Cover

1. Einleitung

Als wir 2019 unseren 1. Band "Deutschland - unsere schöne Heimat" zusammengestellt haben, gab es noch keine Corona-Krise und das Reisen war relativ unbeschwert. Weihnachten 2019 in Bad Kissingen machte uns sehr viel Freude und wir konnten die Feiertage unbeschwert genießen. Das änderte sich 2020. Wir hatten über Ostern ein Ferienhaus am Kellersee (Schleswig-Holstein) gemietet. Leider durften wir nicht einreisen. Das wiederholte sich Ostern 2021. Wir haben uns frustiert die Anzahlung zurückerstatten lassen. Mehrere Beiträge weisen auf die Corona-Schwierigkeiten hin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Weihnachten 2019 in BAD KISSINGEN

 

 

Die Kurkonzert-Bühne in der Wandelhalle von Bad Kissingen

 

Wir lieben es, die Weihnachtsfeiertage auswärts zu verbringen. Im vergangenen Jahr waren wir im Harz. Das hat uns sehr gut gefallen. Ein Vorteil war die Nähe zu unserer Heimatstadt Hildesheim. Bereits im März 2019 hatten wir uns für  Weihnachten in Bad Kissingen entschieden. Allerdings standen wir im Dezember 2019 vor einer schwierigen Entscheidung, denn am 18. Dezember 2019 sollte JUTTA im Rahmen einer schwierigen Operation eine neue Linse in das rechte Auge eingesetzt werden.

  Wir haben den Weihnachtsurlaub in Bad Kissingen nicht storniert und waren über diese Entscheidung im Nachhinein sehr glücklich. Die Augenoperation verlief ohne Komplikationen und am Samstag, den 21. Dezember 2019, konnten wir die Fahrt nach Bad Kissingen sehr schonend zurücklegen. Für die Entfernung von ca. 300 km benötigten wir 3 1/4 Stunden. Nach einer etwas komplizierten Anfahrt (durch eine Baustelle) fanden wir unser Hotel Residenz am Rosengarten. Ich parkte meinen Wagen in der Tiefgarage (Platz 18) und lud das Gepäck aus. Während des gesamten Aufenthaltes kam ich ohne mein Fahrzeug aus, da wir zu Fuß alle interessanten Sehenswürdigkeiten in Bad Kissingen erreichten konnten.



Die Rakoczy-Quelle in der Wandelhalle (rechts)

 

Bad Kissingen ist fast so berühmt wie Marienbad. Dort kurten wir ausgiebig im Sommer vor 2 Jahren. Die entsprechenden Kurmöglichkeiten konnten wir in Bad Kissingen nicht nutzen, da das operierte Auge meiner Frau JUTTA nicht mit Wasser in Berührung kommen durfte. Wir nutzten die Möglichkeiten, an der Frankischen Saale und im Kurpark zu wandern. Für das Heilwasser aus der Rakoczy-Quelle hatten wir unsere Trinkbecher immer dabei.



Unser Balkon (Zimmer 18)  in der Residenz am Rosengarten

 

Unsere Quartier Nr. 18 im der "Residenz am Rosengarten" empfanden wir als sehr komfortabel, dann neben dem Schlafzimmer gab es ein Wohnzimmer mit Sitzgelegenheit und Fernseher, sowie einem kleinen Balkon mit Blick auf die Saale. Das Bad war sehr bequem und die Küche sehr praktisch eingerichtet. Da wir teilweise Selbstversorger waren, wußten wir die Küche sehr zu schätzen. Deshalb war auch meine erste Aufgabe nach unserer Ankunft der Besuch des Kupsch-Marktes.



                 Italienisches Restaurant da Vito

 

Am Sonntagmorgen wanderten wir von unserer Residenz aus an der Saale entlang in Richtung Kurpark. Wir suchten das italienische Restaurant da Vito in der Balthasar-Neumann-Promenade. Dort hatten wir für den Abend einen Platz reserviert. Das Essen war bei da Vito war übrigens ausgezeichnet. Es lag auch sehr praktisch. Von unserem Hotel war es nur ein Katzensprung.

 


                             Wandelhalle


  Danach besuchten wir die prächtige Wandelhalle, wo gerade ein Kurkonzert stattfand. Gegen Vorlage der Gastkarte war der Eintritt kostenlos. Dies empfanden wir als eine schöne Einstimmung auf sehr geruhsame Feiertage, das JUTTA auch bei der Heilung ihrer schwierigen Augenoperation half. Es war meine Aufgabe, am Abend Jutta's Haare sehr vorsichtig zu waschen, denn es durfte dabei kein Wasser in das rechte Auge kommen.

  Am Montagmorgen  gingen wir nach dem ausgezeichneten Frühstück gemeinsam zum Kupsch-Markt, um die Einkäufe für Heiligabend zu tätigen. Nachdem wir die Lebensmittel in der Küche unseres Quartiers verstaut hatten. spazierten wir wieder durch den Kurpark in  die Brunnen- und Wandelhalle, wo wir das obligatorische Heilwasser aus der Rakoczy-Quelle tranken.



Der Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Bad Kissingen

 

Danach gingen wir in die Altstadt und suchten die Restaurants, für die wir Plätze bereits von Hildesheim aus bestellt hatten. Unterwegs kamen wir über den Weihnachtsmarkt. Wir fanden die
Weinstube Kirchner, wo wir an Heiligabend zu Mittag aßen. Aber erst einmal genossen wir eine leckere Bratwurst mit einer Cola auf dem Weihnachtsmarkt. Im kleinen Kaufhaus NKD fanden wir zwei Pullover mit Norweger-Stil im Partner-Look. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Nun warten wir nur noch auf Schnee, um die Pullover ausführen zu können.

             

                   Weinstube Kirchner

 

Mit einer gewissen Vorfreude begannen wir Heiligabend mit einem relativ späten und ausgiebigen Frühstück. Danach führte uns der Spaziergang wieder zur Wandelhalle. Dort fand ein Sonderkonzert mit der Sopranistin Yulia Shynal statt. Der Eintritt kostete mit Gastkarte zusätzlich 5,- Euro pro Person. Nach der schönen Veranstaltung tranken wir unser Heilwasser und gingen dann zum Mittagessen zur Weinstube Kirchner. Am Abend nutzte ich die Gelegenheit, für sehr schöne Nachtaufnahmen vom Garten unserer Residenz am Rosengarten.



               Glasfenster in der Herz-Jesu-Marktkirche

 

Am 1. Weihnachtsfeiertag besuchten wir die Messe in der katholischen Herz-Jesu-Marktkirche, die von 10 Uhr bis 11 Uhr 30  dauerte. Es war ein erhabenes Gefühl, die weihnachtlichen Lieder erleben zu dürften.  Allerdings gab es auch reichlich Weihrauch, was JUTTA mit ihrem empfindlichen Auge garnicht gut bekam. Danach wanderten wir an der Saale entlang und suchten die Russische Kirche, die wir schließlich auch fanden. Leider war die Kirche verschlossen. Zum Abschluss des schönen Spazierganges tranken wir wieder unser Heilwasser in der Wandelhalle.Am Abend hatten einen Platz im Thai-Restaurant reserviiert. Wir hatten uns kurz umentschieden, denn ursprünglich wollten wir in der Weinstube Schubert essen. Wir haben das nicht bereut. Der 2. Feiertag war unser Rückfahrtag. Alles klappte sehr gut und auf der A7 nach Hildesheim war es relativ ruhig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

3. Zwei Harzer Talsperren zu Corona-Zeiten (Söse- und Rappbodetalsperre)

 

                      Sösetalsperre

  Nach 28 Tagen selbstauferlegter Quarantäne drängte es uns hinaus in die frische Luft und den herrlichen Sonnenschein. Bereits vor der Corona-Krise wollten wir unbedingt die Sösetalsperre bei Osterode besichtigen. Dies war also das Ziel unseres ersten Corona-Ausfluges.


  Über die B243 gelangten wir relativ schnell nach Osterode am Harz (in 60 km Entfernung von Hildesheim). Auffallend war unterwegs der geringe Verkehr auf der Bundestrasse. Hinter Osterrode mußten wir in Richtung Goslar abbiegen und erreichten nach 10 km den großen Parkplatz der Sösetalsperre.


  An der Sösetalsperre waren an diesem Karfreitag (10.04.2020) gegen 11 Uhr bei herrlichem Sonnenschein erstaunlich wenige Wanderer unterwegs. Den Sicherheitsabstand von 2 m konnte sehr gut eingehalten werden. Wir wanderten entlang dem südlichen Ufer der Sösetalsperre und fanden interessante Fotomotive Interessant waren auch die zahlreichen Informationstafeln entlang des Wanderweges. Wir waren an der Söstalsperre über 2 Stunden unterwegs und freuten uns wieder auf die Heimfahrt über die B243.

 

 

                      Überlaufbecken

  Die Sösetalsperre wurde als erste Talsperre der Harzwasserwerke 1928 bis 1931 an der Söse gebaut und dient der Trinkwasserversorgung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Stromerzeugung. Der Bau der Talsperre kostete damals 14,7 Millionen Reichsmark. Betreiber sind die Harzwasserwerke. 1933 begann der Bau einer Fernwasserleitung von der Sösetalsperre, deren nördlicher Ast bis Bremen reicht. Heute werden eher Städte und Kommunen im Raum Hildesheim und Hannover versorgt. Seit 1980 erhält auch die Stadt Göttingen Trinkwasser aus der Talsperre.

 


                    Damm der Sösetalsperre

  Der Staudamm ist ein Erddamm mit einem mittigen Betonkern und Lehmdichtung. Das Wasserkaftwer, das zur Abdeckung von Spitzenlasten dient, hat eine Leistung von 1,44 MW und ein jährliches Arbeitsvermögen von 3,10 GWh. Die Hochwasserentlastungsanlage (Überlauf) ist am südlichen Übergang vom Damm zum Hang platziert.



                       Rappbodetalsperre

  Der zweite Corona-Ausflug (am 3.5.2020) zur Rappbodetalsperre wäre beinahe zu einem finanziellen Fiasko geworden. Wir hatten dieses Reiseziel ausgewählt, da wir uns für die Hängebrücke bei Elbingerode interessierten. Nach einigen Schwierigkeiten (es gibt zwei Elbingerode - bei Herzberg und im Ostharz) kamen wir zu einem großen Parkplatz und ich löste fälschlicherweise einen Parkschein für ein Motorrad und einer Dauer von 4 h.


  Später erfuhren wir von einer Mitarbeiterin des Grenzmuseums in Sorge, dass am Vormittag (wir kamen gegen 13 Uhr an) auf diesem Parkplatz die Polizei strenge Kontrollen durchgeführt hat. Sie überprüften die Nummerschilder und ihre Bekannte aus Braunlage (Niedersachsen) musste ein Bußgeld von 250,- € bezahlen, da sie unerlaubterweise in das gesperrte Sachsen-Anhalt gefahren ist.

 


                            Hängebrücke

  Genau dies hätte uns auch passieren können, denn wir waren uns garnicht darüber im klaren, dass die Rappbodetalsperre in Sachsen-Anhalt lag. Wir fuhren über Osterrode an Braunlage vorbei, um zur Talsperre zu gelangen. Das Wetter war nicht so optimal wir beim ersten Ausflug und haben trotzdem die Hängebrücke gefunden, die allerdings gesperrt war. Nun wissen wir, wo sie sich befindet und wir werden nach dem Ende der Corona-Sperren wiederkommen.

 

 

                         Staudamm

  Die Rappbode-Talsperre oder Rappbodetalsperre ist eine 1952 bis 1959 errichtete, aus Talsperre, Wasserwerk Wasserkraftwerk und Stausee bestehende Stauanlage im Harz, die besonders im Stadtgebiet von Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt liegt.

 

Ihre maximal 106,0 Meter hohe Staumauer, die höchste Deutschlands, staut besonders die Rappbode und deren Zufluss Hassel zum etwa 3,9 Quadratkilometer (km²) großen Rappbodestausee auf, der mit 109,08 oder, anderen Angaben zufolge, 113 Mio. Kubikmetern (m³) der volumenmäßig größte Harzstausee ist. Die Rappbode-Talsperre zählt mit der Großen Dhünntalsperre zu den beiden größten Trinkwassertalsperren Deutschlands.

 

Die Rappbode-Talsperre bildet mit weiteren Tal- und Vorsperren sowie Rückhaltebecken das Rappbode-Talsperrensystem zum Hochwasserschutz im Ostharz, wobei sie die unterhalb ihrer Staumauer besonders an der Rappbode gelegenen Ortschaften schützt und zudem der Trinkwasser- und Stromversorgung vieler naher Ortschaften dient.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

4. Die MÜRITZ und das Rheinsberger Schloss

 

 

                    An der MÜRITZ

 

Als meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, erstmals über unseren geplanten Urlaub an der MÜRITZ (29.9. bis 6.10.2020) sprach, habe ich mich sofort an den bekannten Kurort Waren erinnert, der an der Müritz liegt.

 

Denn durch diesen schönen Ort fuhren wir bereits  im Oktober 2002 auf dem Weg zur Insel Rügen. Dies war eine denkwürdige Fahrt - so ähnlich wie wir es zwei Jahre früher auf dem Weg nach Irland  erlebt haben. Gleich zu Beginn der Reise hatte ich Probleme mit der Schaltung (ausgeleiert) meines Citroen.

 

Vor Magdeburg mußten wir wegen eines Unfalls von der Autobahn. Jutta geleitete mich hervorragend als Co-Pilot  in Richtung Burg. Dort fand ich eine Elf-Tankstelle mit einer Citroen-Wekstatt, was ich als einen ganz besonderen Glücksfall betrachtete. 

 

Der Werkstattmeister sagte uns sofort, woran es lag:  "Bei älteren Modellen kann die Plastikscheibe abspringen!" Er hatte das passende Ersatzteil auf Lager und baute es umgehend ein. Ich bezahlte 12,50 € für seine Arbeit und gab ihm noch 5,- € Trinkkeld. Jutta fiel ein Stein vom Herzen, denn es hätte sehr viel teurer werden können.   

 

Über Wittstock ging es dann weiter an der Müritz vorbei, wo wir erstmals durch Waren fuhren, und dann weiter zur Insel Rügen (7.10. bis 13.10.2002). Da wir einen Umweg fahren mußten, waren wir über 8 Stunden unterwegs.  

 

Die direkte Route zum Urlaub an der MÜRITZ führte diesmal von Hildesheim über die A39 nach Wolfsburg und dann über die B248 nach Salzwedel, weiter über die B189 nach Wittenberge und nach Perleburg. Über die B109 ging es weiter nach Pritzwalk. 

 

Dort wurde es schwierig, denn es gab keine Zufahrt zur Autobahn nach Wittstock (wo wir bereits vor 18 Jahren vorbeigefuhren waren). Die Umleitung führte uns nach Kyritz, das sich abgelegen im Süden befand. Und von dort ging es weiter nach Wittstock.

 

Relativ problemlos ging es dann über die Autobahn A19 in Richtung Rostock bis zur Ausfahrt "Waren". Da unser Freienhaus in Speck ca. 20 km im Naturschutzgebiet von Waren entfernt lag, kauften wir bereits auf dem Hinweg unseren Proviant bei EDEKA in Waren ein.

 

 

            Unser Mitsubishi Space Star in Speck

Nicht ganz einfach gestaltete sich die Suche nach unserem Ferienhaus, denn der kleine Ort Speck lag wirklich sehr einsam. Nach 6,5 Stunden waren wir mit unserem zuverlässigen Mitsubishi Space Star am Ziel. Die Vermieterin, Frau Meßner, wartete bereits mit ihrem speziellen Hund auf uns (man durfte ihm nicht in die Augsn schauen).   

 

Der interesssante Namen Speck  hat absolut nichts mit der Fleischverarbeitung oder der Körperfülle zu tun, sondern kommt aus der slawischen Sprache und ist die Bezeichnung für einen Damm oder einen befestigten Weg durch Sumpf-Gelände.  

 

Wir waren mit der Wahl unseres Reisezieles mit dem kleinen Ort Speck sehr zufrieden. Dort konnten wir entspannen und die Natur im Müritz-Nationalpark genießen. Unser kleines Ferienhaus erfüllte all unsere Bedürnisse und das abendliche Kaminfeuer fanden wir im Monat Oktober sehr "hyggelig". Jutta zeigte wieder einmal eine ihrer zahlreichen Fähigkeiten, wie das Kaminfeuer starten und die notwendigen Holzscheite zerkleinern.

 

              Unser Ferienhaus Rohrdommel
 

Am folgenden Tag schliefen wir in entspannter Atmosphäre ungewöhnlich lange aus und nach dem reichlichen Frühstück fuhren wir nach Waren. Allerdings nicht den normalen Weg mit der Abzweigung in Federow. Diese hatten wir verpasst und wir folgten so der längeren Strecke über Kargow. Das passierte uns aber nur einmal.

 

Waren liegt am Nordzipfel der Müritz und von dort gelangt man sehr schnell in den Müritz-Nationalpark (mit unserem Ferienziel Speck im Zentrum). Vor 800 Jahren haben hier deutsche Siedler begonnen, vorhandene slawische Siedlungen weiterzuentwickeln. Es entstanden so zwei Stadtkerne mit der Marienkirche und Georgenkirche. Im 14. Jahrhundert wuchsen die beiden Siedlungen zusammen und wurden mit einer Stadtmauer versehen.

 

 

                                Waren 

 

Wir parkten am Hafen, was zwar einen kurzen Weg zum Seeufer ermöglichte, dafur aber auch eine "gesalzene" Parkgebühr von 7,- € für 3 Stunden bedeutete. Da wir auch eine Müritz-Bootsfahrt unternehmen wollten, suchten wir mit Frau Meßner eine günstigere Parkmöglichkeit. Da wir dafür den Samstag gewählt hatten, konnten wir kostenlos auf dem Parkplatz "Zum Amtsbrink" beim Amtsgericht parken.

 

Zu Überraschung lasen wir, dass der namhafte, deutsche Dichter Theodor Fontane im Jahre 1896 über 2 Monate im Erholungsort Waren sich entspannt hat und mit seinen Lobeshymnen nicht hinter dem Berg blieb. Er war begeistert von der Mecklenburger Küche und der wunderschönen Landschaft. Vielleicht hat er auch die Wanderung am Seeufer genossen. Für uns war es eine herrliche Einstimmung in schöne Ferientage.

 

Theodor Fontane war so begeistert, dass er nach seiner Rückkehr nach Berlin die Werbetrommel für die Müritzstadt Waren rühren wollte. Ob es so war, lässt sich mehr nachvollziehen. Auf jeden Fall heiratete seine Tochter Marte, Mete genannt, einen Bürger aus Waren und lebte an der Müritz bis zu ihrem Tod.

 

Uns ist Theodor Fontane bereits auf einer früheren Reise in den Spreewald begegnet: 

 

Bereits 1859 schrieb Theodor Fontane einen interessanten Reisebericht über seinen Wochenendausflug mit drei Freunden in den Spreewald. Am 6. August 1859 rollte die Nachtpost durch das Hallesche Tor. Auf der Cottbuser Chaussee ging es über Lichtenrade und Zossen, Baruth und Golßen durch die märkische „Streusandbüchse".  Unter dem Titel "In den Spreewald" veröffentlichte er vom 31. August bis 3. September 1859 in der Neuen Preußischen Zeitung seine Eindrücke. Dieser Zeitungstext liegt uns in dem Buch "Reisebilder von Gerstäcker bis Fontane" vom Hanser-Verlag vor. Das Studium dieses Fontane-Artikels war eine ausgezeichnete Einstimmung für unsere geplante Reise in den Spreewald, die in der Zeit vom 23. bis 29. Oktober 2018 stattfand.

 

Auf dem Weg nach Swinemünnde in Polen unterbrachen wir 2010 unsere Reise in Potsdam,  um auf den Spuren des berühmten preussischen Königs, Friedrich der Große, zu wandeln. Wir interessierten uns insbesondere für sein Schloss Sanssouci. Deshalb war es während unseres jetzigen Müritz-Urlaubes auch naheliegend, sein Schloss Rheinsberg in Brandenburg zu besuchen. Die Route über 90 km in südlicher Richtung war zwar nicht ganz einfach. Der Ausflug hat sich aber trotzdem gelohnt.

 

Auf Wunsch des Kronprinzen Friedrich  hatte sein Vater das Anwesen Rheinsberg erworben. Friedrich  nahm die Renovierung des verfallenen Schlosses und die Ausstattung selbst in die Hand. Ab 1734 (der Kronprinz war damals 22 Jahre alt) begann der Hofbaumeister Johann Gottfried Kemmerer mit der Instandsetzung des südlich gelegenen Seitenflügels mit dem Klingenberg-Turm.

 

 

                        Klingenberg-Turm


Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, der als enger Freund und Lehrer das Vertrauen des Kronprinzen genoß, vollendete in den Jahren 1738 und 1739 das gesamte Schlossareal. Friedrich bezog das halbfertige Schloss Rheinsberg 1736. Seine Gemahlin, Kronprinzessin Elisabeth Christine, war ebenfalls im August 1736 ins Schloss gezogen.

 

 

               Ausblick auf den Grienericksee

Das am Ostufer des Grienericksees gelegene Schloss gilt als Musterbeispiel des sogenannten Friderizianischen Rokokos und diente auch als Vorbild für Schloss Sanssouci. Kronprinz Friedrich  bezeichnete seine Jahre auf Schloss Rheinsberg immer als die „glücklichsten seines Lebens“. Hier gründete er die erste Freimaurerloge in Preußen.

 

Seine Zeit in Rheinsberg endete 1740 mit der Thronbesteigung.  Vier Jahre später schenkte er es seinem jüngeren Bruder Heinrich, der 1752 mit seiner Frau, Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel. einzog und bis zu seinem Tod dort wohnte. Der kunstbegeisterte Prinz machte sich daran, das Schloss und den dazugehörigen Park zu erweitern und zu verschönern.

 

Nun begegneten wir wieder Theodor Fontane, Er hat in seinem Buch "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" auch seine Eidrücke vom Schloss Rheinsberg beschrieben. In der neueren Zeit befasste sich Kurt Tucholsky sich mit dem Schloss in der Erzählung "Rheinsberg: Ein Bilderbuch für Verliebte". Im Schloss Rheinsberg befindet sich auch eine Kurt-Tucholsky-Literaturmuseum. Wie Theodor Fontane folgten wir einer Fühung durch das Schloss - allerdings mit einem Audio-Guide (unter Corona-Bedingungen etwas schwerig).

 

Der größte Binnensee Deutschlands ist die MÜRITZ (kleines Meer im Slawischen). Der Bodensee ist zwar größer - grenzt aber auch an Österreich und an die Schweiz. Er hat eine Fläche von 117 Quadratkilometer und ist wie die vielen anderen Seen in Mecklenburg-Vorpommern ein Ergebnis der letzten Eiszeit, die vor ca. 117.000 Jahren einsetzte und vor ca. 10.000 Jahren endete.

 

 

                      Corona-Schiffstour Klaus



                            Corona-Schiffstour Jutta

Diese MÜRITZ wollten wir im Rahmen einer 3,5-stündigen Schiffstour erkunden. Unser Schiff hieß Diana (das erinnerte uns an den herrlichen Strand Diana Beach in Kenia 2009). Vom Hafen in Waren fuhr unser Schiff nach Klink, wo sich auch die bekannte MÜRITZ-Klinik befindet. Das Wetter war schön, aber stürmisch mit einem ordentlichen Wellengang. Auch hier fühlten wir uns an eine Schiffstour 2014 auf dem Gardasee erinnert. Damals mußte ich mir eine grüne Windjacke kaufen, die ich auch während der MÜRITZ-Tour trug.

 

                      Am Bolter-Kanal

 

Dann ging es quer über den See zum Bolter-Kanal. Dort war Pause bis 16 Uhr. Auf dem Rückweg beobachteten große Schwäme von Komoranen. Dann ging es über Klink wieder zurück nach Waren, wo wir unseren Wagen auf dem kostenlosen Parkplatz beim Amtsgericht geparkt hatten.

 

 

Am Sonntag besuchten wir das Müritzeum in Waren. Diese Sehenswürdigkeit wurde für rund 13 Millionen Euro aus den Haushalten des Landkreises Müritz, der Stadt Waren und mit Hilfe der Jost-Reinhold-Stiftung gebaut. Im Müritzeum kann man sich auf spannende Art und Weise mit den Pflanzen und Tieren der Region vertraut machen. Die größte Attraktion ist sicher das 100.000 Liter größte Aquarium für Süßwasserfische aus der Region. Für uns war es eine sehr schöne Zeit an der MÜRITZ - allerdings wegen Corona mit Gesichtsmaske und Abstand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                             

 

                                                

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                                                         

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5. Der WALCHENSEE und die Italienreisenden früherer Tage

 

 

 

              Der Walchensee bei Urfeld
 

 

Bei meinen Fahrten nach Italien (Dolomiten und an den Gardasee) ging unsere Reise immer über Kufstein, Innsbruck und über den Brenner in Richtung Süden. Während unseres Urlaubes am Walchensee (1.7. bis 10.7.2021) lernte ich eine andere Route kennen, bei der der See eine wichtige Rolle spielte.

 

Bereits um 725/728 wurde vom Merowinger-König Karl Martell Benediktbeuern (Buron) als Kontrollstation am Eingang der Berge über den Kesselberg-Paß (859 m Höhe), am Walchensee entlang, über das obere Loisachtal mit der Römerstrasse in Richtung Brennerpass nach Italien, etabliert.

 

 

              Kloster Benediktbeuern
 

 

Am 7. September 1786 passierte Goethe auf seiner 1. Italienreise den wunderschönen Walchensee. Diese Route 5 war sehr beliebt. Er konnte sich eine "Extrapost" leisten, die er alleine benutzte. Nach seinem Eindruck sehr schnell, gelangte er in "nur" 12 Tagen von Karlsbad (wo er sich zur Kur befand) nach Verona - bei einem Schnitt von 8 Kilometer pro Stunde. Wir sind Goethe in Marienbad begegnet.

 

Er kam von München über Wolfratshausen, wo er ein "Gabelfrühstück" einnahm. Über Benediktbeuern ging es dann weiter. Nach der Passage des Kesselberges, kurz vor Urfeld, konnte Goethe erstmals den Blick auf den Walchensee genießen. Dort befindet sich seit 1933 ein Denkmal in Erinnerung an diesen denkwürdigen Augenblick. Auf dieser 1. Reise besuchte Goethe auch den Gardasee.

 

Um die gefährliche Strasse entlang des Walchensees zu vermeiden, wählten viele Reisende die Schiffspassage ab Urfeld nach Walchensee. Dies war in 40 Minuten möglich und kostete 1880 1 Mark pro Person. Die Walchenseestrasse ist auch heute noch gefährlich. Bei Lawinengefahr muss sie teilweise vorübergehend gesperrt werden.

 

Auch wir gelangten auf einem Teil der alten Route 5 nach Walchensee. Wir kamen über die Autobahn von München, über Wolfratshausen (Goethe) und über die Landstrasse nach Kochel am See. Dort begann dann das Abenteuer über die Serpentinenstrasse zum Kesselberg-Pass und von dort herunter nach Urfeld. In JUTTA hatte ich einen ausgezeichnete Ko-Pilotin, die mir mit Hilfe ihres Navigationsgerätes jede einzelne Haarnadelkurve ansagte. Dies war für mich als Fahrer eine sehr große Erleichterung, die mit Jutta's Ansagen bereits vor München begannen.

 

 

                 Ferienwohnungen Bartl
 

 

Nach fast 9 Stunden Fahrt (teilweise eine Wasserschlacht) war ich zu müde, um noch nach Krün (11km in Richtung Garmisch-Partenkirchen) zum Einkauf des Proviantes zu fahren. Wir entschieden uns für das Restaurant Edeltraut, das in der Nähe unserer Ferienwohnung bei Bartl im Kirschbaumweg 23 lag. Den Einkauf erledigte ich am folgenden Morgen vor dem Frühstück. Der EDEKA-Laden war relativ groß, aber ich hatte Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden.

 

 

                Ausblick über Walchensee

 

 Eine andere, wichtige Persönlichkeit hat in der Gegend um den Walchensee seine Spuren hinterlassen: der Bayrische König Ludwig II. Er liebte den Ausblick vom Herzogstand. Zu seiner Zeit ritt er allerdings mit dem Pferd von Urfeld auf den Berg in 1.731 m Höhe. Unbestätigt ist  die Information, dass er sich auch mit der Sänfte hochtragen ließ. Er soll sehr träge gewesen sein - es könnte also passen. Heutzutage kann man mit der Herzogstandbahn  sehr viel schneller und bequemer zum Herzogstand gelangen. Die Seilbahn führt zum Fahrenbergkopf (1.627 m) und von dort geht es nach einem 40-minütigen Fussmarsch zum Lieblingsberg Ludwig II.

 

Er hatte auch eine Hütte auf dem Altlacher Hochkopf (1.328 m). Im August 1865 besuchte ihn sein Freund Richard Wagner. Der Reitweg zum Hochkopf begann in Altlach am Walchensee-Ufer. Trotz mehrerer Einladungen von Ludwig II war dies sein einzigster Aufenthalt in der Königshütte. Es lag ganz sicher daran, dass er kein Klavier auf dem Hochkopf zur Verfügung hatte. Der Bräu von Altlach hat versucht, es mit dem Ochsen hochzutransportieren. Doch der Karren stürzte unterwegs um und das Klavier zerbrach. Seit dieser Zeit wird die scharfe Kurve nach oben "Ochsenkarrenklavierkurve" genannt. Dem Pechvogel Bräu von Altlach bin später auf dem Friedhof von St. Jakob wiederbegegnet.

 

 

Da wir gewissermaßen den Spuren des Bayern-Königs Ludwig II folgten, wollten wir auch eines seiner Schlösser besichtigen. Wir hatten bereits den Ausflug zum Schloss Neuschwanstein (bei Füssen) geplant als uns unserer Vermieter, Herr Bartl, wegen des dortigen Trubels davon abriet und uns empfahl das Schloss Linderhof zu besuchen, das Ludwig II gebaut hat und anschließend öfters gerne besuchte.    Auf dem Weg dorthin könten wir auch das Kloster Ettal besichtigen.

 

 

                             Kloster Ettal
 

 Wir fuhren über die B11 nach Garmisch-Partenkirchen und besuchten das Kloster Ettal auf dem Weg zum Schloss Linderhof. Zwei Tage vorher hatten wir Kloster Benediktbeuern besucht. Kloster Ettal machte auf uns einen prächtigeren Eindruck. König Lüdwig IV (der Bayer) hat am 28.April 1330 das Kloster gegründet. Wie bei vielen anderen Klostern endete auch dieses mit der Säkularisierung 1803. 1899 wurde die Benediktinerabtei erneut gegründet.

 

 

                           Schloss Linderhof
 

 

Nach dem Besuch des eindrucksvollen Klosters fuhren wir weiter nach Oberammergau. Von diesem Ort waren wir sehr enttäuscht. Nach einer längeren Fahrt durch ein Waldgebiet gelangten wir schließlich zum Schloss Linderhof. Es liegt sehr eindrucksvoll in einer gepflegten Gartenanlage. Wir konnten die herrlichen Eindrücke genießen und begeistert fotographieren. Eine einstündige Besichtigung des Schlosses vermittelte einen sehr guten Eindruck, wie Ludwig II als einsamer Herrscher auf seinem Schloss residiert hat. Der Rat unseres Wirtes, Herrn Bartl, war also goldwert.

 

 

            Corinth-Austellung im Walchensee-Museum
 

 

Der einzige Weg von Walchensee nach Kochel am See führte durch Urfeld über den Kesselberg. Urfeld hat mich besonders interessiert, da dort der Maler Corinth einige Zeit gelebt hat. Auch andere bekannte Persönlichkeiten zog es an die Hänge oberhalb von Urfeld - mit dem herrlichen Ausblick auf den Walchensee. Ich suchte ein Buch über den Walchensee und wurde in einem kleinen Kiosk fündig.

 

 

Dies ist ein sehr wertvoller und professionell gestalteter Bildband (30,- €), aus dem ich zahlreiche, interessante Informationen entnehmen konnte. 

 

 

 

                Franz Marc Museum

 

 Über den kurvenreichen Weg über den Kesselberg ging es dann weiter nach Kochel am See. Am Eingang nach Kochel am See befindet sich das Franz Marc Museum. Es liegt etwas oberhalb am Hang. Es gibt auch eine Haltestelle "Franz Marc Museum" der Motorschifffahrt Kochelsee. Wir waren am Samstag nach unserer Ankunft mit dem Bus (kostenlos mit der Gästekarte) von Walchensee zum Museum gefahren.

 

Im Museum werden sehr anschaulich die Mitglieder des "Blauen Reiters" beschrieben: Franz Marc, August Mack, Wassily Kandinsky, Paul Klee. Die beiden Erstgenannten sind zu Beginn des 1. Weltkrieges gefallen. Deshalb war es die Aufgabe  der Malerfrauen  die Werke ihrer Gatten für die Nachwelt zu bewahren. Insbesondere während der Nazizeit ("Entartete Kunst") war dies ein sehr schwieriges Unterfangen.

 

 

            Der Schmied von Kochel am See

 

 Im Zentrum von Kochel am See steht das Denkmal des berühmten Schmiedes von Kochel am See. In dem sehr interessanten Buch "Die Geschichte des Walchensees" wurde ich fündig. Dort stieß ich auf die "Sendlinger Mordweihnacht 1705" oder "Sendlinger Bauernschlacht" (Inschrift im Kriegerdenkmal in Walchensee). Der bekannte Schmied von Kochel am See hat den Aufstand gegen die Österreicher angeführt. Diese gingen sehr brutal vor, um den Aufruhr niederzuschlagen. Wir hatten eine Bootsfahrt über den Kochelsee geplant. Leider fiel diese wegen eines Motorschadens aus. Wir wanderten am Ufer entlang und gewannen so einen schönen Eindruck vom Kochelsee.

 

 

            Erinnerung an den Absturz des Hängegleiters

 

 Gewissermaßen zum Abschluss unseres wunderschönen Urlaubes am Walchensee begab ich mich mit der Kamera auf Motivsuche. Unterhalb des Kreuzes beim Gartenzaun der Familie Bartl entdeckte ich die Erinnerungstafel des Hängegleiters Josef Schmid, der in den Stromleitungen verunglückte. Auch beim Kriegerdenkmal fand ich einen besonderen Hinweis: Gefallene der "Sendlinger Bauernschlacht 1705". Auch beim Museumsdorf Flake kam ich vorbei. Leider war es wieder geschlossen. Das  Strandcafe Bucherer lag ebenfalls auf meiner Route. Dort haben wir am Samstag vor dem Ausflug ins Fanz Marc Museum eine schöne Zeit verbracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. An der OSTSEE - von U-Booten und Wikingern

 

 

             Wikinger Museumsdorf Haithabu
 

 

Unsere Ferien im Norden Deutschlands haben wir immer mit interessanten Besichtigungen verbunden. Diesmal war es das Wikinger Museumsdorf Haithabu. Bereits 1970 wagten wir uns über die Grenze nach Dänemark (ins ehemalige Wikingerland). Ich arbeitete damals bei der Firma KRUPP Chemianlagenbau in Essen.

 

Meine erste Frau, Ulla, war damals mit unserem ersten Sohn Jochen schwanger und wir suchten deshalb ein gemütliches Ferienhaus in den Dünen. Der neue Elbtunnel war damals noch nicht fertig. Er wurde vier Jahre  später (1974) für den Verkehr geöffnet. Deshalb mussten wir über die B1 bis Bargteheide und dann weiter in Richtung Norden fahren. 

 

Wir fanden unser schönes Feriendomizil in Hvide Sande, das einen eindrucksvollen Fischereihafen hatte. Wir machten Ausflüge nach Ringkoebing und Esbjerg, wo uns der große Hafen beeindruckte. Allerdings konnten wir damals nicht ahnen, dass wir die Jahre von 1977 bis 1980 im Zentrum des Wikingerlandes, in Kopenhagen, verbringen würden. Dort habe ich für die dänische Firma Niro Atomizer gearbeitet und wir besaßen in Alleroed (nördlich von Kopenhagen) ein Reihenhaus.

 

Das war natürlich ideal, von Kopenhagen aus 1977 mit unserem Audi 100 nach Schweden und Finnland und weiter nach Norwegen zu fahren. Wir wollten eigentlich bis zum Nordkap. Die Wetterverhältnisse ließen es aber nicht zu. Deshalb war unser nördlichstes Quartier die Stadt Hammerfest. Sehr abwechslungsreich war die Fahrt an norwegischen Küste entlang in Richtung Süden.

 

 

                              Hammerfest

 

Unser Interesse für die Wikinger war damals leider noch nicht so ausgeprägt wir heute. Bei unseren heutigen Reisen kaufen wir uns gerne ein entsprechendes Buch, um unser Wissen zu vertiefen. Das hängt auch damit zusammen, dass meine 2. Frau, Jutta Hartmann-Metzger, geschichtlich genauso interessiert ist wie ich. Im Wikinger Museum von Haithabu besorgten wir uns das sehr interessante Taschenbuch  Die WIKINGER .   

 

 

 

In dem Wikinger-Buch werden sehr ausführlich die großen Wikinger-Schiffe, die im Roskilde-Fjord gefunden wurden, beschrieben. Sie sind im Wikingerschiffsmuseum in Roskilde (30 km westlich von Kopenhagen) ausgestellt. Wir haben im  April 1977 mehr oder weniger zufällig den Weg dorthin gefunden Dass diese gewaltigen Boote es erst den Wikingern ermöglichten, Europa über das Meer und die Flüssmündungen zu erobern, beschreibt der Autor Anders Winroth auf eine sehr verständliche Art und Weise.

 

Aber nun zurück zum Wikinger Museumsdorf Haithabu! Vor 8 Jahren übernachteten wir auf dem Weg nach Nordseeland (Dänemark) in Schleswig. Ich weiß nicht mehr, in welchem Zusammenhang "Haithabu" fiel - auf jeden wollten wir einmal diese berühmte Wikingersiedlung besuchen. Im Zusammenhang mit unserem Urlaub in Schwedeneck (2.10. bis 10.10.2021) ergab sich dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit, denn Haithabu lag nur 40 km von unserem Ferienquartier entfernt. Die Autotour ging  in westlicher Richtung und wir mußten über Eckernförde fahren.

 

Haithabu besteht aus dem rekonstruierten Wikinger Museumsdorf und dem Museum, die getrennt voneinander am Haddebyer Noor (ein See) liegen. Von dort besteht über die Schlei ein Zugang zur Ostsee. Der bedeutende Handelsplatz wurde 770 gegründet und um 1066 n. Chr. endgültig zerstört. Wir besuchten zuerst das Museumsdorf, das über einen ca. 1 km langen Fußmarsch vom Parkplatz aus zu erreichen war.

 

Es wurde uns ein sehr guter Eindruck vom täglichen Leben der Wikinger vermittelt. Ein Handwerker in typischer Wikingerkleidung führte uns seine Fähigkeiten vor. Eine Wikingerin leitete Interessierte in den Künsten der Wikinger an. Wir fanden sogar einen Hühnerhof mit freilaufenden Hühnern. Auch die Schlafplätze konnte man inspizieren. Im entsprechenden Haus lag eine größere Gruppe nebeneinander.

 

 

                Schiffsanlegestellen bei Haithabu
 

 

Auf dem Rückweg zum Museum gingen wir auf dem Halbkreiswall, der früher als Stadtbefestigung von Haithabu diente. Der dänische König Blauzahn liess diesen Wall in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts anlegen. Von diesem erhöhten Punkt hat man eine ausgezeichnete Sicht auf die gesamte Siedlung mit den Grabplätzen und den Schiffsanlegestellen.

 

 

                       Wikingerkrieger

 

Im eindrucksvollen Wikinger Museum Haithabu konnte man ein sehr gutes Bild über die Aggressivtät der Wikinger, ihre Unternehmungen mit ihren seetüchtigen Schiffen und ihre Handelsaktivitäten gewinnen. Nach den Ausführungen des Autors Anders Winroth "Die Wikinger" wurden die "Häuptlinge" mit wertvollen, importierten Waren versehen, die sie wiederum an ihre kampfesmutigen Getreuen verteilt haben. So konnten die nächsten Schlachten gewonnen werden.

 

Relativ früh kam nach Haithabu auch das Christentum. Ansgar, der Apostel des Nordens, gründete 849 n. Chr. in Haithabu eine Kirche. Ansgar kam vom Kloster Corvey. So entstand die erste Kirche im alten Dänemark und wurde damit zum Brückenkopf für die christliche Mission im Landesteil Schleswig, Dänemark und Schweden. 965 n. Chr. hat König Harald Blauzahn den christlichen Glauben offiziell in Dänemark eingeführt. Darauf wird im Museum hingewiesen.

 

Den darauffolgenden Tag widmeten wir einer weiteren Herzensanglegenheit, die mit meinem Vater und meiner Flucht im Februar 1945 aus Danzig zusammenhängt. Er diente während des 2. Weltkrieges auf U-Booten der Kriegsmarine. Sein letzter Heimathafen war Swinemünde. Dort erfuhr er von der Gustloff-Katastrophe und verfiel in große Trauer, da er uns auf diesem Unglücksschiff vermutete. Meine  Mutter bekam aber keinen Platz  und konnte glücklicherweise kurz danach auf dem Schnellboot-Begleitschiff TANGA von Gotenhafen nach Swinemünde flüchten.

 

Basierend auf den autobiographischen Notizen meines Vaters, der 2002 im Alter von 81 Jahren verstorben ist, habe ich einen ausführlichen Beitrag über unsere Flucht aus Danzig  geschrieben. Im Rahmen der Recherchen, die wir vor unseren Ferien in Schwedeneck durchgeführt haben. entdeckten wir das Marine Ehrenmal LABOE und das U-Boot 995, das am Strand lag und besichtigt werden konnte.

 

 

                        Marine-Ehrenmal
  

 

Auch hier mußten wir nur eine relativ kurze Strecke von ca. 40 km über Kiel fahren, um nach Laboe zu gelangen. Für das Marine-Ehrenmal  hat Admiral Scheer 1927 den Grundstein gelegt. Das Ehrenmal war 1936 beendet. Es dient dem Gedenken der im 1. Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten. Später kam das Gedenken der im 2. Weltkrieg Angehörigen der Kriegsmarine dazu. Heute ist das Marine-Ehrenmal eine internationale Mahn- und Gedenkstätte, die auch oft von ausländischen Delegationen besucht wird.. Unterhalb des großen Platzes befindet sich die Gedenkhalle mit einer beklemmenden Stimmung. Auf den Turm fahren zwei Fahrstühle. Von dort hat man eine schöne Aussicht über die Kieler Bucht.

 

 

                     U995 am Strand von Laboe
  

 

Mit dieser Einstimmung und dem Bewußtsein, dass während des 2. Weltkrieges nur 10.000 von 40.000 U-Bootfahrern den Einsatz überlebt haben, war die Besichtigung des U-Bootes 995 ein emotionales Ereignis. U 995 ist ein deutsches U-Boot der ehemaligen Kriegsmarine vom Typ VII C/41, das im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde. Im September 1943 wurde es in Dienst gestellt und absolvierte neun Feindfahrten. Nach Kriegsende ging es als Test- und Ausbildungsboot Kaura in den Besitz der norwegischen Marine über. 1965 erfolgte die Rückgabe an Deutschland und am 2. Oktober 1971 die offizielle Übergabe. Seit dem 13. März 1972 liegt das U-Boot als Museumsschiff am Fuße des Marine-Ehrenmals in Laboe.

 

 

                     Klaus bei der Ziegenfütterung
  

 

Obwohl wir in Afrika an eindrucksvollen Safaris in Kenia und Südafrika  teilgenommen haben, interessierte uns der Tierpark Gettorf, der ganz in der Nähe unseres Ferienquartiers lag. Auffallend war hier der enge Kontakt mit den Tieren, denn es ergab sich sogar die Möglichkeit, diese zu füttern. Was natürlich sehr vorsichtig geschehen mußte, denn diese konnten auch ordentlich zubeißen. Viel Freude machten uns die putzigen Erdmännchen.

 

 

               Ferienhaus "Lille Bo" StrandGut Schwedeneck
 

 

Unser ausgezeichnetes Ferienhaus lag in Schwedeneck optimal für die beschriebenen Unternehmungen. Auch der Supermarkt NETTO lag in der Nähe und zum Strand war es nicht allzuweit. Dort im Restaurant "Strandhaus" feierten wir am Mittwoch, den 6. Oktober, Jutta's Geburtstag bei Kaffee und leckerem Kuchen.

 

 

                            Steilküste Stohl

 

 Am Donnerstag gab es keine besonderen Aktivitäten. Deshalb ging ich am Nachmittag bei herrlichem Sonnenschein auf eine Fotosafari und suchte durch den nahegelegenen Wald  auf dem Weg zur Ostsee die Steilküste Stohl. Dies entwickelte sich zu einem richtigen Abenteuer. Auf dem Weg oberhalb der Steilküste gab es keinerlei Begrenzung und der Rückweg war durch den steinigen Strand recht mühsam. Ich war froh, als ich wieder beim Restaurant "Strandhaus" ankam, wo der Strand sandiger war und von dort kam ich auf direktem Wege wieder zu unserem Ferienhaus. Ich konnte feststellen, die  Fotosafari hat  sich gelohnt.

 

 

                      In der Bonbonkocherei
  

 

Am darauffolgenden Tag war noch einmal ein Ausflug nach Eckernförde geplant. Auf dem Weg nach Haithabu waren bereits einmal durch Eckernförde gefahren. Wir parkten am Hafen, was uns allerdings ein Ticket wegen Falschparkens von 10,- € einbrachte. In der Altstadt fanden wir die Bonbonkocherei & Schokoladen Hermann Hinrichs. Interessant ist, wie Twitter meinen Reisetipp bewertete:

 

Nice job! Your Tweet is getting noticed and has been viewed 58 times.#Bonbonkocherei & #Schokoladen #Hermann #Hinrichs https://goo.gl/maps/Y4jqWA1RS 

 

Die Bewegungsmöglichkeiten waren durch Corona etwas begrenzt und es wurden nur kleinere Arbeiten verrichtet. Jutta konnte trotzdem alle Süssigkeiten kaufen, die sie für ihre Bekannten und Freunde kaufen wollte. 

 

                      Segelschiff Roald Amundsen


   Nach einer Wanderung durch die Altstadt gelangten wir wieder zum Eckernförder Hafen. Dort wurde es dann richtig interessant. Denn dort lagen mehrere stattliche Segelschiffe. Diese haben für mich als Landratte und Windsurfer immer noch etwas Faszinierendes. Am Montag, den 4. Oktober 2021, war das reparierte Segelschiff Gorch Fock von Eckernförde nach Kiel unterwegs. Leider konnten wir es auf dem Weg nach Haithabu nicht sehen.


   Kap Hoorn war unter den Seglerkameraden früherer Zeiten ein besonderer Begriff (Kap Hoorner). Ich kam 1972 in Argentinien auf dem Landweg nur bis Bahia Blanca. Von dort war es noch ein weiter Weg durch Patagonien bis zur Südspitze (ca. 2.500 km). Etwas weiter südlich gelangte ich 1976 bei einer Reise nach Südchile, die mich mit dem Flugzeug bis nach Puerto Mont führte.

 

Als ich 1972 im Hafen von Buenos Aires unterwegs war, wußte ich nichts von der Pamir-Katastrophe, die hier mit dem falschen Verladen von Gerste begann. Bei einer sehr stürmischen Atlantiküberfahrt verrutschte die Ladung und die Pamir versank am 21. September 1957 mit 80 Besatzungsmitgliedern. Nur 6 überlebten. Nachbau der Caravelle von Bartholomäu Dias

 Mit Segelschiffen, wie sie vor ca. 500 Jahren bei der Weltumsegelung verwendet wurden, kam ich 2015 in Südafrika in Kontakt. Dort fand ich im Dias-Museum einen Nachbau der Caravelle, mit der der Portugiese Bartholomeu Dias 1487 um das Kap der Guten Hoffnung in Afrika gesegelt ist.

 

 

          Jutta beim Test eines Bernsteins


  Ein regelrechtes Highlight war das Bernstein-Schleifen im Geotanium in Gettorf, wo wir bereits den kleinen Zoo besichtigt hatten. Natürlich waren die Fossilien auch interessant. Diese kannten wir bereits vom dem Besuch des Naturhistorischen Museum in Braunschweig. Das Schleifen und Polieren war etwas Besonderes und bereitete uns sehr viel Freude. Unsere Bernsteinanhänger durften wir zur Erinnerung mitnehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7. AMRUM - ein Wiedersehen mit der Insel nach 25 Jahren

 

 

Der Badestrand von Norddorf auf AMRUM
 

 

Am 11. August 1997 (gegen 13 Uhr 30) erreichten wir bei der 2. Wattwanderung von FÖHR aus erstmals an der Nordspitze die Odde von AMRUM. Dort befindet sich ein Vogelschutzgebiet, das wir in den Dünen durchquerten, um an dem langen Sandstrand der Westküste ein kühlendes Bad ohne Hüllen zu genießen. Damals verbrachten wir auf der Nachbarinsel FÖHR herrliche Ferientage. Jutta und ich kannten uns erst 18 Monate und waren unglaublich ineinander verliebt. Ich war zu dieser Zeit 52  und Jutta 40 Jahre alt.. Durch sie fühlte ich mich 20 Jahre jünger und wieder viel lebendiger. So ähnlich ging es mir 1979 bei der Radtour mit Jochen auf der Insel Bornholm. Jochen hatte auf der Fähre von Kopenhagen nach Bornholm einen dänischen Jungen in seinem Alter kennengelernt, der mit seiner Mutter unterwegs war. Wir führten die Radtour gemeinsam durch, was besonders spannend war, da wir uns beide mochten und trotzdem unsere Partnerschaften respektierten.

 

 

Klaus als Abenteuerer am Strand von AMRUM (1997)
 

 

Als richtige Abenteuerer schlug wir unser Zelt in den Dünen von Utersum/FÖHR auf und übernachteten dort für eine Nacht (sonst wohnten wir im Hotel in Utersum). Unsere Fahrräder hatten wir mitgebracht und genossen ausgiebige Radtouren über die Insel FÖHR. Ein Jahr darauf machte Jutta mir einen romantischen Heiratsantrag, der wie selbstverständlich zur standesamtlichen Hochzeit, am 20. Februar 1998, im Standesamt Hildesheim führte - im Detail geplant von meiner tüchtigen und energischen Jutta.  Im kommenden Jahr sind wir seit 25 Jahren glücklich verheiratet.

 

Erneute Begegnung mit der Insel AMRUM in Wittdün (2022)
 

 

Fast 25 Jahre später (am 8. Mai 2022 gegen 15 Uhr 30) betraten wir wieder die wunderschöne Ferieninsel AMRUM, die uns so positiv in Erinnerung geblieben ist. Wir kamen mit der Autofähre von Dagebüll und landeten nach 1,5 h im Hafen von Wiitdün auf AMRUM Unsere Ferienwohnung befand sich in Norddorf - 10 km enfernt - an der Nordspitze von AMRUM und war leicht zu erreichen.

 

Ein dummer Fehler war mir bei der online-Buchung der Fähre nach AMRUM passiert, die ich zwei Monate im voraus organisiert hatte. Am Drive-in-Schalter zur Fähre (am 1. Mai 2022) stellte die Mitarbeiterin fest, dass ich die Fähre nur bis FÖHR gebucht hätte. Das war erst einmal eine große Überraschung. Der Fehler konnte aber umgehend behoben werden, da noch Platz auf der direkten Fähre nach AMRUM war. Auch die Rückfahrt, am 8.5.2022, haben wir sofort gebucht und den Differenzbetrag von 20,70 € mit der EC-Karte bezahlt.

 

Nun habe ich in meinem Leben (ich bin jetzt 77 Jahre alt) schon so oft eine Fähre benutzt, sodass mir dieser Fehler eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Als ich 5 Jahre alt war, nahm uns Onkel Heinz, der mit seinem schwarzen Mercedes von Hannover angereist kam, zu einem Familienausflug nach Speyer    mit. Damals (1949) gab es noch keine Brücke über den Rhein und deshalb war die Überquerung des Flusses nach Speyer mein 1. Fährerlebnis. Über die Kollerfähre bei meinem Heimatdorf Brühl kamen wir wieder zurück Dabei haben wir die Altrhein-Arme umfahren, auf denen ich 10 Jahre später herrliche Abenteuertouren mit meinen Kanu (mit Zelt und Schlafsack) erlebte. Die einzig kritische Stelle war die Überquerung des starkströmenden Rheins und das Ausweichen der großen Schiffe, die damals schon zahlreich unterwegs waren.

 

Beruflich hatte ich von 1972 bis 1976 auf zahlreichen Abenteuerreisen Süd- und Mittelameika kennengelernt. In Argentinien (1972) hatte ich an den Wochenenden sehr viel freie Zeit und flog mit einem Kollgen und seiner Familie zu den interessanten Wasserfällen von Iquazu. Wir machten Zwischenstation in Posadas. Bevor wir weiterflogen, fuhr ich alleine mit der Fähre über den Rio Parana nach Encarnacion in Paraguay. Ich erlebte dort eine sehr ärmliche Welt, in der auch ich als Fremder akzeptiert wurde.

 

Im Jahr 1973 hatte ich beruflich mit der französischen Firma GUERIN in Niort zu tun. Mein erster Besuch führte mich mit meinem Wagen und meiner Familie nach La Rochelle, wo wir im Hotel Les Brises übernachteten. Von dort aus besuchte ich die Firma GUERIN in Niort (in 6o km Entfernung). Mit dem freundlichen Juniorchef, Denis Guerin, kam ich auch in privaten Kontakt, den ich auch später noch jahrelang pflegte und ihn auf Fachmessen besuchte. Er vermittelte mir eine Ferienwohnung auf der Insel Ile de Re. Auch hier gab es damals noch keine Brücke und nutzte ich wieder eine Autofähre, um von La Rochelle aus auf die Insel zukommen.

 

Im Jahr 1974 bekam ich als neues Arbeitsgebiet IRLAND. Dort war ich fasr regelmäßig bis 1980 unterwegs. 20 Jahre später wollte ich Jutta auf einer Reise nach Connemara meine Begeisterung für Irland vermitteln. Leider hat sich Irland in den 20 Jahren so verändert, dass ich auch meine Überzeugung und  damit dieses Land als eine neue Heimat verloren habe (wir wollten uns ein Haus kaufen). Meistens flog ich mit dem Flugzeug nach Belfast, Dublin, Shannon oder Cork. Aber manchmal hatte ich auch das Vergnügen, mit Fähren von und nach Irland bzw. ins gefärliche Nordirland  reisen dürfen. Dies habe ich detailliert in meinen Irland-Bericht beschrieben.

 

Seit 1977 befand sich zwar mein Arbeitsplatz in Kopenhagen. Ich arbeitete aber am Anfang immer noch für die deutsche Firma WIEGAND in Ettlingen. Dies bedeutete zahlreiche Fahrten mit der Fähre von Rödby nach Puttgarten und zurück. Da ich mit meinem AUDI 100 unterwegs war und ich Termine in Süddeutschland hatte, nutzte ich auch den Autoreisezug von Hamburg nach Karlsruhe (Abfahrt abends und Ankunft morgens). Das galt auch in umgekehrter Richtung mit der abendlichen Abfahrt in Karlsruhe. Dieses Pendeln dauerte über 3 Jahre, bis ich 1980 Niro Atomizer als Technical Manager nach Holland wechselte.

 

Sehr interessant war damals unsere Abenteuerreise (1977), die durch Schweden und Finnland über den Polarkeis bis nach Hammerfest führte Auf dem Weg von dort an der Küste von Norwegen in Richtung Süden mussten wir mehrere Fähren benutzen, da die Strassen endeten. Heute ist auch diese Strecke schneller mit zahlreichen Brücken und Tunnels zu befahren.

 

Seit 1980 arbeitete ich zwar in Holland, was aber auch bedeutete, dass ich regelmäßig meine alten Kollegen in Kopenhagen besuchte. Eine meiner dortigen Freunde, Finn Andersen, stellte uns sein Ferienhaus auf Samsö in der Zeit von 1981 bis 1985 zu Verfügung. Mit der Fähre von Hov/Jütland gelangten wir auf die Insel. In meinen Reisebericht "Venezuela" habe ich darüber geschrieben.

 

Im Jahr 2006 unternahmen wir in Griechenland eine sehr interessante Kulturreise. Unser Hotel befand sich auf Euböa und wir führen von dort mit dem Fährschiff auf das Festland, wo Busse für die Rundreise nach Delphi, Athen, Korinth und Mykene auf uns warteten. Auf dem selben Weg ging es wieder zurück auf die Insel Euböa.

 

Eine richtige Abenteuerfähre (Seelenverkäufer) benutzen wir 1999 bei Mombasa /KENIA. Diesmal sassen wir im Transferbus von Flughafen zur Leisure Lodge am Diani Beach und durften auf der überladenen Fähre nicht aussteigen. Später sah ich den Film "Die weiße Massai", in dem die Limoni-Fähre eine Hauptrolle spielte.

 

Ein Jahr darauf (2010) wandelten wir (unbewußt) auf den Spuren meiner Vergangenheit und besuchten deshalb das polnische Swinemünde, auch um dort zu kuren (was leider sehr enttäuschend war). Genauso wie die Ankunft in Swinemünde, wo wir erst mit der kostenlosen Fähre von der Insel Wollin dorthin gelangen konnten.

 

 

Im Hafen von Dagebüll
  

 

Deshalb ist es leicht nachvollziehbar, dass die Passage mit der Fähre von Dagebüll nach AMRUM, auch eine Erinnerung an unsere Fahrt mit der Fähre nach FÖHR 1997, also vor 25 Jahren, war. Die damaligen Erlebnisse haben uns geprägt und werden uns ein Leben lang begleiten. Das sonnige Wetter mit einer ordentlichen Brise auf dem Sonnendeck war eine ausgezeichnete Gelegenheit, die Küstenlinie von FÖHR zu erkennen. Danach tauchte der bunte Leuchtturm von AMRUM auf. Nun konnte es nicht mehr lange bis zur Landung im Hafen von AMRUM dauern.

 

 

Der Leuchtturm von AMRUM

 

An dieser Stelle ergibt sich eine günstige Gelegenheit, unsere gemeinsamen Jahre (im kommenden Jahr feiern wir Silberne Hochzeit) Revue passieren zu lassen.Ein Jahr später (1999) folgte die wunderschöne, kirchliche Hochzeit in der kleinen Kirche von Lechstedt; mit zahlreichen Freunden und Verwandten. Sehr früh haben wir entschieden, zur Miete wohnen zu bleiben und dafür abenteuerliche Reisen nach Rajasthan/Indien (2007), Kenia (2009), China (2011), Südafrika (2015), Vietnam (2017) und Oman (2018) zu unternehmen. Dies waren unglaublich schöne Reisen, die wir gemeinsam erleben durften und über die wir spannende Reisebücher verfasst haben. Mit der Pandemie wurde unsere Reiselust leider etwas ausgebremst.

 

Von der Ferienwohnung in Norddorf waren wir enttäuscht. Das Wohnzimmer befand sich im vorgebauten Wintergarten. Auf dem Weg in die Küche (im Inneren der Wohnung) gab es eine Stufe von ca. 15 cm Höhe (eine Stolperfalle) und das Bad war relativ klein. Für den riesigen Fernseher fehlte eine Bedienungsanleitung und das Sitzmöbel davor stand ungünstig. Wir haben es nach unseren Vorstellungen verschoben. Der Strandkorb im sogannten Garten stand direkt an der Strasse. Das Preis-/Leistungs-verhältnis ließ eindeutig zu wünschen übrig. Trotzdem haben wir das Beste daraus gemacht und die Ferienwohnung als idealen Ausgangspunkt für unsere Inselausflüge betrachtet.

 

Traditionsgemäß legt Jutta vorab immer die interessanten touristischen Attraktionen und Ausflugsziele fest,  die wir während der Ferientage besuchen wollen. Dazu benutzt sie auf bewährte Art und Weise ihr Smart Phone. Obwohl ich seit Jahren das Internet selbst  nutze, bin ich über ihre Virtuosität begeistert. Ich bin dann immer für den fotographischen Teil zuständig, der manchmal mit wunderschönen Aufnahmen von Jutta ergänzt wird. Ausgewählte Fotos verwenden wir für unsere Reisebücher, wobei Jutta als Mitautorin genannt wird.

 

 

Willkommen in Wittdün
  

 

Da ich zu Hause meine rote Baseballmütze vergessen hatte, kam mir die steife Brise auf AMRUM als sehr unangenehm vor, da mir meine langen Haare - trotz Haarband - mmer ins Gesicht flogen. Deshalb mußte schnellstens eine Eratzmütze her. Diese gab es offensichtlich nur in Wittdün - in ca. 10 km Entfernung. Ich fand dort sehr schnell eine blaue Baseballmütze mit der Aufschrift "AMRUM". Darauf bin ich sehr stolz und gehe nicht mehr ohne diese Mütze. 

 

 

Der stolze Besitzer der Baseballmütze mit dem AMRUM-Emblem
 

 

Nach der Rückkehr von Wittdün wollten wir im Strandkorb die herrliche Sonne genießen. Dafür fanden wir unseren vor der Ferienwohnung aber ungeeignet. Nach der entsprechenden Beschwerde bei der Vermieterin  konnten wir ihren Standkorb im Garten hinter ihrem Haus nutzen. Das war ideal. Nach einer Weile faszinierten mich die bewachsenen Dünenhügel hinter dem Haus und ich nahm meine Kamera mit zu einer einsamen Dünenwanderung. Vielleicht war es auch die unbewußte Erinnerung an die Wanderung durch die Dünen vor 25 Jahren. Damals wanderten wir am endlosen Sandstrand und tropischer Hitze bis zur Strandhalle von Norddorf (die es heute immer noch gibt). Nach einer Erfrischungspause ging es in umgekehrter Richtung in die Dünen. Mit einem Sonderbus wurden wir nach Wittdün gefahren, um die Fähre nach FÖHR zu erreichen. Nun wanderte ich also den umgekehrten Weg - ganz alleine.

 

 

Holzstege vor den Dünen

 

Der breite Sandstrand, an den ich mich wieder erinnerte, war immer noch faszinierend. Leider lud er diesmal nicht zum Bade ein, denn das Wasser war Anfang immer noch zu kalt und ich bin schon lange nicht der Rettungsschwimmer-Typ, der sich vor nichts fürchtet. Dafür fand ich herrliche Motive und bunte Fasane, die bereitwillig Modell standen. Völlig überraschend traf ich bei dieser Wanderung auch auf das Naturzentrum AMRUM - ein interessantes Museum über die Flora und Fauna auf der Insel. Der Eintritt war kostenlos - ich mußte nur meinen Impfausweis vorweisen. 

 

 

Im Naturzentrum AMRUM
  

 

Auch die Sonderausstellung über den gekaperten Matrosen HARK OLUFS fand ich sehr eindrucksvoll und informativ. Hark Olufs wurde am 17. oder 19. Juli 1708 in Süddorf auf Amrum geboren, das damals zu Dänemark gehörte. Sein Vater war der Kapitän Oluf Jensen. 1721 wurde Hark Olufs Matrose auf der Hoffnung, einem der Schiffe seines Vaters. 1724 wurde sein Schiff auf dem Weg von Nantes nach Hamburg von algerischen Kaperern aufgebracht. Er, sein Cousin Hark Nickelsen und ein weiterer Cousin wurden mit der Besatzung nach Algier verschleppt. Die Familie konnte die hohe Summe, die für den Freikauf Hark Olufs’ von den Sklavenhändlern gefordert wurde, nicht aufbringen. Urspünglich als Sklave verkauft, machte er in Algerien Karriere. 1735 nahm er an der Eroberung von Tunis durch die algerische Armee teil. Zum Dank wurde er am 31. Oktober 1735 freigelassen und kehrte 1736 als wohlhabender Mann nach Amrum zurück, wo er heiratete und eine Familie gründete. 

 

 

Die Windmühle bei Nebel

 

Die erste Attraktion, die wir besichtigten, war die Windmühle  am südlichen Ortsausgang von Nebel. Sie steht auf dem höchsten Punkt der Inselgeest und wurde 1771 gebaut. Die Teile wurden aus Holland importiert. Zur Windmühle gehört seit 1984 ein sehr interessantes Museum mit der Heimatgeschichte der Insel AMRUM. 

 


 

Friedhof der Namenlosen

 

Da das Museum erst um 10 Uhr 30 geöffnet wurde, haben wir die Zeit genutzt und den gegenüberliegenden Friedhof der Namenlosen besucht Er wird auch als Friedhof der Heimatlosen bezeichnet und wurde laut Kirchenchronik 1905 vom Strandvogt Kapitän Carl Jessen angelegt. Die erste Bestattung fand wenige Jahre nach der Einrichtung des ersten Seebades auf Amrum am 23. August 1906 statt, die letzte am 4. Juni 1969.

 

 

Blick von der Aussichtsdüne

 

 Da wir noch Zeit für weitere Besichtigungen hatten, entschlossen wir uns zur Aussichtsdüne bei Süddorf zu fahren. Wir parkten auf dem Parkplatz, der sich etwas außerhalb von Süddorf befand. Zu Fuß ging es dann über einen Holzsteg, mit denen die Dünen geschützt werden sollen. auf die Aussichtsdüne. Dort oben herrschte eine steife Brise und ich war froh, dass ich meine grüne Regenjacke als Windschutz dabei hatte. Diese hatte mir vor Jahren auf dem Schiff, mit dem wir auf dem Gardasee kreuzten, treue Bienste getan. Der Ausblick war herrlich! Man konnte den Amrumer Leuchturm sehen, den wir 3 Tage später bei etwas schlechteren Wetterbedingungen besuchten. Auch die bewachsenen Dünen, die über die Jahrzehnte (Jahrhunderte?) enstanden sind, waren eindrucksvoll.

 

 

St.-Clemens-Kirche in Nebel
 

 

Kapitänsgrabstein

 

Wir hatten an diesem Tag noch zwei weitere Aktionen geplant. Um 17 Uhr trafen wir uns vor der St.-Clemens-Kirche in Nebel, denn zu diesem Zeitpunkt begann eine spannende  Führung, die von einem älteren Ehepaar durchgeführt wurde. Den Kirchenteil betreute die Frau (eine ehemalige Lehrerin), die uns Informationen  über die Kirche vermittelte: Sie wurde um 1200 erbaut, das rustikale Granittaufbecken stammt aus dem 13. Jahrhundert und die Innenausstattung aus dem 14. Jahrhundert. Die Kronleuchter in der Kirche stifteten reiche Walfang-Kapitäne.

 

Noch spannender war die Besichtigung der kunstvollen Grabsteine mit den Lebensläufen der Begrabenen.   Diese befinden sich in einem besonderen Teil des Friedhofes, der für diesen Zweck besonders gestaltet wurde. Besonders eindrucksvoll sind die die sogenannten Käpitänsgräber, die den Reichtum verdeutlichen, die diese mit den Walfang auf den Weltmeeren erzielen konnten. Während unseres Urlaubes auf Föhr, vor 25 Jahren, besichtigten wir auf dem Friedhof der Laurentii-Kirche in Süderende das Grab des "Glücklichen Matthias", der in 50 Jahren 373 Wale mit seiner Mannschaft gefangen hat. Er starb 1706.

 

 

Kai Quedens Bildervortrag: Nordsee-Mordsee

 

 Um 20 Uhr versammelten wir uns im Evangelischen Gemeindehaus in Norddorf, um dem äußerst spannenende Bildervortrag "Nordsee-Mordsee" von Kai Quedens zu folgen. Hier handelte sich offensichtlich um einen Meister seines Faches, der als Maler auch ergänzende, plastische Skizzen in den    Vortrag eingebaut hat. Ich habe selbst Erfahrungen mit DIA-Vorträgen, die ich Senioreneinrichtugen gehalten habe - aber hier konnte ich noch etwas lernen. Jutta hat sich per e-mail für den ausgezeichneten Vortrag bei Kai Quedens bedankt, der sich dafür umgehend bedankt hat.

 

 

Norddorf in den Zwanzigern

 

 Durch die Wanderungen im Sand hat Jutta Probleme mit dem rechten Bein bekommen. Sie wollte sicher gehen und beim dem Arzt vorbeischauen, der seine Praxis auf der gegenüberliegenden Seite unserer Wohnung hatte. Ich nutzte diese Zeit für einen Spaziergang durch Norddorf, denn ich wollte das Reklamebild unseres Vortrages "Nordsee-Mordsee" fotographieren. Dabei enttdeckte ich auch die älteren Aufnahmen von Norddorf an der Außenwand des Seeheims.

 

Erneuerung des Reetdaches

 

 

Jutta bekam eine Überweisung zum Spezialisten in Nebel (gegenüber der Windmühle). Alles war in Ordnung - aber nicht im Sand laufen und kein  Fahrrad fahren, war das Ergebnis seiner gründlichen Untersuchungen. Jutta wundere sich über die Schnelligkeit, mit der die eindeutigen Resultate erzielt wurden. Bei uns zu Hause würde man dafür 3 Monate benötigen. Die Wartezeit nutzte ich wieder für einen Spaziergang durch Nebel. Dieses Dorf hat ein anderes Flair als Norddorf. Fast alle Häuser sind im älteren Stil mit Reetdächern gebaut. Es ist zu erkennen: der Tourismus kam zuerst nach Norddorf. Ich entdeckte im Zentrum ein älteres Haus aus dem Jahr 1816, das sehr aufwendig mit einem neuen Reetdach versehen wurde.

 

Nach den sehr positiven Informationen über Jutta's Gesundheitszustand wollten wir die Vogelkoje erkunden. Ohne Probleme  fanden wir den entsprechenden Parkplatz zwischen Nebel und Norddorf. In Nebel habe ich übrigens beobachtet, wie e-Autos sich um eine Ladestation versammelt haben. Es scheint immer noch sehr schwierig, sich unterwegs mit Strom zu versorgen. Aber für meinen Benziner mußte ich auch Vorsichtsmaßnahmen treffen, denn es gab auf AMRUM nur eine Automaten-Tankstelle (zwischen Wittdün und Süddorf), bei der mit der EC-Karte bezahlt werden mußte. Schon während unseres Urlaubes 2013 in Dänemark haben wir eine derartige Tankstelle kennengelernt und Jutta hat sich dabei zu einer Spezialistin für die Bezahlung entwickelt, was auch jetzt wieder sehr nützlich war.

 

 

Vogelkoje (teilweise im Wasser)
  

 

Den Schildern folgend marschierten wir in Richtung Vogelkoje. Den letzten Abschnitt gingen wir auf Holzplanken rund um den See. Die Birkenbäume wuchsen im Bereich des Sees mit unglaublichen Verkrümmungen. Die Vorrichtung zum Vogelfang war am See aufgebaut und man konnte sich sehr gut vorstellen, wie der Kojenmand, die fehlgeleiteten Vögel in der Reuse gefangen hat. Kürzlich sahen wir einen Film auf NDR3 welche Plage heutzutage die Gänse auf AMRUM darstellen.

 

Gänseplage
 

 

Unterwegs nach Hause lernten wir noch die schlimme Preisinflation am Beispiel eines Standard-Fischbrötchens kennen. Wir kauften 2 Fischbrötchen zum Preis von 4,50 € pro Stück. Am  Vormittag habe ich im Zentrum von Norddorf einen Preis von 6,- € pro  Fischbrötchen gesehen. In Duhnen kostete 2019 das Fischbrötchen 2,50 DM. Unglaublich, was in der Zwischenzeit passiert ist. Und das gilt nicht nur für Fischbrötchen.

 

 

Souvenir von AMRUM

 

 Am Donnerstag war die Wanderung um Strand von Norddorf geplant. Der Himmel war bedeckt und die Temperaturen lagen bei 12 grd. C.  Ganz gewiss kein Wetter zum Sonnen oder Baden. Aber das war aber auch nicht unsere Absicht. Wir wollten die rauhe Brise genießen und hatten uns entsprechend gekleidet. Den Weg kannte ich bereits, denn diesen hatte ich am Montagnachmittag bei herrlichen Sonnenschein (mit einer herrlichen Aussicht auf die Insel Sylt) ausgekundschaftet. Jutta hatte einen Bierflasche mit Bügelverschluss gefunden, die sie als Souvenir mit Sand und kleinen Muscheln füllen wollte. Das klappte hervorragend! Entscheidend war nur die Grösse der Muscheln.

 

 

AMRUMER Leuchtturm

 

 

Am Freitag stand der AMRUMER Leuchtturm auf dem Programm. Leider war an diesen Tag das Wetter sehr viel schlechter als an den anderen sonnigen Tagen. Trotzdem war die Besteigung des Leuchturms spannend und anstrengend zugleich. Unterhalb des Leuchturmes konnte man den Campingplatz erkennen, der aber auf mich durch die Dünenlage - ohne Bäume - keinen besonders idyllischen Eindruck machte. Vor 25 Jahren auf der Insel FÖHR war für uns das Zelten sehr viel romantischer.

 

Zelten auf FÖHR 1997

 

 

 

Seezeichenleger AMRUMBANK

 

 

Am Verkaufsstand vor dem Leuchtturm hatte Jutta Lavendel-Seife als Souvenir gekauft. Diese gefiel ihr so gut, dass noch weitere Seifen für die Freunde besorgen sollte. Leider war der Stand, wie der Leuchtturm, bereits geschlossen. Ich nutzte diese Gelegenheit, um den Seezeichenhafen bei Wittdün zu besichtigen.

 

 

Im Öömrang Hüs

 

 

Am vorletzten Tag haben wir das bemerkenswerte Öömrang Hus (ein originelles Friesenhaus) in Nebel besucht. Ergänzend zur Ausstellung in der Amrumer Windmühle konnten wir uns hier einen ausgezeichneten Eindruck über das frühere Leben auf der Insel AMRUM verschaffen. Gewissermaßen zum Abschluss wanderten wir entlang des Wattgebietes in Richtung Steenodde. Es war noch einmal richtiggehend heiß. 

 

Sonnenuntergang
 

 

Dann gelang es mir am selben Abend noch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu  fotographieren. Dazu wanderte ich gegen 21 Uhr zur Aussichtsdüne (Setzerdüne). Es war wieder ordentlich kalt geworden mit einer frischen Brise. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Wie die Sonne endete, so war auch unser war auch unser erlebnisreicher Urlaub am folgenden Tag zu Ende. Wir sind überzeugt:

"Wir werden wiederkommen!"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                       

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.11.2021

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