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Verloren

 

 

 

Otto, Normalverbraucher im Glauben, stieß in der Anthologie-Gruppe auf die sieben Todsünden. Schon das Wort Tod ließ ihn erstarren.

Nie war er auf die Idee gekommen, dass er sein Lebensziel „seine Ewige Heimat“ nicht erreichen könnte.

Durch diesen neuen Gedanken geriet er unter Schock.

Als er sich nach einigen Tagen davon erholt hatte, fiel ihm ein: „Ich war ja mal in einem Kloster und habe da einen alten Bruder kennen gelernt, mit dem ich immer noch Kontakt habe. Der kann mir sicher helfen. Er ist zwar kein Pater, also kein Priester, aber ich will ja nicht beichten. Ich will ja nur, dass er mir diese schreckliche Angst weg nimmt.“

 

Also mailte er den Bruder an und dieser antwortete, dass sie sich an einem Corona freien Tag treffen könnten. So lang wollte Otto nicht warten und so trafen sie sich, durch Konferenzschaltung, im Internet.

 

 

 

 

Otto Normalverbraucher:

Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe immer geglaubt, dass Todsünden etwas aus dem finstersten Mittelalter seien und es so was heutzutage nicht mehr gäbe. Die Zeiten wo man die Menschen durch Höllendrohungen bei der Stange halten wollte sich doch wohl schon vorbei und die Hölle gibt es doch auch schon längst nicht mehr.

 

Br. Salomo:

Die Zeiten ändern sich und auch unsere Erkenntnis von Gott kann sich ändern, aber die Wahrheit verändert sich nicht.

Es gibt auch heute noch Menschen, die sündigen – genauso wie früher.

Die Hölle ist nicht geschlossen, sondern höchstens ein paar Mal upgedated worden.

 

Wenn Du Dich selbst verlierst, dann bist Du in der Hölle.

Da Du aber göttlichen Ursprungs bist, verlierst Du Dich selbst, wenn Du Gott verlierst.

 

Otto Normalverbraucher:

Aber ich will Gott doch nicht verlieren.

 

 

 

Br. Salomo:

Dann ist doch alles in Ordnung. Solange Du Dich an Jesus Christus fest hältst kann Dir nichts passieren.

 

Otto Normalverbraucher:

So einfach ist das?

 

Br. Salomo:

In der Theorie schon. Aber die Umsetzung in die Wirklichkeit ist meist nicht ganz so einfach.

 

Otto Normalverbraucher:

Dann fangen wir mal mit der Praxis an: Unter Todsünden stelle ich mir so was wie Betrug, Raub und Mord vor. Aber davon steht hier überhaupt nichts.

All die Dinge die hier als Todsünden aufgeführt sind, sind doch dem gegenüber harmlos.

 

Br. Salomo:

Ja, Deine Vorstellungen sind weltlich. Dafür wirst Du in der Welt bestraft.

Aber Gott will Dich nicht bestrafen. Er will Dich nur nicht verlieren.

 

 

 

 

Otto Normalverbraucher:

Ich Ihn auch nicht. Also stimmt mein Wille mit Seinem überein und alles ist in Ordnung, wie Du gerade gesagt hast. Aber wozu dann diese seltsamen Todsünden?

Die sind doch ganz natürlich und bei allen Menschen da. Was soll denn daran so schlimm sein?

 

Jeder freut sich, wenn er etwas besser kann als ein anderer. (Hochmut)

Jeder hat gern mehr, damit er den anderen nicht beneiden muss. (Habgier)

Jeder hat ein Wohlgefühl wenn er etwas Wunderbares sieht. (Wollust)

Jeder explodiert mal.

Wenn einer immer ruhig und gelassen ist, dann ist er sicherlich krank. (Zorn)

Jeder lässt sich sein Essen gut schmecken. (Völlerei)

Jeder möchte im Leben mehr erreichen. (Neid)

Jeder braucht auch mal Erholung. (Trägheit / Faulheit)

 

Das ist doch alltäglich. Wenn das Sünden sein sollen, dann kann doch niemand sein Ziel erreichen.

 

 

Br. Salomo

Nichts ist in sich schlecht oder gut. Es kommt darauf an, wie wir damit umgehen.

 

Die genannten Dinge, und heutzutage könnte man noch vieles hinzufügen, bergen in sich die Gefahr, dass sie einen ganz gefangen nehmen, wie zum Beispiel Computerspiele und vieles andere, und man keine Zeit mehr für etwas anderes hat und auch kein Interesse mehr an etwas anderem.

Wenn wir keine Zeit und kein Interesse mehr an Gott haben, dann vergessen wir Ihn, mit der Zeit, immer mehr und mehr.

So geht uns Gott verloren und wir uns selbst.

Das ist die Todsünde, die hinter dem allen steckt.

 

Otto Normalverbraucher:

Jetzt beginne ich zu verstehen.

Aber wie kann ich jetzt verhindern, dass das alles zur Todsünde, also zu einer Trennung von Gott, führt.

Ist das eigentlich nicht hoffnungslos.

 

Br. Salomo:

Etwas wichtiges, was ich in meinem Leben lernen musste, war:

Für Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle!“

 

 

 

Leben kann sich nur verändern, wenn wir uns die Wahrheit über uns selbst eingestehen Uns also so annehmen wie wir sind, mit allem was uns an uns gefällt, aber auch mit allem, was uns an uns weniger gefällt.

Wenn Du also ehrlich zu Dir bist, dann kannst Du erkennen, wo Du gefangen bist.

Dann kannst Du Dir überlegen, mit was Du alles Deine Zeit verbringst und an was Du Interesse hast.

Wenn Dir das alles klar ist, dann kannst Du Dir überlegen, ob Gott dabei vorkommt und an welcher Stelle Er dabei steht.

Ein Beziehung sollte eigentlich das Interessanteste sein. Sie macht Freude und bringt uns in Schwung.

Jetzt kannst Du Dich fragen, ob Du eine Liebesbeziehung zu Gott hast, die Dir Freude macht.

 

Schon im alten Testament steht:

Die Freude am Herrn ist unsere Stärke.

 

Sie macht uns stark und schenkt uns die nötige Kraft gegen Versuchungen, für Neuaufbrüche, für Beharrlichkeit und den Mut auch anderen von Gott zu erzählen.

 

 

 

 

Merkst Du:

Wenn Du mit den Todsünden gut umgehst,

dann führen sie Dich mitten in ein wahrhaftiges Leben, schon hier auf der Erde.

 

Otto Normalverbraucher:

Oh man, das muss ich jetzt erst mal alles gründlich verdauen.

Machen wir also, für heute, erst mal Schluss.

 

 

 

Impressum

Texte: @ MicMam 2021
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2022

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die sich nach dem Leben sehnen.

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