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Gegen jede Chance

 

 

 

Kapitel 1

 

 

Nate saß in seiner Wohnung auf dem Sofa, trank ein Bier und schaute sich die Wiederholung des Basketballspiels von den Lakers gegen Indiana Pacers an, als das Telefon klingelte.

“Hi Nate, ich bin´s”

“Hi Dad. Was gibt’s? Wie geht es Mum?”

“Ihr geht es gut, sie vermisst dich nur schon, jetzt wo du Urlaub hast, hat sie wohl gedacht, das du öfter vorbei kommst.“

“Ich habe aber doch erst seit gestern Urlaub.“

“Ja ich weiß, sie hat wohl gedacht das du jetzt jeden Tag zum Essen kommst.“

Nate lachte, “das sieht ihr ähnlich.” Seine Mutter verhätschelte ihn total, er war ihr ein und alles, was ja auch irgendwo stimmte, da er Einzelkind war. Seine Eltern hatten sich immer mehr Kinder gewünscht, aber durch einen Autounfall, wobei Nate als Säugling fast ums Leben gekommen wäre, konnte sie keine Kinder mehr bekommen. “Was gibt es denn Dad?”

“Könntest du vielleicht eine Ladung runter nach Texas fahren, mein Fahrer hatte einen Unfall und ist jetzt für drei Wochen Krank geschrieben. Und solange kann ich den Auftrag nicht aufschieben.” Dan war der Inhaber der Cunningham Logistic, ein riesiges Unternehmen mit vielen Zweigstellen in ganz Amerika. Hauptsachlich fuhr er Transportgüter, früher ist Nate öfter für ihn gefahren, aber seit drei Jahren hatte er einen eigenen Beruf und keine Zeit mehr für Fahrten im Truck durch Amerika. Aber jetzt würde er fahren er freute sich sogar darauf. “Na klar mach ich das, irgendwie vermisse ich das Stundenlange fahren schon.”

“Super, Danke. Komm doch heute Abend zu uns deine Mutter kocht uns etwas schönes, und wir könnten endlich mal wieder gemütlich zusammen zu Abend essen. Und dann können wir dann alles wegen des Auftrags klären.”

“ Na klar, so ein Angebot lass ich mir nicht entgehen, was kocht sie denn?”

“Keine Ahnung.” Dan grinste.

“Okay, ich komme dann gegen halb sechs. Wir sehen uns später Dad. Bye.”

“Ja bis später. Bye”

Nate schmiss das Telefon auf das Sofa, schaltete den Fernseher aus und ging dann in sein Schlafzimmer um seine Tasche zu packen.

 

“Meinst du wirklich, dass es eine gute Idee ist Nate nach Texas fahren zu lassen?”

“Was bleibt mir denn anderes übrig, Sylvie, ich habe niemanden sonst, der das machen kann, Jason ist zu jung er ist noch nie so einen Truck gefahren und schon gar nicht bei diesen Wetterverhältnissen, wenn ich so etwas jemanden anvertrauen kann dann bin ich das oder mein Sohn und ich würde ja fahren, aber ich kann hier nicht weg sonst fällt mir der ganze Betrieb auseinander.”

“Ja, ja ich weiß ja, und dich würde ich auf gar keinen Fall weglassen, bei dir ist es schon Jahre her, das du selbst gefahren bist. Ich habe nur Angst das Nate etwas passiert. Wir haben Winter und sie Straßen sind gefährlich.”

“Mach dir doch keine Sorgen mein Schatz, weißt du noch damals, als wir zusammen nach Texas gefahren sind? Ich war ganz am Anfang habe gerade erst Cunningham Logistic gegründet und musste noch selbst fahren, da fandst du es doch auch richtig aufregend und du hattest keine Angst, obwohl es ein noch härterer Winter war.”

“Ja ich weiß, ich war da ja auch total in dich verliebt, wir waren gerade zwei Monate verheiratet und ich wollte einfach nicht alleine sein.” Sylvie sah gedankenverloren aus dem Fenster. “Das war eine tolle Fahrt.”

“Ja das war sie und für Nate wird sie es auch sein.”

“Wir sind immer ganz früh aufgestanden und haben uns jeden Morgen den Sonnenaufgang angeguckt, ich werde es nie vergessen.”

“Ja ich auch nicht.” Dan küsste Sylvie auf den Scheitel, dann nahm er sie fest in die Arme “Und heute Liebe ich dich noch mehr als damals.”

“Danke mein Schatz, ich liebe dich auch.”

Sie lösten sich voneinander und Sylvie stellte den Topf mit den Kartoffeln auf die Herdplatte.

“Soll ich dir noch irgendwas helfen?”

“Wenn du magst kannst du deine Lieblingsnachspeise machen, Spargelcoctail.”

“Gute Idee.”

“Gut ich mach den Braten schnell zu Ende und der Salat muss auch noch gemacht werden…”

“Ja das kann ich dann ja machen, hallo Mama!”

“Oh mein Gott, Nate du hast mich erschreckt!” Nate ging zu seiner Mutter umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

“Du hast dich nicht erschreckt, du warst nur überrascht. Du kannst doch Pirat nicht überhört haben, ich dachte schon für einen Moment hat er vergessen wer ich bin, so sehr hat er mich angebellt.” Nate grinste Spitzbübisch dann begrüßte er seinen Vater. “Na dann leg mir doch bitte schon mal ein Messer und ein Brett bereit ich hole das Gemüse aus dem Keller.” Nate lief die Treppe zum Keller runter.

Mutter und Vater schüttelten die Köpfe und schmunzelten als ihr Sohn in den Keller verschwand. “Er rennt immer noch so runter wie als kleiner Junge.” Sylvie lächelte verträumt. “Wir haben einen tollen Sohn, dafür bin ich Gott so dankbar, schade nur dass er keine Geschwister mehr hat…”

“Sylvie hör auf wir haben einen tollen Sohn und wir können froh sein das wir ihn überhaupt noch haben und das er Gesund ist, der Unfall damals, vergiss ihn doch endlich! Ich liebe dich mein Schatz!” Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel und umarmte sie.

“Ich kann es einfach nicht vergessen, wie da…”

“Oh, oh kommt Leute heute bitte nicht, nicht jedes Mal wenn ich euch besuchen komme.”

“Nathaniel du bist nun mal unser einziger Sohn und durch den Unfall den ich damals gemacht habe, hätte ich dich beinahe verloren, das kann ich einfach nicht vergessen, ich war nur so in Gedanken das ich die Ampel nicht mehr gesehen habe, das hätte dir das Leben das Leben genommen!”

“Ja ich weiß, aber nicht nur mein Leben, deins auch, und es geht uns beiden doch gut, also lasst uns doch heute Abend diese Sache vergessen und schön in Ruhe das Essen vorbereiten.“

Er umarmte seine Mutter und wandte sich seinem Vater zu, “und was macht die Firma Dad?”

“Es ist stressig, wie immer ich brauche neue Leute, ich überlege noch weitere Zweigstellen aufzumachen.”

“Wo denn?”

“In Europa. Dein Vater hat zu viele Träume, was passiert denn dann mit allem was du dir aufgebaut hast? Dein Sohn will die Firma nicht, und einen Erben hast du auch nicht.”

“Ja dann wird sie verkauft.”

“Auf gar keinen Fall. Ich weiß doch wie viel sie dir bedeutet.”

“Lass gut sein Schatz.” Dan winkte ab. “Kommt essen.”

 

 

“Das Essen war köstlich deine Mutter kocht auch immer nur so gut, wenn du da bist.” Dan lachte seine Familie an.

“Sonst kocht ja auch immer Betty. Mum hat für so was ja keine Zeit.” Nate grinste ein Spitzbübisches lächeln und auf der rechten Wange bildete sich ein Grübchen. “Danke das essen war lecker Mum.”

“Bitte! Wenigstens einer meiner Jungs hat anstand. Aber für deine Erziehung,” sie blickte zu Dan, “kann ich nichts, da ist deine Mutter Schuld, ich habe meinen Sohn gut erzogen. So und jetzt ab mit euch ich mache das hier schnell sauber und dann will ich mich mit dir unterhalten Nathaniel, das Telefon ist einfach zu wenig, ich will dich dabei anschauen können…”

“Ja aber Skype willst du ja nicht” unterbrach er sie.

Dan prustete los. Und Sylvie blickte ihn gespielt Böse an. Nate grinste und ging schon mal vor ins Wohnzimmer. Das Feuer brannte schon im Kamin Vater und Sohn saßen auf bequemen Ledersesseln, jeder eine Tasse Kaffee in der Hand.

“Dieses Nathaniel hat nichts Gutes zu bedeuten oder?”

Dan verneinte.

“Sie will mir eine Frau andrehen oder?”

“Deine Mutter wünscht sich eine Schwiegertochter und Enkel.”

“Ja ich weiß, und du wüscht dir das auch, auch wenn du es nicht sagst.” Nate lächelte “Nur will die Richtige halt nicht kommen.”

“Du arbeitest ja auch viel zu viel.”

“Ich muss, aber ich bin froh endlich mal ein bisschen Urlaub zu haben, wir stecken eh in letzter Zeit in einer Sackgasse.”

“Ja dann kannst du dich doch mal ein bisschen Umschauen!”

“Pst Mum kommt, kein Wort mehr!”

“Na und alles geklärt?”

“Ja ich fahre um 6 Uhr los und weiß noch nicht wann ich wieder komme ich werde mich aber melden.”

“Das tust du, das weiß ich,” sie knuffte ihn in die Seite “du meldest dich immer du bist ein guter Sohn.”

“Oh Mann! Ich glaube ich war echt schon lange nicht mehr hier, alle sagen mir wie gut ich bin.” Nate lachte.

“Ja du warst schon lange nicht mehr da, wie sieht es aus hast du eine Freundin?”

“Nein habe ich nicht.”

“Was ist mit deiner Kollegin die dich immer so verliebt anschaut?”

“Savannah. Nichts ist mit der, die steht wohl ein bisschen auf mich!” Nate grinste wie ein Schuljunge und ließ dabei strahlend weiße Zähne zeigen.

“Bist du verliebt in sie?”

“Nein niemals sie ist nichts für mich, die will nicht mal Kinder!”

“Oh, echt woher weißt du das?”

“Habe gehört wie sie mit einer Kollegin darüber gesprochen hat, als sie mich gesehen hat und gemerkt hat, dass ich das gehört habe ist sie total rot angelaufen. Das war echt lustig!”

“Aber Meinungen können sich doch ändern.”

“Nein ihre nicht, sie ist knallhart in ihrem Job und eine Auszeit um Kinder zu kriegen würde sie niemals machen. Außerdem steht mein bester Freund Chace auf sie, er ist nur zu schüchtern sie um ein Date zu bitten!”

“Ja aber wie wäre es mit Blair?”

“Mum jetzt bist du verzweifelt, sie ist eure Nachbarin wenn uns was verbindet dann Freundschaft. Sie ist wie eine Schwester für mich, wir haben im Sandkasten gespielt.”

“Sylvie unser Junge findet bald keine Ausreden mehr, lass ihm noch Zeit er ist doch erst 26!”

“Ja echt Mama ich habe noch Zeit.”

“Ich bin eine Mutter und darf mich nicht mal um meinen Sohn sorgen!” Sylvie verzog schmollend den Mund und grinste.

“Ich habe einen Vorschlag, du machst es wenn er wieder kommt, solange kannst du dich ja noch umschauen, bei den Millers ist doch jetzt ihre Nichte eingezogen, gestern oder so, wie ist es wenn du dich ein bisschen umhörst, wie sie so ist und wie sie aussieht, oder ob sie Freundinnen hat?”

“Na gut das ist auch eine Idee ich werde da gleich morgen meine Marmelade vorbeibringen und ihr dann ganz zufällig erzählen wie gut mein Junge doch aussieht…”

“Ach Mama du lässt nie nach oder? Du Kupplerin!” rief Nate gespielt entrüstet. “Und du gibst ihr auch noch Tipps.” Er deutete mit dem Finger auf seinen Vater. “Das hätte ich nie von dir gedacht.” Alle lachten.

“Aber jetzt mal ehrlich, sieht sie gut aus?” Nate grinste und das Grübchen auf der rechten Wange erschien.

 

 

 

 

 

Kapitel 2

 

Früh am nächsten Morgen wachte Nate auf, er hatte schlecht geschlafen, der Fall der ihn die letzten Wochen quälte wollte einfach nicht gelöst werden. Er stand auf und ging in die Dusche. Als er unten in die Küche kam stand seine Mutter schon am Herd machte ihm ein Omelette.

“Guten Morgen, gut geschlafen?”

“Guten Morgen, ja habe ich und du?” log Nate, er konnte seiner Mutter einfach nicht erzählen was er zurzeit für Probleme hatte.

“Ja ich habe von deiner Hochzeit geträumt, deine Frau war so wunderschön, ich glaube so eine Frau gibt es gar nicht. Sie hatte ganz lange dunkel braune glatte Haare, sie hatte richtig hellblaue Augen wie, wie…” sie suchte nach dem richtigem Wort. “wie ein heller Ozean, sie war so schön, hatte lange Wimpern, und so eine kleine Nase und ihre Lippen die waren so schön rosa…”

Mum, aufwachen ich glaube du träumst jetzt noch, ” Nate schüttelte sie leicht an den Schultern und lächelte sein Schuljungen lächeln. “So eine Frau gibt es nicht.”

“Ja du hast wohl Recht, aber sie war so real, sie hat so gut zu dir gepasst.”

“Guten Morgen alle zusammen, was ist hier denn los?”

“Morgen Dad, Mum hat gerade meine Traumfrau beschrieben.”

“Ach echt?” Dan ging zu seiner Frau und gab ihr einen Kuss. “Guten Morgen mein Schatz!”

“Guten Morgen, ich wünschte es würde sie geben in meinem Traum hatte sie irgendwie Angst in den Augen, das habe ich ganz deutlich gesehen.”

“Komm Frau, wir frühstücken jetzt erst mal. Es ist schon spät, Nate muss schon bald los.”

“Ja und bestimmt habe ich keine Zeit meiner Traumfrau über den Weg zu laufen und sie vor irgendetwas zu beschützen.”

“Ach ihr zwei könnt einem auch die schönsten Träume nicht lassen.”

Vater und Sohn grinsten sich an.

Sie setzten sich an den Tisch und gaben sich die Hände.

“Vater, wir bitten dich segne diese Speise, segne auch uns und den heutigen Tag den du uns geschenkt hast, aber vor allem bitten wir dich, dass du unseren Sohn auf dem langen Weg beschützt. Amen”

“Amen!” stimmten Mutter und Sohn zu.

“Guten Appetit!”

 

Nate fuhr pünktlich um 6 Uhr los, draußen war es noch dunkel und das Wetter war schlechter geworden die Temperatur ist unter den Gefrierpunkt gesunken und es schneite. Um 12 fuhr er auf einen Rasthof um Pause zu machen und etwas zu essen. Er unterhielt sich mit anderen Truckfahrern, diese erzählten, dass die Straßen jetzt frei wären. Nate war froh als er endlich wieder im Truck saß und die Heizung lief. Um nichts in der Welt würde er jetzt draußen sein wollen. “da friert man sich ja den Hintern ab.” dachte er. Im Radio liefen die Nachrichten, Nate stellte lauter.

“Im Fall von der Drogenmafia, tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. Ein Zeuge hat heute Nacht der Polizei gemeldet in der Wohnung über ihm Schüsse gehört zu haben, wie sich herausstellte gab es einen Toten. Es geht das Gerücht herum das es sich bei dem Toten um einen Undercoveragent handelt. Vom Täter fehlt jede Spur. Das waren die Nachrichten, jetzt hört ihr…”

“Oh man” Nate holte sein Handy raus und wählte.

“Hallo Nate!”

“Hi Savannah habe gerade die Nachrichten gehört weißt du mehr?”

“Nein bis jetzt nichts, aber du hast doch Urlaub!”

“Ist doch egal es interessiert mich trotzdem!”

“Wie läuft es denn?”

“Ich fahre für meinen Dad eine Ladung nach Texas.”

“Oh, deinem Vater gehört doch diese riesige Spedition wie hieß die noch gleich?”

“Cunningham Logistic.”

“Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Du bist ganz alleine unterwegs?”

“So eine Frage” dachte Nate, “ bestimmt ist sie knallrot. Ich werde sie mal ein bisschen ärgern!” Nate lächelte vor sich hin.

“Ja ganz allein, ist total langweilig, ich hoffe ich schlafe nicht am Steuer ein.”

“Oh bist du Müde?”

“Ja kann man so sagen, habe diese Nacht nicht besonders viel geschlafen. Ich hätte gerne jemanden mitgenommen.”

“Warum hast du es denn nicht?”

“Ja wen denn?”

“Hast du keine ähm, Freundin?” Sie kam aus der Fassung das merkte Nate auch wenn es nur ein kleiner Moment war.

“Nein, du weißt doch dass ich alleine lebe.”

“Ja aber man weiß ja nie…”

“Nö ich habe aber keine.”

“Das ist aber schade.” Noch bevor sie es verhindern konnte ist ihr der Satz rausgerutscht. Knallrot versuchte sie noch hinzuzufügen, “Aber ich meine…” Sie gab auf und Schwieg.

“Ja ich weiß wie du das meinst. Meine Mutter will unbedingt Enkel!” Er lachte und sie versuchte es auch, was ihr aber kläglich misslang.

“Enkel?”

“Ja klar, du, hast du heute schon Chace gesehen?”

“Wen?”

“Chace meinen Partner, du kennst ihn doch, das ist der gutaussehende Clown der immer mit mir rumhängt!” Wieder lachte Nate.

“Ach ja der. Ne den habe ich noch nicht gesehen.”

“Er dich aber dachte Nate.” antwortete stattdessen aber “Kannst du ihn von mir grüßen? Und sagen, dass ich DAS getan habe?”

“Ja klar kann ich, aber was hast du getan?”

“Sag es ihm so, er weiß es dann. Ich danke dir!”

“Ja bitte, man sieht sich dann!”

“Ja Bye!”, Savannah wollte gerade auflegen “Savannah?”

“Ja?”

Er konnte einfach nicht anders er musste sie noch einmal ärgern “Es hat mir Spaß gemacht mit dir zu telefonieren. Ich hatte heute echt noch nix zu lachen, wusste gar nicht, dass du so witzig bist. Bye!”

Er legte auf. Auf der anderen Leitung atmete eine Frau langsam ein und wieder aus. “Bye” flüsterte sie in den piependen Hörer und legte dann auf. “Ich brauche jetzt erst mal einen Starken Kaffee.” Sie machte die Tür auf und lief Chace in die Arme…

 

“Nate?”

“Der ist es, was gibt’s Chace?”

“Eigentlich müsste ich dich beschimpfen und dich anschreien und bespucken auch noch. Aber ich würde dich am liebsten Abknutschen. Was hast du nur getan? Ich habe ein Date.”

“Ach danke, danke nicht der Rede wert. Ich habe ihr nur erzählt dass meine Mutter Enkel will.” Er lachte,”Stell dir vor sie wusste nicht einmal das du existierst.”

“Ja dachte ich mir.“ seufzte Chace. “Oh ich könnte fliegen…”

“Dann pass auf das es keine Bruchlandung wird.”

“Nein ich werde sie heiraten!”

“Ich will dich ja nicht aus deinen Träumen reißen, aber du hast nur ein Date!”

“Ach der Rest gibt sich schon.”

“Wo geht ihr denn hin?”

“Zu ihr, sie kocht!”

“Oh wenn das keine heiße Nacht wird.”

“Meinst du sie will…”

“Wer weiß?” Nate lachte

“Aber was soll ich jetzt tun? Du machst mich ganz nervös.”

“Tja Partner, da habe ich keine Ahnung, ich mache so was nicht.”

“Oh man stimmt ja, dein Glaube und so…”

“Mach dich nicht lustig, sonst rufe ich sofort Savannah an und frage ob sie Lust auf ein Date hat!”

“Das wagst du nicht”

“Wetten?”

“Hör auf, hör auf. Ich sage ja nichts mehr.”

“Na gut da ich dir also in solchen Sachen keine Tipps geben kann. Wünsche ich dir einfach viel Glück. Und versau es nicht. Wenn du merkst dass sie dich über mich ausquetscht dann erzählt ihr irgendwas.”

“Darf ich sagen dass du schwul bist?”

“Ich warne dich! Ich habe eine Waffe!”

“Ja ich aber auch!”

“Ich bin schneller!”

“Stimmt auch schon wieder! Also was soll ich sagen?”

“Erzähl ihr von meiner Mutter, ich glaube Savannah hat was gegen Kinder und meine Mutter will mindestens drei Enkel. Hast du was von dem Fall gehört, etwas was dass das Radio nicht weiß?” wechselte er das Thema.

“Ja der Zeuge der angerufen hat, meinte er hätte jemanden kurz vorher im Treppenhaus gehört. Dann fielen die Schüsse und der jemand lief wie ein wahnsinniger durch das Treppenhaus wieder raus.”

“Ja der Täter.”

“Nein der Täter kann es nicht sein.”

“Wieso?”

“Weil er kurze Zeit später runterkam.”

“Woher weiß der Zeuge das?”

“Hat durch den Türspion geguckt. Die erste Person lief hoch, Schüsse, dann wieder runter, paar Sekunden später die Zweite Person, mit einer Waffe!”

“Welche?”

“Konnte der Kerl nicht sagen. Lass doch du hast Urlaub.”

“Schaffst du das auch alleine?”

Na klar, und jetzt fahr schön weiter. Bis dann alter, mach´s gut!”

“Alles klar, mach´s besser!”

Sie legten auf.

 

 

 

 

Kapitel 3

 

Die Straßen wurden immer schmaler und kurviger, Nate hatte Schwierigkeiten den Truck auf der Straße zu behalten und dann passierte es, in einer scharfen Kurve hörte er es hinten im Wagen poltern.

“Mist aber auch!”

Nate zog die Taschenlampe unter dem Sitz hervor und stieg aus dem Führerhaus. Draußen war es mittlerweile stockdunkel. Er ging um den Auflieger machte die Tür auf und sah, das ein Paket sich gelöst hatte. Gerade wollte er sich bücken und es aufheben um es wieder zu befestigen, da hörte er weiter hinten im Laderaum etwas, was er nicht definieren konnte. Langsam ging er darauf zu und leuchtete mit der Taschenlampe. Plötzlich spürte er einen Schlag in den Kniekehlen, er fiel sofort auf die Knie. Jemand beugte sich von hinten über ihn und drückte ihm mit dem Ellenbogen die Luft ab. Nate beugte sich tiefer und die Person fiel vor ihm auf den Boden, blitzschnell sprang Nate auf ihn und drückte ihm mit der Taschenlampe die Luft ab. Als der Unbekannte keine Anstalten machte sich zu wehren, lockerte er seinen Griff. Er beäugte seinen Angreifer, ein Junge, in einem Kapuzensweatshirt, die Kapuze über den Kopf gezogen. “Bestimmt ein Ausreißer”, dachte Nate.

Auf einmal fing er wild an zu Strampeln und versuchte Nate abzuwerfen. Dieser drückte wieder fester zu und der Junge war wieder still, versuchte nur die Taschenlampe mit den Händen hochzudrücken.

“Ich lasse locker, wenn du aufhörst dich zu wehren.”

Der Junge nickte und Nate lies lockerer. Sofort versuchte er wieder Nate von sich runter zu kriegen, diesmal schaffte er sogar, dass sie sich über den Boden rollten, Nate blieb auf dem Rücken liegen und hielt dem Jungen ein Messer an die Kehle.

“Aufstehen, aber langsam.” Befahl er mit kalter eiserner Stimme.

Der Junge gehorchte.

“Wie heißt du?”

Keine Antwort, der Junge blitze ihn wütend an, genau konnte Nate ihn nicht erkennen, aber er sah Angst in seinem Gesicht. Nate ging näher das Messer immer noch an seiner Kehle, der Junge wich zurück bis er mit dem Rücken an der Wand stand.

“Ich habe gefragt wie du heißt.” Schrie er den Jungen an.

Der Junge schluckte, Angstschweiß auf seiner Stirn. “Danny” kam eine leise gepresste Antwort.

“Und was willst du hier, Danny?” schrie er, immer noch wütend einen Schwarzfahrer an Bord zu haben. Danny schluckte “Muss weg…”

“Erzähl das der Polizei, du kommst jetzt mit ich bringe dich zur Polizei!” Nate schlug mit der Faust gegen wie Anhängerwand vielleicht zwei Zentimeter neben Dannys Gesicht.

“Nein, bitte nicht!” seine Stimme klang sehr hoch und aufgebracht.

“Doch! Kann ich das Messer wegnehmen oder muss ich befürchten, dass du wieder auf mich losgehst?”

Danny schüttelte den Kopf und Nate zog langsam das Messer weg. Der Junge stand immer noch ganz starr an der Wand.

“Wie alt bist du?”

“17”

“Du kommst jetzt mit mir mit!”

“Wohin?” fragte er ängstlich.

“Mit mir ins Führerhaus.”

“Und was machen Sie da mit mir?”

“Nichts, was sollte ich machen?”, Was meinte der Junge nur? dachte Nate. Laut sagte er: „Du wirst dort ein bisschen Schlafen bis ich eine Raststätte gefunden habe und morgen bringe ich dich zur Polizei!”

“NEIN! Bitte keine Polizei, lassen Sie mich hier ich gehe weiter, ich mache echt nichts. Versprochen ich bin dann weg!”

“Du bist nicht warm genug angezogen für dieses Wetter, wenn ich dich hier lasse wirst du erfrieren. Du hast ja noch nicht mal eine Jacke an und deine Sportschuhe…“ Er blickte spöttisch auf die Nikes, allerneuestes Modell stellte er fest. „Willst du das deine Zehe einfrieren?”

“Ich bleibe im Hänger!”

“NEIN, verdammt noch mal, du kommst jetzt mit!” schrie Nate wieder.

Er packte Dannys Oberarm mit einer Hand und umklammerte ihn, sodass es Danny wehtat, aber er gab keinen Ton von sich. “Wie dünn der Junge doch ist, für 17, da sah ich schon ganz anders aus.” Dachte Nate als er die Türen verriegelte. Er stieß Danny vor sich in das Führerhaus dann stieg er selbst ein und drückte auf den Knopf für die Zentralverriegelung. Danny sah sich erschrocken um.

“Wieso haben Sie abgeschlossen?”

“Damit du nicht auf blöde Gedanken kommst und jetzt schnall dich an!”

Wortlos schnallte Danny sich an und starrte in die Nacht.

“Komisch, “ dachte Nate, der Junge sieht genauso wie Mum´s Traumfrau aus. Große Augen, blaue Augen, wie ein Ozean, lange Wimpern, seine Lippen sind bestimmt auch rosa, aber solange er friert bleiben sie wohl noch blau, die Nase ja die ist klein, zu klein für einen Jungen…” .Gerade wollte er die Zündung anmachen, “Moment!” rief er, “Nimm die Kapuze ab.”

“Wieso?” fragte Danny mit weit aufgerissenen Augen.

“Weil ich es will!”

Dann blieb es still, keiner sagte ein Wort.

“Wenn du es nicht machst, dann mache ich es eben!” Drohte er. Und weil Danny keine Anstalten machte riss er ihm die Kapuze ab, darunter trug er noch eine Mütze. “Nimmst du die jetzt selber ab?”

Stumm hob er die Hände und zog die Mütze ab, lange dunkle Haare fielen ihr über die Schulter. Nate guckte sie Fassungslos an.

“Ich wusste es!” raunte er.

“Bitte tun Sie mir nichts!” Eine Träne lief ihre Wange herunter.

“Nein ich tue dir nichts du brauchst keine Angst zu haben. Jetzt erzähl mir wer du bist und was du in meinem Truck suchst. Hier ist Kaffee drin.” Er gab ihr eine Thermoskanne.

“Danke!”

“Bitte und jetzt möchte ich alles wissen und wehe du belügst mich! Wie heißt du wirklich?”

Eine Weile verging bevor sie leise ihren Namen sagte:

“Megan.”

“Und weiter!” Seine Stimme war Laut und streng. Aber im inneren betete er “Oh Gott, was soll ich tun? Ich weiß nicht wie man mit kleinen Teenagermädchen umgeht. Mach dass alles gut wird…”

“Coleman was machen Sie jetzt mit mir?” fragte sie schon sicherer und mit einem leisen trotzigem Unterton.

“Gar nichts du kannst dich da hinten hinlegen und schlafen, morgen setze ich dich bei der Polizei ab.”

“Nein ich will nicht zur Polizei!” rief sie.

“Du musst! Deine Eltern vermissen dich bestimmt schon. Sie könnten mich der Kindesentführung anzeigen.”

“Wohl kaum.”

“Wie meinst du das?”

“Ich bin kein Kind mehr!”

“Nur weil du denkst dass…”

“Ich bin 23.”

“Lüg nicht!”

“Tue ich auch nicht!”

“Oh Gott!“ schrie Nate in Gedanken.

Sie nestelte an ihrer Jeans und zog ein kleines Portmonee raus, suchte eine Weile darin und zog dann ihren Ausweis heraus. “Hier.” Sie reichte ihm den Ausweis. Nate blickte darauf und schaute sie dann an.

“Ich glaube ich muss mich bei Ihnen entschuldigen!”

Sie blickte ihn ungläubig an.

“Sie entschuldigen sich? Warum?”

“Weil man so nicht mit einer Frau umgeht.”

“Sie haben keinen Grund sich zu entschuldigen, ich muss mich entschuldigen. Ich bin ungefragt in Ihren Laderaum eingedrungen. Es tut mir Leid, aber ich hatte keine Wahl, ich musste weg.”

“Wieso?”

“Es ist Privat. Wenn Sie wollen können Sie mich auch sofort rausschmeißen, ich werde es Ihnen nicht übel nehmen.”

“So etwas würde ich nie tun. Sie haben bestimmt Hunger.”

“Ein wenig schon.”

“Seit wann sind Sie denn schon im Laderaum?”

“Gestern Nacht.”

“Dann müssen Sie ja schon halb verhungert sein. Was erfordert denn solche Maßnahmen?”

“Eine Sache müsste ich viel dringender. Und zum zweiten Teil: wie gesagt das ist Privat.”

“Wenn Sie meinen, ich fahre zu einer Raststätte, wollte da ja eh hin, bevor ich Sie gefunden habe.”

Sie schwieg und so tat er es ihr gleich. Nate startete den Motor und fuhr wieder auf die Straße. Als sein Handy klingelte reagierte er nicht mal.

“Wollen Sie nicht drangehen?”

“Das ist Privat.” sagte er säuerlich, ging aber dran. Megan lächelte.

“Was gibt es jetzt wieder?” fragte er verärgert in sein Handy.

“Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?” fragte Chace? “So kenn ich dich ja gar nicht Partner.”

“Ja so was in der Art. Also was ist los?”

“Ich weiß nicht was ich machen soll…”

“Ach du bist aufgeregt wegen nachher!”

“Ja was denn sonst? Was soll ich machen?”

“Bist du angezogen?”

“Ja.”

“Was hast du an?”

Megan die nur seine Seite des Gesprächs hörte schaute ihn erschrocken an. “Der will hier doch nicht…” weiter kam sie mit ihren Gedanken nicht, denn Nate sprach schon weiter.

“Chace das sieht doch überhaupt nichts aus. Mach den Schrank auf. Hol die eine Jeans raus, die deine Schwester dir zum Geburtstag geschenkt hat… ja, ja genau die… Nein du ziehst die an und das weiße Hemd, doch natürlich sieht das was aus.” Schweigen. “Soll ich dir jetzt helfen?” Pause. “Ja dann hör mir jetzt ganz genau zu. Die Jeans, das Hemd die schwarze dünne Krawatte die ich bei dir vergessen habe und du kannst dir meine Chucks ausleihen, du hast ja meinen Schlüssel.” Es kam eine Zwischenfrage. ”Du fährt einfach vorher noch bei mir rein. Du nimmst die Schuhe, willst du das sie auf dich aus ist?” Wieder eine Pause. “Ja dann mach was ich dir sage, die steht ja sowieso auf mich, also muss ich das jawohl wissen.”

Er lächelte während er zuhörte was sein Gesprächspartner ihm erzählte. Megan beobachtete ihn. Er ist hübsch dachte sie, Nein nicht hübsch, so richtig süß! Und Geschmack hat er auch. Mir gefällt wie seine ungekämmten Haare in der Stirn hängen. Schade dass ich die Augenfarbe nicht erkennen kann. Aber wenn er lächelt, da kann man sich glatt in ihn verlieben. Ich musst auf der Hut sein, wenn ich ihn jetzt schon im Dunkeln an so was denke, wie würde es erst sein wenn es hell ist und ich ihn komplett sehe?”

“Ja bis dann und das schaffst du schon sie ist ja kein Eisberg!” Er beendete das Gespräch.

“Wer war das?”

“Mein Partner.”

“Sind sie… ähm…!”

“Nein, ich bin nicht schwul. Ich arbeite mit ihm, aber das ist ja wie gesagt Privat!”

“Ja ich dachte ja nur…”

“Wenn Sie zugehört haben, dann haben Sie doch sicher verstanden dass er ein Date hat.”

“Ja mit einer Frau die in Sie verliebt ist.”

“Das denkt sie nur.”

“Aha. Frauen wissen also nicht wann sie verliebt sind?”

“Nein!” antwortete er schlicht und bog auf einen Rastplatz ein.

 

 

 

Kapitel 4

 

 

Zusammen gingen sie in das kleine Restaurant und bestellten sich etwas zu essen.

“In diesen Klamotten sehen Sie aus wie ein Junge.”

“Das wollte ich ja auch.”

“Und warum?”

“Weil ich eine Frau bin.”

“Ja das weiß ich jetzt, hätte ich es eher gewusst, wäre ich nicht so mit Ihnen umgesprungen.”

“Sondern?”

“Ja weiß ich nicht, anders, wie man halt mit Frauen umgeht und nicht so brutal ich habe sie mit einem Messer bedroht.”

“Das kommt ganz auf den Mann an. Und was das Messer angeht ich habe ja angefangen.”

“Wie meinen Sie das?”

“Nicht alle Männer sind so wie Sie, wenn sie eine Frau in ihrem Laderaum finden.”

“Ich habe Sie geschlagen.”

“Besser geschlagen als vergewaltigt.”

“So etwas würde ich nie tun.” angewidert von einem solchen Gedanken schaute er aus dem Fenster, mit Bildern von vergewaltigten Frauen vor den Augen.

“Ja dann habe ich mich ja bei dem richtigen Trucker versteckt.”

“Ich bin gar kein…”

“Ihre Bestellung,” die Bedienung unterbrach ihn in seiner Erklärung. “Für den Herrn einen Cheeseburger mit Pommes, Salat und eine Cola. Und für ähm…” Sie kam ins Stottern, “für Sie einmal einen Nudelauflauf, mit extra viel Käse, eine große Cola und zum Nachtisch ein Käsekuchen.”

“Danke!”

“Müssen Sie denn hier drinnen die Kapuze auf haben? Die Kellnerin wusste nicht mal ob Sie ein Mann oder eine Frau sind.”

“Ja muss ich. Wo fahren Sie eigentlich hin?”

“Nach Texas.”

“Oh das ist gut!”

“Sie wollen mit?”

“Ja wenn es geht. Ich bezahle Sie auch.”

“Sie brauchen mich nicht zu bezahlen.”

“Was sagt denn dann Ihr Chef?”

“Nichts er ist mein Vater! Ich nehme Sie mit wenn Sie mir Ihre Geschichte erzählen.”

“Nein das kann ich nicht.”

“Dann nicht.”

“Ja dann muss ich halt irgendwie anders weiter fahren.” Sie zog ihr Portmonee heraus und legte 10 Dollar auf den Tisch. ”Ich hoffe das reicht.” Dann stand sie auf und ging.

“Das reicht ja grad mal für den Nachtisch, den sie gar nicht angerührt hat.” Dachte Nate. Er winkte der Kellnerin um auch den Rest zu bezahlen. “Und packen Sie die Reste bitte ein.” Als er hinausging sah er das Megan, ohne Kapuze mit einem Truckfahrer sprach, der Kerl war riesig und kräftig gebaut, er hatte ungekämmtes Haar und wirkte im Großen und Ganzen ungepflegt und brutal. “Was ist das für eine Frau Gott, dass sei zu so einem Kerl geht. Entweder hat sie keine Angst oder vielleicht hat sie vor etwas anderem mehr Angst? Einem Ex vielleicht? Gott was soll ich machen?” “Pass auf sie auf!” hörte er eine innere Stimme antworten. Er ging auf die beiden zu. “Megan hier bist du ja, komm wir fahren weiter!”

Megan drehte sich überrascht um.

“Sie will aber mit mir fahren!”

“Bist du sicher?” fragte Nate Megan.

“Nein.” Zum andern Trucker gewandt sagte sie “Ich fahre doch lieber mit ihm!”

Der Mann blickte Nate wütend an. “Wenn blickte töten könnten…” dachte er.

“Sie fährt bei mir mit!” Er langte nach ihr aber Sie wich ihm geschickt aus.

“Lauf zum Truck!” rief er ihr zu bevor er zu Boden ging. Der Kerl hatte ihm die Faust in den Magen geboxt. Megan lief schon, und Nate hielt den Trucker am Bein fest.

“Verschwinde du kleine Ratte.” Schimpfte der Trucker und blickte Megan hinterher, während er versuchte Nate von seinem Fuß loszuwerden.

“Heben Sie lieber die Hände!” Nate zielte vom Boden mit seiner Waffe auf den Trucker und dieser wich erschrocken zurück.

“Das war doch nur Spaß, die Kleine gehört dir ich will kein Ärger.” wisperte er.

“Das will ich doch hoffen, jetzt gehen Sie langsam in Ihren Truck setzten Sie sich hin und schnallen Sie sich an, ihre Hände schön oben behalten, sonst schieße ich.”

Der Mann tat wie geheißen und Nate ging langsam rückwärts, den Kerl nicht aus den Augen lassend auf seinen eigenen Truck zu. Der Trucker war in seinem Truck und schnallte sich an. Nate drehte sich um und prallte mit Megan zusammen.

“Sie haben eine Waffe!” rief sie erschrocken aus.

“Ja habe ich und jetzt komm los bevor der Typ es sich anders überlegt. Wie kommen Sie nur auf die Idee so einen Menschen zu fragen ob er Sie mitnimmt? Haben Sie keine Menschenkenntnis?” Er schubste sie fast zum Truck, schloss auf und hob sie hinein.

“Sie wollten mich ja nicht mitnehmen, also musste ich ja jemanden fragen. Wieso haben Sie eine Waffe?”

“Zur Sicherheit, damit Sie keine Angst haben müssen.”

“Aber jetzt habe ich Angst!”

“Unnötig und jetzt schlafen Sie.”

“Wo. Hier?”

“Natürlich, oder wollen Sie noch eine Nacht im Laderaum schlafen?”

“Nein dann erfriere ich ganz.”

“Sie können meine Pritsche nehmen.”

“Danke, kann ich auch Ihre Waffe haben?” Sie Stand auf.

“Nein. Wieso wollen Sie die?”

“Ich will nicht dass Sie mich erschießen, wenn ich schlafe.”

“Wenn ich Sie erschießen wollte hätte ich es lägst getan.”

“Ist ja schön zu hören. Kann ich dann die Patronen haben?”

“Damit ich Sie nicht erschieße?”

“Ja.”

“Nein!”

“Na gut.” Sie setzte sich wieder hin.

“Sie sollen schlafen.”

“Werde ich aber nicht, ich werde gar nicht schlafen!”

“Weil ich eine Waffe habe?”

“Ja.”

Er nahm die Patronen raus.

“Hier. Und jetzt gehen Sie schlafen.”

“Sind das auch alle?”

“Ja.”

“Versprochen?”

“Ja!”

“Okay, danke!” Sie zog das Sweatshirt aus und legte es auf den Sitz. Dann zog sie Schuhe und Socken aus. Nate schaute sie an.

“Sehen Sie auf die Straße.”

“Wieso?”

“Weil ich mir die Hose ausziehen will.”

Wortlos starrte er auf die Straße. Nach einer Weile fragte er “Wo wollen Sie die Patronen hin tun?”

“In meinen BH!”

“Ach so…!” Nate grinste belustigt vor sich hin. Diese Fahrt würde interessant werden!

“Gute Nacht!”

“Ja Gute Nacht schlafen Sie bequem!” Nate lächelte.

Sie sagte nichts dazu, Nate fuhr noch 2 Stunden weiter, bis er den nächsten Rastplatz anfuhr. Er stieg aus und schloss den Truck ab. Dann nahm er sein Handy. Und wählte.

“Hallo?” erklang Chace verschlafene Stimme.

“Hey ich bin´s wie war dein Date mit Savannah?”

“Ich bin noch bei ihr. Aber das interessiert dich nicht! Was willst du?”

“Hey siehst du ich habe doch gesagt es wird laufen. Du musst mir einen Gefallen tun.”

“Ja bin dir eh was schuldig.”

“Versuch bitte alles über eine Megan Coleman herauszufinden.”

“Hey du hast eine Frau kennen gelernt, aber deswegen muss man doch so was nicht machen.”

“Das ist nicht dafür. Mach es einfach, schlaf jetzt weiter. Und melde dich sofort.”

“Ja Sir.”

Nate besuchte noch die sanitären Anlagen und ging dann wieder zum Truck. Megan schlief noch, er machte es sich so bequem wie möglich in seinem Sitz. Und schlief dann auch irgendwann ein.

 

Nate hörte ein Stöhnen.

“Guten Morgen!”

“Ich lebe noch!”

“Und Humor haben sie auch!” Nate lächelte. “Kriege ich meine Patronen wieder?”

“Vielleicht, haben Sie überhaupt geschlafen?”

“Ja habe ich, es ist auch schon 9 Uhr.”

“Was, so spät? So lange schlafe ich nie!”

“Ich auch nicht.”

“Können wir anhalten?”

“Kriege ich meine Patronen wieder?”

“Ich muss auf die Toilette…” Sie zog sich wieder an.

“Ja ich weiß, aber ich will meine Patronen.” Er hielt ihr seine ausgestreckte Hand hin. Widerwillig legte sie die Patronen hinein. “Eine Fehlt, aber die können Sie behalten, als Andenken sozusagen. In 10 Meilen kommt der nächste Rasthof. Wie haben Sie geschlafen?”

“Es geht.”

“Oh sind Sie was Besseres gewohnt?” fragte er sarkastisch.

“Nein, oder ja bin ich schon aber das war nicht das Problem, ich hatte Angst diese Nacht nicht zu überleben.”

“Sie hatten doch die Patronen!”

“Ich bin nicht naiv. Sie haben bestimmt noch andere.”

“Stimmt. Und trotzdem habe ich Sie nicht erschossen.”

“Dafür bin ich Ihnen auch außerordentlich dankbar!” erwiderte sie gereizt.

Nate fuhr auf den Rastplatz. Megan stand sofort auf und ging zu den Toiletten.

“Was für eine Frau!” murmelte Nate vor sich hin, während er zum Backshop ging. “Danke Gott dass ich auf sie aufpassen kann.” dachte er ironisch. Er kam mit einer Tüte frisch belegter Brötchen und Kaffee zum Truck, ließ ihn auftanken und wartete auf Megan. Chace hatte ihm heute früh mitgeteilt das es keine Megan Coleman gab. Das machte Nate misstrauisch, hatte sie ihn angelogen? Er hatte Chace eine genaue Beschreibung von ihr gegeben, vielleicht half ihm dies ja weiter. Auch seine Eltern hat er noch angerufen, und ihnen Bericht erstattet, nur Megan ließ er aus. Als sie kam sagte er: “Wir müssen Einkaufen fahren.”

“Ach ja? Was brauchen Sie denn?”

“Ich nichts aber Sie.”

Sie blickte an sich herab. Sportschuhe, eine verwaschene Jeans die ihr viel zu groß war und das XXL Sweatshirt. “Ich brauche nichts!”

“Ach Sie haben noch Sachen im Laderaum?”

“Nein. Ich habe nur das, was ich trage.”

“Also müssen wir doch einkaufen.”

“Ich habe kein Geld für so etwas.”

Das wusste Nate er hatte heute Morgen als sie schlief, ihre Taschen durchsucht und in ihrem Portmonee waren gerade mal 15 Dollar und 74 Cents. “Ich kann Ihnen ja etwas leihen.”

“Das würden Sie tun?”

“Ja, das tue ich. Also fahren wir in die Stadt? Sie brauchen bestimmt auch noch eine Zahnbürste, mit Fingern und Wasser, werden die Zähne nicht besonders sauber.”

“Ich weiß ich fühle mich wie eine Obdachlose!”

“Bald nicht mehr!”

“Danke ähm… ich weiß gar nicht wie sie heißen.”

“Nate”

“Danke Nate.”

“Bitte.” es klang schön wie sie seinen Namen aussprach. Er könnte es jeden Morgen, jeden Tag und jede Nacht hören… Was denke ich mir nur? Ich kenne sie ja gar nicht. Gott wer ist diese Frau? Es scheint so als lüge sie mich an. Hilf mir doch. Bitte! Und ihr auch!

“Was tun Sie Nate? Sie sehen so nachdenklich aus.”

“Ich habe gebetet!”

“Gebetet? Sie?”

“Ja warum nicht?”

“Sie sind ein Mann. Kinder beten, oder alte Leute aber doch keine Männer.”

“Das ist ja eine Einstellung, natürlich beten auch Männer.”

“Und warum beten Sie?”

“Soll ich die Wahrheit sagen?”

“Ich bitte drum, ich mag Lügner nicht!”

“Ich frage Gott wer Sie sind und was ich mit ihnen machen soll, ob ich Ihnen glauben kann, Sie laufen vor irgendetwas weg, Sie haben Angst, vor irgendjemanden, das sehe ich Ihnen an. Ich frage Gott vor wem Sie Angst haben, warum Sie auf der Flucht sind. Ich bitte ihn mir zu helfen das richtige zu tun. Und ich bitte ihn Ihnen zu helfen.”

“Wirklich?” fragte sie erstaunt, “Sie beten für mich?”

“Ja”

“Und das hilft?”

“Ich habe Gott gestern gefragt was ich machen soll als Sie mit dem Trucker gesprochen haben und er antwortete mir.”

“Echt? Was hat er denn gesagt?”

“Das ich Ihnen helfen soll! Sie stecken bestimmt ziemlich in der Klemme.”

“Das kann man wohl so nennen, mein Stiefvater… ach das ist egal, danke dass Sie für mich beten. Ich hoffe das bringt etwas.”

“Versuchen Sie es doch selbst!”

“Nein, er wird doch nicht auf mich hören…”

“Doch er hört jeden!”

“Nein, mich hat er noch nie gehört…”

Damit war das Thema beendet und Nate fuhr den Truck in die Stadt. Nach einem Einkaufsbummel sah Megan ganz anders aus. Nate staunte sie sah noch besser aus als er es sich vorgestellt hatte. Sie trug Jeans, diesmal enge einen dicken Kaschmir Pullover und ordentliche Winterstiefel außerdem bestand er darauf, dass sie sich einen neuen Mantel kaufte, nach einigem Widerwillen kauften sie doch noch einen. Als sie bei einem Friseur vorbei gingen, wollte Megan hinein. “Ich will mir die Haare abschneiden.”

“Nein wieso?”

“Er soll mich nicht erkennen.”

“Wer dein Stiefvater?”

“Ja wenn er mich findet dann wird er mich töten.”

“WAS?”

“Er wird mich…”

“Ja das habe ich schon verstanden Sie brauchen es nicht zu wiederholen. Was haben Sie denn getan?”

“Ich nichts! Wieso sollte ich denn etwas getan haben?”

“Warum will er Sie denn umbringen?”

“Das kann ich Ihnen nicht sagen, damit bringe ich Sie nur in Gefahr, es ist besser wenn Sie nichts wissen.”

Sie kamen beim Truck an und stiegen wortlos ein. Nate fuhr los. In Gedanken betete er das Gott Megan doch öffnen sollte, damit sie ihm erzählte was ihr Stiefvater von ihr wollte. Megan schlief in ihrem Sitz, er telefonierte rum und versuchte herauszukriegen wer ihr Stiefvater war. Aber nichts, er wusste ihren Namen nicht. Sogar auf ihrem Ausweis stand Megan Coleman. Als sie langsam aufwachte beendete er seine Telefonate.

“Hallo, habe ich geschlafen?”

“Ja haben Sie.”

“Finden Sie es nicht albern, dass wir uns siezen?”

“Das ist normal.”

“Ich bin fürs duzen. Ich bin Megan und du Nate.”

Ihm lief ein Schauer über den Rücken er konnte es nicht verhindern, es war so schön wenn sie seinen Namen sagte. “In Ordnung duzen wir uns.”

“Super, wie lange bist du schon Trucker?”

“Ah jetzt kommt Smalltalk.” Nate grinste sie an und sie lächelte zurück, und schon lief ihm ein weiterer Schauer über den Rücken. “Ich darf mich nicht in sie verlieben!” rief er sich zur Ordnung. Ich weiß nicht einmal wer sie ist. “Ich bin kein Trucker, die Firma gehört meinem Vater und er hatte Not am Mann also bin ich eingesprungen. Und du? Wo arbeitest du?”

“Ich bin Innenarchitektin, ich arbeite für die Promis!”

“Jetzt echt? Wer war der berühmteste?”

“Da muss ich überlegen? Es gab viele, zum Beispiel Johnny Depp oder auch Jessica Alba oder Jennifer Lopez, aber auch Sänger wie Robbie Williams oder so!”

“Also dann kannst du ja gar nicht pleite sein.”

“Bin ich auch nicht. Ich kann nur nicht an mein Konto weil er sonst weiß wo ich bin.”

“Und er ist dein Stiefvater?”

“Ja.”

“Erzähl mir wer er ist und warum er hinter dir her ist.”

“Nein ich kann nicht dann bist auch du in Gefahr und das möchte ich nicht.”

“Wieso du kennst mich doch gar nicht, theoretisch kann es dir doch egal sein was mit mir passiert.”

“Nein ist es aber nicht, ich fange an dich kennen zu lernen, und ich fange auch an dich gern zu haben obwohl ich dich gar nicht kenne. Und ich weiß auch nicht warum und ich weiß auch nicht warum ich dir das jetzt alles sage. Ich bin so durcheinander und ich habe so schreckliche Angst das er mich findet und mit mir das gleiche macht… und du hast eine Waffe davor habe ich auch Angst.”

Er legte ihr Wortlos die Pistole in den Schoß. “Damit du keine Angst hast, du kannst dich selbst beschützen, wenn ich es schon nicht darf.”

“Ich will sie nicht. Nimm sie wieder!”

Er nahm sie und legte sie in das Handschuhfach.

“Ich will sie auch nicht, wenn du dann Angst vor mir hast. Ich will das du mir vertraust ich kann dich beschützen. Wenn du mich lässt!” Fügte er hinzu.

Sie nahm seine Hand.” Ich weiß, bei dir fühle ich mich sicher, aber ich kann es dir nicht sagen, er wird Dich töten.”

“Nein das schafft er nicht.” Eine Gänsehaut durchlief seinen Körper. “Morgen sind wir da. Dann muss ich wieder zurück.”

“Ich will dich wirklich nicht drängen aber bitte kannst du mir Geld geben? Ich habe in meiner Wohnung Bargeld, genug, ich gebe dir den Schlüssel und du kannst dir alles nehmen, es gibt einen Safe hinter einem Bild mit einem Sonnenuntergang die Kombination ist drei Mal die sieben, drei Mal die fünf und drei Mal die neun. Bitte du kannst alles rausnehmen.” Sie drückte seine Hand.

Nate fuhr auf einen Rasthof. “Komm wir gehen essen.” Er war sich sicher er verliebte sich gerade in diese Frau. Was sollte er nur tun?

“Du hast mir nicht geantwortet.”

“Das kann ich jetzt auch noch nicht.”

Sie aßen schweigend. Als sie wieder beim Truck waren fragte Nate “Willst du vielleicht in diesem Hotel dort schlafen?”

“Nein, ich will nicht alleine sein.”

“Aber hier können wir nicht beide übernachten. Die letzte Nacht war ziemlich unbequem.”

“Du könntest auf der Pritsche schlafen ich schlafe im Sitz.”

“Nein auf keinen Fall. Dann schlafe ich dort.”

“Nein, wir könnten doch vielleicht beide ins Hotel.”

“In einem Zimmer?”

“Ja bitte ich will nicht alleine sein.” Tränen standen in ihren Augen.

Er wischte sie weg. “Na gut lass uns gehen. Pack deine Sachen, dann können wir los.”

“Danke!” Sie umarmte ihn.

“Sie hat nur Angst und sucht Schutz, sonst bedeute ich ihr nichts” redete er sich ein.

 

“Geh du ruhig zuerst ins Bad ich bleibe hier und warte.”

“Ich danke dir Nate!” Sie kam auf ihn zu und wollte ihn wieder umarmen, aber er drehte sich weg und sagte nur: “Ja ist schon gut, ich kriege das Geld ja wieder.”

Nach diesem Satz stürmte Megan ins Bad in der Dusche weinte sie ihren ganzen Kummer aus. Eine halbe Stunde später kam sie zurück ins Zimmer. Nate sah zu ihr, sie hatte geschwollene Augen, er wollte sie am liebsten umarmen und trösten, aber er blieb sitzen, die Bibel in der er gelesen hatte legte er auf den Tisch. “Du kannst ja schon schlafen gehen, ich gehe jetzt duschen.” Damit stand er auf und verschwand in dem Bad.

Megan stand noch immer wo sie war, was war nur mit Nate los? Er hatte sie noch nicht mal angeguckt, obwohl sie nur ein kurzes T-Shirt trug. Andere Männer hätten nie so reagiert. Sie ging zu dem Tisch an dem er gesessen hatte, da lag die Bibel, sie setzt sich und las: “Und er sprach zu ihnen: Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, aber Gott kennt eure Herzen; denn was bei den Menschen hoch angesehen ist, das ist ein Greul vor Gott“. Lukas Kapitel 16 Vers 15. Sie las es immer und immer wieder. Was meint Gott damit? Fragte sie sich? Da ging die Tür zum Bad auf und Nate kam, sie schaute gar nicht hoch. “Nate, was meint Gott damit, was im Lukas im Kapitel 16 Vers 15 steht?”

Nate lächelte: “Moment das muss ich erst mal lesen.” “Danke Gott!“ schrie sein Herz. “Das ist ja schon mal ein Anfang. Danke Gott!“ Er trat hinter sie und las die besagte Stelle. “Also ich verstehe das so, dass wir Menschen uns voreinander rechtfertigen es geht hier um das Dienen, als Beispiel: ich versuche mich vor dir zu rechtfertigen das ich Gott diene. Du glaubst es mir, aber Gott kennt mein wahres Herz. Den zweiten Teil kann ich zum Beispiel so deuten, ganz anders als den ersten jetzt: Was bei den Menschen hoch angesehen das ist ein Greul vor Gott. Mein Partner ist nicht verheiratet, aber er hat letzte Nacht mit einer Frau geschlafen. Hier in der Welt ist es etwas völlig normales aber für Gott ist es eine schreckliche Sünde. Dafür gibt es die Ehe.”

“Ich glaube ich verstehe das jetzt, man kann es aber auch auf andere Sachen beziehen.”

“Ja natürlich. Auf so ziemlich jede Sache. Aber das ist Ansichtssache, ein anderer könnte es dir anders erklären.”

“Kannst du mir noch mehr erklären? Ich will versuchen es zu verstehen.”

“Na klar ich kann es versuchen, ich bin aber kein Prediger, du musst selbst versuchen es von deiner Sicht aus zu verstehen.” Er setzte sich neben sie und gemeinsam lasen sie das Buch Lukas.

”Nate jetzt ist mir vieles klar, die Kreuzigung, das hat Jesus auch für mich getan!”

“Ja für jeden Menschen auf der Welt.”

“Aber wieso gibt Gott sich nicht zu erkennen?”

“Er hat uns Verstand geschenkt und den sollen wir benutzen, wir müssen selbst herausfinden wo wir hingehören, er lässt uns unseren Willen, und das bedeutet, dass er uns vertraut.”

“Kannst du bitte weiter für mich beten?”

“Ich werde nicht aufhören für dich zu beten, wollen wir gemeinsam beten?”

“Nein tut mir Leid so weit bin ich noch nicht, ich will erst mal darüber nachdenken.”

“Natürlich, ich werde für dich beten, wollen wir jetzt schlafen gehen?”

“Ja ich bin ziemlich Müde! Und ich habe heute viel zum Nachdenken bekommen, ich bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe.”

“Ich finde es auch schön. Und fürchte dich nicht vor deinem Stiefvater, bekenne dich zu Jesus und er wird dich beschützen.”

“Echt?”

Megan legte sich auf die rechte Seite des Bettes und Nate ging zur linken.

“Ganz sicher!”

“Danke. Gute Nacht Nate!”

“Gute Nacht Megan!”

“Du wirst mich nicht anfassen oder?”

“Nein.”

“Du bist echt Ehrenhaft und Standhaft, “ es entstand eine Pause, dann fügte sie halb im Schlaf hinzu “dafür liebe ich dich nur noch mehr…”

Sein innerstes schrie. “Oh Gott meint sie es ernst oder ist es nur so leicht dahingesagt? Ich weiß nur das ich Sie liebe und ich kann sie morgen nicht alleine lassen ich will immer bei ihr sein, mach das bitte alles gut wird und sie mir vertraut. Und bitte hilf ihr dass sie sich klar wird wer du bist. Das sie dich findet…” Dann fiel auch er in einen ruhigen Schlaf.

 

 

Kapitel 5

 

“Hey Megan, wach auf. Wir müssen los.”

Megan bewegte sich “Was?”

“Aufstehen, die Fahrt geht weiter, ich habe uns schon ein Frühstück geholt, das müssen wir leider unterwegs essen. Wir haben keine Zeit mehr.”

“Okay ich bin wach.”

“Ich gehe runter und mache den Truck startklar, ich muss noch tanken. Ich hole dich in einer halben Stunde ab in Ordnung?”

“Ja. Mir reichen auch 20 Minuten” sie lächelte ihn verschlafen an.

“Okay!“ Nate verließ das Zimmer und Megan machte sich frisch. “Zum Glück war ich einkaufen, jetzt kann ich mich ja wenigstens schön machen.” dachte sie. Während sie sich anzog und frisierte summte sie eine Melodie vor sich hin. Irgendwie fühlte sie sich neu, wie ein komplett neuer Mensch. Nate hatte ihr so viel geholfen, wieso tat er es? Nur weil er Christ war? Bestimmt! Sie schüttelte den Kopf, ich habe gesehen, wie er immer wegschaut, wenn ich leicht bekleidet bin. Männer machten so was nicht, nur Nate. Sie lächelte. Es klopfte, erschrocken blickte sie zur Tür. “Wer ist da?” rief sie laut.

“Ich bin´s Nate, können wir los?”

Sie öffnete die Tür. Beide blickten sich an, als hätten sie sich das erste Mal gesehen. Nate räusperte sich, “wollen wir?”

Sie nickte nur stumm, er ging voran und sie folgte ihm. Im Truck saßen sie erst mal schweigend, nach einer Weile fragte sie “Kann ich dich mal was fragen?”

“Ja sicher!”

“Wieso hast du eine Waffe bei dir, wenn du doch ein Christ bist? Du darfst doch nicht töten.”

“Es ist mein Job!”

“Aber als Trucker brauchst du doch keine Waffe.”

“Nein, das brauche ich nicht. Aber ich bin ja auch kein Trucker.”

“Bist du nicht? Aber du fährst doch einen!”

“Ich bin nur eingesprungen, mein Dad brauchte mich, der Trucker, der diese Tour machen sollte hatte einen Unfall und mein Dad hat keinen Ersatz gefunden.”

“Aber du hast doch einen Führerschein für so ein Ding oder?”

“Ja sicher, früher als ich noch nicht wusste was ich mit meinem Leben anfangen sollte bin ich für meinen Vater gefahren. Vertraust du mir?”

“Ich glaube schon, wieso fragst du?”

“Ich kann dir wirklich helfen, bei deinem Problem.”

“Willst du etwa meinen Stiefvater erschießen? Das geht nicht so leicht er ist ein sehr mächtiger Mann er hat viele Kontakte und er wird mich finden!” fiel sie ihm ins Wort.

“NEIN! So etwas tue ich nicht ich habe noch nie jemanden erschossen, ich schieße sie nur an. Erzählst du mir was passiert ist? Bitte!”

“Wieso? Du bringst dich damit nur in Gefahr!”

“Ich bin ständig in Gefahr, das ist mein Job, ich arbeite beim FBI!”

“Du arbeitest beim…?” sie holte tief Luft. “Du bist ein FBI Agent?”

“Ja!”

“Oh mein Gott, ich bin die ganze Zeit mit einem Agenten zusammen gewesen.”

“Na und? Was ist daran so schlimm?”

“Er wird dich töten.”

“Keiner wird mich töten. Was hat er dir getan? Wo ist deine Mutter?”

“Sie ist tot…” sagte sie ausdruckslos.

“Das tut mir Leid.”

“Nein es ist besser so. Ihr Leben war die Hölle. Hätte sie ihn nicht geheiratet, dann wäre das alles nicht passiert…”

“Was? Hat er sie geschlagen?”

“Nicht nur das. Er hat sie wie den letzten Dreck behandelt, er hat sie immer und immer wieder verprügelt, bis sie blau war, er hat ihr die Knochen gebrochen. Und er hat sie immer wieder vergewaltigt, bis sie sich das Leben nahm…” tränen schimmerten in ihren Augen. “Er hat sie auf dem Gewissen!!!” schrie sie, “dafür muss er bezahlen!”

“Ja das wird er, hat er auch dich…”

“Nein niemals.”

“Und warum will er dich jetzt töten?”

“Das kann ich nicht sagen…”

“Doch du musst wie heißt er?”

“Ethan!”

“Doch nicht Ethan Warren?”

“Du kennst ihn?”

“Er ist ein Drogenbaron. Ich bin schon seit Jahren hinter ihm her. Was hat er getan?”

“Er hat jemanden erschossen!” schrie sie, ihre Tränen liefen. Nate hielt den Truck an.

“Du musst eine Aussage machen, dann kriegen wir ihn!”

“Nein er hat Männer überall sie sind gemein und schrecken vor nichts zurück. Sie tun alles was er sagt!”

“Wieso hat er den Mann selbst umgebracht?”

“Ich weiß nicht!”

“Wie heißt du wirklich?”

“Megan Dearing.”

“Warum ist dein Ausweis gefälscht?”

“Damit ich abhauen kann! Ich wollte ins Ausland fliehen, dahin wo er mich nicht findet.”

“Wo hat er den Mann getötet?”

“In einer Wohnung in der Jefferson Street.”

“Oh Gott, dann warst du die Person im Treppenhaus!”

“Was?”

“Weißt du wen er getötet hat?”

“Ja der Mann war einer seiner Kuriere.”

“Er war kein Kurier, er war ein Undercover Agent!”

“Oh mein Gott!”

“Du musst mir alles erzählen, dann rufe ich meinen Partner an. Und wir werden alles in die Wege leiten.”

“Was soll ich dir denn erzählen?”

“Alles was du weißt!”

“Aber ich weiß doch gar nichts!” rief sie verzweifelt.

“Doch du musst irgendwas wissen. Hast du etwas gehört als er mit Jason sprach?”

“Wer ist Jason?”

“Der Agent!”

“Nein habe ich nicht… oder Moment, vielleicht doch, er sagte etwas von einer wichtigen Lieferung, er sollte sie ihm nicht vermasseln, dann erschoss er ihn ich schrie und lief weg!”

“Du musst noch etwas gehört haben. Denk nach!”

“Tue ich ja!”

“Ein Tag, zahlen, etwas das dir komisch vorkam… irgendetwas.”

“Moment er sagte Montag kommt eine Katze oder vielleicht auch Mr. Cat oder irgendwie so etwas in der Art und will seine Milch. Was meint er damit?”

“Das heißt, dass Montag der große Coup läuft.” Er griff das Handy und fuhr wieder los. “ Chace hör mir jetzt genau zu…”

 

“Heute ist Freitag bis Sonntag sind wir wieder zu Hause. Das FBI weiß jetzt über alles Bescheid. Du hast mir sehr geholfen. Jetzt fassen wir ihn endlich!” Er bog in eine Einfahrt. “Hier muss die Ladung hin, geh doch schon mal in das Café da drüben ich komme sofort nach.” Eine Viertelstunde später saßen sie an einem Tisch. “Es dauert nicht lange, in einer Stunde können wir wieder zurückfahren.”

“Ich komme nicht mit!”

“Wieso nicht? Meg, du bist nicht mehr in Gefahr.”

“Woher willst du das wissen?”

“Er wird nicht mal wissen, dass du uns geholfen hast.”

“Er wird es herausfinden. Ich werde von hier aus weiter reisen.” Trotzig blickte sie ihm in die Augen, und was er in ihren sah, gefiel ihm überhaupt nicht.

“Ich kann dich nicht alleine lassen. Ich werde dich mitnehmen, du wirst bei meinen Eltern wohnen bis alles vorbei ist.”

“So etwas kann ich doch nicht machen! Die kennen mich doch nicht mal, wenn sie wissen wer mein Stiefvater ist, werden sie mich hassen!”

“Oh nein, sie werden dich lieben!” Besonders meine Mutter! fügte er in Gedanken hinzu.

“Meinst du?”

“Ganz sicher, und jetzt komm, wir haben noch einen langen Weg vor uns.” Er half ihr beim Aufstehen und gemeinsam gingen sie zum Truck.

 

 

 

 

Kapitel 6

 

“Mum, Dad?”

“Nate!” Sylvie lief die Treppe herunter. “Du bist endlich da!” Sie nahm ihn in die Arme und küsste ihn.

“Ich freue mich auch dich zu sehen!” Nate grinste seine Mutter an. “Wo ist Dad?”

“Mit Pirat spazieren!” Jetzt erst sah Sylvie Megan, die sich ruhig in eine Ecke verzogen hat. “Ah und du bist dann wohl Megan!” Sylvie ging auf sie zu. “Versteck dich doch nicht.” Megan sah zu Nate, der ihr mit der Hand zu verstehen gab, näher zu kommen. Seine Mutter umarmte sie. “Ich bin froh das Nate dich mitgebracht hat, er bringt sonst nie Frauen mit. Sie blickte verschwörerisch zu Nate, dann setzte sie hinzu, “Ich bin Sylvie!”

“Danke dass ich kommen durfte!”

“Kein Problem jetzt komm ich zeige dir dein Zimmer. Nate such doch deinen Vater.” Sie schob Megan zur Treppe “Sie sieht genauso aus wie in meinem Traum, sogar noch besser, wenn sie erst mal frisch ist!” Flüsterte Sylvie ihrem Sohn im vorbei gehen zu. Nate lächelte und ging raus.

“So hier ist dein Zimmer. Hast du Gepäck dabei?”

“Nein.” Verlegen sah Megan auf den Boden. „Ich hatte leider keine Zeit um mir Kleidung einzupacken.“

“Das ist doch kein Problem. Ich werde welche von Blair leihen, das ist unsere Nachbarin. Du kannst dich schon mal ein wenig ausruhen. Du siehst müde aus.”

“Ja das bin ich auch!”

“Gut dann legst du dich jetzt hin und zum Abendessen werde ich dich wecken, in Ordnung?”

“Ja danke das ist nett!”

Sylvie ging und schloss die Tür hinter sich. Megan seufzte und lies sich auf das Bett fallen. Nate´s Mutter war ganz anders als er. Ein bisschen erinnerte sie, sie an ihre eigene Mutter. Wie wohl sein Vater sein mochte? Mit diesen Gedanken schlief sie ein. Eine Stunde später wachte sie auf sie lag jetzt richtig im Bett, jemand hatte ihr die Schuhe ausgezogen und sie zugedeckt, sie setzte sich auf und blickte sich im Zimmer um. Dann sah sie ein Stapel Kleidung sie stand auf und ging darauf zu. Ihre Größe. Aber nicht ihre Stilrichtung. Aber es war egal, Hauptsache etwas Sauberes. Zwanzig Minuten später stand sie frisch angezogen vor dem Spiegel und blickte sich an, ein blaues mit Pailletten besticktes Kleid, am Ausschnitt gehäkelt der ihr ein wenig zu tief war besah man die gegenwärtigen Umstände auch war es ihrer Meinung etwas zu kurz, der Saum endete bestimmt an die 10 cm über ihrem Knie. Aber es passte ihr wie angegossen und die Schuhe die Nate´s Mutter noch gebracht hatte waren im gleichen blau wie das Kleid. Megan fand sie sehr schön, “genau mein Geschmack!” dachte sie gerade. Als sie diese anzog klopfte es an der Tür. “Ja?” fragte sie.

“Ich bin´s kann ich reinkommen?”

Bei seiner Stimme schlug ihr Herz plötzlich schneller. Würde er sie schön finden?

“Ja.” sagte sie und merkte das ihre Stimme unnatürlich hoch war.

Nate öffnete die Tür und trat ein, dann blieb er stehen und starrte sie an. Einen Augenblick sagte keiner was, dann fasste er sich und sagte: “Du siehst wundervoll aus!” Nate bewunderte wie sie da stand, sie sah so fantastisch aus. Ihre langen Haare fielen ihr über den Rücken das Kleid saß Perfekt und durch die Schuhe war sie größer als sonst.

“Danke, du siehst auch ganz anders aus!” Auch ihr Blick glitt über ihn er trug schwarze Schuhe, eine helle Hose, ein schwarzes Hemd mit einer Krawatte die er locker um den Kragen trug, sodass es eher lässig wirkte als elegant. Seine Haare trug er in der Stirn, was seine Augen sehr betonte und er hatte sich nicht rasiert, was ihn wiederum richtig männlich machte. Jetzt erst sah sie eine Uhr, von Rolex, wie sie unschwer erkannte. “Du hast mir gar nicht gesagt, dass ihr reich seid!”

“Ist das denn wichtig?”

“Ich glaube nicht. Aber wieso arbeitest du dann beim FBI?”

“Weil ich Menschen helfen will!”

“Edel!”

“So bin ich!” Er lächelte sie an, dass sie weiche Knie bekam. “Komm wir gehen.” Er griff nach ihrem Arm und sah dann die blauen Flecken. “Woher…”

“Ist egal!” Ihr Arm brannte unter seiner Berührung, wie war es wohl wenn er sie küsste? Schnell verwarf sie den Gedanken.

“Das war ich oder? Als ich dich im Laderaum erwischte. Es tut mir Leid.” Er strich ihr sanft über die Wange, sie standen sich ganz nahe sie blickte hoch, in seine Augen, sie sah Schmerz und Reue und dann war es auch schon zu spät er drückte seine Lippen sanft auf ihre, liebkosten sie zärtlich hauchte er viele kleine küsse auf ihre Lippen, bis sie seinen Kuss erwiderte. Eng umschlugen standen sie im Zimmer und vergasen alles um sich herum. Plötzlich ließ er sie los. “Es tut mir leid, das wollte ich nicht, aber…!”

“Ist schon okay.” Sie drehte sich um und wischte eine Träne aus ihrem Augenwinkel. Ich liebe ihn! Sie war sich ganz sicher, aber er würde sie niemals nehmen. Traurig lächelte sie ihn an. “Wollen wir?”

“Was?” fragte er irritiert.

“Nach unten zu deinen Eltern, oder warum bist du sonst gekommen?”

“Ach ja, das Essen ist fertig… Meg…” setzte er an schwieg aber.

“Was?” Sie sah ihn an, seine Augen blickten sie traurig an. Und ihre Ihrerseits ihn.

“Ich hätte dich nicht, ähm… küssen dürfen.”

“Du hast es aber getan und ich habe den Kuss erwidert. Es ist also nicht der Rede wert!”

“Nate? Wo bleibt ihr denn?”

“Wir kommen Dad!” rief Nate seinem Vater zu. “Komm!” Er hielt ihr die Hand hin, sie ergriff sie und zusammen gingen sie nach unten.

“Hallo, na ausgeschlafen?”

“Ja danke für das Verständnis, und es tut mir Leid, das Sie auf uns warten mussten.”

“Das ist kein Problem, du siehst hübsch aus.” Sylvie lächelte. “Das ist mein Mann, Dan, Schatz, das ist Megan, Nate´s Freundin.”

“Mum!” warf Nate ein.

“Freut mich dich kennen zu lernen.” Auch er umarmte sie zur Begrüßung. “Dann lasst uns mal essen!” Sie setzten sich und reichten sich die Hände. Nate nahm die Hand von seiner Mutter und hielt Megan seine Hand hin, diese blickte ihn verständnislos an. “Wir beten” flüsterte er.

“Oh…” Sie reichte ihm die Hand und auch seinem Vater.

“Vater wir danken dir für die Speise die du uns gegeben hast, bitte segne die Hände die es zubereitet haben. Wir danken dir auch dafür, dass Nate gesund nach Hause gekommen ist. Auch das wir Megan kennen lernen dürfen. Außerdem danken wir dir dass wir Sylvie und ich noch gesund sind. Wir bitten dich segne uns weiterhin und segne auch dieses Essen. Amen”

“Amen”

“Guten Appetit!”

 

Nach dem Essen gingen sie ins Wohnzimmer, wieder brannte ein Feuer im Kamin.

“Möchte jemand Kaffee?” Fragte Dan.

“Ja gerne, möchtest du auch einen Megan?”

“Nein, Kaffee ist nicht so mein Ding, Danke?”

“Du magst keinen Kaffee?” fragte Nate erstaunt. “Aber du hast den doch getrunken.”

“Ja, aber war nicht so mein Ding. Eigentlich mag ich gar keinen.” Sie lächelte entschuldigend.

“Warum hast du das nicht gesagt?”

“Du hast nicht gefragt.”

“Schuldigung.”

“Nicht schlimm!” sie grinste und ging zum Kamin. Nate kam ihr nach, seine Eltern saßen auf dem Sofa und unterhielten sich. “Ich war nicht besonders gut zu dir. Das tut mir Leid, bitte entschuldige.”

“Nate.” wie sie seinen Namen aussprach, es fühlte sich an, wie Tausend Schmetterlinge. “Wieso entschuldigst du dich, ich bin diejenige die es tun sollte, ich bin in den Laderaum eingebrochen, ich habe mich dir aufgezwungen, ich hatte Angst alleine zu sein, du musstest sogar mit mir in einem Bett schlafen…”

“Psst!” er wollte schon seine Hand auf ihren Mund legen, zog sie aber sofort wieder zurück. “Das müssen meine Eltern nicht unbedingt wissen.”

“Du hast Recht, was hast du denen denn über mich erzählt?”

“Die Wahrheit!”

“Wie bitte?”

“Ich kann doch meine Eltern nicht anlügen. Sie wissen alles, nur halt nicht, dass wir zusammen ein Hotelzimmer hatten.”

“Wenn du ihnen alles erzählt hast, wieso dann das nicht? Es ist doch gar nichts passiert!”

“Ja das weiß ich selbst, aber na ja es ist meine Mutter…” Nate blickte zu ihr, aber diese war ganz in dem Gespräch mit ihrem Mann vertieft. “Sie findet mich schon alt, sie will Enkelkinder.”

“Oh!” Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet, nicht das er so ehrlich war. “Ich weiß nicht was ich sagen soll.”

“Ich auch nicht. Ich hätte das nicht sagen sollen. Das interessiert dich nicht.”

“Hast du denn keine Freundin?”

“Nein! Sonst hätte ich dich nicht geküsst.” Sie wurde rot. “Noch mal Entschuldigung dafür, ich kenne dich ja kaum, weiß so ziemlich gar nichts über dich und dein Leben. Aber du sahst einfach so aus als bräuchtest du eine Umarmung, ein tröstendes Wort.”

“Ja ist okay vergessen wir den Kuss! Wie lange muss ich hierbleiben?”

“Wieso gefällt es dir nicht?”

“Doch schon, aber ich will mich nicht deinen Eltern aufdrängen.”

“Das schafft niemand, hier ist jeder willkommen!”

“Ja deine Eltern sind echt gastfreundlich. Ich kenne niemanden der so freundlich und aufgeschlossen ist wie die beiden!”

“Ich werde morgen früh nicht da sein.”

“Wo denn dann?”

“Ich leite den Einsatz, wir sind sicher, dass die Drogenbosse sich im Hafen treffen. Wenn wir Glück haben kriegen wir alle.”

“Aber was ist, wenn dir etwas passiert?”

“Mir wird schon nichts passieren.”

“Kinder? Wir gehen schlafen macht es euch doch gemütlich, Nate du weißt wo alles ist. Lass es euch an nichts mangeln. Megan, wenn du etwas möchtest, dann nimm es, fühl dich wie zu Hause. Gute Nacht ihr zwei.”

“Gute Nacht!”

“Komm wir setzen uns.”

“Aber wenn du morgen früh raus musst, dann musst du jetzt auch schlafen gehen.”

“Das hat noch ein bisschen Zeit, ich komme mit wenig Schlaf aus. Erzähl mir was von dir.”

“Was denn?”

“Irgendetwas, auf welcher Schule du warst, ob du Cheerleaderin warst, Irgendwie so was.”

“Ja war ich, sogar Headcheerleaderin.”

“Und du bist mit dem Käpt’n des Baseballteams gegangen!”

“Nein Football!” sie lachte “Und du?”

“Ich war der Käpt’n der Footballmannschaft.” Er grinste sein Schuljungen lächeln, mit dem er schon immer die Mädchenherzen verrückt gemacht hatte.

“Du warst ein Käpt’n?”

“Ja wieso?”

“Ich dachte nur.” Es folgte noch ein langer Austausch von Erinnerungen aus der Schulzeit, Job und Freizeit.

“Ich glaube wir sollten schlafen gehen.”

“Ja du hast Recht. Du musst morgen früh auf. Bist du sicher dass dir nichts passiert?”

“Nein das bin ich nicht, das kann ich auch nicht sagen ich kann nur dafür beten und ich weiß dass meine Eltern es auch tun.”

“Ich werde auch für dich beten!”

“Du wirst?”

“Ja ich will auch Christin werden, ich möchte, dass auch mein Leben Gott gehört!”

“Meg, das freut mich.” Er umarmte sie. “Ich hoffe du wirst nicht aufgeben.” Sie erwiderte die Umarmung, drückte ihn fest an sich.

Ich liebe ihn! Ich bin ganz sicher, jede Minute die ich mehr mit ihm verbringe Liebe ich ihn mehr! Megan war sich sicher, und löste sich aus der Umarmung. “Komm wir gehen nach oben.”

Er brachte sie noch in ihr Zimmer, “gute Nacht Megan, ich hoffe du schläft gut.”

“Danke werde ich bestimmt, ich weiß ja dass ich nicht alleine bin.”

“Ja Gott ist bei dir. Wenn du etwas brauchst, mein Zimmer ist gegenüber.”

“Danke Nate und gute Nacht!”

Er ging zu seiner Zimmertür und öffnete sie. “Nate?”

“Ja?”

“Ich habe Angst dass ich dich nicht wieder sehe.”

“Ich komme wieder, ich werde dich in deine eigene Wohnung bringen. Versprochen!”

Sie gingen aufeinander zu, “Kannst du mich bitte noch einmal…” Schon lagen sie sich in den Armen und küssten sich, nach einer kleinen Ewigkeit, löste sich Nate. “Ich, es tut mir Leid…”

“Nein, bitte, ich…” und wieder küsste er sie liebe dich! vollendete sie in Gedanken.

“Ich muss los, tut mir Leid.” Er riss sich von ihr los und stürmte aus der Tür. Was ist nur los mit mir? Ich verliere meine Kontrolle. Gott ich liebe sie so. Was soll ich nur tun?

 

Megan legte sich ins Bett und rollte sich wie ein Embryo zusammen. Dann lies sie ihren Tränen freien Lauf. Sie weinte bis spät in die Nacht, dann stand sie auf, wusch sich das Gesicht, putze sich die Zähne, dann zog sie das Negligee an, das Sylvie ihr gebracht hatte, stieg ins Bett und las in der Bibel, dann betete sie von ganzen Herzen, dass Gott Nate beschützen soll und seine Eltern, und sie selbst auch und sie gab ihm ihr Leben hin. “Ich will dein Kind sein.” sagte sie schlicht, dann schloss sie die Augen und schlief ein.

Nate schlief unruhig, er drehte sich von einer Seite zur nächsten, aber er konnte die Frau aus dem Zimmer gegenüber nicht aus seinen Gedanken bekommen. Um fünf stand er auf, zog sich an, dann schlich er zur ihr ins Zimmer, alles ruhig, leise bewegte er sich auf das Bett zu. Megan schlief. Er gab ihr einen Kuss auf den Kopf und schlich sich wieder raus.

Ich halte es nicht aus, bei ihr kann ich einfach nicht klar denken. Schalt er sich selbst. In der Küche kochte er sich einen Kaffee und schrieb seinen Eltern eine kurze Nachricht. Dann zog er sich seine Lederjacke über und lief zu seinem Wagen. Was er nicht sah, Megan stand oben an ihrem Fenster und sah wie er davon fuhr. Eine Träne lief über ihre Wange. “Gott pass auf ihn auf! Durch ihn habe ich dich doch erst kennen gelernt.”

 

 

 

Kapitel 7

 

Nate saß in seinem Büro und überlegte was er tun sollte, als Savannah und Chace herein kamen.

“Hi, na Kumpel, habe gehört, dass du deinen Urlaub schon aufgegeben hast.” Chace und Nate umarmten sich.

“Hi ihr zwei.”

“Hi!” begrüßte auch Savannah, blickte ihn aber nicht an.

Schüchtern oder Verlegen? überlegte Nate.

“Warum bist du denn schon hier?” fragte Chace seinen Freund.

“Ich habe es bei meinen Eltern nicht mehr ausgehalten.”

“Warum denn das? Du liebst sie doch über alles!”

Ja nicht nur die beiden, dachte Nate. Laut sagte er “Ja aber sie machen sich sorgen.”

“Ja, stimmt. Meine Eltern die interessieren sich gar nicht für mich.”

“Was soll ich sagen?”

“Nichts vergiss sie, so wie ich auch!”

“Wie läuft es denn bei euch beiden? Wenn ich fragen darf.” Savannah lief rot an und auch Chace musste schlucken. “Habe ich was falsches gesagt?”, fragend blickte er zwischen den beiden hin und her.

“Ich wusste nicht, dass du davon weißt.” Savannah sah zu Chace.

“Oh!” Nate versuchte ein Lächeln zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. “Ihr seid schon ein komisches Paar.”

“Wir sind kein Paar.” rief Savannah und rannte aus dem Büro.

“Steckst du jetzt in Schwierigkeiten?”

“Sie meinte es wäre sozusagen eine Geschäftsbeziehung oder so. Eigentlich sollte es unter uns bleiben.”

“Wieso hast du mich denn nicht vorgewarnt?”

“Vielleicht ist es ganz gut, dass du es gesagt hast, ich glaube sie macht sich bei dir noch Hoffnungen…”

“Was denkt die sich denn eigentlich, schläft mit meinem besten Kumpel und will mich?”

“So denke ich es, ich muss sie wohl noch von mir überzeugen.” Chace grinste. “Was ist denn jetzt mit deiner Ms. Coleman?”

“Dearing! Sie hatte einen gefälschten Ausweis.”

“Wegen Warren?”

“Ja, er ist ihr Stiefvater, aber das bleibt unter uns.”

“Wow!” Chace pfiff leise aus. “Das ist hart!

“Ja deswegen ist er ja hinter ihr her gewesen, sie hat ihn bei dem Mord erwischt, und gehört, was er zu Jason gesagt hat. Sie hat gesehen wie er geschossen hat und ist abgehauen.”

“Was wirst du jetzt tun? Wenn sie nicht sagen will, was sie gesehen hat?”

“Ich werde sie anonym verhören. Ich habe so viel Einfluss, dass es reicht wenn ich weiß wer sie ist.”

“Werde ich sie nicht kennen lernen?”

“Nein, und du wirst auch keine Nachforschungen anstellen.”

“Wieso…”

“Weil ich `nein` gesagt habe.”

“Du bist in sie verliebt!” stellte er verblüfft fest.

“Kann sein, ein bisschen vielleicht.”

“Ich fasse es ja gerade nicht! Du, der auch nie auch nur einer Frau hinterher geguckt hast, hast dich Hals über Kopf verliebt. Du bist Ver- liebt. Ver- liebt. Ver- liebt.” sang er vor sich hin.

“Jetzt bleib mal auf dem Teppich! Morgen früh werde ich sie in ihre Wohnung bringen und sie nie wieder sehen. Und jetzt raus aus meinem Büro, ich muss mich für heute Abend noch vorbereiten. Wenn mich nicht alles täuscht, dann hast du selbst noch eine Beziehungskiste zu erledigen.”

“Danke, dass du mich wieder auf den Boden der Tatsachen setzt, gerade hatte ich noch gute Laune.” erwiderte er genervt. “Ich bin dann weg. Muss zu ihr. Man sieht sich spätestens heute Abend.”

“Jo. Und viel Glück!”

 

“Guten Morgen!” Megan trat in eine duftende Küche. “Es riecht echt herrlich.”

“Guten Morgen, hast du gut geschlafen?”

“Ja so gut wie lange schon nicht mehr!”

“Das ist schön, setzt dich doch hin, Dan ist schon in der Firma, wir sind also ganz unter uns.” Sylvie lächelte Megan verschwörerisch zu. “Ist da was zwischen dir und Nate?”

“Er hat mich geküsst…” Megan schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. “Oh, tut mir Leid, das wollte ich gar nicht sagen!”

“Hast du aber und ich freue mich. Ich weiß gar nicht, ob er überhaupt mal eine Frau geküsst hat.”

“Bestimmt!”

“Woher willst du das wissen? Ich bin seine Mutter ich muss so etwas doch wissen. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass er jemals eine Freundin hatte.”

“Er konnte es sehr gut. Besser als viele andere erfahrener Männer. Da bin ich mir sicher, und ich hatte auch schon Freunde von daher kann ich es beurteilen.”

“Na wenn du meinst! Aber ich hoffe ich bin doch noch keine Oma!”

“Dazu kann ich leider nichts sagen!” Megan lächelte sie an. “Wünschen Sie sich Enkel?”

“Du! Oh ja ich hätte gerne noch ein paar Kinder mehr gehabt, aber durch einen Unfall kann ich keine Kinder mehr bekommen. Jetzt hoffe ich auf Nate.”

“Das tut mir Leid!”

“Das ist nicht mehr so schlimm, ich bin darüber hinweg. Wie ist Nate zu dir? ”

“Er ist sehr… Nett!”

“Nett?”

“J- ja…” stotterte sie nervös.

“Er hat dir wehgetan!”

“Wie meinst du das?”

“Na dein Arm, der ist ganz blau.”

“Ah das, das war ein Unfall.”

“So etwas ist kein Unfall! So geht man nicht mit einer Frau um.”

“Er wusste ja auch nicht, dass ich eine bin.”

“Wie?”

“Er dachte ich wäre ein Junge.”

“Man erkennt doch von weitem das du eine wunderschöne Frau bist.”

Megan bedankte sich verlegen. “Im Truck hat er es auch sofort bemerkt und mir befohlen meine Kapuze ab zu nehmen.”

“Befohlen?”

“Oh ja, er war sehr sauer und sehr streng. Richtig befehlshaberisch!”

“Echt? Mein Nate? Das kenne ich gar nicht von ihm. Erzähl mir doch wie alles war, Nate hat alles nur kurz und knapp erzählt. Du bist in den Hänger eingebrochen?”

“Ja.” Megan grinste und erzählte dann die ganze Geschichte. Als sie geendet hatte fragte Sylvie ruhig und völlig Selbstverständlich: “Bist du in ihn verliebt?” Es entstand ein kurze Pause. Zuerst wollte Megan alles abstreiten, aber lügen wollte sie nicht mehr, gestern noch hätte sie damit keine Probleme gehabt, aber jetzt war sie ein Kind Gottes. “Ja. Ich liebe ihn, wie noch keinen anderen Mann zuvor. Aber sag es ihm nicht.”

Sylvie umarmte sie. “Ich bin so froh dass du mir die Wahrheit gesagt hast, aber warum darf er es nicht wissen? Darf ich fragen ob du Kinder willst?

Megan wurde rot. “Ja irgendwann mal schon.” gab sie verlegen zu.

“Das ist schön. Nate hat erzählt, dass du den weg zu Jesus finden willst?”

“Ich habe ihn schon gefunden.” Megan lächelte. “Gestern Nacht!”

 

“Megan?”

“Hmm?”

“Wach auf. Ich bin´s.”

“Nate?” schlagartig war Megan wach. “Dir ist nichts passiert!” rief sie erleichtert und schlag ihre Arme um ihn. Er erwiderte die Umarmung. Dann schob er sie vorsichtig von sich. “Ich muss dir was sagen, es geht um deinen Stiefvater.”

“Ist er entkommen?”

“Nein er wurde angeschossen. Eine Stunde später starb er im Krankenhaus an seinen Verletzungen.” Megan erwiderte nichts, es war totenstill im Raum. “Es tut mir so Leid Megan, ich habe versucht…”

“Nein, sag jetzt nichts. Es muss dir nicht leidtun, wenn ich ganz ehrlich bin, ich bin erleichtert.”

“Du bist erleichtert?”

“Es hört sich grausam an, aber ja ich bin erleichtert, richtig erleichtert, wenn er noch leben würde, dann würde er alles versuchen um mich zu töten. Also verurteile mich bitte nicht. Ich werde für seine Seele beten, aber ich glaube es ist für ihn zu spät.”

“Du wirst für ihn beten?” fragte Nate ungläubig. “Heißt das, du bist…”

“Ja rief sie!”

“Oh Megan ich freue mich so!”

“Und ich mich erst!” Sie strahlten sich an.

“Komm her, ich will dich umarmen! Ich freue mich so für dich!”

“Danke, mein Leben ist jetzt irgendwie viel einfacher geworden.”

“Ich weiß so war das bei mir auch…”

“Du warst nicht immer Christ?”

“Ich wurde als Christ aufgezogen, mit 15 Jahren war mir das alles zu blöd und vor allem zu langweilig, ich dachte, wer bitteschön soll Gott sein? Wenn er Gott war, wieso ließ er dann all das schreckliche zu? Mit 16 hatte ich meine erste Freundin, ich habe sie richtig geliebt, doch sie hat mich die ganze Zeit betrogen, mit dem Freund ihres Bruders. Komm her.” Unterbrach er sich und setzte sich auf den Rand des Bettes. Sie setzte sich neben ihn und bettete ihren Kopf in seiner Brust. “Das war hart. Damals. Aber das hat mich wieder auf den Boden gebracht und ich habe mich bekehrt. Heute finde ich Gott hätte mich noch viel härter bestrafen können.”

“Wie alt warst du damals?”

“19. Wir waren 3 Jahre zusammen. Dann war alles aus.”

“Das tut mir Leid.”

“Ich bin froh darüber. Sonst wäre ich nicht hier. Mit 21 ging ich zum FBI.”

“Und wie war die Ausbildung?”

“Sehr hart, ich musste Gesundheits-, Drogen- und Lügendetektortests bestehen, meine Nachbarn wurden über mich ausgefragt, meine Eltern die von meiner Entscheidung überhaupt nicht erfreut waren. Ich wurde genommen und auch mich wartete eine 17 Wochen andauernde militärisch angelehnte Grundausbildung, welche strengen Regeln unterworfen ist, ich hatte Ausgangssperren in der Anfangszeit und auch wenn ich schlechte Leitungen gebracht habe. Ich musste mir einheitliche Kleidung selbst kaufen, also meine Eltern um Geld fragen. Alkoholverbot, was aber nicht schwer für mich war.“ Er lächelte. Die Academy verfügt über modernste Unterrichtsräume, eine der größten juristisch-kriminalistischen Bibliotheken, weiträumige Sportanlagen, Schießstände und eine realistische „Übungsstadt“ da war ich immer am besten. Sport wurde täglich betrieben, wobei das Nichtbestehen von offiziellen Übungen zur Entlassung führte.“

„Wurde denn jemand entlassen?“

„Natürlich, es kommen nicht alle durch.“

„Nach mehreren schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen fand im Rahmen des „Graduation Day“ die feierliche Übergabe der Dienstmarke statt. Im Anschluss kamen wir „Special Agents“ zu einem der Außenbüros, wo wir eine 20-monatige Probephase durchlaufen mussten. Danach konnten wir uns eine Laufbahn wählen.“

„Und wofür hast du dich entschieden?“

„Ich bin Spezialagent.“

„Und spezialisiert auf?“

„Alles.“ Er lachte. „Komm du musst jetzt schlafen. Morgen kannst du dann wieder nach Hause.“

„Muss ich?“

„Es ist das Beste.“

„Na gut.“, stimmte sie ihm verschlafen zu, „aber du kommst mich doch besuchen?“

„Immer wenn ich darf.“

Sie schlief sofort ein, auf seiner Brust und da er sie nicht wecken wollte und selbst zu Müde war, blieb er wie er war und schlief auch ein.

 

“Dan sieh mal!”

“Aber Sylvie ich kann doch nicht einfach in das Zimmer von Megan gucken!”

“Doch komm sie merkt es ja nicht, sie schläft. Und unser Sohn auch.” Sie lächelte ihren Mann an. Der jetzt auch ins Zimmer blickte. Nate lag in Megans Bett und sie auf seiner Brust. “Meinst du da ist etwas passiert?”

“Nein so ein Unsinn. Sie schlafen in Klamotten und sie liebt ihn und er sie!”

“Woher willst du das wissen?”

“Eine Mutter weiß wenn ein Sohn eine andere Frau mehr liebt als die Mutter, und sie hat es mir gestern Abend erzählt. Ich freue mich so!”

“Ich freue mich auch! Komm Liebling wir gehen Frühstücken ich glaube die beiden haben viel Schlaf nachzuholen.” Vater und Mutter gingen mit einem zufriedenen Lächeln in die Küche.

Das Telefon klingelte und Dan ging dran. “Cunningham Hallo?”

“Das wird Megan büßen.” ertönte eine Stimme am anderen Ende der Leitung.

“Was wird sie büßen? Wollen sie mit ihr reden?”

“Das werde ich noch. Ich melde mich.” Damit legte der Mann am anderen Ende der Leitung auf.

“Wer war dran Schatz?”

“Ich weiß es nicht, er sagte nur, dass Megan es büßen würde.”

“Was?”

“Ja das weiß ich nicht.”

“Du musst es Nate erzählen.”

“Ja werde ich, aber wenn er ausgeschlafen ist. Ich glaube kaum, dass er letzte Zeit viel geschlafen hat.”

“Ja du hast wohl Recht.”

 

Nachdem Nate und Megan gefrühstückt haben zogen Vater und Sohn sich zurück. “Ich muss mit dir Reden!”

“Über was?”

“Darüber das heute Morgen jemand angerufen hat und gesagt hat, dass Megan es büßen würde.”

“WAS?” Wieso erzählst du mir das erst jetzt? Wieso hast du mich nicht aufgeweckt?”

“Du hast schlaf nötig gehabt. Es erschien mir so am besten.”

“Vielleicht hast du Recht. Was hat er genau gesagt ich muss alles wissen!”

“Nicht viel.” Dan gab das Telefonat wieder, als er geendet hatte zog Nate sein Handy raus.”

“Chace. Es gibt ein Problem.” Nate erzählte ihm von dem Telefonat. “Komm mit einer Mannschaft aus Agenten her, aber unauffällig. Privatautos, Zivile Kleidung, alles was ihr braucht. So schnell wie möglich, er könnte jede Minute anrufen. ”Er legte auf. “Dad geh bitte zu Mum und sag ihr sie soll nicht ans Telefon gehen. Keiner hier im Haus. Und ruf bitte Megan her ich muss es ihr erzählen.”

“Ist in Ordnung, wenn du etwas brauchst, du weißt wo wir sind.”

“Danke Dad, und geht bitte nicht nach draußen, er könnte dort irgendwo lauern.”

“Ist okay.” Damit ging er raus. Nate holte tief Luft, wie sollte er es bloß Megan erklären?

 

“Nate, ist alles in Ordnung?”

“Setz dich, ich muss mit dir Reden.”

“Was ist passiert?”

“Heute Morgen hat hier jemand angerufen, ein Mann.”

“Welcher Mann?”

“Kennst du einen? Vielleicht ein Freund, den du ohne ein Wort sitzen gelassen hast als du abgehauen bist? Oder ein Eifersüchtiger Ex? Ein Kollege? Ein Kunde?”

“Nein ich habe keinen so engen Freund der sauer wäre, wenn ich ohne ein Wort verschwunden wäre. Mit meinem Ex ist es schon ein paar Monate her, er hätte sich nicht gemeldet. Ich arbeite allein und mein letzter Kunde war eine Frau. So alle Fragen beantwortet?” Sie grinste ihn an.

“Das ist ernst, ich habe dich nicht gefragt, damit ich über deine Männerwelt Bescheid weiß. Mensch überleg, es muss jemand sein, der auf dich sauer ist. Du musst jeden Mann aus deinem Leben aufschreiben, am besten mit Adresse.”

“Wozu?” fragte sie jetzt ängstlich, “Was ist passiert, was hat er gesagt?”

“Das wird Megan büßen!”

“Was denn?”

“Ja, das hat er nicht gesagt.”

“Oh mein Gott ist dieser Albtraum denn nie vorbei?”

“Es tut mir Leid.” Er nahm sie in die Arme. “Komm du musst alle Männer aufschreiben. Hier ist ein Zettel und ein Stift.”

“Mir fallen keine ein.”

“Fang mit Freunden an. Konzentrier dich, je mehr wir haben, desto leichter.”

Es klingelte an der Tür.

“Wer ist das?”

“Meine Kollegen. Die sind zu deinem Schutz hier, außerdem bauen die hier den ganzen Hightech Kram auf. Falls er wieder anruft. Hast du Namen?”

“Ich weiß jetzt keine.”

“Komm wir teilen es auf.” Er nahm ihr den Zettel weg und unterteilte ihn. “Hier schriebst du alle Freunde hin, dann alle Ex Freunde, Kollegen, Familie, Konkurrenz, Kunden und hier sonstige falls dir jemand einfällt der in keine dieser Spalten passt.” Er zeigte auf die gemeinte Stelle. Dann kamen seine Kollegen ins Zimmer und fingen an die Geräte aufzubauen. Zwei Stunden später, gab die Liste schon ein paar Namen her, aber keine brauchbaren, alle Männer waren nie Polizeilich aufgefallen.

“Bis jetzt hat der Kerl sich nicht mehr gemeldet.” stellte Chace fest.

“Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, ich…” Das Telefon klingelte. Nate wartete auf ein Zeichen, das die Aufnahme und Rückverfolgung lief. Dann ging er dran. “Nate Cunningham.”

“Hallo, ist Megan da?”

“Ja, was wollen Sie von ihr?”

“Ich möchte ihr eine Geschichte erzählen. Geben Sie, sie mir. Sofort.” Schrie er in den Hörer.

Nate reichte Megan das Telefon. “Bleib ganz ruhig er wird versuchen dich zu provozieren, und versuch herauszufinden, wer er ist.” Megan nickte und nahm die Hörer. “Hallo?”

“Hallo Megan, weißt du wer ich bin?”

“Nein, sagen Sie es mir.”

“Später vielleicht.”

“Was wollen Sie denn von mir?”

Er legte auf.

“Die Leitung ist weg!”

Megan drehte sich zu Nate um. Dann klingelte das Telefon erneut. Megan wartete auf das Zeichen und ging dran.

“Megan?”

“Ja. Wieso haben Sie aufgelegt?”

“Weil ich weiß, wer dein Freund ist.”

“Du hast gefragt was ich von dir will. Ich will meinen Vater rächen und du stehst ganz oben auf der Liste, dann der Bulle der ihn angeschossen hat und zu guter Letzt folgt dir dein Freund ins Jenseits. Er lachte. Dann legte er auf. Megan stand wie zur Salzsäule erstarrt mit dem Hörer in der Hand und bewegte sich nicht. “Mama nimm Megan und bring sie in ihr Zimmer und bleib bei ihr, ich komme so schnell wie ich kann.” Sylvie nickte nur und schob Megan aus dem Zimmer. “Dad du und Mum packt eure Koffer und fliegt nach Frankreich in euer Haus.” Nate sah seinem Vater an, das er es nicht wollte aber er fügte sich, sein Sohn wusste was er tat. “Und was ist mit Megan?”

“Die bleibt bei mir.” Dan nickte. “Savannah du musst mir ein Gefallen tun fahr in Megan´s Wohnung und hol ihr Klamotten, für mindestens 2 Wochen.” Savannah nickte ernst. “Ich fahre sofort los wo ist der Schlüssel?”

“Hier und hier ist auch die Adresse.” er gab ihr die Schüssel und ein Stück Papier. “Nimm, alles was eine Frau so braucht und beeile dich bitte. Chace kommt mit, falls er dir auflauert.” Beide nickten. “John, ” wandte er sich an seinen Kollegen, “weißt du wer er ist?”

“Ja ein Henry Simmons. Polizeilich bekannt, Sohn von Ethan Warren, hat aber den Namen seiner Mutter behalten. Er ist ein kleinkrimineller, Schlägereien, Trunkenheit am Steuer, Diebstahl und Raubüberfall mit einem Toten war 5 Jahre im Gefängnis, kam letzten Monat frei und wollte wohl in das Geschäft seines Vaters einsteigen.”

“Das könnte zum Problem werden. John wir müssen uns irgendwo verstecken.”

“Ich wüsste da schon was!” John lächelte.

“Wo denn?”

“Wie wäre es mit dem Ausbildungszentrum, Hunderte von FBI Agenten, zwar noch in der Ausbildung, aber…”

“John, das ist die Idee! Kannst du das für uns klar machen? Und die Leitung von hier muss dahin verlegt werden, hier muss jemand einziehen, falls er das Haus beobachtet er soll nicht denken, dass wir weglaufen. Ich muss jetzt packen.”

“Ist okay, ich werde alles in die Wege leiten.”

“Danke!” Nate lief die Treppe nach oben in Megans Zimmer. Seine Mutter saß auf dem Bett, weiß wie eine Wand. Megan lief im Kreis herum, als sie Nate sah blieb sie stehen. “Was wird jetzt passieren?”

“Ich werde dir sofort alles erzählen. Mum, packst du bitte deine Sachen?” Sie blickte ihn fragend an. “Dad weiß Bescheid.” Er nahm Megan in den Arm und führte sie in sein eigenes Zimmer. “Zum Glück habe ich hier immer Klamotten. Setzt dich Megan ich werde meine Sachen packen und dir alles erzählen.” Nachdem er geendet hatte sagte sie ruhig. “Lass mich doch alleine gehen.”

“Wieso?”

“Ich will nicht dass dir etwas passiert, flieg mit deinen Eltern nach Paris, er meinte dich am Telefon.”

“Ja ich weiß, aber ich werde dich nicht alleine lassen Megan.”

“Nate, ich kann nicht zulassen, dass…”

“Nein warte kurz,“ er unterbrach sie energisch und sah ihr tief in die Augen, “ich wollte das eigentlich erst heute Abend bei einem schönem Essen sagen, aber…” seine Stimme versagte, “Megan ich will dich nicht alleine lassen und ich werde es auch nicht, denn ich liebe dich!” Megan starrte ihn ungläubig an. “D-Du liebst mich?”

“Ja, schon als ich dich das erste Mal sah, ich konnte nichts dagegen tun.” Er küsste sie auf die Lippen nur ganz leicht, ein kleiner Kuss. Aber beiden liefen Schauer über den Rücken. “Nate… i-ich…”

“Lass dir ruhig Zeit, ich will nicht, das du irgendetwas voreilig sagst, komm erst mal zur Ruhe und lass dir alles durch den Kopf gehen. Ich kann warten.”

“Du, äh, du brauchst nicht zu warten,” es entstand eine Pause Nate dachte sie würde ihn ablehnen aber dann hörte er, wie ihre Stimme sagte, “denn ich liebe dich nämlich auch!” Sie umarmte ihn, ich habe mich in meinen Retter verliebt, der mehr als nur Nett zu mir war, es war alles Gottes Plan dass wir uns gefunden haben.”

“Ich weiß.” Er nahm sie in die Arme und verbarg sein Gesicht in ihren Haaren. “Und ich werde dich beschützen, auch wenn es heißt, dass ich dabei Töten muss.”

 

 

 

 

 

Kapitel 8

 

 

“Meinst du dass er sich noch mal melden wird?”

“Ja bestimmt Megan, wir müssen nur warten, und Geduld haben.”

“Aber in Geduld haben bin ich noch nicht so gut, ich mache mir Sorgen. Wir leben hier seit einer Woche in einem Trainingslager mit hunderten von Männern, er wird sich so nicht trauen etwas zu unternehmen, er hat wahrscheinlich mehr Geduld, denn er war ja schon drei Jahre im Gefängnis.”

“Fünf.”

“Ach Nate hör doch auf, er wird so lange nicht zugreifen, bis ich in meiner Wohnung bin. Allein!”

“Vergiss es, vergiss es ganz schnell. Ich lasse dich nicht alleine. Niemals. Ich liebe dich, ich werde nicht zulassen, dass du getötet wirst.” schrie er schon fast.

“Ich werde aufpassen, ich…”

“Ich habe `Nein` gesagt!”

“Ich kann so aber nicht weiter leben.” Megan setzte sich auf ein altes Sofa. Nate setzte sich neben sie und umarmte sie. “Es tut mir leid, ich hätte dich nicht anschreien dürfen.” Er küsste sie auf den Scheitel. “Du hast Recht, er wird sich nicht melden und nicht rühren bis wir hier weg sind.” Megan sah zu ihm auf. “Heißt das wir gehen von hier weg?”

“Wir setzten eine Frist. Sagen wir mal noch eine Woche?”

“In Ordnung.” stimmte sie ein.

Aber auch in dieser Woche passierte nichts. Simmons ließ sich nicht blicken.

“Er muss eine Kontaktperson haben oder so.” rief Nate wütend aus, als er sich mit Chace darüber unterhielt.

“Das glaube ich nicht, er hat keine Freunde, das haben wir überprüft, im Gefängnis war er immer allein, sprach kaum. Und er ist pleite, hat so ziemlich kein Geld, sein Vater ist Tot und solange sich kein Verwandter meldet gehört das Geld von ihm der Bank. Die Drogen wurden beschlagnahmt, also auch keine Geldquelle. Freunde kann er sich also auch nicht leisten, er wartet einfach bis sie hier raus ist, dann greift er zu.”

“Du hast vermutlich Recht.”

“So ist es, also halte dich an dein Versprechen, bring Megan hier raus.

“Ja, heute Nacht.”

Kurz nach Anbruch der Dunkelheit kehrte Nate zurück zu ihrer Hütte. Megan kam ihm entgegen “Und?” fragte sie. Er nahm sie in den Arm “Mach dich fertig in zwei Stunden sind wir hier weg.” Sie gab ihm einen Kuss, was nur selten passierte seit sie hier waren, Nate war den ganzen Tag und die halbe Nacht weg. Megan sah ihn nur sehr selten. Scheu löste sie sich von ihm. “Ich muss packen.” Sie ließ ihn stehen und ging zum Schrank. Die ganze Hütte bestand aus einem riesigem Zimmer und einem winzigen Bad. Es gab eine kleine Küchenzeile, an der man an einem freien Tag kochen konnte wenn man wollte. Es standen außerdem vier kleine Schränke nebeneinander und zwei Hochbetten. In dem einen Schlief Mag und im anderem Nate. Dieser ließ sich auf sein Bett fallen und sagte “Es hat keinen Sinn dich weiter zu überreden?”

“Nein, ich muss hier raus.”

“Aber die Streife bleibt vor dem Haus.”

“Das ist meine kleinste Sorge.”

Drei Stunden später waren sie in Megan´s Wohnung angekommen, Nate ging zuerst mit Chace rein und durchsuchte die Räume, aber es war nichts ungewöhnliches aufgefallen, dann durfte Megan in die Wohnung, alles sah so aus wie sie, sie verlassen hatte. Sie drehte sich zu Nate “Ich brauche unbedingt ein Bad, mir kommt es vor als hätte ich schon Jahre nicht mehr gebadet. Fühl dich wie zu Hause.” Nate sah sich jetzt genauer um, es war eine große elegant eingerichtete Wohnung mit offener Küche und einer kleinen Bar. Außerdem gab es eine große Dachterrasse mit einem Swimmingpool und einem Whirlpool. “Wenn du etwas willst, musst du es dir suchen, ich weiß nicht wie es im Kühlschrank aussieht, ich will jetzt baden, damit verschwand sie in das Badezimmer. Nate sah sich noch eine Weile lang um dann sah er das Bild von dem Megan damals gesprochen hatte er nahm es ab, dahinter war tatsächlich ein Tresor, er gab die Nummer ein, die Tür sprang auf, sie hatte ihn also damals nicht angelogen, im Tresor stapelte sich nur so das Bargeld, es müssen bestimmt so an die 15.000 drin sein, dazu noch ihr unbezahlbarer Schmuck. Nate schüttelte den Kopf dann beschloss er raus zu gehen und ein paar Bahnen zu schwimmen. Da er keine Badehose dabei hatte beschloss er mit Boxershorts zu schwimmen.

“Hier bist du also, ich habe dich schon gesucht.” sagte Megan als Nate die Bahn fertig geschwommen ist.

“Hi!” Nate war außer Puste “Wie lange hast du denn gebadet?”

“Eine Stunde bestimmt.”

“Oh kommt mir gar nicht so lange vor. War es denn schön?”

“Oh ja”

Megan setzte sich auf die Liege die am Rand des Pools stand. Nate blieb im Wasser und beobachtete sie.

“Ich habe das Bild gesehen.” sagte er nach einer Weile des Schweigens.

“Welches?”

“Das mit dem Tresor.”

“Ach so.”

“Du hast mich nicht belogen.”

“Du hast ihn geöffnet?”

“Ja wollte wohl testen ob du die Wahrheit gesagt hast.”

“Habe ich.”

“Warum?”

“Ich habe dir vertraut, denke ich.”

Nate stieg aus dem Wasser, ging zu ihr rüber und setzte sich neben sie.

“Du bist ja ganz Nass, warte ich hol dir ein Badetuch.” Sie wollte gerade aufstehen aber Nate zog sie zurück. “Nein. Bleib bei mir!” flüsterte er. Langsam drehte sie den Kopf in seine Richtung und schon fanden sich ihrer Münder. Voller Leidenschaft küssten sie sich. Nate drückte die sanft auf die Liege sie küssten sich weiter bis beide lagen, dann lösten sie sich langsam voneinander und sahen zu den Sternen. “Es ist wunderschön hier oben.” flüsterte Nate leise ich ihr Ohr. “Ja finde ich auch.”

“Warst du hier oft mit anderen Männern?”

“Nate, was soll die Frage?”

“Ich will es doch nur wissen.” Megan schwieg. “Das deute ich dann als Ja.”

“Natürlich war ich hier mit anderen Männern, was willst du hören? Du hattest doch selbst eine Freundin.”

“Ich weiß es selbst nicht. Ja du hast Recht tut mir Leid!”

“Das braucht es nicht, bei dir ist es ja schon Jahre her und ich komme damit kaum klar und bei mir sind es erst ein paar Monate.”

Umarmt lagen sie da und schwiegen, starrten in die Sterne. Nach einer Weile schlief Megan ein, Nate spürte es an ihrem gleichmäßigen Atem. Vorsichtig stand er auf hob sie hoch und trug sie in ihr Bett als er sie hinlegte öffnete sie die Augen “Ich habe Angst.”

“Das brauchst du nicht. Ich bleibe bei dir.”

“Ich liebe dich. Bleib bitte heute Nacht bei mir.” Sie legte die Arme um seinen Hals, so dass er nicht weg konnte.

“Ja ist okay ich bleibe bei dir, rück mal ein Stück auf.”

Sie rückte in die Mitte ihres riesigen Himmelbettes und er legte sich neben sie. “So jetzt Augen zu und schlafen.” Er küsste sie und sie kuschelte sich eng an ihn und schlief weiter, wenige Zeit später war auch Nate eingeschlafen.

Ein Schrei weckte Nate, sofort saß er senkrecht im Bett, “Megan” durchfuhr es ihn und er rannte aus dem Zimmer. Megan saß auf dem Boden vor ihr lagen verstreut viele weiße kleine Zettel. “Was ist passiert?” Nate nahm sie in die Arme und zog sie hoch. Megan schluckte dann deutet sie mit einer Kopfbewegung auf den Boden, jetzt erst registrierte er die ganzen Zettel. Er hob sie auf, der Umschlag in dem die waren war nicht beschriftet er muss also in den Briefkasten geworfen worden sein. Er nahm den ersten es standen nur drei Worte darauf: “ICH TÖTE DICH!” und das Datum, der Zettel muss vor zwei Wochen geschrieben worden sein, er nahm den nächsten auch ein Datum und der Satz: “ICH WERDE WARTEN BIS DU NACH HAUSE KOMMST!”

“Hast du die alle gelesen?”

“Nein nur den.” sie hielt ihm einen Zettel hin. “DU WIRST ZUSEHEN WIE ICH IHN LANGSAM TÖTE, DANN BIST DU DRAN!” Dieser wurde letzte Woche geschrieben, für jeden Tag warten gab es einen Zettel. Bis zum heutigen Tag auf diesem Zettel stand: ”WILLKOMMEN ZU HAUSE! DEM TOD EINEN SCHRITT NÄHER.”

“Megan vergiss es.”

“Ich kann nicht, ich habe dich in Lebensgefahr gebracht, ich bin an allem schuld!”

“Nein das bist du nicht.” Er schüttelte sie leicht. “Komm wir verbrennen die Nachrichten alle.”

“Aber sind die denn nicht wichtig für euch?”

“Nein, das muss keiner erfahren wir wissen ja wer dahinter steckt.”

“Nein ich will die nicht verbrennen versteck sie vor mir.”

“Na gut dann gebe ich sie Chace.” Megan nickte. “Komm ich mache dir einen Tee, dann geht es dir besser!”

“Danke.

 

 

 

Kapitel 9

 

 

 

Eine Woche verging und es passierte nichts, Nate und Megan wohnten zusammen in ihrer Wohnung, aber seit den Nachrichten hat Megan Alpträume und wacht jede Nacht schweißgebadet auf, manchmal schrie sie, und rief Nate´s Namen, seitdem schläft er jede Nacht bei ihr und war sofort da um sie zu beruhigen.

“Chace wir müssen langsam Fortschritte machen, der Kerl ist ein Psycho, manchmal ruft er Nachts an. Megan ist nervlich am Ende. Wir müssen endlich seinen Aufenthaltsort ausfindig machen.”

“Ja ich weiß ja. Aber was soll ich machen, ich habe dir doch gesagt wir brauchen einen Lockvogel und er wird dir solange nichts antun bis er sie hat.”

“Ich weiß, ich weiß, ich habe die Nachricht damals verstanden. Erst holt er sie dann mich, dann tötet er mich, und dann sie.”

“Ich werde gehen.” Megan stand vor der geöffneten Tür.

Erschrocken sah Nate auf. “Megan, wieso bist du hier, du wolltest doch im Bett bleiben.”

“Nein ich wollte euch belauschen, ihr redet ja nicht offen über den Fall wenn ich dabei bin. Und ich weiß dass alles wird nichts, bis ich alleine bin.”

“NEIN!” Schrie Nate “Vergiss es!” Er ging auf sie zu und umarmte sie.

“Bitte Nate, nur eine Nacht, du hast gerade selbst gesagt, dass ich nervlich am Ende bin.”

“Megan ich kann das nicht!”

“Nur eine Nacht! Ein Versuch. Ich habe einen Plan. Ich glaube er beobachtet uns, er kann uns nicht hören, aber sehen, vielleicht von einem der vielen Häusern. Man weiß es nicht. Aber wir tun so als ob wir uns streiten, dann gehst du raus und fährst mit den Beamten vor der Tür weg. Ein anderes Team kommt zur gleichen Zeit an, wie ihr wegfährt, eins das noch nie da war. Sie werden beobachten, dass Henry kurze Zeit später ins Haus kommt. Denn das ist der Beste Zeitpunkt zuzuschlagen, wenn du nicht da bist, bin ich allein, nimmt er an, aber Chace ist in der Nachbarwohnung mit einem Team…”

“Sie ist gut, sehr gut! Das hätte auch dein Plan sein können.”

“Das ist mein Plan. Aber frag mich nicht woher sie den kennt! Muss wohl Liebe oder so sein, ich hatte nie vor ihn durchzuführen.”

“Aber er ist gut. Genauso machen wir das. Ich haue jetzt schnell ab und fordere Unterstützung an. Und ihr beide streitet so richtig das die fetzten fliegen ja?”

Beide nickten.

“Gut, in zwei Stunden bist du hier raus.”

Nate nickte wieder. “Du leitest diese Aktion.”

“Gut dann bis nachher.” Stimmte Chace zu und ging gut gelaunt aus der Wohnung. Nate beugt sich über Megan und küsste sie leidenschaftlich voller Angst schmiegten die beiden sich aneinander als ob es das letzte Mal wäre. Nach einer Ewigkeit lösten sie sich und Nate sagte “Wir müssen uns jetzt wohl ein Streitthema aussuchen.” Wieder nickte Megan. “Also wie wäre es mit dem Typischen Beziehungsstreit?”

“Ne, ich glaube da können wir nicht so überzeugen, gerade lagen wir noch knutschend auf dem Sofa und kurze Zeit später streiten wir uns?”

“Stimmt. Hast du eine Idee?”

“Wie wäre es mit Essen?”

“Essen?”

“Ja das kann man so schön demonstrieren, du gehst zum Kühlschrank, siehst da ist nichts drin und wirst sauer.”

“Hey das ist eine Gute Idee.” Er küsste sie. “Hast du vielleicht noch etwas was man kaputt machen könnte?”

Megan lächelte, “Wenn dann nur Geschirr.”

“Okay, dass müsste auch überzeugen können und ich Wette mit dir, noch bevor du die Scherben weggeräumt hast steht er vor der Tür, du musst dann so tun, als ob du denkst, dass ich das bin.”

“Okay! Komm aber bitte schnell wieder ja?”

“Sobald wir über Funk Bescheid kriegen, das er hier im Haus ist.”

 

Nach einer Weile vor dem Fernseher steht Nate auf und geht in die Küche macht den Kühlschrank auf, dann wieder zu, stöbert ein bisschen in den Schränken, zum Schluss öffnet er noch mal den Kühlschrank und haut ihn voller Wucht zu, dann geht er zu Megan, die Ahnungslos im Wohnzimmer sitzt und auf den Bildschirm starrt, als hätte sie das gerade eben gar nicht gesehen. Dann schreit Nate sie an, sie schreit zurück, Nate zieht sie in die Küche macht den Kühlschrank auf zeigt rein und haut ihn wieder zu. Megan schimpft zurück, holt eine Dose aus einem Schrank und hält sie ihm unter die Nase, Nate greift zu und schmeißt die auf den Boden, das sie zerspringt, dann marschiert er ohne ihr auch nur einen Blick zu würdigen aus der Wohnung. Megan schreit etwas vor sich hin, dann holt sie etwas zum aufwischen, kurze Zeit später klingelt das Telefon. Megan läuft hin und nimmt ab. “Nate?“

“Nein, dein schlimmster Alptraum!” Ein schrilles lachen drang aus dem Hörer, Megan hielt das Telefon weiter von Ihrem Ohr weg. “Was wollen Sie?” Megans Herz klopfte wild. “Bitte Gott, mach dass alles gut wird.” Betete sie in Gedanken. “Ich habe euch beobachtet, sehr überzeugend der Streit. Holt dein Freund sich jetzt etwas zu essen? Du musst ja echt eine miserable Köchin sein.” Wieder dieses schrilles lachen. “Du machst jetzt genau was ich sage. Sonst wird unsere Gute Oma Lilly dran glauben müssen, ja ich weiß, du kennst sie ja kaum, und sie mochte dich nie, aber es wird deine schuld sein, wenn sie stirbt, das lässt du doch nicht zu oder?“

“N- Nein…“ Megans Stimme zitterte.

“Ich kann deine Angst richtig sehen, Hübsch bist du, das Shirt steht dir, rot passt gut zu dir, macht dich richtig sexy, schade das du meine Schwester bist…“

“Stiefschwester! Wir sind nicht mal Blutsverwandt.“ Sie klang mutiger, als sie sich fühlte. Wer hatte gedacht, dass Ausgerechnet Lilly sein Druckmittel wird, eine alte, harte Frau, die nichts und niemanden leiden konnte und ihr Leben hing sozusagen in ihren Händen.

“Ist doch egal ob Stiefschwester oder Schwester. Zieh eine Jacke an.” Megan stand wie angewurzelt da, das lief so gar nicht nach Plan. “Hey, eine Jacke.”

“J-ja…” Megan lief zum Schrank und zog willkürlich eine Jacke raus.

“Gut und jetzt nimmst du den Fahrstuhl und fährst ins dritte Stockwerk.”

“Und dann?”

“Dann melde ich mich.” Er legte auf.

Megan lief zum Fahrstuhl und sah in die gegenüberliegende Wohnung dort, wo Chace sicher durch den Türspion schaute. Sie formte mit den Fingern eine drei, das musste er verstehen.

Die Fahrstuhltüren öffneten sich. Was würde sie im dritten Stock erwarten? Megan sah auf die Zahlen, eine nach der anderen leuchtete auf, 25, 24, 23... Doch im achten Stockwerk hielt der Fahrstuhl an und die Türen öffneten sich, und Henry stand genau vor ihr. Erschrocken wich Megan zurück. “Da bist du ja.” Henry grinste sie dümmlich an. Dann stieg er zu ihr in den Fahrstuhl und drückte auf ´Ausgang´.

 

“Chace, was ist los? Ist er immer noch nicht aufgetaucht?”

“Nein. Nate sie ist gerade mal zwei Minuten allein.”

“Mir kommt es aber wie eine Ewigkeit vor. Bob, was macht sie?” Bob sein Kollege hatte Stellung auf dem Dach bezogen und beobachtet Megan durchs Fenster,

“Sie telefoniert und zieht sich jetzt eine Jacke an.”

“Shit, er will sie da rauslocken. Chace du musst herausfinden wo er sie hinbeordert, wir sind schon zu weit weg, aber wir drehen sofort um.”

“Megan steht schon vor dem Fahrstuhl, eine drei, sie zeigt drei Finger.”

“Drittes Stockwerk!”

“Ja entweder wartet er dort auf sie…”

“…Oder es ist eine Falle!” beendetet Nate seinen Satz. “Schickt auf jeden Fall einen in Zivil in den dritten Stock. Ihr dürft sie nicht aus den Augen verlieren.”

“Das schaffen wir nicht. Wir sind für so was jetzt nicht ausgestattet. Shit, wir hätten die Fahrstühle auch unter Kontrolle haben sollen! Wir laufen jetzt ins dritte Stockwerk.”

Der Aufzug öffnete sich im dritten Stockwerk, aber niemand war da und die Türen schlossen sich wieder.

 

“Wo wollen wir hin?” Fragte Megan ängstlich.

“Das wirst du noch sehen.” Die Türen Öffneten sich und er zog sie heraus. “Du benimmst dich jetzt ganz ordentlich, so als wenn so mit deinem Bruder spazieren gehen willst.”

“Ich will aber nicht!”

“Siehst du das?” Er hielt ihr einen Schalter mit einem rot leuchtenden Lämpchen ins Gesicht. “Wenn du nicht das machst, was ich dir sage drücke ich hier drauf”, er deutete auf einen Knopf, “und Kawumm Tschüss Omi.” Megan schluckte und atmete einmal tief durch, sah noch ein letztes Mal auf die rote Lampe und reichte ihm dann widerwillig ihren Arm. “Schon viel besser! Hätte nicht gedacht das du dich so einfach überreden lässt. Da die Frau dich hasst!”

“Nicht nur mich, dich auch und deinen Vater, den hat sie am meisten gehasst!” Auf den Schlag den Henry ihr verpasste war sie nicht gefasst gewesen. Sie biss sich auf die blutige Lippe.

“Erwähne ihn nie wieder!” Henry öffnete die Tür und zog Megan raus. Plötzlich stand Nate vor ihnen, völlig unerwartet starrten sich alle an, plötzlich hatte Henry eine Pistole in der Hand und schoss ohne Vorwarnung. Er traf aber nur seinen Oberschenkel, Nate ging zu Boden. Megan schrie auf und Henry lief los, Megan hinter sich her schleifend. “NATE, NATE!!!” schrie sie immer wieder. Nate versuchte die beiden zu verfolgen, was mit einer Schusswunde im Bein aber ziemlich schwierig war, er blieb kurz stehen um Luft zu holen dann lief weiter hinter ihnen her aber sie waren schon relativ weit weg und Henry lief direkt auf ein belebtes Einkaufszentrum zu Nate versuchte dran zu bleiben aber die Verfolgung wurde immer schwieriger es waren zu viele Leute hier und alles war so unübersichtlich. Er drückte seine Hand auf das blutige Bein, was das Blut aber nicht daran hinderte weiter zu fließen, und Megan verschwand langsam aus seinem Blickfeld…

 

 

 

 

Kapitel 10

 

 

Chace kam angerannt hinter ihm Jason und Savannah “Wo sind sie?”

“Ich weiß es nicht. Ich will dass ihr Verstärkung anfordert, das Sicherheitspersonal vom Einkaufzentrum muss verständigt werden, gibt ihnen Beschreibungen von den beiden. Megan ist in Gefahr, es ist jetzt ein Privater Krieg, ich will den Kerl und wehe er hat ihr auch nur ein Haar gekrümmt. Dann mache ich ihn höchstpersönlich zu Brei!”

“Nate, du bist verletzt, jemand sollte sich deine Wunde angucken.”

“Es ist nur ein Streifschuss Savannah.”

“Ich würde sagen, dass es ein ziemlich blutiger Streifschuss ist.”

“Ach ich komme schon klar, ich suche jetzt Megan und ihr solltet das gleiche machen. Ihr meldet euch über Funk falls es etwas geben sollte!”

“Klar machen wir und keine Sorge, wir finden sie.” Chace umarmte Nate kurz, dann trennten sie sich.

Nate lief einfach drauf los, er hatte glück, das er so groß war, dadurch konnte er leichter über die Menschenmenge schauen. Plötzlich wurde er auf einen Jungen von circa 11 Jahren Aufmerksam, er stand ganz alleine vor einem Springbrunnen, vor ihm ein Geigenkoffer, in der Hand eine Geige, er spielte und beobachtete die Menschen. Nate ging wie von allein auf ihn zu. Vor ihm blieb er stehen. “Hallo, hast du vielleicht eine Minute für mich Zeit?”

“Ja sicher Mister.” Er schaute Nate fragend an. “Oh sie bluten ja.”

“Ja es ist aber nicht schlimm, hast du vielleicht eine Frau gesehen die hinter einem Mann hergelaufen ist?”

“Ist es ihre Freundin? Bluten sie deshalb so stark?”

“Ja, sie ist meine Freundin, der Kerl hat sie entführt, ich arbeite bei FBI hier ist meine Marke, kannst du mir jetzt sagen wo sie lang sind?”

“J-ja, dort lang.” Er zeigte auf die den Gang zu den Toiletten.

“Danke, bleib hier und ich komme später wieder dann werde ich dir eine Belohnung geben.”

“Ja Mister! Aber ich habe noch etwas gesehen, der Mann hatte so eine Fernbedienung in der Hand, die hat rot geleuchtet.”

“Dann läufst du jetzt so schnell wie du kannst hier raus und sprich mit niemanden, warte draußen bei den FBI Agenten auf mich such einen Mann der Peter Michels heißt und sag ihm das ich dir gesagt habe das du da auf mich warten sollst. Ich heiße Nate Cunningham. Alles behalten?” Der Junge nickte. “Dann lauf.” Und auch Nate rannte los “An alle Einheiten, die gesuchten Personen befinden sich vermutlich in den östlichen Sanitäranlagen. Der Verdächtige hat möglicherweise eine Bombe, das Einkaufzentrum muss evakuiert werden.” Rief er im Laufen in sein Headset. Er kam zeitgleich mit zwei Sicherheitsbeamten des Einkaufszentrums, Jason und Bob an. Und weiter hinten sah er schon die anderen Agenten. “Bitte Gott, hilf uns wir müssen sie kriegen, ich habe Megan doch gerade erst gefunden, nimm sie mir jetzt doch bitte nicht wieder weg.” betete Nate tief in seinem inneren. Endlich kam Chace an. “Wo bleibst du denn?”

“Sorry war gerade genau in der anderen Richtung.”

“Das ist ja Toll der Einsatzleiter kommt zu spät.” sagte Nate ironisch.

“Lenk nicht ab. Bob und Jason ihr nimmt euch noch drei Männer und durchsucht die Herrentoilette. Wir, Nate, Savannah und ihr beide er zeigte auf zwei Agenten kommt in die Damentoilette. Und der Rest haltet Augen und Ohren offen.” Die beiden Teams posierten sich vor den Toiletten Chace zählte “eins, zwei, drei, los!” Die Türen sprangen auf, Frauen kreischten Männer fluchten. Systematisch durchsuchten sie die einzelnen Kabinen, aber alles blieb leer. “Hier ist alles sauber.” rief Jason, Chace nickte. “Dann jetzt Zeugen befragen, alle die nichts zu tun haben, sucht weiter, sie können noch nicht weit sein.”

Nate sank in sich zusammen “Oh Gott!!! Bitte hilf mir sie zu finden! Ich hätte nie diesem Plan zustimmen dürfen!” Er hörte Chace zu wie er eine Frau vernahm, die aber nichts gesehen hat. Dann rauschte es in seinem Ohr, “Verdächtige fliehen Richtung Parkhaus im Norden. Sind jetzt im Erdgeschoss laufen weiter hoch. Ein Mann ca. 1,75, blonde Haare, auffällige rote Jacke…. Bin noch ungefähr 300 Meter hinter ihnen habe keine freie Sicht um zu schießen, brauche alle Männer hier.”

„Den schnapp ich mir!“ Rief Nate und rannte los. Richtung Aufzug das Einkaufzentrum war mittlerweile geräumt worden, was zu dieser Zeit auch nicht schwer war, so spät am Abend war nicht so viel los wie am Tag. Sein Bein schmerzte immer mehr, aber er nahm nichts mehr wahr. Er wollte nur noch zu Megan und sie retten. Ungeduldig wartete er auf den Aufzug endlich, er drückte auf die fünf, viel zu langsam für Nate´s Verhältnisse bewegte sich der Aufzug krächzend nach oben. Endlich, fünf, Nate lief los, nach unten, aber diesmal achtete er mehr auf seine Deckung mit gezogener Waffe und in geduckter Haltung bewegte er sich so schnell wie möglich fort. Dann endlich hörte er sie. Nates Herz hörte auf zu schlagen. Megan! dachte er nur.

“Wo wollen wir denn hin?”

“Mein Auto steht da oben, also los jetzt sonst knall ich dir noch eine, wenn ich dich nicht noch bräuchte würde ich dich schon lange töten und die…” Weiter kam er nicht dann Nate sprang aus seinem Versteck direkt auf ihn zu und seine Faust traf genau auf seine Nase.

“Megan, lauf da rüber.” rief Nate dann bückte er sich um einem Schlag auszuweichen. Und schlug dann selbst wieder zu, Megan stand auf der anderen Seite und sah zu wie die beiden sich prügelten. Dann sah sie eine Waffe auf dem Boden liegen, das ist Nate´s Waffe er muss sie dort hingelegt haben,… Sie hob sie auf und richtete sie auf Henry. “Stopp” schrie sie. Beide Männer schauten zu ihr, Nate sprang sofort aus Henry´s Reichweite, auch dieser wollte sich aus dem Staub machen aber Megan rief “Keine Bewegung oder ich drücke ab.” Ihre Stimme klang sicher und Überzeugend aber Nate sah wie ihre Hände zitterten.

“Aber ich zuerst.” Henry griff in seine Tasche und dann ertönte ein lauter Schuss. Megan sah sich um, sah aber keinen Schützen, Henry sank auf die Knie, seine Hände vor dem Bauch verschränkt. Plötzlich war Nate bei ihr und drückte sie an sich, sodass sie nichts mehr sehen konnte. Sie hörte wie sich Schritte näherten, dann Chace Stimme. „Alles in Ordnung bei euch?” Beide nickten automatisch. Dann umarmten sie sich noch fester, “Ich dachte jetzt ist alles vorbei.”

“Nein Schatz, jetzt ist es vorbei!” Nate nahm ihren Kopf in seine Hände und zog ihn zu sich, vorsichtig küssten sie sich.

 

“Wo ist denn der kleine Junge?” fragte Nate später Peter. “Hat er dich gefunden?”

“Ja er sitzt im Einsatzwagen.” er nickte auf das entsprechende Fahrzeug und Nate ging darauf zu. Als er die Tür öffnete sah er den jungen vor einem Monitor sitzen und Savannah erklärte ihm etwas. “Na macht es Spaß?” fragte Nate. Der Junge sah auf seine Augen strahlten. “Oh Sie sind es, Savannah erklärt mir gerade wie man sich über Headset unterhalten kann. Ist das nicht cool”

“Oh ja das ist sehr cool!” Nate lächelte ihn an. “Ich wollte mich noch mal bei dir bedanken, das du mir geholfen hast, wie heißt du eigentlich?”

“Max!”

“Wie geht es deiner Familie, vermisst dich denn so spät keiner? Und musst du morgen nicht zur Schule?”

“Nein Morgen ist doch Samstag, und ich spiele jeden Freitagabend im Einkaufszentrum Geige, mein Vater sagt da bekommt man mehr, weil die Leute sich auf das Wochenende freuen und mehr geben.”

“Oh das ist bestimmt so. Ihr habt bestimmt nicht so viel Geld oder?”

“Nein mein Vater, wurde entlassen, seine Firma wurde geschlossen und jetzt ist er schon zu alt und keiner will ihn mehr nehmen, meine Mutter arbeitet jetzt immer ganz viel in einer Imbissbude und hat auch nicht mehr so viel Zeit für uns.”

“Was ist denn dein Vater von Beruf? Und hast du auch Geschwister?”

“Ja ich habe noch drei große Schwestern die eine wohnt nicht mehr bei uns, sie geht aufs College, sie ist sehr schlau und hat ein Stipendium. Und meine anderen Schwestern sind noch auf der High-School. Mein Vater ist Trucker.”

“Oh Trucker? Ich glaube ich weiß, wo er arbeiten könnte.”

“Echt? Wo denn?”

“Bei meinem Vater. Trinkt dein Vater?”

“Nein, niemals, und rauchen tut er auch nicht, er sagt, dass es nicht gesund ist und man davon schneller alt wird.”

“Ja das stimmt auch, was hältst du davon, wenn meine Freundin und ich, dich nach Hause bringen und ich mich dann mal mit deinem Vater unterhalte?”

“Ja!” Max grinste.

“Aber nichts verraten!”

“Nein!”

Nate holte Megan die noch in einem Krankenwagen saß und sich mit Chace unterhielt. “Megan kommst du mit Max wegbringen?”

“Natürlich, aber wieso?” Nate erzählte die Geschichte. Dann verabschiedeten sie sich von Chace und Savannah. “Man sieht sich Montag auf der Arbeit.”

“Nein Chace ich mache jetzt erst mal Urlaub!” alle lachten.

“Alles klar, hast du dir auch verdient. Wollen wir auch los?” fragte Chace Savannah. Diese nickte.

“Also ist es jetzt offiziell?” fragte Nate. Chace grinste und legte im weggehen seinen Arm um Savannah. Nate schmunzelte, na aus denen soll mal einer schlau werden dachte er.

 

Zwanzig Minuten später klingelten sie bei Max´s Familie sie lebten in einem Mehrfamilienhaus in keiner sehr angenehmen Wohnlage. Der Türsummer ertönte und Max lief nach oben. Megan und Nate folgten ihm. Oben angekommen stand ein Mann in einem langem Bademantel vor der Tür Max lief ihm in die Arme “Papa ich habe jemanden kennengelernt, das ist Nate und das ist Megan, er zeigte jeweils auf Nate und Megan. “Und das ist mein Papa Jake.

“Hallo!”

“Entschuldigen Sie bitte die späte Störung aber wir haben Ihren Sohn im Einkaufszentrum getroffen. Und er erzählte uns von Ihrer derzeitigen Lage.”

“Kommen sie doch rein.” Sie traten ein und setzten sich im Wohnzimmer auf Recht gemütliche Sofa. Jake stellte ihnen seine Frau und Töchter vor, dann setzten sie sich und Nate erzählte von dem Abend und wie Max ihm geholfen hatte Megan zu finden. Man sah Jake den Stolz an, als er hörte wie Max sich verhalten hatte. “Max hat uns erzählt, dass Sie gekündigt wurden.”

“Ja die Firma wurde geschlossen. Und ich finde keinen neuen Job, ich schaffe es nicht mehr meine Familie zu ernähren, meine Frau muss arbeiten, und wir mussten aus unserer schönen Wohnung ausziehen.” Schmerz machte sich auf seinem Gesicht breit und seiner Frau lief eine Träne über das Gesicht, Max kuschelte sich an seinen Vater. Seine Schwestern saßen auf dem Boden, vor dem Tisch, wo sie wohl vorher alle zusammen Monopoly gespielt haben.

“Vielleicht kennen sie die Firma Cunningham Logistic?”

“Ja, die kenne ich!”

“Haben Sie sich denn dort beworben?”

“Nein, ich glaube nicht, dass sie jemanden wie mich nehmen, ich bin zu alt. Aber warum fragen Sie?”

“Das brauchen Sie jetzt auch nicht mehr zu tun. Diese Firma gehört meinem Vater und ich werde mich persönlich darum kümmern, dass sie sich bei ihm Vorstellen können und Sie können auch zu 90 Prozent sicher sein, dass Sie dort eine Anstellung bekommen.” In Jake´s Augen schimmerten Tränen, seine Frau blickte ihn fassungslos an als Nate´s Worte langsam zu wirken begannen, liefen auch ihr die Tränen über das Gesicht. “I-ich weiß gar nicht, wie ich mich bei Ihnen b- bedanken soll.” Er umarmte seine Frau und Max, dann kamen auch die Mädels in den Kreis. Alle hatten sie Tränen in den Augen, und strahlten fröhlich. Cunningham Logistik war berühmt, für die gute Bezahlung und sie wussten, dass sie schon bald wieder aus dieser Wohnung ausziehen konnten.

“I-Ich danke Ihnen!”

“Das brauchen Sie nicht, das ist das mindeste, was ich tun kann. Und so wie sie sich freuen ist es nur umso schöner Sie bald im Team zu haben.”

 

“Sie sind wirklich gute Menschen.” sagte Megan auf dem Weg nach Hause.

“Ja das sind sie und ich werde Morgen mit Dad darüber reden und bestimmt kann Jake dann schon am Montag anfangen.” Beide lächelten. Und fuhren schweigend nach Hause.

In Megans Wohnung angekommen brachte Megan Nate eine Kopfschmerztablette eigentlich sollte er ein paar Nächte im Krankenhaus bleiben, aber er wollte nicht. “Wieso bist du nicht ins Krankenhaus?”

“Ich mag keine Krankenhäuser.”

“Achso und das ist also ein guter Grund oder was?”

“Nein nicht der einzige ich wollte das du mich gesund pflegst.” Nate lächelte sein unwiderstehliches Schuljungen lächeln und Megan musste lächeln. “Außerdem will ich bei dir sein, für immer, willst du mich heiraten?”

“D - du, du willst mich…” sie konnte nicht weiter reden. Tränen liefen über ihre Wangen.

“Ja ich will dich heiraten!”

Nate stand auf, zog eine Schatulle aus seiner Tasche und kniete sich so gut wie es eben mit dem verletzten Bein ging vor sie und fragte: “Megan, willst du meine Frau werden?” Dann öffnete er die Schatulle und zum Vorschein kam ein kleiner Goldener Ring. “Der gehörte meiner Großmutter, sie wollte das ich ihn der Frau an den Finger stecke, die ich von ganzem Herzen Liebe, und das bist du.”

“JA!” rief Megan, “Ja ich will deine Frau werden!” Nate steckte ihr den Ring an und dann vielen sie sich in die Arme und küssten sich.

“Ich werde dich nie mehr alleine lassen!” versprach Nate.

“Ich liebe dich von ganzem Herzen.”

“Ich dich auch mein Schatz!”

Dann küssten sie sich leidenschaftlich.

 

 

 

***Ende***

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.02.2015

Alle Rechte vorbehalten

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