Nun mein Kind höre zu der Geschichte.
Lausche sanft der Stimme, die erklingt in deinem Ohr.
Lass dich entführen in die Sagen und Mythen der Sterne.
Ein junges Paar, voller Liebe und voll Schmerz.
Gezwungen durch des Schicksals Pranke,
niemals das Glück erfahren werden.
Die Sage von Liebenden,
denen das Glück im Leben verwehrt blieb.
Du wirst sie nun erfahren.
Sanft umspielte der Wind ihre lange blonden Haare.
Ihre grünen Augen spiegelten Trauer wieder,
und ihre Mundwinkel zeigten, dass sie sich beherrschen musste,
um nicht gleich in Tränen auszubrechen.
Der Name dieses schönen Mädchens war Anna.
Sie lebte in Schottland in einem kleinen Städtchen,
das nicht allzu bekannt war.
Annas Vater war ein angesehener Händler und somit auch sehr vermögend.
Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt und Geschwister hatte sie keine.
Sie war gerade mal 17 Jahre alt, als das Blatt in ihrem Leben sich wenden sollte.
Es war noch dunkel, als sie aus dem Fenster ihres Zimmers blickte.
Müde und noch leicht benommen rieb sie sich die vom Schlaf verklebten Augen.
Heute war ein besonderer Tag für Anna, den sie durfte mit ihrer Magd Marie heute den Markt besuchen.
Allein der Gedanke daran schaffte es sie aus dem großen Bett herauszulocken,
und sich endlich Anzugkleiden.
Marie, welche Anna geweckt hatte, brachte ihr eine Schüssel mit warmen Wasser zum Waschen und frische Kleidung für den Tag.
Als sie die morgendliche Prozedur beendet hatte, und nun auch angekleidet war,
ging sie hinunter in die Küche um sich zu stärken.
In der Küche angekommen begrüßte sie weitere Mägde und den Stallburschen, welcher gerade heimlich ein Stück Käse in der Tasche verschwinden lies.
Hätte dies die Alte Brunhilde mitbekommen, dachte sich Anna wäre der arme Kerl nun sicher in Schwierigkeiten.
Brunhilde war der Hausdrache hier der alles leitete.
Jede Aufgabe, die sie verteilte musste, Akurat und fein säuberlichst erledigt werden.
Falls dies nicht der Fall war, bekam sie gerne mal einen ihrer Wutanfälle, die alles andere als angenehm waren.
Doch heute würde Anna nichts den Tag vermiesen können.
Den heute würde sie ihn wiedersehen, den Mann an den sie ihr Herz verloren hatte.
Sein Name war Aiden und er war Schmied.
Anna lernte ihn vor 3 Monaten kennen und lieben, als sie ihr Pferd zu Aiden brachte damit er es beschlagen konnte.
Von diesem Augenblick an konnte sie Aiden nicht mehr vergessen.Diese warmen honigbraunen Augen und das schwarze Haar, das ihm ins Gesicht fiel.
Und dem jungen Schmied ging es nicht anders, immer wieder musste er an die grünen Augen denken wie sie ihn anstrahlten voller Lebensfreude und Neugier.
Diese langen blonden Haare, die ihr Gesicht umrahmten.
Eine Haut, die aussah wie Alabaster. Bald merkten beide das sie füreinander bestimmt waren.
Sie konnten sich ohne den anderen kein Leben mehr vorstellen.
Doch mussten sie sich heimlich treffen. Den es war leider nicht die perfekte Bilderbuchliebe, wie man sie sich vorstellte.
Es musste kommen, wie es kommen musste, und so fand der Vater bald heraus das seine Tochter sich heimlich mit dem Schmied traf.
Er war sehr erbost darüber, den er hatte Angst das Er sie später nicht mehr ordentlich verheiraten könne wegen Gerüchten, die ihre Tugend bestritten.
Somit handelte er schnell und wollte seine Tochter schon in 4 Monaten mit einem Handelskaufmann aus England verheiraten.
Anna zerbrach es natürlich das Herz. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen mit einem anderen Mann leben zu müssen.
Also schmiedeten Aiden und sie einen Fluchtplan.
Als Anna fertig gegessen hatte, zog sie sich ihren langen Mantel über.
Die Nacht über waren Frost und Schnee sehr stark gewesen.
Doch als sie an die frische Luft kam, war es nicht so kalt, wie sie erwartet hatte.
Es wehte nur ein laues Lüftchen, und die Sonne strahlte. Es war wie ein junger Frühlingstag. Ein viel zu warmer Wintertag dachte sich Anna nur.
Als Marie kam, gingen sie los Richtung Stadt. Auf dem Markt war ein buntes Treiben.
Überall standen Händler, die ihre Ware anpriesen, Gaukler und Magier, die die Menschenmasse zum Erstaunen brachte. Mitten im Getümmel spürte Anna das sich gerade die perfekte Chance ergab, um zu flüchten. Marie sah sich gerade bei einem Obsthändler um und war mir feilschen beschäftigt.
Mit schnellen schritten durchquerte Anna die Menschenmenge und bog in eine dunkle Gase ab.
Als sie diese durchquert hatte, gelang sie auf ein kleines Gehöft. Hier hatte sie sich mit Aiden verabredet. Und tatsächlich als sie die Scheune betrat sah sie ihn, wie er gerade das Pferd sattelte. Als er sie bemerkte, fing er sofort an zu strahlen und umarmte Anna so fest als hätte er Angst sie könne ihm verloren gehen.
Sie mussten sich beeilen und die Stadt so schnell wie möglich verlassen, damit sie fürs Erste in Sicherheit waren.
Doch Marie hatte das Fehlen von Anna schnell bemerkt, und war so schnell wie möglich wieder heimgekehrt.
Als sie dem Vater berichtet hatte, was passiert sei, raste dieser vor Wut.
Er ordnete dem Stallburschen an sich das schnellste Pferd zu bereiten und den beiden fliehenden zu folgen.
Der Stallbursche wollte gerade losreiten als der Vater ihn noch einmal zu sich riefen lies.
Er gab ihm eine Schusswaffe mit den Worten sobald er Anna und den Schmied gefunden habe, solle er den Schmied töten.
Der Bursche stutzte welches der Vater allerdings bemerkte und drohte ihm, wenn er es nicht täte, wäre er derjenige, der seinen Kopf hinhalten durfte.
Der Bursche ritt schnell wie der Wind und bald sah er weit vor sich ein Pferd, auf dem 2 Personen ritten.
Im Galopp eilte er ihnen hinter, bis er eine gute Sicht auf sie hatte.
Er setzte mit der Waffe an, und alles, was man noch hörte, war ein lauter Schuss.
Langsam sackte sie Person in sich zusammen und fiel vom Pferd, welches durch den Knall des Schusses ängstlich herumtänzelte.
Doch es war die falsche Person. Vor Aufregung hatte er Aiden verfehlt und an dessen Stelle Anna getroffen.
Nun lag sie auf dem kalten Boden von der Sonne leicht beschienen.
Blut floss aus ihrer Wunde und bildete langsam eine immer größer werdende Lache.
Sie spürte wie ihr es mit jedem Moment schwerer fiel die Augen offen zu halten.
Sie hatte noch Nichtmal richtig realisiert, was passiert war, doch spürte sie das langsam das Leben aus ihrem kalt werdenden Körper wich.
Das Letzte was sie sah war Aiden, wie er immer wieder versuchte die Wunde zu Verbrinden.
Doch auch er bemerkte bald das Es keinen Sinn hatte. Als er spürte das Annas Zeit auf Erden sich dem Ende zuwand, flossen langsam die Tränen über seine Wange.
Bitte, du kannst mich nicht verlassen. Wollte er zu ihr sagen, doch als er ansetzen wollte versagte ihm die Stimme.
Mit letzter Kraft zwang Anna sich ihre letzten Worte heraus.
Ihre Kehle schmerzte vor Anstrengung doch sie ignorierte den Schmerz.
Immer wenn Aiden in die Sterne sehen würde, würde sie für ihn strahlen, dort oben und würde auf ihn warten.
Noch heute kann man in den Sternen ein Paar tanzen sehen.
Voller Liebe und Zärtlichkeit zueinander. Sie tanzen durch die Sterne und bleiben für alle Ewigkeiten vereint.
Ein wunderschöner Tag voller Wärme und Schönheit.
Mein Kind er verheißt nicht immer was Gutes.
Ein warmer Wintertag, als die Sonne den Schnee zum Glitzern brachte, endete in Trauer und Wut.
Tag der Veröffentlichung: 20.03.2012
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