1.Kapitel
Die Entdeckung
Die Sonne ging gerade auf und ich war schon auf den Beinen, irgendetwas unergründliches hatte mich geweckt. Ich schaute gedankenverloren aus dem Fenster und bemerkte nicht einmal die Pracht des Sonnenaufgangs, die sich vor mir abspielte.
Meine Gedanken tauchten durch all meine Erinnerungen, ließen mich nicht einmal begreifen, was ich eigentlich dachte, so viele waren es.
All meine Gedanken untermalte jedoch ein merkwürdiges Zeichen, das wurde mit klar, als ich durch das laute Schrillen meines Weckers aus meinen Gedankengängen gerissen wurde.
Wiedereinmal wusste ich nicht worüber ich nachgedacht hatte, hatte nur noch dieses Zeichen vor Augen.
Es war ein Kreis, der durch vier Geteilt worden war. In der linken oberen Ecke starrte mich eine Katze allwissend an. Rechts daneben, setzte ein Drache zum Flug an. Darunter war eine schlaue Eule, die aber sehr hochnäsig wirkte und zu Schluss eine Maus mit einer Krone.
Ich wusste nicht was das Zeichen zu bedeuten hatte und malte es auf einen weißen Zettel, dafür, wenn ich es später brauchen würde.
Ich schaute auf meine Uhr und sah, das es erst frühe 6 Uhr waren. Da es Samstag war, musste ich an diesem Tag nicht in die Schule und zog deshalb langsam und ausgewählt mein liebstes Sommerkleid an.
Es war grün wie das Moos und am Saum und an den Ärmeln so gelb wie die Abendsonne. Meine Eltern und meine Geschwister waren noch nicht wach und ich beabsichtigte sie auch nicht aufzuwecken, deshalb schlich ich mich leise aus dem Haus.
Meine Elten kannten meine morgendlichen Alleingänge schon, deshalb hatte ich keine Angst, das sie sich Sorgen machen würden.
Ich nahm mein Safran gelbes Tuch mit, weil es draußen noch ein wenig kalt war, dann ging ich hinaus in den Garten.
Schon als kleines Kind, hegte ich dieses Ritual, ich war schon immer ein Naturkind. In engen Räumen fühlte ich mich nie wohl, auch wenn die Räume in riesig waren. Ich fühle mich in der Mutternatur einfach freier.Ich lief also in unseren Garten hinaus, Barfuß über das von Tau noch nasse und kalte Gras. Diese Kälte störte mich schon lange nicht mehr, daran hatte ich mich gewöhnt. Ich ging runter zu dem Wäldchen, das um unser gesamtes Grundstück ging. Es war ein Mischwald mit viel Moos am Boden. Nicht weit von unserem Haus entfernt, rauschte ein klarer Bach. Der aus einem Fels entspringen schien. Das Rauschen beruhigte mich und gab mir Kraft. Es war wirklich nur ein winziges Bächen, das keinen Meter breit war. Ich stand darin bis ein bisschen über den Fußknöcheln. Ich setzte mich ins weiche Moos und streckte meine Füße in das klare und kühle Wasser. Es war ein angenehmes Gefühl, die Sonne strahlte auf mich nieder und erwärmte meine Umgebung, das kalte Wasser kühlte mich dabei gleichzeitig ab.
Gedankenverloren faltete ich das Blattpapier auf, das ich aus versehen mitgenommen hatte, meine Zeichnung.
Mir kam das Zeichen irgendwie bekannt vor, aber ich kam nicht darauf woher.
Ein Vogel zwitscherte eine schöne Melodie und ich fand das so schön, das ich auch anfing zu singen, ein selbst gedichtetes Lied über Elfen und Drachen. Ich war wirklich begeistert von solchem „Fantasie Kram“, wie meine Mutter immer sagte.
„ Ich höre Musik aus dem Wald, das sind die Elfen, sie heißen den Sommer Willkommen, singen von längst vergangen Zeiten.
Ich folge diesen wunderschönen Stimmen, immer tiefer in den Wald , bin allein, niemand hört mich schreien, als das Böse mich in seinen Krallen gefangen hält, es trägt den Namen Escamyr, besiegen kann es keiner. Die Elfen fliegen weg vor Schreck grade einer will mir helfen, er ringt mit dem Tier, so könnte ich entfliehen, doch seither sehe ich jede Nacht meines Retters Angesicht, es schreit um Hilfe in der Nacht doch helfen kann ich nicht. Würde ich ihn noch einmal sehen, so würde ich helfen ihm, so wie er mir geholfen mit Escamyr.“
Ich liebte dieses Lied, obwohl es sich nicht reimte, was ich für gewöhnlich nicht toll fand. In durch das Lied verursachten traurigen Stimmung, plätscherte ich mit meinen Füßen ein letztes mal im Wasser, dann stand ich auf um wieder zurück nach Hause zu laufen.
Auf dem Weg, hörte ich auf einmal ein Lied, es kam aus dem Wald. Ich lief dem Gesang nach, lachte in mir, weil ich an mein Lied dachte. Ich kam immer näher an das Geschehen, doch als ich dann dort war, drehten sich alle Sänger um. Ich hatte Angst und wollte fliehen, sie rannten mir hinterher, dann stürzte ich und alles wurde schwarz...
2.Kapitel
Wo bin ich?
Als ich aufwachte, hatte ich fürchterliche Kopfschmerzen und mein Knöchel brannte. Ich fand mich in einer kleinen Hütte wieder, zwei besorgte grüne Augen starrten mich an und ich bekam einen riesigen Schreck. Die Augen gehörten einer schönen Frau, sie sah wirklich perfekt aus, sie hatte hohe Wangenknochen und eine Porzellanfarbende Haut.Ihre Haare waren Braun und wellig. Die Frau sagte, ehe ich etwas hätte sagen können: „Willkommen Charlotte, ich bin Araya, deine Beschützerin. Du bist hier in Sicherheit, nicht weit von deinem Haus entfernt, ich glaube Richtung Westen, wie die Menschen immer sagen.“ „Wie die Menschen?“ das war das erste was ich sagte. Denn wenn diese Frau von Menschen spricht, so als wäre sie etwas anderes, wer oder was war sie dann?
Als könnte Araya meine Gedanken lesen, sagte sie:
„ Ich bin kein Mensch, ich bin eine Elfe, genau wie du.“ Ich fing an zu lachen, denn sie sprach das ernst, obwohl sie eine Erwachsene war, das hörte sich für mich nach einem Witz an. Es ist nicht so, das ich an der Existenz zweifelte oder so, ich wünschte mir sogar innigst eine zu sein, aber mir kam das alles sehr merkwürdig vor.
Ein bisschen beleidigt sagte sie mit einem merkwürdigen Unterton in der Stimme: „Du glaubst mir nicht?! Hier dein Beweis.“ Sie holte einen Stab aus der Tasche, er ähnelte einem Zauberstab, vermutlich war er auch einer. Sie murmelte ein paar Sätze auf einer fremden Sprache, auf einmal wurde ich angehoben. Ich schrie vor Angst, ich schwebte immer höher. Dann ließ mich die Elfendame wieder runter. Sie schaute triumphierend und lächelte: „Glaubst du mir jetzt?“ Natürlich glaubte ich es und nickte deshalb, dann sagte ich mit ein bisschen zögern in der Stimme: „ Du sagtest ich wäre eine Elfe, kann ich das dann auch, Araya?“ „Bitte nenne mich doch Ary, das ist mein Spitzname, ich weiß nicht ob du es auch kannst, das hängt davon ab, woher du stammst.
Aber da heute ja dein 13. Geburtstag ist, wirst du in genau zwei Tagen wissen, ob du das auch kannst.“ Mir fiel siedend heiß ein, das meine Eltern auf mich warteten, also fragte ich: „Kann ich jetzt nach Hause ? Meine Eltern machen sich bestimmt Sorgen.“ Ary nickte und sagte: „Okay, aber wir treffen uns in zwei Tagen wieder am Waldrand hinter deinem Haus, die selbe Zeit.“ Ich nickte und eh ich mich versah, stand ich auch schon in unserem Garten. Ich rannte zu unserem Haus und innen warteten auch schon alle sehnsüchtig auf mich. Ich pustete die Kerzen aus und packte die Geschenke aus. Meine Mama wollte mir gerade gratulieren, als meine kleine Schwester Magdalena wieder quengelte und Mama zu ihr lief um sich um sie zu kümmern. Traurig nahm ich meine Geschenke und lief die Treppe hoch. Tränen rannen mir über mein Gesicht.Immer nahmen meine 3 kleinen Geschwister all ihre Aufmerksamkeit.
„Ich wünschte ich hätte einmal die volle Aufmerksamkeit meiner Eltern und Anerkennung.“ das schrie ich einfach in den Tag hinein.
Der nächste Tag verlief ohne irgend ein Vorfall, da meine Eltern arbeiteten und meine Geschwister bei ihren Freunden waren. Ich überlegte, welche Sachen ich zum Treffen mit Araya mitnehmen sollte.
Am Montag morgen, lief ich wieder an die gleiche Stelle, es waren gerade Sommerferien.
Ich wartete eine Stunde und es kam niemand. Nach einer weiteren halben Stunde dachte ich das ich mir das ganze eingebildet hatte, aber weil ich viele Fragen hatte lief ich trotzdem los, in die von Araya beschriebene Richtung. Ich lief tiefer und tiefer in den Wald , irgendwann war ich mir nicht mehr sicher wo ich war und mich quälte ein schrecklicher Hunger und Durst. Zum Geburtstag hatte ich eine Tasche aus Leder bekommen, ein Taschenmesser und ein Buch über Heilkräuter. Meine Eltern hatten mir dazu als Überraschung noch ein paar lederne Ballerina´s und eine grüne Baumwollhose mit dazugehörigem T-Shirt. Ich hatte das alles am Morgen in die Tasche eingepackt, dazu noch ein paar Brote, ein Apfel und eine Flasche Wasser. Auch mein Safran gelbes Tuch war im Gepäck. Ich fand einen schönen Platz am Bach, an dem ich die ganze Zeit entlang gelaufen war und setzte mich hin. Nach einer Stunde Fußmarsch, taten mir die Füße entsprechend weh, also stellte ich sie in das klare Wasser.Ich biss kräftig in meinen Apfel rein. Das Rauschen des Baches und das Singen der Vögel, mit dem süßen Geschmack des Apfels zusammen, machten mich ganz schläfrig und so schlief ich ein.
Als ich aufwachte, ging die Sonne schon unter, ich musste mehrere Stunden geschlafen haben. Da es schon so spät war, wollte ich vor anbrechender Dunkelheit zu Hause sein und ging los. Ich packte alles zusammen und folgte dem Bach bis zu seinem Ursprung. Dieser kam überraschend schnell und mir schwante nichts Gutes. Ich behielt Recht, Auf dem Hinweg musste ich wohl falsch abgebogen sein, den dies war sicher nicht der Bach hinter meinem Haus, den ich Elvenpath getauft hatte!
Ich legte die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen. Wie sollte ich nun nach Hause finden?
Aber anderseits, dort hatte ja auch niemand Zeit für mich.ch ging traurig zu dem Platz zurück, an dem ich geschlafen hatte, denn es war dunkel geworden. Ich baute mir mit ein Paar Handgriffen einen Unterschlupf für mich und kuschelte mich auf mein gelbes Tuch, das auf einer Moos Matratze lag. „Morgen früh werde ich wieder nach Hause gehen.“ das flüsterte ich noch schnell in die Nacht, dann schlief ich ein.
3.Kapitel
Im Reich der Elfen
Am nächsten Morgen wurde ich durch das scheppern von Geschirr geweckt, ein Teller oder so etwas musste zerbrochen worden sein. Ich machte die Augen auf und bemerkte, das ich wieder in dem Zelt meiner Beschützerin war. Als sie sah, das ich die Augen auf schlug, sagte sie: „Na, wieder wach?“ Sie lächelte und fuhr fort „Gestern Abend hättest du nur 100 Meter weiter laufen müssen und du wärst da gewesen, aber Faulheit ist ja eine Eigenschaft der Menschen, das müssen sie dir beigebracht haben.“ Sie sprach so abfällig von den Menschen, das sich in mir eine riesige Wut zusammen braute. Ich sagte mit bedrohlicher Stimme : „Du redest so abfällig von den Menschen, so nett du auch bist, aber meine Eltern sind Menschen und so redest du nicht von ihnen.“
Sie lächelte: „Du kommst ganz nach deiner Mutter Kayla, sie hat auch einen so starken Willen gehabt.“
„Meine Mutter heißt Susanne!!!“ sagte ich eben so aufgebracht wie vorher.
„Bleib ruhig, du bist doch gekommen, um deine Bestimmung zu erfahren, oder?“ Ich nickte und sie fuhr fort: „ Um das herauszufinden, musst du mit zu einer Zeremonie, deiner Zeremonie.“ Ich fühlte wie mir ein kalter Schauer über den Rücken lief und sich meine Muskeln anspannten. „Was muss ich auf der Zeremonie machen?“ sagte ich mit zitternder Stimme.„Das erkläre ich dir später, jetzt müssen wir dich erst einmal passend einkleiden.“ Sie ging zum Schrank und holte etwas heraus, was es war konnte ich nicht erkennen, da sie direkt davor stand. Doch als sie sich umdrehte, gab sie es zu erkennen, das schönste Gewand, das ich je gesehen hatte. Ich nahm es ihr aus den Armen und fühlte, wie der zarte Stoff der Seide meine Finger umspielte. Sofort wollte ich es anziehen. Ary lächelte, bei dem Anblick meines begeisternden Gesicht, sie hatte wohl auf diese Reaktion meinerseits gehofft. „Es gehörte deiner Mutter Kayla.“ Ich schaute sie fragend an. „Du wurdest als kleines Kind um die Menschen zu bewachen als Wechselbalg eingesetzt. Deine Wechselmutter, hatte uns schon immer sehen können, eine Gabe, die heute nur noch wenige haben, deshalb war es uns zu riskant, sie ohne Aufsicht leben zu lassen. Das eingetauschte Kind, lebt seither bei uns. Nachher wirst du sie kennen lernen. Aber genug des vielen Geredes, jetzt zieh dich endlich an.“ Ich zog mein altes Kleid aus und sah an mir herunter. Ich hatte auf einmal eine Traumfigur, war dünn und hübsch geworden. Ich schaute irritiert wieder zu Araya, aber sie winkte ab. Also zog ich das Kleid vorsichtig an, es passte genau. Die durchsichtigen Ärmel, mit der Schleppe, schmiegten sich an meine Arme und die grünen Bänder hielten sie fest an meinen ober und Unterarm. Der durchsichtige Stoff, verlief über das gesamte Kleid, darüber ein dunkelgrüner Stoff. Ein geschliffener Smaragd, hielt an der Hüfte den Stoff zusammen und verzierte ihn. Araya schaute zufrieden und reichte mir eine Art Kette. Ich wollte sie mir gerade um den Hals legen, als sie Einspruch erhob: „Die Kette ist für das Haar.“ Sie legte mir die Kette um den Kopf und lies den grünen Stein, direkt über meiner Stirn baumeln. Dann nahm sie mich an der Hand und wir gingen aus dem Zelt.
Ich hatte alles erwartet, außer das was ich jetzt sah: Das Zeltlager war unglaublich heruntergekommen und leer. Ich wollte gar nicht hinschauen und sagte nur noch zu mir selber: //Oh man Lotte, wo bist du hier gelandet?//
Dann liefen wir in das einzigste Haus rundherum. Innen war es auch total heruntergekommen. Wir liefen zu einer Tür, zwei Wachen standen davor. Araya sagte wieder in dieser komischen Sprache etwas zu ihnen und sie ließen uns passieren. Die große Holztür sah so zerfressen aus, als würde sie gleich aus den Angeln fallen. Und beim Aufmachen quietschte sie auch noch schrecklich.
Doch was sich dahinter verbarg, war nicht heruntergekommen sondern überaus prächtig!!
Texte: Fotos: Google-Bilder
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch vor allem meinem Papa, der mir immer viel vom Leben und seinen Erfahrungen erzählt.Manchmal denke ich nicht, dass das mir je helfen wird, aber dieses Buch beweist das Gegenteil.
Danke Papa, das du mir trotzdem immer viel erzählst, obwohl du weißt, was ich manchmal darüber denke. Und für meine Mama, bitte nimm dir mehr Zeit für mich.