüsterte sie in mein Ohr. „Oh doch das weißt du ganz genau.“ Ich packte sie an den Armen und zwang sie mich an Zuschauen. Doch ihr Blick verriet mir gar nichts. „Was ist eigentlich dein Problem? Sag mir nicht Kyara tut dir leid.“ Ihr Mund verzog sich zu einem verachtenden Grinsen. „Nein. Ich frage mich nur, ob es das alles wert ist.“ „Oh glaube mir, das ist es wert.“ bevor ich noch was antworten konnte waren auch schon ihre Lippen auf meinen und sie drückte ihren Körper an meinen. Ich wollte sie weg stoßen aber sie durchschaute mich und schlang ihre Arme um meinen Hals und drückte ihre Lippen noch fester an meine. Meine Gedanken wanderten zu Kyara. Wieso dachte ich denn jetzt schon wieder an ihr. Dieses Mädchen bedeutet mir nicht! Das darf nicht sein. In mir keimte blinder Zorn auf. Was ist bloß zum Teufel mit mir los? Das darf einfach nicht war sein! Becca stieß nun mit ihrer Zunge an meine Lippen und verlangte Zugang. Ach scheiß drauf. Ich war nicht verliebt in dieses Mädchen, also was interessieren mich ihre Gefühle und ob ich sie verletze. Ich erwiderte nun Beccas Küsse und zog ihr das Kleid über den Kopf. Wir küssten uns immer weiter und ich verdrängte meine Gedanken an Kyara. Was interessierte sie mich auch. Ich brauche sie doch gar nicht! Becca machte sich nun an meiner Hose zu schaffen und ich vergaß einfach alles um mich herum und konnte nur noch daran denken das es Becca, da vor mir war und nicht Kyara. Ich spürte ein Stechen tief in mir. Es war nicht richtig.das wusste ich. Es war nicht gerecht, das wusste ich auch. Aber seit wann interessiert mich so was? Becca kam wieder zu mir hoch und küsste mich besitzergreifend auf den Mund und zog mich zu den Duschen. Das was jetzt folgen würde durfte nicht passieren, das wusste ich tief in mir drinnen.Aber Becca bemerkte meine Bedenken aber sie ließ sie natürlich nicht zu. „Mensch Zack. Was ist denn mit dir los? Mach dich mal locker. Du bist doch sonst nicht so ein Langweiler!“ Ach scheiß drauf. Ich packte sie an den Hüften und drückt sie an mich. Ich wollte jetzt einfach nur vergessen, da war das jetzt genau das Richtige.
Mist. Mist. Mist. Zane hatte 10mal versucht mich anzurufen. Was war da los. Hoffentlich ist nichts mit Kyara. „Zack was hast du?“ Becca schlang von hinten ihre Arme um mich. Sie war klitsch nass. Ich loste ihre Arme von mir und reichte ihr ein Handtuch ohne sie auch nur an Zuschauen. Ich voll Idiot was tat ich hier eigentlich? Naja jetzt ist es eh nicht mehr rückgängig zu machen. Ich wählte die Nummer von Zane und nach zweimal tuten ging er schon ran. „Zane was ist los?“ Becca schaute mich nun beleidigt an und fing endlich an sich was anzuziehen. „Zack bist du das?“ „Klar wer denn sonst?“ Ich drehte Becca den Rücken zu. Ich hatte echt grad kein Bock ihr beim Anziehen zu zuschauen. „Kyara ist heute bei mir in den Unterricht gestürmt und hat mir eine gepfeffert. Kannst du mir mal verraten, was mit deiner kleinen Freundin los ist?“ „Sie hat was?“ Irgendwas ist da passiert. „Ich soll irgendwo dran Schuld haben. Ich hab auch keine Ahnung.“ „Du ich auch nicht, aber danke für die Info.“ Ich legte auf und wählte sofort die Nummer von Kyara. „Ja?“ meldete sie sich mit zittriger Stimme. „Kyara, was ist passiert?“ „Luna hatte einen Unfall.“ Hä? Was war da los? „Was? Was ist passiert?“ Becca kam nun wieder auf mich zu. Ihre Lippen formten ein „Was ist los?“ aber ich ignorierte sie. Was reichlich schwer war, weil sie nun anfing, mit meinem Haar zu spielen und meinen Nacken küsste. „Sie ist im Sportunterricht gestürzt.“ kam aus dem Telefon und ich wusste das Kyara weinte. Ich musste zu ihr. Sofort! „Bist du zu Hause?“ „Nein, aber auf dem Weg dort hin.“ „Gut dann bin ich gleich da.“ Ich legte auf und sammelte meine Sachen ein. „Was ist denn los?“ Becca sah nicht sehr begeistert aus, aber das war mir jetzt so was von egal! Ich stürmte mit meiner Tasche aus den Umkleiden. Becca rannte mir hinterher. „Wo willst du hin? Doch nicht etwa zu Kyara?“ schrie sie mir hinter her. Ich blieb stehen. „Doch zu ihr. Das hier war doch schon wieder teil deines Planes. Oder nicht?“ Nun fing sie an zu lächeln. Scheint so als hätte ich den Nagel auf den Kopf getroffen. „Was wird sie wohl dazu sagen? Dass sie schon wieder betrogen wurde.“ Diese Hexe. „Wie wird sie es wohl aufnehmen? Wird sie weinen? Wird sie zerbrechen? Was meinst du?“ „Du miese kleine Schlampe.“ Sie fing an zu lachen. „Ach Zack. Keine Angst du wirst noch genug Chance bekommen, dich weiter bei ihr ein zu schleimen. Ich glaube zwar nicht das sie dich ran lässt, aber mir soll es egal sein. Gib dir Mühe. Es wäre gar nicht so schlecht, wenn du sie ins Bett kriegst, aber wie gesagt mir soll es egal sein.“ „Was hast du zum Teufel noch mal vor?“ Sie lächelte. Sie liebte es einfach mit mir zu spielen. „Das ist im Moment noch nicht wichtig, aber vermassle es nicht! Du willst doch nicht das deine geliebte Freundin etwas von eben erfährt.“ Bei ihren Worten lachte sie verächtlich. Diese Miese ... Was war nur mit ihr los? „Sie ist nicht meine geliebte Freundin!“ Ich senkte meinen Blick, denn ich war mir bei meinen Worten nicht mal halb so sicher, wie ich es gerne hätte. „Du glaubst doch nicht wirklich das ich es nicht gemerkt habe. Das du dir eben die ganze Zeit vorgestellt hast du würdest Kyara vögeln und nicht mich, aber weißt du was mir doch egal. Die Hauptsache ist doch, wenn sie was davon erfährt, wird sie dich hassen und das wollen wir doch nicht oder?“
„Ich liebe dich“
Mann muss auch einmal verloren haben, um zu wissen, wann man gewonnen hat
Als ich fertig war mit erzählen schaute Zack mich lange schweigend an. Ich versuchte während des Gespräches meine Tränen zurückzuhalten, aber das war schwer und irgendwann hab ich den Kampf einfach aufgegeben. Meine Tränen liefen in Bächen herunter, aber ich erzählte weiter. Zack unterbrach mich nicht ein einziges Mal. Ich war zu tiefst gerührt, wie mitfühlend er war. Ich war mir nun ganz sicher! Nicht Dane, wie ich es immer dachte, war meine Große liebe sondern Zack. Vielleicht war es Schicksal, das ich Zack getroffen habe. Vielleicht ist er der Jenige, der mir helfen kann. Ja er wird mir helfen, dass alles durchzustehen. Ich vertraue ihm und er mir auch! Ich drehte meinen Kopf so zu ihm hin, dass ich ihm in die Augen schauen konnte. Seine Augen wirkten noch dunkler als sonst. Sie schimmerten und sahen irgendwie traurig aus. Fast so, als würde er mir was sagen wollen, aber aus irgendeinem Grund konnte er es nicht. Er wischte mir eine Träne aus dem Gesicht und ich musste lächeln. „Luna wird wieder aufwachen. Sie ist stark, das weißt du doch!“ Ich nickte, denn er hatte recht. Luna wird wieder aufwachen. „Ich liebe dich!“ Ich konnte nicht anders ich musste es einfach sagen. Es ist kaum zu glauben aber wahr. In nur wenigen Tagen hat er mein Herz erobert! Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen sollte. Doch seine Reaktion erschreckt mich. Ich dachte er freut sich, wenn ich es sage. Vor allem, weil er weiß, wie schwer ich es mit Dane hatte. Zacks Augen wurden glasig und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Was war auf einmal los mit ihm? „Zack. Was ist denn auf einmal los? Hab ich was Falsches gesagt?“ Zack stand mit einem heftigen Ruck auf und ging in meinem Zimmer auf und ab. Er sah aus als würde er jeden Moment ausrasten. „Zack. Du machst mir Angst.“ Zack drehte sich zu mir um und griff nach seiner Jacke. „Kyara. Ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ Wieso das denn? Was war auf einmal los mit ihm? „Nein bitte geh nicht.“ Ich griff nach seinem Arm und zum Glück blieb er stehen. Sonst wäre ich bestimmt gestolpert und hingefallen. „Kyara bitte. Dein Bruder rastet aus, wenn ich so spät noch hier bin.“ Seit wann interessiert ihn denn mein Bruder? „Mir doch egal. Ich will nicht, dass du gehst.“ Ich stellte mich in die Tür und versperrte ihm so den Weg. „Aber ich muss.“ „Ist es wegen dem, Ich liebe dich? Das hab ich doch schon öfters mal gesagt!“ Ich bekam langsam Angst, dass er mich vielleicht doch gar nicht so sehr mag wie ich dachte. In mir stieg Panik auf und ich konnte einfach nicht anders. Ich musste ihn einfach küssen. Zum einen aus Angst, weil es vielleicht die letzte Gelegenheit wäre seine Lippen auf meinen zu spüren. Zum anderen wollte ich das Er wieder zu dem lieben und Mitfühlenden Zack wird und meine romantische Ader sagt mir das das so klappen müsste! Zack verspannte sich und ich hoffte aus tiefsten Herzen, das es vor Überraschung war und nicht vor Ekel. Nach ein paar Sekunden vergrub er seine Hände in meinen Haaren und erwiderte meinen Kuss mit solch einer Leidenschaft, die all meine Zweifel wegfegte. Ich lächelte in unseren Kuss hinein und vergrub meine Hände in seinem T-shirt. Mein Herz machte wilde Sprünge und dabei so viel Krach, dass die Gefahr bestand, dass er es hören würde. Ich schwebte auf Wolke 7. Zack packte mich an den Hüften und hob mich hoch. Ich schlang meine Beine um seine Hüften und er ging auf mein Bett zu. Wir unterbrachen unseren Kuss nicht für eine einzige Sekunde. Doch vor dem Bett blieb er stehen und löste sich von meinen Lippen. Ich wollte nicht, dass er aufhörte. Doch er lächelte mich nur verführerisch an und warf mich dann auf mein Bett. Er legte sich neben mich und fing an mit meinem Haar zu spielen. „Wenn du mich so bittest dann werde ich wohl noch ein paar Minuten bleiben müssen.“ „Nicht ein paar Minuten die ganze Nacht.“ ich gab ihm einen Kuss. Bei meinen Worten riss er die Augen auf und schaute mich wie ein verbeultes Auto an. „Und was ist mit deinem Bruder?“ Ich schüttelte den Kopf. „Dem kann das doch egal sein!“ Ich kuschelte mich in seine Arme. „Aber du willst doch jetzt nicht.“ Er stotterte ein wenig vor sich rum, was ich ja mal mega süß fand. Ich musste anfangen zu lachen. Ich war so glücklich. „Nein will ich nicht. Ich liebe dich, aber nicht heute. Es soll perfekt werden. Ein perfekter Tag weißt du? Und na ja dieser Tag war alles andere als perfekt. Ich will nur in deinen Armen einschlafen.“ Er küsste mich und drückte mich ganz fest. „Ich liebe dich mein Engel.“ Mein Herz wurde ganz warm bei seinen Worten. Ich weiß nicht, wie lange wir einfach nur schweigend Arm in Arm da lagen. Wenn es nach mir ginge hätte es eine Ewigkeit andauern können, aber irgendwann sind wir dann doch aufgestanden. Schließlich hatte ich ja morgen noch Schule und er wahrscheinlich auch.
Sie darf nichts erfahren!
Eine schmerzliche Wahrheit ist besser als eine Lüge.
Ich konnte sie gestern Abend einfach nicht allein lassen. Ich wollte, doch als sie mich dann auch noch küsste, musste ich einfach hier bleiben. Dieses Mädchen hat die komplette Kontrolle über mich. Ich kann nicht mehr klar denken, wenn sie mich mit ihren klaren Augen anschaut. Mich plagt ein schlechtes Gewissen und das zurecht. Wie konnte ich ihr das antun. Was stimmt nicht mit mir und vor allem was stimmt nicht mit Becca? Was ist zwischen den beiden vorgefallen. Ich muss es wissen und ich muss mir langsam eingestehen, dass ich mich wirklich in Kyara verliebt habe. Ich muss sie irgendwie von Becca fernhalten. Ich weiß, dass ich sie nicht für immer anlügen kann, aber für den Moment muss es sein. Kyara würde das nicht verkraften und sie würde mich hassen. Okay zu Recht, aber mir ist der Gedanke zu wieder. Ich will nicht, dass sie wegen mir weint. Ich will nicht, dass sie sich was wegen mir tut. Ich will mit ihr zusammen sein, sie glücklich machen. Warum ist mir das nicht schon viel früher klar geworden? Sie sieht so friedlich aus, wenn sie schläft. Ihr Gesicht ist wunderschön am liebsten würde ich sie jetzt einfach wach küssen aber das würde sie aufwecken und das wollte ich nicht. Ganz langsam und so leise wie ich nur konnte kletterte ich aus dem Bett ins Bad. Ich klatschte mir schnell etwas Wasser ins Gesicht und machte mich dann auf den Weg zur Küche. Wo war die nochmal gleich. Ach ja die nächste Tür rechts. Ich hatte eigentlich gehofft alleine zu sein, aber Alec saß in der Küche und starrte aus dem Fenster, als er mich bemerkte, verfinsterte sich sein Blick ein wenig. Na toll. „Warum bist du nicht oben bei meiner Schwester und verdrehst ihr weiter den Kopf? Ich setzte mich zu ihm an den Tisch. „Ich weiß du magst mich nicht, aber ich liebe deine Schwester!“ In Gedanken fügte ich noch hinzu das ich in Zukunft nie wieder etwas machen würde, was sie verletzen könnte. Er schaute mich an als würde er mich am liebsten erwürgen. „Ich hoffe, dass es wahr ist, was du da sagst, denn Kyara mag dich auch sehr gerne. Ich will nicht, dass sie verletzt wird, also nimm dich in acht!“ Ich nickte. Ich wusste einfach nicht was ich hätte antworten sollen. Mein Gewissen brachte mich jetzt schon fast um. „Was willst du jetzt eigentlich hier?“ Er sah mich fragend an. „Ich wollte Kyara Frühstück ans Bett bringen, weil der Tag gestern doch so anstrengend war, dachte ich mir ich heiter sie gleich am Morgen ein bisschen auf.“ Ich fand meine Idee eigentlich sehr gut. Sie wird sich bestimmt freuen. Außerdem könnte ich mein Gewissen so ein bisschen ruhigstellen. „Hm sie wird sich bestimmt freuen. Nimm dir, was du brauchst. Ich bin dann weg. Kannst du sie vielleicht zur Schule bringen?“ „Hatte ich eh vor.“ Er verschwand durch die Tür und ließ mich alleine. Schnell suchte ich mir alles zusammen, was ich brauchte, und packte es auf ein Tablett. Zum Glück schlief Kyara noch, als ich in ihr Zimmer ging. Ich stellte das Tablett auf ihren Nachtisch und legte mich zu ihr. Ganz vorsichtig küsste ich sie auf den Mund. Immer und immer wieder. Ich hörte nicht auf selbst, als ich schon genau wusste, dass sie schon längst wach war. Sie fing an zu grinsen und ich tat es ihr gleich. „Schau mal mein Engel. Was ich dir mitgebracht habe.“ Ich zeigte auf das Tablett und ihr Augen fingen an zu glänzen. „Womit hab ich das denn verdient?“ „Du hast alles verdient was du dir je gewünscht hast!“ Ich kam mir vor, wie in einem dieser ekligen Schnulzen Filme die ich wie die Pest hasste, aber das war mir in diesem Moment so was von egal. Wir frühstücken zusammen und machten uns dann fertig. Ich war so glücklich das mein Plan aufgegangen ist und sie den ganzen Morgen strahlte wie die Sonne. Ihr Lächeln wo so unbeschreiblich schön. Leider bekam man es viel zu selten zu sehen. „Ist Alec schon weg?“ Fragte sie, als sie die leere Garderobe sah. „Ja ist er wir haben uns heute Morgen in der Küche getroffen er hat mich gefragt, ob ich dich zur Schule fahren könnte.“ Sie schaute mich nun leicht misstrauisch an, was ich auch voll verstehen konnte. Immerhin hasst ihr Bruder mich und ich erzähl dann nicht das wir miteinander gesprochen haben. „Ahja. Hat er noch was anderes gesagt?“ „Nein nichts Wichtiges.“ Dann fing ich an zu lächeln und legte meinen Arm um ihre Hüfte. „Nur dass er mir die Hölle heißmacht, wenn dir was passiert.“ Sie sah mich erschrocken an. „Das hat er gesagt?“ Ich nickte und gab ihr einen Kuss. „Ja hat er, aber das ist nicht weiter schlimm. Ich hab damit Verständnis. Du bist die Einzige, die er an Familie noch hat!“ Wir gingen Arm in Arm zu meinem Motorrad. Bevor wir aufstiegen, meinte sie dann noch: „Wahrscheinlich hast du recht.“ In den Kram passte ihr das trotzdem nicht. Sie wollte, dass ihr Bruder mich mag, aber ich glaube das wird so schnell erstmal nicht passieren. Besonders weil sich jetzt auch schon wieder mein schlechtes Gewissen meldete. Kyara vertraut mir und nimmt mich in Schutz vor ihrem Bruder, die einzige Familie, die sie noch hat. Und ich Vollidiot betrüge sie mit dem Mädchen, das zuvor mit ihrem Exfreund geschlafen hat. Wieso konnte ich mein Hirn nicht früher einschalten. Man hätte sich doch denken können, dass das ein Teil Beccas Plans war.
Tag der Veröffentlichung: 15.08.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch all meinen Lesern und den Leuten die mich ermutigt haben es zu schreiben.