So ziehen sie dahin
Betrachten aufmerksam den Nebenmanne
Lauern hinter Türen, Fenstern
Und horchen nach dem Wort
Dem nur der Wind
Und der Verstand dazwischen kommt
So ziehen sie dahin
Schnüffeln nach verdächt'gen Spuren
Haben das Böse im Visier
Und Beläge auf den Zungen
Es ist dies ihre Pflicht zugrund' zu richten
Was das Vaterland errungen
So ziehen sie dahin
Niemals sicher ob des Morgen Seins
Ist ein Satz noch aussprechbar
Ja droht gar's große Raufen
Läßt sich's feiern mit den Freunden
Oder muß heut' wer ersaufen
So ziehen sie dahin
Mit Wut im Bauch, lautem Gejohl'
Der Führer, der ward ausgetauscht
Und mit ihm die Trompete
Doch bleibt alles, wie's vorher war
Die Köpfe voll mit Knete
Ihre Taten bestimmen das Vorgehen
Sie diktieren den nächsten Schritt
Mein Handeln wird von Nutzen sein
Besitz' die Gabe und das Geschick
Des Koffers Inhalt als sich'res Wundermittel
Meines Feldzugs süße Melodie
Ich mag sie mir schon vorstell'n jetzt
Mit Hunger, Liebe - Infanterie
Was ist denn auch ein Kunstwerk wert
Das nie gezeigt und nie begehrt
Das keine Emotionen weckt
Sich nur von Schwärze und von Luft ernährt
Drum sei mein Wunder für die Welt
Entfach das Feuer - Blut und Tränen
Setz' ich mich in Bewegung heut'
Die Pest sich in Gefahr wird wähnen
Befrei' dies Land von jener Brut
Die von Mord und Schändung sangen
Als Garant für uns'ren Kontinent
Werf' ich ihr Büchlein in die Flammen
Und nun öffne ich den Koffer
Seht gut zu, liebe Gemeinde
Hab' Millionen Rückfahrkarten
Und ein Pausenbrot für uns're Feinde
Ich rette, wenn Belohnung mir versprochen
Ich rette Menschen, Tiere, die Natur
Ich rette selbst den größten Dieb beim Wellenreiten
Will nur nicht alleine sein in meinem Flur
Ich rette sie vor Tod und Teufel
Ich rette sie vor Politik
Ich rette sie vor'm Niedergang
Und verlange nur das Eine, keinerlei Kritik
Das Meer, es ist so tief und rau
Ich wünschte, sie lebten ohne Ketten
Doch wenn sie nun Delphine wär'n
Wen sollte ich dann retten
Wie wild sie sind
Wie stur und dumm
Wie treu diesem Systeme dienend
Das Vergnügen, sich auszeichnen zu lassen
Mit all den Orden und Verdienstmedaillen
Sie machen Laune
Betör'n die Sinne für die Blinden
Ach was für feine Leut' sie sind
So wunderbar und rein
So gut, so menschlich
So chic und schön und wohlgenährt
Mit der Gabe des Empfindens
Empathisch, wo's von Nöten ist
Und christlich, wenn's behilflich
Nun ist bald wieder Weihnachten
Doch ist es Weihnachten genug
Dass Ihr auch helfet denen, für die Ihr keinen Umschlage bekommt oder zärtliche Streicheleien?
Diese Menschen haben keine Zeit für Urlaubsfotos
Auch nicht für Eure Witze, Fake News, dummen Geschichten
Sie reiten nicht herum auf ihren Krankheiten
Diagnosen, auf die Ihr Stolz seid noch
Ihr Wahnsinnigen, Ihr denkt etwas besonderes zu sein
Verwechselt Mitleid mit Bewunderung
Nichts seid Ihr, nur kleine Häufchen
Unehrliche und charakterlose Kreaturen
Eure Körper, sie leben
Aber geistig seid Ihr niemals auf die Welt gekommen
Mit Euch armseligen, entwicklungswiderstehenden Köpfen
Darf sich jemand wie ich es bin um keinen Preis der Welt abgeben
Und behauptet auch nur einer von Euch Läusen
Mich einen Freund zu nennen
So ist er entweder ein ekelhafter Lügner
Oder ein überdurchschnittlich beschränkter Zeitgenosse
Dem die Gummizelle besser bekommt
Als auch nur eine einzige Minute meiner Freiheit
Ich seh' den Riesen langsam sinken
Nur noch wenige, die schreien und winken
Spür' das Wasser unter mir
Ist wie ein räuberisches Tier
Mein kleines Boot zwar wankt und schlägt
Ich hoff', daß alles gut ausgeht
Seh' hinauf, nach oben zu den Sternen
Grüble übers hundertfach Verderben
Die armen Teufel drüben sich die Westen teil'n
Während ich hier wieg und schunkle, ganz allein
Zittere vor Angst und Kälte
Denk' jetzt nicht an ihre Schelte
Verdränge das Szenarium
Bin gefangen, ist mein eigenes Aquarium
Hab doch nicht die Pflicht verletzt
Bin nur dem Leben hinterhergehetzt
Wenn's Glück mir wohlgesonnen,
wird die Fahrt mir auch bekommen
Bringt mich sicher durch die Nacht
Und der Mond über mir wacht
Ich bedaure nur das Eine,
daß ein niemand für mich weine
Oh, Ihr weisen Theaterleut'
Was wär'n die Altenburger ohne Euch
Was wär'n sie ohne Bühnenspiel
Was täten sie, wenn ihnen nur das Kartenspiel noch bliebe
Und die staubigen Straßen zum Spazierengehen
Droht doch nicht damit, davonzulaufen
Nein, geht ganz einfach, geht!
Erspart den Menschen Eure Aufgeschlossenheit
Eure kulturpolitischen Dialoge der Lüge
Dies Städtchen braucht Euch nicht
Bedarf keines plastischen Theaters
Keines quotisierten Hauptmanns in gebrochen Deutsch
Keiner Presse, die nach Rassismus giert
Um sich genüßlich davon zu ernähren
So nehmt dann Euer Fertiggericht
welches Ihr erhitzt habt
Und verschwindet!
Laßt Euch nicht mehr sehen!
Die Altenburger sind ihre eigenen Stadtschreiber
Werden selbst die Kunst wieder beleben
Das Ende ist mir reich an Wundern
Kann nicht zweifeln an seinem Sinn
Wohl an dem Leben aber
Das ihm voraugeschickt
Bestimmt des Wimmerns hohen Klang
Den Grad des kleinsten Wesens
Das sich windet, reibt, vor Schmerzen schreit
Und nicht vergißt, was einst geschehen ist
Halt mich, stoß mich, wehr mich ab
Genüge meinen Flausen
Hab's lang genug ertragen müssen
War erstaunt über mein rauhes Land
Der Tödlichkeit seiner Gezeiten
Liebte, haßte diese Welt
Verprellte jeden Frieden
Um hier zu stehen nun
Seht her!
Im Regen und im Wind
Der zum Orkan sich steigert
Der musiziert
Der Noten liest
Und rasend über Berge weht
So gestehe ich der Freiheit
Was ich tun will noch
Werf's weg, das kleine Pflänzchen
Hab' keine Angst vor seinem Gift
Genieße diese frische Luft
Und setz' noch einen weit'ren Schritt
Ein Denkmal für die Hauptstadt
Ein Bauwerk finst'rer Einigkeit
An Geld und Steinen es plötzlich nicht mangelt
Auf daß das Teufelsvolk zur Wahl bereit
Wie könnt' ich sie beleidigen
Ist die Wahrheit, die ich sprech'
Beugten sich der Feigheit und der Unmoral
Und jetzt werden sie auch noch frech
Die Welt wär' besser dran
Gäb' es sie nur in Geschichten
Würd' der Erzähler seine Feder tränken
Über's Triebtätervolk berichten
Dieses Land zu zerhacken
Es in Stücke zu zerreißen
Mit Würde und nach eig'nem Plan
Feg' ich hinweg übers flache Land
Und übers Hochgebirge
Hinterlasse nur Ruinen, Fetzen, stinkende Leichen
Laß die Aasfresser sich vergehen am deutschen Überbleibsel
Und ihren Hinterlassenschaften
Es ist dies ihr Jahrhundert letzter Schrei
Eines wohlgerechten Schlachtens
Das Abstellen der Organe
Mit dem Schalter für die Not
Kein Maul soll jemals noch erklingen lassen einen Ton
Kein Finger mehr ein Instrument
Herrscher, Volk, Theaterleute
Dies Vieh mit seinen Lügen
Ich ergreife es beim Schopfe
Und ich schneid' so lang es braucht und dauert
Um zu trennen, was getrennt gehört
Schluß mit dem ewigen Gemurmel der Studenten
Ihrem Herumlungern in Cafés und Szenebars
Wartend auf den nächsten Drink
Und weit'ren Fremdbesteubern
Ihrer Dringlichkeit, genommen
Doch ohne dabei angerührt zu werden
So tret' ich mit dem Stiefel
Tret' schwer auf ihre Hinterköpfe
Drück' sie, die süßen Gesichtchen
Ach herrje
Mit all meiner ganzen Kraft hinein
In ihre kleinen braunen Häuflein
Und ich erfreu mich meines Muts
Und meines eig'nen Lebens
Meiner Fahne der Freiheit
Die wehen wird über dem ganzen Land
Die Freiheit durch das zerschlagene Ungetüm
Eines Monstrums, das sich da Volk und Jugend nennt
Danke, Herr Minister
Die Spannung, sie war mächtig
Sind seit Langem unser Mann der Hoffnung
Ihre Kontrahenten stur und lästig
Seien Sie nun unser Präsident!
Die Erwartungen sind übermenschlich groß
Als Schwätzer, Demokrat und Geisterfahrer
Zogen Sie dies eine Los
Muß Ihnen doch nicht peinlich sein
Ist faszinierend und geschäftig
Sind nicht bekannt als weiser Volkesmann
Und als Redner stets verdächtig
Doch stünden Sie dem Volk zur Wahl
Dessen Urteilskraft Sie narrten
Wären Sie nicht, wo Sie sind
Und Sie müßten nicht drauf warten
Danke, nochmals danke
Und viel Glück im Hohen Amt
Sie sind zu jeder Zeit der falsche Mann
Behalten Sie die Oberhand
Deutsche Kinder sind die Pest
Ihre Mütter nichts als Ratten
Vater sein macht lebensmüde
Schau'n mit Neid auf ihre Schatten
Will sie untergehen seh'n
Will dies Land nur noch vergessen
Streb' das höchste Glück noch an
Kann ihr Fieber deutlich messen
Verdrängen Sünden, Scham und Leiden
Beschwör'n den Frieden mit dem Schwert
Um zu verkünden, wie der Deutsche weine
Und daß er keinen Euro wert
Belebte Straßen, blauer Himmel, Sonnenschein
Sie küren den täglichen Gewinner
Die Auszeichnung bezirzt die wack'ren Helden
Man behängt sie wie die Rinder
Zerzaustes Haar und Nasenring
Ein vorbestimmtes Leben führ'n
Den Undankbaren Schutz gewähr'n
Ihr könnt mich nicht zu Tränen rühr'n
Der schmale Grad verlangt die Wachsamkeit
Wie leicht man wechseln kann die Seite
Ist abhanden je die Anerkennung,
sucht der Zeitgenosse schnell das Weite
Unbekümmert lebt der populäre Clown
Muß nicht mal etwas dafür tun
Beruft sich auf Gesetzesdiebe
Auf das vernachlässigte Huhn
Doch wird er hungrig dann auf's Federvieh,
wenngleich die Obhut noch Bestand,
schlägt er ihm das Köpfchen ab,
läßt es liegen dort am Straßenrand
Halt dich fest, mein kleines Mädchen
Doch halt dich nicht an mir
Hab was übrig für den Menschen
Nicht für ein tollwütiges Tier
Taube Menschen
Ohne Augen und Gesichter
Strenge Landschaften
Vom Blut verwischte Lichter
Düst're Häuser
Die wie Gummi biegen
Gefror'ne Seelen
Sich im Glücke wiegen
Jagd und Fraß nun jetzt
Vor'm Abendrot
Daß es auch knallt danach
Die Prise Schrot
Ein Schnaps noch kein Besäufnis
Ein Opfer noch kein Krieg
Ein Mensch noch lange nicht die Menschheit
Ein Mörder wie es ihm beliebt
Kalt ist mir, so schrecklich kalt
Nur Dunkelheit, die mich umgibt
Kann die Glieder nicht bewegen
Nicht ertasten mein Gesicht
Die Panik übernimmt
Versuch' mich zu befrei'n
Bin gefangen in meiner Endlichkeit
Nützt mir kein Heulen und kein Schreien
Hör' Türen schlagen wie aus der Ferne
Metallisch dringt es an mein Ohr
Hallen wider ihre Töne
Ziehen einsam durch den Flur
Mein Herz, es schlägt doch wie von Sinnen
Könnt ihr es nicht hören
Ach, ließet ihr nur Licht herein
Es würde euch betören
Süchtig nach Konfrontation
Den Schein zu wahren, es gut zu mein'
Ein guter Mensch, der Menschen hilft
Allein sein Fehler ist es, blind zu sein
Die Leichtigkeit, den Hals zu drehen
Das Böse zu besiegen
Vergangenes ins Jetzt zu tragen
Um des reinen Krieges wegen
Er muß nur hassen seine Vorfahren,
will er sein Heimatland noch lieben
Die eigene Persönlichkeit erheben
Der Weltgemeinschaft kondolieren
Und fühlt er sich bemüßigt, hinzuweisen,
was uns gut tut, was uns nützt,
dann droht er mit der Waffe,
sagt: So bist auch du vor Einflüssen geschützt
Funktioniert so, seine Politik
Die Wahl des Führers, ein Gläschen Wein
Das Kampflied angestimmt mit Protz
Dann läßt auch er die Andern s e i n
Doch warte nur, du wirst schon sehen,
die Zeit des Jammerns ist ganz nah
Der Januskopf weist dir den Weg
Und du fragst nur: Ist das denn wahr?"
Verlaß' das Feld, du Unheilbringer
Die Schlacht, sie ist verloren
Hast es anders nicht gewollt
Den Untergang beschworen
Sind sie Freunde oder Feinde
Als ob es eine Rolle spielt
Legen sich nicht an die Leine
Sind zu sehr vereint im Trieb
Mögen sie auch and're Namen tragen
ist's doch gemeinschaftliche Völlerei
Die Jagd auf wilde Hühner bleibt
ihre politische Hexerei
Merkel, Maas und Gabriel
Dazu die Grünen und das rote Nest
Die Hunde markieren ihr Revier
Und sie beißen sich dran fest
Das Krebsgeschwür zieht Nachwuchs hoch
Bildet immer neue Metastasen
Nennen sich Studenten, gefräßige Verräter
Stecken in jedes Häufchen ihre langen Nasen
Zur Pilgerfahrt gehts da entlang
Ins Heilige Land des Teufels
Mit Zorn zum Platz der Republik
Zum Schützenfest, entgegen seiner Fäulnis
Würd' niemals meinen Stand aufgeben
Würd' keinen Handschlag je erwidern
Werd' in Acht mich nehmen vor'm deutschen Schwein
Mit den Hundesöhnen mich nicht verbrüdern
Tragen ihre Köpfe nur zum Schein
Daß man sie als Mensch verwechsle
Graben Löcher, werfen's Leben rein
Verscherbeln Freiheit, Schund und Schätze
Das Faselwerk als Kunst getarnt
Dem Krankheitsgrade ähnlich
Im Dialog um ihretwillen
Mit Mistelzweig und Fähnrich
Trägt Früchte, des Deutschen liebstes Pflänzchen
Wissen nicht, was sie da tun
Haben die Waffen abgelegt und sprechen wie von Gottes Gnaden,
doch sie denken wie ein Huhn
Das ist die Welt, die vor uns liegt
Als Unterdrückung, so, wie es gefällt
Panzer roll'n nur noch durchs Feindesland
Als Norm, die köstlich unterhält
Nicht ein Buch nennt er sein Eigen
Liest des Staates Märchen für Ideologen
Demonstriert nach Anweisung und Lust und Pegel
Hebt sich schlau ins Blaue rein und blättert in den Noten
Kontaktiert für's Debattieren nur
die Stummen und die Tauben
Zeigt sein Schauspiel aus dem Klassenzimmer
Muß für's eig'ne Ansehen dran glauben
Doch kommt ein Denker just daher
gefriert der Schwall ihm ein, gerät ins Schwitzen
Da stellt er rasch das Smartphone an
Im Zweifel geht es auch mit Witzen
Er ringt und sucht den großen Wurf
Will den Böhmermannschen Schlag benutzen
Schaut grinsend in den Spiegel rein
Doch kann ihn nicht noch mehr beschmutzen
Er ist Schüler, ist Student, ein Schikaneur, auf wilder Droge
Beschränkt, der kleine Strolch
In seinem Körper aber steckt ganz tief und fest
die Lehre von dem Moloch und des Staates langer Dolch
Von sieben Uhr bis Mitternacht
Zwölf Jahre sind genug
So lang und stur und ohne Halt
Der einz'ge Platz nur für den Hut
Nein, hab nie geheult
und nicht vergessen, was mal war
Hab mir die Zeit vertrieben mit Wagner, Strauss und Jean Sibelius
Gelauscht dem ganzen Repertoire
Doch meine Partner waren treue Wesen
Ließ sie Rennen für mich laufen, wirklich tough
Verlor ich mich in wüsten Träumen
gingen sie auf Wanderschaft
Bei Tagesanbruch schleicht sich nun,
ich will es wagen und erzählen,
der alte Friedrich durch den Flur
Muß sich auch nicht mehr lang quälen
Weshalb mir der Gedanke kommt,
ich könnt's nicht besser haben
Es bleibt, was bleiben soll, auch dann,
wenn's Übrige nichts sind als Schaben
Die Welt begnügt sich schon mit Ungeziefer
Erblüht mit jedem Tag aufs Neue
Was bringts, dagegen anzukämpfen,
die Dummheit ersetzt nach Plan die Reue
Verdutzt schaut nun das Volk sich an
Der Extremismus weder heult und wankt
Doch vorbei ist's bald mit grün und bunt
Mit Folter, Mord, Gedankenraub
Es hat freilich gelangt
Doch rastet nicht zu lang am Feuer
Es gibt noch viel zu tun
Dekonstruiert eilends des Teufels Heim
Und ruft den Hund zur Jagd
Aufs allerletzte Huhn
Der Erfolg, er wird die Krönung sein
schafft ihn herbei, den süßen Wein
Und stellt sie aus, Eure Gefangenen
Der Rathausplatz so kurz vor 12, ich sag es euch,
der schönste Sonnenschein
Es zieht mich in die Berge
Nur für einen Tag
Verlier' fast das Bewußtsein
Es hat an mir genagt
Wo ist er denn, mein Freund
Na wunderbar, da kommt er schon
Begrüßt mich herzlich, brüderlich
Ich sag, nun gib mir meinen Lohn
Doch er will weiter wandern geh'n
Mir näher bringen die Natur
Hab genug von diesem Joch
Und schalte nun auf stur
Ist das alles, was du tun willst
Du wirst ja nicht mal rot
Doch er lacht mich nur aus
Und so stoß' ich ihn vom Berg und er ist tot
Ausgemergelt, fröstelnd,
spät am Abend komm ich heim
Das Licht gedämpft, das Feuer brennt
hälftige mir mit Karl den Wein
Ein langer Tag liegt hinter mir
Hab' Farben vor den Augen
und Gerüche, die ich kenn'
Der Körper blutig, geschunden
Kann's nur so benenn'
Rot, Grün, Schwarz, Gelb, Blau
Ich hörte sie laut schreien
Sah den Todesbringer näherkommen
Roch den Wahnsinn auf den Weiden
Sein Klopfen war ein Hammerschlag
Nicht weit, der tapf're Haufen
Du kannst den Himmel seh'n, den Frieden
Oder willst du dich besaufen?
Dies Land, sag ich, ein schändliches
Man kann's einfach nicht lieben
All die Weiber, Wissenschaftler und Propheten
Ich werd' sie strafen alle mit tobenden Hieben
Und jenen nun bekam ich heut',
diesen einen aus der Meute
Laß ja nichts davon übrig, Karl,
und dann zurück in deine Scheune
Pauken, Hörner, Kontrabässe
Hört Ihr's nicht, Ihr faulen Säcke!“
Gebt dem Frühlingstrunk'nen Geld und Ehre
Daß er nicht mit Euch verkehre
*
„Die Sonne, sie gibt sich kleinlaut noch
Der Mond noch nicht verklungen
Draußen schimmert's leicht im Walde
Mein Spiegelbild wird bald verstummen
Nun bleib doch hier! Erzähl's mir jetzt
Solang' ich's Glas noch nicht abgesetzt
*
Im Traum sind wir erhaben.
Tauschen Last gegen Kalkül
Kämpfen gegen Launen
Böse Mächte, Sex und Tod
Um des eig'nen Willen's Müh'
Auch wenn ich nichts vermachen werd',
weil ich nichts von ihnen halte,
ist's doch ein Publikum, das mich e r r e g t,
und listig werf' ich auf sie Steine
Das Schlimmste am Sterben ist doch
stellen wir entscheidend unsere Atmung ein
zuallererst die Sprache zu verlieren
und lange danach erst unser Leben
Ist der Wahn erst die Kontrolle
Mit Tausend Talern leicht bepackt
Hol das Nähzeug aus dem Kasten
Gönn dir Ruhe,
denk' abstrakt
Besuch die Welt, sei kreativ
Das ist die Kunst, du hast gewählt!
Dein Versteck, es sei des Finders Lohn
Wenn nur das Wort noch seinen Sinn behält
Im Morgengrauen treff ich ein
Seh vom Hügel aus mein Städtchen
War lange nicht mehr hier, konnt's nicht vergessen
Wollt's selbst noch einmal seh'n
Doch die Menschen zählen leise Schäfchen
Die Laternen leuchten blass ins Häuschen
Tiefer Nebel über'm Pflaster
Nur ein Schuß, ein Schrei, ein schwerer Hieb
So reich' mir eine Karte jetzt
Und besiegele mein Laster
Das leise Wimmern eines Hundes
Es kommt von unten aus der Schenke
Der Lauf, er glänzt durchs Dielenholz
Freßt meinen Staub, Ihr Brüder
Bevor ichs mir verdenke
Als sie an die Tür klopft, kurz nach Acht,
sind ihre Tränen ertrunken im Regen
Ein Mann öffnet ihr und bittet sie herein
Spricht laut den Preis der Heilung aus
Und leis' das Textchen von den Gräben
Sie sitzt in einem fensterlosen Raum
Vor sich eine Liste voll mit Pflichten
Spricht mit Fotos, Geistern, Elefanten
Schreibt lange Briefe an den Weisen Herrn
Und all die seltsamen Geschichten
Sie glaubt, sie könne ihn überlisten,
er habe doch keinen Schimmer
Ruft ihn herbei und sagt:
Mehr Sonnenschein und ein Gesicht
Und nicht mehr dieses Zimmer
Doch sie sieht den Teufel, der ihr nachstellt
Ein Gläschen Sekt auf diese Welt
Ein zögerliches Wörtchen noch und ein:
Dann soll er mich doch holen
Wenn auch der Wahrheit letztes Wort entstellt
Strophe 1
In den Tiefen seiner Seele brennt das Feuer
Die Flammen lodern wild und roh
Doch die Vögel singen fröhlich Lieder
Im Lebenstaumel sind sie
Irgendwo
Der Detektiv aber kann sie nicht hören
Er ist gefangen in sich selbst
Ist auf der Suche nach nur einem Menschen
Mit dem Foto in der Hand
Und dem Revolver in der Rechten
Refrain
Sie ist wie ein weißer Schmetterling
Herumfliegend von Mann zu Mann
Sie ist wie die Schlange unter den Steinen
Die dich ergreifen kann
Sie ist die Frau mit den sechs Namen
Das Mißvergnügen, es steht ihr gut
Sie ist die Kälte des Dezembers
Sie steht im Sternzeichen der Wut
Ein Schlag auf den Kopf
Was ist schon dabei?
Ein Messer im Rücken
Ist einerlei!
Sie ißt Birnen, liest Shakespeare und ist kultiviert
Sie raucht Lucky's, trinkt Cocktails
Er will sie niemals mehr verlier'n
Strophe 2
Stiller Zigarettenqualm ist sein Begleiter
Der Detektiv ist einsam, doch fasziniert
Von ihren stechend blauen Augen
Der Illusion, die ihn verführt
Reist durch die Welt, so traurig, losgelöst
Streut Hamlets Spuren achtlos aus
Summt „La Paloma“ leis' nach dem Delikte
Und ihr Beschützer fängt sie auf
Faßt sie, Faßt sie …
Immer näher kommen ihre Jäger
Er hört die Hunde, rast ihr hinterher
Muß sie beschützen vor der Meute
Ist gehetzt wie ein wildes Tier
Refrain
Sie ist wie ein weißer Schmetterling
Herumfliegend von Mann zu Mann
Sie ist wie die Schlange unter den Steinen
Die dich ergreifen kann
Sie ist die Frau mit den sechs Namen
Das Mißvergnügen, es steht ihr gut
Sie ist die Kälte des Dezembers
Sie ist im Sternzeichen der Wut
Ein Schlag auf den Kopf
Was ist schon dabei?
Ein Messer im Rücken
ist einerlei!
Sie ißt Birnen, liest Shakespeare und ist kultiviert
Sie raucht Lucky's, trinkt Cocktails
Er will sie niemals mehr verlier'n
Strophe 3
Endlich stellt er seinen Koffer ab
Die Spinnen krabbeln auf ihn zu.
Ein Sturm aus Bildern schießt ihm durch den Kopf
Das Foto, es verbrennt
Und auch der letzte Schuh
Refrain
Sie war wie ein weißer Schmetterling
Herumfliegend von Ort zu Ort
Nur eine einzige Seite noch, die geblättert wird
Und mit ihr das letzte Wort
Bekam eine Nummer, eine Notiz,
ein amtliches Dokument
Bin am Nullpunkt angelangt
Und doch glücklich, daß es nun verhängt
Salutschüsse zu meinen Ehren
Und Salizin nach freier Wahl
Es taugt und senkt die Folgen
Ganz so, wie er befahl
Schmalvieh ist 'ne leichte Beute
für Cerberus, den Höllenhund
Hält sie allesamt auf Abstand
und die trägen Bäuche rund
Korrektur nicht vorgesehen
Verschlingt noch größ're Brocken, nach strenger Hirarchie
Liebt gewiß sein eigen Liedchen, das erklingt
Auch wenn's nur Donquichotterie
Wofür kann man sie gebrauchen
Von Nutzen muß es sein, die längste Zeit
Wollen Heiterkeit und Lust verspüren
Und nicht hören, wie's Menschenkinde schreit
Ungestüm und ungefragt sein Handeln
Des Stempelkissens Tinte aufgebraucht
Mit frischer Luft versorgt das Zimmer
Volumen schaffen für noch mehr Rauch
Das Leben ist ein scheußliches Medikament
Ein Jeder es aus eigener Erfahrung kennt
Seine Wirkung ist der Tod, grausames Spiel
Wollt' es zurückgeben, als ich merkte, wie ich ihm verfiel
Es zog Grenzen, hohe Mauern
Sie zu durchbrechen mir mißlang
Ließ mich nieder in einer Siedlung,
genoß des Colts hellwachen Klang
Mit dem Maßband mein Revier gezogen
Verteidigung das höchste Gut
Als sie einzudringen drohten,
nahm ich ihn und faßte mir den Mut
Tobender Sturm die Heilung bringt
Auch wenn's ein Flaggschiff, eine Armee
Ist er abgezogen erst und die Ruhe eingekehrt,
legt sich drauf wieder der Unschuld weißer Schnee
Spricht der Denker mit Verstand
dann ist er krank und schlecht fürs Land
Quatscht der Student nur dummes Zeug
ist er Philosoph des Jetzt und Heut'
Die kleine Hochschulwelt zu retten
Mit Spaß, Satire, Kuschelbären
Zieht sich zurück im kalten Winter
Um sich im Sommer zu bewähr'n
Sein Jubel für den Kameradenschmutz
Die alten Meister stets verleumdend
Verscherbelt er Errungenschaften
Kann vor dem Alkohol sich nur verbeugen
Ist alles wie im Paternoster
Treffen sich die fernsten Leut'
Solang' sich niemand ansieht, redet
Ist er noch im Jetzt und Heut'
Durchs schwere Dickicht
stampft der Mann in schwarz
im düst'ren Winde der Gesänge
Die so kommen
unerwartet, kalt, verblichen
wie Klagelieder als Geschichten
Da traf er einen Mann
der da saß ganz nah am Feuer
von Erinnerungen zehrend, ungeheuer
Die ihn hielten in aufrechten Gedanken
In einer Welt
die längst im Wanken
Als dann entzweit, verrückt und bieder
sich der Wand‘rer ließ dazu sich nieder
Ward gekommen
wie er sagt
von Westen her
von trüber, faltiger Vernarbung schwer
Hör mich an
und er klang rüde und verbittert
in welcher Absicht ich gekommen bin
Der Vater meines Geistes
Du musst wissen
es ist der Wahnsinn
der niemals verrinnt
Da ward ein Krieg da drüben
sprach er deutlich
die Hände wärmend überm Feuer
es waren fieberhafte Wochen
Gestorben sind sie massenhaft
und wer am Leben blieb
der ward gebrochen
Deine Gastfreundschaft
mein Freund, ich sag es Dir
hat mich nicht überrascht
Denn rührt sie aus der Angst vor mir
und meinem eisern Willen
mit dem ich ziehe durch die Nacht
Und wenn ich gehe nun
mit meinen Waffen
und aufs Schlachtfelde erneut
so glaube mir
ich werde wieder töten
und nichts davon bereuen
Es liegt im Blute mir
mein Zorn ist übergroß
Um ihn zu stillen
meinen Todeshunger
ich geb' ihnen den letzten Stoß
Eure Dörfer stecke ich in Brand
Auch Deine Chaumiére
Die ganze Welt werd' ich vernichten
Ich bin bereit
Der Hass ist mein Gewehr
Und nun, mein Freund
es ist soweit
die Zeit ging unbemerkt dahin
Mein Weg ist steinig noch und unbequem
Gib meinem Dasein einen Sinn
Du mein Staat, in den ich hineingeboren
schenkst mir großzügig ein Wahljahr
weckst die Massen
Wo ich doch nicht wählen
denn richten möchte
Über Dich und Deine Richter
Über Volksverdummer und Vernichter
Was maßet Ihr Euch an
Ihr Irren
Denkt Ihr denn
ich sei empfänglich
für Fernseh'n, Journalisten?
Seht ihn an
den Merkel-Sprecher Seibert
ich denk' an Wissensschlächter
an demokratische Terroristen
Beliebtheitsskalen, Schampus, Diagramme
Bilderfluten für's Gewissen
Nachrichten im Meinungsspiegel
Kein Geistesmensch wird Euch vermissen
Politisch mitzuwirken -
Nein danke, ich verzicht'
Allein der Weg wär' eine Schand
Mein Stimmzettel ...
verbrannt
Zuwider ist mir
Euer heldenhaftes Sagenland
Fallensteller, Giftausleger
Da kommen sie
die demokratischen Faschisten
Mit ihren Ehrungen und dem bestialischen Gestank
sind sie reich und wohl beschäftigt
beim Anlegen neuer Listen
Und Ihr
die Ihr mir zuraunt
ob meines ungenutzten Reichtums wähl'n zu geh'n
es sei nun mein Verhängnis
dem sag ich's nur ein einz'ges Mal
Geht doch, wenn Ihr gehen wollt
Mit einer Freikarte ins demokratische Gefängnis
Tag der Veröffentlichung: 08.01.2017
Alle Rechte vorbehalten