Viele Monate sind schon vergangen und immer noch fand sich kein Heilmittel gegen diese Seuche. Bis heute wissen wir nicht, wie diese Seuche entstanden ist. Die Monate hinweg, sind wir durch fast ganz Deutschland gefahren. Haben nach einem passenden Unterschlupf gesucht, der von diesen Beißern nicht in Beschlag genommen „wurde“. Manchmal konnten wir einige Tage dort verbringen, doch dann kamen sie in Scharen. Man war nirgends mehr sicher.
Jeden Tag erlebte ich den selben Albtraum. Schon oft sah ich vor meinen eigenen Augen, wie jemand aus unserer Gruppe, aufgefressen wurde. Diese Schreie verschwanden einfach nicht mehr aus meinen Kopf.
Dort draußen sind noch viele Überlebende und mit einigen standen wir auf Kriegsfuß. Sie schossen sogar auf uns und lockten so mit die Beißer an.
Sie sind skrupellos und ließen sogar ihre eigenen Leute zurück. Wir nahmen sie selbstverständlich auf, falls sie nicht gerade von einer Meute Beißern überrannt wurden.
„Alexa, beeile dich! Du verpasst noch den Schulbus!“, rief meine Mutter von unten.
„Ich bin schon fast weg, Mama!“, gab ich zur Antwort.
Ich hob meinen Schulrucksack vom Boden auf und ging aus dem Zimmer. Mit schnellen Schritten, lief ich die Treppe hinunter, zog meine Schuhe und Jacke an und gab meiner Mutter noch schnell einen Abschiedskuss. Dann machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle.
Meine Schule liegt, mit dem Bus, eine halbe Stunde von mir entfernt.Seit drei Wochen ging ich nun mit meinen sechs besten Freunden in die 13. Klasse des Main-Gymnasiums in Frankfurt. Da ich am 8. September Geburtstag hatte, wollte ich unbedingt mit meinen Freunden ins Kino, um den neuen Film The Expendables 2 zu schauen. Ich hatte mit meinen Freunden schon den ersten Teil gesehen und wir fanden ihn super. Die Karten hatte ich schon reservieren lassen, damit es am Abend nicht so lange dauern wird.
Der Bus stand schon an der Haltestelle und ich rannte hin. Ich schaffte es noch rechtzeitig. Im Bus saßen zwei meiner besten Freunde, die mir sofort ein Platz frei machten.
„Guten Morgen, Alexa! Bald hast du Geburtstag, freust du dich schon?“, fragte mich Dennis.
„Aber klar doch! Ich weiß auch schon, was wir machen werden.“, grinsend schaute ich Dennis und Marie an.
„Na los, erzähl!“, forderte mich Marie auf.
„Ich wollte mit euch in den neuen The Expendables 2 gehen. Die Karten sind schon reserviert. “
Als wir an der Schule ankamen, trafen wir noch die anderen. Carolin, Michelle, Hikaru und Ben standen am Eingang der Schule und warteten schon auf uns. Sie begrüߟten uns und Marie erzählte sofort, was ich an meinem Geburtstag vor hatte und die anderen vier freuten sich drauf.
Nach der Schule fuhr ich mit dem Bus wieder nach Hause. Zu Hause angekommen, klingelte ich an der Tür und meine Mutter machte auf. Sie begrüßte mich, wie immer, mit einem Kuss auf die Wange. Ich zog meine Schuhe und Jacke aus, stellte meine Tasche neben die Garderobe und ging in die Küche. Das Essen war schon fertig. Es gab Lasagne, mein Lieblingsessen.
„Dein Vater kommt später nach Hause. Er muss wieder länger arbeiten.“
„Mal wieder?“
„Heute Abend ist er wieder zu Hause. Jetzt iss erst mal und dann machst du deine Hausaufgaben.“
Mein Vater arbeitete bei der Polizei, genauer gesagt bei der KSK. Früher hatte er mir erzählt, dass er bei den Kampfschwimmern arbeiten wollte. Er ist ein Waffennarr, und oft zeigt er mir das schießen. Mein Vater meint, das ich dass irgendwann gebrauchen könnte. Er wünschte sich sehr, das ich später so werde wie er. Doch ich wollte niemals bei der Polizei arbeiten, auch wenn ich die Ausflüge zu dem Schießverein sehr mochte. Leider kann ich einfach nicht auf Menschen schießen. Meine Mutter hingegen arbeitete bei einem Verlag, was nicht wirklich aufregend war. Wir sind eine sehr komische Familie. Beide hatten schwarze Haare, so wie ich. Meine blauen Augen hatte ich von meinem Vater geerbt. Mein Vater war sehr muskulös, sodass einige Jungs, mit denen ich ausgegangen war, Angst vor ihm bekamen und nicht mehr wiederkamen. Meine Mutter und ich wirkten eher sehr zierlich. Von meinen Eltern und mir hingen sehr wenige Bilder an den Wänden, weil mein Vater einfach zu selten zu Hause war. Es gab nur selten Tage, wo wir alle zusammen saßen und zusammen ein Film guckten oder ein Familienspiel spielten. Selbst an Weihnachten, war er nicht immer da gewesen. Dies machte mich schon seit Jahren sehr traurig. Nach dem Essen ging ich auf mein Zimmer und machte meine Hausaufgaben. Dies war schnell erledigt, da wir nur in Deutsch und Englisch was auf hatten. Ich schaltete mein Laptop ein und surfte ein wenig in Internet rum. Wegen meinem Vater durfte ich mich nicht auf Online sozial Plattformen anmelden. Er mochte das nicht und ich fand, das ich dass auch nicht brauchte. Wenn ich an meinem Laptop hockte, schrieb ich lieber an einer Geschichte oder suchte irgendwas für die Schule. Natürlich würden meine Freunde gerne wollen, dass ich auch bei Facebook oder ICQ angemeldet wäre, doch ich fand, dass so etwas einen Süchtig machte. Auf meinem PC hatte ich aus den Sommerferien, sehr viele Bilder von meinen Freunden und mir. Ich schaute sie mir alle an und bei jeden einzelnen Bild kam mir ein Lächeln ins Gesicht. Das einzige was mich traurig machte, das ich unter meinen Freunden die einzige bin, die noch keinen Freund hatte. Ich schaute auf die Uhr. Es 18 Uhr. Das war die Zeit wo mein Vater sonst immer nach Hause kam und die Zeit wo meine Lieblingsserie auf Pro7 anfing. Ich hörte draußen ein Auto in die Einfahrt hineinfahren. Als ich aus dem Fenster schaute, sah ich wie mein Vater aus dem Auto stieg. Mit schnellen Schritten lief ich aus mein Zimmer und die Treppe hinunter. Ich öffnete die Tür, als mein Vater sie gerade aufschließen wollte.
„Hallo Schatz. Tut mir leid, das ich mal wieder so spät nach Hause komme. Ich hoffe das es irgendwann besser wird.“
„Das hattest du schon einmal gesagt, Papa.“, traurig guckte ich ihn an.
„Schau mich nicht so traurig an, du weißt das ich dass nicht mag.“
„Bin aber traurig. Du hast noch nicht einmal Zeit mit mir zum Schießverein zu gehen oder nimmst mich mit zu deinen Kollegen.“
„Alexa, jetzt hör aber auf! Es geht grad nicht und damit basta! Ich werde dich wieder mit nehmen, wenn es die Zeit erlaubt.“, schimpfte mein Vater und ging in die Küche.
Er gab seiner Frau einen Kuss zur Begrüßung und setzte sich dann an den Küchentisch. Meine Mutter stellte ihm etwas auf den Tisch. Mit vollem Genuss aß er den Teller auf und nahm sich dann eine Zigarette.
„Kevin! Nicht im Haus, geh raus auf die Terrasse!“, schimpfte meine Mutter.
„Ist ja schon in Ordnung, ich geh ja schon.“
Mein Vater ging nach draußen und rauchte seine Zigarette. Ich ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Meine Lieblingsserie lief - The Simpsons. Ich hatte gerade erst einige Minuten von der Serie geschaut, da kam auch schon mein Vater ins Wohnzimmer.
„Alexa, könnte ich bitte die Fernbedienung haben? Fußball läuft gleich.“
„Aber ich gucke doch gerade und Fußball läuft erst um 20:15 Uhr.“
„Bitte Alexa. Du hast doch deinen eigenen Fernseher.“
„Simpsons ist doch um 19 Uhr zu Ende, jetzt lass mich doch mal gucken.“
„Alexa! Jetzt lass deinen Vater an den Fernseher! Das ihr euch immer um den Fernseher streiten müsst!“, meckerte meine Mutter aus der Küche.
Beleidigt stand ich auf und ging hoch in mein Zimmer. Ich schaltete meinen Fernseher ein und schaute die Serie zu Ende. Es war 19:30 Uhr als meine Mutter mich runter rief. Das Abendessen war fertig. Immer noch beleidigt knabberte ich am Brötchen herum. Als wir fertig waren, half ich noch beim abräumen und ging wieder hoch in mein Zimmer.
Es war nun endlich der 8. September. Heute wurde ich endlich Volljährig und ich freute mich schon auf das Geschenk meines Vaters. Irgendwas besonderes wollte er mir schenken. Es war Wochenende und deswegen konnte ich auch schon heute Abend, mit meinen Freunden, ins Kino gehen. Meine Eltern gingen extra deswegen zusammen in ein Restaurant.
„HAPPY BIRTHDAY!“, meine Eltern kamen in mein Zimmer herein.
Verschlafen guckte ich sie an und lächelte. Jedes Jahr machten sie das. Die beiden setzten sich auf mein Bett und gaben mir ihre Geschenke.
„Na los, pack schon aus.“, sagte mein Vater.
Ich nahm sein Geschenk in die Hand und packte sie aus. Eine Walther P22 kam zu Vorschein. Dies war die erste echte Waffe, mit der ich vor einigen Jahren angefangen hatte. Damals hatte mein Vater mich oft erwischt, wie ich mit der Walther P22 eingeschlafen bin und hat mich immer beobachtet wie gründlich und sorgfältig ich die Waffe gereinigt habe. Ich freute mich sehr über sein Geschenk und umarmte ihn ganz fest.
„Vielen dank, Papa!“
„Gern geschehen.“, lächelte er.
„Hier ist mein Geschenk.“, sagte meine Mutter und übergab mir ihr Geschenk.
Ich öffnete es und es war ein neues Handy. Das HTC One X.
„Cool, ein neues Handy! Danke, Mama.“, auch sie umarmte ich.
„Zieh dich an und komm runter. Das Frühstück ist fertig und um 12 Uhr kommen ja schon deine Freunde.“, meinte meine Mutter und die beiden gingen aus meinem Zimmer.
Schnell zog ich mich an und nahm meine beiden Geschenke mit. Ich ging in die Küche. Der Tisch war voll gestellt mit Brötchen, Brot, Aufstrich, Wurst und vieles mehr.
„Guten Appetit!“, sagte ich und begann mein Brötchen mit Butter zu streichen.
Meine Freunde kamen erst um 16 Uhr. Meine Eltern fuhren um 15 Uhr weg. Ich sah zu meinen Vater auf, der auf mich zu kam und mit sorgenvollen, aber dennoch strengen Blick.
„Alexa, ich möchte das du die Waffe keinen zeigst, okay? Am Montag müssen wir dir noch einen Waffenschein besorgen. Also gebe sie mir. Ich leg die Waffe besser in den Safe rein. Wir wollen doch nicht, dass irgendwas passiert, oder? Es ist zwar nur eine kleine Gas und Signal Pistole, aber dennoch gefährlich wenn man sie zu nah an einem abfeuert. Das müsstest du ja wissen.“
„Ist ja gut, habe doch nicht immer so viel Angst. Es wird schon nichts passieren. Papa? Ihr wisst ja bescheit, das ich mit meinen Freunden ins Kino gehe und erst später nach Hause komme, oder?“
„Ist in Ordnung, wir kommen erst morgen früh wieder nach Hause. Lasst mir nur das Haus heil.“, lachte mein Vater und ging zum Safe, um meine Waffe da drin zu verstauen, bevor er zu meiner Mutter geht, die schon am Auto auf ihn wartete.
Die Uhr zeigte nun 16 Uhr. Ich setzte mich auf die Veranda und wartete auf meine Freunde. Dabei legte ich mich auf dem Boden und bemerkte gar nicht, das sie schon da waren. Ich erschrak, als ich die Stimme von Dennis hörte.
„Hey Alexa. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“, rief Dennis mir zu.
„Alles Gute, Süße“, riefen Michelle, Carolin und Marie.
„Auch von uns beiden alles gute!“, riefen nun auch Hikaru und Ben mir zu.
„Danke, super das ihr da seid! Wir haben Sturm freie Bude!“
„Das hört sich doch gut an.“, meinte Ben.
Meine Freunde überquerten die Straße und kamen ins Haus rein. Wir nahmen im Wohnzimmer platz.
„Wir hatten uns gedacht, das wir nicht jeder einzeln dir ein Geschenk geben, sondern es in ein großes Paket verstauen. Das geht doch in Ordnung, oder?“, fragte mich Hikaru.
„Das macht doch nichts. Ich freue mich schon auf eure Geschenke.“
„Ich hol es mal.“, Carolin stand auf und kam mit einem großen Paket zurück.
Ich öffnete es und staunte über die Dinge, die in der Kiste verstaut waren.
„Du bist doch so ein Waffenfreak wie dein Vater und du bist ja auch noch ganz vernarrt von diesen Kerzen, die wir mal im Einkaufszentrum gehen haben.“, erzählte Dennis.
„Du meinst diese Kerzen, die beschriftet sind und verschiedene Muster haben?“, fragte ich.
„Ja genau. Da hatten wir Jungs uns gedacht, wir holen dir solche Kerzen, aber schau selbst.“, lächelte er.
„Vielen dank, Jungs. Ihr seid die Besten! Diese Kerzen mit den verschiedenen Mustern und den winzigen Pistolen drauf, sehen super aus.“, einen nach den anderen umarmte ich.
Es waren auch noch jede Menge Bücher drin, die ich gerne las. Jede Menge Süßigkeiten, aber auch einige Kinogutscheine.
„Von mir sind die Bücher.“, verriet Marie.
„Und die Kinogutscheine und die Süßigkeiten sind von mir.“, sprach Michelle.
Ganz unten in dem Paket war ein Album. Ich holte es heraus.
„Mir ist nichts besonderes zu deinem 18. Geburtstag eingefallen, also habe ich ein Fotoalbum gebastelt. Es sind alle Fotos von uns sieben, die ich all die Jahre geschossen habe. Ich hoffe es gefällt dir.“, schüchtern guckte Carolin mich an.
Ich schaute mir das Album an und blätterte einige Seiten durch.
„Das macht doch nichts Carolin. Ihr hättet mir eigentlich gar nichts schenken brauchen.“, lachte ich. „Mir gefällt es sehr, Carolin. Vielen Dank euch allen.“
„Was hast du denn von deinen Eltern bekommen?“, fragte mich Carolin.
„Ich habe ein neues Handy bekommen, das HTC One X.“, antwortete ich und holte das Handy aus der Küche.
Ich kam am Safe vorbei, der in der Wand drin befestigt war. Ich überlegte, ob ich sie meinen Freunden zeigen sollte.
„Hey cooles Handy. Hast du nur dieses eine Geschenk bekommen?“, fragte mich wieder Carolin.
„Nein, ich habe noch was besonderes von meinem Vater bekommen. Doch er hat es in den Safe gesperrt, damit nichts passiert.“
„Dann erzähl doch, was es ist. Wir verraten es doch keinen.“, forderte mich Hikaru auf.
„Na gut. Ich habe von meinem Vater eine Walther P22 bekommen. Es ist eine Gas und Signal Pistole. Sie ist zum verteidigen gedacht. Am Montag beantragen wir für mich einen Waffenschein.“
Mit großen Augen schauten mich die Jungs an. Man konnte sich schon denken was sie genau wollten.
„Ich will auch so ein Vater haben.“, träumte Ben vor sich hin.
„Glaube mir, dass willst du gar nicht. Du würdest ihn nur sehr selten zur Gesicht bekommen. Ich finde es nämlich nicht gerade schön, dass ich mein Vater nur so selten sehe.“
„Das wäre mir egal. Ich hätte gerne so ein Vater, der mir einfach so mit 18 einen Waffenschein beantragen lässt.“, behauptete Ben.
Ich rollte mit den Augen.
„Kannst du sie uns nicht einfach kurz zeigen und sie dann wieder weglegen?“, fragte mich Michelle.
„Na gut, dann wartet bitte.“
Ich stand auf und ging an unseren Safe. Mein Vater hatte mir damals nie den Pin vom Safe erzählt, doch ich war gut da drin, Leuten auf ihre Finger zu schauen und es mir dann zu merken. Ich gab den Pin ein und holte meine Waffe heraus.
„Hier ist sie.“
„Cool, darf ich sie mal halten?“, fragte Dennis.
„Hey, ich will auch!“, sagte Hikaru und schubste Dennis leicht.
„Sie kann einmal rum gehen, jeder darf sie mal in die Hand nehmen und dann lege ich sie wieder zurück.“
Als erstes bekam Marie die Walther P22 in die Hand. Sie begutachtete sie sorgsam und gab sie Vorsichtig Carolin. Carolin gab schließlich Michelle die Waffe, doch sie gab direkt an Hikaru weiter.
„Die liegt gut in der Hand. Zielen kann man mit ihr auch gut. Eine super Waffe. Die war bestimmt teuer.“, er gab sie weiter an Dennis.
„Ich glaube eher, er hat sie von seinem Beruf mit gebracht.“, behauptete Dennis, schließlich und zu aller Letzt, bekam Ben die Walther in die Hand.
Er tat so als ob er auf einen schießen würde.
„Ich würde die am liebsten behalten.“
„Nein, nein, nein. Das kommt nicht in frage!“, schimpfte ich mit einen lächeln im Gesicht.
Ich nahm sie wieder an mich und brachte sie in den Safe zurück.
„Wollen wir Kuchen essen? Ich habe ihn extra für dich selber gebacken, auch wenn meine Backkünste nicht gerade das wahre ist. Glaube nach zehn Anläufen hat es dann endlich geklappt.
„Kuchen? Was für ein Kuchen? Welche Sorte?“
Alle lachten als ich das fragte.
„Dein Lieblingskuchen – Marmorkuchen mit Schokoladenglasur.“, erzählte Michelle.
„Her damit!“
Wieder lachten sie und Michelle holte den Kuchen. Ich holte aus der Küche Teller, Kuchengabeln und ein Messer zum anschneiden. Wir verputzten den Kuchen nach nur 20 Minuten.
„Der war lecker! Könnt ihr mir nicht jeden Tag einen backen?“
„Alexa du Nimmer satt.“, lachte Carolin.
„Was denn? Der war so gut. Weiß gar nicht wieso du zehn Anläufe für diesen Kuchen gebraucht hast, Marie?“, mir lief schon fast die Spucke aus dem Mund.
„Nun ja, die ersten vier sind verbrannt, weil ich nicht richtig aufgepasst habe. Die fünf anderen sind zwar gut geworden, doch beim bestreichen der Glasur sind sie immer wieder in zwei Teile gebrochen. Erst beim zehnten Kuchen hat es dann endlich geklappt.“, Marie wurde rot im Gesicht und schämte sich, wegen ihren schrecklichen Backkünsten.
Wir lachten alle und Marie schämte sich noch mehr, auch wenn sie mit lachte.
„Was wollen wir jetzt noch machen? Der Film beginnt um 20:15 Uhr und wir haben gleich erst 17 Uhr.“, Hikaru schaute uns fragend an.
„Wo hast du noch mal deine Playstation stehen, Alexa?“, wollte Ben unbedingt wissen.
„Oben in meinem Zimmer.“
„Okay, kommt wir spielen eine Runde PS3.“, Ben stand auf und ging aus dem Wohnzimmer.
„Hey warte Ben!“, rief ich ihm nach.
„Hast du noch das Transformes Spiel oder Army of TWO? Ach, ich schau einfach mal, was du so neues hast.“
„Ben!“, rief ich wieder.
Ich lief ihm nach und die anderen gingen mit. Als ich in mein Zimmer rein ging, saß Ben schon vor dem Regal und schaute sich meine ganzen PS3 Spiele an.
„Hmm... hier hätten wir schon mal Transformers, Army of TWO. Dann ist hier noch Sniper 2. Seit wann hast du denn Micky Epic und Angry Birds?“, Ben schaute mich an und hielt die beiden Spiel hoch.
„Nun ja, also... Das ist doch völlig egal. Warum willst du ausgerechnet jetzt PS3 spielen?“
„Ich schau nur was ich gleich mit Hikaru und Dennis spielen kann. Ihr könnt ja etwas anderes machen. Mein Gott, du bist das erste Mädchen mit so vielen Baller Spielen, so viele habe ich ja noch nicht einmal.“
Ben nahm sich das Spiel Army of TWO und legte die CD in die PS3 ein und startete es.
„Moment mal. Ihr wollt PS3 spielen und wir Mädels sollen was anderes machen?“, entsetzt schaute ich die drei an, die gerade vor meinem Fernseher saßen und mich grinsend ansahen.
„Ja, so hatte ich das eigentlich gedacht.“, grinste Ben.
Ich nahm das Kissen von mein Bett und warf es auf Ben und die anderen.
„Hey!“, lachte Hikaru. „Pass auf wo du es hinwirfst, die Idee kam von Ben. Ich bin unschuldig.“
„Ihr seid doch doof.“, lachend drehte ich mich zu meinen Freundinnen um und ging aus dem Zimmer.
„Viel Spaß Jungs. Vergesst nicht um halb acht unten zu stehen.“, rief Michelle noch.
„Ja, ja.“, gaben die Jungs abwesend von sich.
„Was sollen wir nun machen?“, fragte Michelle, die sich nebenbei im Spiegel begutachtete.
„Lasst uns einfach quatschen.“, schlug Marie vor.
Wir gingen wieder zurück ins Wohnzimmer.
„Hast du nicht zufällig noch ein Kuchen dabei?“.
„Nein, tut mir leid, Alexa. Ich verspreche dir, ich werde dir jedes Wochenende ein Kuchen mitbringen. Vielleicht verbessern sich dann meine Backkünste.“
„Wahrscheinlich.“, lachte ich.
„Du Michelle, musst du immer an deinen blonden Haaren rum spielen?“
„Ich spiele nicht Carolin, ich versuche meine Haare neu zu richten. Diese eine Strähne will nicht dort bleiben, wo sie hingehört!“
„Alexa, warum bist du eigentlich noch Single?“, fragte auf einmal Michelle.
Ich trank gerade etwas, als sie mich das fragte. Dabei verschluckte ich mich.
„Wie kommst du jetzt auf diese Frage?“, verwundert guckte ich zu ihr.
„Du hast schöne lange schwarze Haare, wunderschöne blaue Augen. Du bist schlank und bist richtig niedlich. Warum also hast du noch keinen Freund? Dich starrt doch jeder Typ in der Schule an, wenn du an ihnen vorbei geht’s.“
„Ich weiß nicht. Wenn sie mein Vater sahen, haben sie sich nicht mehr gemeldet oder haben mir gesagt, dass sie mich nicht mehr treffen wollen.“, erklärte ich ihr.
„Dein Vater sieht doch gar nicht so beängstigend aus, sonst würden Ben, Hikaru und Dennis doch nie hier sein.“, meinte sie.
„Vielleicht will auch niemand mit mir zusammen sein, weil ich als Mädchen Waffen mag und so.“, ich schaute weg.
„Wir sollten dir mal ein Date arrangieren, als Geburtstagsgeschenk von uns dreien.“
„Nein, lass das Michelle. Ich habe bestimmt schon irgendwann einen Freund.“
„Komm schon, wir wollen dir nur behilflich sein.“
„Ich sagte doch gerade nein, Michelle.“
„Na gut.“, sie gab nach und kämpfte wieder weiter mit ihrer Strähne.
Wir redeten über den letzten The Expendables Film und über viele andere Dinge. Ab und zu hörten wir die Jungs oben entweder Jubeln oder Fluchen.
„Sie scheinen sich ja gut zu amüsieren.“, behauptete Carolin und grinste.
„Allerdings. Wir haben gerade mal 17:48 Uhr. Wollen wir hoch gehen und sie ein wenig ärgern?“, fragte Carolin.
„Tun wir das nicht immer?“, lachte Marie.
„Auch wieder war.“
„Wir sollten die Jungs bei ihrem Spiel nicht stören. Lasst uns ein wenig Monopoly spielen.“, schlug ich vor und holte das Spiel aus dem Regal.
Als die Jungs um halb acht runter kamen, waren wir immer noch am Spielen und bemerkten sie gar nicht.
„Haben die uns nicht gesagt, wir sollen pünktlich um halb acht unten stehen?“, fragte Hikaru die beiden anderen.
„Das hatten sie gesagt.“, antwortete Dennis.
„Hey Mädels, wir sind pünktlich runter gekommen und ihr sitzt dort und spielt Monopoly. Wir wollten doch jetzt los gehen.“, sagte Hikaru und lehnte sich an den Türrahmen an.
„Haben wir schon halb acht? Gar nicht bemerkt.“, lachend schaute ich zu ihnen hinüber.
Wir machten uns fertig und gingen los. Pünktlich kamen wir am Kino an. Ich holte die Karten und Hikaru ging mit Michelle und Ben Popcorn und die Getränke kaufen. Als die anderen zurück kamen, gingen wir gemeinsam in den Kinosaal und setzten uns auf unsere Plätze. Nach einiger Zeit war auch schon der komplette Kinosaal voll.
„Zum Glück hast du die Karten reserviert.“, flüsterte Dennis mir zu.
Am Anfang kam erst die Werbung, doch nach einigen Minuten fing endlich der Film an. Während des Filmes beobachtete ich Dennis und Marie. Marie lag in den Armen von Dennis und guckte glücklich und zufrieden den Film. Die anderen taten das gleiche. Traurig guckte ich weg. Ich stand auf einmal auf, mit Tränen in den Augen und quetschte mich zwischen meinen Freunden hindurch zum Gang. Dabei schaute ich kurz zu Dennis hinunter, der meine Tränen entdeckte. Ich verschwand aus dem Kinosaal und ging auf die Damentoilette. Dennis ging hinterher und suchte mich. Er blieb vor der Damentoilette stehen und wartete. Nach einigen Minuten verließ ich wieder die Toilette und wusch mir nebenbei die Tränen aus den Augen. Ich bemerkte nicht das Dennis vor mir stand und rempelte ihn an. Sofort nahm er mich in den Arm.
„D... Da... Dennis? Was machst du denn hier?“
„Ich habe deine Tränen in den Augen gesehen und glaubst du wirklich, ich sehe nicht wie du uns die ganze Zeit angestarrt hast? Wenn wir das in deiner Gegenwart lassen sollen, dann musst du was sagen.“
„Mich stört es nicht, wirklich.“, log ich.
Natürlich störte es mich, denn ich konnte diese Einsamkeit einfach nicht mehr ertragen.
„Alexa.“
„Ja?“
„Was ist nur los mit dir? In der Schule bist du meistens genauso drauf, wie jetzt gerade.“
Bei dieser Frage schaute ich weg und wurde rot im Gesicht.
„Alexa? Ich fragte dich gerade was.“, wiederholte sich Dennis.
Seine Stimme klang besorgt.
„Es ist wirklich nichts. Du brauchst dir keine Gedanken um mich zu machen.“
Ich wollte an Dennis vorbei gehen, doch er hielte mich am Oberarm fest.
„Alexa, ich sehe doch das irgendwas nicht stimmt. Hauptsächlich starrst du nur mich und Marie an. Ist da etwas, was ich wissen sollte?“
„Ja.“, gab ich traurig zu.
Er ließ mich wieder los und guckte mich an.
„Dann erzähle es mir doch.“, erklärte Dennis.
„Nein, das kann ich nicht tun..“
„Doch das kannst du.“
„Als du aus Stockholm nach Deutschland gezogen bist und dann in meine Klasse kamst. Habe ich mich sofort in dich verliebt. Als du dich vorgestellt hattest, mit deinem Schwedischen Akzent, damals, da habe ich nur in deine eisblauen Augen geschaut. Ich konnte mein Blick nicht von dir lassen. Seit dem klappt es mit keinem Jungen mehr, mit dem ich ausgegangen war. Da ich immer wieder an dich denke. Ich habe mich einfach nicht getraut dich anzusprechen. Als ich endlich den Mut dazu hatte, war es schon zu spät. Da kam nämlich Marie auf mich zu gerannt und hat mir von euch beiden erzählt.“, mit traurigen Blicken guckte ich an ihm vorbei.
Dennis wusste nicht was er darauf sagen sollte und nahm mich einfach nur in den Arm.
„Es tut mir leid, Dennis. Ich bitte dich, sag nichts Marie. Sie denkt sonst, ich würde dich ihr ausspannen. Das will ich aber ganz und gar nicht.“
„Meinst du nicht, sie wäre noch wütender, wenn sie von jemanden anderen erfährt, das du dich in mich verliebt hast? Ich glaube du solltest es ihr nachher bei dir zu Hause erzählen.“
„Ich weiß nicht...“
„Gib dir einen Ruck. Ich werde dabei sein, wenn du das möchtest.“
„Okay. Überredet. Wir sollten nun wieder rein gehen und uns den Film anschauen.“
Wir beide gingen wieder rein und setzten uns zurück auf unsere Plätze. Ich hörte wie Marie Dennis fragte, was los war. Doch er sagte ihr nichts und nahm sie einfach nur in den Arm. Es gab immer wieder lustige Szenen im Film. Auch ich musste immer wieder lachen, obwohl mir nicht zum lachen zu mute war. Gegen 22:30 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zu mir nach Hause. Mir war nicht wohl dabei Marie davon zu erzählen, doch Dennis hatte recht. Ich musste es ihr sagen. Als wir bei mir zu Hause ankamen, setzten wir uns erst einmal ins Wohnzimmer und redeten über dem Film. Dennis nahm Marie's Hand und guckte dann mich an.
„Marie, kommst du kurz mit raus auf die Terrasse. Alexa möchte dir gerne etwas sagen.“
Ich guckte ihn mit einem ängstlichen und traurigen Blick an und ging mit den beiden hinaus. Die anderen guckten uns nur fragend an und schauten uns hinterher.
„Was ist denn?“, wollte Marie wissen und guckte verwirrt erst Dennis und dann mich an.
„Jetzt komm schon Alexa, sag es ihr.“, forderte mich Dennis auf.
Einen Moment lang zögerte ich, doch dann gab ich mir einen Ruck.
„Marie, bitte sei nicht sauer auf mich, wenn ich dir das jetzt erzähle.“
„Warum sollte ich denn auf dich sauer sein?“
„Nun ja, also, als Dennis in unsere Klasse kam, da hatte ich mich in ihn sofort Verliebt. Du weißt schon “Liebe auf den ersten Blick“
und so. Doch ich hatte mich nicht getraut es ihm zu sagen und dann warst du auf einmal bei ihm und nach einigen Tagen wart ihr zusammen. Ich liebe ihn immer noch und deswegen bin ich vorhin aus dem Kinosaal. Wenn ihr euch küsst und die anderen das gleiche tun. Euch alle immer in Arm nehmt, dann fühl ich mich so einsam. Ich will dir Dennis nicht ausspannen, auf keinem Fall würde ich das tun. Es tut mir Leid, dass ich dir das jetzt erst erzähle.“, beichtete ich und guckte mit Tränen gefüllten Augen zu Marie.
Marie guckte mich nur an und sagte kein Wort.
„Bitte sag doch was, Marie.“, flehte ich sie an.
Immer noch sagte Marie kein Wort. Nach einiger Zeit sagte sie dann doch etwas.
„Ich weiß einfach nicht was ich dazu sagen soll. Du hast mir gebeichtet, dass du ihn liebst. Doch muss ich nun Angst um meine Beziehung haben? Muss ich mir doch Gedanken machen, ob du dein Versprechen, ihn mir nicht auszuspannen, halten kannst? Ich bin mit ihm seit zwei Jahren zusammen und erst jetzt sagst du mir, das du ihn liebst? Ich dachte wir seien Freunde, die über alles reden, egal was es ist!“
„Ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich so etwas nie tun werde! Dafür bist du mir zu wichtig.“
„Ich weiß echt nicht, ob ich dir glauben kann. Ich geh jetzt nach Hause. Wir reden ein anderes mal darüber. Ich muss erst einmal darüber schlafen.“, sagte sie trocken und ging wieder rein.
Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und fing an zu weinen. Dennis legte seine Hand auf meine Schulter, dann ging er auch wieder rein.
„Was ist los? Wieso weint Alexa? Marie, sag etwas!“, wollte Michelle wissen.
Carolin stand auf und ging zu mir nach draußen.
„Ich gehe jetzt nach Hause. Tschau bis Montag in der Schule.“, Marie nahm ihre Tasche und ging zur Haustür.
„Was ist draußen passiert, Marie! Bleib doch kurz noch hier.“, rief Michelle und ging ihr nach.
Carolin kam mit mir wieder ins Wohnzimmer rein. Ich hatte es ihr nun auch erzählt und sie versuchte mich zu trösten.
„Alexa, hat es mir erzählt. Marie? Ihr kennt euch beiden schon seit dem Kindergarten. Jetzt willst du einfach gehen, nur weil sie sich damals in Dennis verliebt hatte und es dir jetzt erst erzählt hat? Was würdest du tun, wenn du einen lieben würdest und er sei schon vergeben. Würdest du nicht auch erst nach langer Zeit es beichten?“, Carolin schaute zu Marie hin.
„Sie liebt ihn immer noch und das passt mir nicht. Ich bin ihr nicht sauer, weil sie es mir eben erst gebeichtet hat. Auch wenn es so ausschauen mag. Ich möchte nur Dennis nicht verlieren.“
„Du wirst mich nicht verlieren, Schatz.“, er ging zu ihr und gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Alexa hat dir doch gesagt, das sie mich dir nicht ausspannen will. Ihre Freundschaft mit dir ist ihr wichtiger.“
„Es tut mir leid, Alexa. Ich hätte nicht so darauf reagieren sollen. Es ist dir bestimmt schwer gefallen, es mir überhaupt zu erzählen. Doch ich muss jetzt so oder so nach Hause, meine Eltern warten auf mich.“, damit verabschiedete sie sich und ging aus der Tür.
Ich setzte mich hin und wusch mir die Tränen aus dem Gesicht. Hikaru und Ben hielten sich völlig raus. Dennis setzte sich gegenüber von mir und schaute nach oben auf die Decke. Wenn er am nachdenken war, schaute er immer nach oben. Ich überhörte die Fragen von Michelle und Carolin. Die beiden gaben nach einiger Zeit nach und hörten mit der Fragerei auf. Wir alle saßen nun stillschweigend im Wohnzimmer und keiner wusste genau was er sagen sollte. Gegen Mitternacht verabschiedeten wir uns alle und sie gingen in verschiedenen Richtungen nach Hause.
Ich schloss die Tür hinter mir und räumte noch schnell ein wenig auf. Auf einmal klingelte es an der Tür. Dennis stand vor der Tür, als ich sie auf machte.
„Dennis? Hast du irgendwas vergessen?“
„Nur das.“
Denn küsste mich auf meinem Mund. Ich war so geschockt, dass ich mich nicht von dem Kuss lösen konnte. Dennis hörte auf und guckte mich an.
„W... was sollte das? Wenn das Marie erfährt. Sie wird...“
Dennis legte seinen Zeigefinger auf meinem Mund.
„Sie wird es niemals erfahren, solange wir beide nichts verraten. Dieser Kuss soll dir jetzt aber keine Hoffnungen geben, das ich dich liebe, okay?“
„Wieso hast du mich dann geküsst?“
„Damit du für einen Moment weißt, wie es ist, nicht mehr einsam zu sein.“
Er drehte sich um und ging langsam die Stufen hinunter.
„Wir sehen uns morgen oder am Montag in der Schule. Schlaf gut.“, verabschiedete sich Dennis und ging.
„Muss ich das jetzt verstehen?“, fragte ich mich laut und schloss die Tür.
Ich räumte noch auf und ging dann ins Bett. Ich blieb noch eine weile wach und dachte an den Kuss, den mir Dennis gab. Ich hatte zwar schon viele Dates, doch nie hatte mich jemand geküsst. Sollte ich mich nun über meinen ersten Kuss freuen? Diese Frage beschäftigte mich, bis ich endlich einschlief.
Es waren nun drei Wochen, seit meinem Geburtstag, vergangen. Zwischen Marie und mir war wieder alles in Ordnung und doch war irgendetwas anders. Sehr viele Schüler und Schülerinnen und einige Lehrer fehlten auf einmal in der Schule. Es gab sehr oft Freistunden oder hatten schon nach der dritten Stunde frei. Die Nachrichten berichteten, dass die Ärzte und Schwestern, im Krankenhaus, nicht mehr wissen wo sie all die vielen Kranken unterbringen sollten. Sie erzählten, dass selbst die Gänge voll gestellt sind mit Kranken. Die Nachrichtensprecher erzählten auch von anderen Ländern, wo das gleiche passiert ist. Viele Geschäfte war geschlossen, weil die Besitzer erkrankt waren. Frankfurt selber sah wie eine Geisterstadt aus. Kaum ein Auto fuhr mehr auf den Straßen, nur selten sah man eins. Man konnte durch die Stadt gehen, ohne angerempelt zu werden. Keiner wusste genau, was los war. Es kam urplötzlich. Die Ärzte waren Sprachlos und konnten einfach nicht herausfinden wie man diese Krankheit behandelt oder was genau eigentlich den Patienten fehlte.
„Die Stadt ist ziemlich leer geworden. Das ist aber auf der ganzen Welt so. Überall sind die Krankenhäuser belegt und es kommen immer mehr hinzu. Was passiert hier nur?“, Hikaru kletterte von der Mauer, als er das sagte.
„Die Stadt ist wie eine Geisterstadt, kaum ein Geschäft hat noch offen.“, bemerkte Carolin.
„Mein Vater hat erzählt, dass die Hälfte an Männern im Krankenhaus liegen. Jetzt kann er deswegen kaum Arbeiten gehen.“, erzählte ich.
„Sei doch froh, jetzt siehst ihn öfters.“, lachte Hikaru.
Auf einmal hörten wir Polizeisirenen. Sie wurden immer lauter, anschließend fuhren sie an uns vorbei. Selbst die Bundeswehr und die KSK, wo mein Vater arbeitete, fuhren an uns vorbei. Ein schwarzer Van blieb auf einmal stehen und mein Vater und drei weitere Männer stiegen aus.
„Kinder, was macht ihr hier?“, fragte mein Vater. „Ihr müsst sofort von hier verschwinden! Steigt ein, wir bringen euch in Sicherheit.“
„Papa, was ist denn los? Was passiert hier?“
„Das erklären wir euch später! Jetzt steigt ein.“
Wir stiegen ein und der Van fuhr los.
„Ihr vier bringt die Kinder in Sicherheit, aber lasst mich vorher beim Krankenhaus raus.“ befahl mein Vater seinen Männern.
Erst jetzt bemerkten wir, dass alle mit Waffen und anderen Dingen ausgerüstet waren. Marie drückte sich ganz fest an Dennis. Einige Minuten später kamen wir am Krankenhaus an. Ärzte, Schwestern und einige Polizisten rannten aus dem Gebäude. Die Frauen und Männer die an uns vorbei gefahren waren, standen vor ihren Wagen und zielten auf den Eingang. Mein Vater stieg aus.
„Bringt sie in Sicherheit!“, mein Vater schlug die Schiebetür zu und ging zu den anderen bewaffneten Männern.
„Nein! Ich werde hier bleiben.“, schrie ich und zog die Tür auf und lief in die Richtung die mein Vater gegangen war.
Mein Vater war mit einigen Männern weiter vor gegangen. Ich wich den Polizisten und den Bundeswehrmännern aus, die gerade versuchten mich aufzuhalten. Unter den Polizisten und KSK Leuten war ich durch meinen Vater recht bekannt und mein Vater bekam durch Funk mitgeteilt, das ich in seine Richtung rannte. Er drehte sich um und ich war fast angekommen, als ich plötzlich stehen blieb. Die Eingangstür vom Krankenhaus ging auf und es kam jemand hinaus. Sein Anblick widerlich. Überall an ihm war Blut und sein Blick war Angst einflößend. Mein Vater drehte sich um, seine Leute taten das gleiche. Ein Schuss war zu hören. Die unheimliche Gestalt viel zu Boden und rührte sich nicht mehr. Mein Vater schaute wieder zu mir herüber und sein Blick sah nicht gerade fröhlich aus. Mit seinen Leuten kam er zu mir und packte mich am Arm. Er zerrte mich zu den anderen bewaffneten Männern und Frauen. Er öffnete die Tür eines Polizeiwagens.
„Setz dich!“
„Was war das?“
„Ich sagte setz dich!“, wiederholte er mit strengen Ton.
Ich setzte mich rein und mein Vater setzte sich gegenüber von mir. Er schloss die Tür und starrte mich mit Wut verzerrten Gesicht an.
„Was sollte das, Alexa? Du solltest mit deinen Freunden in Sicherheit gebracht werden! Stattdessen rennst du mir hinterher!“
So wütend hatte ich meinen Vater noch nie erlebt gehabt.
„Ich will wissen was hier los ist. Bei jedem Einsatz, den du hattest, machte ich mir Sorgen! Was war das eben für ein Lebewesen und wieso hast du auf ihn geschossen?“
„Das war kein Lebewesen mehr, der Mann war bereits Tod! Wir nennen sie Beißer oder Schlurfer. Das einzige was wir wissen, ist, dass alle Menschen, die vor einigen Tagen erkrankt sind, nach und nach daran gestorben sind und sie dann so zu sagen wiederauferstanden sind. Dieser Mann wurde von einen oder mehreren gebissen und wurde dann einer von ihnen. Nur ein Kopfschuss tötet sie. Das Krankenhaus ist voll von ihnen, deswegen wollte ich das du und deine Freunde von hier verschwindest, falls sie auf einmal in Massen ankommen und ihr dann in Gefahr seid.“
„Also war das ein Zombie? Jede Menge Zombies sind im Krankenhaus drin. Zombies... ZOMBIES!“, bei mir brach Panik aus, ich bekam es mit der Angst zu tun.
„Alexa, beruhige dich!“, sagte mein Vater ruhig.
„Wie soll ich mich beruhigen, wenn meine Mutter dort drin ist und vielleicht schon einer von ihnen ist?“, schrie ich und machte die Tür auf.
„Denise ist dort drin? Wieso ist sie im Krankenhaus?“
„Sie wollte Tante Karin besuchen, die doch seit Wochen im Krankenhaus liegt.“, erklärte ich und sprang aus dem Auto und rannte weg.
Ich rannte zum Gebäude hin.
„Mama! MAMA! Wo bist du? Mama?“, schrie ich.
Mein Vater rannte mir hinter her.
„Alexa bleib von dem Gebäude fern! Komm hier her zurück!“
Ich kam am Gebäude an und sah ein offenes Fenster. Vorsichtig schaute ich durch das offene Fenster. Das Zimmer war leer. Langsam stieg ich durch das Fenster. Mein Vater war hinter mir und rief zu mir.
„Alexa, du kommst da sofort wieder heraus! Es ist zu gefährlich!“
Irgendwas kratzte gegen die Tür. Es knarzte und knackte. Irgendjemand versuchte von außen die Tür aufzubrechen. Neben der Tür, war eine Glasscheibe und ich schaute hinaus in den Flur. Ich erschreckte mich, als ich gleich fünf von ihnen vor der Tür stehen sah. Mit langsamen Schritten entfernte ich mich von der Tür und ging zum Fenster zurück. Plötzlich gab die Tür nach und die fünf Beißer schauten mich mit hungrigen Blicken an. Mit schnellen Schritten kamen sie auf mich zu gerannt, doch gerade rechtzeitig kam ich am Fenster an und wurde rückwärts durch das Fenster gezogen. Mein Vater hatte mich dort rausgeholt und schoss auf die fünf Beißer. Mein Gesicht war bleich und ich zitterte am ganzen Körper.
„Es ist alles gut. Wir können nichts mehr für sie tun, wir kommen so einfach nicht darein. Wir müssen das Gebäude sprengen. Auch wenn es einige Verluste gibt. Es tut mir leid, Alexa. Jetzt lass uns zurück gehen.“, versuchte mein Vater mich zu beruhigen.
„Aber... aber... NEIN! Mama ist doch da drin.“, ich weinte schrecklich.
Mein Vater zog mich hoch und nahm mich auf den Arm. Er rannte so schnell er konnte vom Gebäude weg. Meine Freunde sind mittlerweile auch aus dem Van gestiegen und warteten auf mich.
„Alexa! Oh nein, wie geht es dir? Ist alles in Ordnung?“, fragte mich Marie und alle rannten sie zu mir.
Ich konnte, vor lauter heulen, nichts sagen. Mein Vater sah man an, dass er um den Verlust seiner Frau sehr getroffen war und setzte sich in eines der Wagen. Sein Gesicht vergrub er in seinen Händen. Einige seiner Männer kamen zu ihm.
„Alexa, sag doch was.“, sagte Dennis und setzte sich zur mir.
Alle machten sich um mich Sorgen und wollten wissen was los sei. Doch ich wollte nicht reden. Ich bekam einfach kein Ton aus mir heraus, auch wenn ich es noch so gerne wollte. Ein Arzt kam zu mir und schaute nach, ob ich in Ordnung sei. Mein Gesicht war immer noch Kreidebleich und mein Körper zitterte immer noch wie Espenlaub. Ich schaute hoch zu meinen Freunden und endlich brachte ich einige Worte aus mir heraus.
„Meine Mutter... Krankenhaus... Sie ist eine von ihnen vielleicht...“, stotterte ich.
„Was?“, rief Carolin und guckte mich fragend an.
„Deine Mutter ist im Krankenhaus? Nein, dass kann nicht sein. Vielleicht ist sie schon längst wieder zu Hause. Sie ist bestimmt keine von ihnen geworden.“, versuchte Hikaru mich zu beruhigen, was aber nichts brachte.
„Hast du schon mal versucht, bei dir zu Hause anzurufen?“, fragte mich Dennis.
„Nein.“
„Willst du es mal versuchen?“, fragte er wieder.
„Okay.“, antwortete ich und holte mein Handy aus der Hosentasche.
Ich konnte mein Handy kaum festhalten, so sehr zitterten meine Hände. Ben nahm mein Handy aus der Hand und rief auf das Handy meiner Mutter an. Ich starrte ihn an, mit der Hoffnung, dass er endlich anfängt zu sprechen.
„Hallo? … Hallo? Ist da jemand?“, fragte Ben und stellte schnell das Gespräch auf laut.
„H...ll...o? W....r....ist....da?“, das Gespräch wurde beendet.
„Irgendwie war der Empfang schlecht und das Gespräch wurde auf einmal beendet. Es war aber eine Frau, die dran war, ganz bestimmt, das habt ihr ja auch gehört, oder? Sie klang auch wie deine Mutter.“, meinte Ben und hoffte das er recht behielt.
Alle nickten zu stimmend.
„Mama lebt? Papa! PAPA!“, schrie ich.
Mein Vater sprang auf und lief zu mir.
„Was ist los?“
„Mama lebt! Ben hat sie auf ihr Handy angerufen und sie ist dran gegangen. Doch der Empfang war schlecht und er konnte sie nur schwer verstehen. Doch sie lebt, Papa!“, freute ich mich.
Er guckte zu Ben, der ihm mit komischen Blicken anschaute.
„Bist du dir sicher, dass es meine Frau war?“
„Nun ja, also, ich konnte sie nicht gut verstehen. Der Empfang war zu schlecht und dann war das Gespräch auf einmal beendet.“, erklärte Ben.
Er nahm das Handy aus Ben's Hand und wählte die Nummer erneut. Es wurde wieder auf laut gestellt.
„Hallo? Kann mich jemand verstehen?“, fragte eine Frauenstimme.
„Denise, bist du es?“
„Kevin? Ja ich bin es, was ist denn los?“
„Wo steckst du? Und was war eben mit dem Empfang los?“
„Ich fuhr gerade durch einen Tunnel, als ich angerufen wurde.“
„Wo steckst du?“
„Ich bin immer noch im Krankenhaus in Bockenheim. Was ist denn los?“
„Verschwinde von dort! SOFORT! Fahr nach Hause, oder besser, fahr zum Gebäude wo ich Arbeite, dort werden einige meiner Leute auf dich warten.“
„Wieso denn?“, fragte sie wieder und machte sich so langsam Sorgen.
„Jetzt stell keine weiteren Fragen, sondern verschwinde aus dem Krankenhaus! Es ist dort zu gefährlich.“, befahl mein Vater.
Gerade als er das sagte, fielen plötzlich Schüsse. Wir alle schauten in die Richtung, wo es herkam. Mehrere Beißer kamen aus dem Gebäude herausgestürmt und liefen auf uns zu. Alle schossen und die meisten anderen stellten sich auf die Dächer der Wagen und schossen weiter.
„SOFORT INS AUTO!“, schrie mein Vater und drängte uns in den Van zurück.
„Kevin? Was ist da los? Warum wurde da geschossen?“
„Verschwinde aus dem Krankenhaus! Wenn es Karin gut geht, nimm sie mit.“
„Gut, wir gehen von hier weg. Bis gleich.“
„Bis gleich.“, verabschiedete er sich und legte auf.
„Ich dachte Tante Karin ist hier im Krankenhaus.“, dachte ich laut und schaute zu mein Vater, der gerade mit ins Auto stieg.
„Los fahr! Zum Glück ist es dort noch nicht ausgebrochen und hoffentlich schafft sie es zum KSK Gelände. Jetzt fahr doch endlich!“, schrie mein Vater sein Kollegen an.
Wir fuhren los und meine Freunde und ich, schauten aus dem Fenster hinaus. Mehrere Beißer waren vorgedrungen und versuchten die Leute, die dort standen zu beißen. Es wurde immer noch geschossen. Nach einer halben Stunde kamen wir endlich an und gingen in ein Sicherheitsgebäude rein. Die Türen wurden hinter uns Automatisch verriegelt.
„Hier sind wir in Sicherheit. Bitte geht in die Kantine und esst erst einmal was, oder macht sonst was. Ich muss erst einmal in mein Büro.“, sagte mein Vater, der ziemlich erschöpft war und ich merkte, das er sich sehr viele Sorgen und Mama machte.
Ich lief mit meinen Freunden zur Kantine und setzten uns an einen der Tische.
Meine Freunde und ich saßen schon eine ganze Weile in der Kantine. Ben und Hikaru hatten uns was zu Essen gebracht. Keiner von uns wusste was jetzt genau passieren wird. Mehrere Männer und Frauen kamen in die Kantine. Ihre Waffen hatten sie immer bei sich. Sie aßen nur schnell was und verschwanden wieder. In der Kantine waren mehrere Fernseher an den Wänden angebracht und die Nachrichten liefen. Die Reporter berichteten aus allen Städten und Ländern, der Welt was vor sich ging. Immer wieder wurden die Beißer gezeigt. Sie sahen beängstigend aus. Ich konnte nicht länger hinsehen, als sie einige Beißer, aus sicherer Entfernung, beim Fressen filmten. Was sie dort fraßen konnte man nicht mehr erkennen. Marie saß zusammengekauert auf ihren Stuhl und hatte Angst um ihre Eltern. Ich schaute immer wieder auf, wenn die Kantinentür auf ging. In der Hoffnung, dass meine Mutter herein kam. Die Tür ging wieder auf. Es kamen noch mehr Bewohner der Stadt, die gerettet worden waren. Doch meine Mutter war nicht unter ihnen. Ich machte mir große Sorgen um sie. Nach einiger Zeit kam mein Vater mit zwei Kollegen und noch einen anderen Mann, der wohl sein Chef war. Sie redeten, doch nicht gerade im Höflichen Ton. Sie diskutierten wie wild und doch flüsterten sie so gut wie es ging. Am liebsten wäre ich aufgestanden und wäre zu meinem Vater gegangen. Doch ich blieb sitzen und beobachtete die vier weiter. Wiedermal ging die Tür auf und immer noch keine Spur von meiner Mutter.
„Warum starrst du immer wieder auf die Tür, wenn sie auf geht?“, fragte Michelle.
„Ich schaue wegen meiner Mutter. Habt ihr eure Eltern schon gesehen?“
„Nein, hier nicht, aber sie sind hier. Das wurde uns jedenfalls gesagt.“, erzählte Michelle.
„Na toll, ich sitze hier und warte auf meine Mutter und ihr erzählt mir was von „Unsere Eltern sind schon hier“
!“, meckerte ich.
„Beruhige dich doch mal! Deine Mutter wird schon auftauchen.“, Michelle verdrehte dabei ihre Augen und verschränkte ihre Arme.
Wieder schaute ich zu Tür und dann zu meinem Vater, der mich zu sich winkte. Ich stand auf und ging zu ihm hin.
„Ja, was gibt es?“, fragte ich leicht gereizt.
„Die zwei hier kennst du ja.“, er zeigte auf die beiden Männern, deren Namen waren Michael und Thomas. „Und das hier ist mein Chef, Alexa. Herr Kerling ist sein Name. Ich bin zwar nicht wirklich einverstanden, doch mein Chef möchte mit dir reden. Keine Sorge ich bin dabei.“, erklärte mein Vater und schaute sich besorgt um.
„Du suchst Mama, nicht wahr? Sie ist immer noch nicht aufgetaucht. Na dann, um was geht es denn?“
„Nicht hier, meine Kleine. Lass uns in meinen Büro gehen und dann erkläre ich dir um was es sich handelt.“, sagte Herr Kerling und zeigte mir den Weg zu seinem Büro.
Es war ein ganz schön langer Weg, bis zu seinem Büro. Als wir ankamen, bat er mich platz zu nehmen und ich tat es. Am liebsten würde ich diesen Sessel mit nach Hause nehmen. Er war so schön weich und nicht so hart wie manch andere Sitzmöbel.
„So und über was wollen sie mit mir reden?“, mit fragenden Blicken schaute ich Herr Kerling an.
„Ich hatte eben mit deinen Vater gesprochen und dann noch bis zur Kantine. Mir ist bekannt, das du mit deinem Vater sehr oft schießen warst und auch sehr gut da drin bist. Ich möchte gerne, das du gleich mit uns runter, in den Trainingsraum, gehst und bei der Schießanlage uns demonstrierst wie gut du wirklich bist. Bin ich zufrieden, möchte ich, das du mit deinem Vater zusammen, diese Beißer von unserem Gelände fern hältst, falls sie hier auftauchen.“
„Mo... Moment mal! Ich... da draußen? Schießen? Neee, niemals. Ohne mich!“, stotterte ich.
„Ich hatte es Ihnen doch gesagt, das sie so etwas niemals machen wird.“, meinte mein Vater und verschränkte die Arme.
Plötzlich ging die Tür von Herr Kerlings Büro auf und ein junger Mann kam herein geplatzt.
„Tut mir leid für die Störung, doch die Frau von Herr Neumann ist hier. Mein Vater und ich schauten auf, als meine Mutter das Zimmer betrat.
„Mama, du bist hier. Geht es dir gut?“
„Bin ich froh das du wohlauf bist, Denise.“
Meine Mutter war kreidebleich im Gesicht.
„Mama?“
„Was sind das für Dinger, die dort draußen herum laufen. Sie waren überall. Auf den Autobahnen, auf den Straßen. Sie wollten mich angreifen.“, meine Mutter war völlig durch den Wind.
„Anscheinend müssen wir hier bald Stellung nehmen und bereit sein, falls diese Beißer hier auftauchen.“, meinte Herr Kerling. „Alexa, falls du dich um entscheidest, frag am Infoschalter nach mir. Sie werden dich dann zu mir bringen.“
Herr Kerling verließ sein Büro.
„Alexa, geh bitte wieder zurück zu deinen Freunden. Ich muss deine Mutter erst einmal alles erklären was hier geschieht.“, forderte mein Vater auf.
Ich nahm meine Mutter in den Arm und ging.
Den Weg zurück zur Kantine zu finden war schwer. Das Gebäude war so riesig, das ich mich oft verlief. Mehrmals fragte ich nach dem Weg. Die Wegbeschreibung der Leute, war kurz und knapp. Dies half mir oft nicht weiter. Endlich fand ich ein Schild, das an der Wand befestigt war. Dort waren alle Räume drauf verzeichnet und dann dauerte es auch nicht mehr lange bis ich endlich den richtigen Weg gefunden hatte. Unterwegs kam mir Dennis entgegen.
„Hey Alexa, was war denn eben los? Du warst auf einmal weg.“
„Der Chef von meinem Vater wollte mich sprechen. Der hatte echt eine verrückte Idee gehabt. Habe aber nein gesagt. Eben kam auch meine Mutter, sie war ziemlich Blass.“
„Was genau war seine Idee? Ist sonst alles in Ordnung mit deiner Mutter?“
„Meiner Mutter geht es gut. Herr Kerling, der Chef von meinem Vater, wollte das ich ihm zeige wie gut ich doch im schießen bin. Er sagte, wenn er mit mir zufrieden sei, solle ich zusammen mit meinem Vater auf diese Beißer schießen, falls sie hier her kommen. Wo wolltest du eigentlich gerade hin?“
„Ich? Nun ich war eben bei meinen Eltern. Denen geht es soweit gut. Jetzt wollte ich mich nur ein wenig hier um schauen. Warst du hier nicht schon öfters?“
„Hier? Nein, ich war meistens im anderen Gebäude, wenn mein Vater mich mal mitnahm. Sind die anderen noch in der Kantine?“
„Ja, ich glaube ich komme mit.“, meinte Dennis.
Wir beide gingen wieder zurück in die Kantine. Die Nachrichten liefen immer noch.
„Müssen sie immer genau die Kamera hinhalten, wenn diese Dinger grad an was fressen?“, beschwerte sich Hikaru. „Ich muss mich gleich übergeben!“
„Du magst doch auch Zombiefilme. Ist es in den Filmen nicht anders?“, fragte Michelle.
„Ja, aber da weiß man auch, dass es nicht echt ist!“
„Dann schau einfach nicht hin.“, schimpfte Michelle mit ihrem Freund.
„Das schmatzen von diesen Beißern höre ich trotzdem!“, meckerte er immer noch.
„Dann halt dir doch die Ohren zu.“, schimpfte sie.
Fast fingen die beiden an zu streiten. Als sie Dennis und mich sahen, waren sie auf einmal Still.
„Da bist du ja wieder. Alles in Ordnung?“, fragte mich Marie.
„Ja, alles gut. Meine Mutter ist auch wieder da.“
„Das ist schön.“, freute sich Marie für mich.
„Ich will mal raus gehen. Hier ist es so Öde. Es passiert ja doch nichts.“, beschwerte sich nun Carolin.
„Wir dürfen bestimmt nicht raus!“, meinte ich und hielt Carolin zurück.
„Wir können es doch wenigstens versuchen. Ich will ja auch nicht vom Gelände runter, brauche halt nur ein wenig frische Luft.“
Carolin ging aus der Kantine. Ben stand auch auf.
„Ich werde mal meiner Freundin folgen.“
„Hey, ich will auch mit!“, rief Michelle.
„Dann lasst uns alle gehen.“, Dennis nahm Marie an die Hand und die beiden gingen hinterher.
Auch Hikaru stand auf und ging. Er drehte sich noch einmal zu mir um.
„Kommst du nicht mit?“
„Ach was soll's? Kann ja wirklich nichts schlimmes passieren.“
Wir sieben gingen nun in Richtung Ausgang. Doch wir vergaßen, dass die Tür eine ganz spezielle Tür war, die nur mit einem Code aufging.
„Was jetzt?“, fragte ich in die Runde.
„Ich will doch nur raus.“, quengelte Carolin.
Ich schaute auf das Schild, was ganz in der Nähe an der Wand hing und suchte einen Weg nach draußen.
„Leute, wir können doch den Weg nehmen, der auf's Dach führt.“
„Gute Idee, lass mich mal schauen. Ich kann mir Wege sehr leicht merken.“, Hikaru kam zu mir und studierte den Plan.
Nun machten wir uns auf den Weg, hoch auf das Dach des Gebäudes.
„Dieses Gebäude ist mir einfach zu riesig!“, meckerte Carolin wieder.
„Könnt ihr alle nur meckern?“, fragte ich. „Dieses Gebäude wurde speziell für Gefahren Situationen gebaut. Damit möglichst viele Bewohner rein passen.“
Nach einiger Zeit standen wir vor einer langen Treppe, die hoch zum Dach führte. Wir stiegen hinauf und öffneten die Tür.
„Frische Luft! Ist das schön. Mein Gott, dass hat sich angefühlt, als wäre ich schon Jahre hier drin.“, freute sich Carolin und führte einen Freudentanz auf.
Ich guckte mich um. Von hier oben aus konnte man alles ganz gut erblicken. Auch die anderen guckten durch die Gegend.
„Alexa! Komm mal her.“, rief Michelle von der anderen Seite.
Ich rannte zu ihr hin.
„Ja, was ist?“
„Ist das nicht dort unten dein Vater? Was er wohl mit den anderen dort macht?“
„Ich weiß nicht.“
„Vielleicht hält dein Vater und seine Männer Ausschau nach Beißern.“, meinte Ben und schaute hinunter.
„Wenn mein Vater uns hier oben sieht. Das gibt großen Ärger.“
„Hab doch nicht immer solch einen schiss. Wir sind hier oben sicher.“
„Ähm... Leute?... Woher kommen auf einmal so viele von ihnen?“, stotterte Marie ängstlich und zeigte in die Richtung, die sie meinte.
„Das sind aber ganz schön viele, was sollen wir tun?“, zitternd schaute ich hinunter zu meinem Vater.
Sie hatten wohl noch nichts bemerkt, dass so viele Beißer in unsere Richtung kamen. Ich schaute wieder in die Richtung, wo die ganzen Beißer waren.
„Sie riechen uns.“, bemerkte Ben.
„Sie riechen uns? In was für eine Welt lebst du?“, Carolin schaute fragend zu ihm.
„Na wir riechen halt anders als sie. Auch wenn wir uns verletzen und bluten, riechen sie es noch Kilometer weit.“
„Du hast zu viele Zombiefilme geschaut...“, sagte Carolin.
„Du meinst also, wir riechen nicht nach Tod? Doch ich verstehe nicht ganz, woher auf einmal so viele Beißer kommen.“, ich musste mich setzen.
„Das weiß ich doch auch nicht.“, meinte Ben.
„Oh nein!“, rief Marie laut auf.
„Was ist passiert?“, Dennis kam eilig zu ihr gelaufen.
„Meine Tasche ist runter gefallen.“
Ich stand auf um nachzusehen, wo sie hingefallen ist. Sie lag unten im Gebüsch.
„Ich werde sie dir holen. Dort hinten ist eine Feuertreppe.“, sagte ich und lief dort hin.
„Pass bitte auf. Ich habe das Gefühl, dass es hier auch nicht so ganz Sicher ist.“, meinte Marie ängstlich.
„Wie sollten denn die Beißer hier hinein kommen. Das ganze Gelände ist Umzäunt. Meinst du sie benutzen bestimmte Werkzeuge um hier rein zu kommen?“, ich lächelte ihr zu und stieg die Feuertreppe hinab.
„Das einzige wo ich mir Sorgen machen sollte, ist, nicht von meinem Vater erwischen zu lassen oder von sonst jemanden.“, murmelte ich.
Ich kam unten an. Von oben konnten die anderen mich beobachten. Vorsichtig schaute ich um die Ecke. Es war niemand da und ich lief zum Gebüsch und versuchte an die Tasche heran zu kommen.
„Wieso musste Marie auch ihre Tasche genau am Rande des Daches legen?“, meckerte ich.
Fast kam ich an die Tasche heran, als ich auf einmal etwas hörte. Es klang nach Gestöhne und ein Röcheln, als ob gerade jemand keine Luft mehr bekam. Ich bekam Angst, als das Geräusch immer lauter wurde. Endlich bekam ich den Träger der Tasche in die Hand und zog sie aus dem Gebüsch. Ich schaute mich um, doch ich sah niemanden.
„Will mir jemand Angst machen?“, murmelte ich leise.
Ich lief um die Ecke. Wie aus Stein erstarrt blieb ich plötzlich stehen. Mehrere Beißer standen vor dem Zaun und versuchten hinein zukommen. Sie entdeckten mich und versuchten nur noch mehr hinein zukommen. Ich war so erstarrt, das ich nur noch schreien konnte. Der Gang zur Feuertreppe war nur sehr schmal und auch wenn ihre Arme nicht durch den Zaun passten, konnte ich vor Angst nicht dort entlang.
„Alexa! Komm her!“, Ben schrie so laut er konnte zu mir.
Er stand unten vor der Feuertreppe. Ich schüttelte nur den Kopf.
„Beeile dich, Alexa! Dir wird nichts passieren.“, rief er wieder.
Es knarzte und langsam entstand ein Riss im Zaun. Ich blickte zu Ben hinüber, der immer noch nach mir rief.
„Jetzt komm! Worauf wartest du?“
Wieder knarzte es und endlich verschwand die Starre aus meinem Körper. So schnell ich konnte, rannte ich zu Ben. Wir stiegen die Treppe hinauf. Oben angekommen, musste ich erst einmal tief Luft holen. Es knallte etwas zu Boden. Sofort schauten die Jungs von oben runter.
„Sie haben den Zaun durchbrochen!“, rief Dennis.
„Wir müssen Alarm geben!“, meinte Ben.
„Ich werde rein gehen und jemanden suchen, der Alarm gibt.“, sagte Hikaru und rannte rein.
„Ich werde mit ihm gehen.“, Ben entfernte sich der Mauer und folge Hikaru.
„Woher kommen diese Beißer auf einmal? Ich habe sie doch aus einer ganz anderen Richtung gesehen.“, fragte sich Marie und setzte sich mit zusammen gezogenen Beinen auf den Boden.
„Wir sollten hier verschwinden. Hier sind wir wohl auch nicht mehr sicher.“, sagte Dennis ganz trocken und schaute die Feuertreppe hinunter.
„Was meinst du mit „Hier sind wir wohl auch nicht mehr sicher“
, Dennis?“, fragte Marie ängstlich.
„Na deswegen.“, er zeigte die Feuertreppe hinab.
Die Beißer wussten anscheinend noch wie man eine Treppe benutzte. Sie kamen stolpernd die Treppe hinauf und waren schon fast oben angekommen.
„Los, los, LOS! Weg hier!“, rief Dennis.
Wir rannten zur Dachtür und dann die Treppe hinunter. Ich drehte mich um und kehrte noch einmal zurück. Ich verriegelte zur Vorsicht die Tür und lief zurück zu meinen Freunden.
„Wieso hast du die Tür verriegelt?“, fragte Marie.
„Wenn sie schon Treppen hochsteigen können, dann können sie bestimmt auch Türen auf machen!“
Als wir unten wieder in der großen Eingangshalle waren, kamen uns jede Menge bewaffneten Personen entgegen und der Alarm ging plötzlich los.
„Ihr fünf geht hoch auf das Dach und schießt von oben hinunter!“, befahl einer seinen Männern.
„Jawohl!“, riefen sie laut.
Wir guckten uns entsetzt an, als die fünf Männer an uns vorbei rannten. Durch dieses Chaos hatten wir ganz vergessen, dass dort oben auf dem Dach einige von diesen Beißern herum irrten. Schnell rannten wir ihnen hinterher. Wir kamen zu spät. Sie sperrten die Tür auf und rannten hinaus. Das einzige was man hörte waren schreie und Schüsse. Ich wollte ihnen nach, doch Daniel hielt meinen Arm fest.
„Du darfst nicht dort hoch!“
„Die Tür ist doch offen! Wir müssen sie wieder verschließen!“
Ich befreite mich von seinen Griff und rannte hinauf. Die Beißer waren so sehr damit beschäftigt die Leichen zu fressen, dass sie mich gar nicht bemerkten. Als ich die Tür schließen wollte, bemerkte ich vor meinen Füßen eine G36. Ich hob sie vom Boden auf und zielte auf einen der Beißer.
„Was macht Alexa dort oben?“, fragte Carolin.
„Keine Ahnung. Ihr bleibt hier unten und wartet. Ich werde sie holen.“
Daniel ging langsam die Treppen hoch und sah erst jetzt richtig, was ich in der Hand hielt.
„Alexa! Schließ die Tür und komm wieder zurück. Wir werden welche holen, die das erledigen.“
Ich sagte nichts darauf und zielte weiter. Meine Hände zitterten vor Angst. Ich war so sehr darauf konzentriert zu zielen, das ich nicht bemerkte, das Daniel mein Handy aus meiner Hosentasche herausholte.
„Herr Neumann? Hier ist Daniel. Bitte kommen sie schnell zum Dach hinauf! Am besten mit noch zwei Männern.“, flüsterte Daniel und legte wieder auf.
Ich atmete tief ein und wieder aus. Es war schwer für mich auf sie zu schießen, auch wenn sie schon längst tot waren. Kurz bevor mein Vater mit Hilfe ankam, schoss ich endlich auf einen. Da ich so sehr am zittern war, traf ich daneben. Die Beißer schauten auf und guckten mich direkt an. Sie waren blutverschmiert und standen auf. Wieder zielte ich und schoss wieder daneben. Sie kamen immer nähe.Wieder wollte ich abdrücken, doch sie vielen alle auf einmal, mit einen Kopfschuss, zu Boden. Ich hatte so sehr um meine Angst gekämpft, das ich die Schüsse hinter mir gar nicht wahrgenommen habe.
„Herr Hauptmann, die Beißer sind erledigt. Hier oben ist es sicher.“, sagte einer.
„Alexa?“, Daniel stellte sich vor mich und machte sie Sorgen. „Ist mit dir alles in Ordnung?“
Mein Gesicht war mit kaltem Schweiß bedeckt. Mein ganzer Körper war am zittern. Ich lehnte mich an die Tür und ließ mich auf den Boden rutschen. Thomas, den ich schon seit ich klein bin kannte, kniete sich vor mich hin und untersuchte mich.
„Sie hat einen Schock.“, gab er zur Antwort und richtete sich wieder auf.
Mein Vater schaute mich nur kurz an und ging dann an mir vorbei. Er schaute vom Dach hinunter, wo eine Menge Beißer auf dem Geländer umher liefen.
„Alexa, komm her.“, rief mein Vater. „Alexa!“
Er kam wieder zurück und zog mich hoch.
„Jetzt beruhige dich wieder und komm mit!“
Wir beide standen nun an der kleinen Mauer und schauten hinunter. Viele von den Beißern, lagen tot auf dem Boden. Mir wurde schlecht und schwindelig. Meine Beine zitterten wieder.
„Hier! Das ist ab jetzt deine.“
Mein Vater gab mir die G36, mit der ich vorhin versucht hatte die Beißer zu erledigen.
„Ich möchte von dir, das du von hier oben aus einen Beißer erledigst!“
„W... was? I... ic..h kann d... das nicht.“, stotterte ich heftig.
„Doch das kannst du! Reiß dich zusammen. Los!“
Ich gehorchte und zielte. Mir fiel das zielen sehr schwer, da meine Hände so stark zitterten.
„Alexa! Sie sind bereits tot! Also schieß' endlich!“
Ich riss mich zusammen, atmete tief ein und wieder aus und schoss einen Beißer in den Kopf, der sofort tot umfiel.
„Gut gemacht! Mach weiter so.“, mein Vater klopfte mir sanft auf die Schulter.
Auch er nahm jetzt seine Waffe und schoss einen nach den anderen in den Kopf. Die Männer, die mit gekommen waren, standen nun auch neben uns und schossen hinunter. Meine Freunde kamen auch zu uns. Marie konnte nicht hinsehen und schaute weg. Michelle tat das gleiche. Dennis und Carolin standen dort an der Mauer und schauten hinunter.
„Du da! Nimm diese hier und schieß mit!“, der junge Mann gab Dennis seine zweites Sturmgewehr.
Daniel hielt nun zum ersten mal eine M16 in der Hand. Er zielte auf einen Beißer und schoss. Da er noch nie geschossen hatte und nicht bewusst war, das die M16 einen relativ heftigen Rückstoß hatte, ließ er fast das Sturmgewehr fallen.
„Sei vorsichtig, Junge. Wenn das hier vorbei ist, gebe ich dir ein wenig Schießtraining.“
„Danke.“
„Werden das immer mehr?“, rief Thomas. „Das nimmt ja hier kein Ende.“
„Lasst uns kurz aufhören.“, sagte mein Vater und setzte sich. „Woher wusstet ihr, dass hier oben welche von diesen Viechern lauern?“
Meine Freunde und ich guckten uns an.
„Antworten? Keine?“
„Nun, es war meine Schuld.“, gab Carolin von sich. „Ich wollte an die Frische Luft und das Eingangstor war verschlossen. Alexa hat auf die Karte geschaut und den Weg hier hoch gefunden.“
„Und wie kommen diese Beißer hier auf einmal hoch?“
„Sie sind Ben und mir gefolgt.“, murmelte ich.
„Wie bitte, Alexa?“
„Meine Tasche fiel hinunter ins Gebüsch und Alexa hat sie wieder geholt. Dabei tauchten auf einmal diese Beißer auf und durchbrachen den Zaun. Diese Beißer können Treppen steigen!“, rief Marie aus der Ecke.
„Ihr dürft ohne Erlaubnis nicht einfach so hinaus laufen! Was wäre wenn sie euch erwischt hätten? Was wäre wenn sie ins Gebäude gelangt wären?“, meckerte mein Vater.
„Es tut uns leid, Papa.“
„Darüber reden wir später weiter. Wir sollten uns nun überlegen, was wir machen. Die Munition geht langsam aus und denen dort unten bestimmt auch.“, sagte mein Vater.
„Das klingt jetzt zwar bescheuert, aber ich habe bei Ben mal einen Zombiefilm geguckt. Da wurden die Zombies auch verbrannt. Vielleicht könnten wir Munition sparen, wenn wir Brandbomben auf sie schmeißen.“, erzählte Dennis.
„Das ist eine gute Idee. Wahrscheinlich bringen auch Granaten was.“, meinte Thomas und drehte sich wieder um.
Er holte aus seiner Tasche eine Granate und löste den Spin raus. Er warf sie direkt in die Mitte des Geländes, wo die meisten Standen.
„DECKUNG!“, schrie er so laut wie er konnte.
Es gab einen lauten Knall und eine große Staubwolke versperrte die Sicht. Als sich die Staubwolke gelegt hatte, langen einige von ihnen zerfetzt am Boden.
„Das hat doch super geklappt.“, sagte Thomas und war stolz auf sich.
Mein Vater gab per Funk durch, das sie Brände legen und Brandbomben auf die Beißer schmeißen sollten. Er setzte sein Rucksack ab und durchwühlte ihn.
„Was tust du da, Papa?“, ich schaute ihn an, als er mehrere Flaschen und Tücher und ein Feuerzeug aus dem Rucksack holte.
„Ich mache etwas, was ihr Kinder niemals wissen und machen dürft!“
Er zündete das Tuch an, was an einer Flasche befestigt war und schmiss es hinunter. Die Beißer die gerade entlang gingen, wurden von der Flasche getroffen und brannten.
„Das ist ja so grausam.“, jammerte Marie.
Wieder baute er das gleiche zusammen und schmiss die nächste hinunter. Insgesamt fünf Flaschen schmiss er vom Dach.
„Gut gemacht, Herr Hauptmann.“, gratulierte der Junge Mann meinen Vater. „Ach, ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Bernhard Maier. Du bist also die Tochter von unserem Hauptmann.“, er sah mich an und lächelte. „Du bist gut im schießen, dass hast du sicherlich von deinem Vater alles gelernt.“
„Vielen Dank. Mein Vater hat mich immer zum Schießtraining mitgenommen.“, bedankte ich mich und wurde rot im Gesicht.
„Es sind noch mehr gekommen! Von der anderen Seite! Sie versuchen ins Gebäude hinein zu kommen! Wir sollten verschwinden!“, kam es durch den Funk.
„Wenn noch mehr kommen, dann sollten wir von hier wirklich verschwinden. Wo sind Ben und Hikaru?“, wollte mein Vater wissen.
„Sie wollten jemanden Bescheid geben, wegen den Beißern. Seitdem haben wir sie nicht mehr gesehen.“, antwortete Dennis.
„Wir müssen hier weg, los kommt. Wir gehen runter zu den Garagen.“, mein Vater packte die Sachen wieder in seinen Rucksack und setzte ihn wieder auf sein Rücken.
Wir folgten ihm und unterwegs versuchte Michelle ihren Freund, Hikaru, zu erreichen. Als sie ihn endlich dran bekam, sagte sie ihm Bescheid, dass sie hinunter in die Garagen kommen sollen. Alle rannten hinunter zu den Garagen. Die meisten Beißer hatten es ins Gebäude geschafft. Hikaru und Ben warteten bereits auf uns.
„Geht es euch gut?“, fragte sofort Michelle.
„Ja, uns geht es gut. Als wir es weitergaben, sind alle sofort aufgesprungen und haben Alarm gegeben.“, meinte Hikaru.
„Einsteigen!“, rief mein Vater und zeigte auf ein Humvee. „Wo ist Michael? Michael?!“
„Ja?“, rief er.
„Du nimmst den zweiten Humvee. Es passen bei jedem nur vier Leute hinein. Alexa, du fährst mit mir. Dennis und Marie, ihr fahrt auch mit mir. Hikaru und Michelle, ihr fahrt mit Michael zusammen. Thomas, du nimmst bei dir noch Ben und Carolin mit.“
„Soll ich Max noch mit nehmen? Er kann noch aus dem Fenster die Beißer von uns fernhalten.“, fragte Thomas nach.
„Deine Frau steht dort drüber, ich werde sie bei mit nehmen.“, meinte Michael und holte meine Mutter und stieg dann mit den anderen in den Humvee.
„Gut, macht das. Alle einsteigen! Das wird eine ganz schön wilde fahrt.“
Mein Vater fuhr vor raus und Thomas und Michael fuhren hinterher. Jede Menge Autos, Vans und andere klein Transporter fuhren vom Gelände herunter. Dabei überfuhren sie einige Beißer oder schossen während der fahrt auf sie. Ich schaute aus dem Fenster hinaus. Die Straßen waren voll von Beißern. Sie versuchten uns hinterher zu laufen, doch nach einiger Zeit gaben sie es auf. Wir fuhren aus der Stadt hinaus, wohin genau wusste ich nicht.
„Papa, wo fahren wir nun hin?“
„Wir werden zur einer Bundeswehr Kaserne fahren, falls dort nicht auch schon Beißer sind.“
Die ganze Zeit lang blieb es nun still im Auto. Nur ab und zu gab das Funkgerät etwas von sich.
Schon eine ganze Weile fuhren wir auf der Landstraße, bis wir endlich an der sogenannten Bundeswehrkaserne ankamen. Alle Wagen fuhren auf die Kaserne drauf, als das Tor von zwei Männern geöffnet wurde.
„Zum Glück sind hier noch keine von diesen dreckigen Untoten!“, sagte jemand.
„Wir haben viele verloren. Das werden sie uns büßen!“, rief jemand von hinten.
Viele waren wütend auf die Beißer, jeder wollte wieder zurück und sie bekämpfen. Sie wurden aber davon abgeraten.
„Hier sind einige Lebensmittel. Lange werden sie aber nicht reichen. Wir müssen uns Vorräte beschaffen.“, sagte eine Frau die bei der Bundeswehr arbeitete.
„Wir werden hier uns ein neues Lager aufbauen. Schlafsäle sind genug da. Die Wachen werden später eingeteilt.“, sagte ein General von der Bundeswehr.
Alle packten die Kisten aus den Wagen, die sie mitgenommen haben und brachten sie solange ins Lager. Ich saß mit meinen Freunden unter einem Baum. Erst jetzt sah ich, dass viele aus meiner Klasse und andere aus meiner Schule hier waren. Mütter mit Babys und Kleinkindern wurden zur Sicherheit in eines der Gebäude gebracht. Wir beobachten Professoren, die sich mit Seuchen und anderen Infektionen auskannten, die mit den Soldaten und Polizisten redeten. Mein Vater half den anderen beim Ausladen.
„Ob es hier bald wieder sicher ist und wir wieder zurück nach Hause können?“, fragte Marie ängstlich.
„Ich hoffe es doch.“, sagte Dennis und umarmte Marie.
„Meint ihr die Professoren wissen etwas über diese Seuche und über die Beißer?“, wollte Michelle wissen.
„Ich glaube schon, seht euch nur die drei da vorne an. Wie sie dort am Diskutieren sind. Bestimmt wissen sie etwas. Ich möchte zu gerne etwas mehr über diese Beißer wissen.“, sagte Hikaru interessiert.
„Mich interessieren diese Beißer nicht, ich will nur das sie verschwinden.“, Carolin stand auf und ging zu den anderen Schülern aus unserer Klasse.
„Ich muss mal ganz dringend auf's Klo.“, meinte ich und stand auf.
Natürlich war es gelogen. Ich wollte nur mal eine Zeit alleine sein und mich auf der Kaserne umschauen. Meine Freunde gingen nun auch zu unseren Klassenkameraden. Meine Neugierde war so groß, dass ich unbedingt hinaus aus der Kaserne wollte. Das G36 hatte ich immer noch bei mir. Doch wenn ich draußen angegriffen werde, brachte beim Nahkampf auch kein G36 was. Deswegen ging ich heimlich zum Wagen zurück, in dem mein Vater gefahren ist. Ich durchsuchte den Rucksack meines Vaters und entdeckte seine Pistole. Ich nahm sie an mich und verschwand aus der Kaserne. Die Kaserne war sehr weit von der Stadt entfernt. Überall wo ich hinsah, entdeckte ich nur Felder und Absperrungen vom Trainingsgelände. Drum herum war Wald. Ich wollte mich nicht zu weit von der Kaserne entfernen und blieb in der Nähe, als ich mir von außen das Trainingsgelände ansah.
„Hey! Bleib stehen!“, rief jemand laut.
Ich drehte mich um und erschreckte mich. Der Mann der nach mir gerufen hatte zielte mit einem Gewehr auf mich.
„Sei froh, dass ich nicht abgedrückt habe und vorher nach dir gerufen habe. Ich habe erst gedacht du seist ein Beißer!“
„Es tut mir leid, ich komme wieder rein.“, rief ich zurück.
Es war jemand vom KSK, als ich ihn mir genauer betrachtete. Da ich ein wenig bei der KSK bekannt war, durch meinen Vater, hatte er mich bestimmt auch erkannt.
„Bleib noch mal kurz stehen.“, rief er wieder.
„Ich wusste doch, er hat mich bestimmt jetzt erkannt. Diese schwarzen Haaren müssen mich auch immer verraten!“
, meckerte ich mit mir selber.
„Wie heißt du?“, fragte er.
„Wie ich heiße? Wieso wollen sie wissen wie ich heiße?“
„Weil der Hauptmann seine Tochter sucht und ich glaube du bist die Tochter die gesucht wird.“
Ich schluckte, als er zu seinem Funkgerät griff.
„Herr Hauptmann, ich glaube ich habe ihre Tochter gefunden. Sie steht draußen vor der Kaserne. Sie hat ein G36 und eine Pistole mit sich führen.“
Nach nur einer kurzen Zeit, kam mein Vater Wutendbrand aus der Kaserne gelaufen.
„Alexa!“
„So heißt du also, wusste ich doch, dass du die gesuchte Tochter des Hauptmann bist.“, grinste er und stellte sich wieder auf seine Position.
„Papa. Du hast mich also gesucht?“, sagte ich und tat so, als ob nichts geschehen sei.
„Was machst du hier draußen?“
„Mich um gucken.“
„Dir kann sonst was passieren! Musst du heute nur ärger machen? Du kommst sofort wieder mit rein!“, meckerte er mich an. „Diese Pistole, die du in deiner Hand hältst, ist das nicht meine?“
„Ja.“, gab ich zu und gab sie ihm wieder.
„Du nimmst auch noch einfach meine Waffen. Mit dieser P226 kannst du nicht umgehen und du weißt, dass du nicht an meine Waffen dran gehen darfst ohne meine Erlaubnis!“
„Es tut mir leid, ich werde es niemals wieder tun.“, entschuldigte ich trocken und nicht wirklich glaubhaft. „Warum hast du mich nun gesucht?“
„Du warst auf einmal verschwunden. Deine Freunde sagten, du seist auf der Toilette, doch niemand hat dich dorthin laufen sehen. Was ich genau von dir wollte, hat sich fürs erste erledigt. Du wirst mir jetzt mit den anderen Helfen, das Lager aufzubauen.“
„Was? Warum? Nur weil ich draußen war?“
„Ja genau deswegen. Hausarrest kann ich dir ja schließlich nicht geben.“
„Schön wäre es.“, murmelte ich in mich hinein.
„Was hast du gesagt?“
„Nichts.“, grummelte ich.
Ich sah hoch zu dem Mann, der mich entdeckt hatte. Er grinste mich frech an. Bevor ich mich wieder umdrehte streckte ich ihm die Zunge raus. Manchmal benahm ich mich wie ein Kind. Doch was anderes, außer Zunge raus strecken, konnte ich nicht machen. Ich folgte meinen Vater ins Lager. Meine Mutter war auch hier und half. Es ging ihr wohl wieder besser, jedenfalls war sie nicht mehr Blass.
„Mama, wie geht es dir?“, ich lief zu ihr hin und umarmte sie.
„Es geht. Ich habe nur erhöhte Temperatur. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
„Wo ist denn Tante Karin? Hast du sie nicht mit aus dem Krankenhaus geholt?“
„Sie wollte nicht mit. Ihr ging es auch ziemlich schlecht.“
Meine Mutter bückte sich, um eine Kiste weiterer Lebensmittel zu öffnen. Dabei verrutschte ihr Pullover etwas und ich entdeckte eine Wunde. Sie sah ziemlich entzündet aus.
„Mama?“
„Ja, Schatz?“
„Was ist passiert, bevor du zu uns gekommen bist?“
„Nichts, wieso fragst du?“
„Weiß Papa davon?“
„Was sollte ich ihm denn erzählen?
„Wirst du ihm das irgendwann erzählen?“
„Alexa! Was sollen diese komischen Fragen?“
„Ich will nur wissen, woher du diese Wunde hast!“
„Als ich zum Auto wollte, bin ich wohl irgendwo hängen geblieben.“
„Ah ja.“, misstrauisch guckte ich sie an und entfernte mich von ihr.
„Wieso sagt sie mir nicht die Wahrheit?“
, stellte ich mir gedanklich die Frage.
Wütend schnappte ich mir zwei kleine Kisten. Ich öffnete eine – ich zerriss sie förmlich. Der ganze Inhalt der Kiste fiel zu Boden. Einige Dosen rollten bis hin zur Lagertür. Thomas, der gerade herein kam, trat fast auf eine Dose drauf.
„Was ist denn hier passiert?“, er sah mich die ganzen Dosen aufsammeln und kam zu mir. „Du sollst doch die Kisten öffnen und sie nicht auseinander nehmen.“
„Ich räume doch schon auf.“, grummelte ich.
„Huch, da ist wohl jemand sauer.“
„Bin nicht sauer, Thomas.“
„Natürlich bist du sauer. Nun sag schon. Was hat dich so verärgert?“, er verschränkte die Arme.
„Und wenn schon, geht dich das was an?“, schrie ich ihn an und schmiss die zerrissene Kiste zu Boden.
Ich lief aus der Lagerhalle.
„Alexa! Alexa bleib hier! … Was soll ich jetzt nur deinem Vater sagen.“, murmelte er und setzte sich.
Ich hatte Angst, war traurig, war wütend, meine Gefühle spielten völlig verrückt. Das einzige was ich jetzt noch wollte, war alleine zu sein. Ich lief zum Trainingsgelände und setzte mich auf ein Holzstamm, was wohl damals zu einem Hindernis gehörte. Diese Kaserne wurde seit längerem nicht mehr genutzt. Das Trainingsgelände sah es genauso herunter gekommen aus. Ich schaute mir den Zaun an. Bei näherer Betrachtung des Zaunes entdeckte ich, dass er nicht wirklich etwas aushielt. Es waren Löcher und Risse zu sehen.
„Hoffentlich reparieren sie den Zaun noch, falls sie überhaupt davon wissen.“
Ich lief noch ein Stück weiter und entfernte mich somit noch weiter von allen anderen. Mir liefen die Tränen. Mir war klar, dass meine Mutter von einem Beißer gebissen wurde und ihr auch niemand helfen konnte. Wahrscheinlich würden die Professoren meine Mutter unter Beobachtung halten, um mehr von der Seuche herausfinden zu können.
„Wie kann sie mir so etwas verheimlichen?“
Ich hörte hinter mir etwas durch das Gestrüpp laufen, doch ich drehte mich nicht um.
„Papa wenn du das bist, dann lass mich bitte erklären, wieso ich abgehauen bin.“
Ich bekam keine Antwort.
„Du bist sicherlich wütend auf mich. Dann sage ich es dir ganz kurz und knapp: Mama wurde von einem Beißer gebissen.“
Wieder keine Antwort. So langsam wunderte ich mich doch. Normalerweise schrie mein Vater sofort, wenn er mich irgendwo sah. Langsam drehte ich mich um und blickte in die Augen eines Beißers. Er griff mich sofort an. Ich versuchte noch wegzurennen, doch ich stolperte und fiel zu Boden. Ich drehte mich auf den Rücken und krabbelte von ihm weg. Meine Augen waren starr auf ihn gerichtet. Er stürzte sich auf mich und versuchte mich zu beißen. Ich schrie so laut ich konnte.
„Hilfe! Hört mich denn keiner? HILFE!“
Obwohl dieser Mensch schon Tod war, hatte er extreme Kräfte. Er war so stark, dass ich kaum dagegen ankam ihn von mir fern zu halten.
„HILFE! KANN MICH DENN HIER NIEMAND HÖREN?! PAPA! THOMAS! DENNIS! HIKARU! IRGENDWER? HELFT MIR DOCH ENDLICH!“
Mit aller Kraft schaffte ich es den Beißer von mir wegzubekommen. Ich stand so schnell es ging auf und wollte weglaufen, doch der Beißer packte sich mein Fußgelenk. Ich trat nach ihm, doch das machte ihm nicht aus. Er schüttelte sich nur kurz und zog weiter an mir.
„Lass los du ekeliges Ding! HILFE!“
Immer wieder trat ich in sein Gesicht und löste dabei einige Hautfetzen. Jetzt sah er noch scheußlicher aus, als vorher.
„Nimm das! Lass endlich los! WIESO HÖRT MICH DENN KEINER?!“
Ich trat gegen die Hände, doch der Beißer packte sich auch nun mein anderen Fuß.
„AHH!“
„ALEXA!“
Jemand rief meinen Namen und dann kam ein Schuss.
„ALEXA!“
„Was ist passiert? Das ist mein Name, so heiße ich! Wer ruft nach mir? Bin ich nun im Himmel?“
„Alexa! Alexa, hörst du mich? Geht es dir gut?“
„Wer ist das? Wer ruft nach mir?“, ich erkannte die Stimme nicht.
„Rede doch! Öffne deine Augen, es ist alles gut!“
Ich öffnete die Augen und schaute zum Beißer. Er hatte einen glatten Durchschuss durch den Kopf.
„AHH!“, ich schrie und rutschte von ihm weg.
Ich zitterte am ganzen Körper.
„Alexa, es ist alles gut. Wieso hast du nichts gesagt?“
„Hast du mein Namen gerufen, Papa? Es klang so weit entfernt. Ich habe gedacht ich sei im Himmel.“
„Ich glaube du bist aus Angst kurz zeitig in Ohnmacht gefallen.“, meinte mein Vater und nahm mich in den Arm.
Es kamen noch mehr auf uns zu und ich wurde stürmisch von meiner Mutter umarmt.
„Süße, bist du verletzt? Ist alles gut? Ich hatte so eine Angst um dich.“
„Lass mich in Frieden!“, motzte ich sie an.
Mit geschockten Blick schaute mich meine Mutter an. Mein Vater sah uns nur beide verwirrt an.
„Ich bring dich jetzt erst einmal zum Arzt, Alexa. Du hast wahrscheinlich ein Schock.“
Mein Vater nahm ich auf den Arm und brachte mich zum Ärztezelt. Dort angekommen, wurde ich sofort untersucht, als mein Vater sagte das ich von einem Beißer angegriffen wurde. Die Untersuchung war schnell fertig, aber die Ergebnisse waren noch nicht fertig analysiert worden. Mein Vater blieb noch beim Arzt, als meine Mutter und ich wieder raus gingen. Ich stellte mich nah genug ans Zelt, um das ganze Gespräch zu hören.
„Hören Sie, meine Tochter wurde angegriffen. Ich will von Ihnen, dass Sie jetzt ihr Blut analysieren und herausfinden, ob nichts mit ihr ist.
„Ich kann Sie verstehen, dass Sie sich um Ihre Tochter sorgen, doch Sie müssen auch verstehen, dass solch eine Blutuntersuchung Zeit in Anspruch nimmt.“, sagte der Arzt.
„Und wann hatten Sie vorgehabt sich dran zu setzen? Heute Abend, am nächsten Tag oder erst nächste Woche?“, meckerte mein Vater. „Ich will das Sie sich jetzt sofort daran setzen und in zwei Stunden will ich Ergebnisse sehen!“, damit ging mein Vater aus dem Zelt.
Er schaute mich an und nahm mich in den Arm.
„Papa, ich muss mit dir über Mama reden.“, traurig, verängstigt und wütend schaute ich mein Vater an.
Er nickte nur und wir beide liefen umher.
„Ich habe bei Mama etwas entdeckt. Als ich sie fragte, wie es ihr geht, klagte sie von erhöhte Temperatur. Sie beugte sich dann hinunter zur Kiste und ich entdeckte eine sehr entzündete Wunde. Sie behauptet, sie wäre irgendwo hängen geblieben, als sie zum Auto gegangen ist. Doch es sieht mehr wie eine Bisswunde aus.“
„Du hast dich auch nicht verguckt?“
„Nein, ganz und gar nicht! Die Wunde sah wirklich wie eine Bisswunde aus! Glaub mir doch bitte.“
„Nun gut, ich werde es mir selber mal ansehen. Falls du deine Freunde suchst, die sind dort hinten in der Kantine. Sie suchen auch schon nach dir. Ich werde jetzt mal mit deiner Mutter reden.“
Ich schaute mein Vater hinterher und sah wie er mit meiner Mutter um die Ecke verschwand. Zu gerne würde ich das Gespräch belauschen und erfahren ob sich doch um eine Bisswunde handelt oder nicht. So wütend wie ich auf meine war, umso mehr hatte ich Angst sie zu verlieren. Ich lief zur Kantine. Die Kantine war voll mit Menschen und ich musste mich durch die Schlange quetschen und zwischen den Tischen und Stühlen. Meine Freunde saßen ganz hinten.
„Hey!“, riefe ich ihnen zu, als ich endlich bei ihnen ankam.
Sie begrüßten mich und dann entdeckte ich Emma und Tom die mit am Tisch saßen. Ich wäre am liebsten sofort wieder gegangen. Die Zwillinge konnte ich zum Tode nicht ausstehen. Wir hatten schon uns in der Wolle gehabt, als wir noch zur Grundschule gingen. Ich verstand meine Freunde nicht, wieso sie auf einmal mit den beiden zusammen hingen.
„Wo warst du so lange?“, fragte Michelle.
„Niemand wollte uns sagen wo du bist.“, sagte Carolin.
„Jetzt bin ich ja wieder hier.“, sagte ich trocken und setzte mich auf den letzten freien Stuhl.
Vor den Zwillingen wollte ich den Vorfall von eben nicht erwähnen. Auch nicht, dass meine Mutter wahrscheinlich gebissen wurde.
„Was ist los mit dir, Alexa? Du siehst so anders aus. So... verängstigt... blass... Ist irgendwas passiert?“, Carolin machte sich Sorgen um mich.
„Man, man, kannst du nicht vorher Duschen gehen und dich umziehen? Du stinkst gewaltig! Wo hast du dich rum getrieben?“, Emma hielt sich die Nase zu.
„Halt die Klappe.“, motzte ich sie an.
„Was ist los mit dir, Alexa? Wieso sagst du uns nicht wo du warst?“, wollte Marie nun wissen.
„Erzähle ich euch später...“
„Oh, Alexa hat Geheimnisse. Uhh... Kannst du direkt hier erzählen. Lange ist es nicht geheim und wir beide finden es doch eh immer heraus, nicht war Schwesterherz?“
Emma und Tom lachten laut. Ich stand wieder auf und wollte gehen.
„Musst du dich nun bei deinem Papi aus heulen? Arme kleine Alexa.“, lachte Tom.
Am liebsten hätte ich ihn ins Gesicht geschlagen, doch ich ließ es.
„Wo gehst du hin?“, fragte Dennis.
„Dorthin, wo ich keine Zwillinge sehe.“, meinte ich.
Ich drehte mich schnell weg, um meine Tränen zu verbergen. Ohne noch etwas zu sagen, verschwand ich wieder aus der Kantine. Draußen lehnte ich mich gegen einen großen Baum und ließ mich langsam hinab sinken.
„Was mach ich hier eigentlich? Meine Mutter wurde gebissen und es gibt absolut kein Heilmittel. Ich will meine Mutter nicht verlieren.“
, in Gedanken versunken schaute ich durch die Gegend.
„Alexa? Alexa Neumann?“
Eine fremde Frau rief nach mir.
„Ja?“
„Du bist Alexa Neumann?“, fragte die fremde Frau.
„Ja. Schaut so aus, jedenfalls nennen mich meine Eltern so.“, grinste ich.
Der Frau war gar nicht zum lachen zu Mute. Sie hatte einen weißen Kittel an und ich bemerkte einige Blutspritzer an ihrem Kittel.
„Sie ist bestimmt eine von diesen Professoren, die unbedingt mehr über diese ekeligen Beißern wissen wollen.“
, dachte ich.
„Dein Vater schickt mich. Ich soll dich holen.“
„Wahrscheinlich sagen sie mir gleich, dass sie meiner Mutter nicht helfen können und sie beobachten, was genau mit ihr passiert. Jetzt haben sie eine Person gefunden, die gebissen wurde und sich langsam zu einem Beißer entwickelt. Ich hasse diese Professoren!“
„Kommst du nun mit? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“, meckerte sie.
„Ja, ja, ist schon gut. Ich komme ja schon!“
Ich stand auf und folgte der Frau ins Gebäude. Anscheinend waren hier früher die Büros der Generelle.
„Herr Neumann, ich habe Ihre Tochter gefunden. Wollen Sie wirklich Ihrer Tochter das erzählen?“
„Ich glaube, ich weiß schon was ihr alle vor habt.“, meinte ich.
„Und was glaubst du werden wir machen?“, fragte mein Vater.
„Ihr werdet Mama beobachten und untersuchen, bis sie sich verwandelt. Ihr wollt alle wissen, was genau mit uns Menschen passiert, wenn wir uns zu einem Beißer entwickeln. Stimmt es oder habe ich da falsch gelegen?“
Alle guckten mich überrascht an.
„Du liegst absolut richtig.“, sagte einer der Professoren.
„Und was sagt Mama dazu?“
„Sie ist einverstanden, weil sie auch weiß, dass ihr niemand helfen kann.“, meinte mein Vater.
„Schatz, bitte sei nicht mehr sauer auf mich. Ich wollte dir keine Sorgen machen. Wenn ich nicht mehr da bin, hast du immer noch dein Vater. Ich liebe dich, meine kleine.“, flüsterte meine Mutter.
Ihr Fieber war wohl noch höher gestiegen und sie war schon zu schwach, um laut reden zu können.
„Wir werden deine Mutter später ins Bett legen und wenn sie gestorben ist, werden wir sie dort fest binden. Wir werden ihr Gehirn beobachten. Anscheinend wird das Gehirn neu regeneriert und nur das wichtigste wird sozusagen aktiviert. Dazu werde ich später etwas mehr sagen.“, sagte der Professor, der wohl der Chef von allen anderen Professoren war.
„Ich habe dich herholen lassen, damit du dich von deiner Mutter verabschieden kannst. Ab sofort dürfen nur noch die Professoren nach ihr sehen, sonst keiner. Selbst ich darf dann nicht mehr zu deiner Mutter. Erst wenn sie sich verwandelt hat, um sie dann...“
„Um sie dann zu erschießen, stimmts?“, fragte ich mit Tränen in den Augen.
„Ja...“, niedergeschlagen schaute mein Vater mich an.
Selbst ihm kamen die Tränen. Ich ging zu meiner Mutter.
„Es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir war, Mama.“
„Ach das macht doch nichts, Alexa. Das ist doch vollkommen normal. Ich liebe dich meine kleine.“
„Ich liebe dich auch, Mama.“
„Komm etwas näher, ich muss dir noch was sagen.“
Ich ging mit meinem Kopf näher an ihrem und sie flüsterte mir etwas ins Ohr.
„Bitte pass auf deinen Vater auf. Er mag zwar ein Muskelbepackter großer Mann sein, aber er ist auch ziemlich feinfühlig. Er denkt auch zu viel nach. Bitte, helfe ihm, wenn es sein muss. Gib auch du das Kommando, okay?“
„Werde ich machen, versprochen.“, antwortete ich.
„So ich bitte euch allen, diesen Raum nun zu verlassen. Wir wollen nun mit der Untersuchung beginnen.“, sagte der Professor und schickte uns hinaus.
Es wurde langsam Abend und es nichts mehr, seit dem Vorfall von heute Mittag, geschehen. Ich suchte nach dem Scharfschützen, der den Beißer umgebracht hatte. Ich wollte mich unbedingt bei ihm bedanken. Mein Vater hatte von meiner Untersuchung immer noch keine Ergebnisse bekommen und war stink wütend auf dem Arzt. Natürlich ist er sofort dorthin gegangen, um sich zu beschweren, doch es hatte nichts gebracht. Ich lief durch die Kaserne umher und irgendwann fand ich ihn. Er saß auf einem selbstgebauten Podest und hielt Ausschau. Ich kletterte hinauf und bemerkte, dass er eingeschlafen war.
„Entschuldigung. Aufwachen! Hey Sie, wachen sie auf.“
„Hä, wie? Greift jemand an? Du bist es, die Tochter vom Hauptmann Neumann. Geht es dir gut?“
„Ja, danke das Sie mich gerettet haben.“
„Keine Ursache. War ja auch gerade noch rechtzeitig. Normalerweise hat niemand den Befehl gehabt, am Trainingsgelände Ausschau zu halten. Doch ich... nun, ich musste Pinkeln. Die Toiletten waren besetzt und da bin ich halt zum Trainingsgelände gegangen. Als ich fertig war, hörte ich dich plötzlich schreien.“, erzählte er. „Es war ziemlich undeutlich gewesen, weil du so weit entfernt warst. Zum Glück hatte ich mein Scharfschützengewehr dabei gehabt. Ich habe nach den anderen gerufen und dann habe ich auch schon geschossen.“
Ich schaute den Mann genauer an.
„Du arbeitest bei der Bundeswehr, oder?“
„Ich? Nein.“, lachte er. „Ich bin ein ziemlicher Pechvogel, der bei der KSK arbeitet. Diese Klamotten hier habe ich mir von meinem Bruder geliehen. Er ist bei der Bundeswehr. Als das Sicherheitsgebäude von den Beißern überrannt wurden, sollten wir doch Brände legen. Dabei ist mir diese Flüssigkeit auf meine Klamotten gekommen und ich hatte es nicht bemerkt, erst als ich es anzündete. Ersatzklamotten hatte ich nicht dabei.“
Ich konnte mir mein lachen nicht unterdrücken. Er schaute mich böse an, was aber nichts half. Immer noch lachte ich lautstark.
„Tut mir leid, aber das ist so witzig.“, lachte ich.
„Das ist gar nicht witzig.“, grummelte er.
„Wie alt bist du? Du siehst noch ziemlich Jung aus.“
„Vielen Dank!“, lachte er wieder. „Bin auch gerade mal 24 Jahre alt.“
„Und dann schon bei der KSK?“
„Ja, wenn man gut ist.“
„Als Pechvogel?“
„Ha, ha...“, wieder schaute er mich finster an.
„Hey, hör auf so zu gucken. Ich mache doch nur Scherze.“, grinste ich. „Wie heißt du?“
„Wie ich heiße? Du stellst aber Fragen... Mein Name ist Lars. Kein besonderer Name, nicht war?“
„Alexa?“, rief jemand.
„Oh, dass ist mein Vater. Ich sollte wohl jetzt gehen.“, ich verabschiedete mich und kletterte das Podest hinunter.
Mein Vater starrte durch die Gegend und suchte mich verzweifelt.
„Hier bin ich, Papa!“
„Ich such dich schon überall. Hast du heute eigentlich was gegessen?“
„Nein, bisher hatte ich noch nicht sonderlich viel Hunger.“
„Dann komm mit, wir gehen was Essen.“
Wir liefen gemeinsam in die Kantine und holten uns was zu Essen. Als wir unser Essen hatten setzten wir uns an einem freien Tisch.
Es waren nun zwei Tagen vergangen. Der Zustand meiner Mutter hat sich deutlich verschlechtert. Keiner weiß genau, wie lange sie noch durchhielt. Ich distanzierte mich sehr von meinen Freunden. Seit dem Tag in der Kantine, sah ich meine Freunde nur noch mit den Zwillingen zusammen. Ich hasste die beiden und wollte nichts mit ihnen zu tun haben, aber anscheinend wollten meine Freunde auch nichts mehr mit mir zu tun haben. Sie wussten, dass meine Mutter im Sterben lag. Alle Leute, die in der alten Bundeswehr Kaserne nun wohnten, wussten davon Bescheid. Meine Freunde kamen noch nicht einmal zu mir und fragten mich wie es mir so geht oder ob ich jemand zum reden gebrauchen könnte. Von Morgens bis Abends saß ich unter dem Baum, mitten auf dem Platz und beobachtete alle. Sie schienen richtig glücklich zu sein. Die Kinder spielten zusammen und alle taten so, als ob nie etwas gewesen wäre. Ich war wohl die einzige die traurig war und Angst vor dieser Welt hatte. Selbst mein Vater sah nicht mehr wirklich traurig aus. Ich konnte einfach nicht glauben, dass meine Mutter einfach so starb. Nur wegen einem lächerlichen Biss. Immer wieder rannten die Professoren aus dem Gebäude, wo sie meine Mutter untersuchten, und rannten dann später mit jede Mengen Dingen in den Händen wieder hinein. Wenn die Erwachsenen an mir vorbei liefen, schauten sie mich komisch an. Anscheinend tat ich ihnen leid, doch Mitleid brauchte ich nicht. Von keinem wollte ich getröstet werden, denn so etwas würde meine Mutter auch nicht wieder gesund machen. Ich konnte es dennoch nicht fassen, dass ich bald nur noch meinen Vater hatte.
Traurig schaute ich wieder durch die Gegend. Am anderen Ende der Kaserne standen meine Freunde, zusammen mit den Zwillingen. Am liebsten wäre ich nun hingegangen und hätte meine Freunde umarmt. Doch mein Körper sagt mir: Bleib hier und Trauer weiter.
Die Türen des Bürogebäude der früheren Bundeswehr Generellen wurden stürmisch geöffnet. Die Frau, die mich vor einigen Tagen zu meinem Vater brachte, rannte hinaus.
„Herr Neumann! Herr Neumann! Kommen sie schnell! Ihre Frau...!“, schrie sie umher.
„Was ist mit meiner Mutter?“, flüsterte ich leise und stand erschrocken auf.
Die Frau fand meinen Vater und beide rannten sie zurück ins Gebäude. Dann war alles ruhig. Jemand löste einen Schuss aus und alle die draußen rumstanden, drehten sich erschrocken zum Gebäude um. Da sie alle wussten, was genau los war, schauten sie mich sofort alle mit traurigen Blicken an. Ich hatte keine Ahnung, was genau passiert war. Anscheinend wollte ich es einfach nicht wahr haben. Mein Vater kam hinaus und wusch irgendetwas aus seinem Gesicht. Ich sah meinen Vater an, der mich, wie alle anderen auch, mit traurigen Blicken ansah. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich rannte auf das Gebäude zu. Ich wollte dort unbedingt hinein und meine Mutter sehen. Mein Vater hielt mich fest und musste ziemlich viel Kraft aufwänden, um mich fest zu halten.
„Du kannst jetzt nicht darein, Alexa!“
„Ich will zu ihr! Lass mich los, ich will sie sehen!“
„Es geht nicht, Alexa! Du kannst nichts mehr für sie tun, sie ist tot!“
„Sag mir nicht, dass sie tot ist! Sie ist nicht tot! SIE IST NICHT TOT!“, schrie ich wie wild und wollte meinen Vater einfach nicht glauben.
Endlich konnte ich mich aus dem Griff meines Vaters befreien und rannte ins Gebäude. Oben angekommen, bedeckten die Professoren den Körper meiner Mutter. Geschockt und mit weit aufgerissenen Augen, schaute ich durch die Glaswand und starrte den leblosen und bedeckten Körper meiner Mutter an.
„Nein... nein! NEIN!“, flüsterte ich erst und schrie dann.
Die Professoren erschreckten sich, da sie mich vorher nicht bemerkt hatten. Sofort kam einer hinaus und wollte mich zurück nach draußen bringen. Ich schubste ihn von mir weg und ging hinein.
„Geh bitte wieder hinaus, Alexa. Das solltest du dir nicht ansehen!“, meinte einer von ihnen.
„Hey! Was tust du da? Lass das Tuch unten!“, rief die Frau.
Die Frau versuchte mich davon abzuhalten, dass Tuch weg zu ziehen, doch ich riss es von meiner Mutter weg. Meine Mutter sah ziemlich blass aus. Sie lag dort im Bett, als ob sie gerade tief und fest schlief. Erst jetzt sah ich den Einschussloch an der Stirn. Ich starrte ihn eine ganze Weile an, bevor ich zusammenbrach.
Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einem kleinem Zimmer. Ich lag in einem großen Bett und hörte hinter der Tür Stimmen. Ich stand langsam auf. Meine Beine fühlten sich wie Wackelpudding an. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Die Personen die draußen sprachen verstummten alle. Es war mein Vater, der mit zwei Professoren und einem Bundeswehr General sprach. Sie schauten mich an.
„Wieso schaut ihr mich alle so komisch an? Das nervt!“, sagte ich auf einmal.
„Geht es dir gut?“, fragte mich mein Vater.
„Lass mich in ruhe!“
„Alexa!“
„Du hast meine Mutter umgebracht! DU hast deine Frau umgebracht! Und dann willst du wissen, wie es mir geht?“, meckerte ich.
Ich lief an ihnen vorbei. Sie riefen nach mir, doch ich ignorierte es. Ich wollte hier einfach nur noch weg. Traurig saß ich wieder an meinem Standards Platz – unter dem großen Baum. Jeder der mich fragte, wie es mir geht, schrie ich an. Meine Freunde kamen erst gar nicht zu mir. Ich vermisste meine Mutter. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass sie nun tot sei. Nach einiger Zeit kam mein Vater zu mir und nahm mich einfach nur in den Arm, ohne nur ein Wort zu sagen. Ich weinte mich bei ihm aus und auch ihm kamen einige Tränen. Es passte normalerweise nicht zu ihm, doch er vermisste sie genauso wie ich.
„Komm Alexa. Deine Mutter wird gleich beerdigt. Du solltest wenigstens dabei sein.“
Wir gingen gemeinsam auf das große Trainingsgelände, wo schon alle Leute versammelt waren. Wir beide gingen nach ganz vorne, um uns als erstes von ihr zu verabschieden. Zwei Männer von der Bundeswehr hatten im alten Lager noch einige Särge gefunden. Der Sarg war zwar nicht schön, aber das war uns egal. Der Kopfschuss war wegen dem Schmuck, den sie auf ihrem Kopf hatte, nicht mehr zu sehen. Die Leute hatten das extra gemacht, damit den kleinen Kindern dieser Anblick erspart blieb. Sie sah immer noch so aus, als ob sie gerade tief und fest am schlafen war. Ihre Hände lagen zusammengefaltet auf ihrer Brust. Ihr Gesicht wurde geschminkt, damit sie nicht mehr so blass aussah. Ich stand vor dem Sarg und schaute mit Tränen überfüllten Gesicht meine Mutter an. Ich wollte es immer noch nicht glauben, es ging mir einfach nicht in den Kopf rein, dass sie nun tot ist. Wieder nahm mein Vater mich in den Arm. Alle die meine Mutter länger kannten, sagten etwas zum Abschied. Auch die anderen verabschiedeten sich von ihr. Dann wurde der Sarg ins Grab hinab gelassen und vier Männer schaufelten die Erde hinein. Ein Grabstein gab es nicht, so hatte mein Vater ein Kreuz gebastelt und ihren Namen eingeritzt.
„Wenn alles vorbei ist, werde ich wieder kommen Mama. Ich werde dir ein schönes Grab machen. Das verspreche ich dir.“, flüsterte ich leise in mich hinein und entfernte mich heimlich von der Beerdigung.
Ich konnte einfach nicht noch länger dort bleiben. Alleine sein, dass wollte ich nur noch. Niemand bemerkte das ich schon über einer Stunde weg war. Ich saß seit einer Stunde auf dem selbst erbauten Podest, wo Lars eigentlich wache hielt. Mit einem starrem Blick, schaute ich durch die Gegend. Die Sonne ging langsam unter. Es war eigentlich ein schöner Abend, doch leider nicht für mich. Ich erinnerte mich an die früheren Dingen. Im Sommer hatten wir uns immer den Sonnenuntergang angeschaut. Wir sind extra immer weit rausgefahren, damit wir dann draußen, beim Sonnenuntergang, picknicken konnten. Da mein Vater oftmals nie wirklich zu Hause war, musste meine Mutter immer mit mir irgendwas machen. Wir hatten immer alles zu zweit gemacht, nur selten etwas zu dritt. Doch dies war jetzt vorbei. Dort draußen lauern Gefahren, man war nirgends mehr sicher. Man konnte nicht mehr auf Spielplätzen und spielen, oder mit Freunden ins Kino gehen oder Shoppen. Das alles ging nicht mehr. Alles schöne hatte nun ein Ende. Ich stieg wieder hinab und schaute zu den Leuten, die immer noch bei der Trauerfeier waren. Wie bei jeder Trauerfeier wurde getrunken, gegessen und gelacht. Ich verstand einfach nicht, wieso man auf einer Trauerfeier noch lachen konnte. Mein Blick wanderte weiter, bis hin zum großen Eingangstor der Kaserne. Das Tor war abgesperrt und ziemlich verbarrikadiert. Ich ging zum Tor und untersuchte es. Nirgends gab es eine Chance überhaupt herauszukommen, außer man hatte die passenden Schlüssel. In meinem Kopf schwebte nur noch ein einziger Gedanke: Weg von all diesen Menschen.
Wenn ich nicht mehr weiter wusste, wollte ich einfach nur noch die Flucht ergreifen, alleine sein und mich verstecken, bis ich wieder zur Vernunft komme und zurück ging.
Ich kletterte zurück auf das Podest und schaute hinab. Es war ziemlich riskant dort hinunter zu springen. Ich lief ins Lager und suchte nach etwas, um hinunter zu klettern. Ganz hinten in der Ecke fand ich ein langes Seil. Ich nahm es an mich und lief wieder zurück. Das Seil befestigte ich an die Eisenstange des Podestes und schmiss das Seil auf die andere Seite. Langsam kletterte ich hinunter und kam schließlich heil am Boden an. Ich bemerkte nicht, das Dennis und Hikaru auch von der Trauerfeier gingen und sich die Beine vertreten wollten. Sie entdeckten mich, wie ich langsam die Landstraße entlang ging. Sie rannten zurück zur Feier und erzählten es sofort meinem Vater, der sich auch schon gleich mit zwei weiteren Männern auf dem Weg machte. Ich lief über die Felder und schaute mich um. Irgendwann setzte ich mich hin und zog meine Beine ein. Legte meine Arme auf die Knie und legte meinen Kopf auf die Arme. Ich weinte bitterlich. Ich vermisste meine Mutter so sehr, dass es mir sogar egal war, wenn ein Beißer käme. Nach einer Weile stand ich wieder auf und lief weiter umher und verschwand anschließend im Wald. Mein Vater und die zwei Männer hatten mich noch rechtzeitig entdeckt und liefen hinterher. Zum rufen, war ich viel zu weit weg. Es war dumm von mir wegzulaufen, doch ich wollte einfach nicht mehr in dieser alten Kaserne bleiben. Mir war alles egal. Weinend lief ich durch den Wald, der immer dunkler wurde. Nach einiger Zeit hatte ich mich im Wald auch schon verirrt. Ich lehnte mich gegen einen Baum und weinte weiter.
„Mama, es tut mir so leid. Hätte ich mich doch nur richtig und ernsthaft bei dir entschuldigt. Noch nicht einmal dafür bin ich geeignet!“
Für alles, was ich je getan und gesagt habe, gab ich mir die Schuld für Mutters Tod. Ich war so verzweifelt, dass ich mir am liebsten selbst das Leben nehmen würde. Doch ich wusste, dass so etwas meine Mutter nicht zurück brachte. Ich lief weiter und wusste schon lange nicht mehr, wo ich nun war.
„Wo kann sie nur sein?“, fragte Thomas.
„Eben hatte ich sie noch gesehen.“, behauptete Michael.
„Sollen wir sie rufen?“, fragte Thomas wieder.
„Nein, wenn es hier Beißer gibt, dann wirst du sie nur zu uns locken!“, antwortete mein Vater.
„Aber so werden wir Alexa nie finden!“, meine Thomas und schaute sich weiter um.
„Hat jemand von euch eine Taschenlampe dabei?“, fragte Michael, der gerade in seinen Taschen wühlte.
„Ja, ich habe eine dabei.“, mein Vater schaltete sie ein.
Er leuchtete überall hin, doch nirgends war ich zu sehen.
„Wo sind wir eigentlich? Gib mir mal das GPS Gerät.“
Thomas kramte in seinem Rucksack und holte sein GPS Gerät heraus und gab es meinem Vater.
„Das Gerät funktioniert ja gar nicht! Was hast du da nur eingepackt?“, meckerte er.
„Wie es funktioniert nicht?“, fragte Thomas verwirrt.
„Ist ja auch egal. Ich glaube wenn wir hier geradeaus weiter gehen, kommt ein kleines Dorf. Wahrscheinlich ist sie dorthin gelaufen.“, meinte mein Vater.
Sie liefen weiter und kamen schließlich dort an.
Ich war schon lange im Dorf angekommen.
„Wo bin ich hier nur? Gibt es hier kein Stadtschild?“, fragte ich mich laut.
Es war unheimlich ruhig hier in diesem Dorf. Noch ruhiger, als ein Dorf normalerweise ist. Einige Autos standen auf der Straße. Mülleimer waren umgekippt worden und der Inhalt war auf den Straßen verteilt. Es war niemand zu sehen. Das Dorf war wie leergefegt.
„Anscheinend sind alle vor den Beißern geflohen. Doch wenn alle geflohen sind, wo sind dann die Beißer?“
Ängstlich schaute ich mich um. Es war nirgends ein Beißer zu sehen.
„Wahrscheinlich gibt es hier keine.“, hoffte ich und schaute mich weiter um.
Diese beunruhigende Stille machte mir Angst. Immer wieder drehte ich mich um, doch nie war jemand hinter mir.
„Alexa, du spinnst doch. Wenn ein Beißer hinter dir wäre, würde er sich nicht vor dir verstecken!“, sagte ich zu mir selber.
Doch dann hörte ich doch Schritte hinter mir. Wieder drehte ich mich um und erkannte Thomas, der auf mich zugerast kam.
„Alexa! Haben wir dich endlich gefunden.“
„T...T...Thomas, was machst du hier? Was meinst du mit wir?“
„Michael und ich sind zusammen mit deinem Vater gegangen, um dich zu suchen. Wieso haust du einfach von der Kaserne ab. Schon schlimm genug, dass dein Vater seine Frau verloren hat. Er muss nicht auch noch dich verlieren. Willst du das etwa?“, meckerte er.
„Es tut mir leid...“, sagte ich leise.
Mein Vater und Michael kamen auch auf uns zu gerannt.
„Alexa, meine kleine. Wieso haust du ab? Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hatte Angst auch noch dich zu verlieren. Bitte tu so etwas nie wieder.“
Ich war verwundert, noch nie hatte sich mein Vater so große Sorgen um mich gemacht. Er umarmte mich ganz fest, anstatt mich anzuschnauzen, was er sonst immer tat. Mir wurde klar, dass es dumm von mir war.
„Es tut mir leid, ich hätte nicht einfach abhauen sollen.“
„Jetzt haben wir dich ja wieder gefunden. Lasst uns zurück gehen.“, sagte mein Vater.
„Ich glaube wir sollten uns erst einmal Schutz suchen.“, sagte Michael, der ziemlich erschrocken guckte.
Wir schauten in die Richtung, in der er hinsah. Mehr als zehn Beißer standen plötzlich auf der Straße.
„Sie haben uns gewittert.“
„Wie meinst du das, Papa?“
„Später. Lasst uns verschwinden.“
Wir rannten so schnell es geht zurück in den Wald. Doch leider hatte einer der Beißer uns entdeckt und folgte uns. Die anderen folgten, aus Interesse, den einen Beißer.
„Für Zombies, oder was sie auch immer sind, sind sie ziemlich schnell!“, rief Michael.
„Es sind Zombies, Michael! Zombies die verdammt schnell sein können!“, antwortete Thomas. „Wieso wollte ich unbedingt mein Rucksack mit nehmen?“
„Das habe ich mich auch gefragt.“, grinste Michael.
Thomas entdeckte einen umgefallenen Baum und zeigte drauf. Wir versteckten uns hinter dem Baum und warteten.
„Sollen wir sie erschießen?“
„Das wäre keine gute Idee, Michael.“, meinte Thomas.
„Wieso?“
„Wir würden bestimmt noch mehr anlocken und sie zur Kaserne führen.“
„Was sollen wir dann machen?“, fragte Michael wieder.
„Nahkampf!“, sagte mein Vater auf einmal.
„Nein! Erschießt sie! Bitte Papa!“, jammerte ich vor Angst.
„Michael? Geh bitte mit Alexa zurück. Thomas und ich erledigen das hier schon.“
„Nein! Ich bleibe hier!“
„Alexa! Du bringst dich in Sicherheit!“
„Nein!“
„Alexa, wir haben keine Zeit zu diskutieren, sie kommen immer näher!“, meckerte mein Vater.
„Ich bleibe.“, sagte ich.
„Dann bleib hier im Versteck.“, seufzte mein Vater.
Das einzige was die drei bei sich hatten waren Messer. Sie standen auf und liefen auf die Beißer zu. Es waren weniger, was den dreien stutzig machte. Sie griffen einen nach dem anderen an. Ich blieb im Versteck. Auf einmal war es still. Das röcheln und dieses komische knurren der Beißer war nicht mehr zu hören.
„Ich glaube das waren alle. Wenn wir wieder zurück sind dusche ich mich.“, sagte Michael.
„Mein Gefühl sagt, dass es nicht alle Beißer waren.“, antwortete mein Vater und schaute sich um.
„Gehen wir jetzt besser zurück?“, fragte Thomas.
Wir hörten alle ein Geräusch. Es raschelte und irgendjemand zerbrach Äste auf dem Boden. Ich saß immer noch alleine im Versteck und bibberte vor Angst. Dieses Röcheln tauchte wieder auf. Es kam immer näher, direkt in meine Richtung. Als ich hoch schaute entdeckte ich den alleinstehenden Beißer. Anscheinend hatte er mich noch nicht entdeckt gehabt. Beim aufstehen trat ich gegen den Rucksack, der klappernd zu Boden fiel. Der Beißer schaute direkt zu mir hin und lief langsam zu mir hin. Mein Vater und die beiden anderen standen mit dem Rücken zu mir und hatten ihn noch nicht bemerkt. Ich brachte kein Ton aus mir heraus.
„P... Pa... Papa!“, stotterte ich.
Er drehte sich zu mir um und sah den Beißer der langsam humpelnd auf mich zu kam. Der Beißer war wirklich sehr langsam. Er ging schon fast gemütlich auf mich zu. Ich hätte eigentlich in der Zeit in Ruhe zu meinem Vater und den beiden anderen hingehen können, doch irgendetwas hinderte mich daran meine Beine zu bewegen. Ich war wie gelähmt. Der Beißer streckte seine Hände nach mir aus. Dieses Röcheln würde mich bestimmt noch Tagelang in meinen Träumen verfolgen. Die anderen drei kamen zu mir. Gerade als sie ihn umbringen wollten, wurde sein Kopf schon in zwei gespalten. Ein älterer Mann, mit einem weißem rausche Bart hatte seine Axt in den Schädel des Beißers gerammt. Der Beißer ging zu Boden und rührte sich nicht mehr. Erleichtert setzte ich mich zu Boden.
„Hallo, was macht ihr hier draußen? Hier ist es viel zu gefährlich!“, sagte der alte Mann.
„Meine Tochter ist abgehauen und wir mussten sie suchen. Als wir im Dorf waren, hatten wir sie gefunden und plötzlich waren jede Menge Beißer auf den Straßen. Als wir wegliefen haben sie uns verfolgt. Mein Name ist Kevin Neumann und Ihrer ist?“
„Ich heiße Peter Hansen. Ich lebte in diesem Dorf, bevor diese Biester ankamen. Viele flohen, doch nicht alle haben es geschafft. Meine Frau zum Beispiel wurde vor meinen Augen aufgefressen, kein schöner Anblick, muss ich sagen.“
„Wo verstecken Sie sich?“, fragte Thomas.
„Ich habe hier in der Nähe eine kleine Hütte errichtet. Dann habe ich einen dieser Biester an meiner Hütte vorbei spazieren gehen. Ich habe meine Axt genommen und es verfolgt. Ihr habt eure Biester wohl auch lautlos getötet, stimmts?“
„Wir nennen diese Biester übrigens Beißer. Wollen Sie nicht mit zur Kaserne kommen? Dort könnte man sie verarzten.“, meinte Michael und betrachtete die Beinwunde des Mannes.
„Wenn ihr in eurer Kaserne eine Verwendung für einen alten Mann habt, dann gerne. Diese Wunde hier habe ich beim erbauen meiner Hütte zugezogen.“
Wir nahmen den alten Mann mit und kamen nach einiger Zeit an der Kaserne an. Viele Wachen waren wieder an ihren Posten und begrüßten uns. Mein Vater holte den Schlüssel raus und öffnete das Tor. Sechs Leute stürmten plötzlich auf uns zu. Es waren meine Freunde die mich sofort in den Arm nahmen. Sie waren so stürmisch, dass ich zu Boden fiel. Mein Vater ging mit Peter zum Ärztezelt und ließ mich mit meinen Freunden allein. Auch Thomas und Michael gingen.
„Ich bin so froh das du wieder da bist!“, rief Marie.
„Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Dennis und Hikaru hatten dich gesehen und haben sofort deinen Vater bescheid gegeben und uns danach auch. Was machst du nur für Sachen?“
Carolin ließ mich gar nicht mehr los und weinte sogar.
„Ihr wolltet doch nichts mehr von mir wissen. Wieso jetzt?“, fragte ich.
„Wieso wollten wir von dir nichts mehr wissen? Du hast dich doch so abgekapselt von uns.“, behauptete Carolin und ließ mich endlich los.
„Ihr ward doch nur noch mit den Zwillingen zusammen. Ihr wisst, wie sehr ich die beiden hasse.“
„Sie waren plötzlich bei uns, tut uns leid Alexa.“, entschuldigte sich Michelle.
„Das mit deiner Mutter...“, fing Dennis an.
„Ist schon gut.“, sagte ich nur und lief an meinen Freunden vorbei.
Auch wenn mein Vater mich nicht angeschnauzt hat, spürte ich sehr, das er innerlich vor Wut kochte. Wir beide schauten uns tief in die Augen, als er aus dem Ärzte Zelt wieder hinaus kam. Mit traurigen Blicken schaute ich weg und lief ins zweit größte Gebäude, wo alle Bewohner der Stadt schliefen konnten. Das Zimmer von mir und meinem Vater war im zweiten Stock. Ich schaltete das Licht ein und legte mich auf mein Bett. Ich starrte auf die Decke und dachte nach.
„Du liegst hier jetzt seelenruhig und tust so als ob nie was gewesen wäre! Du haust ohne nachzudenken einfach ab und dein Vater und seine Männer bringen sich für dich in Gefahr. Es hatte nicht viel gefehlt und der Beißer hätte dich erwischt, anstatt das du ihn angreifst und tötest. Du bist zu ängstlich!“, schimpfte ich mit mir selber gedanklich.
Ich hasste mich so sehr dafür, dass ich einfach nicht geholfen habe. Das ich feige hinter dem Baumstamm versteck blieb und es einfach nicht schaffte einen Beißer zu erledigen. Lange Zeit weinte ich in mein Kissen hinein, bevor ich endlich einschlief.
Texte: Janina S.
Bildmaterialien: Cover von osche666 - vielen Dank :D
Lektorat: Vielen lieben Dank Vafera
Tag der Veröffentlichung: 15.11.2012
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