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Völlig genervt zog Mike seine Turnschuhe an. Aus seinen Lautsprecherboxen dröhnte lautstark Iron Maidens „The Number of the Beast“. Seinen Eltern waren wieder einmal in ihrem Kleingarten.
„Kann Rüdiger seinen 19. Geburtstag nicht wie andere feiern, immer hat der so blöde Ideen?“ schimpfte er lautstark in seinem Zimmer. „Kaffee und Kuchen ist doch etwas für Omas und Opas, aber nichts für einen 18-jährigen wie mich!“
Schnell zog er seine Jeansjacke an und stellte seine Anlage aus. Dann nahm er seinen Schlüsselbund und machte sich auf den Weg zu Rüdiger. Als dieser die Tür öffnete, gratulierte er ihm sofort.
„Komm herein Mike, Stephan und Volker sind schon da! Möchtest du ein Bier?“
Mike trat ein. „Dachte, es gibt Kaffee und Kuchen?“
„Spinnst du, wollen uns doch nicht vergiften! Mein Opa und meine Oma sind auch da, für die ist das in Ordnung!“ Mike warf seine Jacke über Rüdigers Bürostuhl und begrüßte Stephan und Volker. Nach dem dritten Bier meinte Rüdiger: „Habt ihr Lust, aufs Frühlingsfest zu gehen?“
Volker und Stephan stimmten zu. Mike, der eigentlich keine Lust dazu hatte, ging notgedrungen mit. Ziellos marschierten sie auf dem Frühlingsfest herum, viele fremde Gesichter zogen an ihnen vorbei. Ein Duft von Zuckerwatte und gebrannten Mandeln lag in der Luft. Plötzlich hörten sie laute Musik, die von einem Autoscooter zu ihnen herüber scholl.
„Hey Mann, wollen wir zusammenlegen und gleich 50 Chips kaufen,“ rief Rüdiger begeistert aus. Eigentlich hatte Mike auch dazu keine Lust, aber stimmte trotzdem zu, weil er kein Spielverderber sein wollte. Rüdiger sammelte das Geld ein, kaufte die Chips und verteilte sie an alle. Nachdem jeder sich einen Autoscooter ergattert hatte, ging die wilde Fahrt auch los. Zur dröhnenden Discomusik fuhr Mike wie ein junger Gott. Sein Scooter nahm richtig Fahrt auf, ganz knapp raste er an Rüdiger vorbei, Stehpan wollte ihn seitlich rammen, doch reaktionsschnell wich er aus. Immer schneller wurde er, fuhr haarscharf an Volker vorbei. Laut lachend überholte er Rüdiger, der mit Stephan zusammen gestoßen war. Niemand schien ihn aufhalten zu können, schon zwei Runden hatte er ohne Zusammenstoß überstanden, die Welt raste nur so an ihn vorbei. Seine wilde Fahrt ging ungestört weiter. Wieder wich er Rüdiger in letzter Sekunde aus, der versuchte hatte ihn zu rammen und fuhr mit voller Wucht auf einen plötzlich vor ihm stehenden Scooter rauf. Fast wäre er heraus geflogen, so stark war der Aufprall. In dem Scooter saß ein Mädchen mit langen, blonden Haaren. Sie drehte ihren Kopf zu ihm herum und lachte ihn an, dann fuhr sie weiter. Plötzlich schien alles sich verändert zu haben, die Welt schien plötzlich um ihn herum zu stehen, dieses strahlende Lächeln ging ihm nicht mehr aus dem Kopf: Es gab einen gewaltigen Knall und Rüdiger war lachend gegen ihn gefahren. Doch seine Augen suchten nur sie, wo ist der Traum geblieben, fragte er sich, während er wieder los fuhr. Wieder knallte es und Stephan hatte ihn gerammt. Mike konnte sie immer noch nicht sehen. Verzweifelt irrte sein Blick umher, endlich hatte er sie entdeckt und versuchte, sie einzuholen. Doch vergeblich, und dann waren auch noch zu allem Unglück seine Chips alle. Mike stieg aus uns stellte sich neben Volker, der auch keine Chips mehr hatte. Plötzlich hörte er eine Stimme rufen:“ Na, deine Chips schon alle?“
Mike nickte nur und schon war sie weiter gefahren. Sein Blick verfolgte sie.
„Hey Mike, wir wollen weiter !“ rief Rüdiger ihm zu, der gerade zu ihnen gestoßen war.
„Wollen wir nicht noch etwas hier bleiben?“ meinte Mike.
„Nee, ich habe Durst und Stephan möchte ne Bratwurst!“
Mikes Blick suchte noch einmal den Autoscooter ab, doch das Mädchen schien auch verschwunden zu sein. Gerade, als er Rüdiger folgen wollte, tauchte sie plötzlich neben ihm auf.
„Wollen wir uns nachher hier noch mal treffen, meine Bekannten wollen weiter!“ sprach sie ihn an.
Mike nickte nur, dann war sie schon wieder weg. Ihre blauen Augen sah er immer noch vor sich. Er ärgerte sich über sich selbst, warum hatte er keine Uhrzeit ausgemacht, wie konnte er nur so Blöd sein. Menschenmassen schoben sich an ihnen vorbei und dann war sie plötzlich neben ihm. „Hallo, kann ich mit euch kommen, meine Bekannten wollten schon nach Hause!“ Sein Herz schien zu springen.
„Klar, warum nicht!“ sagte Stephan und so gingen sie zu viert los, Volker war auch schon nach Hause gegangen.
„Wie heißt du denn?“
„Regina!“ Stephan schien wie verwandelt, er wich keinen Schritt mehr von ihrer Seite. In der Geisterbahn setzte er sich gleich neben sie. Mike wurde sauer auf Stehpan. Dann war es soweit, Regina wollte nach Hause. Gemeinsam brachten wir sie zu ihrem Auto, dort überreichte Stehpan ihr seine Visitenkarte. Plötzlich fiel Mike ein, dass er auch welche besaß. Seine Schwester hatte ihn total lustige zum Geburtstag geschenkt. Darauf standen ganz wichtige Telefonnummern, vom Papst, Königin Elisabeth, Ronald Reagan und zum Schluss seine eigene. Eilig überreicht er seine, alle lachten über diese Karte. Dann stieg sie in ihren weißen Polo und fuhr weg. Keiner hatte bemerkt, wie sie ihm heimlich einen kleinen Zettel zugesteckt hatte mit ihrer Telefonnummer. Sein Herz schlug ganz wild und auf dem Nachhauseweg hielt er die ganze Zeit diesen kleinen Zettel fest, wie einen kostbaren Schatz. Seine Gedanken kreisten nur um Regina und dass Stephan ihm die ganze Show gestohlen hatte. Tolle Freunde hatte er. Fast die ganze Nacht lag er wach. Am nächsten Tag, lief er Zuhause herum wie ein Tiger. Wann wäre die beste Zeit, bei ihr anzurufen? Plötzlich klingelte das Telefon, seine Eltern waren in ihrem Kleingarten. Wer sollte jetzt anrufen? Unbedarft nahm er den Hörer ab.
„Hallo, hier ist Regina!“ hörte er ihre liebliche Stimme.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.10.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
diese Geschichte widme ich Regina,die erste Liebe ist etwas besonderes.

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