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Big City


Berlin

Eine Weltmetropole mit unendlich vielen Facetten, die sich über eine gewaltige Fläche erstreckt und alle Kulturen beherbergt und ihnen Unterschlupf gewährt.
Für die einen ist Berlin das Party Paradies schlecht hin, wo man jeden Abend aufs neue in einem der unzähligen Clubs, einer von hunderten Bars oder auch auf jede menget privaten Parties das Leben genießen und feiern kann. Für die Anderen ist diese Stadt ein Ort um sich zu verwirklichen. Sei es seine eigenen kreativen Ideen zum Beruf zu machen oder sich in zahllose Projekte einzufügen und so ein Teil der Berliner Welt zu werden, die auf jeden fall eine ganz eigene ist.
Zu guter letzt gibt es natürlich wie auch in jeder anderen Stadt, die Menschen, die hier ihren Alltag leben. Sie arbeiten, haben eine Familie oder auch nicht und haben sich diese Stadt einfach wegen einer größeren Jobvielfalt oder ähnlichem ausgesucht.
Wenn man als nicht Berliner in diese Stadt kommt, könnte es einem so vorkommen, als herrscht hier eine gewisse Gleichgültigkeit. Und das ist auch so.
Radfahrer benutzen die Gehwege, Menschen stellen ihr Auto mitten an einem Zebrastreifen ab oder es wird in U-Bahnstationen schon mal eine Kippe angeheizt, obwohl hier Rauchverbot herrscht.
Die Menschen hier sehen vieles nicht so eng, wie man es aus anderen Orten gewöhnt ist, was oft nicht wirklich ein Nachteil ist. Denn nur wer locker und ohne Hindernisse lebt, kann das Leben genießen. Und wenn wir ehrlich sind, legen wir uns alle gerne mal selbst Steine in den Weg.

Abgesehen von viel Geschichte und der verschiedensten Architektur, hat diese Stadt eine große Auswahl an Interessanten Menschen zu bieten. Ganz egal ob man jemanden kennenlernt, der eine sehr eigenartige Lebensphilosophie verfolgt und sich selbst als Lebenskünstler bezeichnet, oder ein Mann, den man kaum versteht, an den Tisch kommt, um eine Zigarette fragt und dann mit unglaublich guter Laune etwas von Träumen und den schönen Dingen des Lebens erzählt, weil er jeden zu lieben scheint.

Besonders interessant finde ich allerdings den Berliner Style in Hinsicht auf Bekleidung. Das Wort vintage wird hier sehr groß geschrieben und gelehrt wird wohl, dass knallenge Jeans gerne eine Symbiose mit oversized Oberteilen eingehen, was eine sehr interessante Mischung ergibt. Aber auch abgesehen von dieser Kombination sind vor allem viele junge Berliner so angezogen, wie sie sich das wohl vorstellen. Hier gibt es keine Tabus und Stilbruch scheint hier nicht zu existieren, denn hier ist alles Mode was gefällt. Vermutlich ist auch diese enorme Stilvielfalt die in dieser Stadt herrscht zusammen mit der Kreativität und der Menge an kreativen Menschen, die ihre Träume leben, ein nicht ganz unbeachtlicher Grund, warum Berlin immer mehr ins Rampenlicht der internationalen Modeszene rutsch und die Fashion Week hier mehr und mehr an Wert und Beachtung gewinnt.

Bei einem ausgedehnten Entdeckungstripp durch die Stadt findet man eine Fülle an Graffiti und ähnlichen Ausdrücken fragwürdiger Eingebungen, die wohl in den ersten Sekunden nicht auf viel Verständnis stoßen. Nach eingehender Betrachtung jedoch, ist in einem geringen prozentuellen Anteil dieser zur Schau gestellten Leidenschafts- und Kreativitätsausbrüche wirklich etwas schönes zu erkennen. Sei es eine Frau die in einer sehr ausdrucksstarken Pose inszeniert wird oder einfach ein Muster in dem viel Fantasie steckt. Ohne diese Werke wäre Berlin wohl nicht Berlin.

Im Großen und Ganzen ist Berlin eine Stadt, in der sich Schwarz und Weiß sehr nahe kommen, wo man trotz dem Fekalgeruch der abundzu aus einem Kanaldeckel an die Oberfläche gelangt, doch noch ein Charme entdeckt, ein Mekka für Kreativität und Leidenschaft und ein Ort an dem man lächeln kann, wenn man unabsichtlich mit der Straßenbahn fünf Stationen zu weit gefahren ist.

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Tag der Veröffentlichung: 23.06.2012

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