Cover

Vorwort




Liebe Leserin! Lieber Leser!


Hierbei handelt es sich nicht um keinen gewöhnlichen Roman oder eine Autobiografie wie man sie kennt. Dieses Buch ist eher eine besondere Mischung aus Tagebuch und Biografie und ergibt schlussendlich eine bösartige Satire über gewisse Abschnitte meines Lebens.
Von liebevollen Abschnitten, bis hin zu makaber hasserfüllten Storys ist hier alles enthalten was das Leben so zu bieten hat.
Manch einer würde die Geschichten als maßlos übertrieben und unrealistisch empfinden, jedoch ist davon nichts aus der Luft gegriffen. Es handelt sich also um Ereignisse, die ich unbedingt festhalten musste.


Nebenbei möchte ich allen danken, die mir den Stoff zu dieser Lektüre geliefert haben und natürlich den Menschen, die mich bei dieser Kreation unterstützt haben.


Doch jetzt werde ich nicht länger herumquatschen und wünsche gute Unterhaltung.

Schlimm - Schlimmer - Wir


Wir leben in einer Welt voller Sorgen, Zweifel, Unsicherheit und Problemen.
Die Medien beeinflussen uns in vielen Dingen des Lebens und wir haben in vielerlei Hinsicht nie genug.
Ein besonders gutes Beispiel ist der Drang immer gut auszusehen und immer alles perfekt zu machen, in der Angst anderen könnten kleine Fehler und Makel auffallen und das wiederum könnte uns in ein schlechtes Licht stellen.
Ist das aber ein Grund uns in unserer Lebensqualität so einschränken zu lassen und uns stress zu machen, der in jeder Hinsicht absolut unnötig ist?
Natürlich ist es nur positiv ein gepflegtes Äußeres zu haben aber viele entwickeln eine wirklich dranghafte Disziplin.
Das ist ein Punkt an dem ich bis heute gescheitert bin und noch immer nach Perfektion strebe.


Auch in meinem Leben habe ich einiges gesehen, auch vieles durchgemacht und teilweise Dinge erlebt und Fehler gemacht über die ich noch heute nachdenke.
Meine Eltern haben sich schon kurz nach meiner Geburt getrennt und ich bin hauptsächlich unter weiblichem Einfluss aufgewachsen was auch möglicherweise der Grund für meine Homosexualität ist und da ich mich natürlich nicht mehr an alles erinnern kann halte ich mich in diesem Teil wohl eher kurz.
Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen und habe meinen Vater damals so gut wie alle zwei Wochen gesehen wenn es gerade nicht wieder eine Gerichtsverhandlung gab weil er den Unterhalt nicht bezahlen wollte bzw. immer wieder um eine Herabsetzung angesucht hat, was ehrlich gesagt unser Verhältnis nicht gerade gefördert hat oder wenn er mich nicht vergessen hat und ich oft ein paar Stunden wartend wo stand, in der Hoffnung, mein Vater würde gleich auftauchen.
Außerdem habe ich viel Zeit bei meiner Tagesmutter verbracht, da meine Mutter selbstständig war und viel arbeitete um uns den Lebensstandard zu ermöglichen den sie uns bieten wollte.
Meine Mutter ist eine wundervolle Frau. Ihre Kinder stellt sie weit vor sich und ist stets bemüht ihnen alles zu ermöglichen. Sie ist stark, smart, humorvoll und für wirklich vieles zu haben. Sie ist und bleibt die Person in meinem Leben, an der ich festhalte, egal in welcher Situation und wenn es irgendein Problem gibt, ist sie mit Rat zur Stelle. Ich bin dankbar, so eine Mutter zu haben und dadurch ist es aber auch garnicht so leicht Fehler zu machen, da ich sie auf keinen Fall enttäuschen möchte.

Als ich fünf Jahre alt war, heiratete meine Mutter erneut und ich bekam eine blonde, blauäugige kleine Schwester namens Lisa.
Die Zeit verging und Lisa und ich erlebten viele lustige, zugleich auch dumme und traurige Momente gemeinsam die uns mal mehr und mal weniger aneinanderschweisten und Geschichten entstanden über die wir noch heute lachen.
Meine Schwester ist das komplette gegenteil von mir. Sie ist schrill, etwas crazy und doch sehr emotional. Und auch wenn wir komplett andere Lebenseinstellungen haben, macht sie das erst zu dem Menschen den ich als meine kleine Schwester liebe.


Wir waren jung und dumm, was uns dazu trieb jede menge Blödsinn zu machen was aber doch in der Kindheit auch üblich ist, jedoch wohl nicht auf unserem Niveau was bedeutet… Zerstörung!
Bereits die Puppen meiner Schwester Lisa haben wir verstümmelt wie es Hannibal machen würde. Köpfe wurden abgesägt, Beine und Arme abgerissen und der Torso wurde verbrannt. Einmal nahmen wir es auch zum Projekt, eine Puppe genau so herzurichten wie Chucky die Mörderpuppe. Und ja es funktionierte. Erst wurden die Haare geschnitten und dann mit kupferfarbiger Tönung bearbeitet, anschließend wurde ein Auge Entfernt und ein paar Wunden in das Gesicht geschnitten. Die blaue Latzhose und ein Messer, das wir der Puppe in die Hand klebten vollendeten das Bild. Meine Schwester konnte zwar eine Zeit lang nicht schlafen aber der Spaß war es uns wert.

Bereits bei unserem ersten Urlaub in Italien am Campingplatz haben wir alle Tabus gebrochen und schamlos die Vorhänge in unserem Wohnwagen abgerissen und wieder aufgehängt was uns tierischen Spaß machte, so dass wir mit dem Lachen gar nicht mehr aufhören konnten und natürlich gehört es auch dazu im Bett zu springen bis es durchbricht. Jeden Abend aufs neue musste die Einrichtung drann glauben. Als alle ins Bett gegangen sind, sprangen wir so heftig im Bett herum, dass der ganze Wohnwagen am wackeln war. Weiters wurde auch der Wischmop nicht verschont, denn Lisa schlug ihn gegen die Wohnwagenwand und brüllte dabei den Namen meiner Tante Olga, denn so taufte sie den Mop der minutenlang immer und immer wieder an die Wand klatschte.
Frühreif oder nicht wir gingen in den Ort und fanden einen Automaten bei dem man durch das Einwerfen von zwei Euro eine String-Tanga herausbekam und nein bei einem blieb es natürlich nicht doch was dann mit diesen Briefmarken die man Unterwasche nennt passierte weiß ich nicht mehr. So wie ich uns kenne, haben wir sie wohl irgendwo angezündet oder ähnliches.
Natürlich gehören auch Ausflüge zum Urlaub, wenn man sich schon in einem anderen Land aufhält. Ein besonders erwähnenswerter war der zu einem Outlet-Center.
Genüsslich schlenderten wir durch die Hallen die voller Markenklamotten waren und begutachteten die Ware. Doch auf einmal merkte meine Schwester, dass ihr die Tintenfische vom Vorabend ganz und garnicht gut taten.
Sie musste sich übergeben, doch weit und breit keine Toilette zu sehen. Es war zu spät, in ihrer Eile fand sie den Weg in die Boss abteilung und veredelte die Anzüge mit ihrem Mageninhalt. Das war eine Sauerei und die Ware war natürlich hinüber. Schnell suchten wir das Weite, beim Auto jedoch das nächste Problem. Meiner Mutter wird selbst schlecht, wenn sie jemandem beim Kotzen zusieht und das brachte sie also am Parkplatz auch zum Brechen. Das nennt man dann wohl einen gelungegen Ausflug. Den restlichen Tag verbrachten unsere Opfer nur mehr im Bett.
Zwei Wochen später, der Urlaub war vorbei und wir traten unseren Heimweg an. Gerne furhen wir nachts, da die Straßen relativ leer waren. Doch ungefähr nach der halben Strecke bekamen wir alle etwas Hunger, der stärker und stärker wurde. So entschlossen wir uns zu McDonald's zu fahren um eine Kleinigkeit zu holen. Um aber nicht zu viel Zeit zu verlieren, war McDrive die beste Lösung.
Nur wer hätte gedacht, dass der Wohnwagen dafür zu groß ist.
Mitten auf dem Weg zum Schalter bemerkten wir das aber erst, als der Anhänger schon beim Gasgeben am Ausgabehäusßen zerrte. Die Bedienung wurde vermutlich etwas durchgeschüttelt und der Laden massiv beschädigt. Schreiend sprang die Angestellte vor ihrem Fenster herum und schlussendlich folgte ein schwieriges Ausparkmanöver rückwerts.
Wir hatten also einiges an Zeit verloren und zum Glück meinte der Manager der Filiale, dass wir fahren sollten und ihre Versicherung kommt dafür schon auf.

Unser skandalösester Urlaub war jedoch der in Altenmarkt wo wir mit Oma Fiona, welche die Mutter unserer Mutter ist und Oma Rene, die wohl nur eine gute bekannte ist, wir jedoch als unsere Oma bezeichneten und mit den zwei anderen Enkelkindern von Oma Rene in einem kleinen Hotel eine Woche verbrachten. Keiner weiß wie Kinder im Alter von sieben bis 12 Jahren auf solche Schweinereien kommen, bei denen mir heute schlecht wird wenn ich es mir vorstelle.
Der große Fehler war wohl, dass uns die beiden Omas zu viert in einem Zimmer schlafen ließen während sie sich ein anderes teilten und das in einem Hotel wo es ein zentrales Staubsauger System gab, was bedeutet, dass steckdosenähnliche Anschlüsse in der Wand sind wo nur mehr der Schlauch angeschlossen wird und alles läuft am Dachboden zu einem Staubsauger durch die Wände zusammen wenn ein Mechanismus beim öffnen der Dose den Sauger aktivierte.
Es begann damit dass wir Toilettenpapier und Seifen, die wir aus anderen Zimmern entwendeten, in die Sauganlage steckten, was auch noch keine Probleme gab doch dann wurde es heftig.
Da die Toilette besetzt war, beschloss meine Schwester Lisa in dem Mülleimer zu scheißen was damals für uns schon an Komik grenzte doch um der ganzen Sache noch die Krone aufzusetzen, schleuderte sie den fix eingebauten Hotelföhn an die Wand, bis die hintere Abdeckung sich löste und stecke schließlich ihre eigene Scheiße in den Föhn und verschloss ihn wieder, was aber bereits am nächsten Tag fatale Folgen hatte denn das andere Mädchen, das die Aktion nicht mitbekommen hatte wollte sich nach dem Duschen die Haare föhnen.
Sie legte den Schalter um und blitzartig schoss Rauch aus dem Haartrockner da die Scheiße direkt auf den Heizdrähten auflagen.
Während sie total geschockt den Föhn fallen ließ, gingen wir drei, die davon wussten in die Knie und konnten uns vor Lachen nicht halten. Was aber mit dem verbrannten Geruch im Zimmer, das dürfte doch keiner merken, also beschlossen wir spontan Eistee auf den Teppichboden zu schütten um dem Raum einen anderen Geruch zu geben der den nach verbrannten Fäkalien überdeckt.
Und ob man es glaubt oder nicht, die Idee mit der Scheiße hat uns andere wohl auf die Idee gebracht mal gepflegt auf den Teppichboden zu kacken und das ganze Zeug in die Sauganlage zu lassen. „Flop, Flop“ ging es und der Staubsauger erfreute sich an unserem "Stuhl" wie man das ja so schön nennt.
Die ganze Woche lang haben wir immer wieder alles in die Anlage gesteckt von Toillettenpapier über Obst bis hin zu Scheiße und Pisse, weil es meiner Schwester offensichtlich Spaß machte, die Dose zu öffnen und mit ihrem Strahl in die Öffnung zu zielen. In unserem Zimmer hat es bestimmt schon gestunken wie in einem Stall, schließlich ist es nicht ungewöhnlich, dass sich auch manchmal die Blase etwas entleerte, wenn man auf den Boden kackt und ja Teppichböden nehmen doch alles gerne auf was man so „fallen lässt“.
Immerhin hatte die Putzfrau was die Toilette anging nicht viel zu putzen, da wir diese ja kaum nutzten.
Doch bereits am Abend vor unserer Abreise funktionierte die Sauganlage nicht mehr. Scheinbar waren die Rohre so verstopft, dass keine Saugleistung mehr zu spüren war. Logischerweise versetzte uns das in Panik und wir suchten den Sauger, konnten jedoch nichts tun außer am nächsten Tag in der Früh auf die Abreise drängen um zu verhindern, dass die ganze Scheiße auffliegt bevor wir verschwunden waren. Nur Oma Rene blieb noch einen Tag länger und sie erzählte uns eine Woche später was passierte als wir in Windeseile das Hotel verlassen haben.
Natürlich merkte das bereits an diesem Morgen das Reinigungspersonal.
Die Hotelbesitzer mussten einen Dienst holen, da sie sich selbst nicht mehr zu helfen wussten und der wiederum fuhr mit einer speziellen Spirale in die Rohre um die Verstopfung zu lösen und als er damit fertig war, stand er vor einem Meter hohen Haufen mit all den Dingen die wir so zu sagen aufgesaugt haben.
Zum Glück aber haben die Besitzer uns nicht angezeigt da sie meinten es sind ja nur Kinder.
Heute jedoch frage ich mich beim Gedanken daran wie man auf solche Ideen kommt, muss aber doch etwas schmunzeln…

Das schwule Leben


Kurz nach meinem 15. Geburtstag entdeckte ich das schwule Leben für mich.
Ich besuchte ein Gymnasium in der Umgebung der Stadt. Es hatte einen Ausgezeichneten Ruf, nur hat mir der im Nachhinein wohl nicht viel gebracht. In meiner Freizeit wühlte ich mich erstmals durch die Gay online community welche mir zahlreiche Verehrer und Angebote auf Dates eröffnete, die ich aber zum größten Teil nicht wahrgenommen habe, da ich in diesem Fall ja noch vollkommen unerfahren war. Bis ich dann in einem ganz anderen Forum auf mein erstes Date traf.
In einer Diskussion, wer doch einen gewissen Möchtegern-Promi süßer findet, lernte ich David kennen, mit dem ich mich auch kurzerhand zu einem Kinobesuch verabredete.
Ich war am besagten Abend sowas von nervös was auch gerechtfertigt war, da er schon Erfahrung hatte und ich nicht und als ich ihn auf mich zukommen sah, bekam ich eine Gänsehaut und brachte wohl nicht viele Worte heraus. Er war ungefähr so groß wie ich, hatte blonde Haare, die schräg ins Gesicht fielen, blaue Augen und ein Piercing an der Unterlippe. Ich hatte noch nie eine genaue Typ-Vorstellung wie mein Partner aussehen soll, aber er hat mir gefallen. Doch während dem Film dachte ich mir die ganze Zeit was ich sagen könnte usw. usw. doch dann spürte ich seine Hand auf meiner und mein Herz schlug schneller als je zuvor, denn ich wusste nicht wie ich damit umgehen sollte. Dieses Gefühl ist eines von denen, die man schwer beschreiben kann. Er berührte mich so sanft, doch ich empfand diesen leichten Hautkontakt als so intensiv. Es war neu für mich und ich hätte nie gedacht, dass ich es so empfinde. Es War eine Mischung aus Freude und doch Unsicherheit. Doch dann war der Film auch schon zu ende und wir spazierten noch ein wenig durch die Gegend, was mich aber auch verunsicherte weil ich ja nicht wusste was er mit mir vorhatte. Ungefähr 20 Minuten später blieben wir bei einer kleinen Parkbank neben der Mur stehen und ich setzte mich. Wir haben ein paar Minuten über Gott und die Welt geredet, da kam er auf die Idee sich zu bedanken, dass ich ihn auf den Film eingeladen habe und küsste mich, aber mit offenem Mund und ich habe bis zu dem Moment noch nie einen Zungenkuss erlebt, was mich wieder völlig überfordert hat. Doch nach und nach funktionierte es und wir standen im Winter bei Minusgraden sicher zwei Stunden in der Kälte und küssten uns. Ständig hatte er seine Hände unter meinem Trenchcoat, da er zum einen kalte Hände hatte und zum anderen wohl einfach Körperkontakt wollte. Das war also meine erste Erfahrung was „schwule Zärtlichkeiten“ angeht. Doch bereits am nächsten Tag zeigte sich, dass es wohl das einzige Mal mit ihm bleiben würde, denn er behauptete er hatte das Gefühl, dass ich ja sowieso nichts Festes suche, was totaler Schwachsinn war aber okay ich habe es nach ein paar Tagen nachdenken so hingenommen und akzeptiert.
Kurz darauf gab er mir die Nummer von einem seiner ex lover, was sich aber schon nach den ersten fünf Minuten Unterhaltung als unmöglich erwies. Ich war mit diesem Typen, der schulterlange, geglättete Haare hatte und mehr Make-up trug als ein Mehlbeutel an Gewicht hatte, verabredet. Als wir was trinken gehen wollten, kamen zwei Freundinnen von ihm dazu. Sie zeigten sich alle gegenseitig den Mittelfinger und meinten dazu „willst du dich draufsetzen?“. Das wurde schnell zu viel. Und so endete das, bevor es angefangen hat. Außerdem erfuhr ich ein Jahr später, dass er sowieso nach Köln gegangen ist um dort anzuschaffen oder der Gleichen, was natürlich nur ein weiteres Argument gegen diese Person war.


Kurz darauf lernte ich den Nächsten kennen mit dem ich es auch versuchte obwohl ich von seiner Vorstellung von Körperhygiene nicht wirklich viel hielt. Für unser erstes Date verabredeten wir uns im Kino und der Abend lief recht gut. Wir unterhielten uns gut und so führte es dazu, dass wir es versuchten und bereits nach wenigen Tagen zusammen waren. Er liebte es, wenn ich ihn von der Schule abholte, weil er unglaublich gerne mit mir angegeben hat. Auf jeden Fall war er ein netter Typ, aber er hatte sehr schlechte Zähne, Mundgeruch, fettige und schuppige Haare und Deos waren ihm bestimmt zu teuer. Einmal übernachtete er bei mir und ich hatte das dringende Bedürfnis die Bettwäsche am nächsten Tag zu verbrennen. Ich konnte das nicht mehr ertragen und nach gerade mal 14 Tagen war auch dieser Zug wieder abgefahren weil ich mich nicht wohl fühlte.
Gut für schiefe

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 22.06.2012
ISBN: 978-3-86479-842-9

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