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Prolog

Lady Stark“, hörte ich ihn sagen, „Eure Schwester braucht Euch jetzt.“ Ich merkte, wie ich nickte, obwohl alles in mir starr zu sein schien. Doch Kleinfinger hatte recht: Sansa brauchte mich nun. Ich hielt nach Arya Ausschau, konnte sie aber nirgends sehen, was mich wunderte. Aber vielleicht war sie auch einfach nur abgehauen. Dies wäre ihr nicht zu verdenken gewesen nachdem, was eben hier geschah. Geistig abwesend versuchte ich Sansa ausfindig zu machen und entdeckte sie neben Joffrey. König Joffrey, um genauer zu sein. Das Kind, was eben meinen Vater hat köpfen lassen, einfach nur aus einer Laune heraus. Ich hasste ihn und wünschte sein Kopf würde nun ebenfalls rollen. Langsam trat ich einen Schritt nach vorne, doch der Kindskönig schien es bemerkt zu haben. „Lady Stark, was habt Ihr vor?“, fragte er, als wäre es eine Straftat sich zu bewegen. „Ich wollte zu meiner Schwester, my Lord.“ Er lachte auf. „Und wieso wollt Ihr das? Wollt Ihr sie trösten? Wartet, ich habe eine bessere Idee.“ Er wies den Henker an, den Kopf meines Vaters aufzuheben. Mein Herz pochte bis zum Anschlag und ich versuchte die Tränen zu unterdrücken. „Gebt ihn ihr“, befahl Joffrey. Reflexartig streckte ich meine Hände aus und hielt eine Sekunde später den Kopf von Eddard Stark in den Händen. Dass ich nicht aufschrie war ein Wunder. „Vater“, hauchte ich. Mein Blick wanderte zu Sansa, welche mich verstört ansah. „Wie gefallen Euch die Augen Eures Verrätervaters?“, fragte mich der blonde Bengel. Ich durfte nichts Falsches sagen oder gar zögern, das wusste ich. Also sagte ich das, was ich vermutlich für immer bereuen würde: „Die Krähen sollten sie ihm auspicken. Immerhin ist er ein Verräter gewesen.“ Der Henker nahm mir Vaters Kopf wieder ab. „Gut gesprochen, Keira. Und nun geht in Eure Gemächer. Aber vergesst Eure Schwester nicht.“ Sansa rannte zu mir und gemeinsam betraten wir das alte Gemäuer, in welchem wir eigentlich hätten leben sollen. Uns war bewusst, dass wir nach wie vor hier existieren sollten, jetzt aber weniger freiwillig als zuvor. Vater war tot und unser Leben nun in Gefahr.

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Tag der Veröffentlichung: 18.03.2019

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