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Kapitel 1 - Der Neuanfang



Kapitel 1
Der Neuanfang


Wie schon so oft stütze ich mein Gesicht in die Hände und betrachtete den Wald wie er an mir vorbei sauste. Traurig schaute ich nach draußen und ließ mich von der Kutsche durch rütteln. Wieder mal ließ ich alles hinter mir, begab mich auf eine neue Reise nur wegen meiner Mutter. Sie saß mir gegenüber und lächelte mich aufmunternd an, nur leider konnte mich in dieser Situation niemand aufmuntern. Dies war schon das sechste Mal im einem halben Jahr gewesen das wir fort mussten, weil meine Mutter von Soldaten , Bauern und eigentlich auch jeden anderen gesucht und gejagt worden war. Man bezeichnete Sie gerne als Hexe und wie sicher jeder weiß wurden Sie alle verbrannt oder auf andere nicht sehr schöne Weise getötet. Einer der Gründe dafür das man Sie so nannte war, Sie verarztete Menschen und versuchte Sie mit besonderen Kräutermischungen zu heilen. Ein weiterer wäre das Sie die Zukunft vorhersagen kann. Ich war nie ganz überzeugt davon... Bereits einige male versuchte ich Ihr auszureden solche Dinge Zutun. Ich hatte schon so oft furchtbare Angst um Sie, selbst wenn ich vor Ihr stand und Sie weinend darum bat aufzuhören, lächelte Sie mich nur an. Sie legte mir Ihre warme Hand auf die durchnässte Wange und sagte so etwas wie; ´Ich werde dafür Sorgen das uns nichts zustoßt kleines, es ist meine Pflicht den Menschen zu helfen.` Und ganz ehrlich, ich kann es kein bisschen verstehen. Warum tut Sie so etwas? Es ist einfach zu riskant.
„Mach nicht so ein Gesicht, Nadeya! Nicht mehr lange dann sind wir da.“ Sagte Sie mir Ihrer Samtig weicher Stimme. Bald waren wir da...Nur für wie lang?
Ich hasste es, immer wenn ich mich gerade ein wenig eingewöhnt hatte, mussten wir in Windes Eile unsere wenigen Sachen packen und los ziehen.
„Welch ein Glück Mutter...“ Sagte ich mit einem Sarkastischen Unterton. Ich richtete mich gerade auf und sah meiner Mutter in die Strahlend blauen Augen, darunter waren dunkle Augenringe zu erkennen. Schon lange hatte Sie nicht mehr richtig schlafen können. Sie erzählte mir immer das es Ihr egal wäre Tausende von Feinden zu haben, solange Sie nur einer einzigen Person helfen konnte und glücklich machen konnte. Sie sagte mir oft das Ihr der Stress nichts ausmachen würde.. Das war offenbar gelogen. Tage lang sieht Sie schon so erschöpft aus und ich weiß nicht was ich dagegen tun konnte, außer Ihr soviel unter die Arme zugreifen wie es mir möglich war. Ein lautes Klopfen an der dicken Holztür der Kutsche riss mich aus meinen Gedanken.
„Guten Tag, Ma´am“ Grüßte eine älterer Herr mit brüchiger Stimme meine Mutter, während Er Ihr die Tür aufhielt. Sie nahm seine Hand entgegen und lächelte kurz mir und dann Ihm freundlich zu. Am Boden angekommen rief Sie eilig nach mir und ich hüpfte die zwei Stufen hinunter. Trockener Boden war unter meinen Füßen, skeptisch
sah ich mich um. Hier stand ich nun, auf einem Staub trockenen Boden. Vor mir waren viele kleine Hütten, stabil sahen sie nicht aus und ich vermutete das sie bei einem Sturm nachgeben würden. Sie bauten wohl Getreide und viele andere Sachen an, denn überall war es überseht von Beeten. Das Dörfchen war Umgeben von einem Wald und der Weg auf dem ich stand führte mitten in diesen Wald. Hoffentlich wohnen dort nicht allzu viel gefährliche Tiere, dachte ich.
„Nun komm endlich Nadeya, ich möchte dir unser neues Zuhause zeigen.“ Rief mir meine Mutter zu. Mit langsamen Schritten ging ich auf das kleine Häuschen zu, das ziemlich abseits des Dorfes stand. Ungeduldig stand meine Mutter vor der alten Holztür. Als ich endlich angekommen war, öffnetet Sie die Tür. Quietschend ging sie auf und ein beißender Gestank kam uns entgegengeflogen. Schnell schoss meine Hand vor meine Nase und rettete mich vor diesem Gestank.
„Das riecht hier ja furchtbar !“ Zischte ich meiner Mutter zwischen zusammen gebissenen Zähnen zu. Auch Sie sah ein wenig verunsichert aus, trat aber weiter in die Wohnung ein. Wir hatten hier einen dunklen Holzboden, der mit einer Zentimeter dicken Staubschicht bedeckt war, ein Tisch mit zwei Stühlen und ein Kamin stand hier und nicht zu vergessen ein winziges Fenster durch das kaum Sonnenlicht kam, so verschmutzt wie es war wunderte es mich nicht. Ich ging in das zweite Zimmer und betrachtete es. Dies schien die Küche zu sein, alles was man brauchte war vorhanden. Ich schritt weiter in den nächsten Raum, noch immer die Hand schützend an meiner Nase gepresst. Hier standen zwei kleine Betten und eine verschmutzte Kommode. Auch hier konnte man so gut wie gar nichts durch das Fenster erkennen. Als ich zu meiner Mutter zurück ging sagte ich bissig:
„Wirklich ein schönes Haus Mutter.. Prächtig ausgesucht hast du das.“ Ich setzte mich auf den ebenso staubigen Stuhl ,ohne daran zudenken das gleich wohl mein Hinterteil voll damit sein würde. Auch Sie setzte sich zu mir und stützte nachdenklich Ihren Kopf in die Hände.
„Ich weiß das es nicht das beste ist, aber wir brauchten eine Unterkunft. Bitte versteh das... Außerdem wenn es hier sauber ist kann es sehr schön aussehen.“ Sie streifte Ihre blonden Schulter langen Haare aus Ihren Gesicht und lächelte mir wieder mal aufmunternd zu. Etwas murmelnd stand ich auch und fragte dann noch einmal laut:
„Und wo kommt dieser widerliche Gestank her?!“ Mit schnelle Schritten schaute ich mich nochmals in der Wohnung um und ich musste mir das würgen verkneifen als ich sah was dort unter dem Bett lag. Drei Ratten und ein Hund, oder so was ähnliches lagen tot da. Ich quiekte auf und meine Mutter kam zu mir gerannt.
„Alles okay?!“ Fragte Sie sichtlich geschockt.
„Unser Willkommens Geschenk...“ Meine Mutter brachte die Tiere irgendwie nach draußen und riss danach die Fenster auf.
„Und nun putzen wir das Haus einmal gründlich, klar?“
Ich stimmte zu und wir fingen an dieses Haus sauber zumachen. Es schien kein Ende zu finden, aber nach gefühlten zehn Stunden waren wir endlich fertig. Stolz betrachteten wir unser Werk. Unsere Stimmung war nun um einiges besser. Ich liebte es mit meiner Mutter zu putzen oder gar zu kochen. Sie war wie meine beste Freundin. Wir konnten super mit einander reden und lachen. Es ist schön das ich Sie habe.. Ohne Sie wäre ich wohl ganz allein auf dieser Welt. Freundschaften konnte ich nie schließen, wir wurden gehasst. Es klopfte an der Tür und der alte Mann der uns an der Kutsche empfangen hat stand vor uns.
„Hallo, ich sollte euch noch sagen das ihr gegen Abend nicht in den Wald gehen solltet. In der anderen Zeit solltet ihr auch nur auf dem Weg bleiben! Es könnte sein das ihr ansonsten nicht lebend dort hinaus kommt.“ Ohne ein weiteres Wort verschwand Er. Meine Mutter rief Ihm nach, aber Er reagierte nicht. Wo hatte Sie uns hier nur hin gebracht? Jetzt müssen wir nicht nur alle Menschen fürchten sondern, auch alle Tiere und diesen Wald.
„Ach, er will uns nur ein wenig angst machen keine Panik Nadeya.“ Sagte Sie und zog mich mit in das Haus.
„Wir sollten langsam schlafen, morgen wird ein langer Tag.“ Seufzend stimmte ich
Ihr zu und wir gingen ins Bett. Drei laute Glockenschläge ertönten kurze Zeit danach, erschrocken fuhr ich hoch. Auch meine Mutter setzte sich auf, neugierig schaute ich aus den frisch geputzten Fenster.
„Türen verriegeln! Fenster zu! Und sorgt dafür das niemand draußen bleibt!“ Schrie ein Mann inmitten des Dorfes. Die anderen Bewohner schienen aufgeregt zu sein und rannten hektisch zu Ihren Häusern.
„Wer nicht rein geht, wird gefressen!“ Schrie Er nochmals. Ich riss meine Augen auf und mein Herz schlug schneller, schnell drehte ich mich um und meine Mutter saß mit offenem Mund in Ihrem Bett.
„Nadeya, komm geh wieder in dein Bett, hier sind wir in Sicherheit.“ Ich tat was Sie mir sagte, aber trotzdem ging mir dieses ungute Gefühl nicht aus dem Sinn. Warum waren die Tiere aus dem Wald so aggressive? Das ist doch abnormal!Gerade als ich endlich eingeschlafen war, ertönte ein schrecklich lautes knurren von außerhalb. Ich rieb mir meine Augen und lief verschlafen zum Fenster. Dort angekommen riss ich die Augen vor Schock weit auf. Was ich sah entsetzte mich zutiefst! Kreischend lag eine junge Frau auf dem Blut verschmierten Boden. Durchnässt vom Schweiß und Blut versuchte Sie sich mit aller Kraft nach vorne zu robben. Doch bereits nach wenigen Sekunde war da auch schon ein erschreckend großer grauer Wolf zu sehen. Zähne fletschend sprang Er auf die zierliche Frau zu und biss Ihr kräftig in die Schulter. Ihr Schmerz erfüllter Schrei trieb mir die Tränen in die Augen. Schnell kniff ich sie zu und drückte meine Hände fest an die Ohren. Warum half Ihr denn keiner verdammt?! Dachte ich wütend. Es war doch nur ein Wolf! Plötzlich stand meine Mutter hinter mir und ich sah wie Sie geschockt Ihre Hand zum Mund hob. Tränen liefen Ihr über Ihre Wange und Hand. Ich sah wieder nach draußen, aber der Wolf und die arme Frau waren fort...
Meine Mutter lief blitzschnell zur Tür. Als ich realisierte das Sie wirklich dort raus wollte, war es bereits zu spät. Die Tür war weit geöffnet und Sie fort. Voller angst und zittrigen Beinen machte auch ich mich auf den Weg hinaus. Draußen angekommen sah ich mich um und tatsächlich, es war nicht ein Bewohner des Dorfes zur Hilfe geeilt. Meine Mutter kniete an der stelle wo der Wolf die junge Frau in die Schulter gebissen hatte und setzte eine nachdenkliche Miene auf. Das Blut wurde bereits von der Trockenen Erde komplett eingesogen. Mit meinen Augen folgte ich der Blutspur.. Sie führte geradewegs in den düsteren Wald hinein. Leider war nichts mehr von der Frau zusehen und auch der Wolf schien verschwunden.
„Mutter, nun komm bitte wieder rein..Wir können nichts mehr tun...“ Sagte ich traurig als ich hinter Sie trat. Sie Blickte zu mir auf und es dauerte Sekunden bis sie mir endlich zustimmte. Ein wenig erleichtert zog ich Sie wieder mit mir in die Richtung unseres Hauses, als plötzlich ein Bär vor uns stand. Scharf sog ich die Luft zwischen meinen Zähnen ein. Mit weit aufgerissenen Augen stand ich dort wie gelähmt. Mein Herz raste so schnell das ich schon befürchtete es aussetzen könnte. Neben mir drückte meine Mutter meinen rechten Arm so fest, dass es schon schmerzte. Ich sah dem Bären in die dunklen Augen... Im Gegensatz zu mir sah er Riesen groß aus und ich war nun wirklich nicht klein. Er fletschte bedrohlich die Zähne vor uns und gab ein tiefes Knurren von sich. Ich schluckte hart und versuchte leise einen kleinen Schritt zurück zu gehen, doch es war keine gute Idee. Er kam mit seinen riesigen Pranken einen mächtigen Schritt auf uns zu. Meine Mutter gab ein ängstliches Quieken von sich. Warnend warf ich Ihr einen Blick zu, damit Sie ruhig blieb. Was sollten wir jetzt machen? Vielleicht wegrennen? Auf Hilfe konnte wir hier nicht hoffen.. Niemand würde kommen. Vor uns aus dem Wald ertönte lautes gejaule. In dem Moment, so sah es zumindest für mich aus, zuckte der Bär zusammen. Das war unsere Chance! Er war abgelenkt. Blitzschnell zog ich meine Mutter mit mir zu unserem Haus. Wir rannten so schnell wie wir es noch nie taten. Endlich angekommen ertönte ein grauenhaftes Brüllen dicht hinter uns und ich spürte wie der schwere Bär auf uns zu sprintete. Ich packte meine Mutter an den Schultern und schubste Sie ins Haus.
„Nadeya, stop! Lass mich raus!“ Schrie Sie mir gedämpft zwischen der geschlossenen Tür zu. Ihr durfte jetzt einfach nichts geschehen. Ich drückte meinen Körper fest gegen die Tür damit Sie sie nicht auf bekommen konnte. Zitternd und mit
weichen Knie drehte ich mich und sah direkt in die Augen des Bären. Er musterte mich und trat einen Schritt näher bis ich seinen Atem in meinem Gesicht spürte. Ängstlich kniff ich die Augen fester zusammen. Meine Lippe fing an zu Beben und ich versuchte mit meinem Leben abzuschließen. Sekunden verstrichen... Ich hab mir alles mögliche vorgestellt, aber das schnauben was Er dann von sich gab, erstaunte mich. Denn als ich meine Lieder wieder öffnete sah ich, das Er langsam zurück trat. Er drehte sich um und lief ruhig davon. Was war denn jetzt los?! Fragte ich mich und meine Beine gaben unter mir nach. Langsam glitt ich an der Tür hinunter.
„D-Da-Danke...“ Sagte ich mit leiser zitternden Stimme. Kurz blieb Er stehen, drehte seinen Kopf zu mir, ging dann aber weiter bis Er endgültig in dem düsteren Wald verschwand. Meine Mutter riss die Tür auf und fiel neben mir keuchend zu Boden.
„Geht es dir gut kleines!?“ Quiekte meine Mutter neben mir. Umarmend zog Sie mich hoch.
„Ja...Alles okay.“ Sagte ich noch erschöpft von der Begegnung. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen.. Unglaublich! Ich lebte noch. Meine Augen wurden schwer.. Ich fühlte mich als wenn ich 6 Tage nicht geschlafen hatte. Bereits nach kurzer Zeit holte mich der Schlaf ein und meine Gedanken schweiften ab...

Kapitel 2 - Der Angriff


Kapitel 2
Der Angriff

Mit frischen Obst und Gemüse lief ich vom Marktplatz. Mit schnellen Schritten und darauf bedacht niemanden um zu schubsen, kämpfte ich mich vorwärts. Heute war es wieder soweit. Ich und meine so genannte Familie würden das kleine Dorf inmitten unseres Waldes angreifen. Valyre nannte man es. Wir griffen es natürlich nicht ohne Grund an. Menschen die in unseren Wald gingen auch nicht, doch dies ist eine andere Geschichte.
„Hallo hübscher.. Was macht so ein gut Aussehender Mann wie sie es sind denn hier?“ Fragte eine Frau während Sie mich am Arm packte. Kurz sah ich Ihr in die Eis blauen Augen. Sie war ganz ansehnlich doch nicht mein Typ, mit Ihren langen Blonden Haaren und den rosa Rouge auf den Wangen. Ihr Kleid sah Edel aus und wenn ich mich nicht täusche, trug Sie Diamanten an Ihrem Hals. Keine gute Idee so etwas auf dem Bauernmarkt zu tragen, dachte ich. Außerdem suchte ich keine Frau. Wohl möglich wäre es schön jemanden an meiner Seite zu haben, doch niemanden könnte ich mein wahres ich zeigen. Also hatte das alles keinen Sinn. Ihre Hand strich über meinen Arm, es sollte wohl verführerisch wirken. Ich zog ihn weg und sagte:
„Habe nur frisches Gemüse gekauft. Schönen Tag noch.“ Mit diesen Worten verließ ich Sie und lief eilig weiter. Der Marktplatz war nur ein kleiner Teil von Genevra. Hier gab es alles was das Herz begehrte. Der König selbst lebte hier in seiner schönen Burg oben am Ende der Stadt. König Alkatar dachte ich verächtlich. Er gehört getötet! Schnell lief ich den kleinen Weg in Richtung Wald entlang. Hier sah es immer dunkel aus, das lag daran weil die vielen dichten Bäume so gut wie keine Sonnenstrahlen durch ließen. Es war sehr vorteilhaft für uns. Im Schatten konnten wir unbemerkbar unsere Beute erreichen. Ich verließ den Weg und lief geradewegs in den Wald. Hinter mir hörte ich ein leises Knacken. Alle meine Muskeln spannten sich an und ich drehte mich langsam um. Ein riesiger grauer Wolf sprang auf mich zu. Ich fing an in lautem Gelächter auszubrechen.
„Glen! Mach das nicht noch einmal, das nächste mal verschone ich dich nicht.“ Der Wolf schnaubte und lief neben mir her. Glen war mein jüngerer Bruder und hatte die `Gabe` sich in einen Wolf zu verwandeln. Wir sind Gestaltenwandler. Uns behandelte man schon seit Anbeginn der Zeit wie Abschaum. Das sind wir meiner Meinung nach auch. So etwas wie uns sollte es nicht geben. Wir sind Unnatürlich und Böse, können uns kaum im Zaum halten. Einige von uns haben das Problem das Sie wenn Sie töten in einen Blutrausch verfallen. Alles und jeden würden wir in diesem zustand töten... Selbst unseres gleichen. Mit dieser Meinung bin ich aber in unserem ´Clan´ alleine. Eldor unser Älteste, hat versucht uns einzureden das unsere ´Fähigkeiten´ ein Geschenk sei. Geschenke die man nutzen sollte. Er zeigte uns wie wir normal unter Menschen leben konnten ohne das wir aufflogen. Er träumte davon irgendwann den König zustürzen und das Land von dem Elend und all den Leid zu befreien. ´Wir haben die Macht! Wir können und werden es schaffen. Das Land wird Frei sein genauso wie wir. Nur uns ist dieses Geschenk gegeben worden. Wir sind etwas besonderes, erwählt das Land wenn nicht sogar die Welt von Ihren grauen zu befreien! Wir, die Gestaltenwandler sind die Zukunft Genevra´s!´ Sagte Er oft zu uns. Es hört sich nicht falsch an. Was war an Freiheit auszusetzen?
„Über was denkst du nach Darcon?“ Fragte mein Bruder mich. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, das ich nicht bemerkte wie Er sich zurück wandelte.. Selbst angezogen hatte Er sich schon. Er hatte Blonde Haare und blauen Augen, sein Gesicht wirkte freundlich und mit diesem breiten lächeln im Gesicht sah Er überhaupt nicht aus wie ein blutrünstiges Monster. Er war das komplette Gegenteil von mir. Ich hatte dunkel braune Haare und ebenso dunkel grüne Augen. Mein Gesicht war markant und lächeln tat ich auch selten.. Böse und schlechtgelaunt sah ich meiner Meinung nach aus. Und meine Narbe im Gesicht machte mein Erscheinungsbild noch düsterer... Sie fing an meiner rechten Braue an, ging über mein Auge bis hin zum Wangenknochen. Diese Narbe erhielt ich ,als ich aus dem Clan flüchten wollte. Als Strafe fügte Eldor, unser Oberhaupt, mir diese Narbe mit seinem Dolch zu.
„Nichts wichtiges.“ Sagte ich mit rauer Stimme. Wir kamen an. Fünf oder sechs kleine Hütten standen hier inmitten des Waldes, es war unser Versteck und Zufluchtsort.
„Nun wo alle da sind macht euch bereit! Es geht bald los.“ Schrie Eldor. Er hatte einen grauen Bart und lange Haare. Ich ging in eine kleine Hütte, legte den Einkauf ab und machte mich an meine Kleidung zu schaffen. Draußen hörte ich bereits knurren und Gebrüll, ich legte meine Sachen zu Seite und machte mich Bereit mich zu Wandeln. Ich konzentrierte mich und schloss die Augen. Kurz durchzuckte mich ein stechender Schmerz und ich krümmte mich zusammen, aber so schnell wie er gekommen war verschwand er auch wieder. Langsam veränderte sich mein Körper. Meine Hände verformten sich zu großen braunen Tatzen, mein Rücken zog sich in die Länge und ich fiel auf allen vieren. Braune Haare wuchsen mir und mein Gesicht veränderte sich. Eine lange Schnauze und Ohren wuchsen mir. Nach einigen Sekunden war ich komplett verwandelt. Kurz schaute ich mich in dem kleinen Spiegel inmitten des Zimmers an. Ein enorm großer Bär stand dort mit braunen Haaren und dunklen Augen..Ein knurren entwich meiner Kehle. Es fühlte sich gut an mich in dieser Gestalt zu bewegen und Kämpfen. Ich war der einzige aus unserem Clan der die Fähigkeit besaß sich in zwei Gestalten zu verwandeln. Ich konnte dieser starke Bär werden oder ein schwarzer Wolf.
„Darcon! Komm raus, es geht los.“ Schrie jemand von draußen. Langsam trat ich aus der dunklen Hütte heraus. Mit schweren Schritten machte ich mich auf den weg zu den anderen ´Tieren´. Mein Bruder stand neben mir und lauschte mit mir was Eldor zu sagen hatte.
„Es ist wieder so weit, heute werden wir Valyre angreifen und unser Opfer einfordern. Diese abscheulichen Menschen verdienen nichts anderes als den Tot! Sie werden dafür büßen, was sie uns antaten. Nun geht! Geht und rächt euch für unseres gleichen!“ Dann rannten alle los in die Richtung des Dorfes. Ich trabte hinterher, als wir ankamen blieb ich kurz stehen. Sie gaben uns jemand freiwillig den wir töten konnten, damit wir uns niemanden aussuchten. Grauenvoll das diese Dorf eine noch so junge Frau uns zum fressen vor warf. Ich ließ meinen Blick über das kleine Dorf schweifen und mir fiel auf das in der hintersten Ecke jemand in das kleine Häuschen eingezogen war. Mein Bruder griff bereits die arme Frau an und versuchte Sie zu zerfleischen. Mit seinen spitzen Zähnen würde Er es Problemlos schaffen. Langsam lief ich durch das Dorf und hielt Ausschau nach Personen. An einem Haus stand eine Alte Frau aufgeregt am Fenster und schaute sich das ganze Spektakel an. Ich trat dicht ans Fenster und brüllte lauthals auf und schon verkroch Sie sich in die hinterste Ecke Ihrer Wohnung. Mein Bruder schleifte die Frau in den Wald, während Sie um Hilfe schrie. Eine etwas ältere Frau lief aus dem Haus am Rande des Dorfes. Sie hatte blaue Augen und blonde Schulter lange Haare. Sie hob Ihr langes Schlafgewand beim rennen ein wenig hoch, damit Sie nicht darüber stolperte. Nachdenklich kniete Sie vor dem Blutfleck, eine junge Frau tauchte hinter Ihr auf und sagte etwas. Sie war etwa in meinem alter und hatte wunderschön braun gelockte Haare, die Ihr seidig über die Schultern fielen. Leider sah ich Sie nur von hinten, wie Sie der blonden Frau die Hand auf Ihre Schulter legte. Sie hatte eine weite Stoffhose an und ein ebenso weites Oberteil. Langsam und leise ging ich etwas näher an Ihnen heran. Ich wollte Ihr Gesicht sehen. Sie standen auf und wollten wieder in Ihr Haus zurück, doch so einfach ging es nicht wer zu dieser Stunde hinaus ging, musste mit seinem Leben bezahlen. Ich konnte und durfte Sie nicht am Leben lassen, also stellte ich mich Ihnen in den Weg. Ich schaute direkt in das geschockte Gesicht der Schönheit. Ihre hell grünen Augen strahlten mich an und ich sah Ihre Angst darin. Ihre Haut war sehr blass und rein. Ihr rot-rosa Mund stand leicht geöffnet. Ihre wunderschönen Haare schlängelten sich an Ihren schlanken Hals entlang. Ich stand eine ganze Weile da und betrachtete Wie einfach. Es war wirklich eine Schande Sie zu töten. Hinter mir im Wald stieß mein Bruder ein ermahnendes gejaule aus und ich zuckte zusammen. In dem Moment riss das Mädchen die Frau hinter sich mit und rannte schnell los. Ich sah Ihrem schwingendem Haar kurz hinterher und rannte brüllend auf Sie zu. Die junge Frau schubste die andere mit viel Kraft in das Haus und schloss Sie ein.
„Nadeya, stop! Lass mich raus!“ Ertönte die Stimme von innen verzweifelt. Nadeya hieß Sie also... Ein außergewöhnlicher Name dachte ich. Warum sollte Sie Ihr Leben geben nur damit der anderen nichts passierte? Sie dreht sich zitternd um.. Ich trat näher an Sie heran, bis ich fast Ihre Nase berührte. Sie kniff die Augen fest zusammen und verzog ängstlich Ihr schönes Gesicht. Ihre vollen Lippen fingen an zu beben. Ich konnte sie nicht töten... Ich stieß ein schnaube aus. Ich bin so ein Narr, Eldor wird mich köpfen wenn Er davon erfährt. Ich ging zwei Schritte zurück und Sie öffnete zögerlich Ihre Augen. Langsam drehte ich mich um. Ich hörte wie Sie auf den Boden fiel und aus Atmete.
„D-Da-Danke...“ Hörte ich Sie mit zitternder Stimme hinter mir sagen...Trotz des Zitterns hörte Sie sich himmlisch an. Ich Blickte kurz zurück und Prägte mir ihr Gesicht nochmals ein. Ich hoffte das niemand etwas von meinem dummen Fehler mit bekommen hatte, vielleicht würde ich so überleben. Ich seufzte und lief in den Wald...

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Tag der Veröffentlichung: 28.06.2012

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