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1. Einleitung

Nach zahlreichen, interessanten Fernreisen (Indien, China, Südafrika) lernten wir auch Reisen im europäischen Raum kennen (Andalusien, Madeira), die uns enttäuscht haben. Die billigen Fluglinien bieten keinen Service mehr und trotzdem werden die Pauschalreisen immer teuerer.

 

Deshalb begannen wir uns wieder auf unsere deutsche Heimat zu besinnen. Mit  dem Auto waren wir unabhängig von Sicherheitskontrollen und Verspätungen. Wir konnten uns schöne Reiseziele in Deutschland aussuchen und dabei mit einem kleineren Büdget als bei den unbequemen Flugreisen auskommen.

 

So konnten wir 32 Empfehlungen zusammenstellen. Geplant sind weitere Reisen in unserer schönen deutschen Heimat. Sehr schöne Attraktionen fanden wir auch in unserer näheren Heimat, wie Schloss Derneburg, Schloss Söder und die Burgruine Wohldenberg. Hier war es auch möglich, den Einfluß der Jahreszeiten darzustellen.

 

2. WEIMAR - eine Kulturstadt!

 

 

Weimar ist keine Weltstadt wie Berlin oder München, doch hat diese beschauliche Kleinstadt an der Ilm ihren ganz besonderen Reiz und sogar einen gewissen Weltcharme (UNESCO-Welterbe). Zitiere ich doch gleich zu Beginn die Worte Goethes: „Wo finden Sie auf einem so engen Fleck noch soviel Gutes?“ Zu empfehlen ist ein dreitägiger Aufenthalt in Hotel oder Pension am Rande der Stadt. (Bewertung "Apart Hotel") Dort können Sie dann Ihr Auto stehen lassen und öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Die Thüringer Touristik-Card verschafft Ihnen teilweise vergünstigte Eintrittspreise.

 

 

Starten Sie mit einer Stadtrundfahrt, um sich erst einmal einen Eindruck zu verschaffen. Aber es geht auch auf eigene Faust. Weimar ist überschaubar. Wir haben Weimar zu einem Geschichts- und Kulturerlebnis für uns entdeckt und nun begleiten Sie uns auf unserem Rundgang durch die Stadt. Ausgangspunkt ist der Theaterplatz inmitten der Stadt, das Nationaltheater mit dem Denkmal Goethes (1749 bis 1832) und Schillers (1759 bis 1805). Das Wahrzeichen Weimars wurde vom Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel 1857 unter den Augen der Weimarer feierlich enthüllt. Den Sockel ziert die Inschrift: „Dem Dichterpaar – Goethe und Schiller – das Vaterland“ Wenn Sie sich umdrehen, schauen Sie auf das Wittumspalais, dem Witwenssitz der Herzogin Anna Amalie, die 1775 – nach Übergabe der Regierungsgeschäfte an Herzog Carl August (1757 bis 1828) – sich dorthin zurückzog.

 

Noch der Epoche des Rokoko verhaftet, verlieh sie dem neuen Weimar und dem Hofe Glanz und Glorie. Sie gebar ihrem Mann, Herzog Ernst August Konstantin von Sachsen – Weimar zwei Söhne und führte nach dessen Tode ein pflichterfülltes und arbeitsvolles Leben. Kunst, Kultur, Philosophie, Musik – kurz die schönen Künste lagen ihr sehr am Herzen. Die Erzieher beider Söhne waren Christoph Martin Wieland (1733 bis 1813) und Karl Ludwig von Knebel (1744 bis 1834). Im Palais traf sich auch die von Goethe gegründete Freitagsgesellschaft und auch die Freimaurer hatten dort ihre festen Sitzungen. Von dort aus geht es in nördlicher Richtung zum Bauhaus-Museum, der berühmten Designer-Schule des 20. Jahrhunderts. Gehen wir in Richtung Geleitstrasse, zur Scherfgasse, so befinden wir uns vor dem Palais Schardt mit dem Goethe-Pavillon. Bilder "Weimar"

 

Eine kunstvolle Zeitreise durch das Stadtpalais ist möglich – ergänzt durch Scherenschnitte und eine historische Puppenstubenausstellung. Weiter nördlich befindet sich die Jakobskirche mit dem Jakobsfriedhof. In der Kirche heiratete 1806 Johann Wolfgang von Goethe Christiane Vulpius. Auf dem Friedhof sind – neben Christiane Goethe – auch Caroline Herder und Lucas Cranach der Ältere (1472 bis 1553) beigesetzt. Als nächstes steht als wichtiger Besuchspunkt der Besuch der Stadtkirche St. Peter und Paul, die sogenannte Herderkirche, auf dem Programm. Sie war die Wirkungsstätte von Johann Gottfried Herder (1744 bis 1803) und ist berühmt durch  seinen Altar, den Lucas Cranach der Ältere entworfen hat. Lucas Cranach der Jüngere vollendete ihn. Herder ist dort auch beigesetzt. Wir machen einen Abstecher in die Albert – Schweitzer – Gedenkstätte (ehemaliges Haus des Märchendichters Johann Karl August Musäus (1735 bis 1787).

 

Nun gilt unser Interesse dem Schlossmuseum am Burgplatz (Öffnungszeiten April bis Oktober 10 bis 18 Uhr). Wir interessieren uns für die hochkarätige Europäische Kunstsammlung, beginnend mit der Reformationszeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Endlich erreichen wir auf der Strasse „Am Horn“ und entlang am Park an der Ilm Goethes Gartenhaus. Weiter geht es auf dem Corona – Schröter – Weg zum Römischen Haus. Es ist das erste klassizistische Bauwerk und entstand 1792 bis 1797 als ehemaliger Sommersitz von Herzog Carl August. Wir gehen wieder dem Stadtkern entgegen zur Marienstr. 17, dem sogenannte Liszt – Haus. Es ist die ehemalige Hofgärtnerei und wurde von Franz Liszt (1811 bis 1886), dem berühmten Komponist und Klaviervirtuosen in den Sommermonaten der Jahre 1869 – 1886 bewohnt.

 

Über die Geschwister-Scholl-Strasse in westlicher Richtung erreichen wir den Historischen Friedhof, die letzte Ruhestätte der Herzoglichen Familie und der Dichtergrößen Goethe und Schiller. Ein Durchbruch verbindet die Fürstengruft mit der angebauten russisch – orthodoxen Kapelle in der Maria Palowna, die Tochter des russischen Zaren Paul I. und Schwiegertochter von Herzog Carl August, ruht. Nun ist es nicht mehr weit bis zum Frauenplan. Das 1709 erbaute Barockhaus mit Hausgarten, in dem der Dichter, Staatsmann und Naturwissenschaftler Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) nahezu 50 Jahre erst als Mieter, dann als Eigentümer bis zu seinem Tode 1832 gelebt hat. Johann Wolfgang von Goethe war durch sein Werk „Die Leiden des jungen Werther“ als „Bestsellerautor“ bekannt geworden. 1774 kam er erstmals nach Weimar und wurde durch Vermittlung von Karl Ludwig von Knebel Herzog Carl August vorgestellt.

 

 

1775 folgte er dessen Einladung und zog von Frankfurt am Main nach Weimar. Im Jahre 1776 wurde Goethe von Herzog Carl August geadelt und führte außer seinem Dichterleben u.a. auch das Leben eines Naturwissenschaftlers (Studien über Gartenkultur und die Farbenlehre). Den Dichter verband eine platonische Liebe mit Frau Charlotte von Stein, und erst 1806 heiratete er seinen „Bettschatz“ Christiane Vulpius, mit der er einen überlebenden Sohn August hatte. Alle anderen Kinder verstarben sehr früh. Kennengelernt haben sich beide 1788 im Park an der Ilm, als Christiane Goethe einen Bettelbrief ihres Bruders übergab. Sie führte zeitlebens ein Schattendasein an der Seite dieses großen Mannes. Nun steht noch der Besuch des Schiller-Wohnhauses auf dem Programm. 1802 erwarb Friedrich von Schiller (1759 bis 1805) das spätbarocke Haus. an der Schillerstrasse 12. Er wohnte dort mit seiner Familie, Ehefrau Charlotte und drei Kindern.

 

Friedrich von Schiller war aufgrund von Schulden und Streitigkeiten mit dem Herzog Karl Eugen heimlich von Stuttgart nach Mannheim geflüchtet. Er verfasste in der Sturm - und Drangzeit Dramen wie „Die Räuber“ und „Kabale und Liebe“. Seine Arbeit als Theaterdirektor in Mannheim war nicht immer von Erfolg gekrönt. Nachdem Schiller 1787 Wieland in Weimar kennengelernt hatte, wirkte er an dessen Zeitschrift mit. Seine erste Begegnung mit Goethe bei den Lengefeldts in Rudolstadt verlief recht kühl. Schiller folgte 1788 einer Professur nach Jena und heiratete 1790 Charlotte von Lengefeldt (1766 bis 1826) und folgte einer Professur nach Jena. Im Laufe der Zeit wurde dem Paar drei Kinder geboren. Wegen seines Gesundheitszustandes musste er seine Professur bereits wieder 1791 aufgeben. Im Jahre 1799 übersiedelte Schiller nach 1802 Weimar und lebte dort nur noch sechs Jahre.

 

1804 wurde Schiller von Herzog Carl August in den Adelsstand erhoben. 1804 verfasste er sein letztes Werk „Wilhelm Tell) und verstarb nach einer schweren Lungenerkrankung im Jahre 1805. Sein Todesjahr jährt sich heute zum 200ten mal. Wer noch Zeit und Muße hat, dem öffnet sich das Weimar Haus in der Zeit von 10 bis 19 Uhr (April bis September). Das erste mulimediale Erlebnismuseum zeigt eine Zeitreise durch fünf Jahrtausende Weimarer Geschichte. Damit endet unser Kulturwochenende. Vielleicht folgen sie unseren Spuren und wenn Sie noch etwas mehr Zeit haben, so entdecken Sie ja noch das eine oder andere Wichtige, das unseren Augen entgangen ist. Sie können selbstverständlich vor Ort Ihre Geschichtskenntnisse noch vertiefen. Wir wollten Ihnen lediglich einen Anreiz dazu bieten.

 

Text: Jutta Hartmann-Metzger/Fotos: Klaus Metzger

 

Literatur:

REISEN in die Neuen Bundesländer

 

3. Auf den Spuren der Radtour 1959 zum Bodensee

 

 

                            Schloss Laufen am Rheinfall

 

 

Es ist schon faszinierend, dass meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, "unbewußt" immerwieder Reiseziele auswählt, wo ich in meiner frühen Jugend schon einmal gewesen bin. So ging es mir kürzlich mit dem Ort Swinemünde (Polen), wo ich als kleines Baby mit meiner Mutter von Bord des Schnellboot-Mutterschiffes "TANGA" auf der dramatischen Flucht aus DANZIG Ende Januar 1945 gegangen bin. Ich entdeckte kürzlich autobiographische Notizen meines verstorbenen Vaters, der längere Zeit als Exerziermeister für die U-Boot-Bewaffnung in Swinemünde stationiert war. Daraus entstand mein spannender Reisebericht "SWINEMÜNDE - eine Etappe unserer Flucht aus DANZIG". Swinemünde

 

 

 

 

                       Bernd, Hans, Karl, Klaus (Autor)

 

 

 

                             Klaus, Hans und Bernd

 

Im Oktober 2008 verbrachten wir eine Woche (vom Montag, den 13. Oktober bis Sonntag, den 19. Oktober 2008) am Titisee im Schwarzwald. Auch hier konnte ich auf alten Spuren wandeln, denn ich war im Sommer 1959 zwei Tage (16. August bis 18. August 1959) mit meinen Freunden im Rahmen einer 14-tägigen Radtour  auf dem wunderschönen Camping-Platz am Titisee. Die Tour hatte am Samstag, den 15. August 1959, in Brühl bei Mannheim begonnen. Die erste Station war der Camping-Platz von Offenburg. Ursprünglich waren wir fünf Teilnehmer (Karl, Hans, Bernd, Jürgen und Klaus). Aber schon bei der Ankunft in Freiburg (am Sonntag, den 16. August 1959) gab es Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Weiterfahrt in den Schwarzwald. Wir wollten die "Höllentalbahn" (die auch  49 Jahre noch sehr interessant war) benutzen. Bernd und Jürgen nahmen die Strapazen mit ihren Rädern auf sich. Wir trafen uns am Camping-Platz von Titisee wieder. Da es uns dort gefiel, wollten wir zwei Tage bleiben. Bernd und Jürgen drängte es schon am nächsten Tag weiter. Nun bestand unsere Gruppe für den Rest der Tour aus drei Personen und das war gut so.

 

 

                           Mein Postsparbuch (1959)

 

In fand in meinem alten, abgelaufenen Postbarbuch interessante Hinweise über Abhebungen auf den verschiedenen Reisestationen. Aber es sind nicht nur die Beträge, sondern auch die Zeitpunkte der Abhebungen von Interesse. So konnte ich nach über 50 Jahren unseren Reiseverlauf zeitlich nachvollziehen. Der Bahnhof von Titisee, der auch heute noch wie damals aussieht, gewann für uns eine besondere Bedeutung. Beim Ausladen der Fahrräder aus dem Zug hatte Karl seine Kamera am Bahnhof vergessen. Einige Zeit später (nach dem Ende der Reise - ich weiß nicht mehr wann genau) erhielt Karl seine Kamera mit den entwickelten Bildern zurück. Mit der Kamera dürfte folgendes passiert sein: Der Finder hat die Bilder entwickelt und festgestellt, dass wir Radtouristen waren. Deshalb nahm er wohl Kontakt mit dem Camping-Platz in Titisee auf. Dort waren wir aber schon weitergereist. Aber unsere Anschriften lagen ja vor!

 

                                      Karl und Klaus

 

 

 

 

                             Klaus beim Frühstück

 

Dem Camping-Platz galt auch mein erstes Interesse 49 Jahre später (am Dienstag, den 14. Oktober 2008). Ich konnte sogar den Platz am Ufer finden, wo ich mein Dreipersonen-Zelt für uns aufgeschlagen hatte. Die weitere Wanderung mit Jutta um den Titisee war beeindruckend in der herbstlichen Stimmung. Damals genügte uns ein Ausflug mit dem Ruderboot auf den See, um einen guten Überblick zu bekommen. Nach einem leckeren Essen mit einem herrlichen Ausblick über den See begaben wir uns wieder in das Gästehaus Bergseeblick und freuten uns schon auf den Ausflug nach Freiburg am kommenden Tag. Und Jutta erzählte ich Details von unserer Radtour vor 49 Jahren. Bilder "Titisee"

 

 

                              Campingplatz Titisee (2008)

 

 

 

 

                       Am Titisee (2008)

 

Eine besondere Überraschung war für uns im Jahre 2008 die kostenlose Benutzung von Bussen und Bahnen im gesamten Schwarzwald mit unserer KONUS-Gästekarte. Diese erhielten wir bei der Anmeldung in unserem Gästehaus. Das KONUS-Symbol machte die Schwarzwald-Gästekarte zu einem Freifahrausweis. So war die Benutzung der "Höllentalbahn" (in umgekehrter Richtung) schon ein besonders denkwürdiges Ereignis. Vom Freiburger Bahnhof war es nicht sehr weit bis zum Markplatz mit dem Freiburger Münster. Bilder "Freiburg"

 

                               Stolpersteine in Freiburg

 

 

 Unterwegs sah ich zum erstenmal zwei "Stolpersteine", die an die Judendeportationen im Dritten Reich erinnern sollen. Mich hat das besonders berührt, denn seit über 10 Jahren befasse ich mich als Hobby-Historiker mit dem weltbekannten Judenretter OSKAR SCHINDLER. Dieser hat seine letzten Lebensjahre unter Freunden in meiner Heimatstadt HILDESHEIM verbracht und ist hier am 9. Oktober 1974 im Bernward-Krankenhaus verstorben. Meine Bemühungen um das Ansehen Oskar Schindlers gestalten sich nicht sehr einfach. Aber vielleicht wird demnächst in Hildesheim sogar eine Schule nach ihm benannt. Oskar Schindler

 

 

 

 

Kurz nach der Rückkehr aus meinem Titisee-Urlaub wurden auch in Hildesheim die ersten "Stolpersteine" gesetzt. Und kürzlich fand eine größere Aktion vor dem hiesigen Goethe-Gymnasium statt. In Erinnerung an 15 Schülerinnen, die von den Nazis umgebracht wurden, plazierte man vor dem Eingang entsprechende "Stolpersteine" (es ist ganz sicher kein Zufall, dass mein Sohn Jochen im Goethe-Gymnasium 1990 sein Abitur gemacht hat). Als ich 1972 in Argentinien lebte und arbeitete, wußte ich nicht, dass Emilie Schindler verarmt in der Nähe (San Vicente) wohnte. Erst mit dem Kofferfund 1999 auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses in der Hildesheimer Göttingstr. 30 wurde ich auf Oskar Schindler aufmerksam. Argentinien

 

                         Freiburger Münster

 

 Während der Radtour 1959 fand die interessante Altstadt mit dem Freiburger Münster, dem Alten Kaufhaus und dem Markplatz nicht unser Interesse, denn wir fuhren sofort mit der "Höllentalbahn" zum Titisee weiter. Ich glaube, dass sich mein Neigung für historische Sehenswürdigkeiten erst später entwickelt hat. Als ich vor 10 Jahren im Vorruhestand mit meinen Reisevorträgen begann, las ich sehr viel über die weltweit von mir bereisten Länder. Diese Informationen sind auch in meine Reiseberichte eingeflossen.

 

 

                           Altes Kaufhaus

 

Nach dem Ausflug nach Freiburg, der sehr eindrucksvoll vor, wählten wir Basel am folgenden Donnerstag, den 16. Oktober 2008, als unser nächstes Reiseziel. Zuerst benutzten wir den Bus vorm Bahnhof Titisee in Richtung Zell im Wiesental. Den Anstieg oberhalb vom Titisee hatte ich noch von meiner Radtour vor 49 Jahren (am Dienstag, den 18. August 1959) schmerzlich in Erinnerung. In Zell wechselten wir in die bereitstehende S-Bahn nach Basel über.

 

Verwundert stiegen wir in Basel "Badischer Bahnhof" aus und fragten erstaunt nach dem Weg in die Schweiz. "Sie sind bereits in der Schweiz!" antwortete man uns. Nach einem ausgiebigen Fußmarsch in südlicher Richtung passierten wir zuerst das Messegelände und dann die Rheinbrücke. Nun waren wir uns sicher: "Das ist Basel in der Schweiz!" Der Besuch des Basler Münsters lud zur Meditation ein. Das war uns am Tag vorher im Freiburger Münster nicht vergönnt, denn die Türen waren verschlossen. Bilder "Basel"

 

Auf dem Rückweg über die Brücke blickte ich in Richtung des Rhein-Oberlaufes, denn dort wollten wir zwei Tage später den "Rheinfall von Schaffhausen" besichtigen. Zur Abwechslung nahmen wir auf dem Heimweg die Route durch das Rheintal nach Freiburg. Die letze Etappe mit der "Höllentalbahn" führte uns wieder nach Hause zum Gästehaus Bergseeblick in Titisee (nach einem Fußmarsch über 400 m).

 

                                        Rheinbrücke in Basel

 

 

                                            Am Schluchsee

 

 

Am Freitag, den 17. Oktober 2008, wollten wir unbedingt den Schluchsee näher kennenlernen. Mit der Bahn fuhren wir die schöne Strecke vom Bahnhof Titisee zum Bahnhof Schluchsee. Die Nutzung der kostenlosen Transportmöglichkeiten machte uns beiden sehr viel Freude. Unser Opel Combo Tour, mit dem wir angereist waren, blieb die ganze Zeit auf dem Parkplatz vor unserem Gästehaus stehen. Wir waren die einzigsten Spaziergänger auf unserer Wanderung um den Schluchsee. Die Natureindrücke werden wir nie mehr vergessen. Leider hatte Jutta nicht ihre Wanderschuhe angezogen und sie bekam nach und nach Schwierigkeiten mit dem Gehen. Deshalb disponierten wir um und entschlossen uns, zum Feldberg zu fahren. Auf jeden Fall bleibt aber die vollständige Umrundung des Schluchsees auf unserer Liste für den nächsten Schwarzwald-Urlaub. Bilder "Schluchsee"

 

 

 

                              Am Schluchsee

 

 Am Bahnhof Aha (oberhalb vom Schluchsee) stiegen wir wieder in die Bahn und fuhren bis zum Bahnhof Feldberg Bärental. Von dort brachte uns der Linienbus zum Feldberg. (Bilder "Feldberg") Mit der Seilbahn ging es auf den Gipfel (1.493 m Höhe). Wir genossen die herrliche Aussicht und fanden in der Ferne sogar den Titisee. In der Nähe des Feldbergs liegt der kleine Ort Todtnauberg (bei Todtnau). Dort verbrachte ich 1960 eine sehr schöne Freizeit in einem Schullandheim. Wir waren zwei Klassen von der Mittelschule Schwetzingen. Sehr interessante Ausflüge gab es nach Grindelwald (mit einer Übernachtung in der dortigen Jugendherberge) und einen dramatischen Blick auf die Eiger-Nordwand, in der damals ein Toter in der Wand hing. Auch die Hauptstadt Bern stand auf dem Programm.

 

                          Auf dem Feldberg
 
 
 

 

                      

                      Blick vom Feldberg

 

Neben der Schweiz besuchten wir auch das Elsaß in Frankreich, das auf der anderen Rheinseite sehr leicht zu erreichen war. Die interessante Stadt Colmar habe ich immer noch in Erinnerung. (Colmar) Auch hier spielt Jutta jetzt wieder Schicksal, denn sie hat für das 2. Oktoberwochenende einen Kurzausflug nach Colmar geplant und unser dortiges Hotel ist schon seit längerer Zeit gebucht (vielleicht können wir dann auch die offene Umrundung des Schluchsees durchführen). Aber nun wieder zurück zu unserem Titisee-Urlaub 2008! Dieser Freitag war wirklich ausgefüllt mit Ausflügen in die Natur des Schwarzwaldes.

 

An unserem letzten Urlaubstag, am Samstag, den 18. Oktober 2008, wandelten wir wieder eindeutig auf alten Spuren, denn wir wollten den Rheinfall von Schaffhausen besichtigen. Dazu mußten wir mit der Bahn einen größeren Umweg zurücklegen. Damals, am Dienstag, den 18. August 1959, radelten wir nach der üblen Steigung am Titisee in Richtung Bonndorf und von dort in die Schweiz nach Schaffhausen. Auf dem Camping-Platz mußte erst einmal geklärt werden, wer einen zusätzlichen Kochtopf besorgen soll (Bernd und Jürgen hatten diesen mitgenommen). Das Los fiel auf Hans. Nach dem Kauf war er sehr verärgert, denn das Preisniveau lag um einiges höher als in Deutschland. Bei der Besichtung erlebten wir erstmals mit dem Rheinfall von Schaffhausen einen größeren Wasserfall aus der Nähe (1972 kamen die Iguazu-Wasserfälle in Südamerika und 1974 die Niagara-Fälle im Winter dazu).

 

                                     Rheinfall

 
 
 

 

                                 Rheinfall

 

49 Jahre später mußten wir erst einmal mit Bus und Bahn in Richtung Basel fahren. Dort stiegen wir in den Zug mit Fahrtrichtung Singen um und kamen so bis Schaffhausen. Von dort gab eine kurze Verbindung zum Rheinfall. Auf diesem Umweg waren wir über 5 Stunden unterwegs und mußten einen Differenzbetrag von 25,- Euro zahlen. Es hat sich aber gelohnt, denn der Rheinfall ist in seiner Dramatik unbeschreiblich. Damals waren wir auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins. Müde, aber mit dem Eindruck einer wunderschönen Zeit im südlichen Schwarzwald, fuhren wir zurück zum Titisee. Wir sind uns sicher: Wir werden wiederkommen! Bilder "Rheinfall"

 

Wie ging die Radtour im Sommer 1959 weiter? Am Mittwoch, den 19. August, ging es nach Konstanz am Bodensee. Leider enttäuschte uns der Camping-Platz an der Insel Mainau, denn das Wasser war sehr trübe und schlammig. In meinem Reisebericht "SKANDINAVIEN - von Kopenhagen zum Nordkap!" habe ich auch die Geschichte des Mainau-Besitzers, Graf Bernadotte, erwähnt. Nordkap-Tour

 

Auf der gegenüberliegenden Seite in Ludwigshafen am Bodensee fühlten wie uns wohler und blieben auf dem dortigen Camping-Platz bis zum Montag, den 24. August 1959. Die nächste Station war Ravensburg mit einem wunderschönen Camping-Platz an einem kleinen Badesee. Fast 20 Jahre später hatte ich beruflich öfters in Ravensburg zu tun, denn wir bauten bei der OMIRA-Molkerei eine neue Eindampfanlage.

 

In Ulm, wo wir übernachteten, bin ich mir nicht sicher, ob wir das Ulmer Münster besucht haben. Ich glaube, dass wir damals mit unseren Gedanken bereits wieder zu Hause waren. Der Weg nach Stuttgart hatte seine Gemeinheiten. Der Camping-Platz lag in der Nähe des Cannstatter Wasen am Neckar. Auf der vorletzten Etappe nach Neckarsteinach verlor ich meine Sonnenbrille. Es muß an einem der vielen Brunnen gewesen sein, an denen wir uns unterwegs gerne erfrischten. Am Samstag, den 29. August 1959, kamen wir wieder wohlbehalten in unserem Heimatdorf Brühl an. Wir hatten in 14 Tagen eine teilweise sehr strapaziöse Strecke von über 800 Kilometern zurückgelegt. Was ist aus meinen Kameraden geworden? Karl ging ins Bankfach und nahm sich vor längerer Zeit das Leben. Hans wurde Frauenarzt. Leider haben wir uns aus den Augen verloren (kürzliche Such-Recherchen waren erfolglos).

 

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

 

Diesen Reisebericht finden Sie auch in meinem Buch:

"Abenteuer meines Lebens (Teil I)" (Reisen meiner Jugend)

 

 

 

 

 

 

 

4. OSTSEE - Entspannung im MIRAMAR in Niendorf/Timmendorfer Strand!

 

 

 

                Timmendorfer Strand

 

Die wunderschönen Badeorte Timmendorfer Strand und das gemütliche Fischernest Niendorf haben meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger , und ich erstmals im August 2005 kennen- und liebengelernt. Wir hatten uns für eine Woche eine Ferienwohnung im Haus der Familie Schneider in Niendorf gemietet. Mit unserem Van Opel Combo Tour konnten wir ohne Schwierigkeiten auch unsere Fahrräder transportieren.

 

Bei herrlichem Wetter begaben wir uns auf Erkundungsfahrten mit unseren Fahrädern und lernten so die Radwege entlang der Lübecker Bucht kennen. Als wir eines Morgens gemütlich beim Frühstück im Freien vor unserer Ferienwohnung saßen, kam eine Nachbarin mit ihrem Enkelkind auf dem Fahrrad in den Hof gefahren. Sie erkundigte sich, ob uns der Opel Combo Tour gehören würde. Als wir das bejahten, kam die Hiobsbotschaft: Ihre Tochter habe gestern Abend meinen Wagen an der Fahrertür mit ihrem Wagen gestreift.

 

Nach dem ersten Schreck fand ich es doch sehr erfreulich, dass man den Schaden überhaupt gemeldet hatte. Nach 16 Monaten (wir kauften den Neuwagen im April 2004 beim Autohaus Schünemann in Hildesheim) war dies der erste Unfallschaden und die Abwicklung bei OPEL-Schünemann ging relativ problemlos vonstatten. Die Schadenssumme betrug damals ca. 1.500 Euro.

 

Am 8. Juni 2011 überraschte uns am Nachmittag unser Nachbar in Hildesheim wieder mit einer Hiobsbotschaft: Er habe beim Einparken (oder seine Frau?) unseren Opel Combo Tour beschädigt . Diesmal waren es zwei sichtbare Beulen - wieder auf der Fahrerseite - aber an der Schiebetour, die nun ausgetauscht werden muss. Der Nachbar verabschiedete sich mit seiner Familie in den Urlaub (Kusadasi/Türkei). Da ich alle Daten hatte, erstellte der Mitarbeiter des Autohauses Schünemann den Kostenvoranschlag (Schadenssumme 2.300,- Euro) mit entsprechenden Fotos und sandte diesen per e-mail an die Kfz-Haftpflicht-Versicherung meines Nachbarn. Ganz anders als im ersten Fall, war es schwierig,  die schriftliche Zusage der Kostenübernahme durch die Kfz-Versicherung zu erhalten. Erst als meine Frau sich nach 3 Wochen einschaltete und mit der zuständigen Sachbearbeiterin telefonierte ("von Frau zu Frau") erhielten wir am Donnerstag, den 30. Juni 2011, umgehend die schriftliche "Freigabeerklärung".

 

 

                        Meerwasserschwimmbad

 

Als wir am Samstag, den 15. Juli 2006, in Seelze bei Hannover den Geburtstag meines Schwiegervaters feierten, animierte uns das herrliche Sommerwetter anschließend mit unserem Wagen nach Niendorf an die Ostsee zu fahren. Diesmal hatten wir die Campingsachen dabei und wir wollten in unserem umgebauten Van Opel Combo Tour übernachten. Pünktlich zum Abendessen waren wir in Niendorf und genossen die Ankunft mit einer superben Mahlzeit im beliebten Fischrestaurant am Hafen.

 

Im Supermarkt besorgten wir uns anschließend noch ein passendes Getränk, denn wir wollten den Sonnenuntergang stimmungsvoll am Strand genießen. Als Parkplatz für unser Auto hatten wir in der Nähe des Meerwasserschimmbades eine Abstellmöglichkeit entdeckt. Dies hatte den großen Vorteil, dass wir am nächsten Morgen die Außendusche am Strand benutzen konnten. Nach einem kurzen Bad in den Wellen und noch relativ wenigen Badegästen fuhren wir mit einem sehr zufriedenen Gefühl  am Sonntagmorgen, den 16. Juli 2006, wieder nach Hause.

 

                 SEALIFE am Timmendorfer Strand

 

Unser 3. Besuch von Niendorf/Timmendorfer Strand fand im April 2009 unter sehr viel ungünstigeren Umständen statt. Am 16. Januar 2009 hatte sich meine Frau vor unserer Haustür das linke Bein gebrochen. Die unglaublichen Zusammenhänge habe ich in dem einem Bericht "Hildesheimer Verhältnisse"  zusammengefasst. Die Schadenersatz-Verhandlungen zogen sich bis zum Dezember 2009 hin. Im Rahmen des Gütetermines am Landgericht Hildesheim konnte sich meine Frau mit ihren Forderungen eindeutig durchsetzen.

 

Nach allen Problemen und Schwierigkeiten wollten wir einfach einmal ein Wochenende in Niendorf und am Timmendorfer Strand entspannen. Natürlich war meine Frau durch ihre Krücken immer noch gehandikapt. Aber in Niendorf gelang es ihr erstmals wieder ohne Krücken zu gehen. Von Bekannten hatte Jutta einiges über das SEALIFE am Timmendorfer Strand Reisetipp SEALIFE erfahren. Deshalb besuchten wir diese Attraktion und waren begeistert. Danach begaben wir uns auf die Suche nach einem Quartier. Am Timmendorfer Strand fanden wir nichts passendes. Erst in Niendorf (wo wir uns immer schon hingezogen fühlten) wurden wir fündig. Es war das sehr schöne Strandhotel MIRAMAR, wo wir das Wochenende vom Samstag, den 4. April bis zum Montag, den 6. April 2009, verbrachten. Wir waren so begeistert, dass wir auf jeden Fall wiederkommen wollten: Hotelbewertung "MIRAMAR" April 2009

 

Diese Gelegenheit ergab sich zwei Jahre später - nach unserer interessanten CHINA-Rundreise im April 2011. Nach unserer Rückkehr habe ich alle chinesischen Hotels und das Yangtse-Kreuzfahrtschiff für www.holidaycheck.de bewertet. Mit  meiner Bewertung des Hotels Holiday Inn in North Chongqing Hotelbewertung "Holiday Inn North Chongqing" gewann ich bei holidayCheck einen Reisegutschein über 100,- Euro. Nach einigen Verhandlungen als sehr aktiver User (mit fast 4.000 Punkten) übernahm holidayCheck die Kosten für ein"Traumwochenende" (Samstag, den 4. bis Montag, den 6. Juni 2011) im Strandhotel MIRAMAR. (Fotos "Strandhotel") Wir waren noch begeisterter als vor zwei Jahren: Hotelbewertung "MIRAMAR" Juni 2011

 

                         Strandhotel MIRAMAR

 

 

 

               Seebrücke Niendorf

 

Es war ein Wochenende mit strahlend blauem Himmel, warmem Wetter und zahlreichen Veranstaltungen in Niendorf. Wir hatten wieder unsere Fahrräder dabei und konnten uns von Niendorf bis zum Timmendorfer Strand frei bewegen. Aber nach unserer anstrengenden Anfahrt von Hildesheim (wegen eines Staus vor Hamburg waren über 5 Stunden unterwegs - normalerweise dauert die Fahrt 2,5 bis 3 Stunden) genossen wir erst einmal die herrliche Aussicht von unserem Balkon auf die See. Dann lockte uns ein Spaziergang auf dem schönen Strandweg. Ich nutzte die Gelegenheit, barfuß im Wasser zu marschieren, das allerdings noch etwas kalt war. Wir kamen in eine bunte Veranstaltung anlässlich des "Anbadens". Dies war eine ideale Gelegenheit unsere "geliebten" Bratwürstchen zu probieren. Von der nahegelegenen Seebrücke genossen wir den herrlichen Blick über den Niendorfer Badestrand: Reisetipp "Badestrand"

 

Mit leckeren Fischbrötchen und kaltem Bier beschlossen wir den ersten Abend in Niendorf auf unserem Balkon und waren immer noch von der herrlichen Aussicht begeistert. Nach einem prächtigen Schlaf freuten wir uns auf das ausgezeichnete Frühstück, für das wir uns bereits vor zwei Jahren begeistern konnten. Danach fuhren wir mit unseren Fahrrädern zum Fischereihafen (Fotos "Fischereihafen"), wo am Sonntag der traditionelle Fischmarkt stattfand: Reisetipp "Fischmarkt am Hafen"

 

 

                             Fischereihafen

 

 

Für den Nachmittag schlug Jutta eine Bootstour vor. Ursprünglich wollten wir mit dem Schiff in den Travemünder Hafen. Diese zweistündige Tour fand aber nicht statt. Dafür begnügten wir uns mit einer einstündigen Küstenfahrt, die auch einen interessanten Eindruck vermittelte: Reisetipp "Bootstour"Den Abschluß dieses interessanten und erholsamen Wochenendes genoßen wir  bei einem Italiener, den wir um die Ecke unseres Hotels entdeckten: Restauranttipp "Da Antonio"

                        Rückkehr von der Bootstour

 

 Nach den zahlreichen Fernreisen (Ägypten, Indien, Kenia, China) und den Urlauben in Griechenland und in der Türkei erkannten wir im Rahmen dieses Kurzurlaubes, dass wir in Zukunft die richtige Erholung nur in Niendorf und am Timmendorfer Strand genießen können. Dort finden wir immerwieder viel Vertrautes und die Ehrlichkeit der  Einheimischen ist für uns ein wichtiges Kapital. Dazu kommt auch noch der relativ kurze Anreiseweg von Hildesheim.

 

Text und Fotos: Klaus Metzger

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUTO

 

 

 

5. Das Selketal und die Burg Falkenstein im HARZ

 

 

                                    Burg Falkenstein

 

Es ist bei uns schon Tradition, den Hochzeitstag (kirchlich am 5. Juni oder standesamtlich am 20. Februar) außerhalb zu feiern. Vergangenes Jahr zog es uns Anfang Juni wieder einmal zum Timmendorfer Strand/Niendorf an der Ostsee. Wir hatten sehr großes Glück mit dem Wetter und verbrachten ein sehr schönes Wochenende in unserem Lieblingshotel MIRAMAR. Als Belohnung für unser Engagement für HolidayCheck (Hotelbewertungen, Reisetipps und Bilder) übernahmen diese die Übernachtungskosten. (Reisebericht "Ostsee")

 

Dieses Jahr wollten wir eigentlich den standesamtlichen Hochzeitstag im Februar im van der Valk Parkhotel Schloss Meisdorf feiern. Leider war Jutta zu diesem Zeitpunkt so erkältet, dass wir auf unseren zweiten Termin Anfang Juni (Freitag, den 8. bis Sonntag, den 10. Juni 2012) umgebucht haben. Auf dieses ausgezeichnete Hotel sind wir in unserem Gutscheinbuch (Hildesheim und Umgebung) gestoßen. Danach hatten wir ein Essen und eine Übernachtung frei.

 

 

               van der Valk Parkhotel Schloss Meisdorf

 
 

 

Die Anfahrt ins 140 Kilometer entfernte Meisdorf am Harz war völlig unproblematisch, da wir fast die gesamte Strecke von Hildesheim auf der sehr gut ausgebauten B 6 fahren konnten. Nur auf der letzten Etappe hinter Quedlinburg mußten wir uns nach dem Weg erkundigen (wir benötigten 1 h 45 min). Das Parkhotel lag etwas versteckt am Ortsausgang von Meisdorf in einem wunderschönen Schlosspark. Wir konnten uns sehr schnell akklimatisieren, indem wir erst einmal ausgiebig zu Mittag assen (es gab Rehbraten mit Knödeln).

 

Gegen 14 Uhr konnten wir auf unser Zimmer 304 im 3. Stock des "Neuen Schlosses" (dem Gebäudeteil mit dem Turm). Es lag unterm Dach und war sehr geräumig. Dort machten wir "traditionell" erst einmal unsere Siesta. Im Keller unseres Gebäudes befand sich ein Swimming Pool. Die entsprechenden Bademäntel hatten wir uns an der Rezeption besorgt, so dass wir uns gegen 18 Uhr dorthin begeben konnten. Der Ruheraum hatte auch einen Zugang zum Park. Man konnte sich wirklich vorzüglich entspannen. Deshalb bekam unsere Hotelbewertung auch den Titel "Entspannung mit Komfort": Hotelbewertung "Parkhotel"

 

                           Das Wildgehege

 

Nach einer Stunde (gegen 19 Uhr) wanderten wir durch den herrlichen Park bis zum Wildgehege. Hirsche und ein Mufflon begrüßten uns ohne Scheu (Fotos "Wildgehege") Das Abendessen hatten wir für 20 Uhr reserviert ("Buffet"), sodass wir uns noch in dem eindrucksvollen Schlosspark umsehen konnten (Fotos "Schlosspark") Beim Abendessen waren wir doch sehr überrascht, wieviele Gäste dieses komfortable Parkhotel gebucht hatten (zum Mittagessen waren wir fast alleine und ich fragte im Scherz die Bedienung, ob wir die einzigsten Gäste wären).

 

                                Im Selketal

 

Am folgenden Samstagmorgen, den 9. Juni 2012, frühstückten wir erst einmal ausgiebig und freuten uns über das sehr schöne Wetter  - ideal für die Wanderung durch das Selketal zur Burg Falkenstein (Entfernung ca. 4 km). Gegen 10 Uhr gingen wir los mit Rucksack, Kamera und Getränken. Gegenüber dem Parkhotel fanden wir die erste Orientierungstafel und auch unterwegs gab es zahlreiche Hinweise zur Flora und Fauna im Selketal. (Reisetipp "Selketal und Burg Falkenstein")

 

                     Burg Falkenstein vom Selketal

 

Zu dieser Zeit waren wir auf unserer Wanderung durch das Selketal nahezu alleine. Dies galt auch auch für den letzten Abschnitt über einen Kilometer, wo es relativ steil bergauf zur Burg Falkenstein ging. Diesen Weg müssen die Esel früher für Transportzwecke benutzt haben, denn er trägt den bezeichnenden Namen "Eselstieg". Wir genossen die Natur und interessierten uns für die zahlreichen Wiesenblumen.(Fotos "Selketal")

 

                                    Burg Falkenstein

 

 Nach der sehr entspannten Wanderung durch das Selketal und anstrengenden Aufstieg fanden wir uns auf der Burg Falkenstein mitten in einer größeren Hochzeitsfeier mit dem obligatorischen Fototermin des Brautpaares wieder, der - nach unserem Eindruck - die gesamte Burg beanspruchte. Trotzdem fanden wir einen ruhigen Platz und genossen die herrliche Aussicht. (Fotos "Burg Falkenstein")

 

                                  Burgkapelle

 

Nach einem kleinen Imbiss (Bratwurst) und der Besichtigung der Burg (insbesondere die Burgkapelle war sehr beeindruckend) machten wir uns auf den Heimweg. Diesmal benutzten wir nach dem Abstieg die Landstrasse nach Meisdorf, wo wir gegen 14 Uhr wieder gesund und munter und mit vielen Eindrücken (Bildern) eintrafen.

 

                    Europa-Rosarium in Sangerhausen

 

 

                                  Rosenpracht

                                  

Am Sonntagmorgen, den 10. Juni 2012, war nach dem Frühstück die Heimfahrt geplant. Jutta wünschte sich, unterwegs das Europa-Rosarium in Sangerhausen (Reisetipp "Rosarium") zu besuchen. Dies lag ca. 40 km von Meisdorf entfernt und wir kamen dort pünktlich zur Öffnung gegen 9 Uhr 30 an. Fast zwei Stunden liessen wir uns von der Blütenpracht der zahlreichen Rosen beeindrucken. Jutta erwies sich wieder einmal als Meisterin bei der Aufnahme der besten Fotomotive. (Fotos "Rosarium")

 

                     Jutta und Klaus im Europa-Rosarium

 

 Die weitere Strecke hatte Jutta als tüchtige Copilotin (während unserer abenteuerlichen Irland-Reise - Reisebericht "Irland" - im Jahre 2.000 habe ich ihr für ihre Verdienste das Zertifikat "Best Co-pilot of the World" verliehen) die weitere Fahrtroute durch den Harz festgelegt: von Sangerhausen fuhren wir nach Nordhausen, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld und über die Autobahn von Seesen nach Hildesheim. Kurz vor 15 Uhr waren wir wieder wohlbehalten zu Hause. Und wieder  einmal haben wir unseren Hochzeitstag in einem interessanten Rahmen "zelebriert".

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

 

Ich habe auch einen schönen BILDBAND "Das Selketal und die Burg Falkenstein" zusammengestellt.

 

Weitere Literatur:

"Unterwegs mit dem AUTO"

 REISEN in die Neuen Bundesländer

 

6. Die Burgruine WOHLDENBERG bei Hildesheim

 

 

                    

                      Eingang zur Burgruine Wohldenberg

 

Auf der diesjährigen Suche nach reifen Kirschbäumen, die an den Strassenrändern geerntet werden können, kam ich Ende Juni in die Nähe des Wohldenberges. Nach der morgendlichen Kirschenernte nahm ich mir zweimal die Zeit (am Montag, den 2. Juli, und am Mittwoch, den 11. Juli 2012), die Burgruine zu besichtigen. Dazu benutzte ich den gemütlichen Fußweg, der sowohl zur katholischen Jugendbildungstätte als auch zur Burgruine führte (die auf dem 218 m hohen Wohldenberg liegt). Fotos "Burgruine Wohldenberg"

 

                               Hinweisschild

 

 

 

 

 

 

                         Der Fussweg

 

Die Suche nach der Burgruine gestaltete sich als nicht so einfach, denn ich landete zuerst einmal auf dem Gelände der Jugendbildungsstätte. Später wurde mir klar, dass ich mich an dem Hinweisschild für die katholische Kirche St. Hubertus hätte orientieren können, denn diese liegt ja auf dem Gelände der Burgruine.

 

 

                             Erklärungstafel

 

 
 
 

 

 

 

 

            Schottische Hochlandrinder im Hutewald

 

 

Allerdings zeigte sich der Weg zur Burgruine als sehr interessant, denn er führte an einem sogenannten Hutewald vorbei. Dies ist ein lichtes Waldstück mit Eichen und Buchen. Die dargestellte Erklärungstafel beschreibt sehr schön die Zusammenhänge. Ein bis zweimal pro Jahr wird eine kleine Gruppe schottischer Hochland-Rinder in den Hutewald getrieben. Diese sorgen dafür, dass dieser sich normal entwickelt. (Fotos "Hochlandrinder")

 

 

 

                       Älterer Grabstein

 

 

 

 

Dann entdeckte ich auch noch den kleinen, katholischen Friedhof, auf dem ich gerne verweilte, denn ich fand mehrere ältere Grabsteine. In der Ferne hörte ich gegen 9 Uhr die Glocken der Kirche St. Hubertus. Bei meiner ersten Besichtigung der Burgruine war sie bereits wieder verschlossen. Bei meinem zweiten Versuch (am 11. Juli) war ich früher dran und fand sie geöffnet.

 

 

                Burg Wohldenberg im 17. Jahrhundert

 

 

 

 

                                       Der Bergfried

 

 

 

 

                                       Sottrum

 

 Der erste Eindruck von der Burgruine Wohldenberg war für mich etwas verwirrend, denn der Eingangsbereich befand sich in einem sehr gut erhaltenen Zustand, während vom Rest der Burg nur noch der 32 m hohe Bergfried vorhanden ist. Dieser kann gegen einen Obulus von 50 Cent bestiegen werden. Das Ganze lohnt sich, denn man hat von dort eine sehr schöne Aussicht.

 

Einige interessante Hintergrundinformationen fand ich auf der Web-Seite der Gemeinde Holle, zu der Wohldenberg mit der Burgruine gehört (Gemeinde Holle) :

  

Auf der Burgruine Wohldenberg fühlt sich der Besucher in die Ritterzeit zurückversetzt. Von dem alten quadratischen Burgturm hat man einen wunderschönen Rundblick über die Gemeinde bis hin zum Harz und zum Brocken. Von hier aus führen zahlreiche Wanderwege durch die Wälder von Holle. Die Burg Wohldenberg wird erstmals 1172 als Besitz von Ludolfs de Waldeberch erwähnt, ehe sie 1275 dem Hildesheimer Bischof Otto I. übereignet wurde. Später ging sie wieder an die Grafen Wohldenberg und wurde während des 30-jährigen Krieges fast völlig zerstört. Von dieser Anlage sind heute noch das alte Pforthaus mit seinen 2 Flankentürmen und der alte Bergfried, ein quadratischer Turm, erhalten geblieben. Ebenfalls sehenswert ist die 1731 erbaute Hubertuskirche, die dem Schutzheiligen der Jäger gewidmet ist. Im ehemaligen Amtshaus wohnte bis 1896 der Schriftsteller Oskar Meding, heute ist hier die Jugendbildungsstätte der  Diözese Hildesheim untergebracht.

 

                 Die katholische Kirche St. Hubertus

 

 

                                   Der Altar

                   

 

 

 

                                     Seitenaltar

 

   

 

 

 

 

                             Marienfigur mit Jesus

 

 

 

 

                                         Die Orgel            

 

 

 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

Eine große Freude bereitete mir der Besuch der Kirche St. Hubertus (aus dem Jahre 1731), denn ich war der einzigste Besucher und genoß die leise Meditationsmusik, die im Hintergrund spielte. Dies brachte mich in die Stimmung mehrere, schöne Photos von den Altären, der Marienfigur und der Orgel aufzunehmen. (Kath. Kirchengemeinde St. Hubertus)

 

                              Trompetenblumen

 

 

 

 

 
 

                                Blumen

 

                            Sonnenblume

 

Das Gelände der Burgruine will erobert werden: So entdeckte ich sehr schöne Blumen im Garten des Pfarrhauses und auch einen Kräutergarten, durch den in regelmässigen Abständen sonntags Führungen stattfinden. Vielleicht wäre das eine sehr schöne Idee, den Besuch des Kräutergartens mit der Heiligen Messe in der Kirche  St. Hubertus sonntags um 11 Uhr zu kombinieren. Zum Unterschied der beiden nahegelegenen Schlösser Söder und Derneburg (sie gehören ebenfalls zur Gemeinde Holle), in deren Nähe ich gerne fotographiere, ist hier eine Besichtigung zumindest der Reste der Burg möglich. Man kann hier seiner Phantasie freien Lauf lassen. Wer nicht den Fussweg nutzen will, kann auch bis vor den Eingang der Burgruine fahren. (Reisetipp "Burgruine Wohldenberg")

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

 

Siehe auch meinen BILDBAND: "Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten"

                                                     

Literatur

  "Unterwegs mit dem AUTO"

 

 

 

 

 

 

7. Eine Kutschfahrt in der Lüneburger Heide

 

 

                   Die Lüneburger Heide

 

Nach dem sehr schönen HARZ- Wochenende Anfang Juni 2012 (HARZ-Wochenende) haben wir für den Monat August einen Ausflug in die Lüneburger Heide geplant. Am Samstag, den 18. August 2012, war es soweit. Allerdings war dies das heißeste Wochenende in diesem Sommer (über 30 grd. C) und wir standen vor der Entscheidung, die geplante Strecke von 10 km (insgesamt also 20 km) zu wandern, die halbe Strecke mit der Kutsche oder die gesamte Strecke von Undeloh bis zum Wilseder Berg (und zurück) als Kutschfahrt zurückzulegen.

 

Wegen der Hitze wollten wir kein Risiko eingehen und entschieden uns für die komplette Kutschfahrt.(Kutschfahrt)  Jutta hatte vorab im Internet recherchiert und herausgefunden, dass der Ferienhof Heins die günstigsten Kutschfahrten anbot. Wir wurden nicht enttäuscht und konnten unsere Zufriedenheit auch weitergeben. Das nächste Mal werden wir mit unseren Fahrrädern diese Strecke, die wir nun bereits kennen, zurücklegen und uns noch mehr an der Heidelandschaft erfreuen.

 

                        Die Kirche von Undeloh

 

Da wir von Hildesheim eine Strecke von ca. 150 km bis zur Lüneburger Heide zurücklegen mußten, fuhren wir gegen 8 Uhr 30 los und waren gegen 10 Uhr 30 in Undeloh. Den größten Teil legten wir auf der Autobahn A7 in Richtung Hamburg zurück. Nach Undeloh gelangten wir über die Ausfahrt Nr. 41 "Egestorf". Für die geplante Kutschfahrt um 10 Uhr 30 war uns die Kutsche zu voll. Deshalb wählten den folgenden Termin um 11 Uhr 30. So hatten wir etwas Zeit, uns in dem schönen Heidedorf Undeloh (das zentral in der Lüneburger Heide liegt) umzusehen. In der Touristinformation kaufte Jutta einige Postkarten, die sie an Freunde und Bekannte verschickte. (Photos "Das Heidedorf Undeloh")

 

                     Jutta und die Postkartengrüsse

 

Planmäßig startete die vollbesetzte, offene Pferdekutsche zu dem Ausflug in die Lüneburger Heide bzw. zum Wilseder Berg. Dafür benötigte der Kutscher ca. 2 Stunden. In Wilsede hatten wir zusätzlich eine Pause von 50 Minuten zur freien Verfügung. Kurz nach Undeloh waren wir mitten in der Lünebürger Heide. In den Monaten August und September blüht die Heide. Wir hatten also den richtigen Zeitpunkt getroffen, denn die Heide leuchtete bezaubernd schön. (Photos "Lüneburger Heide")

 

                  Kutschverkehr in der Lüneburger Heide

 

In Wilsede (in der Nähe liegt der Wilseder Berg mit 169 m Höhe) gab es erst einmal eine kleine Mahlzeit: Currywurst mit Pommes Frites und ein Weizenbier bzw. ein Cola. Nach dieser Stärkung wanderten wir in den Totengrund, wobei wir allerdings etwas in Zeitnot kamen, da die Kutsche bereits für die Rückfahrt auf uns wartete. (Photos "Wilsede")

 

                         Bauernhaus in Wilsede

 

Auf dem Rückweg genossen wir noch einmal die herrliche Landschaft und fanden auch interessante Fotomotive. Um 14 Uhr 30 waren wir wieder in Undeloh. Eigentlich wollten wir uns noch an einem Baggersee erfrischen (wir haben im Sommer die Badetasche immer im Auto). Man konnte uns aber nur das schöne Freibad empfehlen. Also entschlossen wir uns, wieder nach Hause zu fahren und den Rest des Tages bei kühlen Getränken auf dem schattigen Balkon zu entspannen. Die Rückfahrt klappte problemlos (es gab sehr viel weniger Verkehr als auf der Hinfahrt) und wir waren um 16 Uhr wieder in Hildesheim. Trotz der drückenden Hitze von über 30 grd. C war uns ein sehr interessanter und eindrucksvoller Ausflug (den Jutta im Detail geplant hatte) in die Lüneburger Heide (wo es im Wald etwas kühler war) gelungen.

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUTO

 

8. Schloss DERNEBURG und die Natur

 

 

                         Schloss Derneburg im Sommer

 

Seit März 1984 wohne ich in Hildesheim und seit dieser Zeit interessierte ich mich für das Schloss Derneburg, das ca. 10 km von meiner Heimatstadt entfernt liegt. Aber erst 15 Jahre später verwendete ich DIA-Aufnahmen vom Schloss und seiner interessanten Umgebung in einem meiner zahlreichen Vorträge, die ich für Senioren in der näheren Umgebung hielt (Titel "Hildesheim und Umgebung").

 

 

                         Schloss Derneburg im Winter

         

Seit dem Jahre 2010 war ich fast jede Woche zu einem Spaziergang um das Schloss Derneburg. So entstand die Idee, die Natur um das Schloss fortlaufend  zu fotographieren. Dabei interessierte mich insbesondere das Leben auf den Fischteichen, die unterhalb des Schlosses liegen. (Schloss Derneburg)

 

 

                     Leben auf den Fischteichen

 

Mit dem Fotographieren begann ich im Oktober 2011 und meine letzten Aufnahmen (Winterbilder) stammen vom Januar 2013. Bei meiner Wanderung um das Schloss Derneburg folgte ich dem sogenannten "Lavespfad"(siehe Lageplan). Dieser beginnt beim Parkplatz am Eingang zum Schloss. "Lavespfad"

 

                     Hinweis auf den "Lavespfad"

 

 

 

                               Teetempel

 


     Von dort führt er in den Wald zum Teetempel (die Arenabuche existiert nicht mehr - siehe Kreuz).

 

 

 

            Lageplan des Schlosses Derneburg und die Umgebung

 

Nach rechts geht der Weg weiter zum pyramidenförmigen Mausoleum, das etwas tiefer liegt.

 

 

                                             Das Mausoleum

 

 

 

 

 



                                 Sarkophag im Mausoleum

 

Von dort gelangt man über den Zufahrtsweg  durch den Wald zur Nette-Brücke mit dem Bahnübergang. An der Nette entlang geht man in östlicher Richtung zu den Fischteichen, die unterhalb des Schlosses liegen.  Unterwegs kommt man an den ehemaligen Fischerhäusern vorbei, die nicht mehr bewohnt sind.

 

 

                         Die Fischerhäuser

 

 

 Beim ersten Fischteich (Mariensee) befindet sich das Bootshaus.

 

 

                             Das Bootshaus

 

 

Über die Lavesbrücke kommt man zur alten Mühle, die von einem Seitenarm der Nette gespeist wird.

 

 

                        Lavesbrücke über die Nette

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                 

                              Alte Mühle

 

 

                                  

                                 Domäne

 

 

 

                                         Kutscherhaus

 An diesem Kanal ging es weiter bis zur Dömane und auf der gegenüberliegenden Seite konnte man das Kutscherhaus erkennen. Letzte Station war das Cafe Glashaus, das aber z.Zt. meiner Spaziergänge am Vormittag geschlossen war.

 

 

 

                   Das Cafe Glashaus im Winter

 

   Das Schloss Derneburg hat eine sehr interessante Geschichte! Ursprünglich wurde es 1213 vom Bischof von Hildesheim als Augustiner-Kloster für Chorfrauen gegründet. Damals war ein frommes Leben mit regelmäßigem Chorgebet für die unverheirateten Töchter die einzige Alternative. Mitte des 15. Jahrhunderts gerieten die Derneburger Chorfrauen durch ihre Lebensweise, die sich den weltlichen Stiftsfrauen angenähert hatte, in eine Krise. 1443 kamen Zisterzienserinnen vom Kloster Wöltingerode. Danach erlebte Kloster Derneburg wieder einen Aufschwung. An der Mühle findet sich ein Hinweis aus dieser Zeit (1598):

 

 

                      Inschrift an der alten Mühle

 

  Im Jahre 1651 zogen Mönche ein. Bis 1803 blieb Derneburg ein Kloster mit Zisterzienser-Mönchen. Im Rahmen der Säkularisierung (unter Napoleon) wurde es damals aufgelöst. Mit Ernst Graf zu Münster-Ledenburg (1766 - 1839) begann 1814 in Derneburg ein neuer Abschnitt. Für seine Verdienste auf dem  Wiener Kongreß erhielt er von König Georg III. (England und Hannover) das Klostergut Derneburg. Dieses wählte er als Alterssitz. Dazu wurden zahlreiche Umbauten durchgeführt, die aber das äußere Erscheinungsbild des Klosters nicht veränderten.

 

 

 

 

 

                                  Der Eingang zum Schloss

 

  

 

 

  In den letzten Lebensjahren entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Hofbaumeister Georg Laves (1788 bis 1864 - nach ihm ist der "Lavespfad" benannt) aus Hannover bemerkenswerte Parkbauten, wie der Teetempel und das Mausoleum in Form einer Pyramide (es wurde rechtzeitig 1839 kurz vor dem Tod des Grafen Münster fertig).

 

 

              Inschrift am Eingang zum Mausoleum

 

    Sein Sohn Georg (1820 bis 1902) setzte mit dem Hofbaumeister Laves die Gestaltung der Anlage fort. Er ließ die Klosteranlage zum Schloss umbauen. Dabei wurde 1846 zwei Drittel der Kirche abgerissen. Dadurch erhielt die gesamte Anlage einen imponierenden Turm.

 

                       Teil des Schlossgebäudes

 

 

 

                                                                                                 

    Sowohl Graf zu Münster als auch sein Sohn Georg kauften Ländereien dazu. So gehörten zum Gut um 1850 rund 2606 Morgen Äcker und Weiden. Der Wald erstreckte sich über 1160 Morgen (insgesamt 928 ha). Diese Ländereien werden heute als staatliche Dömane verpachtet. An der Außenmauer eines Wirtschaftsgebäudes entdeckte ich die Jahreszahl 1880 (dies war wohl der Zeitpunkt des Anbaus).

 

                       Jahreszahl am Domänengebäude

 

 

  

                                                                                         

     Über die Jahre verlor Schloss Derneburg die Bedeutung als Mittelpunkt der renommierten Familie. 1974 gelangte das Schloss in die Hände des international bekannten Malers Baselitz. Eine seiner zahlreichen Werke habe ich als kleine Skulptur bei meinen Wanderungen an den Fischteichen entdeckt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   2006 erwarb schließlich der US-amerikanische Broker und Kunstsammler Andrew J. Hall die Immobilie. Das Schloss ist in Privatbesitz und nicht zu besichtigen. Es befindet sich ebenso wie die staatliche Domäne in einem guten baulichen Zustand.

 

     Mit meinen ersten Naturaufnahmen begann ich am 26. Oktober 2011. Dies war eine interessante Zeit, denn mit den bunten Blättern konnte ich eine besondere Herbststimmung einfangen.

 

                Schloss Derneburg im Hintergrund

 

 

 

 

 

                                                                                          

                    Stimmungsbild an den Fischteichen

 

 

            

    Mitte November traf ich völlig überraschend auf eine Gruppe von Schülern der Grundschule von Holle, die in mühevoller Kleinarbeit die heruntergefallenen, braunen Kastanienblätter an der alleeartigen Schloßstrasse einsammelten und zu einem orangefarbenen Container brachten. (Blättersammeln).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schüler der Grundschule Holle beim Blättersammeln (17. November 2011)


  

 

   Ende November 2011 gelangen mir sehr eindrucksvolle Aufnahmen, da alles stimmte: die Lichtverhältnisse, der Sonnenschein, der Dunst und die bunten Blätter an den Bäumen. (Stimmungsbilder im November)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


  Stimmungsbilder vom Schloss Derneburg und Umgebung 

 

   

 

 

 

    Der Winter von 2011 auf 2012 brachte nicht den Schnee, den ich mir für meine Aufnahmen wünschte. Dazu musste ich bis zum Januar 2013 warten. Deshalb finden sich die Winterbilder beim Schloss Derneburg am Ende dieses Artikels. Im März 2012 freute ich mich über die Schwäne, die sich wieder zahlreich im kleinen Teich (mit der Insel) zwischen dem Mariensee und dem Mühlenteich eingefunden  hatten. (Schwäne auf dem Mariensee) Siehe auch meinen BILDBAND ("Wilde Schwäne auf den Fischteichen").

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 






                                              










                                

 

           Die Schwäne sind wieder da (Anfang März 2012)!


  Und Anfang Mai begann die Natur richtig zu erblühen. (Kastanienblüte) Besonders die zahlreichen Kastanienbäume an der Schloßstrasse vermittelten einen berauschenden Eindruck. Im Laufe des Jahres zeigte sich aber, dass das "Blättersammeln" keinen Erfolg gebracht hatte, denn die Bräune war nicht verschwunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                                                                     



                                                               

            Blühende Kastanienbäume (Anfang Mai 2012)

 

   Mitte Mai kamen neben den Schwänen auch andere Vögel zum Mariensee (dem großen Fischteich) zurück: Wasserhühner und Graureiher. Letztere haben auf dem großen Baum mitten im See ihren angestammten Nistplatz. Es war später immer ein besonderes Erlebnis, die Anflug der Reiher zu beobachten und mit welcher Gier sich die junge Brut dem Versorger entgegenstreckte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                Neue Gäste am Mariensee (Mitte Mai 2012)

 

  Ende Mai kam sehr viel Leben an den Mariensee. Erstmals entdeckte ich Singvögel, wie die Bachstelze und die Sumpfmeise. Auch die Komorane waren eingetroffen.

 

 

 

   Und auf dem Baum, der auf der Insel im See stand, bedrängten die jungen Graureiher ihre Eltern immer noch bei der Fütterung. (Graureiher-Familie) Quakende Frösche gab es zuhauf. Es war ein richtiges Konzert. Schwieriger war es, Aufnahmen zu bekommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                      Am Mariensee (Ende Mai 2012)

 

   Anfang Juni war die Beobachtung der Kolonien ein wahres Vergnügen. Es herrschte ein Kommen und Gehen und auch auf dem See gab es ein munteres Treiben. (Leben am Mariensee)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

          Hochbetrieb am Mariensee (Juni 2012)


   Im Juli begann es überall in Hülle und Fülle zu blühen. Ein bunter Teppich bildete sich um den Mariensee. Die emsigen Bienen und Hummeln vollführten ihr saftiges Treiben. Ich kam kaum hinterher, die richtigen Motive vor die Kamera zu bekommen. Über allem zogen die fleißigen Graureiher ihre Kreise.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



           Blüten überall am Mariensee (Juli 2012)

 

  Es wurde um den Mariensee immer bunter. Die Hummeln gewannen die Oberhand bei dem Erobern des Blütensaftes. Vereinzelt tauchten auch Schmetterlinge auf, die ich besonders gerne fotographierte. (Siehe auch meinen BILDBAND "Schmetterlinge" )

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

       Emsige Kunden für den Blütensaft (Juli 2012)

 

    Im August und September wurde es wieder ruhiger am Mariensee. Die jungen 'Graureiher waren wohl flügge und haben sich an andere Jagdgründe verzogen. Die Komorane fanden wohl nicht genug Nahrung und suchten woanders nach ihrem Futter. Ich nahm mir wieder einmal die Zeit, das Schloss Derneburg von der Seeseite her aus einer bestimmten Perspektive zu fotographieren.

 

 

 

Der Mariensee begann zuzuwachsen (ideale Bedingungen für die Schwäne).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   Am Mariensee ist es wieder ruhiger geworden (August und September 2012)

 

    Im Oktober 2012 war ein Jahr vergangen seit ich mit meinen Aufnahmen der Natur um das Schloss Derneburg begonnen hatte. Nun konnte ich die bunten Blätter, die das Landschaftsbild bestimmten, wieder fotographieren. An der Außenmauer des Domänengebäudes entdeckte ich einen Sperber.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

     Der Herbst ist beim Schloss Derneburg eingetroffen (Oktober 2012)

 

    Wie ich bereits geschrieben hatte, gelangen mir im vergangenen Jahr keine besonderen Winterbilder (Winterbilder I) (Winterbilder II), da der Schnee sehr schnell wieder verschwand. Deshalb freute ich mich im Januar 2013 über die herrlichen Wintermotive.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


     Winter beim Schloss Derneburg (Januar 2013)

 

     Dieser Artikel soll der Information über unsere wunderschöne Heimat dienen. Dies gilt auch für das eindrucksvolle Schloss Söder, das sich ganz in der Nähe zum Schloss Derneburg befindet. Ein entsprechender Artikel ist in Arbeit. Ich möchte auch auf die "Burgruine Wohldenberg"verweisen. 


    

 

 

 

 

 

 

 

 

      Darüber gibt es auch den BILDBAND Nr. 1 ("Schloss Derneburg und die Natur"). Dieser gehört zur Reihe "Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle bei Hildesheim" mit den weiteren BILDBÄNDEN Nr. 2 ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten") , Nr. 3 ("Die Natur bei Hackenstedt") und schließlich Nr. 4 ("Schloss Söder und die Umgebung") . Sehr stolz bin ich auf meinen BILDBAND ("Begegnungen mit schönen Pferden").


Fotos und Text: Klaus Metzger

 

 

 

9. Mit dem Fahrrad entlang der WESER

 

 

 

 

               Weser-Personenfähre (Würgassen-Herstelle)

 

 Seit längerer Zeit hatten wir eine Radtour entlang der Weser geplant. Am April-Wochenende vom Samstag, den 20. bis Montag, den 22. war es soweit. Kurzfristig hatten wir auch zwei Übernachtungen in dem kleinen Ort Wehrden an der Weser organisiert.

 

Unsere Fahrräder waren schnell verstaut, denn unser OPEL Combo Tour ist ein vielseitiges Fahrzeug, in dem wir auch schon übernachtet haben. (Reisebericht "Timmendorfer Strand") Bei sehr schönem Wetter fuhren wir gegen 9 Uhr in Hildesheim los.

 

                 Unser OPEL Combo Tour am Wohldenberg

 

Die Gesamtstrecke von ca. 90 km führte uns über Holzminden, Höxter bis nach Beverungen. Unterwegs fuhren wir an Wehrden vorbei, wo wir unser Quartier reserviert hatten. Wir waren um 11 Uhr 30 an der Weser. Vorher kauften wir im Supermarkt Getränke und Lebensmittel ein, denn wir wollten uns an diesem Wochenende selbst versorgen.

 

                              Das Fährhaus

 

 Der erste Eindruck von der Weser bei Beverungen war sehr entspannend. Intuitiv hatten wir als Parkplatz die Gegend am Fährhaus gewählt, wo sich auch die Dampferanlagestelle befindet. Meine zweite Frau, Jutta Hartmann-Metzger, betätigte sich erst einmal als Tierfotografin mit beachtenswerten Ergebnissen. (Bilder "Tierleben an der Weser")

 

                 Tierleben an der Weser

 

Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang ins Zentrum von Beverungen. Dort befindet sich das Rathaus mit dem Renaissance-Giebel, der Michelisbrunnen, das Cordt-Holstein-Haus (1662). die katholische Barockkirche St. Johannes der Täufer (1698) und das Alte Fährhaus (17. Jhdt.). (Reisetipp "Stadtzentrum von Beverungen") Insbesondere in der kath. Pfarrkirche fanden wir sehr schöne Fotomotive. (Bilder "Beverungen")

 

Jutta machte mich darauf aufmerksam, dass wir uns an der Weser an der "Strasse der Orgelbauer" befinden würden. Die Orgelroute ist geprägt durch Kirchen mit den meist erhaltenen historischen Orgeln des 17. und 18. Jahrhunderts.  Diese Route beginnt in Höxter mit der Killani-Kirche und ist ca. 118 km lang.

 

Sie führt weiter über Corvey (Klosterabtei) mit der Weddemann-Orgel und nach Godelheim mit der Königin unter den Orgeln von Andreas Schneider. Dann geht es weiter nach Amelunxen mit einer Orgel aus dem Jahr 1681 und bis nach Beverungen mit der kath.Pfarrkirche (mit einer Orgel von Johann Möller aus dem 17. Jhdt.). In Wormeln befindet sich in der Klosterkirche eine Orgel von Wilhelm Schneider. Dies ist die östliche Route.

 

 

                      Kath. Pfarrkirche in Beverungen.

 

 Die westliche Route führt von Wormeln über Pechelsheim, Willebadessen, Neuenheerse, Brakel, Pombsen, Ovenhausen zurück nach Höxter. Alle Orgeln sind in der Tradition der westfälischen Orgelbauerfamilie Bader gebaut worden. Dieser Orgelbau hatte überregionale Bedeutung in der Zeit des Barocks und unterscheidet sich vom norddeutschen und französisch-rheinischen Orgelbaustil.

 

 

 

                 Dampferanlagestelle in Wehrden

 

 

Nach diesem Ausflug in den Orgelbau war es am Samstag gegen 13 Uhr 30 Zeit, in unser reserviertes Quartier nach Wehrden zu fahren. Deshalb legten wir die Strecke nach Höxter noch einmal kurz (ca. 5 km) zurück, um nach Wehrden zu gelangen. Die preiswerte Übernachtungsmöglichkeit in der Pension "Zum Mönchsgarten" (Pension "Zum Mönchsgarten") gefiel uns sehr gut. Der Ausblick von unserem Zimmer im 2. OG direkt auf die Weser war beeindruckend. Und diese Ruhe...! (Bilder "Wehrden")

 

Auch am Sonntag enttäuschte uns das Wetter wieder nicht, denn es war herrlicher Sonnenschein.  Also ideale Bedingungen für unsere geplante Radtour in Richtung Bad Karlshafen (stromaufwärts). Für die Getränke und das Regenzeug hatte ich meinen Rucksack dabei. Das Hinweisschild am Radweg R99 in Wehrden (am Startpunkt) zeigte die Entfernung nach Bad Karlshafen mit 17 km an.

 

Der erste Stopp war in dem bereits bekannten Beverungen, wo Jutta die Toilette bei der Touristinformation aufsuchte. Dann kamen wir auf der Radtour am stillgelegten Kerrnkraftwerk Würgassen vorbei. Kurz danach mußten wir auf die andere Weserseite, um nach Bad Karlshafen zu gelangen. Wir hatten die Wahl über die Brücke oder über die kleine Weser-Personenfähre (max. 10 Fahrgäste). Wir entschieden uns für die Letztere. (Reisetipp "Kleine Fähre")

 

Wir waren die einzigsten Fahrgäste, die mit den Rädern über die Weser von Herstelle über Würgassen gebracht wurden. Die Überfahrt kostete 1 Euro p. P. (mit Fahrrädern). Aus Freude über das Erlebnis gab Jutta dem Fährmann noch zusätzlich 5 Euro Trinkgeld. Von der gegenüberliegenden Seite (in Würgassen) hatte man einen schönen Eindruck von Herstelle, der ältesten Ortschaft im Stadtgebiet Beverungens. (Bilder "Kleine Fähre")

 

                         Dreiländereck

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                        Klaus am Dreiländereck

 

Ganz in der Nähe war ein Felsen mit einer Tafel, die auf das Dreiländereck "Hessen/Niedersaschsen/Nordrhein-Westfalen" verwies. Wir kamen mit den Rädern an den 100 m hohen Hannoverschen Klippen (aus Sandstein) vorbei und konnten die imposante Plattform des "Weser-Skywalk" erkennen.

 

           Jutta will noch nicht weiterfahren

 

 Nun waren wir auch schon in Bad Karlshafen. Nach einer kuzen Pause fuhren wir am rechten Weserufer wieder zurück. Im Biergarten des "Yachthafens Dreiländereck" legten wir eine Rast ein, tranken ein erfrischendes Radler und verzehrten Bratkartoffeln mit Sauerfleisch. (Reisetipp "Yachthafen") Die Aussicht über den Yachthafen war sehr schön und man bekam ein erstes Gefühl vom kommenden Sommer. (Bilder "Yachthafen")

 

Über die Brücke bei Lauenförde fuhren wir zurück nach Beverungen und von dort über den linksseitigen Radweg R99 wieder zum Ausgangspunkt in Wehrden. Ohne größere Schwierigkeiten hatten Jutta und ich eine Strecke von 35 km absolviert. Wir erinnerten uns an unsere ersten Radtouren auf Föhr. Am Ende meines Bornholm-Berichtes (Bornholm) habe ich darüber und über unsere Touren in Österreich geschrieben.

 

                        Schloss Corvey

 

Am Montag (22. April 2013) war der Tag unserer Heimreise. Wir fuhren über Holzminden und kamen am Schloss Corvey vorbei. Dort waren wir erstmals vor ziemlich genau 16 Jahren (April 1997). Wir hatten uns am 20. Februar 1996 kennengelernt (siehe "Bornholm-Bericht") und danach fast alle Schlösser der näheren Umgebung besichtigt: Schloss Bückeburg (Schloss "Bückeburg"), Schloss Wolfenbüttel, Schloss Sanssouci (Schloss "Sanssouci") und Schloss Corvey. (Schloss "Corvey")  In meiner Empfehlung (Reisetipp "Schloss Corvey") bin ich die Geschichte des Schlosses eingegangen. Gegen 13 Uhr waren wir wieder wohlbehalten in Hildesheim.

 

Text und Fotos: Klaus Metzger

 

Literatur

"Unterwegs mit dem AUTO"

 

 

 

 

10. Die Natur bei HACKENSTEDT

 

 

                 Herbst bei Hackenstedt

 

Im Juni 2011 informierte ich mich bei dem Mitarbeiter der Gemeinde Holle, der u.a. für das Rasenmähen beim Schloss Derneburg (Schloss Derneburg) zuständig ist, über den Bestand an Obstbäumen, die zur Ernte für jedermann freigegegeben sind. Er nannte mir die Kirschenbäume unterhalb vom Wohldenberg (Burgruine Wohldenberg), Birnen bei Grasdorf und Pflaumen, sowie Mirabellen am Weg zum Hackenstedter Sportplatz. 

 

Ich erntete in diesem Jahr 2011 auch in Hackenstedt sehr viel Obst, über das meine zweite Frau, Jutta Hartmann-Metzger, und ich uns sehr freuten. Für die Natur aus der Sicht des Amateurfotographen zeigte ich damals weniger Interesse. Ich hatte seit Oktober 2011 begonnen, in regelmässigen Abständen die Natur um das Schloss Derneburg aufzunehmen. Mit den Winterbildern vom Januar 2013 konnte ich meinen BILDBAND "Schloss Derneburg und die Natur" abschließen. (BILDBAND "Schloss Derneburg")

 

 

                 Kirschen beim Wohldenberg

 

Als ich Kirschen in der Nähe des Wohldenberges erntete, begann ich mich im Juli 2012 erstmals für die dortige Burgruine zu interessieren. Es wurde eine sehr spannende Geschichte, bei der mich Pfarrer Lampe von der St. Hubertuskirche auf dem Wohldenberg ganz entscheidend motivierte. Parallel dazu lief mein Ganzjahres-Foto-Projekt "Das Schloss Derneburg und die Natur".

 

 

 

              Pfarrkirche St. Hubertus Wohldenberg

 

Pfarrer Lampe war von diesem Bildband so fasziniert, dass er sich einen entsprechenden Bildband über die Burgruine Wohldenberg wünschte. Bereits im Juli 2012 stellte ich mit dem vorhandenen Bildmaterial ein blog-Beitrag "Die Burgruine WOHLDENBERG bei Hildesheim" zusammen, für den er sich ebenfalls begeistert hat und den er - mit meiner Erlaubnis - auf der homepage der "Katholische Pfarrgemeinde St. Hubertus Wohldenberg" veröffentlichte.

 

Ähnlich wie bei den Naturaufnahmen beim Schloss Derneburg, fotographierte ich in regelmässigen Abständen die Umgebung um die Burgruine Wohldenberg. Meine ersten Fotoaufnahmen begannen bereits am Hinweisschild "Fussweg Burgruine Wohldenberg". Dieses befand sich etwas abseits der Kreisstrasse K308/309 von Sottrum nach Sillium und verwies auf den Wanderweg, der - leicht ansteigend - zum Wohldenberg führte. (Bilder "Burgruine Wohldenberg I")

 

Vom Juli 2012 bis Anfang August 2013 war ich regelmässig auf dem Fussweg zur Burgruine Wohldenberg unterwegs, um Aufnahmen für meinen gewünschten BILDBAND "Die Burgruine WOHLDENBERG und die Jahreszeiten" zu machen. (BILDBAND "Die Burgruine WOHLDENBERG") Im August konnte ich das Buch fertigstellen und hochladen. Die ersten Kommentare waren äußerst positiv.

 

 

                       Hackenstedt im Herbst

 

 

 

                            Herbst bei Hackenstedt

 

Da ich auch einen BILDBAND "Die Natur bei HACKENSTEDT" zusammenstellen wollte, in dem meine Naturaufnahmen von der Umgebung bei Hackenstedt dargestellt sind, begann ich meine Serie im Oktober 2012 mit sehr schönen Herbstbildern. (Bilder I "Herbst ") (Bilder II "Herbst")

 

Da ich zu diesem Zeitpunkt auch an den Bildbänden "Schloss Derneburg" und "Burgruine Wohldenberg" arbeitete (mir fehlten noch interessante Winterbilder) , unterbrach ich meine Foto-Aktivitäten in Hackenstedt. Hier noch eine private Information: Ende Februar 2013 feierten wir unseren Hochzeitstag in (AMSTERDAM)

 

 

 

                         Schloss Söder

 

 Anfang April 2013 wanderte ich zu einer Bank am oberen Waldrand, von der man eine ausgezeichnete Sicht über das Dorf Hackenstedt und das Schloss Söder hatte. Damit schlossen sich für mich Kreise, denn ich hatte im Oktober 2011 mit Aufnahmen der Umgebung beim Schloss Söder begonnen. Auch hier entstand über die Zeit eine Fotoserie, die es mir demnächst ermöglicht, einen BILDBAND "Schloss SÖDER und die Umgebung" zusammenzustellen.

 

 

 

                             Ginsterblüte

 

 

 

 

 

 

                      Weidenkätzchen

 

Mitte April 2013 konnte ich auch die ersten Frühlungszeichen, wie Knospen und Blüten an den Bäumen erkennen. (Bilder "Frühling") Hier und da gelang mir ich auch ein Foto von einem Vogel. Dies erwies sich - trotz Fernglas - als ein schwieriges Unterfangen. Ich habe noch nicht gelernt, die einzelnen Vogelstimmen zu unterscheiden (obwohl JUTTA mir eine CD mit Vogelstimmen geschenkt hat). Mit einer schönen Radtour an der Weser ergänzten wir unsere Eindrücke von der näheren Umgebung Hildesheims. ("Weser-Radtour")

 

 

 

                            Mein Freund

 

 

Anfang Juni 2013 entdeckte ich erstmals die Pferde wieder auf der Koppel. Dies waren fünf prächtige Exemplare, die mit der Zeit sehr zutraulich wurden und sich gerne fotographieren liessen. (Bilder "Pferde") Sie kamen sogar galoppiert, wenn sie mich sahen. Unter der extremen Hitze, die Anfang Juli begann, litten die Pferde sehr, denn es mangelte an einem schattigen Platz bzw. einem Unterstand.

 

 

 

                         Die Pferde leiden!

 

 Mitte Juni war der Sommer in seiner vollständigen Pracht im "Tal bei Hackenstedt" eingetroffen. Von dieser Lebendigkeit und den zahlreichen Fotomotiven war ich vollständig überrascht, denn ich hatte so etwas bisher nur bei den Fischteichen unterhalb vom Schloss Derneburg erlebt. Auch am kleinen Teich gelangen mir herrliche Stimmungsbilder. (Bilder "Blumen")

(Siehe auch meinen BILDBAND "Schmetterlinge" )

 

 

 

 

             Ein  bunter Schmetterling

 

 

                   Stimmungsbild am Teich

 

 

 

 

                      Margarite am Wegesrand

 

Ende Juni 2013 verbrachten wir für eine Woche in Dänemark (Nordseeland). Ich wandelte auf alten Spuren, denn vor mehr als 35 Jahren habe ich in Kopenhagen mit meiner Familie gelebt und gearbeitet. Diesmal gelang mir ein sehr viel besserer Zugang zu den kulturellen Schätzen Nordseelands. ("Dänemark")

 

Die Temperaturen waren mit 16 bis 20 grd. C nicht gerade hochsommerlich. Die zahlreichen Ausflüge konnten deshalb bei angenehmen Bedingungen stattfinden und Bade-Fanatiker sind wir in unserem Alter sowieso nicht mehr. Auf der Reise beschädigte ich mir mein NIKON-Teleobjektiv (55 bis 200 mm). Nach der Rückkehr besorgte ich mir beim Media-Markt ein neues SIGMA-Teleobjektiv MAKRO (70 bis 300 mm). Damit musste ich erst einmal Erfahrung sammeln und gute Aufnahmen bei der roten Malven-Blüte gelangen mit erst mit Stativ und Fernauslöser (Aufnahme am 29.7.2013)

 

 

 

                  Hummeln in Distelblüte

 

 

                        Malvenblüte mit Hummeln

 

 In der Nähe des kleinen Teiches befindet sich ein geschlossener Regenwasser-Behälter mit einem Rohr als Überlauf und einem Hinweisschild "Kein Trinkwasser". Als es im Juli und August sehr heiß fotographierte ich den prächtigen Wasserstrahl am Überlauf und nannte das Bild "Cool water"!

 

 

 

                           "Cool water"

 

 

 Der Sommer bei Hackenstedt neigt sich seinem Ende entgegen und am Morgen ist es wieder etwas kühler. Mitte August gelangen mir noch einmal sehr Aufnahmen, die nach einem Regen entstanden. Nun ist auch das Obst am Weg zum Sportplatz wieder soweit. Am Dienstag, den 20. August, habe ich köstliche Renegloden geerntet. (Bilder "Im August")

 

 

                       Vogelbeeren mit Tropfen

 

 

 

                        Getreide nach dem Regen

 

Anfang Oktober 2013 war ich so früh (7 hr 30) am Sportplatz unterwegs, dass ich bei klarem Himmel einen wunderschönen Sonnenaufgang fotographieren konnte. Allerdings war es bereits empfindlich kühl, denn die Temperatur lag um 0 grd. C. Dies hielt mich aber nicht davon ab, bunte Höhepunkte in der Natur zu fotographieren.

 

 

 

 

               Sonnenaufgang bei Hackenstedt

 

 

                  Morgenstimmung

 

                          Hagebutten

 

 

 

                         Vogelbeeren

 

 

 

 

                    Am kleinen Teich  

 

                     

 

 

                    

                            Blätter am Teich           

 

                

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ich an der Pferdekoppel vorbeikam, entdeckte ich dort zu meiner Überraschung zwei Pferde (während der großen Hitze waren an Juli die Pferde - es waren damals fünf - von der Weide verschwunden). Es dauerte nicht allzulange, dann kamen sie ohne Scheu zu mir und betrachteten mich. Ich freue mich schon auf die nächste Begegnung. (Bilder "Pferde")

 

 

 

 

 

             Erster Blickkontakt und Näherungsversuche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                Der Grauschimmel ist neugierig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                    Das interessierte Paar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                 Der Grauschimmel wagt es

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   Der Braune kommt auch

Mit dieser Bilderserie habe ich versucht, meine Eindrücke über das Jahr von der Natur bei Hackenstedt weiterzugeben. Dies ist die dritte Umgebung in der Nähe Hildesheims, in der ich gewandert bin und mich gewundert habe. Dafür bin ich auch meiner zweiten Frau, Jutta Hartmann-Metzger, unendlich dankbar.

 

 

 

 

 

 

 

Darüber gibt es auch den BILDBAND Nr. 3 ("Die Natur bei Hackenstedt").  Dieser gehört zur Reihe "Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle bei Hildesheim" mit den weiteren BILDBÄNDEN Nr. 1 ("Schloss Derneburg und die Natur"), Nr.2  ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten") und schließlich Nr. 4 ("Schloss Söder und die Umgebung") . Sehr stolz bin ich auf meinen BILDBAND ("Begegnungen mit schönen Pferden").


Text und Fotos: Klaus Metzger

 

 

 

11. Schloss SÖDER und die Umgebung

 

 

 

                          Schloss Söder

 

Seit mehr als vier Jahren bin ich regelmässig im Raum Derneburg, Hackenstedt und Söder als Wanderer unterwegs. Vor zwei hatte ich die Idee, meine NIKON-Digitalkamera (und später auch mein Fernglas für die Vogelbeobachtung) als ständigen Begleiter mitzunehmen. So entstand eine Foto-Sammlung von der bemerkenswerten Natur in dieser wunderschönen Landschaft.

 

                       Schloss Derneburg

 

Mein erster Beitrag galt dem "Schloss Derneburg" ("Schloss Derneburg und die Natur"). Daraus entstand auch mein erster BILDBAND ("Schloss Derneburg und die Natur"). Da Pfarrer Stefan Lampe von der Pfarrgemeinde St. Hubertus Wohldenberg von dem 1. BILDBAND sehr begeistert war und sich ein entsprechendes Buch wünschte, verfasste ich meinen zweiten Beitrag über die Burgruine Wohldenberg ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten"). Nach bewährter Manier entstand daraus mein zweiter BILDBAND ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten").

 

                         Burgruine Wohldenberg

 

In der Zwischenzeit war ich sehr oft in der schönen, hügeligen Landschaft bei Hackenstedt unterwegs. Es gab dort erstaunlich viel zu entdecken. Insbesondere die eleganten Pferde auf der Koppel oberhalb des Sportplatzes machten mir sehr viel Freude, denn sie gewöhnten sich an mich und wurden zutraulich. Am Waldrand oberhalb vom Sportplatz entdeckte ich zwei Bänke, von denen aus man eine herrliche Aussicht über die gesamte Landschaft bei Hackenstedt bis zum Schloss Söder hatte.

 

                           Hackenstedt im Herbst

 

 

So entstand das Material für meinen dritten Beitrag "Hackenstedt" ("Die Natur bei Hackenstedt") und für meinen dritten BILDBAND ("Die Natur bei Hackenstedt"). Als ich im April 2013 erstmals auf der Bank am Waldrand saß, war ich überrascht, wie nahe das Schloss Söder bei Hackenstedt liegt (2 km). Die Gesamtstrecke vom Schloss Söder bis zum Schloss Derneburg beträgt 6 km. In diesem Gebiet war ich seit 2009 regelmässig unterwegs - seit Oktober 2011 auf der Suche nach interessanten Fotomotiven.

 

                           Schloss Söder

 

Wie ich im Zusammenhang mit meinem dritten Bericht "Hackenstedt" bereits geschrieben habe, konnte ich mich dort für die eleganten Pferde auf der Koppel begeistern. Eigentlich begann mein Interesse als Fotograph bereits mit den Pferden vom Schloss Söder im Oktober 2011. Zum Gut gehört eine namhafte Pferdezucht (Hannoversches Warmblut und Shetlandponies). (Bilder "Pferde")

 

                     Die Pferde vom Schloss Söder

 

Die Pferde befanden sich  im Oktober auf der großen Pferdekoppel zwischen dem Schloss Söder und dem kleinen Weiler Söder. Im Winter waren sie in den Stallungen. Im Frühjahr 2012 sah ich nur die Shetlandponies auf der kleineren Weide vor dem Parkplatz der Marienkapelle Söder. Anfang  Juni 2012 stand ich mit meinem Wagen auf dem Parkplatz und entdeckte plötzlich einen Fuchs unter den Ponies. Ich blieb im Auto und fotographierte diesen seltenen Eindruck. Später kam auch noch ein Graureiher dazu. (Bilder "Fuchs und die Pferde") Es kamen auch öfters Gäste vorbei, die die Ponies fütterten. (Bilder "Ponyfütterung")

 

 

 

                          Ponyfütterung

 

 

 

                Der Fuchs und das Pferd

 

 

 

                      Pferd und Graureiher

 

Sehr interessant ist auch die Marienkapelle Söder, die sich neben dem Schloss befindet. Die Marienkapelle wurde 1862 von Andreas Graf Stolberg als Ersatz für die Kapelle im benachbarten Schlosses Söder errichtet, nachdem das Schloss an den protestantischen Grafen Jobst Ernst von Schwicheldt verkauft worden war. In diesem Zusammenhang entstand auch ein Haus für den katholischen Priester neben der Kapelle. (Bilder "Marienkapelle Söder")

 

                           Marienkapelle Söder

 

Die Einrichtung der Schlosskapelle, insbesondere das Gnadenbild der Muttergottes im Sternenkranz, wurde in die Kapelle übernommen. Zur Marienkapelle in Söder gehört keine Pfarrgemeinde. Für die Belebung der Wallfahrt, für den Erhalt der Kapelle mit Pilgerhaus, Außenaltar und Kreuzweg und für die bauliche Erweiterung und künstlerische Bereicherung setzte sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Prälat Franz-Josef Wothe mit großer Energie ein. Bis heute wird das kleine Pilgerzentrum von privaten Förderern getragen.

 

Eine Gedenktafel an der Kapelle erinnert an elf Geistliche aus dem Bistum Danzig, die zwischen 1939 und 1944 Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden und eines gewaltsamen Todes starben. Es waren die Pfarrer Johannes Aeltermann, Dr. Bruno Binnebesel, Ernst Karbaum, Bronisław Komorowski, Franciszek Rogaczewski, Bernhard von Wiecki und Robert Wohlfeil; die Vikare Walter Hoeft und Jerzy Majewski und die Geistlichen Religionslehrer Marian Górecki und Władysław Szymanski. Sieben von ihnen starben in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Stutthof. Die Priester Górecki, Komorowski und Rogaczewski wurden am 13. Juni 1999 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. (Quelle "Wikipedia")

 

Dieser Hinweis auf das Bistum Danzig hat mich sehr überrascht, da ich im Januar 1945 mit meiner Mutter unter schwierigen Umständen aus Danzig geflüchtet bin. Ich schrieb darüber einen Bericht ("Swinemünde - eine Etappe unserer Flucht aus DANZIG") und habe diese Erlebnisse auch für mein Buch ("Reisen meiner Jugend") verwertet.

 

Im November 2011 forderten mich zwei Eichhörnchen in den Bäumen  der Marienkapelle Söder vollständig heraus. Ich kam mit guten Aufnahmen erst weiter als ich mit Stativ und der Fernbedienung arbeitete. Die Fotos waren allerdings noch nicht optimal. Erst im April 2013 war ich beim Hutewald am Wohldenberg richtig erfolgreich. (Bilder "Eichhörnchen")

 

                    Neugieriges Eichhörnchen

 

 

 

                  Eichhörnchen am Wohldenberg

 

Von einem Familienfriedhof der Geschlechter, die in nach der Übernahme durch den protestantischen Grafen Schwicheldt (ab 1862) das Schloss Söder bewohnt haben, war mir nichts bekannt. Ich hatte mir zwar 1998 das ausgezeichnete Buch "Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim" von Armgard von Reden - Dohna (Barton'sche Verlagsbuchhandlung, 2. Auflage, Göttingen 1996) gekauft und die Kapitel über "Derneburg" und "Söder" gelesen. Der Familienfriedhof, der zum Schloss Söder gehört, war mir nicht mehr präsent.

 

 

 

                         Familienfriedhof

 

Deshalb überraschte mich während eines Waldspazierganges im Dezember  2011 der einsam gelegene Friedhof, zu dem auch keine Hinweistafel existierte. Ich entdeckte auch den kleinen katholischen Friedhof in der Nachbarschaft. Unter einem Baum fand ich das Grab von Prälat Franz-Josef Wothe. Er hat also seine letzte Ruhestätte in der Nähe seiner Wirkungsstätte, der Marienkapelle Söder, gefunden. Erst im März 2012 ergaben sich ideale Lichtverhältnisse, um die Gräber der Toten aufnehmen zu können. ("Familiengrabstätte")

 

 

 

                    Heinrich Friedrich Lampe

 

 

Grab von Carola Lampe (geb. Gräfin von Hardenberg, gest. 2009)

 

 

 

In dem Buch "Die Rittersitze" (1996) war Frau Carola Lampe (geb. Gräfin von Hardenberg) als Besitzerin des Schlosses Söder genannt. Am Eingang des Familienfriedhofes fand ich ihre Grabplatte. Sie war 2009 verstorben und liegt neben ihrem Gatten, Heinrich Lampe, der bereits 1993 verstorben ist. Der Betrieb wird nun vom Sohn, Jobst-Heinrich Lampe, geführt.

 

                        Schneeglöckchen

 

 

Nach den Erlebnissen auf dem Familienfriedhof im dunklen Wald, die mich auch an die Endlichkeit meines Lebens erinnerten, freute ich mich auf den Frühling und wurde nicht  enttäuscht. Im Garten der Marienkapelle erschienen zuerst die Schneeglöckchen und die Märzenbecher. ("Frühlingsblumen")

 

 

                      Einsame Gänsblümchen

 

 Aus dem Buch "Die Rittersitze" habe ich entnommen, dass der damalige Besitzer Moritz von Brabeck (1742 - 1814) den Sommersitz zur Schlossanlage umgebaut hat. Er war Domherr in Hildesheim und liess sich in den Laienstand zurückversetzen, um die Belange seiner Familie fortzuführen. Mit seiner Heirat 1788 wurde der Umbau begonnen und 1796 beendet.

 

Die Innenräume sollten als eine passende Umgebung für die berühmte Bildersammlung dienen, die aus über 300 Gemälden bestand, und  von Hildesheim nach Söder überführt wurde. Die Ausstellung fand großes Interesse, was man den noch vorhandenen Besucherbüchern mit der Schar prominenter Gäste entnehmen kann. Die Kunstreisenden fanden in der Nähe Quartier in dem für sie gebauten Gasthof, der heute noch als "Söder Heidekrug" existiert. Nach dem Tod von Moritz von Brabeck wurde die Sammlung von der nachfolgenden Generation verkauft. (Bilder "Söder Heidekrug")

 

                      Söder Heidekrug

 

 

                     Söder Heidekrug (Rückseite)

 

Im März 2012 nahm ich mir auch die Zeit, das Treiben auf dem Gut zu beobachten. Neben der Tierzucht (Schweine) und der bereits genannten Pferdezucht betreibt Herr Jobst-Heinrich Lampe auch eine größere Biogas-Anlage, die sich auf der anderen Strassenseite befindet. Zwei stolze Reiterinnen konnte ich beim Training beobachten. (Bilder "Schloss Söder")

 

 

 

                  Schloss Söder (Rückseite)

 

 

 

                    Auf dem Weg zum Reitplatz

 

 Ab Mai kam Leben in die Natur und ich fand zahlreiche Motive. Besonders faszinierend war für mich das Treiben der Schmetterlinge im Juli 2012. Dazu wanderte ich auf den Bergrücken, vom dem man eine ausgezeichnete Sicht nach Bockenen und über den gesamten Ambergau hat. Am Waldesrand gelangen mir die Schmetterlingsbilder. (Bilder "Schmetterlinge")

(Siehe auch meinen BILDBAND "Schmetterlinge" )

 

                           Besucher

 

Erst Ende Januar 2013 gelangen mir Winterbilder vom Schloss Söder. Es war an einem Samstag, an dem ich auch das Schloss Derneburg fotographierte. Als ich durch Hackenstedt fuhr, begegnete mir ein Traktor mit Anhänger, auf dem dickeingemummte Einheimische (teilweise mit Gewehr) saßen. Auf dem Schloss Söder sah ich sie teilweise wieder, wie sie sich bei 10 grd. minus am offenen Feuer aufwärmten. Herr Jobst-Heinrich Lampe hatte wohl zur Treibjagd (Schwarzwild und Damwild) geladen. (Bilder "Schloss Söder im Winter")

 

 

 

                      Auf zur Treibjagd

 

 

 

                       Schloss Söder im Winter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                  Einfahrt zum Schloss Söder (Sept. 2013)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

    Der Kaskadenbrunnen vor dem Schloss Söder (Sept. 2013)

 

 

Eigentlich hatte ich meinen Beitrag mit diesen Winterbildern abgeschlossen. Ende September 2013 ergaben sich am frühen Vormittag aber so ideale Bedingungen, dass mir schöne Aufnahmen von den Pferden gelangen, die zum Schloss Söder gehören. Fasst  genau vor zwei Jahren fotographierte ich erstmals die Pferde beim Schloss Söder. Damals standen sie auf der Weide beim Weiler Söder. Nun traf ich sie auf der großen Koppel auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Schlosses.

                  Schloss Söder und die Pferde

 

 

 

 

 

 

 

 

                  Die Pferde an der Wasserstelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                       Das weiße Pony

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   Das schwarzweiße Pony

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                     Der stürmische Hengst

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                    Die schwarzen Ponys

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                        Pferde unterwegs

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                      Grasendes Pferd

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

                   Leere Pferdekoppel

Mit dem Artikel über "Schloss Söder und die Umgebung" ist der gesamte Zyklus über die besonderen Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle abgeschlossen. Geplant ist ein weiterer BILDBAND (Nr. 4) zur Ergänzung der bereits vorhandenen BILDBÄNDE. Über 4 Jahre war ich als einsamer Wanderer unterwegs und seit 2 Jahren fotographiere ich in dieser Gegend. Ich lebe in Hildesheim und ich benötige nur eine Fahrtstrecke von 17 km, um z.B. zum Schloss Söder zu gelangen. Hoffentlich konnte ich Sie mit meinen Bildern und Geschichten überzeugen, dass es sich gelohnt hat!

 

Darüber gibt es auch den BILDBAND Nr. 4 ("Schloss Söder und die Umgebung") .  Dieser gehört zur Reihe "Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle bei Hildesheim" mit den weiteren BILDBÄNDEN Nr. 1 ("Schloss Derneburg und die Natur") , Nr. 2 ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten") und schließlich  Nr. 3 ("Die Natur bei Hackenstedt"). Sehr stolz bin ich auf meinen BILDBAND ("Begegnungen mit schönen Pferden").

 

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

12. Interessante Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde HOLLE

Seit mehr als vier Jahren wandere ich in der wunderschönen Natur, die zur Gemeinde Holle gehört. Daneben gibt es bemerkenswerte Sehenswürdigkeiten, denen ich mehrere Bildbände gewidmet habe. Zuerst konzentrierte ich mich auf das Schloss Derneburg und fotographierte über einen längeren Zeitraum und in regelmässigen Abständen die Natur in der Umgebung. Besonders eindrucksvoll waren die Spaziergänge an den Fischteichen, die unterhalb vom Schloss Derneburg liegen. Nach über einem Jahr hatte ich das Bildmaterial für meinen BILDBAND ("Schloss Derneburg und die Natur") zusammen.

 

 

Über ein Jahr habe ich die Schwäne auf den Fischteichen beobachtet und fotographiert. Besonders freute ich mich über diese stolzen Tiere, die über den Winter in wärmere Gefilde verzogen waren, als sie im Frühjahr wieder zurückkehrten. Ruhig und gelassen zogen sie ihre Kreise und suchten sich einem Liebespartner. Die Flugübungen fand ich manchmal sehr bizarr. Dies war aber nur eine kurze Phase. Danach beruhigten sie sich wieder. Das Bildmaterial sammelte ich im Rahmen meiner regelmässigen Wanderungen um das Schloss Dernebeburg. ("Wilde Schwäne auf den Fischteichen beim Schloss Derneburg")

 

 

 

 

Pfarrer Stefan Lampe von der Pfarrkirche St. Hubertus Wohldenberg war von meinem Schloss Derneburg - Bildband so begeistert, dass er sich einen entsprechenden Bildband von der "Burgruine Wohldenberg" (wo sich auch die St. Hubertus-Kirche befindet) wünschte. Diesen habe ich kürzlich fertiggestellt und Hinweise werden sich in der Oktoberausgabe des Pfarrbriefes und der homepage der St. Hubertus-Kirche finden. ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten")

 

 

Ab Herbst 2012 wanderte ich gerne in den Hügeln am Sportplatz von Hackenstedt. Besondere Sehenswürdigkeiten fand ich dort in der Natur. Weiterhin gab es dort in reichlichem Masse Obst, das wir mit großer Freude aßen oder zu Marmelade verarbeiteten. Von einer Bank am oberen Waldrand genoss ich den herrlichen Ausblick auf das Schloss Söder und auf  Hackenstedt. ("Die Natur bei Hackenstedt")

 

 

 

 

Oberhalb vom Sportplatz findet sich eine Koppel, auf der ab Mai wunderschöne Pferde grasten. Insbesondere im vergangenen Jahr konnte ich mich mit diesen Tieren anfreunden. Sie kamen fast im Galopp gelaufen, wenn sie mich sahen. Als aber dann eine sehr heiße Periode kam, mußte ich miterleben, wie die Pferde litten, denn sie fanden weder Schatten noch hatten sie einen Unterstand. Diese schönen Pferde lieferten das Bildmaterial für meinen BILDBAND. ("Begegnung mit schönen Pferden")

 

 

 

Bei allen Wanderungen beoachtete ich mit dem Beginn des frühen Sommers bunte Schmetterlinge, die sich bereitwillig fotographieren liessen. Über das Jahr waren dies unterschiedliche Arten und so konnte ich schließlich über die Jahre den bunten, wiederkehrenden Rhythmus in der Natur erkennen. ("Bunte Schmetterlinge in schöner Landschaft")

 

 

Von Anfang an galt mein Interesse auch dem Schloss Söder und der dortigen Umgebung. Die Pferde auf der Koppel waren recht leicht zu fotographieren. Als sehr schwierige Fotoobjekte zeigten sich die Eichhörnchen im Garten der Marienkapelle Söder, die sich neben dem Schloss befindet. Erst mit einem größeren technischen Aufwand (Stativ, Fernbedienung) gelangen mir halbwegs zufriedenstellende Aufnahmen. ("Schloss Söder und die Umgebung")

 

 

Mit den dargestellten Bildbänden war es meine Absicht, meine persönlichen Eindrücke in dieser reizvollen Landschaft zu vermitteln. Für mich war jede Wanderung eine besondere Entspannungsmöglichkeit, die mir auch dazu diente (nach spannenden Fernreisen, wie nach Kenia, China und Marokko) diese vielen Erlebnisse in interessanten Beiträgen ("Reiseberichte") und Büchern meinen Lesern weiterzugeben.

 

Fotos und Text: Klaus Metzger

 

13, Herbsteindrücke bei HOLLE

 

 

 

          Herbst beim Schloss Derneburg

 

Seit Jahren wandere ich in der schönen Umgebung von Holle und registriere sehr bewusst die jahreszeitlichen Veränderungen in der Natur. Als besonders eindrucksvoll empfinde ich den bunten Herbst, den ich schon seit Jahren mit meiner Kamera beobachte.

 

Dieses Jahr konnte ich diese Jahreszeit ganz besonders genießen und eindrucksvolle Aufnahmen machen. Es sind immer diesselben Plätze in der Umgebung von Holle, die ich besuche.  Und so habe ich BILDBÄNDE konzipiert, die im online-Buchhandel erhältlich sind:

 

"Schloss Derneburg und die Natur" ("Schloss Derneburg...") 

und als ("blog-Beitrag")

 

"Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten" ("Burgruine Wohldenberg..")

und als ("blog-Beitrag")

 

"Schloss Söder und die Umgebung" ("Schloss Söder...")

und als ("blog-Beitrag")

 

"Die Natur bei Hackenstedt" ("Die Natur bei Hackenstedt")

und als ("blog-Beitrag")

 

Da ich immer relativ früh (gegen 7 Uhr 30) unterwegs war , konnte ich bei Hackenstedt zweimal sehr schöne Sonnenaufgänge erleben. Das offene Tal von dem kleinen Ort Hackenstedt in Richtung Sportplatz (westlich gelegen) ermöglicht eine freie Sicht in Richtung Osten, wo der Sonnenaufgang über die Hügelkette wunderbar zu beobachten ist. (Bilder "Sonnenaufgang 1.10.2013") (Bilder "Sonnenaufgang 14.10.2013")

 

 

           Sonnenaufgang bei Hackenstedt am 14. Oktober 2013

 

In Hackenstedt fand ich immer die schönsten Motive für meine Sammlung von Herbstbildern. Dies habe ich bereits im Herbst 2011 erlebt. Mit den klaren Nächten kam auch die empfindliche Kälte und ich bekam einen Vorgeschmack auf den bevorstehenden Winter, der für mich als Hobby-Fotograph seine besonderen Reize hat (siehe meine Winterbilder vom "Schloss Söder").

 

Die Natur bei Hackenstedt war für mich auch durch die eleganten Pferde besonders reizvoll, die ich bis in den Herbst auf der Weide beobachten konnte. Den Winter verbrachten die Tiere offensichtlich in einem nahegelegenen Stall, denn erst im Juni konnte ich sie wieder auf der Pferdekoppel oberhalb des Sportplatzes entdecken. Schöne Pferde haben für mich einen attraktiven Reiz, sodass ich ihnen einen besonderen BILDBAND gewidmet habe. ("Schöne Pferde")

 

    Auf der Weide beim Sportplatz Hackenstedt

               Herbstlandschaft bei Hackenstedt 

 

 

 

Diese Bilder vermitteln einen eindrucksvollen Eindruck von der bunten Landschaft, die ich jedes Jahr in der Nähe des Sportplatzes (ein Tor ist rechts zu erkennen) vorfinde. Es befinden sich in dieser herrlichen Natur mehrere Bänke, von denen man die schöne Natur erkennen und das barocke Schloss Söder sehen kann. ("Herbst bei Hackenstedt")

 

 

 

Eine weitere Landschaft, die mir das ganze Jahr über sehr viel Freude bereitet, sind die Fischteiche beim Schloss Derneburg. In erster Linie interessiere ich mich als Fotograph für  die zahlreichen Vögel, die sich das Jahr über auf den Fischteichen und in den nahegelegenen Bäumen tummeln. Im Herbst tritt Ruhe ein und die Bäume rechts und links des Wanderweges bekommen ihre bunte Pracht. ("Herbst bei Schloss Derneburg")

 

 

 

                       Kastanienblatt im Herbst

 

 

Kürzlich (Anfang Dezember 2013) war ich wieder auf der Suche nach Fotomotiven unterwegs. Es war noch sehr neblig und eine Dame mit Hund (die mich schon seit längerer Zeit beoachtet) sagte bei den Fischteichen: "Bei diesem Wetter kann doch nicht fotographieren!" Dass ich anderer Meinung war, kann man an den ausgewählten Aufnahmen sehr wohl erkennen. ("Herbstnebel beim Schloss Derneburg")

 

 

               Bei den Fischteichen 

 

 

Nicht alle Vögel haben sich von den Fischteichen zurückgezogen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich drei Komorane, die sich demonstrativ auf dem Baum, der sich auf der Insel im See befindet, niedergelassen hatten. Wovon sie sich ernährten war mir ein Rätsel, denn von den Karpfen im Teich war nichts mehr zu sehen.

 

 

 

                 Drei Komorane an den Fischteichen

 

Wieder zurück zum "Herbstmonat" Oktober: Seit Jahren bin ich in den Wäldern um das Schloss Söder unterwegs. Aber auch in der direkten Nähe (z.B. auf der gegenüberliegenden Seite, wo sich der Teich befindet) konnte ich über die Jahre sehr schöne Eindrücke gewinnen. Zu der Landschaft kommen hier noch die Pferde und Rinder, die auf den umliegenden Weiden grasen.

 ("Herbstsstimmung bei Schloss Söder") 

("Herbstlandschaft")

 

 

 

               Schloss Söder (Rückseite)

 

 

              Landschaft bei Schloss Söder

 

 

 

 

 

                Landschaft bei Schloss Söder

 

Die anstrengende Wanderung über den Fussweg zur Burgruine Wohldenberg belohne ich mir meistens mit dem Besuch der stimmungsvollen Hubertuskirche, in der zu meiner großen Freude leise Meditationsmusik zu hören ist. Der Herbstwald in der Nähe des Steinbruches fand dieses Jahr mein besonderes Interesse, denn ich wurde auf die großen Eichenbäume aufmerksam, die als Reste vermoderten. Auch die Baumwurzeln mit Moos bedeckt ergaben im Herbst ein eindrucksvolles Bild. ("Herbstwald am Wohldenberg")

 

 

 

                Baumwurzeln mit Moos bedeckt

 

 

                 Baumrest im Herbstwald

 

Mit diesen Bildern habe ich versucht, meine diesjährigen Herbsteindrücke zu vermitteln. Ich bin gespannt auf den kommenden Winter, der aber erfahrungsgemäß in dieser Gegend relativ mild ausfallen kann. Dann überspringe ich einfach den Winter und freue mich auf den Frühling, den ich bereits in den vergangenen Jahren in allen Facetten fotographisch festgehalten habe.

 

Text und Fotos: Klaus Metzger

 

Literatur:

Wanderungen in einer bunten Herbstlandschaft

 

 

14. Kloster LOCCUM - auch eine Zisterzienser-Gründung

 

 

 

          Marienaltar in der Stiftskirche von LOCCUM

 

Seit Jahren interessieren wir uns für die Klöster der näheren Umgebung. Im Rahmen von DIA-Vorträgen brachte ich die geschichtlichen Zusammenhänge dieser frommen Einrichtungen einem interessierten Zuhörerkreis (meistens Senioren) näher. Ich begann mit dem Kloster Marienrode (Reisetipp "Kloster Marienrode"), das ganz in unserer Nähe liegt. Wir besuchen auch gerne den Gottesdienst in der Klosterkirche St. Michael und meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, hat schon mehrmals an Exerzitien-Wochenenden im Kloster teilgenommen.

 

 

                 Kloster Marienrode

 

Das Kloster Marienrode bei Hildesheim wurde am 22. Mai 1125 durch den Hildesheimer Bischof Berthold I. von Alvensleben in der damaligen Siedlung Baccenrode (lat.: Novale Bacconis) gegründet. „Novale“ bedeutet zu bebauendes oder bereits bebautes Ackerland, etwa Neubruch, der erste Siedler könnte demnach Bacco geheißen haben. Es bestand bis 1259 zunächst als Augustiner-, später als Tochterkloster von Kloster Riddagshausen aus der Filiation der Primarabtei Morimond als Zisterzienser-Kloster. Die Zisterzienser gaben dem Ort den heute noch gebräuchlichen Namen Marienrode, nachdem Bischof Johann I. von Brakel im Jahre 1259 die Mönche und Nonnen des Klosters Backenroth wegen sittlichen Verfalls vertrieben hatte. Die Zisterzienser gaben dem Kloster den neuen Namen: Monasterium Novalis sanctæ Mariæ. (Quelle: WIKIPEDIA)

 

Nach der Säkularisierung 1806 wurde das Kloster geschlossen und die angeschlossene Domäne  kam 1807 in den Besitz des Königreichs Westfalen unter Jerome Bonaparte. Dieser verpachtete die Domäne an den Calenberger Amtsschreiber Süllow und 1811 kaufte der königlich-westphälische Finanzminister  Carl August von Malchus (ab 1813 Titel Graf von Marienrode) das Anwesen.

 

Seit Beginn seiner Amtszeit 1983 bemühte sich der Hildesheimer Bischof Josef Homeyer um die Gründung neuer Klöster im Bistum Hildesheim und so wurde das Kloster Marienrode am 5. Mai 1988 durch 10 Benediktinerinnen aus der  Abtei St. Hildegard in Eibingen wiederbesiedelt, nachdem die vorherigen Bewohner und die Pächter des Gutshofs 1986 zum Auszug gedrängt worden waren.

 

Das Schloss Derneburg bei Hildesheim war ursprünglich ebenfalls ein Zisterzienser-Kloster, das ebenfalls mit der Säkularisierung im Jahre 1806 geschlossen wurde. ("Schloss Derneburg und die Natur") Für seine Verdienste beim Wiener Kongress schenkte König Georg III. im Jahre 1814 das verwahrloste ehemalige Kloster Derneburg und den Grundbesitz dem hannoverschen Minister Ernst zu Münster (1766 - 1839). Sein Sohn Georg Herbert (1820 bis 1902) wandelte von 1846 bis 1848 das Klostergebäude in ein Schloss um. Dabei konnte er - wie bereits sein Vater - auf die ausgezeichneten Dienste des hannoverschen Architekten und Oberhofbaudirektors Georg Ludwig Friedrich Laves zurückgreifen.

 

             Schloss Derneburg (ehemals Kloster Derneburg)

 

 

 

Im vergangenen Jahr waren wir Ende Juni für eine Woche in Dänemark und hatten uns auf Nordseeland (bei Dronningmölle) ein Ferienhaus gemietet. Das Wetter war durchwachsen - also eine ideale Bedingung für die Besichtigung der eindrucksvollen Schlösser auf der Insel Seeland. ("Schlösser und Strände an der Dänischen Riviera") Auf dem Weg zum Schloss Frederiksborg bei Holleroed entdeckten wir das ehemalige Zisterzienserkloster Esrum. (Reisetipp "Kloster Esrum")

 

 

                       Kloster Esrum

 

Die Gebäude sind noch im urprünglichen Zustand erhalten und bilden die Kulisse für den jährlich stattfindenden Rittermarkt (24. und 25. Juni). Meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, war auch fasziniert von dem abwechslungsreichen Kräutergarten. (Bilder "Kloster Esrum")

 

Das  Kloster Loccum liegt in der Nähe des Steinhuder Meeres, wohin schon öfters unsere Ausflüge geführt haben. Bei einer angenehmen Temperatur von 10 grd. C. und teilweise bedecktem Himmel fuhren wir Mitte März 2014 von Hildesheim über die Autobahn bis zur Ausfahrt Wunstorf. Von dort ging es über Land bis zum Kloster Loccum. Die Fahrtzeit betrug etwas mehr als eine Stunde.

 

            Ehemaliges Abt-Gebäude

 

Das Kloster wurde 1163 vom Mutterkloster Morimond (Burgund) als Zisterzienser-Kloster St. Maria und Georg gegründet. Es herrschte ein strenges Gepräge, das der geistige Vater, Bernhard von Clairvaux, festgelegt hatte. Die Mönche verbesserten die Bewässerungstechnik über ein Kanalsystem. Allen Zisterzienzermönchen in den verschiedenen Klöstern gemeinsam ist der Fischfang in speziell angelegten Teichen (hier der Backteich).

 

 

 

 

Die Klosterkirche (heute Stiftskirche oder Pfarrkirche St. Georg) wurde 1240 bis 1280 erbaut. Sie besitzt einem kreuzförmigen Grundriss. Die dreischiffige turmlose Gewölbebasilika, bestehend aus dem Langhaus, dem Querhaus und dem gerade schließenden Chor folgt dem strengen Vorbild der französischen Zisterzienzer-Kirche Fontenay.

 

                           Der Altar

 

 

 

Sehenswert sind der Kreuzgang und der figurenreiche Schnitzaltar (Anfang 16. Jahrhundert), ein hölzerner Reliquienschrein, die Mondsichel-Madonna aus Holz (2. Hälfte 15. Jahrhundert), die sich im seitlichen Marienaltar neben dem Schrein befindet. Interessant ist auch die Sandsteintaufe (1601) mit dem Apostelrelief. (Bilder "Stiftskirche")

 

 

 

                           Der Altar

 

In den Außenanlagen des Klosters, wo sich kleine Bäche und Seen befinden, kann man wundervoll entspannen. Am Backteich entdeckten wir friedliche Enten und die seltenen Graugänse, die offensichtlich ihre längere Reise hier unterbrochen hatten. (Bilder "Wandern im Kloster Loccum")

 

                         Graugänse

 

In der Klosteranlage beginnt auch der Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda (300 km) und ist sehr gut ausgeschildert. Pilgerpässe mit dem Stempel des Klosters für den Nachweis mit der Routenangebe liegen in der Stiftskirche aus.

 

Es war wirklich ein sehr erbaulicher Nachmittag in dieser spannenden Klosteranlage, die von den Zisterzienser-Mönchen vor mehreren hundert Jahren erbaut wurde. Wir folgten den Spuren der Zisterzienzer bis nach Dänemark (Kloster Esrum auf Seeland) und konnten so ihre wichtige Aufgabe erkennen, den Menschen den christlischen Glauben nahezubringen.

 

 

              Steinhuder Meer (August 2012)

 

Wie ich bereits schrieb, liegt das Steinhuder Meer ganz in der Nähe. Deshalb fuhren wir nach dieser Besichtigung nach Steinhude, um dort das traditionelle Fischbrötchen (es wurden zwei, da sie lecker schmeckten) zu verspeisen. Und dann kauften wir noch zweí geräucherte Makrelen, wovon wir eine in Seelze bei Ernst (Jutta's Vater - er ist Witwer) ablieferten. Nach einem germütlichen Plausch bei Kaffee und Kuchen fuhren wir von Seelze wieder an Hause.

 

Text und Fotos: Jutta Hartmann-Metzger und Klaus Metzger

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUTO

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN

 

 

15. WANDERUNGEN in einer bunten Herbstlandschaft

 

                     Herbstlandschaft bei Hackenstedt

 

Vor fünf Jahren begann ich mit meinen Wanderungen in unserer sehr schönen Landschaft mit interessanten Sehenswürdigkeiten. Seit 2011 habe ich meine Digital-Kamera und mein Fernglas immer dabei und gelangte so zu einer umfangreichen Sammlung eindrucksvoller Fotomotive.

 

Bereits damals entstand die Idee, die unterschiedlichen Jahreszeiten in einem BILDBAND zusammenzustellen. Für mich war das Naheliegendste, zuerst das Schloss DERNEBURG auszuwählen. Ich kontaktierte Herrn Martin Ganzkow, der bei der Gemeinde Holle für "Kultur & Freizeit" zuständig ist (das Schloss DERNEBURG gehört zu seiner Gemeinde). Er bestätigte, dass es einen derartigen BILDBAND noch nicht gäbe.

 

So entstand Ende Januar 2013 mein erster BILDBAND ("Schloss DERNEBURG und die Natur - die Jahreszeiten im Bild"). Auch danach war ich bei den Fischteichen unterhalb vom Schloss DERNEBURG unterwegs und im März 2014 verwendete ich meine schönsten Aufnahmen für den Fortsetzungsband ("Schloss DERNEBURG und die Natur II").

 

Ich wanderte aber nicht nur regelmässig auf dem Laves-Kulturpfad ("Laves-Kulturpfad")  um das Schloss DERNEBURG, sondern auch auf dem WOHLDENBERG, beim Schloss SÖDER und im schönen Tal bei HACKENSTEDT. So entstanden weitere BILDBÄNDE, die ich seit August 2013 als e-books bei AMAZON (meine Bücherliste) verlege.

 

Der bekannte Schriftsteller und Dichter Theodor Fontane (1819 - 1898) begann im Sommer 1859 mit  seinen "Wanderungen in der Mark Brandenburg". Mir liegt der allererste Teil "In den Spreewald" vor ("Reisebilder VON Gerstäcker BIS Fontane", Carl Hanser Verlag, München, 1979, S. 407 bis 434).

 

         Theodor Fontane 1883 (Gemälde von Carl Breitbach)

 

 

 

                                                             

Die Spreewald-Wanderung war für mich eine sehr schöne Möglichkeit, über seine Formulierungen und den Beschreibungen der Erlebnisse unterwegs zu reflektieren. Zu seiner Zeit kam  das Photografieren (Daguerreotopie) auf und es ist interessant, wie er sich mit dieser Technologie auseinandergesetzt hat. Als Reiseschriftsteller war für ihn die bildliche Darstellung mit der Kamera eine gewisse Gefahr. Andrerseits hat er die detaillierte Darstellungsmöglichkeit für seine Beschreibungen übernommen.

 

Heutzutage herrscht mit der digitalen Technologie eine Bilderflut, die nur durch eine selektive Vorgehensweise beherrscht werden kann. Ich habe in der Zwischenzeit zahlreiche BILDBÄNDE als e-books konzipiert und kann auch auf interessante Rezensionen zurückgreifen. Offensichtlich treffe ich mit der Auswahl meiner veröffentlichten Bilder das Interesse und die Bewunderung der Leser. Als Ergänzung biete ich noch weitere Aufnahmen in einem Photo-Album, das ich als "link" in dem entsprechenden Kapitel darstelle.

 

Der verbindende Text, der die einzelnen Bilder miteinander in Beziehung setzt und meistens interessante Hintergrundinformationen enthält, verliert nach den vorliegenden Kommentaren (Rezensionen) leider etwas an Bedeutung. Es zeigt sich deutlich, dass die Aussagekraft von Bildern gegenüber detaillierten Texten sehr viel größer ist ("Ein Bild sagt mehr als tausend Worte"). Genau mit dieser Problematik als Autor für "Die Gartenlaube" musste sich Theodor Fontane herumschlagen, die immer öfter Bilder in ihren Ausgaben verwendete. Vielleicht war dies ein Grund, warum Theodor Fontane mit 60 Jahren seinen ersten Roman ("Vor dem Sturm") veröffentlichte?

 

Nach dieser Betrachtung über die Vorgehensweise des namhaften Reiseschriftstellers und Romanautors, Theodor Fontane, möchte ich mit meiner ersten Wanderung beginnen. Theodor Fontane fuhr mit der "Nachtpost" (eine Postkutsche) von Berlin nach Lübbenau. Bei mir ging es etwas schneller und ohne Übernachtung, denn ich fuhr mit meinem Van Opel Combo Tour die 12 km lange Strecke von Hildesheim-Itzum, über Heinde, Listringen und Heersum zum Parkplatz gegenüber dem Eingang zum Schloss DERNEBURG.

 

                 Herbst beim Parkplatz DERNEBURG

 

Bei diesem Parkplatz ergaben sich über die Zeit interessante Begegnungen: Im Dezember 2009 begegnete mir der stämmige Hausmeister des Schlosses Derneburg, Herr Neumann, mit dem grossen, zotteligen BASELITZ-Hund. Der Maler Baselitz war der vormalige Besitzer des Schlosses und hat offensichtlich seinen sperrigen Begleiter zurückgelassen. (Maler Georg Baselitz) Wir kamen ins Gespräch über das Schloss Derneburg und seine Arbeit.

 

Am 8. Juli 2010 sprachen mich das Ehepaar Gorissen aus Delligsen in der Nähe des Parkplatzes an und erkundigten sich nach dem Lavespfad, den ich schon oft gewandert bin. Es muss wohl ein sehr schöner Ausflug gewesen sein, denn aus Dankbarkeit sandten sie mir am 11. Juli 2010 zwei eindrucksvolle Aufnahmen von den Fischteichen. Aus diesem Kontakt ergab sich ein Informationspartner, den ich fortlaufend über meine schriftstellerischen Aktivitäten auf den neuesten Stand bringe.

 

Am 9. November 2011 traf ich Herrn Gerhardt Czech wieder mit dem mir bekannten Baselitz-Hund. Ich war darüber sehr erstaunt und erkundigte mich nach Herrn Neumann. Dieser hatte den Hund nur vorübergehend betreut. Herr Czech war Hausmeister im Schloss Derneburg und Herr Neumann ist sein dortiger Nachfolger. Mit Herrn Czech konnte ich ausführlich über meine Buchpläne sprechen und er sagte mir seine Unterstützung zu. Praktischerweise wohnt er ganz in der Nähe - in der Schlossstrasse (bei den alten Fischerhäusern).

 

Sehr überraschend war die Begegnung mit Prof. Dr.-Ing. Manfred Rautenberg am 3. September 2013. Er gehörte zu einer kleinen Wandergruppe von vier Personen. Wir kamen ins Gespräch und ich informierte ihn über meine Bücher mit Aufnahmen der näheren Umgebung. Zu dieser Zeit arbeitete ich noch nicht mit AMAZON als Verleger zusammen. Auch Prof. Dr.-Ing. Rautenberg steht auf meiner Kontaktliste. Zum Abschluss des kurzen Gepräches nahm sein Wanderpartner noch ein gemeinsames Photo auf.

 

 Grundschüler beim Blättersammeln (unterhalb Schloss Derneburg)

 

Mein üblicher Wanderweg folgte dem LAVES-Kulturpfad in umgekehrter Richtung. Deshalb marschierte ich voller Begeisterung zu den Fischteichen, die unterhalb des Schlosses Derneburg liegen. Am Donnerstag, den 17. Oktober 2011, traf ich auf dem Weg dorthin Grundschulkinder aus Holle, die sich sehr viel Mühe gaben,  die braunen Kastanienblätter zu beseitigen. (Bättersammeln)

 

 

 

                 Herbststimmung am Mariensee

 

Die Herbststimmung konnte ich bei den Fischteichen besonders gut einfangen. Die schönsten Aufnahmen gelangen mir aber erst nach einiger Zeit, denn ich entwickelte ganz langsam mein fotographisches Auge für die eindrucksvollsten Stimmungsbilder. Das Bild vom Mariensee am 14. Oktober 2013 (zwei Jahre vorher hatte ich mit meinen regelmäßigen Aufnahmen begonnen) ist ein Beispiel dafür. (Herbst bei Schloss Derneburg)

 

                Schloss Derneburg im Nebel

 

Besonders Stolz war ich auf meine "Nebel-Bilder", die mir auf meinen Wanderungen rund um das Schloss Derneburg gelangen. Ich konnte eine Stimmung um das Schloss einfangen, die man auch von den bekannten "Edgar-Wallace-Filmen"  aus den 60er Jahren her kennt. (Nebelwanderung)

 

Eine Wanderung um das Schloss Derneburg dauert normalerweise eine Stunde. Deshalb hatte ich noch ausreichend Zeit für einen etwas anstrengenderen Spaziergang auf den Wohldenberg. (Die Burgruine WOHLDENBERG und die Jahreszeiten)  Zuerst mußte ich aber mit meinem Wagen die Entfernung von ca. 5 km vom Parkplatz beim Schloss Derneburg (über Sottrum) bis zum Fussweg auf den Wohldenberg zurücklegen. In 10 Minuten war ich da und stellte meinen Wagen - wie üblich - in die kleine Bucht unterhalb der Holzbank an der Strasse, die nach Sillium führt.

 

 

                           Hinweistafel

 

Der Anfang des Wanderweges ist sehr schön mit dem Hinweisschild "Fussweg zum Wohldenberg" gekennzeichnet. Erstmals war ich in dieser interessanten Gegend in Verbindung mit der Kirschenernte, die hier immer sehr reichlich ausfällt. Für den Marsch zur Burgruine benötige ich normalerweise eine halbe Stunde und der Weg führt am Hutewald vorbei, wo sich in der Zeit von Mai bis September Schottische Hochlandrinder befinden, die als Rasenmäher fungieren.

 

 

 

                Strohblumen im Pfarrgarten

 

Auffallend ist im Herbst der bunte Pfarrgarten auf dem Wohldenberg mit wunderschönen Strohblumen. Dazwischen hoppelt noch ein Hase, den Pfarrer Lampe in die vorübergehende Freiheit entlassen hat. Neben dem eindrucksvollen Garten bin ich auch von der katholischen St.-Hubertus-Kirche auf der gegenüberliegenden Seite fasziniert. Denn diese ist normalerweise ab 9 Uhr geöffnet und ich bin auf meinen Wanderungen meistens der einzigste Besucher bzw. Pfarrer Lampe schließt mir freundlicherweise die Kirche auf. Ich zünde eine Opferkerze an und genieße die leise Meditationsmusik. (Pfarrgarten im Herbst)

 

 

 

                     Baumwurzeln mit Moos

 

Über einen längeren Zeitraum wußte ich nichts von dem abenteuerlichen Steinbruch, der zur Burgruine Wohldenberg gehört. Erst im April 2013 erfuhr ich über ein Informationsblatt, das Pfarrer Lampe zusammengestellt hatte, von diesem bedeutungsvollen und spannenden Platz im Wald hinter der Burgruine. Nun dauerten meine Rundwanderungen über eine Stunde und ich kam durch einen herbstlichen "Zauberwald" mit alten, umgestürzten Bäumen. Alles machte den Eindruck, über einen längeren Zeitraum nicht berührt worden zu sein. (Herbstwald)

 

 

                 Mein Opel Combo Tour beim Wohldenberg

 

Es war immer noch reichlich Zeit für eine weitere Station meiner Herbstwanderung: das bunte Tal bei Hackenstedt. ("Die Natur bei Hackenstedt")  Dazu musste ich aber erneut in meinen Opel Combo Tour steigen und zum Sportplatz Hackenstedt fahren. Die Fahrt dauerte ca.7 Minuten, denn die Entfernung betrug nur 5 Kilometer (erneut über Sottrum).

 

               Herbstlandschaft beim Sportplatz

 

In der Nähe des Sportplatzes gibt es einen PKW-Parkplatz. Von dort startete ich mit meinen Wanderungen. Der kürzeste Weg führte zu einer Bank, von der aus man das Spielfeld sehr gut überblicken und auch ein sehr schönes Bild von der farbigen Herbstlandschaft gewinnen konnte.

Ich setzte mich gerne auf die Bank, um mich einzustimmen und die beispielhafte Atmosphäre zu genießen. (Herbstlandschaft bei Hackenstedt)

 

 

                   Schloss Söder (Aufnahme vom 15.4.2014)

 

Ein weiterer Wanderweg führte am Waldrand entlang zu  einer zweiten Bank auf der Anhöhe. Von dort oben konnte man sehr schön die gesamte Landschaft zwischen dem kleinen Dorf  Hackenstedt und dem Weiler Söder übersehen. Der mit Bäumen besäumte Verbindungsweg wurde ab und an von einem PKW  befahren. Nicht allzweit enfernt von der Bank gab es die Möglichkeit, das barocke Schloss Söder zu bewundern. Dorthin sollte auch die letzte Etappe meiner Herbstwanderungen führen.

 

                     Herbst auf der Pferdekoppel

 

Auf dem Weg zur Bank am oberen Waldrand kam ich immerwieder an einer größeren Pferdekoppel vorbei. Die Pferde gewöhnten sich langsam an mich und  kamen mir interessiert entgegen. Es waren wundeschöne Pferde, die ich in einem BILDBAND ("Begegnungen mit schönen Pferden") "verewigte". Als ich einmal auf der Bank saß, kam eine jüngere Frau vorbei, die sehr genau den Waldrand untersuchte. Sie war Jägerin aus Hackenstedt und suchte nach Spuren, die die Rehe beim Verlassen des schützenden Waldes in Richtung der umliegenden Felder hinterlassen hatten.

 

Als der Mais mit großem technischem Aufwand eingebracht wurde, vermutete man offensichtlich Wildschweine, die sich im Maisfeld versteckt hatten, und hatte die Jägerin am Rande mit entsichertem Gewehr positioniert. Dies beobachtete ich im Vorbeifahren als ich von meinen Wanderungen am Sportplatz nach Hackenstedt zurückfuhr.

 

 

 

                   Herbstlandschaft beim Schloss Söder

 

Nun fehlt in meiner Beschreibung nur noch die Herbstlandschaft beim Schloss Söder. In einer sehr kurzen Zeit fuhr ich über die ca. 2 km lange Baumallee, die ich bereits von meiner oberen Bank am Waldrand  aus gesehen und beschrieben hatte. Mein Parkplatz war diesmal vor der Marienkapelle. Von dort wanderte ich entlang des Schlossteiches, sodass ich sehr gut die Rückseite des Schlosses Söder sehen konnte. Meine zahlreichen Eindrücke habe ich in einem weiteren BILDBAND ("Schloss Söder und die Umgebung") zusammengestellt. Die Intensität der Farben in den zahlreichen Bäumen war unbeschreiblich schön und ich habe versucht, diese einzufangen. (Herbstbilder beim Schloss Söder)

 

Nach einer halben Stunde Wanderung habe ich auf auch der letzten Etappe einen sehr guten Eindruck von der Herststimmung gewonnen. Mit dieser Kenntnis ist es nun sehr einfach möglich, einzelne Bereiche dieser wunderschönen Landschaft für ausgedehnte Wanderungen auszuwählen. Selbstverständlich haben auch andere Jahreszeiten ihre besonderen Reize. Ich danke dabei an die Winterszeit, wo mir beim Schloss Derneburg (Winterbilder "Schloss Derneburg") und beim Schloss Söder (Winterbilder "Schloss Söder") sehr schöne Aufnahmen gelungen sind.

 

Text und Bilder: Klaus Metzger

 

Literatur:

Wanderungen in einer bunten Herbstlandschaft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

16. Die Karpfen-Aktion bei den Fischteichen von DERNEBURG

 

 

 

 

Mönche dürfen während der Fastenzeit und an Freitagen kein Fleisch essen. Deshalb legten sie in der Nähe ihrer Klöster Fischteiche an. So geschah es es auch vor mehreren hundert Jahren beim ehemaligen Kloster Derneburg. Im Rahmen der Säkularisierung wurde das Kloster 1803 aufgelöst.

 

 

                  Treiben auf dem Fischteich

 

Im Jahre 1814 erhielt Ernst Graf zu Münster-Ledenburg (1766 bis 1837) für seine Verdienste beim Wiener Kongress für das Königreich Hannover das Klostergut Derneburg von Georg III. geschenkt. Unter diesem hatte er als Leiter der Deutschen Kanzlei in London gedient.

 

                    Die Begräbnispyramide

 

In Zusammenarbeit mit dem hannoverschen Hofbaumeister Georg Laves (1788 - 1864) liess er den Teetempel auf der Anhöhe und die Begräbnispyramide bauen. Diese baulichen und landschaftlichen Aktvitäten setzte sein Sohn Georg (1820 bis 1902) mit dem Hofbaumeister Georg Laves fort. Er wandelte die Klosteranlage in ein Schloss um, das unübersehbar über den Fischteichen auch heute noch zu erkennen ist.

 

 

 

            Schloss Derneburg und die Fischteiche

 

In den Jahren 1830  bis 1839 entstand im Tal der Nette ein neuer Fischteich, der auch Mariensee genannt wird, sowie das Bootshaus am See, das sich dort immer noch befindet. 1881 wurden die Fischerhäuser gebaut, die heute leider leerstehen und beträchtliche Zerstörungen erfahren haben.

 

                   Der Mariensee im Herbst

 

Die vor Jahrhunderten von den Mönchen angelegten Fischteiche sind immer noch vorhanden und stellten ein Refugium für seltene Vogelarten, die Fischreiher und Komorane dar. In allen Fischteichen werden auch Karpfen gezüchtet.

 

                 Graureiher über dem Mariensee

 

Seit Jahren bin ich mit meiner Digitalkamera und meinem Fernglas unterwegs, um die Tiere zu beobachten und zu fotographieren. So entstanden mehrere Bildbände, die ich über AMAZON verlege.

 

             Gedränge unter den Karpfen 

 

 

Sehr überraschend konnte ich am Dienstag, den 14. Oktober 2014, beobachten, wie am Mariensee Karpfen in einer sehr aufwendigen Aktion eingefangen wurden. Bereits am Freitag, den 10. Oktober 2014 hatte ich festgestellt, dass das Wasser im Mariensee abgelassen wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite des Auslaufes hatten sich über 10 Graureiher und Silberreiher versammelt. Durch den immer niedriger werdenden Wasserstand konnten sie leichter an ihre Beute gelangen.

 

 

                 Der abgelassene Mariensee

 

Es war reiner Zufall, dass ich den richtigen Zeitpunkt erwischte, denn im Jahr vorher wurde der See nicht abgelassen. Ich kam gegen 9 Uhr 30 vorbei und von den Karpfen war noch nicht viel zu sehen. Dies veränderte sich langsam mit dem absinkenden Wasserstand. Nach einer Dreiviertelstunde entstand am Auslauf ein fürchterliches Gedränge und auch bei den Fischfängern entstand eine gewisse Unruhe. Bilder "Karpfen-Aktion"

 

                Das NDR-Kamerateam am Auslauf

 

Zwischen den Mitarbeitern des verantwortlichen Fischereimeister OTTO Langelsheim, turnte ein dreiköpfiges Kamerateam des NDR herum, und versuchte an die besten Bilder zu kommen. Irgendwann sollte unter der Reihe "Zug um Zug" beim NDR unter anderem über diese spannende Aktion berichtet werden.

 

                    Tanzender Schwan

 

In der Zwischenzeit war ich schon wieder mehrmals an den Fischteichen und konnte feststellen, dass der Mariensee nicht wieder aufgefüllt. Die anderen Fischteiche werden nach und nach abgelassen, um auch dort die Karpfen einzufangen. Am vergangenen Freitag, den 31. Oktober 2014, beobachtete auf dem Mühlenteich eine großere Gruppe wildgewordener Schwäne. Ich beobachte schon lange die Schwäne auf den Fischteichen. Ich habe so etwas nich nicht erlebt und gab diesem Ereignis den Namen:

                                        

"Das Theater der Schwäne"

 

Text und Bild: Klaus Metzger

 

 

 

 

 

17. Erholung im Kloster HEGNE am Bodensee

 

 

    Kloster Hegne (Haus St. Elisabeth)

 

 

Meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, hat schon mehrmals Exerzitien im nahegelegenen Kloster Marienrode erlebt und war begeistert. Nach diesen Kloster-Erfahrungen wollte sie ursprünglich alleine eine Woche (10. bis 17. Mai 2015) im Kloster Hegne am Bodensee verbringen. Da attraktive Partner-Angebote zur Verfügung standen, entschlossen wir uns gemeinsam mit dem Wagen (und nicht mit der Bahn oder dem Bus) nach Süddeutschland zu fahren.

 

Unseren langjährigen Reisebegleiter, den Opel Combo Tour, hatten wir verkauft und von Jutta's Vater seinen gebrauchten Hyundai Matrix geschenkt bekommen. Mit diesem Wagen unternahmen wir nun die erste größere Reise an den Bodensee. Vom Diesel-Motor waren wir zum Benziner gewechselt, was ein noch besseres Tank-Management bedeutete. Zum Wagen gehörte auch ein NAVI (TomTom Start 20), das uns insbesondere in der Schweiz half, preisgünstige Tankstellen zu finden. Obwohl es unterwegs zu dieser Jahreszeit noch nicht so heiß war, zeigte die vorhandene Klima-Anlage bereits ihren Nutzen.

 

Wir hatten von vornherein festgelegt, dass wir die Strecke von Hildesheim bis zum Bodensee (ca. 700 km) nicht ohne Unterbrechung fahren würden. Da wir auf dem Friedhof Brühl (bei Mannheim)  das Grab meiner Eltern besuchen wollten, hatten wir im 10 km entfernten Hockenheim ein Doppelzimmer im ACHAT Comfort Hotel reserviert. Nach einer Fahrtzeit von 4 h  und einer Strecke von ca. 420 km erreichten wir gegen 13 Uhr den Brühler Friedhof. Auf dem Grab meiner Eltern hinterließen wir einen Topf mit bunten Blumen (es war an diesem Sonntag auch Muttertag) und nahmen uns Zeit für einen Spaziergang über den weiträumigen Friedhof.

 

 

 

             Das Urnengrab meiner Eltern (gestorben 2002)

 

 

 

 

Ich entdeckte das Grab des katholischen Pfarrers Karl Diethrich, der 1975 im Alter von 60 Jahren verstorben war. An ihn habe ich während meiner Schulzeit in Brühl eine sehr zwiespältige Erinnerung, denn ich empfand ihn als sehr streng, aber gerecht. An diesem Beispiel erkannte ich auch, dass ich zu vielen Gräbern keinen Bezug mehr hatte, da ich bereits 1967 aus Brühl wegzog. Das Grab meines Großvaters, Jakob Metzger, war leicht zu finden, denn es befand sich mit dem einheitlichen Kreuz (geboren 1893 und gestorben 1958) bei den Kriegsgräbern, da er am 1. Weltkrieg teilgenommen hatte. . Er starb nach kurzer, schwerer Krankheit im Mannheimer Krankenhaus. Es war meine Aufgabe als 14-Jährigem, mich während seines Krankenhausaufenthaltes um meine trauernde und einsame Großmutter (väterlicherseits) zu kümmern (ich übernachtete auch bei ihr).

 

Ich kannte zwar Hockenheim aus meiner Jugendzeit und erlebte mehrere Motorradrennen (damals gab es dort noch keine Autorennen) an der Rennstrecke, aber nun hatte sich wirklich alles verändert. Unser Hotel lag mitten im Industriegebiet. Es war alles sehr laut und auf dem Zimmer gab es keine Klima-Anlage. Aber wir fanden einen großen Ventilator, den Jutta zum Trocknen ihrer Bluse zweckentfremdete. Das Abendessen gönnten wir uns im griechischen Restaurant Delphi in der Schwetzinger Str. 1 (auch dies fanden wir nur mit unserem NAVI). Nach diesem ersten Tag, der unsere Orientierung herausforderte, freuten wir uns auf die Weiterreise.

 

Als wir am Montag bei  Hockenheim auf die Autobahn fuhren, überraschte uns der beträchtliche LKW-Verkehr (als ob alle gleichzeitig losgefahren wären, denn am Sonntag war ja LKW-Fahrverbot). Erst nach der Autobahn-Abzweigung vor Stuttgart in Richtung Singen war das Fahren wieder entspannter und ermöglichte auch einen kurzen Blick in die schöne Landschaft. Nach 3,5 Stunden Fahrt und einer Entfernung von 380 km hatten wir über die Bundestrasse 33  das Kloster Hegne bei Allensbach erreicht.

 

                Kloster Hegne am Bodensee

 

 

 

 

 

Da wir unser Zimmer 212 erst gegen 15 Uhr beziehen konnten, nutzten wir die Zeit für einen Abstecher ins schweizerische Kreuzlingen, um dort unseren Tank mit dem sehr viel preisgünstigeren Benzin E 10 zu füllen (der Preisunterschied zu Konstanz betrug bis zu 20 Cent/l). Der durchschnittliche Verbrauch lag bei 7 l/100 km (dieser wurde auf der Rückfahrt noch auf 6,4 l/100 km verbessert. Wie bereits erwähnt, konnten uns in der Schweiz auf unser NAVI vertrauensvoll verlassen.

 

In Konstanz machten wir noch einige Einkäufe bei ALDI. Ein kurzer Besuch der Insel Reichenau (diese war über einen breiten Damm mit dem Auto erreichbar) brachte uns nicht allzuviel, denn der Uferbereich war verbaut und man kam nur äußerst beschwerlich ans Wasser. Mir genügte die Freude aus der Ferne, denn von unserem Zimmer hatte man einen sehr schönen Blick auf die Insel. Im Wohnbereich (Haus St. Elisabeth) des Klosters Hegne fühlten wir uns von Anfang an sehr wohl. Bilder "Kloster Hegne"

 

              Insel Reichenau im Untersee

 

Am Dienstag wollten wir erstmals etwas unternehmen. Mit unserer Gästekarte, für die wir 8 Euro p.P. bezahlt hatten, konnten wir die Busse und Bahnen der Umgebung kostenlos benutzen. Als wir 2008 unser Quartier am Titisee aufgeschlagen hatten, gab uns die Schwarzwald-Gästekarte ähnliche Möglichkeiten (wir fuhren z.B. mit der Bahn bis zum Rheinfall von Schaffhausen in der Schweiz).

 

Wir hatten uns zuerst die Insel Mainau ausgesucht und wurden bei dem sehr schönen Wetter von der Blumeninsel nicht enttäuscht. Vor über 56 Jahren besuchte ich mit meinen Freunden im Rahmen einer längeren Radtour die Insel Mainau. Wir zelteten in der Nähe. Leider entsprach der Camping-Platz an der Insel Mainau nicht unseren Wünschen, denn das Wasser war sehr trübe und schlammig. In meinem Reisebericht "SKANDINAVIEN - von Kopenhagen zum Nordkap!" habe ich auch die Geschichte des Mainau-Besitzers, Graf Bernadotte, erwähnt. Nordkap-Tour Heute führt allerdings seine Tochter Bettina das Regiment und präsentiert auch nach draußen das Geschlecht der Bernadotte von der Insel Mainau.

 

Bernd, Hans, Karl und ich (1959 auf der Radtour zum Bodensee)

 

 

Auf der gegenüberliegenden Seite in Ludwigshafen am Bodensee fühlten wie uns wohler und blieben auf dem dortigen Camping-Platz bis zum Montag, den 24. August 1959. Die nächste Station war Ravensburg mit einem wunderschönen Camping-Platz an einem kleinen Badesee. Fast 20 Jahre später hatte ich beruflich öfters in Ravensburg zu tun, denn wir bauten bei der OMIRA-Molkerei eine neue Eindampfanlage. Eigentlich wollte ich mit meiner Frau, Jutta Hartmann-Metzger, den alten Campingplatz in Ludwigshafen am Bodensee besuchen. Nach den Erfahrungen von Hockenheim war ich mir aber nicht sicher, ob dieser überhaupt noch existiert. Das Risko und der Aufwand schien mir einfach zu hoch.

 

 

 

  Haltestelle der Bahn "Seehäsle" (Blick von unserem Zimmer)

 

Doch nun zurück zu unserem jetzigen Besuch der Insel Mainau. Mit der Bahn "Seehäsle" fuhren wir zum Hauptbahnhof in Konstanz (Fahrtzeit ca. 20 min) und dann weiter mit dem Bus (Linie 4) bis zur Insel Mainau, die wir über eine kurze Landverbindung erreichten. Der Eintrittspreis von 19,- Euro p.P. war erst einmal schockierend. Wir dachten dabei an die weniger betuchten Familien mit mehreren Kindern, die sich einen derartigen Eintritt wahrscheinlich garnicht leisten können.

 

               Das Schwedenkreuz am Weg auf die Insel Mainau

 

Wir nahmen uns für die Besichtigung sehr viel Zeit und genossen die herrliche Natur, für die die Insel Mainau so berühmt ist. Sehr beeindruckend fanden wir das "wohltemperierte" (tropische) Schmetterlingshaus, in denen zahlreiche bunte Schmetterlinge unterwegs waren. Jutta entwickelte mit der Kamera sehr viel Geduld und ihr gelangen schöne Aufnahmen. Das Können lag darin, abzuwarten, wann die Schmetterlinge ihren Flug unterbrachen und sich ausruhten. Ich kann mich noch erinnern, dass ein farblich besonders interessanter Flieger leider nie zur Ruhe kam und damit nicht fotographiert werden konnte.

 

 

                         Schmetterling

 

Wir kamen am Restaurant Schwedenschenke vorbei (wie mit dem "Schwedenkreuz" sollte so die Verbindung zum schwedischen Geschlecht "Bernadotte" hergestellt werden,  die ja in Stockholm immer noch sehr erfolgreich residieren). Der Weg führte uns weiter zum Barockschloss. Die Schlosskirche stand offen und lud zu einer Besichtigung ein. Im angebauten Palmenhaus entdeckten wir reife Orangen und Zitronen. Von der Südspitze konnten wir weiße Passagierschiffe beobachten, die entweder an der Insel Mainau anlegten oder nach Meersburg ablegten. Bilder "Insel Mainau"

 

 

 

                            Blumenbeete

 

Am folgenden Tag hatten wir auf dem Rückweg mit dem Schiff von den Pfahlbauten in Unteruhldingen nach Meersburg ausgiebig Gelegenheit, das Anlegemanöver im Hafen der Insel zu beobachten. Aber erst wollen wir uns noch einmal mit dem Besuch der Insel Mainau befassen. Für das Picknick fanden wer eine gemütliche Bank unter einem schattigen Baum. Diese Mittagspause genossen wir - auch um unsere berauschenden Eindrücke etwas zu verarbeiten. Danach begaben wir uns zurück in Richtung Ausgang. Wir kamen noch an einem kleinen Bauernhof mit niedlichen Pferden vorbei. Nach drei Stunden hatten wir unsere spannende Rundtour über die Insel Mainau beendet.

 

                    Barockschloss Insel Mainau (Anlegemanöver)

 

Auf der rückwärtigen Seite des Hauptbahnhofs Konstanz befand sich der Fahrkartenschalter der "Weißen Flotte". Jutta organisierte für den folgenden Mittwoch die Schiffsreise nach Meeersburg und zu den Pfahlbauten nach Unteruhldingen. Insgesamt kostete die gesamte Tour (einschl. des Eintritts für die Pfahlbauten) 51,- Euro. Es zeigte sich am folgenden Tag, dass auch diese Investition sich gelohnt hat. Auf jeden Fall war der erste Ausflugstag vom Kloster Hegne ein unvergessliches Erlebnis. Reisetipp "Insel Mainau"

 

Auch am Mittwoch enttäuschte uns das Wetter nicht. Es war ideales Reisewetter für unsere Schiffstouren und unsere Ausflüge. Im Fahrkartenschalter (im weißen BSB-Gebäude am Hafen) erfuhren wir, dass unser Schiff "Stuttgart" am Steg 7 um 9 Uhr 20  nach Meersburg ablegen würde. Reisetipp "Weiße Flotte" Da wir mit der Bahn gegen 9 Uhr eingetroffen waren, konnten wir uns noch etwas umsehen. Bilder "Hafen Konstanz" Die Überfahrt nach Meersburg dauerte 20 Minuten.

 

                Die Autofahre nach Konstanz-Staad

 

 

Unterwegs beobachtete ich die Autofähren beobachten, die zwischen Meersburg und Konstanz-Staad pendelten. Vor 35 Jahren benutzte ich nach einem Kundenbesuch in Ravensburg die Autofähre von Meersburg nach Konstanz-Staad, um dann mit dem Mietwagen durch die Schweiz zum Flughafen Zürich zu gelangen und von dort in meine damalige Heimatstadt Kopenhagen zu fliegen. Die Überfahrt dauerte 15 min - jeweils im 15 Minuten-Takt. Auf dem Landweg um den Überlinger See beträgt die Entfernung 53 km und dauert 1 bis 1,5 Stunden. Die Fährverbindung besteht seit 1928 und ist mit dem Auto immer noch empfehlenwert. Bilder "Fährhafen Meersburg"

 

                   Meersburg und die Burg

 

Langsam näherten wir uns dem malerischen Meersburg mit der berühmten Burg, die unübersehbar über der Stadt thronte. Obwohl wir noch nicht an unserem Ziel waren, stimmten wir uns bereits auf die Burgbesteigung ein und beoachteten  vom Oberdeck eine größere Gruppe von Fährgästen, die unruhig auf den Einstieg in unser Schiff warteten. Wir überlegten uns, wo wir am Mittag den Weg zur Meersburg finden würden. Nach einer kurzen Pause fuhr die "Stuttgart" weiter nach Unteruhldingen, wo wir gegen 10 Uhr 20 eintrafen.

 

                Pfahlbauten aus der Steinzeit (4.000 v. Chr.)

 

Bereits bei der Annäherung mit dem Schiff konnte man das Freilichtmuseum mit den Pfahlbauten sehr gut erkennen. Mit einer Archäorama-Show wurden wir am Eingang zu den Pfahlbauten in die virtuelle Unterwasserwelt eingeführt. So entstand ein sehr guter Eindruck von dem Leben in der Stein- und Bronzezeit (4.000 bis 850 v. Chr). Mir imponierten auch die Taucharchäologen, die schemenhaft unter Wasser auftauchten, da ich in meinen jüngeren Jahren ebenfalls getaucht bin.

 

 

                     Totenfeier mit Schamanen

 

Für die Erläuterungen im Rahmen der Führung konnten wir uns nicht besonders begeistern und so eroberten wir die unterschiedlichen Pfahlbauten (aus der Stein- oder Bronzezeit) auf  eigene Regie. Im bronzezeitlichen Dorf "Unteruhldingen" (975 v. Chr.) entdeckten interessante, plastische Arrangements mit menschenähnlichen Figuren und Tieren. Besonders gelungen fanden wir die Totenfeier für einen reichen Stammesfürsten. Bilder "Pfahlbauten"

 

             Der Steinzeitmensch von Unteruhldingen

 

Nach über einer Stunde verliessen wir das Freilichtmuseum, um uns wieder zur Schiffsanlagestelle zu begeben. Wir hatten geplant, auf der Heimfahrt nach Hildesheim einen Zwischenstopp in Würzburg einzulegen. Jutta wollte das Quartier von zu Hause aus reservieren. Ich schlug vor, dies vor Ort bei der Tourismus Information in Würzburg zu erledigen. Da Jutta auf Nummer Sicher gehen wollte, rief sie nun von Unteruhldingen aus an. Dies gestaltete sich als äußerst kompliziert, da Würzburg nahezu ausgebucht war. Glücklicherweise bekamen wir noch ein Zimmer im "Chalet am Steinbachtal" in der Nähe Altstadt. Später schickte ich vom Kloster Hegne aus über den Gäste-Computer noch die gewünschte Bestätigung per e-mail.

 

                   Schülergruppe mit roten Mützen

 

Wir hatten also die Wartezeit bis zur Ankunft unseres Schiffes optimal genutzt (in der Zwischenzeit war es auch recht warm geworden) und suchten uns deshalb ein schattiges Plätzchen auf dem Oberdeck. Obwohl wir zu unserer weiteren Station nach Meersburg wollten, nahm uns das Schiff erst einmal zur Insel Mainau mit. Das dortige Anlegemanöver habe ich bereits erwähnt. Interessant war eine größere Schulklasse, die alle eine rote Mütze trugen, im Gänsemarsch das Boot sich bewegten, um voller Begeisterung die Insel Mainau zu besichtigen (die wir bereits am vorhergehenden Tag erlebt hatten).

 

 

                  Blick von der Meersburg

 

Nach der Ankunft in Meersburg fanden wir relativ schnell den Aufstieg zur Burg Meersburg, die  bereits am Morgen vom Schiff aus sehr deutlich zu erkennen war. Wir wußten, dass die bekannte Dichterin, Annette von Droste-Hülshoff, von 1841 bis zu ihrem Tode am 24. Mai 1848 hier gewohnt hatte. Es war die Burg ihres Schwagers Freiherr Joseph von Laßberg. Das Sterbezimmer, ihr Arbeitszimmer, das Vitrinenzimmer mit ihren Gedichtbänden und das Droste-Gedächtniszimmer konnten wir besichtigen.

 

 

                       Das Sterbezimmer

 

Die Burg wurde im 7. Jhdt. vom Merowingerkönig Dagobert I. gegründet. Zur Burg führt eine 12 m lange Brücke, die im Torbereich als Zugbrücke konzipiert war. In der Nähe befindet sich die Schlossmühle, die immer noch ein oberschlächtiges Wasserrad aus dem 17. Jhdt. besitzt. Im Rahmen eines Rundganges durch mehr als 33 Räume kann man alte Ritterrüstungen und mittelalterliche Waffen in der Waffenhalle bewundern. Die Badestube vermittelt von außen  einen Eindruck über die Gesundheitsansprüche der damaligen Bewohner. Die Burg  ist immer noch bewohnt und zählt so zur Ältesten ihrer Art in Deutschland. Bilder "Burg Meersburg"

 

 

                         Ritterrüstungen

 

Planmässig wollten wir nach diesen beeindruckenden Erlebnissen um 15 Uhr 05 mit dem Schiff von Meersburg nach Konstanz zurückfahren. Da wir uns in der Nähe des Bootssteges aufhielten, überraschte uns die Ansage, dass ein Schiff um 14 Uhr 25 nach Konstanz ablegen würde. Dies hatten wir im Fahrplan übersehen. So waren wir bereits um 15 Uhr am Bahnhof und konnten um 15 Uhr 22 mit dem "Seehäsle" zum Kloster Hegne fahren. Auch der 2. Ausflugstag vom Kloster Hegne war uns also rundum gelungen. Dazu paßte auch die deftige "Pilgerplatte" (roher Schinken, Käse, Salat,  Gurke, Weizenbier), die wir nach der Ankunft im Kloster-Restaurant verspeisten.

 

                     Kloster Hegne

 

Den folgenden Tag widmeten wir vollständig dem Kloster Hegne. Es war der  Feiertag "Christi Himmelfahrt" und wir nahmen an der Messe um 9 Uhr 30  in der Klosterkirche teil. Im Gegensatz zur Klosterkirche Marienrode, die sich in der Nähe unseres Wohnortes befindet und die wir sehr gerne besuchen, fiel uns hier die Pracht der Heiligen Messe ganz besonders auf. Ein angenehmer Ort der Stille war die Krypta, in der der Sarg der seligen Kreuzschwester Ulrika aufgebahrt ist.

 

                     Schwester Ulrika

 

Im Haus Ulrika befindet sich eine Begegnungstätte, in der Kreuzschwestern für Rat suchende Menschen zur Verfügung stehen. Eine Tonbildschau und eine Ausstellung informiert über Leben und Wirken der verstorbenen Schwester Ulrika. Der angeschlossene Friedhof vermittelt einen Eindruck über die Generationen gläubiger Schwestern, die seit der Gründung 1895 im Kloster Hegne verstorben sind und im Zeichen des gemeinsamen Kreuzes beerdigt wurden.

 

 

              Der Friedhof zum Kloster Hegne

 

Jutta hat sich bei der Auswahl des passenden Klosters sehr viel Mühe gemacht. Als Ratgeber diente ihr der MERIAN guide Urlaub im Kloster . Wie uns die erfreulichen Erfahrungen im Kloster Hegne (S. 143 bis 144) zeigten, hat sie - wie bei fast allen unseren Urlaubsreisen - die richtige Wahl getroffen. Diesen stimmungsvollen und entspannten Tag wollten wir mit einem schönen Essen beschliessen. An der Rezeption im Gästehaus St. Elisabeth empfahl man uns mehrere Restaurants in der Umgebung von Allensbach.

 

    Unser Hyundai Matrix auf dem Parkplatz des Klosters

 

Wir entschieden uns für das Restaurant Hofgut Kargegg in Langenrain. Erstmals fuhren wir wieder mit unserem Wagen und nur mit unserem NAVI fanden wir diesen abgelegenen Platz in der Nähe eines Golfplatzes. Für die Mühen mit der Anfahrt wurden wir im schönen Biergarten mit einem herrlichen Ausblick auf den Überlinger See entlohnt. Da  Vatertag war bestellten wir den urigen Vatertagsspieß mit einer Salatbeilage. Zum Spieß gab es ein spezielles Bayreuther Bier, das mir aber garnicht schmeckte. Ich genoss das helle Weizenbier. Dieses Getränk ist für mich das Bier für den Sommer. Gegen 18 Uhr waren wir wieder im Kloster Hegne - mit dem Gefühl einen sehr erholsamen und entspanntenTag erlebt zu haben.

 

Der Freitag war als Einkaufstag mit einem Stadtbummel in Konstanz geplant. Leider regnete es ganz ordentlich, was uns aber nicht von unseren Plänen abhielt. Vor der Bahnfahrt nach Konstanz fuhr ich zuerst mit unserem Wagen zu ALDI, um den Proviant für die Rückreise zu besorgen. Ich mußte bis zur Öffnung des Marktes noch einige Zeit warten. Dabei fiel mir auf, dass unter den Wartenden - im Vergleich zu den ALDI-Markt in Hildesheim/Niedersachsen - eine größere Unruhe herrschte. Zeichnet uns eine größere Gelassenheit aus?

 

An der Auslage der Hotel-Rezeption fand ich ein gelesenes Exemplar der ZEIT. Ich nahm diese Wochenzeitung gerne mit, denn ich war bisher noch nicht dazu gekommen, mir die ZEIT zu kaufen (ich lese sie regelmäßig). Mit der Bahn "Seehäsle" trafen wir gegen 10 Uhr am Bahnhof in Konstanz ein. Jutta hatte sich eine "Shopping Map Konstanz" besorgt. Darauf konnte man alle interessanten Geschäfte in der Altstadt finden, die wir aufsuchen wollten. Aber zuerst besuchten wir das Konstanzer Münster, um stille Einkehr zu halten und uns ein wenig umzusehen.

 

                 Das Konstanzer Münster

 

 

 

 

So gestärkt, konnten wir uns wieder hinaus in das unfreundliche Regenwetter begeben und die Stadtwanderung fortsetzen. Nun war das erste Ziel ein Bijou-Laden. Jutta liebt es, im Urlaub derartige Geschäfte aufzusuchen, um sich mit preiswertem Schmuck einzudecken. Ich stehe als Berater dann gerne mit Rat und Tat zur Seite. Die nächste Station war das Karstadt-Kaufhaus. Da das Aussuchen und das Probieren der gewünschten Kleidungsstücke bei Jutta immer eine längere Zeit in Anspruch nimmt, suchte ich mir einen gemütlichen Sitzplatz und wartete ab.

 

Offensichtlich fiel ich einem älteren Ehepaar auf, die mich ansprachen. Es waren echte Konstanzer "Ureinwohner". Sie hatten Bedenken, am Freitag in der Innenstadt einen Parkplatz zu finden. Ich sprach von meiner "intelligenten" Lösung, kostenlos mit der Bahn anzureisen. Das erstaunte sie sehr. Im Nu war für uns Ehegatten die Wartezeit überbrückt und ich ging mit Jutta noch in die Herrenabteilung, wo ich einige Freizeithemden für mich aussuchen durfte.

 

 

                 Das Konzilgebäude am Hafen

 

In der Nähe des Bahnhofs befindet sich das Konzilgebäude. Zum Abschluß unserer Stadtbesichtigung wollten wir die Ausstellung im Konzilgebäude besichtigen. Am Eingang fragte uns ein freundlicher Herr nach unseren Wünschen. Leider gäbe es im Monat keine Ausstellung, sagte er uns. Was wir sehr bedauerten. So begaben wir uns gegenüber in den Bahnhof und fuhren mit der Bahn um 12 Uhr 22 wieder zum Kloster Hegne. Trotz Regen fanden wir diesen dritten Ausflugstag vom Kloster Hegne voller interessanter Erlebnisse und Begegnungen (einschließlich der gekauften Erinnerungsstücke).

 

Nach fünf erholsamen Tagen im Kloster Hegne war am Samstag wieder die Zeit für die Rückreise angebrochen. Da wir eine Übernachtung in Würzburg - wie bereits beschrieben - telefonisch von Unteruhldingen aus reserviert hatten, war nur  eine kurze Etappe bis zum Main notwendig. Wir fuhren auf der Autobahn an Stuttgart vorbei und über Heilbronn nach Würzburg. Mit unserem NAVI klappte die Orientierung wieder ganz ausgezeichnet. Zur Mittagszeit kam am Ziel in Würzburg an. Unsere B&B-Unterkunft Chalet am Steinbachtal lag sehr ruhig und war für eine Übernachtung ideal. Das Frühstück am kommenden Morgen fanden wir sehr stilvoll und diskret arrangiert.

 

 

                 Auf der Alten Mainbrücke

 

Die Altstadt war nicht allzuweit vom Chalet entfernt. Wir mussten nur am Main entlang über die Alte Mainbrücke gehen, um in den älteren Teil von Würzburg zu gelangen. Dafür hatten wir am Samstagnachmittag ausreichend Zeit. Aber wir nicht das was wir erwartet hatten. Im Reisetipp "Altstadt Würzburg" habe ich mich dazu kritisch geäußert. Nach über 2,5 Stunden waren wir von unserer Stadtwanderung wieder zurück. Bilder "Altstadt Würzburg"

 

Nach einer Woche waren wir am Sonntag wieder auf dem Heimweg nach Hildesheim. Während ich mich für die Exerzitien, an denen Jutta im hiesigen Kloster Marienrode teilgenommen hat, nicht begeistern konnte, fand ich das Konzept des Klosters Hegne am Bodensee einfach vorbildlich. In einer wunderschönen Landschaft konnte man "die Seele baumeln lassen" und auch interessante Ausflüge unternehmen. Das Haus St. Elisabeth war die Oase, die der Entspannung und Erholung diente. Es wurde keinerlei Druck ausgeübt und das gewünschte Gespräch konnte man in Eigeninitiative suchen. Wir waren begeistert!

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUTO

 

 

 

 

18. Ein Ausflug nach GOTHA und ERFURT

 

             Der Römer auf dem Fischmarkt  von Erfurt

 

Wir haben schon mehrmals interessante Plätze in den neuen Bundesländern besucht und waren überrascht, wie positiv sich alles entwickelt hat. Ich reiste 1964 (drei Jahre nach dem Bau der Mauer) im Alter von 20 Jahren zu meinen Verwandten in Stralsund und erlebte einerseits eine unglaubliche Gastfreundlichkeit und andrerseits die Mangelwirtschaft, die sich z.B. dadurch zeigte, dass ich meine Jeans verschenkt habe. Bereits 3 Jahre nach der Wende zog mein Sohn Jochen in den Ost-Teil von Berlin.

 

Von dort unternahmen wir im Oktober 1993 die ersten Ausflüge zum Kloster Chorin  und zum eindrucksvollen Schiffshebewerk Niederfinow. Das Kloster Chorin ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Nähe des Ortes Chorin etwa sechs Kilometer nördlich von Eberswalde im Brandenburger Landkreis Barnim. Es wurde 1258 von askanischen Markgrafen gegründet und hatte weitreichende Bedeutung am nördlichen Rand des Einflussbereichs der Askanier (Grenze mit den Slawen).

 

Das am 21. März 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk ist das älteste noch arbeitende Schiffshebewerk Deutschlands. Es liegt am östlichen Ende des Oder-Havel-Kanals in Niederfinow/Brandenburg und überwindet den Höhenunterschied von 36 Metern zwischen der Scheitelhaltung und der Oderhaltung der Bundeswasserstraße Havel-Oder-Wasserstrasse, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Eberswalde zuständig ist.

 

Im Mai 2002 fuhren wir zu einer Erkundungstour in den Ost-Teil unseres geliebten Harzes, um von Schierke aus mit der Schmalspurbahn auf den Brocken zu fahren. Dies war ein besonderes Erlebnis, denn erstmals waren wir auf dem Berg, den man früher vom Gasthaus Brockenblick bei Hildesheim sehen konnte.

 

Kurz darauf wagten wir uns im Oktober 2002 nach Rügen. Die größte Insel Deutschlands war bereits 1964 (bei meinem 1. Besuch in Stralsund) über den Rügendamm leicht zu erreichen. Und ich erinnerte mich in meinen Reisebericht Stralsund an den Ausflug mit meinen Großeltern nach Binz. Als ich 38 Jahre dort später dort mit Jutta unterwegs war, konnte ich nichts wiedererkennen und die damalige Leichtigkeit war hinter den Prachtbauten verschwunden. Das Preisniveau war schwindelerregend.

 

Die Jungfernfahrt mit dem neuen Opel Combo Tour (Diesel!) ging im Mai 2004 nach Eisenach. Auf  dem Wege dorthin besuchten wir die berühmte Wartburg. Es war nicht zu übersehen: Dies war ureigentliches Luther-Land. Man konnte es auch sehr gut spüren. Es ist schon bemerkenswert, wie der protestantische Glaube die Bedrängungen durch den Kommunismus in der DDR überstehen konnte. Es waren unsere Mitbürger, die ich bereits 1964 bei meinem Besuch in Stralsund so positiv erleben konnte.

 

Besonders erlebnisreich war unsere zweite Reise in die Ex-DDR mit dem neuen Opel Combo Tour nach  Dresden.Wir wollten meinen 60. Geburtstag (am 13. November 2004) an der Elbe feiern. Aber erst hatten auf der Autobahn kurz vor Dresden ein Autopanne. Gottseidank war dies in der Nähe einer Haltebucht und mit vereinten Kräften konnten Jutta und ich das Problem lösen. In Dresden parkten wir unseren Wagen vor dem Hotel und nutzen nur noch die Strassenbahn für unsere geplanten Besichtigungen und die Schiffstour auf der Elbe.

 

Im Mai 2005 freuten wir uns auf den Besuch in Weimar .Wir fuhren wieder mit dem Wagen zu unserem Ausflugsziel in die neuen Bundesländer. Die Wanderung durch kleine Städtchen Weimar war ein besonderes Erlebnis. Wir konnten uns das Leben von Johann Wolfgang von Goethe bildhaft vorstellen. 2017 waren wir zur Kur in Marienbad. Dort begegneten wir dem bekannten, deutschen Dichter, Wolfgang von Goethe, als Denkmal (sitzend auf einem Stuhl) erneut.

 

Richtiggehend sportlich war im Juni 2012 die Tour nach Meisdorf. Wir übernachteten im wunderschönen Schlosshotel mit einem beeindruckenden Tiergehege. Die Wanderung zu Burg Falkenstein war im ersten Teil durch das Selketal wenig anstrengend. Dafür hatte es der Aufstieg zur Burg in sich. Als wir oben angekommen waren, freuten wir uns über unsere sportliche Leistung. Auf der Rückreise besuchten wir noch das EUROPA-Rosarium bei Sangerhausen.

 

 

             Jutta vor dem Herzoglichen Museum

 

 

Eine historisch interessante Reise war am Samstag, den 13. August 2016, der Ausflug nach Gotha wert, um die Thüringer Landesaustellung "Die Ernestiner - eine Dynastie prägt Europa" im Herzoglichen Museum, das unterhalb vom Schloss Friedenstein liegt, zu besichtigen (die Ausstellung fand vom 24. April bis zum 28. August 2016 statt). Die Verbindung der Ernestiner zu Gotha und Coburg zu den europäischen Herrscherhäusern ist immer noch beeindruckend. Auch im Schloss Friedenstein entdeckten wir interessante Ausstellungen.

 

Zur Vertiefung unseres Wissens kauften wir im Museum das Buch "Die Welt der Ernestiner"

und "Die Königshäuser Europas - von Gotha geadelt". Ich habe über interessante Werk geschrieben: 

Ein sehr spannendes Buch mit zahlreichen Dokumenten, die dem besseren Verständis der Verbindungen der Ernestiner mit den europäischen Königshäuser dienen. Eine sinnvolle Einführung war dabei die Ernestiner-Austellung im Herzoglichen Museum des Schlosses Friedenstein zu Gotha.

 

Bereits am Freitag, den 12. August 2016, trafen wir nach einer 3-stündigen Fahrt in Erfurt ein und übernachteten im Victor's Residenz-Hotel. Das Hotel lag in der Nähe der Altstadt und war mit dem Auto relativ leicht zu erreichen. Eine größere Parkgarage stand zur Verfügung. Die Straßenbahnen ins Stadtzentrum standen kostenlos zur Verfügung. Ein größerer Supermarkt war. in der Nähe.

 

                    Zum Breiten Herd

 

Nachdem wir am Samstag die Ausstellung in Gotha besucht hatten, widmeten wir uns am Sonntag, den 14. August 2016, der interessanten Erfurter Altstadt. Wir nutzten dabei die kostenlose Strassenbahn. Viele Prachtbauten überdauerten den Krieg und die DDR. Nach der Wende 1989 waren viele dieser Gebäude verfallen. In der Zwischenzeit wurden alle Renaissance-Bauten renoviert und man fühlt sich an lauen Sommerabenden fast wie in der Toskana. Ein schöner Spaziergang erschließt einem diese Eindrücke.  Bemerkenswert ist auch der Domplatz mit dem Dom und der protestantischen Kirche.

 

                        HYUNDAI Matrix

 

 

Am folgenden Tag reisten wir mit diesen bedeutenden Eindrücke wieder zurück nach Hildesheim. Allerdings zeigte sich beim Starten in der Parkgarage wieder die seltene Eigenschaft unseres HYUNDAI Matrix: Er wollte nicht starten! Erst nach zwei Versuchen und dem besonderen Geschick meiner hervorragenden Beifahrerin, Jutta, begann der Motor einwandfrei zu laufen. In der Zwischenzeit haben wir uns einen MITSUBISHI Space Star zugelegt, den nur noch die Hälfte Benzin verbracht und keine Startprobleme hat. "Unterwegs mit dem AUTO"

 

 

 

Literatur:

REISEN in die Neuen Bundesländer

 

 

 

 

 

 

19. MÜNSTER - zwischen Aasee und Dom

 

                            Der Aasee

 

Wir besuchten über die Jahre zahlreiche interessante Städte, wie Amsterdam (mit dem Zug), Colmar im Elsass, Erfurt (mit einem Abstecher nach Gotha), Hamburg (dort waren wir schon mehrmals, um eindrucksvolle Musicals zu besuchen) und Konstanz (mit sehr erholsamen Übernachtungen im Kloster Hegne). Das berühmte Marienbad  war ein Abstecher in die Tschechei wert. Potsdam lag als Zwischenstation auf dem Weg nach Swinemünde in Polen. Nach Weimar

kamen wir 2005. Und schließlich  reisten wir mit dem Flugzeug für ein ausgedehntes Wochenende nach Wien und waren beeindruckt. 

 

Diese Städtereisen (ergänzt durch Fernreisen nach Süd- und Nordamerika, Asien und Neuseeland) und längere Autoreisen zum Nordkap und über den AUTOPUT nach Griechenland habe ich in meinen beiden Büchern zusammengefasst: 


("Interessante Städte rund um die Welt")

("Unterwegs mit dem AUTO")

 

                                                                    

 

Münster hatten wir ausgewählt, da es in der Nähe liegt (ca. 240 km entfernt) und über die Autobahn A2 relativ leicht zu erreichen ist. Wir wollten auch die Stadt  kennenlernen, in der 1648 der Westfälische Friede verhandelt wurde, der zum Ende des 30-jährigen Krieges in Deutschland führte und zugleich den Achtzigjährigen Unabhängigkeitskrieg der Niederlande von den Spaniern beendete. 

 

Wir wollten aber auch die Schauplätze des Münsteraner Tatorts und des Privatdetektivs  Wilsberg kennenlernen. Wir fanden zwar die Buchhandlung, die Wilsberg nebenher betreibt. Aber unser Stadtführer Ralf teilte uns während der Stadtführung am Samstag, den 9. September 2017 mit, dass die meisten Aufnahmen im TV-Studio in Köln stattfinden würden.

 

 

 

                  Buchladen in der TV-Serie WILSBERG

 

Wir wollten das 2. Wochenende (9. bis 11. September 2017) in Münster verbringen. Für die Übenachtung hatten wir das Hotel zur Prinzenbrücke in Münster-Hiltrup ausgewählt. Dies lag sehr schön direkt am Dortmund-Ems-Kanal. Dievorbeifahrenden Schiffe konnten wir von unserem Zimmerfenster im 2. OG eindrucksvoll beobachten und fotographieren.

 

               Schiff auf dem Dortmund-Ems-Kanal

 

Bis zum Zentrum in Münster (Schlossplatz) betrug die Entfernung 10 km. Unser Zimmer und das Bad waren sehr sauber. Der Parkplatz war zu klein und erforderte einiges Manövrieren.  Nachdem wir gegen 14 Uhr im Hotel zur Prinzenbrücke eingecheckt hatten, führen wir von Hiltrup nach Münster in die Nähe des Schlosses. Von dort wanderten wir über den Domplatz, wo gerade der wöchentliche Markt stattfand, zur Tourist-Information im Rathaus (dort befindet sich auch der Friedenssaal, in dem der Westfälische Friede 1648 abgeschlossen wurde).

 

                   Rathaus vom Domplatz

 

Wir wollten an einer Stadtführung im Sonntag, den 10. September 2017, teilnehmen. Leider war das nicht möglich, da an diesem Tag der jährliche Marathon-Lauf um den Aasee stattfand und deshalb nahezu alle Strassen im Zentrum und am Aasee abgesperrt waren. Man empfahl uns die Stadtführung, die am Samstag, den 9. September 2017, in der Nähe des Rathauses um 16 Uhr startete und über eine Stunde dauerte. Der Rundgang endete an der St. Lamberti-Kirche mit den Stahlkäfigen, in der die toten Wiedertäufer ausgestellt wurden. Bilder "Stadtführung"

 

                      Stahlkäfige für tote Wiedertäufer

 

Am Sonntag, den 10. September 2017, war bereits gegen 10 Uhr  die Anfahrt zum Aasee, wo wir spazierengehen wollten, wegen des 16. Volksbank-MÜNSTER-Marathonlaufes ein schwieriges Unterfangen. Wir parkten bei McDonald's und gingen zu Fuß zum Aasee. Unterwegs begegneten uns die ersten Marathonläufer.

 

 

 

 

                     Marathonläufer in Münster

 

Vor mehr als 40 Jahren nahm ich ebenfalls an mehreren Marathonläufen teil und erzielte - für mein Empfinden - ganz gute Ergebisse (Bestzeit 1984: 3h 18 min 13 sec). Ich empfand aber auch, dass ich mich überforderte, was sich bei meiner beruflichen Tätigkeit als Unternehmensberater und Erfinder negativ auswirkte. Was ich damit sagen will: Nicht das LAUFEN hat mir aus den Schwiergkeiten herausgeholfen, sondern ab 1996 meine spätere Frau, Jutta Hartmann-Metzger, mit der ich mehrere Bücher über unsere gemeinsamen Reisen geschrieben habe.

 

               Auf dem Tafelberg in Kapstadt (2015)

 

Der Aasee ist ein künstlich angelegter Stausee und liegt mitten in Münster. Er eignet sich aufgrund seiner Ausdehnung sehr schön zu einer Rundwanderung. Der in südwestlicher Richtung stadtauswärts gelegene See hat eine Fläche von 40,2 Hektar und eine Länge von etwa 2,3 km. Er ist bis zu zwei Meter tief. Der See wird von zahlreichen Grünflächen umgeben und ist damit der größte Naherholungsraum im Stadtgebiet von Münster.

 

                    Baumstamm am Aasee

 

Der See staut das Wasser der Münsterschen Aa, dient also dem Hochwasserschutz und sorgt für Frischluftzufuhr, weil die vorwiegend aus Südwesten einfließenden Luftmassen abgekühlt werden. Somit hat er eine bedeutende ökologische und städtebauliche Funktion für die Stadt. Dies gilt auch für die zunehmend naturnah gestaltete Umgebung des Sees, die zahlreichen Arten Brut- und Lebensraumgebiet bietet und ein beliebtes Naherholungsgebiet der Münsteraner ist. Der Wasserpegel des Sees schwankt um bis zu einen Meter.

 

 

 

                   e-Boot auf dem Aasee

 

 

Nach dem Rundgang um den Aasee (wir gingen über die Tormin-Brücke auf die andere Seite) wollten wir noch die Messe im Dom. (ab 11 Uhr 45) besuchen. Dies war wegen der zahlreichen Absperrungen nahezu unmöglich. Über Schleichwege kamen wir dann doch noch rechtzeitig in den Dom. Die Messe selbst war eine Erbauung und gab uns Trost und Freude. Leider waren nur wenig Besucher anwesend.

 

                      St. Paulus-Dom

 

 

Mit dem Gefühl wunderschöner Eindrücke im Herzen und mit der Überzeugung, wieder einmal die richtige Wahl für das Hotel und die Unternehmungen (Stadtbesichtigung, Wanderung um den Aasee und den Messe-Besuch  im Dom) getroffen zu haben, fuhren wir am Montagvormittag, den 11. September 2017, wieder nach Hause nach Hildesheim.

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUITO

 

20. THALE und der Hexentanzplatz

 

 

 

                   Lustige Hexe

 

Mehrmals wollten wir dieses Jahr einen Tagesausflug nach Thale  zu den Hexen unternehmen. Leider war das Wetter nicht entsprechend. Erst am Samstag, den 7. April 2018, herrschten ideale Bedingungen, denn die Temperatur lag über 20 grd. C und der Himmel war ganztägig strahlend. blau.

 

Allerdings erfuhren wir am Abend im Fernsehen von dem schlimmen Ereignis in Münster, bei dem durch einen amokfahrenden Lebensmüden zwei Menschen beim "Kiepenkerl" getötet und zahlreiche Menschen verletzt wurden. Wir waren in der Zeit vom 9. bis 11. September 2017 in Münster und haben uns im Rahmen einer Stadtbesichtigung an derselben Stelle aufgehalten.

 

Wir haben es uns bei unseren zahlreichen Fern- und Autoreisen abgewöhnt, uns Sorgen über mögliche Terroranschläge zu machen. Deshalb freuten wir uns auch, dass wir ohne Schwierigkeiten nach 1,5 Stunden das 125 km entfernte Thale erreichten und auch sehr schnell einen großen Parkplatz bei den Seilbahnen fanden. Einen Großteil des Weges über die B 6 kannten wir bereits von unserer Fahrt zum Parkhotel Schloss Meisdorf und zur Burg Falkenstein vor 6 Jahren.

 

                        Kletterwald Thale

 

Es war schon beeindruckend, die zahlreichen  "Spaßmaschinen" im Funpark, dem Minigolf-Platz (der aus der Gondel sehr gut beobachtet werden konnte) und dem Kletterwald für die begeisterten Jugendlichen zu sehen. In jüngeren Jahren hätten wir uns sicherlich auch gerne im Kletterwald verirrt.

 

Nun wollten wir zuerst einmal den berühmten Hexentanzplatz auf dem Bergplateau in 454 m Höhe besichtigen. Deshalb benutzten wir die geschlossene Kabinenbahn (Berg- und Talfahrt 7,- Euro p.P. - 750 m lang) um dorthin zu gelangen. Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit mit dem Auto bis zu einem Parkplatz in der Nähe des Hexentanzplatzes zu fahren.

 

 

 

                    Gondelbahn zu Hexentanzplatz

 

Der Hexentanzplatz soll angeblich ein altsächsischer Kultort sein, an dem in der Nacht zum 1. Mai (Walpugisnacht) zur Verehrung der sogenannten Hagedisen (Wald- und Berggöttinnen) Feste abgehalten wurden. Der Ort wurde erst nach dem Verbot des Kultes durch die zugewanderten christlichen Franken zum Hexentanzplatz. Der Überlieferung nach wurde der Platz, zur Kontrolle des Verbots, von fränkischen Soldaten bewacht, die von als Hexen verkleideten und auf Besen anreitenden Sachsen verjagt wurden. Ein weiterer alter Kultplatz der Sachsen befindet sich auf dem Brocken.

 

                      Berghotel Hexentanzplatz

 

Seit Langem sollen sich auf dem Hexentanzplatz in der Walpurgisnacht interessante Dinge abspielen. Hexen treffen sich hier zu einem Ausflug zum Brocken (Höhe: 1.142 m), den wir sehr gut sehen konnten. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es am Hexentanzplatz das gleichnamige Berghotel. Zur Zeit der DDR war jegliches Treiben zur Walpurgisnacht verboten, da die Bürger ausgeruht an den bedeutenden Feierlichkeiten zum 1. Mai teilnehmen sollten. Erstmals 1990 fanden wieder Hexenveranstaltungen statt.

 

 

 

                   Das mystische Bodetal

 

Bei guter Wetterlage (und das traf für unseren Ausflug hervorragend zu) erlebt man auf dem Bergplateau wunderbare Ausblicke in das oft mystisch wirkende Bodetal. Besonders aufregend ist in den hellgrünen Kabinenbahnen der Blick nach unten. Man kann durch den Glasboden in die Tiefe des Bodetals sehen.

 

                     Ausblick auf Thale

 

Nach einer kletterreichen Wanderung um den Hexentanzplatz genossen wir bei einer Tasse Kaffee (2,90 Euro) im Freien noch einmal den herrliche Aussicht nach Thale. Dann spazierten wir in Richtung Bergtheater, kamen am Harzeum vorbei (wo wir am Eingang ein interessantes Schild "Lebensgefährtin" fotographierten):

 

 

 

                        keine Abgabemöglichkeit

 

Die Walpurgishalle, die in der Nähe zu finden war, fand unser Interesse und wir besichtigten sie. Im Museum in der Walpurgishalle, welche auf Anregung des Malers Hermann Hendrich erbaut wurde, werden die Sagenwelt des Harzes und Szenen aus Goethes Faust lebendig. Darin ist auch ein Opferstein ausgestellt, der an alte Fruchtbarkeitsriten erinnert.Wir fanden das Ganze nicht besonders beeindruckend - zumal die großen Gemälde wegen der Lichtverhältnisse nicht sehr gut zu erkennen waren.

 

                            Die Rosstrappe

 

Die Rosstrappe ist ein 403 Meter hoher Granitfels oberhalb des linken Bodeufers, der als eine der großartigsten Felspartien nördlich der Alpen gilt. Wir konnten die Rosstrappe sehr gut von der Gondelbahn  aus sehen. Auf dem Felsen befindet sich eine Vertiefung, die einem riesigen Hufabdruck ähnelt. Wohl auch deshalb ranken sich seit Jahrhunderten zahlreiche Sagen und Mythen um das Granitmassiv. Die bekannteste Sage erzählt von der Entstehung des legendären Hufabdrucks, die dem Felsen seinen Namen gab. Zur Rosstrappe gelangt von Thale aus mit dem Sessellift.

 

Auf dem Rückweg zum Parkplatz wunderten wir uns über die verfallenen Industriegebäude und den großen Parkplatz. Zu DDR-Zeiten war hier das Werk VEB Eisen- und Hüttenwerke Thale. Zum 300jährigen Jubiläum des Hüttenwerkes wurde 1986 das Hüttenmuseum Thale gegründet, das ein Besuch wert ist.

 

                       Hüttenmuseum Thale

 

Der jahrelange Investitionsstau führte nach der Wende beinahe zum Aus für das traditionsreiche Unternehmen (der größte Arbeitgeber vor Ort) und es gingen über 8.000 (!) Arbeitsplätze verloren. Es wurde schließlich 1993 durch den Verkauf an den früheren niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht und den Kaufmann Hans Henry Lamotte privatisiert.

 

Zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung kam es aber in dieser Zeit nicht. Erst mit der Übernahme durch die Schunk Group aus Gießen (1997) wurde wieder in die unterschiedlichen Unternehmens-bereiche, vor allem die Emailleverarbeitung investiert. Am 1. Oktober 2007 wurde die EHW Thale EMAIL GmbH durch drei Privatinvestoren übernommen. Unter der Bezeichnung THALETEC produziert das Unternehmen heute mit rund 200 Mitarbeitern technisch emaillierte Apparate und Produkte für die chemische und pharmazeutische Industrie.

 

Obwohl die Wende nun schon fast 30 Jahre zurückliegt, sind die strukturellen Probleme in Thale noch sehr gut zu erkennen. Aus dieser Sicht ist aber auch verständlich, warum hier soviel für die Touristen (insbesondere für die Jugendlichen) investiert wird. Denn nur so kann ein Teil der verlorengegangenen Wirtschaftskraft zurückgewonnen werden. 

 

Literatur:

REISEN in die Neuen Bundesländer

 

 

21. Eine schöne Wanderung zum Nordmannsturm im DEISTER

 

               Der Eingang zum Nordmannsturm

 

Vom Parkplatz bei der Bushaltestelle "Nienstedt-Deitsterkamm", die auf 277 m Höhe liegt, kann man auf einem gemütlichen Wanderweg zum Nordmannsturm gelangen. Dort gab es in der Waldgaststätte, die daneben liegt, zur Erfrischung kühle Getränke und einfache Speisen. Wir aßen Currywürst mit Pommes Frites und begaben uns dann auf den Rückweg zum Parkplatz (übrigens hatten war bei der Anfahrt von Nienstedt. Probleme den Parkplatz im Wald zu finden).

 

                      Die Waldgaststätte

 

 

Der Turm wurde 1863 von dem hannoverschen Maurermeister Constantin Nordmann erbaut. Die Steinquader zum Aufbau stammten aus dem Steinbruch „Teufelskammer“ am südwestlichen Hang des Deisters. Er wurde 1881 durch einen Blitzeinschlag fast vollständig zerstört, jedoch im folgenden Jahr, ebenfalls von Nordmann, wieder aufgebaut. Eine erste Schutzhütte wurde 1913 am Fuß des Turmes errichtet. 1933 kam der Turm in den Besitz des Hannoverschen Touristenvereins, der 1998 anstehende Investitionen nicht mehr allein stemmen konnte

 

 

 

                   Der Nordmannsturm

 

Mit Hilfe der Städte Barsinghausen und Bad Münder, des Großraumverbandes Hannover und des Landkreises Hameln-Pyrmont wurden der Turm auch mit EU Fördergeldern renoviert.. Im Jahr 2000 wurde der Anschluss an das Kanalnetz hergestellt und ein Anbau für Küche und Sanitäranlagen erstellt. 2001 übernahm Bad Münder den Turm für einen symbolischen Preis und kaufte 2002 auch das Grundstück. Seitdem sorgt ein Förderverein für den Nordmannsturm. Das Gelände wurde 2003 um ein Lagergebäude und 2006 um einen Pavillon erweitert. Der Turm kann gegen eine Spende von 50 Cent bestiegen werden.

 

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

22. Der Vogelpark WALSRODE mit seinen Schönheiten

 

 

                           Pelikan

 

  Nicht allzuweit entfernt von meiner Heimatstadt HILDESHEIM entfernt, liegt der wunderschöne Vogelpark Walsrode, der zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Zu unserem 10. Hochzeitstag (am 6. Juni 2009) gönnten wir uns einen Ausflug in den Vogelpark von Walsrode. Etwas schwierig war die Anfahrt, denn offensichtlich wurden wir um Walsrode herumgeleitet, um von der Autobahn zum Vogelpark zu kommen. 

 

                          Flamingos

 

      Das Wetter war ideal und wir hatten eine sehr ruhige Zeit (werktags ab 9. 30 Uhr) ausgewählt. Völlig entspannt konnten wir die zahlreichen Vogelarten fotografieren und die Blütenpracht geniessen. Die Führung (Beschilderung) durch den Park war optimal. In der Mittagspause gönnten wir uns im ehemaligen Niedersächsischen Bauernhaus ein ausgezeichnetes Mittagessen. Es hat uns sehr gut gefallen und auf dem Heimweg nach Hildesheim kauften wir noch 5 kg Heidekartoffeln! Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt.

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

23. Das Wisentgehege bei SPRINGE

 

                          Ein Wisent

 

Jutta und ich besuchten erstmals 1996 das Wisentgehege bei Springe.Das Wisentgehege  liegt ca. 30 km von meinem Wohnort Hildesheim entfernt und lohnt sich für einen Tagesausflug. Wir besuchten die interessanten Wisente, die Elche und die Wölfe erneut Ende Februar 2015, also fast 20 Jahre später. Es war relativ kühl - aber durch den Sonnenschein doch angenehm. Für die Wanderung durch das Gehege braucht man 1,5 bis 2 h. Teilweise ist der Weg recht matschig. Deshalb sind Gummistiefel oder solide Wanderschuhe empfehlenswert. Der abschließende Besuch des CAFÈ WILD ist nach der Eroberung des Wisentgeheges eine ausgezeichnete Idee.

 

 

 

                Jutta und Can im Wisentgehege

 

 

 Zwischen dem 1. und 2. Besuch lagen 19 Jahre. Genausolange kennen wir uns und sind nun (2018) 20 Jahre verheiratet, Damals (1996) hatten wir ein natürliches Interesse, alle Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung gemeinsam kennenzulernen. Nun hatten wir unser Enkelkind Can dabei, den es damals noch garnicht gab.  

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

24. Ein Samstagmorgen auf Schloss HENNECKENRODE

 

 

 

                Schloss Henneckenrode

 

 

Von den sehenswerten Schlössern in der Umgebung war mir Schloss Henneckenrode bisher völlig entgangen. Erst als ich nach einer Wanderung zur Burgruine Wohldenberg einen Umweg fahren musste, entdeckte ich das Schloss kurz vor dem Freizeitpark Sottrum und nahm mir die Zeit, die schöne Gartenanlage zu besichtigen und zu fotographieren.

 

                    Schloss Henneckenrode

 

Das Schloss Henneckenrode gehört Gemeinde Holle in Niedersachsen, das Heinrich von Saldern 1579 im Stil der Weserrenaissance erbaute. Ab 1838 wurde das Schloss als Waisenhaus genutzt. Heute unterhält der Caritasverband der Diözese Hildesheim darin ein Kinder- und Jugendheim. 

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

25. Die Herrenhäuser Gärten bei HANNOVER

 

 

 

                          Die Herrenhäuser Gärten

 

Seit wir die interessante Biographie "Sophie Charlotte - Preußens erste Königin" von Barbara Beuys gelesen haben, interessieren wir uns sehr für die Plätze, an denen sie gelebt und sich vergnügt hat. Ihre Jugend verbrachte sie auf Schloss Iburg (wir besuchten es im Rahmen der Landesgartenschau 2018). Ihre Mutter, Kurfürstin Spohie lebte bis zu ihrem Lebensende in Hannover und hat sich sehr um die Herrenhäuser Gärten bemüht.

 

                              Sophiendenkmal

 

Im Jahr 1714 fand die Kurfürstin mitten in den Herrenhäuser Gärten im Alter von 84 Jahren den friedlichen Tod. Dort befindet sich heute das Sophiendenkmal. Königin Sophie Charlotte genoß den Karneval in den Herrenhäuser Gärten. Sie starb 1705 im Alter von 36 Jahren während des Karnevals an einer Lungenentzündung in Hannover. 

 

                               Hummel-Besuch

 

 

Der Sohn der Kurfürstin, Sophie, wurde in Personalunion Georg I. von England. Mit Ausnahme von Georg III. besuchten alle auch mehrmals die Herrenhäuser Gärten. Mit der Eintrittskarte ist der Besuch des interessanten Museums Schloss Herrenhausen möglich. Weitere Hintergrundinformationen sind dort ausdrücklich beschrieben und gestaltet. Sehr empfehlenswert!

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

 

26. Eindrücke vom SPREEWALD und dem Schlosspark BRANITZ bei COTTBUS

 

                   Unterwegs im Spreewald

 

Bereits 1859 schrieb Theodor Fontane einen interessanten Reisebericht über seinen Wochenendausflug mit drei Freunden in den Spreewald. Am 6. August 1859 rollte die Nachtpost durch das Hallesche Tor. Auf der Cottbuser Chaussee ging es über Lichtenrade und Zossen, Baruth und Golßen durch die märkische „Streusandbüchse".  Unter dem Titel "In den Spreewald" veröffentlichte er vom 31. August bis 3. September 1859 in der Neuen Preußischen Zeitung seine Eindrücke. Dieser Zeitungstext liegt uns in dem Buch "Reisebilder von Gerstäcker bis Fontane" vom Hanser-Verlag vor. Das Studium dieses Fontane-Artikels war eine ausgezeichnete Einstimmung für unsere geplante Reise in den Spreewald, die in der Zeit vom 23. bis 29. Oktober 2018 stattfand.

 

 

Theodor Fontane fuhr mit der Nachtkutsche von Berlin nach Lübben (ca. 100 km) und kam dort am frühen Morgen an. Wir benötigten für die Strecke von Hildesheim nach Lübben (ca. 330 km - größtenteils Autobahn) 5 Stunden und trafen gegen 13 Uhr 30 im Spreewaldhotel Stephanshof in Lübben  ein.

 

Zu unserer Überraschung fiel unser Zimmer 303 (im 3. Stock mit Dachschräge) relativ klein aus. Der Grund war schnell gefunden: Wir hatten über Booking.com  gebucht, was bedeutet, dass dieses Vergleichsportal mindestens 15 Prozent Provision vom Hotelier erhält. Entsprechend schlechter war das reservierte Zimmer (Standard-Version). Wir gewöhnten uns an das Zimmer und fanden es schließlich ganz gemütlich. Daraus lernten aber auch, dass wir unsere Übernachtungen in Deutschland und den angrenzenden Ländern  direkt beim Hotel-Management vor Ort buchen.

 

 

                  Spreewaldhotel Stephanshof

 

Von Vorteil war die Lage unseres schönen Hotels, denn bis zum interessanten Stadtzentrum konnten wir sehr leicht zu Fuß gelangen. Jutta und ich erkundigten am nächsten Morgen auf  einer Entdeckungstour die verschiedenen Sehenswürdigkeiten auf getrenntem Wege. Mich zog es zuerst zur Paul-Gerhardt-Kirche und Jutta besuchte das Museum Schloss Lübben

 

 

                    Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben

 

Die Paul-Gerhardt-Kirche ist evangelisch  und gehört zum Kirchenkreis Niederlausitz. Sie wurde nach dem Theologen und Liederdichter Paul Gerhardt benannt, der hier von 1669 bis 1676 als 2. Pastor (Archidiakon) diente. Am 5. September 1668 war der Pfarrer von Lübben (Spreewald), Konrad Cnisius, verstorben. Der Rat von Lübben, das damals nicht zu Brandenburg, sondern zu Kursachsen gehörte, suchte einen geeigneten Nachfolger und entschied sich nach einer Gastpredigt – am 14. Oktober 1668 – für Paul Gerhardt.

 

 

 

                 Paul-Gerhardt-Denkmal vor der Kirche

 

Am 29. Oktober 1668 erhielt er durch den Bürgermeister und den Rat die Berufung in das Amt des Archidiakons (2. Pastor) an der damaligen Nikolaikirche. Wegen der Krankheit seines Sohnes und eines notwendigen Ausbaus der Pfarrwohnung verzögerte sich der Amtsantritt bis zum 16. Juni 1669. In Lübben leistete Gerhardt die geistlich-seelsorgerische und die organisatorische Arbeit zur Zufriedenheit der Kirchengemeinde. Er lebte bis zu seinem Tod  am 27. Mai 1676 (im 70. Lebensjahr) dort in bescheidenen Verhältnissen. Am 7. Juni 1676 wurde er im Chorraum nahe dem Altar seiner letzten Wirkungsstätte beigesetzt, die seit 1930 seinen Namen trägt.

 

Die frühen Erfahrungen (er wurde 1607 in Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg geboren) von Krieg, Krankheit und Tod prägten Gerhardt. Das spiegelt sich besonders in seinen Gedichten, die in ihrer Schlichtheit, Gefühlswärme und Singbarkeit zu Volksliedern geworden sind. Ob er Eigenes schuf oder aus den Psalmen der Bibel schöpfte, ob er die lateinischen Hymnen eines Arnulf von Löwen oder die Gebete Johann Arndts seinen Liedern zu Grunde legte, stets gelang es ihm, den bekannten Inhalt emotional zu bearbeiten.

 

 

 

 

 

In der Kirche entdeckte ich auch eine beklemmende Ausstellung über das Speziallager Ketschendorf mit dem Titel: Die Strasse, die in den Tod führte!

Das Speziallager Ketschendorf, am südlichen Ortsrand von Ketschendorf bei Fürstenwalde/Spree gelegen, war als Speziallager Nr. 5 eines von zehn solchen Lagern der sowjetischen Besatzungsmacht in der Sowjetischen Besatzungszone. Es bestand von April 1945 bis Februar 1947.

 

Über 4600 Internierte starben unter unmenschlichen Bedingungen, zum Beispiel an Unterernährung und Tuberkulose; sie wurden zwischen dem Lager und der Autobahn in Massengräbern verscharrt. 1952 wurden bei Ausschachtungsarbeiten für Wohnhäuser mehrere tausend Leichen gefunden.  Nach 1990 wurde in Ketschendorf eine Gedenkstätte für die Opfer des stalinistischen Terrors errichtet.

 

2013–2014 ist für das Internierungslager ein Totenbuch mit Name, Vorname, Geburtsdatum, Geburtsort, letztem Wohnort und Sterbedatum erarbeitet worden. In ihm sind die Namen von 4.722 Opfern des Lagers erfasst, 100 mehr, als bisher bekannt war. Pfarrer Eckhard Fichtmüller, seit 2010 Vorsitzender der Initiativgruppe Internierungslager Ketschendorf, wurde 2015 für seine Verdienste um die historische Aufarbeitung der Geschichte des Lagers die Ehrenbürgerschaft der Stadt Fürstenwalde verliehen.

 

 

 

               Brücke zur Schloss-Insel

 

 

 

 

Nach diesen erbaulichen und auch beklemmenden Erlebnissen wanderte ich am Schloss mit dem Museum vorbei und begab mich auf die Schloss-Insel, von der ich beeindruckt war. Sie ist von Kanälen nahezu umschlossen und kam nur über mehrere Holzbrücken erreicht werden.

 

 

 

Zwei Tage später waren wir während unserer 3,5-stündigen Kahnfahrt auch im Bereich der Schloss-Insel unterwegs und gewann so einen noch besseren Eindruck von dieser herrlichen Landschaft.

 

              Der Kirchplatz von Lübbenau

 

Theodor Fontane fuhr 1859 am gleichen Tag mit der Kutsche weiter nach Lübbenau. Er schreibt von einer "guten Meile" Entfernung (7,5 Kilometer) zwischen Lübben und Lübbenau. Seine Reisegesellschaft übernachtete im Gasthof  "Zum Braunen Hirsch". Das Hotel existiert nicht mehr. In den Räumlichkeiten am Kirchplatz 1 befindet sich heute das Rathaus und die Touristinformation, Für uns waren es am nächsten Tag unserer Ferien im Auto ca. 12 km. Wir fuhren direkt auf den großen Parkplatz vor dem Hotel Schloss Lübbenau..Erstaunlicherweise war das Parken kostenlos, die Absperrschranken entfernt - nur ein Schild wies noch darauf hin, dass ein Tagesticket 7 Euro kosten würde.

 

Als die Fontane-Reisegruppe in der Kutsche am Sonntagmorgen den damaligen Gasthof "Zum Braunen Hirsch (heute Rathaus und Touristinformation,  Kirchplatz 1) erreichten, war es genau eine Stunde zu spät, um den bunten Korso der Spreewälder vom Hafen zur Lübbenauer Sankt-Nikolai-Kirche mitzuerleben. So konnte die Festtagstracht erst nach dem „wendischen Gottesdienst" begutachtet werden. Über das verpasste Eintreffen schrieb Theodor Fontane:

 

 ... wenn icn aller Sonntagsfrühe die Kirchgänger und Kirchgängerinnen des Spreewalds auf 50 bis 100 Böten die verschiedenen Spreearme herunterkommen und im vollen Sonntagsschmucke vor- und nebeneinander herfahrend, endlich am Parkufer anlangen und unter den Laubengängen des Lynarschen Schlosses hin still und bedächtig der Stadt und Kirche zuschreiten.

 

Wir waren in der entgegengesetzten Richtung unterwegs, denn wir wollten - an dem Lynarschen Schloss vorbei - die eindrucksvolle Parklandschaft genießen. Im Gegensatz zu den  buntgekleideten sonntäglichen Messebesuchern, war es an diesem Donnerstag unseres Ausfluges nach Lübbenau sehr ruhig. Wir waren im Park nahezu alleine unterwegs.

 

Graf zu Lynar ließ 1817 die alte Wasserburg im Renaissancestil abtragen und an gleicher Stelle das klassizistische Schloss  bauen (1817 bis 1820), das dem heutigen Aussehen entspricht. Nach 1817 entstand auch die wunderschöne Parklandschaft Nach schwierigen Rückgabeverhandlungen an die Lynarsche Familie erfolgte 1992 der Ausbau des Schlosses in ein 4-Sterne-Hotel.

 

Aber dann zog es uns auch in die Sankt-Nikolai-Kirche im Zentrum von Lübbenau, die auch Theodor Fontane am Sonntag, den 7. August 1859, besucht hat und wegen der sorbischen/wendischen  Sprache nichts verstand.. Die Sankt-Nikolai-Kirche ist eine evangelische Kirche.Sie zählt zum Dresdner Barock in der Niederlausitz und gehört zum gleichnamigen Kirchenkreis. Von 1738 bis 1741 entstand auf den Fundamenten des Vorgängerbaus ein neues Kirchengebäude nach Plänen von Johann Gottfried Findeisen aus Dresden im Barockstil.

 

 

 

                   Sankt-Nikolai-Kirche

 

Das Fundament des gesamten Gebäudes ruht auf Erlenstämmen. Im Jahr 1736 wurde das Vorgängergebäude wegen Baufälligkeit gesperrt und später abgerissen. Ursache der Baufälligkeit dürfte der sumpfige Untergrund gewesen sein, der auch der neuen Kirche Probleme bereitet hat und deshalb eingerammte Erlenstämme verwendet wurden.. Erster Patronatsherr der Kirche war Moritz Carl Graf zu Lynar. Die erste Predigt fand am 12. Februar 1741 statt. Am 25. September 1754 wurden drei Glocken im Turm installiert. Eine 1625 in Prag gegossene Glocke gehörte bereits zur alten Kirche.

 

 

                             Taufengel

 

Aus dem Jahr 1864 stammt der aus Bronze gefertigte Taufengel. Die Skulptur ist ein Abguss eines dänischen Originals, welches von Bertel Thorvaldsen für die Frauenkirche in Kopenhagen geschaffen worden war. Den Abguss hatte die Gräfin zu Lynar (geborene von der Marwitz) anlässlich der Genesung ihres Kindes gestiftet und er wurde vermutlich in der Werkstatt des preußischen Bildhauers Christian Daniel Rauch gefertigt. Alexander Linnemann aus Frankfurt hat für die Kirche Glasfenster geschaffen.

 

 

 

Erinnerungskreuz an Wilhelm Friedrich Rochus Graf zu Lynar

 

 

 

 

 

In der Kirche befindet sich auch eine Gedenktafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Gemeindemitglieder. Weitere Gedenktafeln ehren die Familienmitglieder der Lynars zwischen 1781 und 1928. An der nordöstlichen Wand erinnert ein Holzkreuz an Wilhelm Friedrich Rochus Graf zu Lynar. Dieser war am 29. September 1944 als Widerstandskämpfer gegen die Nationalsozialisten, infolge des Attentats auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944, hingerichtet wurden. Das Johanniterkreuz stammt vom Dorffriedhof Seese, der einem Braunkohletagebau weichen musste. Wilhelm Graf zu Lynar hatte in Seese gelebt. Das Kreuz trägt den Bibelvers „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten.“

 

Nach dem Besuch der sonntäglichen Messe in Lübbenau zog es Theodor Fontane zur Kahntour. Er spricht von der Gondel, die er durch dsen Lynarschen Park in 5 Minuten am Hauptspreearm erreichte. Im Boot befanden sich drei Bänke mit Polster und Rückenlehne. Auch für die Verpflegung war gesorgt. Das Ziel war erst einmal das beliebte Spreewalddorf Lehde.

 

 

 

                          Haus in Lehde

 

Da für uns die große Kahnfahrt noch bevorstand, wählten wir fast 160 Jahre später die kurze Fahrt mit dem Auto nach Lehde (ca. 2 km) . Allerdings endeten wir ca. 1 Kilometer vor dem Ziel auf einer Wiese, die von einem älteren Parkwächter als Parkplatz ausgewiesen wurde und wofür er 4 Euro Parkgebühr verlangte.

 

              Das Feuerwehrhaus in Lehde

 

Der Fußmarsch gab uns die Gelegenheit, einen ersten Eindruck von dem idyllischen Lehde zu erhalten. Es scheint sich seit dem Besuch von Theodor Fontane nicht allzuviel verändert zu haben. In unserem Hotel wurde uns das Freilandmuseum Lehde empfohlen. Obwohl uns der Parkwächter die Richtung genannt hatte, waren wir erst nach einigem Suchen erfolgreich. Wir freuten uns die frühere Lebensweise der Wenden/Sorben.

 

               Das Freilandmuseum Lehde

 

Die Sorben/Wenden gehören zu den slawischen Volksstämmen, die sich im 6. Jahrhundert im Spreewald ansiedelten und bis heute untrennbar mit der Region verbunden sind.

Den Besuchern des Spreewalds sticht vielerorts die Zweisprachigkeit der Beschilderungen ins Auge. Nach der großen Völkerwanderung im 6. Jahrhundert ließen sich hier die slawischen Siedler nieder. Die slawischen Burgwälle gehören noch heute zu den Zeugnissen dieser Ansiedlung.

 

 

 

                   Holzbrücke im Freilandmuseum

 

 

Der Name „Sorben“ ist dem slawischen Wort „Serby“ entlehnt und bezeichnet einen der rund 20 slawischen Volksstämme, die sich im Spreewald ansiedelten. Aus der Zeit der Römer stammt die Bezeichnung „Wenden“, die sich bis in die Neuzeit gehalten hat und alle slawischen Volksstämme umschließt. Beide Begriffe werden heutzutage synonym verwendet.

 

                      Sorbische Führerin

 

Da es den Sorben nach ihrer Einwanderung nicht gelang, einen eigenen Staat zu gründen, wurden sie im Laufe der Jahrhunderte in das deutsche Kaiserreich eingegliedert. Um 1200 ließen sich dann deutsche Bauern, Kaufleute und Handwerker in der Region nieder und mischten sich mit dem slawischen Stamm der Sorben.

 

 

 

               Waschtag im Freilandmuseum

 

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden vermehrt deutschsprachige Lehrer an den Schulen eingesetzt, so dass die sorbische Sprache zunehmend zurückgedrängt wurde. Gegenwärtig leben noch 60.000 Sorben in der Lausitz, von denen nur noch wenige ihre sorbische Muttersprache sprechen. Lediglich die älteren Generationen pflegen die Sprache noch bei sorbischen Bräuchen und Veranstaltungen im Spreewald. Alle diese Zusammenhänge wurden von der sorbischen Führerin im Freilandmuseum sehr gut erklärt und wir fuhren mit einem guten Eindruck in unser Hotel in Lübben zurück..

 

Nun kam am nächsten Tag der Freitag - der Tag unserer sehnsüchtig erwarteten Kahnfahrt mit Bernd. Jutta hatte bereits von Hildesheim aus unsere persönliche Kahnfahrt organisiert. Es wurde aber auch vereinbart, dass sie sich nach unserer Ankunft in Lübben bei Bernd melden sollte. Dieser schlug bereits den Mittwoch (wir kamen am Dienstagnachmittag an) vor, da an diesem Tag schönes Wetter herrschen würde. Wir zogen den Freitag vor und wurden vom Wetter ebenfalls nicht enttäuscht.

 

 

 

            Begrüssung am Startplatz der Kahntour

 

Die Abfahrtsstelle lag in den Schrebergärten an der Berste ca. 500 m vom Hotel entfernt. Um 11 Uhr ging es los und wir waren über 3,5 h unterwegs. Bernd stellte sich als sehr geschickter Bootsführer und kommunikationsfreudiger Reisebegleiter dar. Wir gewannen sehr schöne Eindrücke und zahlreiche Fotomotive.

 

                 Proviant für die Kahntour

 

Wie schon bei der Kahnfahrt von Theodor Fontane 1859 nach Lehde war auch für uns im Jahre 2018 der Tisch reichlich gedeckt. Wir führen zuerst auf der relativ breiten Spree in Richtung Berlin. Dann überlegte es sich Bernd aber anders und drehte rechts ab, um in die schmalen Kanäle zu gelangen.

 

                       Gegenverkehr

 

Interessant war der wechselseitige Einsatz der 4 m langen Eschenstange und des Bootamotors. Letzterer kam nur zum Einsatz, wenn die Wassertiefe über 3 m lag und die Stange keinen Grund mehr hatte. Mit der Stange verlief alles sehr gräuschlos. Auf der gesamten Strecke gab es 4 Schleusen, wovon zwei  durch ehrenamtliche Helfer bedient wurden. Diese freuten sich über ein kleines Trinkgeld von 0,5 bis 1 Euro. Die beiden anderen bediente Bernd alleine und beanspruchte dabei auch unsere Hilfe

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                Unterwegs im Spreewald

 

Wir haben sehr viel gesehen und waren von der längeren Kahnfahrt tief beeindrückt. Und ich fühlte mich wieder an meine Jugendzeit erinnert als ich mit 16 Jahren mit meinem eigenen Kanu in den Altrheimarmen unterwegs war, um dann über den Rhein in ein Wasserparadies zu gelangen, wo ich auf einer kleinen Insel mein Zelt aufbaute und als einsamer Trapper im Schlafsack übernachtete.

 

 

           Das Grab des Fürst Pückler in der Seepyramide

 

Bei der Suche nach interessanten Schlössern in der häheren Umgebung sind wir auf das Stammschloss des berühmten Fürst Pückler und dem dortigen Park Branitz gestoßen. Dies wollten wir am Samstag besichtigen. Dazu fuhren wir nach von Lübben nach Cottbus (ca. 40 km)  und fanden den sehr schönen Parkanlage mit dem Schloss sudlich davon gelegen.

 

 

Mit dem Besuch der Parkanlage, die Fürst Pückler, mit großem Aufwand geschaffen hat, stieg auch mein Interesse an dieser Personlichkeit und fand viele Aspekte seiner Biographie sehr bewundernswert. Es war vor allen Dingen sein Können als Gartenbauarchitekt und sein Interesse für fremde Völker, die er besucht und über die er ausfühlich berichtet hat. In der Seepyramide, die sich Park Branitz befindet, liegt er mit seiner Gattin Lucie begraben.

 

 

 

                    Haupfriedhof  Lübben

 

 

 

Der letzte Tag vor der Heimreise war ein Sonntag.  Wir besuchten den Gottesdienst (Mirjamsonntag) in der Paul-Gerhardt-Kirche in Lübben und den Hauptfriedhof. Um 1745 wurde an dieser Stelle ein Weinberg angelegt. Jedoch war das Gelände wegen der klimatischen Bedingungen für den Weinanbau nicht geeignet. Deshalb wurde der Weinberg für die Anlage eines neuen Friedhofes 1856 verkauft und am 24. November 1872 eingeweiht. Uns hat der Friedhof sehr gut gefallen und wirkte wie ein Platz der Stille. Bemerkenswert fanden wir die Anordnung der Urnengräber und die zahlreichen, formschönen schmiedeeisernen Gitter.

 

Literatur:

REISEN in die Neuen Bundesländer

 






 

27. Weihnachten 2018 im HARZ

 

 

 

 

Weihnachtsmesse in der Kirche St. Josef in Herzberg am HARZ

 

Bereits 2003 haben wir Weihnachten in der Ferne gefeiert. Damals flogen wir am 21. Dezember von Hannover nach Hurghada in Ägypten und kehrten am 4. Januar 2004 zurück in das kalte Deutschland. Wir erlebten in dem völlig anderen Kulturkreis eine andere Art, Weihnachten zu feiern.

 

              Gartenanlage des Moon Valley Hotels in Hurghada

 

Insbesondere Heiligabend war spannend. Nach einem normalen Abendessen gingen wir in die gegenüberliegende Gaststätte, um bei einer Flasche Wein, den besonderen Abend zu feiern. Wein gab es erst einmal nicht. Aber der freundliche Kellner, den wir bereits vorher kennengelernt hatten, wollte uns eine Flasche Wein besorgen. Dafür gaben wir ihm 5 Euro und warteten eine halbe Stunde. Wir hatten schon damit gerechnet, dass er nicht mehr zurückkommen würde. Aber er enttäuschte uns nicht und wir konnten in diesem anderen Kulturkreis Heiligabend feiern. Am folgenden 1. Weihnachtstag, dem 25. Dezember 2003, ging es mit dem Bus im Polizeikonvoi nach Luxor, wo das Nilkreuzfahrtschiff CORAL I  auf uns wartete.

 

 

 

                   Abendstimmung auf dem Nil

 

Besonders schön war Silvester auf dem Nilkreuzfahrtschiff. Wir hatten zahlreiche altägyptische Sehenswürdigkeiten besichtigt und waren zurück auf dem Weg nach Luxor. Die Schiffsbesatzung hatte sich große Mühe mit dem prächtigen Buffet gegeben. Gegen Mitternacht begaben wir uns auf das Oberdeck und genossen dort den wunderschönen Sternenhimmel. Es war sehr ruhig und nirgendwo war ein Feuerwerk zu sehen. Bei einem Glas Sekt wünschten wir uns ein frohes, neues Jahr 2004 und dachten an die vielen Glücksmomente, die wir seit 1996 (dem Jahr unseres Kennenlernens) immerwieder erlebt haben und die auch jetzt erkennbar waren.

 

Sieben Jahre (2010) später erlebten wir  Weihnachten erneut in der Ferne. Wir flogen wieder am 21. Dezember von Hannover; aber diesmal nach Antalya in der Türkei. Der Rückflug erfolgte ebenfalls am 4. Januar des darauffolgenden Jahres 2011. Allerdings gab es im Dezember 2010 große Schwierigkeiten wegen der umfangreichen Schneefälle auf mehreren deutschen Flughäfen. Über mehrere Tage konnten Flugzeuge in Frankfurt weder starten noch landen. Wir flogen aber vom Flughafen Hannover, wo es weder Probleme beim Hinflug noch beim Rückflug gab.

 

                 Empfangskomitee in der Hotellobby

 

Es war in dieser ausgezeichneten Hotelanlage sehr schnell zu erkennen, dass man sich an die Traditionen der europäischen Hotelgäste angepasst hatte. Es gab an Heiligabend eine größere Weihnachtsveranstaltung, bei der Cocktails und Sekt serviert wurden. Gegen 19 Uhr begann das Abendessen mitTruthahn und anderen Köstlichkeiten. An der Bar, wo wir interessante Dauergäste kennenlernten, tranken wir einige Erfrischungsgetränke. Ab 21 Uhr spielte eine Band und gab uns die Gelegenheit, wieder einmal zusammen zu tanzen.

 

 

                  Verzierungen in der Moschee

 

 Am 1. Weihnachtsfeiertag spazierten wir durch Kemer und besuchten bezeichnenderweise eine Moschee. Dafür mussten wir allerdings die Schuhe ausziehen.und Jutta durfte ein Kopftuch tragen. Die Moschee stand offen und wir konnten uns unbefangen umsehen. Nach einer schönen Standwanderung bei einer angenehmen Frühlingstemperatur von 20 grd. C kamen wir zum Hotel zurück.

 

Weihnachten 2018 wollten wir diesmal in der Nähe verleben. Nach sehr unangenehmen Erfahrungen mit Flugreisen, insbesondere mit Verspätungen und Ausfällen, suchten wir uns diesmal ein Ziel in der Nähe von Hildesheim aus und da kam natürlich der HARZ und Herzberg (80 km Entfernung) in Frage. Jutta hat den HARZER HOF in Scharzfeld bei Herzberg ausgesucht. Wir waren auf Schnee eingestellt, der uns allerdings nur an Heiligabend kurz erfreute.

 

Interessant war die erste Kontakt mit dem Hotel. Wir kamen am Sonntag, den 23. Dezember, gegen 12 Uhr 30 an und fanden das Schild "Geöffnet ab 17 Uhr" am Eingang. Alles war dunkel! In der Küche wurde aber gearbeitet. Ich klopfte ans Fenster. Eine ältere Frau kam heraus und fragte: "Sie wollen nur aufs Zimmer? Ich mache Ihnen auf!" In der Zwischenzeit hat Jutta telefonischen Kontakt mit der Rezeptionsdame bekonmen, die an die Eingangstür kam. Diese war offen. Das Schild bezog sich nur auf das  Restaurant. Es gab noch weitere, interessante Erfahrungen, die ich in meiner Hotelbewertung beschrieben habe.

 

 

                   Burgruine Scharzfels

 

An Heiligabend fuhren wir zur Burgruine Scharzfels, die sich in der Nähe in Richtung Bad Lauterberg befand. Dies war sinnvoll, denn die Wanderung entlang der befahrenen Harzstrasse war nicht ganz ungefährlich. Danach folgte auch noch ein längerer Anstieg. Die Burg Scharzfels ist die Ruine einer mittelalterlichen Befestigungsanlage im Harz bei Scharzfeld. Seit ihrer Errichtung im 10. Jahrhundert galt sie als uneinnehmbare Festung. Im 17. Jahrhundert wurde Scharzfels Staatsgefängnis.

 

                    Erinnerung an die berühmte Gefangene

 

Ab 1695 saß hier Eleonore von dem Knesebeck (* 1655) ein, die aus angesehenem Lüneburger Uradel, entstammte. Sie war ab deren Verehelichung die Zofe der Prinzessin Sophie Dorothea von Ahlden. Gegen ihren Wunsch heiratete Prinzessin Sophie Dorothea am 18. November 1682 in der Kapelle auf Schloss Celle ihren Cousin, den späteren britischen König Georg I. (1660–1727), den ältesten Sohn des Herzogs und späteren Kurfürsten Ernst August von Braunschweig-Lüneburg und seiner Gattin Prinzessin Sophie von der Pfalz

 

Zwischen der schutzlosen Sechzehnjährigen, nach Hannover verheirateten Sophie Dorothea und Eleonore entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung, eine Art Mutter-Tochter-Verhältnis und sie war Mitwisserin eines außerehelichen Liebesverhältnisses ihrer Herrin mit dem draufgängerischen Grafen von Königsmarck, bei dem sie als Briefüberbringerin fungierte. 

 

                      Eingang zur Burgruine

 

 Die Familie von Eleonore von dem Knesebeck versuchte immerwieder, ein ordentliches Gerichtsverfahren einleiten zu lassen und bot auch vergeblich eine Kaution von 100.000 Taler an. Die Gefangene blieb in einer winzigen Kammer eingesperrt, nur einmal täglich sah eine alte Wärterin nach ihr. Ihre Familie bestach schließlich den Dachdecker Veit Rentsch. Dabei wurde Eleonore 1697 mit Hilfe von außen durch eine abenteuerliche Abseilaktion über 20 m abwärts vom hohen Burgfelsen befreit, Körper an Körper gefesselt mit ihrem Retter, der sich mit ihr abseilte.

 

 

 

                  Treppe zur Burgruine

 

 Zuvor hatte er eine Öffnung in die Zimmerdecke der Gefangenen eingebracht und sie mit einem Strick nach oben geholt. Unten wartete ihr Schwager mit einer Handvoll Berittener und brachte sie in Sicherheit. Sie reiste nach Wien, wo sie es schaffte einen kaiserlichen Schutzbrief zu erlangen und fuhr nach Braunschweig. 1717 soll sie in einem Dorf nahe dieser Stadt gestorben sein. Die Burg wurde erst während des Siebenjährigen Krieges 1761 nach einer Belagerung durch französische Truppen erobert und gesprengt. Von der Burgruine führt ein Wanderweg zur Einhornhöhle, die in 1 km Entfernung liegt.

 

Das Heiligabend-Menu  war für abends ab 18 Uhr im Parkhotel in Bad Lauterberg geplant. Da wir nicht genau wußten, wo sich dieses genau befand und auch noch unser Navi ausfiel (wie erwas später auch unser Smart Phone) entschieden wir uns in Bad Lauterberg durchzufragen. In einem Frisörsalon erhielt die Jutta die relevanten, aber etwas verklausulierten Informationen. Wir waren froh über diese Probefahrt, denn am Abend wäre im Dunkeln mit den wenigen Fussgängern  das Parkhotel kaum zu finden gewesen.

 

Die Teilnehmer dieser Veranstaltung waren fast alle älter als wir, zum größten Teil weiblich und wohnten im Parkhotel. Alles war sehr harmonisch gestaltet und fand in einer freundlichen Atmosphäre statt. Das Menü war entsprechend der Bedeutung des Abends ausgewählt und auch der Wein von.vorzüglicher Qualität. Zum Abschluss übergab der Weihnachtsmann noch jedem Teilnehmer ein kleines, rotes Päckchen, das -neben einer Vase - noch kleine Weihnachtsgeschenke enthielt. Wir werden diesen Abend in bleibender Erinnerung behalten. Auf dem Heimweg ins 7 km entfernte Scharzfeld schneite es und dicke Schneeflocken behinderten die Sicht. Am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages war der Zauber schon wieder vorbei.

 

Ursprünglich wollten am 1. Weihnachtsfeiertag die katholische Kirche in Bad Lauterberg besuchen. Als wir an Heiligabend von Bad Lauterberg zurückkamen entdeckte ich in Scharzfeld in der Nahe des Harzer Hofes einen Kirchturm. Er gehörte zur evangelischen Thomaskirche. Ich fand heraus, dass dort am 25. Dezember um 9 Uhr eine Messe stattfinden würde. Als wir am Morgen kurz vor Beginn kamen, war die Kirche noch verschlossen. Die Gestaltung des Gottesdienstes hatte einige Mängel und es wollte auch keine richtige Weihnachtsstimmung aufkommen.

 

                     Unterwegs im Regen

 

Wir freuten uns deshalb auf die anschließende Wanderung zur Einhornhöhle, die oberhalb von Scharzfeld liegt. Wir wanderten bergaufwärts eine Stracke von ca. 3 km. Es fing stärker an zu regnen und wir entschieden uns, mit dem Auto die Gesamtstrecke zurückzulegen. Der asphaltierte Weg endete an einem großen Parkplatz und von dort ging es noch durch den Wald zum Eingang der Einhornhöhle.

 

 

               Jutta und ihre Erinnerungszeichen (Klaus + Jutta)

 

  Die Einhornhöhle ist eine Karst­höhle im Zechstein-Dolomit. Die Höhle ist die größte Besucherhöhle im Westteil des Harzes. Sie ist als Naturdenkmal ausgewiesen und wurde 2006 als ein Bestandteil der Zechstein-Karstlandschaft am Südharz in die Liste der 77 bedeutenden Nationalen Geotope aufgenommen. Seit 2017 ist die Einhornhöhle Teil des UNESCO-Geoparks und offizielles Informationszentrum. 

 

            Die Landschaft bei der Höhle

 

 Am 1. Weihnachtsfeiertag war die Höhle leider geschlossen. Wir werden im Sommer im Rahmen eines Tageausfluges zur Besichtigung wiederkommen. Dann werden wir auch sehen, was aus Juttas Schnitzereien geworden ist. Die Burgruine Scharzfels kann über einen Wanderweg in 1 km Entfernung erreicht werden.

 

               Hinweis auf den Wanderweg zur Steinkirche

 

 Eine weitere Sehenswürdigkeit in der Nähe war die Steinkirche. Auf dem Weg zur Einhornhöhle hatte ich ein Hinweisschild entdeckt. Wir fuhren den abenteuerlichen Weg hinauf und kamen auf der anderen Seite des Waldes wieder herunter. Von der Steinkirche war nichts zu sehen. Wir entschieden uns, zur Harzstrasse in Scharzfeld zu fahren, wo ich ebenfalls ein Hinweisschild gesehen hatte. Ich fand zwar den Wanderweg - mußte aber erst einmal einen Parkplatz unter der Autobrücke finden. Die letzte Strecke legten wir zu Fuß zurück. 

 

 

 

                  Der Altar der Steinkirche

 

 Die Steinkirche im Harz ist eine Höhle bei Scharzfeld im HARZ. Es handelt sich um eine rundbogige Höhle in Dolomitfelsen. Sie ist etwa 28 m lang, 6 bis 8 m hoch und ebenso breit. In der Altsteinzeit diente die Höhle Rentierjägern als Lagerplatz. Im Mittelalter wurde sie zu einem Kirchenraum mit Friedhofsvorplatz, der ab dem 16. Jahrhundert in Vergessenheit geriet. Der Fussweg ist etwas schwierig zu finden.

 

 

 

                 Der Altar der Kirche St. Josef

 

Am 2. Weihnachtsfeiertag  fuhren wir nach dem Frühstück nach Herzberg, um in der katholischen Kirche St. Josef die Weihnachtsmesse zu besuchen. Alles war sehr stimmungsvoll und beeindruckend - so ganz anders als in der protestantischen Thomaskirche am Tag zuvor. Der Hausmeister, der den Gottesdienst richtete, nahm sich persönlich Zeit für uns und erklärte uns den Weg zum Welfenschloss Herzberg, wo wir anschließend das Museum besichtigen wollten.

 

              Das Wappen des Schlossbesitzers

 

Wir entschieden uns wieder (wie bei der Einhornhöhle) mit dem Auto zum Welfenschloss Herzberg zu fahren. In Anbetracht des schlechten Wetters war dies die richtige Entscheidung und der Besuch des Museums hat sich auf jeden Fall gelohnt. Das Schloss Herzberg liegt oberhalb von Herzberg am Harz. Die heutige Vierflügelanlage hat ihren Ursprung im 11. Jahrhundert als mittelalterliche Burg. Nach einem Brand im Jahr 1510 wurde sie als Schloss neu aufgebaut. Sie ist mit 180 Zimmern die größte Schlossanlage Niedersachsens, die in Fachwerkbauweise errichtet wurden. 

 

 

                    Im Rittersaal

 

 Da es sich über 700 Jahre im Besitz des Adelsgeschlechts der Welfen befand, wird die Anlage auch als Welfenschloss Herzberg bezeichnet. Wir besuchten am 2. Weihnachtstag das Museum im Schloss. Der junge Mann an der Kasse freute sich, denn wir waren die ersten Besucher und er schloss den Museumsbereich für uns auf. Es war sehr informativ, einiges über Welfen zu erfahren. In einer weiteren Abteiling folgten Ausstellungsstücke über die Gewehrfertigung und die Feilenherstellung. Nach dem Rittersaal mit Porträtgemälden begeisterten wir uns über die industriellen Entwicklungen und über das nachhaltige Arbeiten im HARZ. Sehr interessant war auch die Sonderaustellung über den österreich-ungarischen Weltreisenden und Forscher Tibor Sekelj (1912 - 1988).

 

Drei Tage nach unserer Rückkehr aus dem erholsamen Weihnachtsurlaub im Harz, genossen wir am Sonntag, den  30. Dezember 2018, ein besonderes, kulturelles Higlight zum Jahresabschluss:

Das BOLSCHOI Staatsballett Belarus im Theater am Aegi in Hannover.

 

 

 

Schwanensee (russisch Лебединое Озеро, Lebedinoje osero), op. 20, ist eines der berühmtesten Ballette zur Musik Pjotr Iljitsch Tschaikowskis. Es gehört zum Standardrepertoire klassischer Ballettkompanien. Insbesondere das Allegro Moderato aus den Schwanentänzen des 2. Akts ist in der Choreografie von Lew Iwanow Gegenstand unzähliger Parodien und daher als Tanz der vier kleinen Schwäne weit über das ballettinteressierte Publikum hinaus bekannt.Wir erlebten gottseidank keine Parodie, sondern eine künstlerische Darbietung, die uns begeisterte.

 

                  Immer noch verliebt?

 

Zum Jahresende übermittelte uns GOOGLE ein kleines Video mit dem interessanten Titel:

"Lächelnde Gesichter aus dem Jahr 2018" Es enthält eine Auswahl von Aufnahmen, die während unserer zahlreichen Reisen und Tagesausflüge im vergangenen Jahr entstanden sind. An dieser Stelle möchte ich Dir, liebe JUTTA für die vielen, schönen Bilder danken, die wir für unsere spannenden Reisebücher verwendet haben. Ja, GOOGLE har Recht: Wir freuen uns aufrichtig über unsere vielen schönen Erlebnisse im Jahr 2018.

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

 

 

 

 

 

28. Das Planetarium von OSNABRÜCK

 
 

           Projektor im Planetarium

 

In unserem Buch "Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN" habe ich die zahlreichen Sehenswürdigkeiten bschrieben, die wir in den vergangenen 12 Jahren besucht haben. Letztes Jahr waren wir in Bad Iburg, um das interessante Schloss und die Landesgartenschau 2018 zu besichtigen.

 

 

 

Damals waren wir auch in der Nähe von Osnabrück, sodaß wir den Weg zum Besuch des Planetariums am Samstag, den 16. Februar 2019, ganz leicht fanden. Bei herrlichem Frühlingswetter erreichten wir über die Autobahn in ca. 2 h das Hotel Westermann in Osnabrück. Das Hotel war mit unserem NAVI leicht zu finden. Interessant war der kleine Hotelparkplatz, der über einen schmalen Torbogen angefahren werden mußte.

 

                           Eingang

 

Da sowohl das Planetarium als auch die Innenstadt sehr leicht zu Fuß erreicht werden konnten, ließen wir unserer Auto bis zur Heimfahrt am Sonntagmorgen auf dem Parkplatz stehen. Die Veranstaltung im Planetarium begann um 17 Uhr. Die Plätze hatten wir bereits von zu Hause per e-mail reserviert. Da wir als Fußgänger unterwegs waren und man uns als Entfernung ca. 3 km genannt hatte, starteten wir vom Hotel gegen 15 Uhr 30. Wir marschierten über die Iburger Strasse in Richtung Süden. Allerdings hatten wir am Ziel Schwierigkeiten, den Zoo mit dem Planetarium zu finden.

 

 

                Besucher des Planetariums

 

Planetarium bezeichnete ursprünglich ein Gerät zur Veranschaulichung des Planetenlaufs. Bis zum 19. Jahrhundert verstand man darunter einen kleinen mechanischen Apparat. Ein modernes Planetarium ist heute ein Gebäude mit einer halbkugelförmigen Kuppel, auf deren Innenfläche Bilder des Sternenhimmels von einem speziellen Projektor erzeugt werden. Diese Art Planetarium bezeichnet man als Projektionsplanetarium.

 

Zu den wesentlichen Merkmalen gehört, dass der Projektor die Tages- und Jahresbewegungen zu einer beliebigen Zeit und für einen beliebigen geographischen Ort darstellen kann. Als Erfinder des modernen Projektionsplanetariums gilt der Physiker Walther Bauersfeld, der es 1919 im Auftrag von Carl Zeiss Jena entwickelte und baute. Das Projektionsplanetarium ist nicht mit einer Sternwarte zu verwechseln. Ersteres erzeugt einen simulierten Sternenhimmel, während man in einer Sternwarte die realen Himmelsobjekte beobachten kann.

 

Die Vorstellung im Osnabrücker  Planetarium bestand aus zwei Teilen: Im ersten Teil wurde über das ESO-Programm (Europäische Südsternwarte) in Chile mit eindrucksvollen Projektionen berichtet. Als ich 1976 von Honduras nach Santiago de Chile flog, kam ich an der Atacama-Wüste vorbei und hätte dort auch die Sternwarten sehen können (von denen ich damals allerdings nichts ahnte). Im zweiten Teil wurde der Sternenhimmel unserer Breite und der südliche Himmel mit den interessantesten Tierkreiszeichen projiziert. Nach einer Stunde verließen wir mit eindrucksvollen Bildern das Planetarium und waren begeistert.

 

 

 

               Abendhimmel beim Verlassen des Planetariums

 

Draußen empfing uns ein romantischer Abendhimmel und motivierte uns mit sehr positiven Gefühlen auf den Heimweg zum Hotel. Im Gang zwischen dem Hotel und dem Restaurant entdeckten wir eine interessante Darstellung der Geschichte des Restaurants (1875 von Familie Westermann gegründet) und dem Hotel Westermann, das erst seit 1994 besteht.

 

 

 

                     St. Johannis-Kirche

 

Am Sonntagmorgen unternahmen wir nach dem ausgezeichneten Frühstück noch einen Spaziergang in die Innenstadt. Nachdem wir bis zur St. Johannis-Kirche gekommen waren, hielt uns der auffällige Schmutz auf den Strassen von weiteren Erkundigungen ab und wir waren froh, wieder nach Hause fahren zu können.

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

29. Das internationale Wind- und Wassermühlen-Museum bei Gifhorn (Niedersachsen)

 

 

                      Die griechische Windmühle

 

 

Seit längerer Zeit stand der Besuch des Mühlen-Museums in Gifhorn auf der Liste der Unternehmungen für die nähere Umgebung. Die Anfahrt über Braunschweig gestaltete sich selbst am Sonntag, den 21. April 2019, als äußerst schwierig. Dabei konnte uns unser Navi auch nicht weiterhelfen. Deshalb wählten wir den unkomplizierteren Rückweg über Burgdorf und die Autobahn A7 nach Hause. Wir legten insgesamt ca. 180 km zurück. Fast 4 Wochen später besuchten das Museumsdorf von Cloppenburg und hatten ähnliche Schwierigkeiten.

 

 

 

                    Sanssouci-Mühle

 

 Der Sonntag war ideal für den Besuch des Freilichtmuseums. Das Internationale Wind- und Wassermühlen-Museum besteht seit dem 8. Mai 1980 und ist auf eine private Initiative der Familie Wrobel zurückzuführen. Auch heute noch wird es ohne öffentliche Unterstützung betrieben. Alles begann mit dem originalgetreuen Nachbau der Mühlen aus aller Welt. Im Jahre 1974 entstand in Sühlendorf bei Uelzen das erste Mühlenmuseum.

 

 

 

                  Bockwindmühle aus Niedersachsen

 

Da dort kein Platz für Erweiterungen bestand, zog das Mühlenmuseum nach Gifhorn um. Auf dem 15 Hektar großen Gelände entstanden im Laufe von 25 Jahren 14 internationale Mühlen in Originalgrösse. Das zentrale Ausstellungsgebäude beherbergt ca. 50 maßstabsgetreue Mühlenmodelle und interessante Zusatzgeräte.

 

Im Rahmen eines Besuches des russischen Freilichtmuseums Suzdal entdeckte Horst Wrobel das Vorbild für seine Russisch-Orthodoxe Holzkirche des Heiligen Nikolaus. Sie stand ursprünglich in dem zentralrussischen Dorf Kosljatjewo. Dort wurde die Kirche 1965 demontiert und in Suzdal wieder aufgebaut.

 

 

                 Russisch-orthodoxe Holzkirche

 

Nach dem Vorbild dieser Kirche entstand zwischen 1994 und 1996 die russisch-orthodoxe  Holzkirche des Heiligen Nikolaus. Sie sollte als Zeichen der Versöhnung zwischen dem deutschen und dem russischen Volk (50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs) betrachtet werden

 

Diese Kirche ist nicht Teil des Mühlenmuseums und kann nur gegen gegen die Bezahlung eines weiteren Eintrittsgeldes betreten werden. Dasselbe gilt für den Glockenpalast  und das Denkmal "Europäische Freiheitsglocke", die beide außerhalb des Mühlengeländes liegen.

 

 

 

                       Der russische Bär

 

Dass dieses sehr iunteressante Mühlenmuseum mit der ruhigen Verlauf  der Wanderung durch das Gelände mit gewaltigen Problemen mit ich in dem Artikel der Osnabrücker Zeitung.

Danach gingen die Beucherzahlen drastisch zurück (von 250.000 auf 60.000 pro Jahr). Horst Wrobel führt dies u.a. auf die Autostadt in Wolfsburg zurück die 2000 eröffnet wurde. Diese uralten Techniken scheinen bei jungen Menschen kein Interesse mehr zu finden.

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

30. Das Museumsdorf von CLOPPENBURG (Niedersachsen)

 

                 Besucherin des Museumsdorfes

 

Den Besuch des Museumsdorfes hatten wir bereits mehrmals verschoben: Im letzten Jahr wegen des Moorbrandes - was uns auf eine alternative Tour zum Celler Schloss führte, denn wir konnten unser Wissen über das dänische Königshaus und das Geschlecht der Welfen ergänzen.

 

Genauso wie am Ostermontag, den 21. April 2019, die Anfahrt über Braunschweig zum Mühlenmuseum Gifhorn einige Schwierigkeiten bereitete, war auch die Anfahrt (am 24. Mai 2019) und später am Tag die Rückfahrt vom Museumsdorf nicht ganz einfach, da die Autobahnausfahrt nach Cloppenburg gesperrt war.

 

 

 

                     Biergarten des Dorfkruges

 

Aus großer Freude über das glückliche Ende der schwierigen Anreise (und die idealen Wetterbedingungen) spendierten wir uns erst einmal ein leckeres Mittagessen im Biergarten rustikalen Dorfkrug, der im Zentrum des Museumsdorfes lag.

 

 

 

                     Informationen zur Kirche

 

Das sehr interessante Museumsdorf besteht seit 1936. Im Rahmen des Rundganges lernt man verschiedene Bauernhäuser kennen, die ursprünglich an anderen Plätzen standen. Wie im Mühlenmuseum Gifhorn sind auch hier verschiedene Windmühlen ausgestellt. Die kleine Kirche mit den interessanten Grabsteinen stand ursprünglich in Klein-Escherde im Landkreis Hildesheim -also ganz in der Nähe unseres Wohnortes.

 

 

 

                    Kirche mit Friedhof

 

Da das Museumsdorf 1936 während der Herrschaft der Nationalsozialisten geöffnet wurde, stellte sich dir Frage, ob im Museumsdorf auch NS-Raubgut. zu finden ist. Obwohl sie keinen direkten Hinweis auf nationalsozialistisches Raubgut fand, vermutet die Projektleiterin, Frau Hemken, dass Hausrat von vertriebenen Juden aus den besetzten Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich - auch "Hollandgut" genannt - den Weg ins Museumsdorf fand. "Ich habe hier von 1945 allein 450 Objekte, von denen wir nur die Titelnummer haben und sonst gar nichts wissen", sagte Hemken.  Dies scheint mir eine sehr wichtige Frage, für die noch  Klärungsbedarf besteht. 

 

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

 

 

31. Auf der Insel NEUWERK in der Sommerhitze

 

         Mit der Pferdekutsche zur Insel Neuwerk

 

Von dem Balkon im 4. OG unseres komfortablen Strandhotels Duhnen hatten wir eine ausgezeichnete Sicht auf die Insel Neuwerk..Nach zwei entspannten Tagen im Strandkorb und einer Wanderung zur Kugelbake, die über den Deich in ca. 3 km Entfernung in Richtung Cuxhaven zu erreichen war,  entschlossen wir uns am Dienstag, den 25. Juni 2019, zum Ausflug auf die Insel Neuwerk.

 

                      Schwitzender Kutscher

 

 Obwohl die ganze Zeit vorher bereits ideales Sommerwetter herrschte, empfanden wir die Temperatur von über 31 grd. C (bei Windstille) während des Ausfluges als besonders heiß.   Gegen 11 Uhr starteten wir in Richtung Sahlenburg und suchten die Rettungstation am Strand. Dort fanden wir aber keinen Parkplatz und mußten deshalb auf dem großen Parkplatz in Richtung Wernerwald ausweichen. Die Tageskarte kostete 4 Euro.

 

        Transportanhänger für "Das Alte Fischerhaus" auf Neuwerk

 

Hinter der Rettungsstation befand sich der Sammelplatz für die Pferdekutschen, die uns zur Insel Neuwerk bringen sollten. Dort war auch der Umschlagplatz für die Waren, die z.B. von Edeka angeliefert und auf die Traktoren-Anhänger umgeladen wurden. Diese bewegten sich schneller durch das Watt und wir sind  ihnen teilweise später wieder begegnet.

 

               Durchfahrt eines tiefen Siels

 

Die Abfahrt zur Insel Neuwerk sollte planmäßig um 12 Uhr sein. Ohne weitere Informationen mußten wir auf den offenen Pferdewagen in  der Hitze bis 12 Uhr 30 warten, denn eine größere Gruppe, die einen Platz reserviert hatten, traf verspätet ein. Nun begann die abenteuerliche Wattfahrt durch tiefe Siele und größere Schotterstrecken, die den Pferdewagen zum Schwanken brachten. Nach 1,5 h (gegen 14 Uhr) kamen wir beim "Alten Fischerhaus" (mit einem interessantem Hotel) an. Dort war die Endstation, wo wir für die Überfahrt 50,- Euro (für 2 Personen)  dem Kutscher, Herrn Fock, bezahlten.

 

                Garten des "Alten Fischerhauses"

 

Die Frage nach einer Landkarte von der Insel Neuwerk beantwortete Herr Fock recht lapidar: "Dort im Neuwerker Rundblick!" "Was kostet das Heft?" "Ein Euro!" Und so begaben wir uns zur Bank auf dem Deich (mit dem brüllenden Seehund im Kasten daneben) und genossen den Ausblick über das Watt in Richtung Sahlenburg. Es herrschte Ebbe. Da die Heimfahrt mit der MS Flipper erst um 19 Uhr stattfinden sollte, mußten wir die verbleibenden 5 Stunden überbrücken.

 

 

 

 

  Landkarte der Insel Neuwerk (aus dem "Neuwerker Rundblick")

 

 

 

Politisch liegt die Insel Neuwerk im Stadtteil Hamburg-Neuwerk im Bezirk Hamburg-Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg, deren Stadtgebiet ca. 120 km Luftlinie in Richtung Ostsüdost entfernt liegt. Die Insel umfasst eine Fläche von etwa drei Quadratkilometer. Die Insel Neuwerk wird von etwa 40 Einwohnern bewohnt. Die noch bis in die 1970er Jahre intensiv betriebene Landwirtschaft ist als Einkommensquelle heute praktisch vollständig vom Tourismus verdrängt. Neuwerk wird jährlich in den Sommermonaten von etwa 100.000 Touristen besucht. Neben den bis zu 2000 Tagesgästen gibt es noch etwa 170 Gästebetten, Campingmöglichkeiten, 240 Plätze in Strohlagern und mehrere Schullandheime. Von diesem Gedränge haben wir während unserer Inselwanderung nicht allzuviel bemerkt. Erst vor der Abfahrt des MS Flipper sammelte sich eine größere Gruppe vor der Abfertigung.

 

Trotz unangenehmer Hitze entschieden wir uns, auf dem Deich in Richtung Hafen weiterzwandern. Es befand sich nur ein Werkstattschiff des Bundes im kleinen Hafen. Unser MS Flipper war noch nicht eingetroffen. Nun gingen gingen auf dem Deich entlang wieder inseleinwärts und kamen an der Inselschule vorbei. Dort entdeckten wir auch den Briefkasten mit den besonderen Leerungszeiten.

 

          Leerungszeiten "Gezeitenabhängig"

 

Eigentlich wollten wir im Haus Seeblick nur einen Kaffee trinken. Es hatte aber geschlossen. Etwas weiter - im "Hus achter Diek" - hatte sich eine fröhliche Gesellschaft im Schatten unter den Sonnenschirmen im Garten versammelt. Dort fanden wir auch noch etwas Schatten im Strandkorb. Wir bestellten Sauerfleisch mit Bratkartoffeln, sowie Weizenbier und Apfelschorle.

 

            Jutta im Strandkorb im Garten

 

Das Resultat war enttäuschend. Das Essen schmeckte nicht besonders, die Beilagen passten nicht dazu und der Preis von nahezu 40 Euro war überhöht. Dies bestätigte unsere Verköstigung als Selbstversorger während des einwöchigen Urlaubes. Nur das regelmäßige Frühstück gönnten wir uns im Hotel. Gegen 16 Uhr begaben wir uns aus angenehmen Kühle im Schatten des Strandkorbes in die sommerliche Hitze. Im Schutze des 7 m hohen Deiches wanderten wir zum Hof Fischer und dann über den Mittelweg. Dort bewunderte Jutta die herrlichen Pferde auf der Weide.

 

 

 

                  Der Leuchtturm von Neuwerk

 

Unser Ziel war der mächtige Leuchtturm, der 1310 als Wehrturm fertiggestellt wurde und als Schutz der Elbmündung vor Seeräubern diente. Das Leuchtfeuer auf dem Turm wurde am 23. Dezember 1814 gezündet. Am 10. Februar 2014 wurde das Leuchtfeuer als Seezeichen für die Elbschifffahrt außer Betrieb genommen und wird seither von der Hamburg Port Authority als sog. „privates Feuer“ betrieben. Der Leuchtturm Neuwerk gilt als das älteste Bauwerk Hamburgs, als ältestes Profanbauwerk der gesamten deutschen Küste und ist zudem Hamburgs letztes Festungsgebäude.

 

       "Friedhof der Namenlosen"

 

Interessant waren die jüngeren Gäste, die sich im Bereich des Leuchtturmes zur "Siesta" im Herrengarten auf dem Rasen bequem gemacht hatten. Wir wollten weiter zum "Friedhof der Namenlosen", den wir erst nach einigen Rückfragen fanden. Auf dem "Friedhof der Namenlosen“ wurden früher Leichen bestattet, die von der Flut an Neuwerks Ufer geschwemmt wurden. Er wurde am 22. Juni 1319 durch den Bischof Konrad von Megara und drei weiteren Geistlichen geweiht. Er wurde 1900 umgestaltet. Heute werden aufgefundene Tote auf das Festland überführt und dort beigesetzt.

 

 

 

 

               Waschplatz für die Füsse

 

Wir verweilten noch einige Zeit auf diesem besonderen Friedhof - auch um über die Endlichkeit des Lebens zu meditieren. Willkommen war uns aber auch der in der Nähe "Waschplatz" für die Füsse (Handtücher hatten wir vorsorglich mitgenommen). Als wir den Waschplatz verließen, näherte sich gerade ein ADAC-Hubschrauber, der zum Landeplatz auf der Insel war. Er war offensichtlich gekommen, um einen Kranken auf das Festland zu fliegen.

 

             Krankentransport mit dem Hubschrauber

 

Das Jutta bei der Ankunft in der Toilette des "Alten Fischerhauses" ihre Haarspangen vergessen hatte, hatte sie wenig Hoffnung diese wiederzubekommen. Auf dem Weg zur Anlegestelle des MS Flipper 3,5 h dort wieder vorbei und fand sie noch am selben Platt. In der Zwischenzeit habe ich auf dem Hof eine Wasserstelle mit kaltem Trinkwasser gefunden. Wir füllten unsere großen Wasserflaschen, die ich in meinem Rucksack transportierte.

 

                    MS Flipper auf Neuwerk

 

In der Zwischenzeit interessierten wir uns für die MS Flipper, die bereits eingetroffen war und an der Pier wartete. Es erforderte noch einige Geduld, bis an Bord durften. Die Fahrt kostete nach Cuxhaven 44,- Euro für 2 Personen und dauerte 1,5 h. Ab Bord löste ich dann noch die Busfahrkarte (5,20 Euro für 2 Personen) von Cuxhaven bis zum Parkplatz in Sahlenburg-Strand. Als wir gegen 22 Uhr in unserem Strandhotel eingetroffen waren, freuten wir uns über diese Abenteuer-Tour, die uns wegen der Hitze körperlich ganz schön gefordert hat. Wir fühlten uns immer noch fit.

 

              Klaus der Seeräuber in Cuxhaven

         

Am darauffolgenden Tag war noch einmal Strandtag und am Donnerstagvormittag führen wir mit unserem Auto nach Cuxhaven zur "Alten Liebe". Die "Alte Liebe" ist eine hölzerne Aussichtsplattform, die seit 1733 besteht. Von dort kann kann man die vorbeifahrenden Schiffe beobachten. Der Schiffsmeldedienst informiert über eine Lautsprecheranlage die interessierten Besucher. Auf dem Weg zum Aussichtspunkt kamen wir am MS Flipper vorbei, das uns von der Insel Neuwerk nach Cuxhaven gebracht hat. In der Ferne war auch die Kugelbake zu erkennen.

 

 

 

                  Sonnenaufgang am Strand von Duhnen

 

Mit diesem wunderschönen Urlaub (22. bis 29. Juni 2019) haben wir uns bewiesen, dass es in unserer Heimat viele interessante Plätze gibt, wo es sich lohnt, Urlaub zu  machen. Bei den zahlreichen Flugreisen ins Ausland haben wir uns immer mehr über die Abwicklung und die Preise geärgert. Jetzt sind wir davon unabhängig, können Kosten sparen und sind innerhalb von 3 h mit unserem Auto am Ferienort (im Falle Duhnen-Cuxhaven.

 

Literatur:

Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN 

 

 

32. Ein schönes Wochenende an der MOSEL

 

                    Unterwegs auf der MOSEL

 

 Die Fahrt von Hildesheim nach Cochem gestaltete sich am Mittwoch, den 31. Juli 2019, etwas schwierig, da wir auf dem Weg nach Westen auf mehrere Autobahnen und Bundesstrassen wechseln mußten, um zum Ziel zu gelangen. Für die Entfernung von ca. 420 km benötigten wir fast 6 Stunden. Auf der Rückfahrt (am 5. August 2019) kamen wir mit einer Stunde weniger aus.

 

 

 

                     Pension Eckerskorn

 

Unsere Pension Eckerskorn war relativ leicht zu finden, denn sie lag am Bergweg, der links nach der Überquerung der Skagerakbrücke (welch ein martialischer Name!) abgeht. Da wir einen Teil unserer Ausflüge mit der Bahn und dem Schiff unternehmen wollten, mussten wir jeweils einen Fußmarsch von ca. 1,2 km (auf die andere Moselseite) bis zum Bahnhof  und etwas weniger zum Schiffsanlager einplanen. Dies fanden wir in Ordnung, denn unterwegs konnten wir am Morgen bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein den herrlichen Ausblick über die Mosel genießen und fotografieren.

 

                             Burg Eltz

 

 

Für unseren ersten Ausflug zur Burg  Eltz benutzten wir allerdings unser Auto. Und das war sicherlich sinnvoll, denn der Weg dorthin gestaltete sich als besonders schwierig. Erst beim dritten Hinweisschild (von Cochem kommend) in Moselkern war der richtige Abzweig zur Burg Eltz. Allerdings führte dort das Schild zu einem Parkplatz mit einem 45-minütigen Wanderweg zur Burg. Wir fuhren den längeren Weg über Münstermeifeld und Wierschern und landeten auf einem Parkplatz, der ganz in der Nähe der Burg lag und auch eine Shuttlebus-Verbindung hatte.

 

               In der Schatzkammer

 

Die Burg Eltz liegt in einem Seitental der Mosel und wurde niemals zerstört. Die Burg diente der Absicherung des Handelsweges zwischen dem fruchtbaren Maifeld der Eifel und der Verkehrsader Mosel. Im Eintrittspreis enthalten ist eine interessante Führung (ohne Fotografiererlaubnis). In der Schatzkammer (ebenfalls im Eintrittspreis enthalten) sind Fotos erlaubt. Es war eine sehr interessante Zeitreise ins Mittelalter. Wir haben zwei kleine Videos zusammengeatellt:

Burg Eltz I

Burg Eltz II

 

                  Schiffsanleger in Cochem

 

 Der kommende Tag (Freitag, der 2. August 2019) sollte ebenfalls wieder spannend  werden, denn für diesen Tag war ein Schiffsausflug von Cochem nach Koblenz geplant, der über 4 Stunden dauern sollte. Wir fanden einen schönen, überdachten Sitzplatz auf dem hinteren Oberdeck. Dies war sehr sinnvoll, denn zwischendurch gab es kurze Regenschauer und zahlreiche Fahrgäste, die keine Regenschirme dabeihatten, vertrieb es dann ins Innere des Schiffes.

 

 

                        Burg Bischofstein

 

 

Wir fuhren gemütlich moselabwärts und kamen an den Orten vorbei, die wir bereits auf dem Weg zur Burg Eltz kennengelernt hatten, wie z.B. den interessanten Ort Moselkern mit dem Abzweig zur Burg Eltz.. Interessant wurde die Moselfahrt beim Auftauchen der Burg Bischofstein- Die Burg Bischofstein war eine sehr gute Orientierung. Der weiße Ring am Turm demonstriert die Höhe, die die Schiffe auf dem Weg nach Trier über die zahlreichen Schleusen noch zurücklegen müssen.

 

                   Das Weindorf Alken

 

 

Auf dem Weg nach Koblenz passierten wir auch drei Schleusen, die eine längere Wartezeit bedeuteten. Wir kamen an typischen Weindörfern vorbei und es gelang, die 60er und 70er Jahre wieder aufleben zulassen. Damals reiste man noch nicht ins Ausland, sondern verbrachte die Ferien z.B. an der Mosel. Von diesem Flair ist auch heute noch einiges zu spüren. Deshalb besuchen wir nun sehr bewußt die zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die Deutschland zu bieten hat und die man auch mit der Bahn und dem Bus erreichen kann. Langsam näherten wir uns Koblenz und unserer Schiffsanlegestelle am "Deutschen Eck".Von der Moselfahrt gibt es sechs kleine Videos:

Moselfahrt I

Moselfahrt II

Moselfahrt III

Moselfahrt IV 

Moselfahrt V

Moselfahrt VI

 

 

 

                  Am "Deutschen Eck" in Koblenz

 

Diese Moselfahrt war für uns immer noch so spannend wie zur Zeit unserer Eltern, als diese die nähere Umgebung in Deutschland eroberten und sich an den Schönheiten unserer Heimat erfreuten. Wir entschieden uns aber, mit der Bahn von Koblenz nach Cochem zurückzufahren. Vom Schiff gingen wir zum "Deutschen Eck" und waren von der Monumentalität des Denkmals Wilhelm I. einerseits überrascht und beeindruckt. Dieser Abschnitt der Geschichte mit der Eroberung Frankreichs (1871) darf nach all diesen Diskussionen doch nur noch befremdlich betrachtet werden. Und Nationalstolz scheint für uns Deutsche doch wohl megaout! Ich bin da anderer Meinung.

 

                      Wilhelm I. am "Deutschn Eck"

 

 

Die Talstation der Seilbahn befand sich ganz in der Nähe des "Deutschen Ecks". Mit dem Kombiticket konnten wir die Seilbahn benutzen und die Festung Ehrenbreitstein besichtigen.  Alleine wegen der herrlichen Aussicht über den Rhein war der Besuch der Festung empfehlenswert. Es ist schon eine imposante Festung über dem Rhein, die gottseidank ausgedient hat. Es lohnt sich aber die Besichtigung, um zu erkennen, welcher Aufwand getrieben wurde, um den potentiellen Feind abzuwehren.

 

              Die Festung Ehrenbreistein

 

Unser Besuch der Festung Ehrenbreitsein fand bei heißem Sommerwetter (bei Temperaturen über 30 grd.) statt und wir konnten die Hitze in der Höhe besonders gut verspüren. Nach der Talfahrt mit der Seilbahn war der Fußweg zum Bahnhof (über 2,5 km) am schattigen Rheinufer entlang fast eine Erholung. Kurz nach der Pfaffenhofer Brücke, die noch unter Regierungszeit Wilhelms I. gebaut wurde, erreichten wir über die Janu-Zick-Str. den Koblenzer Hauptbahnhof. 

 

 

 

 

                    Am Rheinufer in Koblenz

 

Am Hauptbahnhof in Koblenz klappte die Organisation der Rückfahrt nach Cochem ausgezeichnet. Wir kauften auch bereits die Tickets für die Bahnfahrt am kommenden Samstag (3. August 2019). Wir hätten auch mit dem Auto nach Trier (ca. 80 km) fahren können. Aber dann benötigen wir erst einen Parkplatz in Trier. Und so bestätigte sich, dass die Bahnfahrt sehr viel entspannter war. Und das "Rheinland-Pfalz-Ticket" kostete nur 32 Euro für 2 Personen. Gegen 17 Uhr kamen wir mit der Bahn in Cochem an. Nun mußten wir nur noch über die Brücke und den Bergweg erklimmen, um zur Pension zu gelangen. Der "heiße" Tag steckte nun den Knochen und trotzdem freuten wir uns auf Trier.

 

 

 

                    Romantik-Hotel THUL

 

Noch einige Ausführungen zur Verpflegung: Wir haben uns bei unseren Reisen in Deutschland angewöhnt, uns teilweise selbst zu versorgen. Dazu kauften wir in Cochem bei REWE und ALDI ein, die auf derselben Moselseite beim Freizeitzentrum lagen. Auszeichnet zu Abend gegessen haben wir zweimal auf der Terrasse des Romantik-Hotels THUL, das ganz in der Nähe unserer Pension lag. 

 

 

 

Die Porta Nigra zu Trier

 

Am Samstagmorgen marschierten wir bei angenehmen Temperaturen zum Bahnhof von Cochem. Die Fahrt mit der Bahn dauerte eine Stunde und wir waren gegen 11 Uhr 30 in Trier. Die erste Station unserer Besichtigungstour war die Porta Nigra, die vom Hauptbahnhof über die Theodor-Heuss-Allee sehr leicht zu erreichen war. Die römische Porta Nigra wurde um 180 n. Chr. gerbaut und war der nördliche Zugang zum Stadtkern der römischen Gründung Augusta Treverorum. Sie besteht aus Sandstein, der im Laufe der Zeit dunkel verwittert ist. Von der Porta Nigra gelangt man durch die Fußgängerzone zum Hauptmarkt mit dem Marktbrunnen. Dort finden sich zahlreiche historische Gebäude, wie das Rote Rathaus und St. Gangolf.

 

                      Die Ruinen der Kaiserthermen

 

Dann wanderten wir weiter in südlicher Richtung bis zum Karl-Marx-Geburtshaus, das wir allerdings nicht besichtigten. Unterwegs dorthin entstanden schöne Aufnahmen. Nach einer kurzen Pause beim Tiermarkt mit einem Döner als Verköstigung  zog es uns zu den Kaiserthermen. Vorhanden ist die Ruine eines Römischen Bades, das unter Kaiser Konstantin um 300 begonnen wurde. Es fand aber niemals die ursprüngliche Nutzanwendung. Im Mittelalter gehörte es zur Stadtbefestigung. Die unterirdischen Bedienungsgange können inspiziert werden.

 

               Dom mit Liefrauenkirche

 

Die letzte Station unserer Stadtwanderung war der Dom zu Trier mit der Liebfrauenkirche.Der Dom St. Peter bildet mit der Liebfrauenkirche eine Doppelkirche und ist aus einer frühkirchlichen Anlage hervorgegangen. Die Kirche ist mehrmals niedergebrannt und wurde anschließend wieder aufgebaut. Der südwestliche Turm wurde Anfang des 16. Jahrhunderts erhöht, um die Kirche St. Gandolf am Hauptmarkt zu übertreffen. Unterwegs kamen wir am Kurfürstlichen Palais mit dem Palastgarten vorbei. 

 

                  Die Burg Cochem

 

Am Sonntag, den 4. August 2019, gönnten uns die Ruhe vor der Rückreise am Montag und ich nutzte die Gelegenheit, im günstigen Morgenlicht Aufnahmen von der Umgebung um unsere Pension Eckerskorn zu machen. Dabei kam ich auch an der 14-Nothelfer-Kapelle vorbei. Die Tür war offen und ich nutzte die Gelegenheit, im Innenraum zu fotografieren.


Interessant finde ich das Album mit dem Titel "Reise nach Rheinland-Pfalz"das Google von allen Ausflügen an der Mosel zusammengestellt hat. Auch bei Google Maps haben sich über der Zeit folgende Beiträge angesammelt (Stand: 28.08.2019):

 

 

Rezensionen:         629

Fotos:               17.900

Fotoclicks:  37.429.554


Da wir noch zahlreiche Reisen geplant haben, wie z.B. demnächst an den Worthersee in Österreich, kommen sicherlich noch einige Beiträge dazu.

 

Literatur:

Unterwegs mit dem AUITO

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.12.2019

Alle Rechte vorbehalten

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