Ich will mich mal vorstellen. So direkt? Das liegt mir nicht.
Es war vor langer, langer Zeit als ich mal in einem Buch gelesen hatte, dass man viel über sich selbst erfahren kann, wenn man sich in ein Tier versetzt, dass einem gerade so in den Sinn kommt. Natürlich musste ich das gleich ausprobieren.
Wie erstaunt war ich als ich merkte, dass ich ein kleines Krokodil sein wollte. Aber als es dann zu singen anfing wusste ich warum.
Ihr wisst ja sicher alle wie man ein Krokodil fängt - besonders kleine und unerfahrene.
Man kauft eine Fahrkarte an den Fluss Nil. Besorgt sich ein Buch von Goethe oder Schiller, ein Fernglas, eine Pinzette und eine Streichholzschachtel und schon kanns los gehen.
Man legt sich an den Nilstrand und liest das mitgebrachte Buch bis man einschläft.
Das Krokodil sieht das und wird neugierig. Es geht an Land und liest in dem Buch so dass es auch einschläft.
Da man früher eingeschlafen ist wacht man auch früher wieder auf.
Nun nimmt man das Fernglas und schaut in verkehrter Richtung hindurch: Das Krododil ist jetzt ganz klein. Nun öffnet man die Streichholzschachtel, packt das Krokodil (bitte besonders vorsichtig!!!) mit der Pinzette und legt es in die Steichholzschachtel. Schachtel schließen und schon ist man ein erfolgreicher Krokodiljäger.
Dann sofort nach Hause fahren. Wasser in die Badewanne einlassen und dort das kleine Krokodil freilassen. Also alles ganz einfach. Gut füttern nicht vergessen!!!
Aber ich will meine Freiheit behalten und habe mich deshalb gut versteckt, so dass mich niemand findet.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Einst war es wunderschön am Nil.
Die Wahrheit allgemein bekannt,
so dass man Götter uns genannt.
Zu fressen gab man uns genug.
S'gab weder Streitsucht noch Betrug.
Wie war's so wunderschön am Nil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Dem Mensch zu helfen war das Ziel.
Zu_uns kamen sie mit Sorgen.
Bei_uns waren sie geborgen.
Wir wussten Rat zu jeder Zeit.
Ham sie von Angst und Schmerz befreit.
Dem Armen helfen war das Ziel.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich lebe längst nicht mehr am Nil.
Ich leb' in einem kleinen Fluss.
Fürwahr das ist mir kein Genuss.
Zu fressen gibt es wenig nur.
Recht grausam ist heut' die Natur.
Ich leb' nicht mehr am schönen Nil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Die Menschen lieben wär' mein Ziel.
Geh' ich an Land und such' Kontakt,
dann werden sie von Furcht gepackt.
So bin ich einsam und allein
und kann nur unzufrieden sein.
Dich Mensch zu lieben wär' mein Ziel.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich wünscht' ich hätte mehr Gefühl.
An's Ufer würd' ich langsam geh'n
und Du blieb'st endlich einmal steh'n.
Ich würde leise mit Dir sprechen
und Dein Mißtrau'n endlich brechen.
Ach hätte ich doch mehr Gefühl.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ganz ruhig und auch ganz still.
Auf meiner Insel ganz allein,
da kann ich niemals glücklich sein.
Die Angst, die steckt ganz tief in mir:
Als Tasche nur gefall' ich Dir.
Deshalb bin ich ganz ruhig und still.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil
und hab' ein ungutes Gefühl.
Da ich keine Hoffnung seh',
tut mir mein Krokoherz so weh.
Ich kenne keine Freude mehr.
Wie ist das Leben doch so schwer.
Das ist der Grund für mein Gefühl.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich bin ein kleines Krokodil.
Ich leide vor mich hin ganz still.
Ein Lichtlein such' ich irgendwo,
das mich macht heiter und auch froh.
Ich fühl', es ist gar nicht so fern.
An diese Hoffnung denk' ich gern.
So träum ich vor mich hin ganz still.
Ich bin ein Kroko namens Dil.
Jetzt ist es an der Zeit, dass ich mich wieder in meine Wanne zurückziehe.
Bin mal gespannt was Herrchen oder Frauchen Gutes zum Fressen bringt.
In der Badewanne ist es so gemütlich.
Da hab ich Zeit über das Leben nachzudenken und niemand stört mich.
Also gebe ich mal, um die restelichen Seiten noch auszufüllen, bekannt was mir immer so durch den Kopf geht.
Was ist wohl der Sinn des Lebens?
Ist alles sinnlos und vergebens?
Ist vielleicht der Lebenssinn,
der, dass ich geboren bin?
Oder ist es Zufall nur?
Eine Laune der Natur?
Vielleicht, so denk ich in aller Stille
ist es einfach Gottes Wille.
Doch egal wer mich ersann.
Gibt’s für mein Leben einen Plan?
Renn ich ziellos durch mein Leben.
Oder was will ich anstreben?
Ich denke ich will glücklich sein.
Doch soll es groß sein – nicht zu klein.
Ich will mich freuen alle Tage.
Kann gut verzichten auf Leid und Plage.
Doch das ist wohl nur ein Traum.
Leid loses Leben gibt es kaum.
Soll ich dann nach Reichtum streben.
Mich über Menschen hoch erheben.
Doch ich habe den Verdacht,
dass auch das nicht glücklich macht.
Führt die Freiheit wohl zum Ziel?
Da wird das Leben schnell zum Spiel.
Doch muss ich dann alle Verantwortung lassen.
Und ziehen einsam auf meinen Straßen.
Müsste leben von der Güte anderer Leute.
Gestern, morgen und auch heute.
Müsste verzichten auf Familienglück.
Das ist wohl nicht der Lösung Trick.
Verantwortung muss man im Leben tragen.
Man muss daran ja nicht verzagen.
Doch zu viel ist auch nicht gut.
Vorm vollen Terminkalender sei auf der Hut.
Verantwortung und Freiheit solln ausgeglichen sein.
Dann find ich in die Ruhe rein.
Denn Ruhe und Zufriedenheit,
erhöhen meine Lebensfreud.
Wenn ich immer gelassen bin,
nähere ich mich schon des Lebens Sinn.
Dann nehmen mich andre ganz gern an,
so dass ich ihnen helfen kann.
Für Menschen da sein mit viel Liebe -
ja wenn es mich dazu bald triebe,
dann könnt ich wirklich glücklich sein
und wär auch niemals ganz allein.
Wend ich micht also zu Menschen hin,
dann finde ich den Lebenssinn.
Ach wie bin ich noch so klein.
Ich will schon bald erwachsen sein.
Doch leider fehlt mir die Geduld.
Doch das ist nicht meine Schuld.
So geht es jedem kleinen Kind:
Alles soll gehen ganz geschwind.
Stark werden will ich, wie der größte Baum im Wald.
Der da steht mit festen Halt.
Doch wachsen will ich schnell – wie eine Blume.
Erstrahlen in großem Glanz und Ruhme.
Doch beides geht leider nicht zu gleich.
Auch wenn ich leb am nassen Teich
Schöne Blume oder kräftiger Baum?
Was ist da mein Lebenstraum?
Lange Zeit will ich auf Erden stehen
und nicht trotz Schönheit schnell vergehen.
In Gebieten welche trocken
und deshalb alle Menschen schocken.
Da zieht ein Baum das Wasser an,
damit er selber leben kann.
Jetzt endlich kann der Mensch hier leben.
Das konnt der Baum den Menschen geben.
Ganz ohne Absicht – Leben pur.
Er ist ganz einfach nur Natur.
So will ich sein auf dieser Welt.
Das wärs was mir so recht gefällt.
Das ich werd auf all meinen Wegen
Für Jedermann zu einem Segen.
Könnt es etwas Schöneres geben,
für ein gelungenes, schönes Leben?
Wenn ich auch noch furchtbar klein.
Möcht ich doch immer anders sein.
Das 0-8-15 kann ich nicht leiden.
Drum werde ich es stets vermeiden.
Immer suchen einen eigenen Pfad,
dann ist das Leben nicht so fad.
Doch Viele können das nicht verstehen.
Sie wollen nur Bekanntes sehen.
Wenn ihnen etwas Unbekannt
das nicht passt rein in ihren Verstand.
Dann machen sie schnell die Schublade auf.
Und drücken ihren Stempel drauf.
Vorsicht! Der passt nicht in unsere Welt,
weil die Anpassung ihm einfach fehlt.
Dann ziehen sie sich schnell zurück.
Genießen zusammen dann ihr Glück
Oder was sie dafür halten,
denn sie lassen sich verwalten.
Sie tun alles damit sie im Mittelpunkt stehen.
Keiner darf sie übersehen.
Wie in der Zündholzschachtel vor langer Zeit.
Machts Schubladenleben mir keine Freud.
Denn abgesondert von Jedermann
niemand wirklich leben kann.
So spür ich schnell die Einsamkeit.
Was ists was mich davon befreit?
Ich könnt mich retten in Phantasien.
Ließ ganze Welten neu erblühen.
Alles wär ganz wunderbar.
In dieser Suppe wär kein Haar.
Doch wären alle an mich gebunden.
Jede Figur die ich erfunden.
Müssten leben nach meinen Plan.
Wie ging es weiter? Was kommt dann?
Und wenn sie nicht machen was ich will,
stell ich sie in die Ecke, dass sie ganz still.
Oh! Dann könnten die nur leben
wenn sie Anpassung erstreben.
Dieses mal nach meinen Willen.
Das soll ihre Freude füllen.
Bin ich denn noch ganz gescheit?
Ich verlang von ihnen, wozu ich nicht bereit.
Geht’s also ohne Anpassung nicht.
Ist sie jedes Menschen Pflicht?
Will ich niemals sein allein,
dann darf ich nicht nur anders sein.
Wenn ich richtig ausgeruht,
dann wird der Tag so richtig gut.
Manchmal gibt es auch Verdruss,
wenn ich mich halt ärgern muss.
Dann gib es schon mal 'ne Explosion.
Die Türen knallen. Sie wissen schon.
Doch liege ich dann im Bett und schlaf,
dann bin ich wieder lieb und brav.
Wenn Engel an meiner Seite wachen,
dann kann im Schlaf ich richtig lachen.
Fühle mich dann frisch und frei
und jeder Ärger ist vorbei.
Doch das Schönste in der Nacht
ist die Freude, die der Traum gebracht.
Was ist so ein schöner Traum?
Ist er nicht mehr als Meeresschaum?
Der, kaum hat man ihn gesehen
schon dabei ist zu vergehen.
Ist er wie eine Wolke am Horizont
nach der es sich zum Greifen lohnt?
In ihr sind Sehnsucht und Verlangen,
die schon längst von uns gegangen.
Kann im Traum ich mich selbst erkennen
und von allen Masken trennen?
So dass ich werd ein ehrlich Kind,
weil ich selber zu mir find.
Schön und hilfreich kann er sein
doch manchmal ist er auch gemein.
Dann wir der Traum zur schweren Plage.
Stellt all mein Tun ganz schnell in Frage.
Ist es dann Zeit neu zu beginnen
um neue Freiheit zu gewinnen?
Sagt nicht auch der böse Traum:
„Du musst nicht furchtsam auf mich schauen.
Deine Probleme lass ich Dich erkennen.
Doch Du brauchst Dich nicht zu schämen.
Nimm Dich an so wie Du bist
und ändere Dich dann mit viel List.
Ich begleite Dich auf allen Wegen.
Wenn Du auf mich hörst wird’s Dir zum Segen.“
Ja ich glaub die Träumerei
bringt mich weiter und macht mich frei.
Hilft mir meinen Lebensweg recht zu gehen.
Dann kann ich viel Gutes im Alltag sehen.
So und jetzt allen eine gute Nacht.
Texte: Für alle leidenschaftlichen Krokodiljäger und alle die gern exotische Hautiere halten.
Bildmaterialien: ®MicMam 1997
Tag der Veröffentlichung: 24.01.2012
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