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Elfenwächter

Prolog

Es war Nacht, doch alles was sie damit verband war Dunkelheit, Kälte und Stille, denn Schlaf gehörte für sie nicht mehr dazu. Schlaf war unwichtig, sinnlos und sie hatte schon seit Jahrtausenden aufgehört zu träumen. So war es auch diese Nacht, die wie alle anderen auch, einfach an ihr vorbeirauschte. Sie blickte mit leeren Augen in den schwarzen Nachthimmel. Dies war überflüssig, da in Vestjelia schon lange keine Sterne mehr schienen.
Es wehte ihr eine leichte Brise ins Gesicht, als sie sich aufsetzte. Ihre silberfarbenen Haare wirkten wie ein heller Punkt in der düsteren Landschaft. Der Wind zerrte an ihrem Haar und gab ihre langen, spitzen Ohren frei, die genau so hell waren wie ihre Haut. Doch das konnte sowieso niemand sehen, was auch nicht ungewöhnlich war und sie hier außerdem auch keiner kannte.
Dieser Ort war wunderschön, aber auch gleichsam unheimlich. Sie wurde zwar auserwählt, aber da so etwas keinen interessierte, war ihr das ziemlich egal. Sie war für die anderen nur jemand, der für alles aufkam was passierte. Sie war diejenige, der man dann die Schuld am Bevorstehenden geben würde. Und als Verstoßende galt sie schon jetzt, obwohl der baldige, sehr wahrscheinliche Misserfolg noch nicht eingetroffen war. Daher konnte sie nun eigentlich schon alles fallen lassen. Es war eine hoffnungslose Situation.
Plötzlich wusste sie, dass sie mit den Wesen der Nacht nicht mehr allein war, dass es noch jemanden hierher gebracht hatte. Sie ließ ihren Blick über die Landschaft gleiten. Es wirkte wie ein Gemälde.
Der leise, dahin strömende Fluss; das dunkle Gras; die schroffen Felsen, die
wie Speere aus der Hügellandschaft ragten und damit die niedrige
Reihe sanft abhängender Hügel unterbrach. Sie riss sich vom Anblick los
und konzentrierte sich nun wieder auf den Anwesenden, der scheinbar auf
sie gewartet hatte, als sie unaufmerksam war.
Sie konzentrierte sich wieder auf die Suche von ihm oder ihr. Dort!
Sie hatte die gesuchte Person gefunden. Sie stand versteckt in einer Felsnische und beobachtete sie. Die Konturen waren nur schwach zu erkennen, aber nicht für sie. Sie war nicht so wie die Menschen, so dumm, unaufmerksam und schon gar nicht kurzsichtig. Sie erkannte einen kräftig trainierten Mann, einen Elf.
Er lehnte gelassen an einem, für ihn scheinbar, warmen Fels. Sie dachte sich bei seiner Haltung schon, das er höchstwahrscheinlich ein richtiger Angeber war, darum schüttelte sie nur gelassen den Kopf und konzentrierte sich weiter auf ihre Gedanken. Diesen Augenblick der Unachtsamkeit nutzte der Fremde aus, den als sie sich umdrehte, stand er direkt hinter ihr, mit den Worten: „Du bist Lahel, nicht war?“ sie schaute ihn nur abfällig an und gab ihm keine Antwort. „Ich bin Emrys!“ „Mich interessiert nicht wer du bist!“ sagte sie gereizt und genervt von seiner Offenheit ihr gegenüber. Emrys lachte nur und sagte: „Du bist es, Verstoßene!“ Lahel sprang auf, nahm ihr Messer: „So nennt mich niemand!“

1.Kapitel
Sie war schon früh auf die Such nach etwas Essbarem gegangen. Die Tatsache, das sie kein Schlaf brauchte, hatte sie mittlerweile gut genutzt. Morphine hatte sich diese Arbeit sparen können, auf Jagd gehen hätte sie können, aber sie war recht vernünftig und sich der Tatsache bewusst, das es dann immer weniger Tiere geben würde, in dieser nicht sehr artenreichen Gegend. Also hatte sie sich zu einer Art Vegetarier entwickelt. Sie legte die gefundenen Beeren, Wurzel und Pilze in ihr ausgebreitetes Tuch und faltete dieses zusammen. Sie packte ihr hab und Gut zusammen und pfiff dabei ein fröhliches Liedchen. Mit den essbaren und giftigen Kräutern kannte sich Lahel über aus gut aus, da man sie schon seit der Erkenntnis ihrer Bestimmung verstoßen hatte, das war vor 4 Jahren, damals war sie noch 12Jahre alt gewesen. Das Handeln ihrer Mitelfen hatte sie damals nur als grausam und gemein empfunden, zur jetzigen Zeit, entschied sie sich doch eher zu glauben, das diese angst vor ihr hatten, angst vor dem was in ihr schlummerte.
Ihr Eremiten da sein war mittlerweile schon zur Gewöhnung geworden, am Anfang hatte sie sich immer so einsam gefühlt, aber da Yaeder sie hin und wieder besuchte, war es erträglich geworden. Auch heute spürte sie, das er schon auf dem Weg zu ihr war. Eigentlich hatte Lehl (wie die meisten sie nannten) ja vorgehabt heute weiter zu reisen, aber mit Yaeder ist das ja wirklich angenehmer. Also machte sie ein Feuer. Sie nahm die Pilze und ließ sie über dem Feuer schweben, so wurden sie gleichmäßig gebraten. Aus den Beeren machte sie einen Brei, der aus, Hyaala- und Beyaalabeeren bestand. Und da hörte sie Igyarus schon. Der große grüne Drache schwang seine Flügel ein letztes Mal und setzte dann auf dem Moosgrünen Boden auf. Sie lief auf ihn zu und streichelte ihn, das ging natürlich nur, weil er seinen Kopf herunter streckte. Dann nickte sie Yaeder zu. „Ylla Yaeder!“ Sagte sie auf der Sprache, die sie als Kind gesprochen hatte. Das bedeutete im Grunde genommen nur „Sei gegrüßt“. Er nickte ihr ebenfalls zu und sprang dann ab. „Hmm, das riecht hier ja gut. Kann ich was ab haben?“sagte der immer hungrige Elf. Sie nickte und gab ihm ein paar Pilze und dazu ein Wurzelpüree. Sie aßen zusammen und Mor wunderte sie mal wieder darüber, wie Yae so viel essen konnte und doch so sportlich und dünn, attraktiv war. Er merkte wie sie ihn musterte und lächelte. Er wusste doch, das sie an ihn gewisse Interesse hatte. Er war schon so lange in sie verliebt gewesen...Doch auch schon damals war sie verstoßen. Er war jetzt 18, er durfte also entscheiden was er tat und er verstand sich, ihr Freund zu sein. Das war jetzt sein wichtigeres Thema in seinem Leben. Nach einer Weile eines schweigsamen Moments, sagte dann lahe doch etwas: „Du, Yae, ich muss langsam los, ich hatte eigentlich heute nämlich vorgehabt weiter zu ziehen, zu dem nächst gelegenen Schutzort in Deyal. Möchtest du mich vielleicht begleiten?“ „Ich habe alles vorbereitet, wir können sofort los.“ sagte er zu ihrem erstaunen. „Aber wieso?!“ war ihre Antwort auf seine Aufforderung. „Weil ich dein Beschützer bin!“ sagte er mit einer ungewollten Erhebung der Stimme dem Ende zu. „Ach ja, stimmt, heute hast du deinen 18, hier dein Geschenk:“ Sie zog etwas aus ihrer Tasche hervor, was bei genauerem hinsehen eine Pfeife war. „E...eine Drachen- Pfeife! Aber woher? Ich verstehe nicht, wie?“ er sprach stockend. „In meiner Familie werden die 13 Schätze immer weiter vererbt, jedem das was am besten zu ihm passt. Bei mir waren meine Eltern sich sehr schnell einig, ich bekam die Drachen-Pfeifen, eine für mich, eine für meinen Beschützer, wie es in der Legende heißt, außerdem bekam ich noch das Schwert Irgrasim und den Sattel Madalias. Dazu der Stab der Ahnen.“sagte sie gelangweilt. Seine Augen weiteten sich und er war sprachlos. „Also kommst du nun oder willst du weiter so herum sitzen, als hättest du einen Geist gesehen.“ Sie eilte mit freudigen Schritten, um die vorher zusammen gepackten Sachen zu holen.

2.Kapitel
Lahel pfiff in ihre Drachen-Pfeife und Tiahar kam angeflogen. Neben Igyarus ließ er sich nieder. Seine grün blauen Schuppen schimmerten vom Sonnenlicht. „Ruhig Tiar mein Edelstein.“das sagte Lahel um den wilden und kaltblütigen Drachen zu besänftigen.

Impressum

Texte: Cover:Google-Bilder/Elfen
Tag der Veröffentlichung: 01.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch ist mir und meiner Freundin gewidmet. Sie entwickelte den Grundbaustein und mit die Grundidee, danke!

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