Unser lieber kleiner Bär
liebt seine Freiheit halt so sehr.
Er möchte gern tun, was ihm gefällt:
Hinausziehen in die weite Welt.
Doch Mama meint: „Du bist noch zu klein.
Fällst auf jede Dummheit rein.
Gehen wir lieber zum Beeren pflücken.
Das wird unser Herz beglücken.“
Da sprach das kleine Bärlein: Nein!
Ich möchte Vegetarier sein.
Bären essen kommt mir niemals in den Sinn,
weil ich doch kein Kannibale bin.“
Die Mama erklärt dem kleinen Mann:
das sind Früchte die man essen kann.
„Beeren sind doch klein und rund
und dazu auch noch gesund.
Sie wachsen schnell an einem Strauch
und füllen unsern dicken Bauch.“
Und als der Kleine das gecheckt,
haben sie ihm gut geschmeckt.
Die Mutter warnt: „Du darfst nie vergessen:
Die Vogelbeeren darfst Du nicht essen.
Sie enthalten Atropin,
der vernebelt Deinen Sinn.“
Der kleine Bär will das nicht glauben:
„Die will mir nur die Freude rauben.
Die sind gewiss besonders gut.“
So greift er zu mit ganz viel Mut.
Und plötzlich wird das Bärlein high.
Ja, jetzt ist es wirklich frei.
Der Bär zieht nun fort, von dem engen Zuhaus
in die weite Welt will er hinaus.
Er will ihr zeigen, was er kann,
legt eine Ritterrüstung an.
Sie glänzt ganz hell im Sonnenschein.
Auch ein Reitpferd nennt er sein.
Bald sitzt er auf dem Pferderücken.
Als Held will er die Welt entzücken.
Schon lang zieht er auf seinen Wegen.
Da kommt ihm ein kleiner Drache entgegen.
Es sieht den Bär als Bedrohung an.
So dass ein Kampf beginnen kann.
Der Bär denkt: Was sind das für Sachen.
Den erledige ich mir links, das ist doch zum Lachen.
Doch das Lachen vergeht ihm schnell.
Der Himmel ist plötzlich furchtbar hell.
Der Drache speit nen Feuerstrahl ganz munter,
der weht den Ritter vom Pferd schnell runter.
Das ist nicht fair, wir haben ja noch nicht begonnen,
meint das Bärlein ganz benommen.
Die Rüstung fängt nun an zu glühen
und trotz ganz heftigen Bemühen
kommt er aus diesem Blech nicht raus.
Er fühlt sich wie auf einem Grill – es ist ein Graus.
Eine sanftmütige Wolke kommt vorbei
und hört des Bären Hilfeschrei.
Gleich lässt sie all ihr Wasser fallen
und löschend auf die Rüstung knallen.
Doch rostig ist sie jetzt geworden.
Ein rostiger Ritter liegt da – mit andern Worten.
Dazu liegt er auch noch im Dreck
und so ist all die Schönheit weg.
Aller Stolz ist nun vergangen
an dem der Arme so gehangen.
Will nur noch aus der Rüstung raus
und dann möglichst schnell nach Haus.
Mama Drache kommt bald vorbei
und macht ihn von der Rüstung frei.
Sie entschuldigt sich ganz schlicht:
„Du weißt ja, Kinder folgen nicht.
Der Kleine hat es nicht bös gemeint.
Er ist wirklich nicht Dein Feind.
Willst Du die Welt einmal besiegen,
dann musst Du erst mal Drachenfliegen.
Am besten lernst Du das beizeiten.
Der Kleine lässt Dich gern mal reiten.“
Gleich ist der Drache aufgesprungen
und hat vor Freude laut gesungen.
Endlich hat er einen Reiter
und dazu noch nen Begleiter.
Wunderbar war der Flug nach oben.
Hier kann man so richtig toben.
Es war einfach wunderschön,
die Welt von oben anzusehen.
Die beiden unterhalten sich ganz toll,
was die Bemutterung den soll.
Und haben sich auch noch empört,
wie wenig man darf, wenn man auf Mami hört.
Und sie flogen immer schneller.
Die Sonne schien auch immer heller.
Sie blendete den armen Drachen.
Er konnte nichts mehr richtig machen.
Er kracht an eines Berges Spitze.
Das Bärchen landet in der Pfütze.
Es denkt: „Heute ist ein schmutziger Tag.
Alles ist heute Müh und Plag.
Hat das Leben denn einen Sinn?“
So zieht er weiter – weiß nicht wohin.
„Werde ich heute noch Freude finden?
Kann all das Leid nicht schnell verschwinden?
Ich such jetzt einen weisen Mann,
der mir dabei helfen kann."
Der Bär ist noch nicht weit gegangen,
immer noch mit sehr viel Bangen:
Ob sein Leben wird endlich gut.
Doch er verliert auch nicht den Mut.
Plötzlich sieht er eine seltsame Gestalt.
Sie ist nicht jung und auch nicht alt.
Doch hat sie einen weisen Blick.
„Verhilf mir doch zu meinem Glück.“
„Was brauchst Du denn zum glücklich sein?
Das schaffst Du niemals ganz allein.
Das Glück, das möchte man immer teilen.
Bei Menschen solltest Du verweilen.
Und den andern Freude machen,
damit sie fröhlich mit Dir lachen.
Nur so wirst Du finden das gesuchte Glück.
Das ist schon der ganze Trick.
Sag mir nun, was soll ich tun
und lass mich dann in Frieden ruhn.“
Das Bärlein hat gleich nachgedacht:
„Ich hab wohl Vieles falsch gemacht.
Dieses wünsche ich mir allein:
Dass alle Kinder glücklich sein.“
„Ja, ich werde es mal probieren.
Muss Dich dazu nur schnell kopieren.
Als Teddybär kommst in jedes Haus Du rein;
so können die Kinder glücklich sein.
Und wenn mit Gummibärchen die Münder voll,
finden die Kinder das ganz toll.“
"Ja, das ist es was mir gefällt;
jetzt kennt man mich auf der ganzen Welt.
Und plötzlich ist der Bär erwacht.
Ja, das war eine schlimme Nacht.
Es war ihm immer noch ganz schlecht:
„Es scheint, die Mami hatte recht.
Ja, so manches Abenteuer
ist mir nicht mehr recht geheuer.
Ich bin noch jung und kann leicht warten.
In ein paar Jahren werd ich neu starten.
Dann bin ich groß und schlau geworden
und schon beliebt an allen Orten.
Ja, ich denk, so wird es gehen.
Ich werd alle Kinder glücklich sehen.“
Texte: ®MicMam 2012
Tag der Veröffentlichung: 28.02.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Auch Bären brauchen ein Senioren-und Freizeitheim.
Dafür dichte ich diesen Reim.
Bist Du fit?
Dann mache mit!
Das ist dann der erste Schritt.
Damit in Erfüllung geht der Bären Traum
von einem weiten großen Raum.
Charity-Aktion: Wir lieben Bären!