Die Tiere
Was bedeuten dir andere Lebewesen?
Überlege darüber und ich hoffe, dass du ihre Wichtigkeit für dich erkennst. Wenn nicht, dann lass mich dir Gründe geben, sie zu lieben oder zu mindest zu bewundern.
Kennst du das Gefühl der Einsamkeit? Alle scheinen sich gegen dich zu wenden, du bist allein mit deinen Problemen. Das ist furchtbar und kann dich runterdrücken, sodass du es nie selbst schaffen wirst, dich davon zu befreien, weil du denkst: Welchen Sinn soll das haben?
Stell dir vor du gehst in dieser Situation eine Straße entlang, achtest nicht auf deine Umgebung und gerade in dem Moment, da du auf die andere Seite wechseln willst, kommt ein Auto. Und du, ganz mit dir beschäftigt, bemerkst nichts, gehst einfach weiter. Bevor du jedoch einen Fuß auf die Straße setzen kannst, rennt von weis Gott woher ein Hund auf dich zu und läuft dir vor die Beine. Du blickst erschrocken auf, fällst vielleicht sogar nach hinten um und fluchst.
Doch dann bemerkst du das Auto und bist froh, nicht tot zu sein. Vielleicht kommt der Hund nun an mit schuldbewusstem Blick, denn du bist ja gefallen. Aber du freust dich, bist ihm dankbar, oder würdest du es für einen Zufall halten? Du wirst ihn streicheln und er wird voller Freude über dein Glück mit der Rute wedeln und du lachst in dich hinein oder sogar laut.Ist das nicht magisch?
Wie dieses Tier, das dir fremd ist, dich aus deiner Trübseligkeit holen und dir mit der bloßen, unverfälschten Freude helfen kann.
Es ist so, weil es dir seine Aufmerksamkeit schenkt.
Jedes Tier, das du zu dir holst, wird dich lieben, egal was du tust. Und das ist leider auch das Fatale.
Es beweist dir, selbst wenn du es misshandelst, immer noch jeden Tag, wie wichtig du ihm bist. Die Not besteht darin, dass es Leute gibt, die diese reinen Herzen ausnutzen. Sie erfreuen sich daran, den Geschöpfen weh zu tun, weil es ihnen ein Gefühl der Macht vermittelt. Sie sind stärker als das Tier, das sie zu Tode quälen. Aber es wehrt sich nicht, denn es kann nicht begreifen, warum es geschlagen wird, doch liebt es diese Person.
Sein Herz füllt sich mit Trauer, Angst, Unverständnis und Panik. Trotzdem weicht es nicht von dessen Seite.
Wie können diese Menschen so blind,so brutal, so unmenschlich sein? Macht ist in diesem Fall eine Täuschung und bringt nur Leid.
Wie kann man ihnen die Augen öffnen?
An diesem Punkt muss ich abbrechen, denn die Tränen glitzern mir in den Augenwinkeln.
Sieh diesem Geschöpf, das sich dir unterwirft, um dir zu gefallen, in die Augen. Erkenne das Glänzen, das dein Anblick ihm entlockt. Spüre die Liebe, das Vertrauen, die unendlich groß ist. Wenn du das tust, wie könnest du dann je wieder einem Tier weh tun? Aus Ehrgeiz oder Wut? Wenn dir das passiert, dann erinnere dich zurück an meine Worte, denn es kann nichts dafür, wenn du ihm nicht richtig zeigst, was es machen soll. Denk daran, es ist Wut über dein eigenes Unvermögen, die du nicht an einem anderen Lebewesen auslassen solltest. Such den Fehler bei dir. Wenn es dafür schon zu spät ist, dann sei wenigstens so fair, dich ernsthaft und in tiefstem Bereuen bei ihm zu entschuldigen. Denn findest du nicht, dass es das verdient? Du musst keine Sorgen haben, denn sie werden es annehmen, sie sind unglaublich gütig, wenn es darum geht, dir deine Fehler nachzusehen.
Meine klare Meinung ist, dass du eine Menge von Tieren lernen kannst. Sie sind Meister der lautlosen Bewegung, der Schnelligkeit, der Eleganz, der Kommunikation. Jedes ist spezialisiert und keines wie das andere. Wir hingegen sind technikabhängig,
um das zu erreichen, was sie können.
Sie verstehen es, sich durch Körpersprache auszudrücken und das im perfekten Zusammenspiel mit der Stimme. Sie sind dermaßen sensibel, dass sie auf deine Emotionen und Gedanken jeder Zeit reagieren.
Ein Mensch hat oft da seine Probleme, denn was er sagt und meint unterscheidet sich meist. Es ist ein krasser Gegensatz und der gegenüber weiß nicht, wie er darauf antworten soll oder macht das Unerwünschte.
Du kannst also von ihnen lernen, wie man korrekt mit seinem Umfeld umgeht. Diese Wesen zertören auch nicht ihre eigene Welt, sondern leben im Einklang mit ihr. Für sie zählt nicht Reichtum, nicht materieller Besitz.
Sie lassen sich nicht von Konsum verblenden oder komplett manipulieren. Ihnen reicht im Prinzip ein warmes Plätzchen zum Schlafen, etwas zu essen und jemand, der sich um sie kümmert und den sie bedingungslos lieben können. Folge ihnen und du wirst die Einfachheit des Lebens lernen, die dich noch glücklicher machen kann, als das, was du bisher kanntest. Im Einklang mit der Natur und den Geschöpfen, die sie außer dir bewohnen, zu sein, dass ist für mich eins der wichtigsten Güter, die du erreichen kannst und ist als Geschenk anzusehen und auch die Treue des Wesens, das nah bei dir sein will.
Tiere spiegeln die Empfindungen und die Art des Handelns ihrer Bezugspersonen.
Wenn du mal irgendwo zu Besuch bist, wo ein Tier im Haus lebt, dann brauchst du bloß dieses zu beobachten und weiß gewiss: Diese Person ist immer im Stress, isst nur ungesund oder ist begeistert bei allem, was sie tut.
Wenn du vorgibst, es ginge dir gut und ein anderer, der dieses Wissen besitzt, betrachtet deinen Mitbewohner, vielleicht eine Katze, die müde und kaputt auf dem Sofa liegt, obwohl sie für gewöhnlich ständig aktiv ist, dann wird er daraus schließen können, dass es dir schlechter geht als du es zugeben willst. Vor den Tieren kannst du deine Emotionen nicht verbergen, denn sie gucken dir in die Seele.
Wenn du all das begriffen hast, dann ziehe für dich Nützliches daraus. Wenn ich hierdurch dein Denken in eine neue Richtung gelenkt habe, dann bin ich glücklich, denn das wird nicht nur dir, sondern auch deinen Mitlebewesen helfen. Desto mehr Leute diesen Weg gehen, desto besser die Chance auf ein friedliches Zusammenleben.
Texte: Alle rechte liegen bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 14.12.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Meinen Tieren, denen ich so viel Dank schulde.
Wer äußert sich sonst für sie?