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Pokerface


Aufrecht stand ich auf der leeren Ebene. Der Wind zerrte an meinem Haar und wirbelte es um meinen Kopf.
Wie alt bin ich?
Meine Hände, die immer lange, schlanke Finger gehabt hatten, waren jung und faltenlos.
Ich blickte an ihnen vorbei auf die Erde. Das trockene Gras der Einöde war ausgerupft, der Boden zerwühlt. Ich ging ein paar Schritte. Die Erde war schwammig, erst jetzt fielen mir die riesigen Blutlachen auf, die alles bedeckten und die Luft mit ihrem Geruch füllten.
Was ist das hier?


Dann stieß ich auf die ersten Körper. Ganz still lagen sie da und mir wurde klar, dass sie sich nie wieder rühren würden. Es waren viele, zu viele, um sie zu zählen, Männer, Frauen, Kinder, junge und alte Menschen. In ihren bleichen Gesichtern spiegelte sich Angst und Entsetzen, wenn ich sie mal sah, doch meistens lagen sie mit dem Gesicht nach unten. Noch im Rennen gefallen, auf der Flucht vor denen, die sie gemeuchelt hatten, ohne eine wirkliche Chance es zu überleben.
Ziellos irrte ich zwischen den Toten umher. Kinder klammerten sich verzweifelt an ihre Eltern und Geschwister, Liebende, die einander bis zum Schluss hatten beschützen wollen, umarmten sich, einzelne, die niemanden mehr hatten, lagen zusammengerollt da, die Knie an der Brust, das Gesicht darin vergraben, als hätten sie nicht sehen wollen, was mit ihnen geschah, die Arme schützend über dem Kopf.
Von den Mördern keine Spur. Für einen Moment hatte ich Mitleid mit den Mördern. Sie hatten das nicht freiwillig getan, auch sie waren gezwungen worden, doch mein Mitleid verflog wieder, als ich die Leichen genauer betrachtete. Sie waren unnötig grausam getötet worden. Ich konnte sehen, dass sie noch lange gelitten hatten, bevor sie endlich starben.
Der Wind drehte und trug mir ein Geräusch zu. Stolpernd lief ich darauf zu.
Vor mir tauchten zwei Gestalten auf, die sich humpelnd einen Weg durch die Leichenberge bahnten. Warum genau diese zwei überlebt hatten, wusste ich nicht.
Die Kleinere hielt die Hand der Größeren.
Beide Mädchen hatten schmutziges, blutverklebtes Haar, zerrissene Kleidung voller Blut, von dem ich nicht sagen konnte, ob es fremdes oder ihr eigenes war.
Ich ging näher heran.
Das kleine Mädchen schluchzte, während ihre große Schwester nur vor sich auf die Erde starrte. Ihr Gang war seltsam unsicher und mit dem rechten Arm umklammerte sie ihren Bauch.
"Werden wir sie finden? Bestimmt leben sie noch.", schniefte die Kleine hoffnungsvoll und riss die andere so aus ihrer Trance.
Diese öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch es kam nur ein raues Keuchen heraus. Ein Blutrinnsal floss ihr aus dem Mundwinkel.
"Alles...wird...gut.", brachte sie schließlich heraus. In ihrer Stimme war ein seltsames Gurgeln.
Als die Kleine gerade nicht hinsah nahm sie leicht den Arm vom Bauch und schaute darunter. Das war ein Fehler. Sofort schwappte ein Schwall Blut darunter hervor, durchtränkte ihre Kleidung und tropfte auf den Boden.
Ihre Lunge!


Die Jüngere bemerkte es und ein Wimmern entfuhr ihr, als ihre große Schwester fiel und sie mit hinunter riss. Die Verletzte strampelte noch eine Weile, in dem Versuch sich aufzurichten, aber ich wusste, dass sie nicht mehr aufstehen würde.
"Lauf...weiter...finde...", würgte sie zusammen mit neuem Blut hervor, doch bevor sie den Satz zuende bringen konnte, wich das Leben aus ihr.
"Nein." Es war kaum mehr als ein Flüstern.
"Bitte nicht. Lass mich nicht allein.", wisperte das kleine Mädchen.
Sie hatte mich nicht bemerkt und ich trat den letzten Schritt zu ihr heran.
"Bist du gekommen um mich zu holen?", fragte sie mit schwacher Stimme.
Langsam drehte sie sich um und blickte auf. Sie sah mir in die Augen, wie jemand dem Tod in die Augen sieht.
Dieses Kind, höchstens sechs Jahre alt, hatte mehr gesehen als manch anderer. Sie hatte so viel gesehen wie ich, aber ich war allein gewesen, damals.
"Komm.", sagte ich und streckte ihr die Hand hin, doch sie trat einen Schritt zurück und schüttelte sacht den Kopf.
"Ich bleibe hier. Hier bei ihr."
Sie fiel neben ihrer toten Schwester auf die Knie und schmiegte sich an sie.
"Dann werde ich bei dir bleiben bis du eingeschlafen bist.", antwortete ich.
Vorsichtig zog ich sie an mich und bettete ihren Kopf auf meinen Schoß. Sie ließ es geschehen.
Ich wiegte sie sanft und wünschte jemand hätte mich damals so in den Armen gehalten, aber im Gegensatz zu mir würde sie nicht mehr aufwachen. Ich hatte es in ihrem Gesicht gesehen, in ihren Augen, die mehr gesehen hatten, als jeder sehen sollte.
Ich summte eine kleine Melodie, die schließlich in Gesang überging.
So laufe nun, lauf immer weiter,
Helden fallen, Ross und Reiter,
kämpfen für dich und bleiben nicht stehn',
aber jeder von uns muss schließlich vergehn'.
Hatten ein Leben, fanden ihr Glück,
lauf nun und schau nicht zurück.
Und so schloss die Kleine die Augen, die Arme um ihre Schwester geschlungen, den Kopf in meinem Schoß. „Schlaf.“, flüsterte ich.
Sacht strich ich ihr über die Wange und mit einem Seufzer schloss sie die Augen und ging.

Die Mittlerin


Dunkelheit umgab mich. Ich schien zu schweben, wusste nicht, ob meine Augen sehen, meine Ohren hören, mein Mund sprechen konnte. Ich wusste nichtmal, ob ich atmete. Ich bin gestorben

., erinnerte ich mich. Aber wann?

Plötzlich stieg mir ein bekannter Geruch in die Nase.
Erde, Korn, Gras.


Jetzt hörte ich ein leises Rauschen. Wie Blätter, die vom Wind bewegt werden. Dann ein unregelmäßiges, seltsam abgehacktes Atmen. Ein hoher, trauriger Ton.
Schluchzen, Wimmern.

, erinnerte ich mich.
Endlich konnte ich etwas sehen. Ich schwebte über einem Kornfeld. Eine scheinbar endlose, wogende, goldene Fläche, nur von einer braunen Doppellinie durchzogen, an deren Rändern lange Gräser wuchsen und sich mit den Ähren mischten. Bahngleise

, dachte ich.
Direkt unter mir saß ein Junge mit zerzausten, blonden Haaren. Er hatte die Beine angezogen und das Kinn auf die Knie gestützt, Er starrte mit leerem Blick auf einen Stein, der eine unregelmäßige Herzform hatte. Neben ihm lag ein Blumenstrauß und einige welke Blumen. Er sah unendlich traurig aus, doch er war es nicht, der weinte.
Neben ihm kniete ein Mädchen. Sie war etwa in seinem Alter, vielleicht ein wenig jünger. Sie hatte schwarzes Haar und einen langen, geflochtenen Zopf. Ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, denn sie saß mit dem Rücken zu mir.
Sie sprach auf ihn ein, flehte ihn an, doch er reagierte nicht.
Grausam, das ist grausam!

, schoss es mir durch den Kopf. Sie braucht ihn doch, warum sieht er sie nicht an?
Ich schwebte näher heran, sicher, dass sie mich nicht bemerken würden. „Bitte, bitte sieh mich an! Bitte hör mir zu!“, schluchzte das Mädchen. Doch er starrte nur weiter auf den Herzstein. Jetzt hörte ich seine leise Stimme. Sie war kaum hörbar, als spräche er mit sich selbst. „Warum? Warum bist du gegangen? Warum hast du mich verlassen?“, flüsterte er heiser.
Das Mädchen streckte dir Hand nach ihm aus und rüttelte ihn an der Schulter, versuchte ihn zu sich herumzudrehen, doch ohne Erfolg. „Ich bin doch hier! Hör mir doch zu! Ich bin bei dir!“, flehte sie.
Er sieht sie nicht

, wurde mir klar. Sie ist tot!

Wie ich?
Deshalb also der Stein und die Blumen.
Sie kniete auf der Erde und versuchte ihn zu erreichen und er saß an den Schienen, an ihrem früheren, gemeinsamen Treffpunkt und sprach zu ihr, ohne zu wissen, dass sie da war. Sie saßen nebeneinander, weiter voneinander entfernt, als man es sich vorstellen könnte.
Sie senkte den Kopf, der Zopf rutschte ihr über die Schulter und ihre Hand glitt kraftlos von seiner Schulter.
„Ich bin doch bei dir.“, flüsterte sie mit brechender Stimme. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und versuchte seinen Blick zu fangen, doch er starrte durch sie hindurch.
Sie schloss die Augen.
Silberne Tränen flossen unter ihren Lidern hervor.
Die Sonne brach durch die Wolken und ein einzelner Lichtstrahl fiel auf die Stelle wo die beiden saßen.
Etwas blitze kurz im Gras auf, er blickte hoch.
Er beugte sich vor, ohne dass sie etwas bemerkte und hob es auf.

Es war ein Glöckchen, kleiner als ein kleiner Fingernagel.
Es lag auf seiner Handfläche und schillerte im Sonnenlicht.
Eine Träne tropfte darauf und es klingelte leise, kaum hörbar, doch sie riss sofort den Kopf hoch.
Als sie sah, was er in der Hand hielt, verzog sich ihr Gesicht schmerzvoll und sie schlug die Hand vor den Mund, wie um einen Aufschrei zu unterdrücken. Es musste eine Angewohnheit aus dem Leben sein, denn er konnte sie nicht hören. Ein heiseres Krächzen drang unter ihrer Hand hervor. Ein Laut des Schmerzes und der Trauer.
Ihr linker Ärmel rutschte herunter und offenbarte ein silbrig glänzendes Armband mit eben solchen Glöckchen. Eins fehlte.
„Bitte komm zurück, bitte.“, seine Stimme war fast unhörbar.
„Ich kann nicht. Vergiss mich nicht.“
Ein Zug fuhr vorüber und ihre Gestalt wurde vom Wind verweht.
Er breitete die Blumen um das Steinherz herum aus und stand auf. Mit einem schweren Seufzer drehte er sich um und ging, das Glöckchen fest in der Hand.
Alles wurde grau und ich versank in Dunkelheit.

Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war. Stunden, Tage, Wochen? Oder nur Sekunden?
Ich konnte es nicht sagen.
Ich sah wieder das Feld. Er kniete an derselben Stelle und hatte frische Blumen mitgebracht.
Das Glöckchen hatte er in der geschlossenen Hand. Als er sie öffnete klingelte es wieder leise.
Eine Brise kam auf, die Baumkronen flüsterten im Wind.
Da war sie wieder. Sie weinte nicht, sondern sah ihn nur an.
Er weinte auch nicht
Er sah zu wie die Wipfel des Waldes am Horizont wogten.
Sie sprachen beide nicht. Sie nicht, er nicht.
Es schien eine Art Abschied zu sein. In stummer Übereinkunft, dass der andere unerreichbar war.
Das darf nicht sein!


Ich musste etwas tun, irgendetwas, aber ich wusste nicht was und schaute hilflos zu.
Er stand auf, sie tat es ihm nach.
Er drehte sich um und ging.
Er wandte den Kopf, nur einmal und nur kurz.
„Mai.“, flüsterte er leise, doch seine Stimme schien widerzuhallen.
Unendlich traurig sah sie ihm nach.
„Josh.“
Da wusste ich was zu tun war.
„Josh.“, sagte ich laut.
Wie angewurzelt blieb er stehen. Sie blickte verwirrt drein.
Er drehte sich um. „Mai?“, fragte er hoffnungsvoll.
Er kann mich hören! Aber warum nur mich? Warum nicht sie?


„Josh!“, rief sie und ich tat es ihr nach.
„Wo bist du?“, fragte er.
„Ich bin direkt vor dir.“, sagte ich für Mai.
„Ich kann dich nicht sehen.“ Seine Stimme klang nicht fröhlich, aber auch nicht mehr so verzweifelt.
Ein Windstoß fuhr durch die Baumkronen und ließ die Blätter rascheln.
Sie legte ihm eine Hand an die Wange. „Spürst du das?“
Er blickte immer noch durch sie hindurch, doch er hob langsam seine Hand und umfasse ihre Finger. Das war Antwort genug, seine Augen glänzen.
Sie lächelte und begann zu weinen.

Er besuchte sie immer öfter, jeden Tag. Oft hatte er noch seine Schultasche dabei. Und ich übermittelte, was Mai sagte.
In den immer seltener werdenden Phasen der Schwärze, wo ich nur ich war überlegte ich, was ich eigentlich war. Wenn Josh kam, tauchte Mai auf und ich übermittelte, fast ohne es zu wollen, was sie sagte. Dabei wurde ich ein Teil von ihr. Ich wusste was sie sagen wollte, noch bevor sie selbst es richtig wusste, ich fühlte was sie fühlte und es war mir egal, dass Josh mich nicht wahrnahm, sondern nur Mai, die auf einmal zu ihm sprechen konnte. Ich war ein Teil von Mai und Josh liebte Mai, also liebte er mich auf gewisse Art auch.
Ich war eine Mittlerin, eine Botin, das war meine Aufgabe und ich liebte sie.
Er kam jeden Tag zu uns und war froh und glücklich, doch ich merkte, dass er sich, je öfter er kam, mehr und mehr von seiner eigenen Welt löste. Mai merkte es auch, doch sie verdrängte es, wollte es nicht wahr haben. Sie war mit Josh zusammen und alles war gut.
Doch er ging kaum noch nach Hause, aß sehr wenig. Er war lange bei uns und wir waren glücklich darüber, doch ich wusste, dass es ihm nicht guttat.
Er ist nicht mehr da, wo er hingehört. Es ist nicht gut, dass er mehr Zeit mit den Toten verbringt, als mit den Lebenden. Er muss seltener kommen.


Ich brütete lange über solchen Gedanken, bis ich endlich den Mut aufbrachte, mich so weit von Mai zu trennen, dass ich nicht mehr das sagte, was sie sagen wollte.
„Josh du...“ Ich schluckte und kämpfte meine Selbstverachtung für das, was ich jetzt sagen würde, nieder.
„Du solltest nicht mehr kommen. Es tut dir nicht gut.“
Er sah verwirrt aus.
„Wieso? Ich bin so glücklich wie seit langem nicht mehr. Du doch auch, oder?“
Mai war entsetzt. Entsetzt darüber, dass die Stimme, die ihr immer gehorcht hatte, obwohl es nicht ihre war, Dinge sagte, die sie nie hatte sagen wollen. Dinge die sie verdrängt hatte, weil allein die Vorstellung wehtat.
„Josh, Josh!“, schrie sie, „Hör nicht auf sie. Bleib bei mir Josh! Du darfst mich nicht vergessen!“
Doch er hörte sie nicht.
Sie wollte ihm wie immer eine Hand an die Wange legen, doch sie glitt einfach durch ihn hindurch.
Jetzt schrie sie mich an.
„Was tust du? Wer bist du, dass du dir erlaubst soetwas zu tun? Wer hat dir das Recht gegeben über Josh und mich zu entscheiden?“
Mein Herz tat mir weh, als ich die beiden ansah. Ich betrog sie. Sie beide. Aber ich tat das nicht für mich, ich tat es für Josh. Es musste sein.
Mit Tränen in den Augen standen sie sich gegenüber, unfähig sich zu erreichen.
„Bitte, du musst mich vergessen. Du musst akzeptieren, dass ich gestorben bin. Du kannst nicht für immer in der Vergangenheit leben. Du musst vorwärts gehen.“, sagte ich. Beim letzten Satz brach meine Stimme.
Ich wollte das nicht sagen, aber wenn ich es nicht tat, würde er zugrunde gehen.
„Ich werde dich vermissen.“, sagte ich noch, dann schwieg ich und versuchte die schmerzenden Stiche zu ignorieren, die mir sein verzweifeltes Flehen versetzten.
Irgendwann gab er auf und ging. Mai lief ihm hinterher und flehte er möge zurückkommen, doch sie war machtlos. Und plötzlich genau am Rand des Feldes verschwand sie plötzlich. Als sie wieder auftauchte, nur einen Sekundenbruchteil später, taumelte sie, als wäre sie von einer unsichtbaren Macht nach hinten gestoßen worden.
Sie kann das Feld nicht verlassen. Das hier ist der Ort an dem sie sich immer getroffen haben, an dem ihre Liebe am stärksten war. Hierhin ist sie zurückgekehrt und kann den Ort jetzt nicht mehr verlassen.


Josh kam wirklich nicht mehr hierher. Und je länger er wegblieb, desto mehr verblasste Mai. Nur ein letztes Mal kam er noch. Es war tiefer Winter geworden, Heiligabend. Er kniete eine Weile schweigend vor dem Herzstein, dann begann er mit leiser Stimme zu singen:
„Who can say where the road goes,
where the day flows?
Only time.“


Er stockte.
„And who can say if your love grows,
as your heart chose?
Only time.“


Führte eine helle, klare Stimme die Melodie weiter. Es war nicht meine Stimme.
Dann sah er sie.
Ich wusste, dass er sie sah. Sie stand da und sah zu den Sternen auf und er sah sie an. Der lange, schwarze Zopf war ihr über die Schulter gerutscht, eine einzelne Strähne hatte sich gelöst und wehte sacht im Wind.
Er sagte nichts, nichteinmal ihren Namen.
Ganz langsam drehte sie sich zu ihm um und ging auf ihn zu. Anfangs hinterließen ihre Füße keine Spuren im Schnee, doch je näher sie ihm kam, desto tiefer sank sie in die Schneedecke ein.
Ich hielt mich zurück, ich wusste, dass sie mich nicht hören würden und ich wollte es auch gar nicht. Dieser Moment gehörte den beiden.
Sie legte beide Hände an seine Wangen und ganz langsam hob auch er seine Arme und berührte vorsichtig ihr Gesicht. Sacht strich er über ihre Stirn, Wangen und hob schließlich ihr Kinn an.
Er küsste sie nicht, er sah ihr nur in die Augen, so wie sie ihm.
Ich spürte, dass es so viel gab, was sie sich hatten sagen wollen, doch er sagte nur: „Deine Augen. Ich habe sie vermisst. Ich habe dich vermisst, deine Stimme, dein Haar, alles.“
„Ich war immer bei dir, die ganze Zeit.“
„Du bist da, aber ich werde dich immer vermissen.“, seine Stimme war nur ein raues Flüstern.
„Das ist gut. Vergiss mich nicht.“
Sie legte ihre Stirn an seine. Eine Weile standen sie so da, dann sagte er: „Ich hatte nie ein Problem mit Abschieden, weil es meistens Wiedersehen gegeben hat, aber dieser ist schlimm. Ich wollte dich nicht verlieren. Ich liebe dich.“
Sie beugte sich vor, sodass ihre Wange an seiner lag.
„Ich liebe dich.“, flüsterte sie kaum hörbar.
Der Wind seufzte, eine Brise zerzauste sein Haar und dann war Mai verschwunden.
In der unberührten Schneedecke lag nur ein silbernes Armband, dem ein Glöckchen fehlte.

Eisherz


Als ich die Augen aufschlug, war es dunkel um mich herum. Es war verwirrend, da ich einen Moment nicht wusste, ob meine Augen wirklich offen waren. Langsam gewöhnten sie sich an die Schwärze, aber ein großer Unterschied war es nicht.
Alles was ich sehen konnte, war ein langer, dunkler Gang mit nackten Steinwänden, der endlos abwärts zu führen schien.
Als nächstes bemerkte ich die Kälte.
Zitternd schlang ich die Arme um den Oberkörper und zog die Knie an.
Noch nie ist mir so kalt gewesen!

, wollte ich denken, doch ich wusste, dass das nicht ganz stimmte. Die Kälte schien mir aus dem Gang entgegen zu strömen . Ich erkannte sie wieder, ich hatte sie schonmal gespürt, schon oft. Und obwohl sich mein frierender Körper dagegen sträubte, stand ich auf und folgte dem Gang nach unten.
Er war lang, so lang, dass meine Füße hätten schmerzen müssen, doch hier war etwas anders.
Endlich kam ich zum Ende und gelangte in einen großen Raum. Eigentlich war es nicht wirklich ein Raum, sondern auch ein Gang, doch er endete an einer Wand, die kahl und glatt war.
Es gab hier unten keine Fackeln oder ähnliches. Nein, ein kaltes, blau-weißes Licht schien von überall und nirgends zu kommen und tauchte meine Umgebung in ein seltsames, fast gruseliges Halbdunkel. Und in diesem Dämmerlicht sah ich die Kerker.
Links und rechts von mir zogen sie sich an den Wänden entlang. Das war es, was den Raum wie einen Gang hatte wirken lassen. Vorsichtig trat ich einen Schritt vorwärts und spähte in die erste Zelle.
Was ich dort sah, erschreckte mich.
Dort war ein Mädchen eingesperrt. Nicht nur das, sie war angekettet.
Um die Handgelenke lagen schwere Eisenschellen und hielten ihre Arme über ihren Kopf erhoben, sodass sie halb hängend, halb kniend, dasaß.
Ihr Kopf war gesenkt und sie hob ihn auch nicht, als ich an die Zelle herantrat, als ob sie mich nicht bemerkt hätte. Oder als ob sie aufgegeben hätte zu hoffen, dass ich jemand sein könnte, der sie rettete.
Sie hatte schöne, glänzend braune Locken, die nach vorne gefallen waren, sodass ich ihr Gesicht nicht sehen konnte.
Ich ging in die Knie, um sie genauer betrachten zu können.
Sie war schön, wirklich bildschön.
Sie hatte feine, geschwungene Augenbrauen und mandelförmige Augen, die von einem dichten, dunklen Wimpernkranz umrahmt wurden.
Sie hatte eine Stupsnase, ein schmales, ovales Gesicht und volle Lippen.
Ihre Augen waren dunkelgrün und sanft, liebevoll, auch wenn ihr Mund einen leichten, grausamen Zug hatte. Doch er war verblasst und kaum noch zu erkennen. Die Gefangenschaft hatte ihr ganzes Sein schwinden lassen.
Ich stand auf und ging zur nächsten Zelle.
Dort war ebenfalls ein Mädchen angekettet, in der gleichen Position wie das Erste. Doch sie war blond und hatte große, blaue Augen.
Sie hatte viel gelacht. Die Linien um ihre Augen, trotz ihrer jungen Jahre und die Grübchen um den Mund erzählten davon.
Sie lächelte immer noch leicht, doch es schien wie eingefroren, eingemeißelt in ihr Gesicht, ohne Freude.
Erschrocken stolperte ich zur letzten Zelle, wo sich auch ein angekettetes Mädchen befand. Sie schien noch nicht so lange hier zu sein, ihre Handgelenke waren blutig gescheuert von den Eisenschellen, wo die anderen beiden schon Narben hatten. Sie war generell am schlimmsten zugerichtet.
Ihr hellbraunes Haar war stumpf und ihr offenes, freundliches Gesicht war mit blau-violetten Blutergüssen verunziert.
Ihre dunkelbraunen Augen waren groß und mitfühlend und sie blickte so herzerwärmend, doch es blieb kalt.
Kraftlos hing ihr geschundener Körper in den Ketten, mutlos, ohne eine Hoffnung auf Besserung. Dagegen musste ich etwas tun. Ich musste ihnen irgendwie Hoffnung geben.
Ich holte tief Luft, um etwas zu sagen, irgendetwas, nur um ihnen Mut zu machen, als ich ein Kribbeln im Nacken spürte.
Alarmiert fuhr ich herum.
Hinter mir standen vier Männer, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Drei schienen die Zellen zu bewachen, der vierte stand wenige Schritte von mir entfernt.
Der, der das erste, schöne Mädchen bewachte, war hoch aufgeschossen, mit langen, scharfen Gesichtszügen. Sein Gesicht hatte etwas fuchsartiges und seine klugen Augen waren auf das Mädchen in der Zelle gerichtet.
Der Mann vor der Zelle des zweiten Mädchens war größer als der Erste und hatte ein breites Kreuz und mächtig Schultern. Sein Gesicht war grob, die Augen blickten verächtlich, die Nasenflügel waren gebläht und sein Mund die Grimasse eines Lächelns, kalt und grausam.
Der Mann der das am schlimmsten zugerichtete Mädchen bewachte, war am größten, aber sehr hager. Sein Gesicht war grau und eingefallen, als litte er an einer schweren Krankheit. Es war schmerzverzerrt und sein Mund war traurig, so traurig.
Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem letzten Mann vor mir zu. Erst jetzt sah ich, dass er etwas trug. Nein, nicht etwas, jemanden. Es war ein Mädchen.
Sie war klein und zierlich, ein Kind.
Ihre Augen waren offen und von einem trüben grau-blau. Ihr Mund war zu einem tonlosen Schrei weit aufgerissen.
In ihrem Gesicht spiegelte sich nicht nur Furcht, sondern blanke, hilflose Angst.
Sie war tot.
Ich wich zurück bis ich die Wand im Rücken hatte und der Mann kam auf mich zu, doch sein Gesicht war nicht wütend oder bedrohlich, ja, es war nichtmal traurig. In seinen Augen, die meine fanden und gefangen hielten, lag nichts als Verzweiflung. Nackte, bodenlose Verzweiflung.
Das tote Mädchen glitt aus seinen Armen auf die Erde und ohne dass ich mich dagegen wehren konnte, packte er mich und schleifte mich in eine leere Zelle, die der des geschundenen Mädchens gegenüber lag.
Er kettete mich an und meine Arme schmerzten in der steifen Position, über meinen Kopf erhoben.
Lange Zeit verbrachte ich so, hatte meine Handgelenke wund und blutig gescheuert, mein Nacken schmerzte unerträglich, doch ich versuchte weiter den Kopf oben zu behalten und meine Mitgefangenen anzusehen.
Das Mädchen, das von den fuchsgesichtigen Mann bewacht wurde, starb als erstes, die Blonde folgte ihr.
Es waren nur noch ich und das Mädchen gegenüber übrig und ich sah wie sie immer schwächer und schwächer wurde und auch ich hörte auf Widerstand zu leisten.
Als sie starb, wusste ich, dass ich das auch bald tun würde. Denn wie sollte ich ohne die anderen bestehen? Ohne sie gab es mich nicht.
Als ich die Augen schloss, hörte ich, wie von Ferne, einen grollenden Chor unserer Bewacher:
„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Elfenlied


Ein Mädchen lief durch den Wald. Zumindest vermutete ich, dass es ein Mädchen war. Es hätte auch eine Elfe sein können, so schön war sie. Doch ich konnte sie nicht richtig erkennen. Ich hörte nur ihr Schluchzen. Leise, unendlich traurige Seufzer. Melancholisch und doch so wunderschön.
Dunkle Schatten ragten vor mir empor und ich sah einen weißen Streif dazwischen hindurch huschen. Ich konnte den stolpernden Takt ihrer Füße über den Waldboden hören. Und immer die Seufzer. Ich kam an einer Lichtung an. Es ist keine von den lichtdurchfluteten Elfenweiden. Es war ein kahler Fleck, mitten im Wald. Am Rand der Bäume blieb ich stehen und sah ihr hinterher. Das schwarze Haar fiel ihr ins Gesicht. Den Kopf hatte sie gebeugt. Das weiße Kleid hatte lange Ärmel. Mit den Händen strich sie über die Rinde der Bäume. Sie lief, stolperte weiter. Ich lief hinter ihr her.

Plötzlich rief mein Mund ein Wort, dass ich nicht kannte. Sie blieb stehen. Dann ganz langsam, drehte sie sich um und hob den Kopf. Sie schluchzte leise. Ich streckte meine Hand nach ihr aus und machte einen Schritt auf sie zu. Sie wich zurück und für einen Moment konnte ich ihr Gesicht sehen. Tränenspuren zeichneten sich silbern auf ihren Wangen ab. Sie keuchte leise. Mein Mund sagte das Wort wieder. Ihren Namen. Sie schluchzte auf, drehte sich um und war als ein weißer Nebelstreif zwischen den Bäumen verschwunden. Trauer macht sich in mir breit. Warum wusste ich nicht. Lange Zeit stand ich mit ausgestreckter Hand mitten im Wald da und weinte. Eine Elfe war sie nicht. Ihr Gesicht war menschlich. Aber wunderschön. Und traurig, so traurig.

Noch heute komme ich an diese Stelle in den Wald zurück. Wo ich sie erkannt habe und mich jetzt nicht an ihren Namen erinnern kann. Ich setzte mich auf den Boden und warte. Worauf weiß ich nicht mehr. Auf ihre Rückkehr? Ein Zeichen? Ein Geschenk?
Die Zeit verrinnt abseits von mir. Ein Atemzug dauert drei Minuten. Ein Tag vier Wochen. Ein Jahr...eine Ewigkeit. Diese Dämmerung hat mein Leben verändert. Ich lebe verschwommen, bin kaum noch zu erkennen. Ganz unten im Schrank finde ich das Hochzeitskleid meiner Mutter. Betäubt ziehe ich es an und laufe Barfuß durch den Winterwald. Eiskristalle überziehen die Bäume, doch doch habe keinen Blick dafür übrig. Ich muss an das Mädchen denken. Ein Mädchen wie ich. Meine Schwester. So fühlt es sich an. Als hätte ich meine Schwester verloren, würde sie wiedersehen, und mich ihr doch nicht nähern können. Warum hat sie mich allein gelassen?

Blind laufe ich durch den Wald. Weinend. Ich kann nichts hören, nichts sehen. Ich nehme gar nichts mehr war. Doch, hinter mir ist jemand. Nahe jener Stelle, die meine ist, ruft plötzlich jemand meinen Namen. Langsam drehe ich mich um. Der Jemand ist ein Mädchen, sie sieht aus wie ich. Sie streckt die Hand aus und sagt wieder meinen Namen. Ich fürchte mich und weiche zurück. Dann ist sie plötzlich verschwunden. Ein Großer Spiegel steht vor mir. Ich gehe darauf zu und spähe hindurch. Da steht sie und schaut auf die Stelle wo ich stehe. Doch ihre Augen sind leer. Sie kann mich nicht sehen. Ich schreie stumm und schlage mir an dem Glas die Knöchel blutig, ich muss zu ihr gelangen. Ich schaffe es nicht. Ich breche auf dem Waldboden zusammen und schluchze. Der Kreislauf wiederholt sich. Ich kann nicht in die Vergangenheit zurück. Sie ist weg und unwiederbringlich verschwunden. Damals habe ich einen kurzen Blick auf meine Zukunft erhascht und eben einen kurzen Blick auf meine Vergangenheit, aber beides konnte und kann es immer noch nicht erreichen. Ich rolle mich zu einer Kugel zusammen, macht mich ganz klein und lausche meinem Herzschlag, meinem Atem.

Eine Hand auf meiner Schulter. Dann eine silberne Stimme. Ich habe dein Kätzchen gefunden. Bitte nimm es. Es braucht dich.

Ich blicke auf und sehe das Mädchen. Mit großen, blauen Augen sieht sie mich an. In den Armen trägt sie ein silbern-schwarz gestreiftes Kätzchen. Sie hält es mir entgegen. Stumm nehme ich es und will etwas sagen, doch ich kann gerade noch erkennen, wie sie im Wald verschwindet. Ich lege mich auf den Rücken und das Kätzchen auf meinen Bauch. Es sieht mir ins Gesicht und maunzt. Ich stutze, aus den Schultern des Kätzchens sind kleine Flügelchen hervorgewachsen. Es maunzt wieder und zum ersten mal seit Jahren lächle ich.
Weißt du, ich werde dich Memory nennen. Am Ende sind unsere Erinnerungen alles was uns bleibt.


Memory schnurrt und hebt ein paar Zentimeter von meinem Bauch ab. Und ich könnte schwören, dass sie gelächelt hat!

Die Künste


Vor langer Zeit lebten Götter und Menschen noch einträchtig und unsterblich zusammen auf der Erde. Doch die Götter waren klug und mächtig und die Menschen waren nur einfache Bauern ohne besondere Fähigkeiten und deswegen waren sie eifersüchtig.
Also gingen sie eines Tages zu den Göttern und forderten von ihnen, dass sie sie mit besonderen Fähigkeiten ausstatteten.
Und die Götter gaben ihnen die Künste. Manche Menschen schrieben plötzlich herausragende Geschichten, andere zeichneten wunderschöne Bilder und wieder andere liebten es zu rennen, zu springen und zu werfen und trainierten ihren Körper.
Eine Weile waren die Menschen zufrieden, doch irgendwann wurden ihnen ihre Gaben zu langweilig und sie forderten Bessere. Die Götter taten es und achten sich nichts dabei, sie kannten die Gier der Menschen.
Nun konnten manche Menschen höher und weiter springen als alle anderen, andere rannten schneller als der Schall, manche lernten es Gedanken zu lesen, andere Fliegen, und wieder andere beherrschten die Elemente. Doch die Menschen waren nur stark geworden, aber nicht klug und vernünftig wie die Götter und sie nutzten ihre Fähigkeiten um Krieg gegeneinander zu führen.
Um den Schlachten unter den Menschen zu entgehen flüchteten sich die Götter in den Himmel und sahen von dort aus enttäuscht zu wie die Menschen ihre Gaben missbrauchten.
Doch die Götter waren nicht allein im Himmel, denn alle Menschen, die starben, kamen auf einmal dorthin.
Aber die Menschen hatten aus den Schrecken der Kriege nichts gelernt und stachelten sich selbst im Himmel noch gegenseitig auf Pläne gegen die Götter zu schmieden, um sie mit ihren Fähigkeiten zu bekämpfen und selbst die Herrschaft im Himmel zu übernehmen. Ein Gott, der sich von den anderen Göttern abgespalten hatte, half ihnen dabei.
Glücklicherweise bemerkten die Götter die bösen Absichten der Menschen und schlossen sie in feurigen Höhlen unter der Erde ein, nahmen ihnen ihre Gaben und verdammten den verräterischen Gott dazu über sie zu wachen und beraubten auch ihn seiner Macht.
Außerdem nahmen sie nun nur noch Menschen mit besonders reiner Seele in den Himmel auf. Die Schlechten mit verdorbenen Seelen wurden ihre Fähigkeiten genommen und sie mussten zu den anderen unter die Erde. Alle Menschen, die zu gut für die Hölle und zu schlecht für den Himmel waren, mussten so lange auf der Erde wandeln, bis sie sich gebessert hatten und in den Himmel kommen konnten.

Eines Tages trat eine Frau vor die Götter, die gerade erst gestorben war.
„Bitte macht, dass der Krieg aufhört. Meine Kinder sind dort und müssen für andere Menschen kämpfen, die sie dazu zwingen.“, flehte sie.
Die Götter hatten Mitleid und nahmen den Menschen ihre Fähigkeiten und gleichzeitig ihre Unsterblichkeit, um sie zu strafen.
Der Gott, den die anderen Götter in die Hölle verbannt hatten und der sich selbst nun Teufel nannte, hatte nicht vergessen wer ihm das angetan hatte.
Er versuchte nun den Göttern, da er die Menschen im Himmel nicht mehr beeinflussen konnte, die Menschen auf der Erde wegzunehmen, indem er sie verführte, Verträge mit ihnen schloss, was ihre Seele verderben ließ, weil sie sich mit dem Teufel eingelassen und ihre Seele ihm verschrieben hatten, sodass sie keinen Zutritt mehr zum Himmel hatten.
Die Götter mussten hilflos zusehen, denn sie wollten keine Unschuldigen Menschen für etwas bestrafen, zu dem sie verführt worden waren und ließen sie ihre alten Künste behalten.
Es gab nun wieder Menschen, die eine blühende Fantasie hatten, gut schreiben oder zeichnen konnten, doch nur manche schafften es ihre Talente zu entdecken. Sie waren froh wenn sie es schafften, aber viele verbrachten ihr ganzes Leben ohne zu bemerken was sie konnten. Und sie wurden traurig. Einmal kamen die Menschen noch zu den Göttern und baten ihre mächtigen Gaben zurück, aber die Götter verwehrten ihnen ausnahmsweise einstimmig, da sie sich auf viele verschiedene Religionen aufgeteilt hatten stritten sie sich oft, den Wunsch.
Und so gerieten die einstige Macht der Menschen und die Götter in Vergessenheit. Die Menschen verbrachten ihre Leben ohne ihre Gabe zu finden und schließlich gaben sie es auf danach zu suchen und vergaßen, dass einst jeder Mensch etwas gut konnte und jeder für sich besonders war.
Manchmal fanden ein paar Menschen ihre Gabe durch Zufall und trotzdem suchten nur wenige gezielt danach, als sie erkannten, dass jeder Mensch eine Gabe hatte, ohne zu wissen, dass sie nur glücklich werden würden, wenn sie sich selbst, ihre Fähigkeiten und das,was sie dadurch schufen, liebten.

Impressum

Texte: Alle Rechte an diesen Geschichten liegen bei mir. Sie sind mein Geistiges Eigentum. Ich verbiete jegliche Verfielfältigung oder das Hochladen auf anderen Plattformen.
Tag der Veröffentlichung: 18.10.2012

Alle Rechte vorbehalten

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