„Luise, ich weiß das du schon 18 bist aber dieses Thema geht dich nichts an!", sagte mein Vater wütend zu mir. Verächtlich schnaubte ich auf und rannte aus dem Haus.
Da stand ich nun und lief einfach durch diesen...ja was war es eigentlich?
Nach meiner Meinung war es ein Wald, jedoch war ich mir da nicht so sicher, da
ich einfach nur gelaufen bin. Wieso schnauzt mich mein Vater so an? Ich will ihm und Mum doch einfach nur helfen. Ich will nicht das sie sich trennen. Eine Träne lief über meine Wange, schnell wischte ich sie weg. Was denken sich Eltern nur immer? Sie wollen das Beste für uns ja, aber ist es auch wirklich immer das Beste für uns?
Ich höre noch immer die zwei Stimmen in meinem Kopf, die sich anschrien.
Vor ungefähr einer Stunde bin ich von Zuhause weggelaufen. Ich konnte es nicht mehr aushalten.
Seit ungefähr einem Monat streiten sich meine Eltern nur noch. Manchmal habe ich Angst,
dass sie sich trennen werden oder sich sogar scheiden lassen.
Doch da denke ich lieber nicht dran. Ich will es nicht wahr haben.
Immernoch lief ich durch diesen Wald und frage mich nun, wo ich eigentlich bin.
Es gibt hier keine Wegweiser oder so was. Ich bin auf mich alleine gestellt. So langsam bekomme ich es mit der Angst zu tun. Ich wohne zwar schon mein Leben lang angrenzend an diesem Wald, doch ich kenne ihn nicht gut genug. Als ich klein war ist mein Vater immer mit mir durch diesen Wald gelaufen. Doch vieles hat sich hier geändert.
Ich krame mein Handy aus meiner Hosentasche und versuche Empfang aufzubauen. Leider vergeblich! Nach 10 Minuten wurde es mir zu bunt und ich schaute mich um. Ich meine, so lang kann dieser Wald ja nicht sein. Hoffte ich! Nun gut, dachte ich. Ich versuchte es nochmal mit dem Handy, aber leider kriegte ich
kein Signal. Also lief ich weiter und weiter und weiter.
Nach einer unendlichen Zeit (jedenfalls kam es mir so vor) kam ich endlich an einer Straße an.
Ich schaute mich nach links und rechts um, aber kein Auto war weit und breit in Sicht.
Ich entschied mich einfach mal nach rechts zu laufen, da ich der Annahme war, dass es dort einen Ausweg geben würde. Ich würde schon wieder zurück finden… wenn nicht würden meine Eltern sich die Schuld geben. Ich sah schon die Schlagzeilen: Mädchen im Wald aufgefunden. Darunter stand dass ich nach einem Streit abgehauen bin und im Wald ums Leben kam. Ich atmete tief durch. Dazu würde es nicht kommen!
Also lief ich trotzig weiter und hatte so ein Gefühl, als würde mich jemanden verfolgen.
Ich drehte mich um aber sah niemanden. Schnell lief ich weiter. Nachher rannte ich nur noch. Als ich an einer Kreuzung ankam, ruhte ich mich erstmal etwas aus.
Ich blickte nach links und rechts um mich zu vergewissern das mich niemand verfolgte. Wieder lief ich los und kam dann auch an unserem Haus an. Schnell rannte ich hinters Haus.
Ich hatte überhaupt keine Lust jetzt auf meine Eltern zu treffen. Auf unserer Hollywoodschaukel ließ ich mich nieder und träumte vor mich her.
Plötzlich tat sich die Terassentür auf und heraus kam meine Mutter. Als sie mich sah kam sie auf mich zu gerannt und umarmte mich.
Dabei fielen Tränen ihre Wange hinunter. „Oh ich habe mir solche Sorgen gemacht“, schluchzte sie. Um das zu verstehen, müsst ihr wissen das Wanderer neulich einen Bären und einen Wolf gesichtet haben. „Mir ist doch nichts passiert...alles super!“, antworte ich mit einem gleichgültigen Ton. Sie drückte mich noch mehr in ihre Arme und fest an ihre Brust. „Es tut mir so leid das du es vorhin so mitbekommen hast. Das wollte ich oder das wollten wir nicht!“, sagte sie. „Ja ist schon in Ordnung.“, antworte ich. Wen sie mich nicht endlich loslässt ersticke ich noch!
„Wo ist Dad?“, fragte ich nach einer Weile. Endlich ließ sie mich los und sah mich liebevoll an. „Der ist eben weg gefahren. Wir machten uns Sorgen um dich und da wollte er dich suchen.“ „Ich bin ja wieder da.“, setzte ich hinzu.
„Und ich bin so froh, dass du wieder da bist!“, schluchzte sie wieder los.
Nach einer Weile stand ich plötzlich auf und ging in mein Zimmer. Ich wollte einfach nur noch weg.
Ich schloss oben in meinem Zimmer die Tür zu und setzte mich auf mein Bett.
Diese Ruhe genoss ich. Nach einiger Zeit klopfte es an der Tür. Ich stand auf und öffnete die Tür. Und wer stand da? Mein Vater!
Na super, dachte ich, jetzt geht das wieder los. Ich drehte mich wieder um und setzte mich auf mein Bett. Ich stellte mich schon darauf ein, dass ich jetzt erst mal eine ordentliche Predigt hören würde.
Doch es kam nichts. Mein Vater kam auf mich zu und umarmte mich.
Ich saß da wie erstarrt und rührte mich zuerst gar nicht. Er liebte mich zwar, doch umarmt mich selten. Er war nicht so der Kuschelmensch.
Nach einer Weile schaute mich mein Vater an und sagte: „Oh ich bin so froh das du wieder da bist! Wir haben uns schon solche Sorgen gemacht. Ich wollte dich nicht so anmeckern, aber das muss ich mit deiner Mum klären!“ Ich wusste zuerst nicht was ich sagen sollte, denn wie gesagt ich hatte mich auf eine ordentliche Predigt eingestellt. „Jetzt bin ich ja hier“, bekam ich nur raus. „Oh Luise, was bin ich froh!“
Und wieder umarmte er mich. „Kommst du mit runter? Essen ist fertig.“ „Ja ich komme gleich! Lass mir noch ein paar Minuten, bitte?!“ „Ok, dann bis gleich mein Schatz!“
Er ging raus und ich blieb alleine in meinem Zimmer zurück. Was jetzt? Ich wollte nicht mit ihnen essen, doch leider wusste ich, dass es mir nicht erspart bleiben würde. Eher würden meine Eltern mir wieder die Tür einrennen. Nach 10 Minuten ging ich dann nach unten und aß mit ihnen zusammen zu Abend.
Keiner sagte etwas und es war schön. Endlich mal ein Abendessen ohne Streit!
Danach sagte ich Gute Nacht und verschwand in meinem Zimmer.
In der Nacht wachte ich plötzlich auf. Ich dachte ich hätte was gehört und lauschte.
Ich erschrak, denn ich konnte zwei leuchtende Augen sehen. Erstarrt vor Schreck glotzte ich sie an. Bildete ich es mir nur ein? Träumte ich noch? Ich war zu erstarrt um mich zu bewegen. Was ist, wenn da wirklich jemand ist? Ich war in Gedanken vertieft, als ich Schritte hörte. Ich konnte sie kaum hören. Ich löste mich aus meiner Starre und schloss schnell meine Augen. Als ich einen warmen Atem an meiner Wange spürte unterdrückte ich den Drang, meine Augen zu öffnen. Plötzlich spürte ich etwas Warmes an meiner Wange. Mir wurde erst klar das es Finger waren, als sie über meine Wangen strichen. Der Einbrecher/in kam mir vor wie ein Psychopath. War das eine Psychonummer vom Einbrecher? Oder erlaubte er sich einen Spaß seine Opfer noch etwas näher zu betrachten bevor er sie umbrachte?! Ich weiß das sollte man niemals machen, aber ich holte tief Luft um los zu schreien. Ich riss meine Augen panisch auf doch die Hand war nicht mehr an meiner Wange. Mein Zimmer war totenleer. Das einzige was in meinem Zimmer war, war ein Vogel der gerade auf mein Fensterbrett sprang. Hatte ich jetzt wirklich einen an der Klatsche? War es schon soweit mit mir, dass ich mir schon Leute einbildete? Langsam schwang ich meine Beine aus dem Bett und schloss das Fenster. Der Vogel, dem ich zu keiner Rasse zuordnen konnte, starrte mich an.
Ich gebe ja zu! Ich bin nicht unbedingt ein Natur Freak. Mein Vater hatte schon Mal versucht mir die Vogel Namen beizubringen, doch keine Chance.
Ich starrte dem Vogel in die Augen, sie waren blau!? Welcher Vogel hat den blaue Augen? Ich setzte mich auf mein Bett und starrte den Vogel nochmal an. Er irritierte mich. Entweder hatte ich mich versehen oder aber der Vogel hatte mir gerade wirklich zu gezwinkert!? Mir klappte der Mund auf, doch der Vogel flog weg. Ich war zu aufgeregt um weiter zu schlafen. Ich versuchte mich zu beruhigen. Es musste eine Einbildung gewesen sein. Vielleicht hatte ich das mit dem Einbrecher auch nur geträumt. Ich war übermüdet, schließlich hatte ich gestern erst Ferien bekommen. Ich lief zurück zu meinem Bett und kuschelte mich wieder in die Decken. Ich sprach mir noch beruhigende Worte in Gedanken zu und schloß dann meine Augen. In dieser Nacht glitt ich in einen unruhigen Tag.
Am nächsten Morgen erwachte ich durch ein paar Sonnenstrahlen die in mein Zimmer
schienen. Ich stand auf und zog mich an. Als ich ins Bad ging und mich wusch, erinnerte
ich mich wieder an die leuchtenden Augen von heute Nacht. Plötzlich bekam ich so
ein Gefühl nur wusste ich nicht was das für ein Gefühl ist. Jetzt war ich durchgedreht! Bereit für die Klapse.
Aber eins wusste ich und zwar dass ich diese Augen wiedersehen wollte. Wieso wusste ich nicht, doch sie hatten mich so angesehen…
Ein Klopfen an meiner Tür löste mich von meinen Gedanken. Meine Mutter steckte ihren Kopf rein und fragte: „Luise, Schatz kommst du bitte gleich zum Frühstück?“ „Ja Mom, ich komm gleich.“, antwortete ich aus dem Bad. Als ich hörte dass sich die Tür wieder schloss ging ich zurück in mein Zimmer und überlegte nochmal kurz ob ich alles hatte. Dabei schossen mir diese Augen wieder ins Gedächtnis zurück und ich überlegte was sie wohl zu bedeuten hatten. Mir war unterbewusst irgendwie klar, dass sie noch eine große Rolle spielen werden, aber wo und vor allem, warum??
Kopfschüttelnd ging ich runter Frühstücken.
Nach dem Frühstück lief ich nach oben und schnappte mir meine Sachen.
Ich wollte jetzt unbedingt nach draußen. Also lief ich nach draußen und wollte mal
meiner besten Freundin 'Hallo' sagen. Während ich in die Richtung ihres Hauses lief,
klingelte plötzlich mein Handy und ich kramte in meiner Tasche danach. Dabei achtete ich nicht auf den Gehweg sondern kramte weiter.
Plötzlich stieß ich mit jemandem zusammen und fiel hin. Ich schaute nach oben und
sah in zwei Augen die mir bekannt vorkamen. Zuerst fing ich an zu überlegen, aber
ich wurde unterbrochen, denn die paar Augen fingen an zu sprechen.
Wohl eher die Person. „Ist alles in Ordnung?“, fragte mich diese Person.
Ich fing an zu stottern. Ganz ruhig bleiben dachte ich nur. „Äh ich denke schon...ja!“, stotterte ich. Diese Person hielt mir ihre Hand hin und ich überlegte nicht lange und nahm sie an. Als ich wieder auf meinen beiden Beinen stand sah ich wieder in diese schönen Augen. Diese Augen hatten das wunderschönste Blau was ich je gesehen habe.
Ich bemerkte, dass ich es mit einem Jungen zu tun hatte. „Ich bin Alex.“ Er hielt mir seine Hand hin. „Luise!“, antwortete ich nur und schüttelte seine Hand. Wieder sah ich in seine wunderschönen blauen Augen. Er lächelte mich an und ich lächelte schüchtern zurück. Er sah einfach..... OMG aus! Er war muskulös und eindeutig größer als ich. Seine schwarzen Haare hingen leicht in seinem Gesicht und wie er grinste… gleich fang ich an zu sabbern! Okay Luise, halte dich in Zaum!
„Sorry bin etwas in Eile aber es war schön dich kennen zu lernen!“, sagte er und
lächelte. „Ja fand ich auch. Man sieht sich!“, antwortete ich und lächelte ebenfalls zurück.
„Ja bis bald.“ Ich ging weiter und zwang mich nach vorne zu schauen und nicht zurück zu blicken.
Aber leider drehte ich mich doch um und sah ihm hinterher. Man hat er einen geilen Arsch! Als er sich dann ebenfalls umdrehte und mich dreckig angrinste, stockte ich.
Schnell drehte ich mich wieder um und lief weiter. Während ich so lief, dachte ich nur an diese wunderschönen Augen. Dabei lächelte ich und fing an zu träumen. Moment mal, dachte
ich, ich denke hier an jemanden den ich noch nicht mal richtig kenne?!
Ich versuchte an etwas anderes zu denken und lief, ja beinahe rannte ich schon zu
meiner Freundin. Doch irgendwie dachte ich nur an seine Augen.
Bei meiner Freundin angekommen, klingelte ich und nach einer kurzen Zeit machte Lisa
die Tür auf und umarmte mich. „Hey Luise, man schön dich zu sehen!“, sagte sie
nachdem sie mich umarmt hatte. „Ja, find ich auch. Ich dachte ich komme mal vorbei!
Und ja...hier bin ich.“, sagte ich zu ihr. „Dann komm mal rein!“ Sie hielt mir die Tür
auf, so dass ich eintreten konnte. Wir schauten uns Filme an und plauderten
viel. Natürlich auch über das Thema Jungs. Da meine Freundin einen Freund hat,
reden wir öfter über dieses Thema. Lisa war seit 2 Monaten mit Josh zusammen.
Die beiden waren ein tolles Paar.
Um 19 Uhr ging ich wieder nach Hause. Zuhause angekommen lief ich sofort
in mein Zimmer. Oben angekommen schloss ich die Tür und setzte mich an
den PC. Ich servte einfach so im Internet. Nach einer Zeit schaltete ich ihn wieder aus
und setzte mich auf mein Bett. Ich nahm mein Tagebuch hervor und schrieb den heutigen Tag auf. Dabei kam mir Alex wieder in den Sinn und ich träumte wieder von seinen
Augen. Nach einer Weile schlief ich ein und glitt in einen schönen Traum.
Als ich aufwachte rieb ich mir die Augen und schaltete meine Nachttischlampe an.
Ich schaute mich in meinem Zimmer um und wusste zuerst nicht wieso ich das tat.
Doch erst da merkte ich das mein Fenster auf war. Die kühle Nachtluft wehte herein
und ich fing an zu frösteln. Schnell stand ich auf und schloss es.
Als ich es geschlossen hatte und mich zu meinem Bett umdrehte, fragte ich mich
wann ich das Fenster geöffnet hatte. Langsam ging ich auf mein Bett zu und merkte
plötzlich das jemand hinter mir stand. Ich drehte mich blitzartig um und geriet ins Schwanken. Derjenige der hinter mir stand packte mich an den Armen und hielt mich fest. Ich blinzelte und sah an ihm hoch. Es war eindeutig ein Junge und ich kannte ihn, doch woher?
Er lächelte mich an und fragte: „Hey, na alles klar?“ Zuerst wusste ich gar nicht was ich
sagen sollte aber dann fiel mir nur eine Antwort darauf ein: „WAS MACHST DU IN MEINEM ZIMMER UND WER BIST DU?“ Ich schrie ihn beinahe an. Jedoch lächelte der Junge immer noch.
Dabei bemerkte ich, dass es kein anderer war als Alex.
„Ich frag dich nur noch einmal und wenn du dann nicht verschwindest werde ich schreien:
Was machst du in meinem Zimmer?“ Alex fing jetzt an zu lachen.
Jedoch wusste ich nicht was es da zu lachen gab. „Willst du mich verarschen?“
„Aber nein...wieso sollte ich?“ „Was willst du dann hier?“
„Einer Freundin Hallo sagen!“, sagte er mir mit Augenzwinkern.
„Mitten in der Nacht?“ „Klar wieso nicht? Ich war ja schon mal hier!“, lächelte er mich an.
Er war also der Einbrecher gewesen? Ich wusste nicht ob ich vor ihm Angst haben sollte, denn ich fühlte mich in seiner Nähe irgendwie geborgen. Als wäre er ein Freund.
„Ich glaube du hast sie nicht mehr alle! Mitten in der Nacht hier aufzukreuzen und außerdem, woher weißt du eigentlich das ich hier wohne?“, fragte ich ihn.
„Ich habe gestern Abend gesehen, wie du in dieses Haus rein bist.“, antwortete er.
„Bist du mir etwa gefolgtt?“, fragte ich außer mir. „Nein, ich habe dich zufällig in dieses Haus reingehen sehen und da wusste ich irgendwie das du hier wohnst!“
Ich wusste sofort dass da was faul war, aber ich fragte nicht nach.
Irgendwie freute ich mich, dass er jetzt hier war. Ich meine wir waren ganz alleine...Moment was dachte ich denn hier? Ich musste ja total übergeschnappt sein.
Wieder lächelte er mich an. Musste er nicht langsam Lippenschmerzen haben?
Er lächelte schon die ganze Zeit über.
Ich drehte mich wieder um und setzte mich im Schneidersitz auf mein Bett.
„Kannst du mir verraten, wie du hier rein gekommen bist!?“, fragte ich.
„Nun ja sagen wir dass ich es eben kann!“ Er zwinkerte mir zu.
Ich verdrehte nur die Augen und machte es mir auf meinem Bett bequem.
„Darf ich mich setzen?“ „Klar ähm setz dich!“, sagte ich etwas stockend.
Er bricht einfach bei mir ein und fragt mich dann ob er sich setzten darf?
Er lächelte wieder und setzte sich auf die Bettkante.
Ich kam mir vor als wäre ich im Krankenhaus und er würde mich besuchen.
„Kannst dich ruhig richtig hinsetzen. Ich beiße nicht!“
„Danke ist schon ok.“
Wir schwiegen uns eine Weile an und irgendwann fragte ich: „Was willst du denn jetzt
wirklich? Und komm mir jetzt nicht mit einer billige Antwort!“
„Ok, also ja eigentlich weiß ich es nicht wirklich. Nur eins weiß ich und zwar das ich dich sehen wollte!“ Ich blickte ihn ungläubig an.
„Ernsthaft?“, fragte ich ihn. „Ja ernsthaft! Ich wollte dich wiedersehen.“
Ich wusste nicht was ich sagen sollte und blieb still. Was sollte ich denn antworten? Einerseits freute ich mich aber andererseits war ich auch skeptisch. Ich guckte weg und er tat es mir gleich. Ich denke mal, dass es für ihn, genauso peinlich war wie für mich.
Nur das ich keine Schuld an dieser Situation hatte.
„Ok...also....ich finde es süß!“ „Süß?“, fragte er mit einem Lächeln.
„Ja wieso nicht. Aber wir kennen uns noch nicht mal.“
„Ja das weiß ich, aber ich bleibe dabei!" Ich schaute ihn skeptisch an, sagte aber nichts mehr. Wir redeten noch über einiges und irgendwann schlief ich dann ein.
Ich merkte noch wie mich Alex zudeckte. Ich murmelte mich ein und fing an zu träumen.
Am nächsten Tag wachte ich auf und dachte sofort an die letzte Nacht.
Sofort dachte ich an seine Augen. Und wieder fing ich an zu träumen.
Dieses Gefühl was ich schon einmal verspürt hatte kam wieder und ich musste
mir eingestehen, dass ich Alex ganz nett finde. Was heißt ganz nett....er war richtig heiß!!!
Kurz blickte ich mich um und musste feststellen das er, leider, weg war.
Wen er noch hier wäre könnten wir noch so viel machen…
Verdammt was dachte ich denn da? Schnell brachte ich meine Gedanken wieder in die Jetzt-Zeit und stand auf. Ich wusch mich und zog mich an und ging schließlich runter.
Nach dem Frühstück schnappte ich mir wieder meine Sachen und lief nach draußen.
Ich rannte schon fast in den Park und setzte mich dort auf eine Parkbank.
Dort packte ich mein Tagebuch aus und schrieb über die vergangene Nacht.
Dabei bemerkte ich nicht, dass ich nicht mehr alleine war.
„Also wenn du mich öfters in dein Tagebuch schreibst, komme ich gerne wieder nachts zu dir!“, flüsterte jemand an mein Ohr.
Ich zuckte zusammen und drehte meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam.
Mit seinem unwiderstehlichen Lächeln, wuschelte er mir durchs Haar.
„Alex man...erschreck mich nicht nochmal!“, sagte ich mit einem Lächeln im Gesicht.
Auch er lächelte mich an. „Also wie gesagt...ich komme gerne öfters!“
Er zwinkerte mir zu.
„Äh naja....!“ Mist, dachte ich...was soll ich da jetzt drauf sagen?
Ich will dass er öfters kommt, doch man kann das doch keinem Fremden sagen.
„Wenn du willst...!“ Als ich das gesagt hatte, strahlte sein Gesicht noch mehr. Da hätte ich mir in meinen Hintern beißen können. Wieso hatte ich das gesagt?
„Ok ich komme wieder!“ Ich merkte dass ich rot wurde und schnell nach unten guckte.
Plötzlich fühlte ich seine Hand an meinem Kinn.
Er zwang mich dazu dass ich ihn wieder ansah und schaute in seine wundervollen blauen Augen. Ich liebte diese Augen, das wurde mir klar. Das war mir auch vorher klar aber jetzt gestand ich es mir ein.
„Alles ok?“ „Äh ja, klar!“
„Du hast wundervolle Augen!“, sagte er dann. „Dankeschön!“, kam nur über meine Lippen.
Nebenbei bemerkte ich das unsere Lippen nur noch ein paar Zentimeter voneinander
entfernt waren.
Ich wartete ab was kam. Nur das was ich mir erhofft hatte, kam nicht.
Er zog sich zurück und fragte mich: „Hast du Lust einen Kaffee trinken zu gehen?“
„Ja, gerne!“ Er wartete bis ich mein Tagebuch in meine Tasche gepackt hatte und
nahm dann meine Hand und führte mich zu einem naheliegenden Café.
Während wir so nebeneinander herliefen, hielt er immer noch meine Hand.
Ich wagte es gar nicht ihn anzugucken sondern lief einfach nur neben ihm her.
Aber es war ein großartiges Gefühl so nahe bei ihm zu sein.
Wenn auch nur Hand in Hand. Beim Café angekommen setzten wir uns an einem freien
Tisch hin und bestellten jeweils ein Cappuccino. Als wir unsere Bestellung bekommen
hatten, hielt er immer noch meine Hand.
„Dürfte ich meine Hand haben?“ Er schaute mich fragend an und sah dann auf
unsere Hände. „Oh ja natürlich. Entschuldigung!“
„Nicht schlimm!“, sagte ich und nippte an meinem Cappuccino.
Während ich trank spürte ich seine Blicke auf mir.
Als ich wieder aufschaute sah er schnell weg und trank ebenfalls einen Schluck von seinem Cappuccino.
Wir plauderten über dieses und jenes und irgendwann schaute ich auf meine Uhr und
erschrak. Fragend schaute er mich an doch ich lächelte nur.
„Sorry aber ich muss nach Hause!“
Als ich das sagte, sah ich etwas trauriges in seinen Augen aufblitzen.
„Oh ok...ja ich bring dich nach Hause!“ „Das ist nicht nötig...“, wollte ich sagen doch
er unterbrach mich und sagte: „Doch keine Wiederrede!“, lächelte er mich an.
Ich gab mich geschlagen und er brachte mich nach Hause.
Als wir so vor meiner Haustür standen wollte ich mich schon umdrehen und die Tür aufschließen doch Alex hielt mich zurück. Er nahm mein Handgelenk und ich drehte
mich nochmals zu ihm um. Plötzlich (so schnell konnte ich gar nicht reagieren)
drückte er seine Lippen auf meine. Es fühlte sich an wie ein Feuerwerk. Ich wollte gar nicht mehr, dass er aufhörte! Tausende Schmetterlinge flogen durch meinen Bauch und puschten mich auf.
Ich wusste zuerst gar nicht was ich machen sollte, aber ich gab mich dem Kuss hin.
Er nahm mich mehr in seine Arme und drückte mich an sich. Wir küssten uns eine lange Weile und irgendwann sahen wir uns in die Augen.
Ich merkte, dass mein Herz wild schlug. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Ich meine wir hatten uns geküsst!!! Oder wohl eher er hat mich geküsst. Seine Augen strahlten und da fing ich an ein kleines Lächeln zu lächeln.
„Ich muss gehen!“, flüsterte er. „Ich muss auch los!“ flüsterte ich und lächelte ihn traurig an.
Wie gerne würde ich das fortsetzen, nur um dieses Gefühl noch einmal zu haben!
Er ließ mich los und gab mir noch einen Kuss auf meine Wange, danach flüsterte
er mir nah an meinem Ohr: „Ich komme wieder!“ und verschwand.
Ich blieb noch eine Weile so stehen und nahm zuerst gar nicht wahr das die Haustür sich
geöffnet hatte und meine Mutter heraus kam. Sie sah mich an und fragte: „Luise,
was machst du denn hier?“
Ich antwortete erst gar nicht auf ihre Antwort sondern rannte sofort in mein Zimmer.
Meine Mutter rief mir hinterher, aber ich beachtete sie nicht mehr.
Oben angekommen schmiss ich auf mein Bett und grinste mir einen ab. Wir hatten uns geküsst!!! Dieses Gefühl war unbeschreiblich!
Wie sollte es jetzt weitergehen? Ich meine wir kannten uns ja noch nicht mal und
er küsste mich dann sofort. Was sollte ich jetzt machen?
Er kam wieder, so hat er jedenfalls gesagt und er könnte jede Minute wiederkommen. Aber ich wollte, nein musste ihn wiedersehen.
Ich nahm mir meinen MP3-Player und hörte erst mal Musik.
Das war das einzige was mich beruhigen konnte.
Ich wippte mit einem Fuß zur Musik mit und schloss meine Augen.
Plötzlich gab mir jemand einen Kuss auf meine linke Wange und ich öffnete die Augen.
Ich wusste sofort wer es war und setzte mich auf, schaltete den MP3-Player aus
und sagte: „Hey!“
„Hey!“, antwortete er. Er wusste wohl auch nicht was er sagen sollte.
„Der Kuss...“, fing ich an, „...was hatte der zu bedeuten?“
Alex lächelte mich wieder mit seinem süßen Lächeln an und sagte: „Ich fand ihn schön!“
Auch ich fing an zu lächeln. Er fand ihn toll! Am liebsten wäre ich jetzt schreiend vor Glück durch mein Zimmer gerannt. Doch dann hätte er sicherlich Angst vor mir!
Ich boxte ihn leicht in die Seite: „Das meinte ich auch nicht. Hatte der was für dich zu bedeuten?“ Jetzt sah er mich ernst an: „Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, was ich sagen soll!“ Er schaute auf den Boden.
Es herrschte Schweigen zwischen uns. Bereute er es? Ich bereute es nicht, sondern wollte noch mehr davon!
„Man küsst sich ja nicht aus Spaß.“, setze ich hinzu und sah ihn dabei schüchtern an. Okay, warum bin ich jetzt schon wieder schüchtern?
Wieder lächelte er: „Nein das stimmt! Aber ich fand ihn wunderschön!“
Wieder kam er mir näher und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren. Ich wusste, was gleich passieren würde.
Er hauchte mir einen zärtlichen Kuss auf meine Lippen und zog sich wieder zurück.
Ich blickte ihn wütend an. War das schon alles? „Was ist?“, fragte er mich sichtlich verwirrt.
„Du kannst mir doch nicht einfach sagen das es nur so war und mich dann wieder küssen!“, ich schrie ihn beinahe an. Er soll sich bloß nicht einbilden, dass es mir gefallen hat!
„Ach komm schon...dir hat es doch auch gefallen...das sehe ich doch!“, lächelte er mich an.
Ich schaute beleidigt weg. Plötzlich stand er auf und wollte sich schon zum gehen bereit machen als ich aufstand „Wo willst du hin?“.
Er drehte sich um und sah mich mit Verwirrung in seinen Augen an: „Äh nach Hause?!“
„Aber wieso denn?“ „Weil ich nach Hause will!“, jetzt fing er wieder an zu lächeln. Ich wollte nicht das er geht und das zeigte ich auch.
Man wie ich das hasste! Aber auch irgendwie süß. STOP Luise! Das ist doch nicht
süß.....oder doch? Meine Gedanken waren durcheinander.
„Bleib doch bitte!“, ich flehte ihn fast an. Es hätte noch gefehlt das ich seine Füße geküsst hätte, aber das wärs ja noch gewesen!!
Plötzlich fing er an zu lachen und zwar so laut das ich dachte, jeden Moment müssten meine Eltern reinkommen und fragen was los wäre!!
„Ich wusste es!“ „Was wusstest du?“, fragte ich ihn verwirrt. Er atmete tief durch und grinste mich an.
„Du fandest den Kuss auch schön!“
„Es war ein Kuss. Ist doch was ganz normales.“
Er sah mich an und sagte: „Was ganz normales also?“
„Ja!“ „Also könnte ich dich immer wieder küssen und es wäre immer noch nichts dabei für dich?“
Was wollte er bezwecken? Langsam wurde ich wirklich wütend auf ihn und sagte: „Warum nicht? Ich meine es ist nur ein Kuss...oder aber es WAR ein KUSS!“
Er lachte mal wieder. Ich mochte ja dieses Lachen von ihm aber im Moment nervte es mich. Ich wollte nicht dass er lachte und spürte so etwas wie Trauer. Wieso Trauer? Vielleicht weil ich Schiss hatte, dass er ging?
Plötzlich kam er mir näher, sodass ich sein Herz schlagen hören konnte.
Aha, er war also auch nervös! Ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich sah ihn an und blickte in die Tiefen von seinen blauen Augen. Ich könnte mich darin verlieren!
„Dann wollen wir ja mal sehen!“
Er kam mir augenblicklich näher und fing an, an meine Ohren zu knabbern.
Ich bekam sofort eine Gänsehaut. Er küsste meinen Hals von hinten und kam meinen Lippen immer näher. Als er sie erreicht hatte, presste er seine Lippen auf meine und legte seine Hand auf meinen Hinterkopf. Ich erwiderte seinen Kuss und wir küssten uns mal zärtlich und stürmisch zugleich.
Nach einer Ewigkeit (und ich sage EWIGKEIT) ließ er von mir ab.
Ich hatte meine Arme um seinen Hals geschlungen und wir standen nun
Stirn an Stirn gegenüber.
Plötzlich lachte er leise auf. „Was?“, fragte ich misstrauisch.
„Ach weißt du...du hast mir bewiesen dass es doch nicht nur einfach ein Kuss für dich war!“
Ich schaute wieder in seine Augen und sagte: „Und wenn schon.....das wars wert.“
Jetzt lachte ich ein leises Lachen.
Er schaute mich verdutzt an. Jetzt fing ich nur noch mehr an zu lachen. Sein
Gesicht war einfach nur der Hammer. Es bildete ein großes Fragezeichen.
„Wie meinst du das jetzt?“ „Na du hast mir damit gezeigt, dass es für dich auch nicht einfach nur ein Kuss war.“ „Ahhhh...ok!“ Ein Lächeln erhellte sein Gesicht und er kam mir
augenblicklich näher. „Wenn es so ist, könnten wir es ja wiederholen!“, flüsterte er mir zu.
Sofort breitete sich eine Gänsehaut aus. „Frierst du?“
„Nein, nein...alles super!“ Ich löste mich langsam von ihm und setzte mich auf mein Bett.
Sofort setzte sich Alex zu mir und legte mir eine Decke um die Schultern.
„Danke!“ flüsterte ich und lächelte ihn an.
Der Typ brachte mich um den Verstand. Und ich musste mir wohl eingestehen,
dass ich mich verliebt hatte. Alex schlang seine Arme von hinten um mich und wärmte
mich mit seiner Körperwärme.
An meinem Ohr flüsterte er: „Du bist wunderschön. Hat dir das schon Mal jemand gesagt?“
„Nein, aber danke!“, lächelte ich vor mich hin. Er küsste meinen Hals immermal wieder.
Ich lehnte mich an ihn und schloss für einen Augenblick meine Augen. Alex war so lieb und dafür mochte ich ihn. Ich fragte mich wieso er noch keine Freundin hatte, aber das wollte ich jetzt nicht fragen. Oder hatte er vielleicht eine und war so ein Bad Boy?
Wir saßen eine Weile noch so da und irgendwann bin ich wohl eingeschlafen denn ich merkte
noch wie er mich hinlegte und er sich neben mich legte.
In den darauf folgenden Tagen verbrachten Alex und ich viel Zeit miteinander.
Natürlich nur so damit meine Eltern nichts mitbekamen, denn meine Eltern wollen das ich mich vollkommen auf die Schule konzentriere.
Die Verbindung zwischen uns wurde immer intensiver.
Ich verdrängte meine Gefühle nicht mehr, sondern gestand mir ein, dass ich mich
verknallt hatte. Alex hat den Anschein auch so als ob er mich mögen würde.
Ich wollte aber auch nicht nachfragen, denn das kam mir blöd vor.
Eines Tages klingelte es an der Tür. Voller Freude schnappte ich meine Tasche und hüpfte grinsend die Treppe runter. Ich erstarrte, als meine Mutter, die Tür öffnete. Lass es nicht Alex sein! Flüsterte ich immer wieder.
Doch vor der Tür Strand kein anderer als Alex.
Ich stand hinter meiner Mutter und gab ihm mit Handzeichen zu verstehen er solle nicht
Sagen, wer er wirklich war. Also gab er sich als ein alter Schulkamerad ab.
Meine Mutter glaubte es ihm. Zuerst waren Alex und ich erstaunt, aber ich meine
meine Mutter hätte es so oder so glauben müssen. Immerhin kannte sie ihn ja nicht.
Noch nicht. ;)
Wir fuhren dann auf seinem Motorrad (ja er hatte ein Motorrad und ich sag euch, die ist der Hammer) zu einem kleinen Badesee. Wir stiegen ab und Alex holte einen Picknickkorb hervor. Ich blinzelte, denn ich wusste nicht wo er denn versteckt hatte.
Er lächelte mich an, gab mir einen kleinen Kuss und nahm meine Hand. Ich hatte mich daran gewöhnt dass er meine Hand nahm und es Gefiel mir! Seine Berührungen waren einfach Wow!+ Wir liefen zu einer kleinen Bucht und setzten uns da hin.
Er breitete die Decke aus und zusammen legten wir uns hin. Als er den Korb öffnete
wurden meine Augen ganz groß. Im Korb gab es von Erdbeeren bis zu belegten Brötchen alles. Zusammen aßen wir und lachten viel. Das süßeste fand ich von ihm, als er
eine Erdbeere nahm und mich damit füttern wollte. Es endete alles in einem Kuss.
Und da lagen wir: Auf der Decke knutschten wir wild herum und er machte dabei viel
Unsinn. Nach einer Weile stand ich auf zog mein T-Shirt und meine kurze Hose aus und
zum Vorschein kam ein Bikini. Ich hatte zwar nicht gewusst dass wir hier hin fahren. Es war meine Unterwäsche… meine eigentliche waren in der Wäsche! Deswegen war es meine Notlösung.
Alex machte große Augen. Grinsend drehte ich mich nur um, rannte zum See und wartete hinein. Alex sah mich immer noch wie erstarrt an, aber irgendwann kam auch er in den See. Er schwamm auf mich zu und nahm mich in die Arme. Als ich so in seine Augen sah konnte ich nicht anders und küsste ihn.
Er erwiderte den Kuss sofort. Ic liebte ihn, eindeutig. Doch das konnte ich ihm nicht sagen! Zu groß war die Angst, dass er anders dachte. Als mir kalt wurde, nahm er wieder meine Hand und wir gingen zurück zur Decke. Er legte sich auf die Decke und ich tat es ihm gleich. Dabei legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Lächelnd sah ich auf den See und träumte vor mich hin. Seine Finger spielten mit meinen Haaren und strichen über meine Wange.
Als die Sonne dann unter gegangen war, packten wir die Sachen zusammen und gingen
zu seinem Motorrad. Er setzte sich wieder vorne hin und ich mich hinten.
Während wir wieder zu mir fuhren, kreisten meine Gedanken nur um UNS.
Ich wusste nicht so richtig wo ich das alles einfügen sollte. Liebte er mich?
Wollte er mit mir zusammen sein? Oder wollte er mich nur ins Bett kriegen?
Bei diesem Gedanken zog sich mein Herz zusammen.
Ich musste wissen was jetzt mit UNS war!!
Vor der Haustür blieb er stehen, ließ mich zuerst absteigen bevor er abstieg.
Als wir uns dann gegenüber standen wollte ich schon anfangen zu reden doch
er unterbrach mich: „Ich fand den Tag wunderschön!“
Dabei sag er mir tief in die Augen und nahm meine Hände in seine.
„Ja er war echt schön!“ Es blieb kurz still zwischen uns bis ich diese Stille durchbrach.
„Ich will dich was fragen.....“ „Frag!“ forderte er mich Lächelnd auf.
„Was ist das zwischen uns? Ich meine wir kennen uns noch nicht so lange und ja....
ich weiß nicht. Ich weiß nicht wie ich es einordnen soll!“
Er sah mir tief in die Augen und sagte: „Ich mag dich sehr! Richtig sehr und ich denke...ich...ich habe mich in dich verliebt!!“ „Du denkst?“ „Nein. Ich...ich weiß das
ich dich liebe. Ja, ich liebe dich!“
Seine Augen leuchteten als er diesen Satz sagte. Er liebt mich! Ich sah ihn trotzdem verwundert an. Meinte er es ernst? Doch sein lächeln zeigte mir wie ernst er es meinte! Er liebte mich wirklich!
Ich fing an zu stottern: „Wow, also...WOW...ich weiß nicht was ich sagen soll! Aber...“
„Was aber? Liebst du mich nicht?“, fragte er mit Traurig und der Glanz in seinen Augen war verschwunden.
„Ich will nicht dass es sich kitschig anhört, nur ich mag dich auch sehr!“
Das Leuchten in seinen Augen kam schlagartig wieder.
„Wie sehr?“, fragte er mit einem verführerischen Unterton.
„SEHR. Vielleicht sogar etwas zu sehr!“, zwinkerte ich ihm mit einem kleinen lächeln an,
„Du bist gemein!“, lächelte er mir zu und kam mir augenblicklich näher.
Unsere Lippen lagen wieder aufeinander. Er drängte sich an meinen Körper.
Ich legte eine Hand auf seine Brust und drückte ihn leicht weg.
„Nicht hier! Wenn meine Eltern es sehen!“, flüsterte ich.
„Wieso? Und wenn, ist jetzt eh zu spät.“, kicherte er.
Ich boxte ihn leicht und ging einen kleinen Schritt zurück.
„Ok dann, bis nachher!“ „Bis nachher!“, antwortete er und hauchte mir einen kleinen
Kuss auf die Lippen.
Alex ging zu seinem Motorrad, setzte sich drauf und fuhr los.
Ich schloss die Tür auf und lief sofort in mein Zimmer. Wieder schloss ich die Tür
und zog mich um. Als ich meine Trainingshose anhatte, setzte ich mich auf mein
Bett, nahm mir mein Buch und fing an zu lesen.
Ich war so in meinem Buch vertieft, dass ich gar nicht mitbekam wie sich jemand
auf mein Bett setzte.
Ich sah hoch und blickte in diese blauen wunderschönen Augen.
„Hey!“ „Hey süße!“
Er kam mir näher und gab mir einen Kuss. Er wollte sich wieder zurück
ziehen doch ich hielt sein Hemd fest und zog ihn wieder zu mir.
Alex war von dieser Reaktion total überrascht und fiel fast auf mich drauf. Ich wollte mehr, als nur einen kleinen Kuss und das machte mir Angst! Noch nie hatte ich so ein verlangen nach jemanden. Ich hatte meine Eltern auch noch nie, wegen einem Typen, etwas verheimlicht. Doch meine Angst war zu groß. Das sie mir den Umgang verbieten würden…
Doch er konnte sich noch rechtzeitig wo abstützen und küsste mich dann weiter.
So lag Alex nun auf mir und wir küssten uns wild und hemmungslos.
Nach einer Weile hielten wir inne um Luft zu holen.
Wir schauten uns an und ich konnte nicht anders als ihn wieder zu küssen.
„Luise, ich liebe dich!“, flüsterte er mir nach unserer Knutscherei zu.
Mein Herz machte einen Hüpfer. Er liebt mich! Ich fing an zu grinsen.
„Ich liebe dich auch!“ Er sah mir in die Augen und lächelte mich liebevoll an.
Dabei strich er mit einer Hand über meine Wange und gab mir einen Kuss.
Alex setzte sich langsam auf und zog mich mit hoch. Als wir dann saßen, nahm er mein
Buch und schaute es sich an.
„Du stehst wohl auf Fantasy was?“, lächelte er mir verschmitzt zu.
„Ja, wieso nicht?“ fragte ich schüchtern.
„Ist doch ok. Ich sag doch nichts dagegen!“
„Hast du was gegen diese Bücher?“
„Ich mag solche Bücher nicht. Sie sagen nicht immer die Wahrheit und drehen
alles oder fast alles in die falsche Richtung!“, sagte er während er mein Buch
durchblätterte. Ich musste grinsen und Alex saß mich daraufhin mit einem
Fragezeichen im Gesicht an.
Ich kam ihm näher und sagte mit einem Grinsen im Gesicht: „Tja, wenn du es besser weißt, warum sagst du dann nicht mal was wirklich dahinter steckt?!“
„Das...das wäre jetzt zu kompliziert!“ sagte er schnell und blickte weg.
Was soll das denn heißen? Ein kurzer Satz und raus wäre die Wahrheit! Doch was wusste er?
„Ich denke mal dass ich es schon verstehen würde!“, lächelte ich.
Jetzt kam er mir auch näher und sagte ebenfalls mit einem kleinen lächeln im
Gesicht: „Ich denke nein!“ „Wieso denn nicht?“, fragte ich ihn.
Aber Alex stand auf und sagte: „Das erzähl ich dir ein anderes mal!“
Er streckte mir seine Hand hin. Ich streckte ihm meine entgegen und er zog mich hoch.
Ich wollte jetzt unbedingt wissen wie er die Dinge sah aber ich wusste jetzt schon
dass er nichts sagen würde. Jedoch, so schnell gab ich nicht auf!
Als wir uns dann gegenüber standen versuchte ich es nochmal mit einer verführerischen Stimme „Jetzt sag schon. Ich möchte es jetzt gerne wissen. BITTE!“
Er lächelte mich leicht an und antwortete: „Luise, ich bitte dich! Nicht jetzt ok?“
Ich konnte etwas Verzweiflung in seinen Augen sehen. Ich gab mich erst einmal geschlagen, doch nicht lange, dass wusste ich ;)
„Ok. Dann nicht heute. Aber ich komme darauf zurück!“
„Ok!“, jetzt strahlten seine Augen wieder etwas mehr als vorher und die
Verzweiflung war verschwunden.
Er lehnte seine Stirn an meine und schaute mir in die Augen. „Danke!“
Ich wusste zwar nicht wieso er dieses Thema jetzt nicht besprechen wollte, aber
ich ließ es sein. Wieso ich das tat, wusste ich selber nicht.
Was war da so besonders dran?
Nach einer Zeit fragte er mich: „Wollen wir noch etwas machen?“
„Was willst du denn noch machen? Ich meine es ist schon bald nachts und ich denke
das ich bald schlafen gehe.“
„Ok. Hast du was dagegen, wenn ich mich zu dir lege?“
„Aber nein. Ich würde mich freuen!“
Er küsste mich leicht und ging dann kurz ins Bad.
Ich zog mich schnell um und ging dann auch ins Bad.
Alex stand vor dem Spiegel und wusch sich. Als ich mich hinter ihm stellte und meine
Arme um ihn schlang, zuckte er kurz zusammen entspannte sich aber sofort wieder,
als er wusste das ich es war.
Er drehte sich um und da sah ich erst dass er sein Hemd nicht mehr anhatte.
Er schlang auch seine Arme um mich und küsste mich.
Ich erwiderte diesen Kuss. Und so standen wir im Bad und küssten uns.
Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drängte mich an ihm.
Es war eindeutig zu viel nackte Haut! Das geilte mich einfach auf… sorry, aber ich bin auch nur ein Mensch.
Er kam mir ebenfalls näher und drängte mich an die Wand. Er stütze seine
Hände neben mir an die Wand und küsste mich weiter. Er wanderte mit seinen
Lippen meinen Hals hinunter und küsste mich dort. Das verschaffte mir eine Gänsehaut.
Als er wieder bei meinen Lippen ankam hielt er kurz inne und sagte: „Wolltest du
nicht schlafen gehen?“ Das war wohl eher eine Feststellung.
Ich sagte mit leiser Stimme: „Und wenn schon...das hier gefällt mir besser als schlafen!“
Ich konnte ein leises lachen hören und dann wieder seine Lippen auf meinen spüren.
Er wanderte mit seinen Händen zu meinen Oberschenkeln, hob mich hoch und drückte mich gegen die Wand.
Ich umschlang mit meinen Beinen seine Hüfte.
Seine Hände konnte ich unter meinem Nachthemd spüren und fing an zu stöhnen. Ich wollte ihn! Jetzt und zu hundert Prozent..
Ich drängte mich noch näher an ihn und küsste ihn stürmisch. Als seine Zunge an meine Unterlippe stupste, gewährte ich ihm Einlass. Meine Zunge berührte etwas Spitzes und ich schmeckte Blut. Okay, was war das? Doch als seine Zunge sich meiner Widmete, schaltete mein Gehirn wieder ab.
Dabei wanderten meine Hände seinen Rücken entlang. Er war gut durchtrainiert.
Aber heute wollte ich nicht mehr denken. Er zog mir mein Nachthemd aus.
Alex schaute mich kurz an und seine Augen fingen an zu funkeln.
An meinem Ohr flüsterte er mir heiser zu: „Du bist wunderschön!“ und küsste mich stürmisch.
Meine Hände wanderten zu seiner Hose.
Als ich sie öffnen wollte hielt er meine Hände fest und sah mir in die Augen.
Ich war zuerst verblüffet. Was sollte das? Er hatte doch den ersten schritt gemacht!
„Bitte, nicht heute!“ Mir blieb die Spucke weg. Zuerst zog er mich bis auf meine Unterwäsche aus als ich ihn ausziehen wollte, will er aufhören?
„Aber wieso nicht? Ich meine zuerst ziehst du mich hier aus und jetzt?
Jetzt lässt du mich fallen oder wie?“
In meiner Stimme konnte man etwas wie Trauer erkennen.
Sofort spürte ich seine Hand an meiner Wange die mich streichelte.
„Aber nein. Ich lass dich doch nicht fallen. Nur ich denke, dass wir, es nicht machen sollten. Noch nicht jedenfalls.“
„Bist wohl noch Jungfrau was?“ Das sollte eine Funfrage sein aber er verstand sie wohl nicht. Er fing an zu grinsen und sagte: „Nein keine Angst. Aber ich denke es ist besser so!“
Ich konnte es nicht glauben.
Ich nahm mir meine Sachen zog sie mir über und ging aus dem Bad. In meinem Zimmer
angekommen legte ich mich auf mein Bett und drehte weg von der Tür.
Den Blick vom Bad gewendet kniff ich meine Augen zu und wartete auf den Schlaf.
Nur leider kam da jemand zuvor.
Alex legte sich hinter mich und schlang seine Arme um mich.
Ich wollte der Umarmung ausweichen aber er war schneller.
Während wir so dalagen, kullerten mir ein paar Tränen die Wangen herunter.
Wieso heulte ich denn jetzt? Nur weil er nicht mir mit schlafen wollte?
Oder NOCH NICHT wie er sagte!? Eigentlich sollte ich doch froh sein! Nicht jeder Junge hätte es unterbrochen, wo er mich schon so weit hatte.
Ich wischte mir die Tränen mit meinem Handrücken weg. Leider merkte Alex, dass was
nicht stimmte. „Ist alles ok?“
„Nein, nichts ist ok!“, antwortete ich. Er drehte mich zu sich um und sah mich an.
Ich konnte seine blauen Augen leuchten sehen.
„Was ist los? Hab ich was falsch gemacht?“
„Das fragst du auch noch? Man überleg doch mal.“
„Ist es wegen eben? Ich wollte es nicht! Nur ich denke...“
„Du denkst!! Ich denke auch so vieles. Ich wollte dich aber du willst mich ja wohl nicht!“ schrie ich ihn aufgebracht an.
„Was redest du da für Unsinn? Natürlich will ich dich nur......ach es ist zu kompliziert!“ flüsterte er verzweifelt.
„Was ist so kompliziert?“
Er sah mich an. Ich sah ihn an.
„Wie soll ich sagen...?“
„Nun sag schon. So schlimm kann es ja nicht sein! Hast du eine ansteckende Krankheit?“
„Nein!“
„Bist doch noch Jungfrau?“
„Ach nein!“
„Was denn dann?“
„Immer muss es so kompliziert sein. Weißt du was, vergiss es einfach.“
Ich sah zu wie er aufstand sich sein Hemd anzog und verschwinden wollte.
„Du willst jetzt einfach so abhauen?“ schrie ich ihn aufgebracht an.
Er blieb kurz stehen drehte seinen Kopf etwas in meine Richtung und sagte mit trauriger Stimme
„Glaub mir, es ist besser so!“.
Und mit diesen Worten kletterte er aus dem Fenster und war verschwunden.
Ich konnte es nicht fassen! Jetzt ist er einfach so abgehauen.
Nur mit den Worten 'Glaub mir, es ist besser so!'. Was denkt er sich denn?
Er glaubt jetzt wohl nicht dass ich ihm hinterher renne.
Ich saß noch eine Weile in meinem Bett. Wieso hat er so spitze Zähne? War es das was er meinte, als er sagte dass solche Bücher lügen? Gab es so was wie Vampire doch?
Nach einer Zeit gewann die Müdigkeit und ich legte mich hin und schlief.
Als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete war ich verwirrt. Ich hatte gehofft dass Alex hier wäre, doch das war er nicht!
In einer Woche würde die Schule wieder losgehen und ich hoffe ihn davor noch 1-mal wieder zu sehen. Doch er meldete sich nicht einmal. Als mein Vater mich gefragt hatte was los wäre, hatte meine Mutter nur geantwortet, dass es die Hormone wären. Ich war depri.
Die ganze Woche meldete er sich nicht mehr. Er war gegangen und mit ihm mein Herz! Ich lief oft in den Wald oder zum See, doch nirgends war er! Ich besuchte auch das Kaffee, doch es war, als wäre er wie vom Erdboden verschluckt!
Ich zog mich immer mehr zurück von meinen Eltern und aß kaum noch was.
Ich wurde durch das schrille Geräusch meines Weckers wach.
Ich haute mit der Faust auf den Wecker und zog die Decke bis zu meinem Kinn.
Es klopfte an der Tür, meine Mutter kannte mich einfach zu gut....
„Luise, aufstehen!", rief meine Mutter durch die Tür. Ich brummelte etwas vor mich hin und stand schließlich auf. Nach dem Anziehen schaute ich auf mein Handy in der Hoffnung
eine neue Nachricht bekommen zu haben. Jedoch las ich keine neue Nachricht auf
meinem Display. Ich packte noch meinen Rucksack und ging dann ins Bad.
Nachdem ich mich gewaschen hatte, lief ich mit meinem Rucksack auf dem Rücken
runter in die Küche. Als ich mir gerade mein Pausenbrot machen wollte,
kam meine Mutter in die Küche und sagte: „Na Luise mein Schatz, freust du dich auf die Schule?" Ich schaute sie nur entgeistert an und antwortete erst gar nicht auf ihre Frage. Sie ging auch nicht mehr darauf ein und fing schließlich hektisch an ihre Autoschlüssel zu suchen. „Wo sind denn jetzt wieder diese dummen Autoschlüssel?", brummte sie während der Suche.
„Schon mal in deinen Schuhen geguckt?", fragte ich sie gelangweilt und sah lustlos auf mein Essen. Eigentlich war dies frage scherzhaft gemeint gewesen, aber ich sah meine Mutter wirklich, wie sie in ihren Schuhen nachschaute.
„Hah, ich hab sie!" Schließlich stand sie mit ihren Autoschlüsseln in der Hand in der Tür und strahlte. Ich schüttelte nur mit einem kleinen Grinsen im Gesicht den Kopf und
machte mich wieder ans Werk mein Brot zu schmieren.
Nachdem ich mein Brot eingepackt hatte, wieso eigentlich? Ich aß ja sowieso nichts!
Zog ich meine Schuhe und Jacke an und gab meiner Mum noch schnell einen Kuss auf die Wange.
Auf dem Weg zur Schule spürte ich doch, dass ich mich freute meine Freundinnen wieder zusehen. Also lief ich etwas schneller und kam dann an der Schule an.
Ich blieb kurz stehen und wollte grade wieder umkehren als ich meine 2 besten Freundinnen auf mich zu laufen sah. Freudig lächelte ich sie an. Wie ich sie vermisst hatte! Sie umarmten mich stürmisch, sodass ich fast keine Luft mehr bekam.
Ich konnte mich nach 5 Minuten aus deren Umarmung reißen. „Oh Luise, wir haben dir so viel zu erzählen. Stell dir vor wen ich kennen gelernt habe oh man ich sag dir, das ist ein Kerl....", fing Sahra an zu erzählen. Paula sah mich ebenfalls strahlend an.
Jedoch nach 2 Minuten stoppte sie Sahra mit ihren Erzählungen und fragte: „Wie waren deine Ferien? Waren sie auch erholend?" „Ich habe euch auch vermisst, lasst uns in der Pause alles bereden, ja? Lasst uns jetzt erst mal in den Unterricht gehen!", sagte ich mit einem großen Grinsen im Gesicht. Ich hakte mich bei den beiden Mädels unter und zusammen gingen wir in den Unterricht. Sollte ich ihnen von Alex erzählen?
Die ersten zwei Stunden waren wie jeden Montag, öde. Deswegen war ich froh als endlich der Gong ertönte der die erste Pause ankündigte. Meine zwei Mädels und ich plauderten über die gesamten Ferien, wobei ich meinen Teil erst mal ausließ.
In der dritten Stunde, wir hatten gerade Geschichte bei unserem Klassenlehrer Herr Dörfler, ging plötzlich die Tür auf und unser Direktor reinkam. Herr Dörfler war ein kleiner Mann mit einer Glatze und einem Bierbauch. Unser Direktor war etwas größer, doch auch etwas dicker und hatte lockige Haare die einfach komisch aussahen! Er lief zu unserem Lehrer und flüsterte ihm was ins Ohr. Wir alle schauten nach vorne und einige fingen an zu tuscheln. Ich dachte es wäre wieder nur irgendwas in der Pausenhalle passiert, womit meine Klasse was zu tun hätte, also wollte ich mich gerade wieder meinem Text zuwenden, als unser Lehrer sich zu der Klasse wendete. „Ich bitte kurz um eure Aufmerksamkeit. Wir werden heute einen weiteren Schüler dazu bekommen. Er müsste gleich eintreffen. Ich bitte darum dass ihr euch korrekt verhaltet." Damit wandte er sich wieder dem Direktor zu. Der verlies kurze Zeit später unseren Klassenraum. Die Nachricht, einen weiteren Schüler zu bekommen ließ uns alle aufhorchen. Nun fingen auch Sahra und Paula an zu reden. Die Klasse wurde sehr unruhig und unser Lehrer musste uns um Ruhe bitten. In Gedanken versunken blickte ich aus dem Fenster. Wo Alex wohl jetzt war? Man Luise! Vergiss ihn! Flüsterte ich in Gedanken und schaute wieder zu Herr Dörfler.
Nachdem wir mit Geschichte fertig waren, durften wir auch noch Mathe büffeln.
Schließlich klopfte es an der Tür. Die Tür ging auf und ein gutaussehender Junge kam in den Raum hinein. Jeder fing an ihn zu mustern, jedoch ich brauchte es erst gar nicht zu tun, da ich sofort wusste wer er war. Es war Alex, mein...ja, was war er? Mein Freund? Immerhin hatte er mich letztens abblitzen lassen. Als er mich kurz ansah wollte ich schon lächeln, doch riss mich zusammen. Ausdruckslos schaute ich ihn an.
Alex ging auf meinen Lehrer zu und überreichte ihm einen Brief der wohl seine Daten enthielt. Herr Dörfler stellte sich kurz vor und wollte von Alex, dass er sich auch eben vorstellte. „Hi, ich bin Alex. Einige werden sich wohl jetzt fragen wieso ich hier bin und das mitten im Schuljahr. Sagen wir es so, ich will was aus meinem Leben machen und das versuche ich hiermit." Er ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen und blieb schließlich bei mir hängen. Ich hielt den Atem an. Was kommt jetzt wohl?
Sein blick haftete immer noch an mir und ich hörte das Gemurmel der anderen. Herr Dörfler, der auch unser Mathelehrer ist, unterbrach endlich das schweigen. „Na dann Alex! Wünschen wir dir viel Glück. Such dir bitte einen freien Platz!“ verkündigte er fröhlich. Alex drehte sich kurz zu ihm um und nickt. Erleichtert atmete ich aus. Was machte er hier? So viele Fragen und nur einer wusste die Antwort! Doch der kann mich jetzt mal kreuzweise! Erst verschwindet er für zwei Wochen und dann taucht er in meiner Klasse auf. Scheiße er lief direkt auf mich zu. Er wollte sich gerade neben mich setzten, doch Herr Dörfler kam ihm zuvor. „Alex! Setzt dich bitte dahinten hin. Der Platz neben ihr ist für die Störer!“ sagte er etwas lauter und schaute bestimmte Personen an. Ich atmete überglücklich aus und wich den blicken von Alex aus. Der schnaufte kurz auf und ließ sich zwei Tische hinter mir auf einen Stuhl fallen. Die ganze Zeit spürte ich seine Blicke auf mir. Ich wurde nervöser, rutschte auf dem Stuhl herum. „Luise, geht es dir nicht gut?“ hörte ich plötzlich die Stimme von Herr Dörfler. Verwirrt schaute ich ihn an. „Du bist ganz blass!“ erläuterte er. Ich schluckte. Mein Mund war ganz trocken und schweiß bildete sich auf meiner Stirn. „Es geht schon!“ krächzte ich zurück und schaute auf mein Buch. Noch kurz herrschte Stille bis er fortfuhr. Ich bekam nichts mit. Denn meine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Alex. Doch was mir am meisten Angst machte war, dass er vielleicht mit mir reden wollte?! Ich war so in Gedanken, dass ich den Gong nicht mitbekam, erst das Rücken der Stühle holte mich wieder in die Gegenwart. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und packte meine Sachen, meine Hände zitterten so abartig! Als ich an Herr Dörfler vorbei lief hielt er mich kurz auf. „Luise?“. Ich blickte auf und schaute in sein besorgtes Gesicht. Ich nickte nur und verließ den Klassenraum. „Du solltest nach Hause gehen, wenn es dir nicht gut geht!“ rief er mir noch hinterher. Nach Hause? Da würde er mich auch finden. Das klingt ja schon so, als wäre er ein Psychopart! Vielleicht ist er das auch? Ich meine er ist schon mehrmals in mein Haus eingestiegen! Ich schluckte bei dem Gedanken wie er mich geküsst und berührt hatte. Hatte ich Fieber? Langsam fasste ich mir an die Stirn und ja, sie glühte. Ich wollte gerade an den Hauptausgang gehen, weil ich nach Hause wollte, als mich jemand am Arm packte und mitschleifte. Ich wollte schon aufschreien doch ich wurde gegen eine Wand gedrückt und jemand presste seine Lippen auf meine. Ich stöhnte genüsslich auf! Es fühlte sich so gut an! Gerade wollte ich den Kuss erwidern, doch als ich es realisierte, riss ich meine Augen auf. Ich blickte in die wunderschönsten blauen Augen die ich je gesehen habe! Als mein Hirn wieder zu arbeiten begann und ich merkte wenn ich da küsste, schubste ich ihn von mir weg. Geschockt fasste ich mir an meine Lippen. Wütend sah ich ihn an und er schluckte. Er wollte ansetzten etwas zu sagen. „Was fällt dir eigentlich ein!“ schrie ich ihn wutentbrannt an und unterbrach ihn somit. Mir großen Augen sah er mich an und machte einen Schritt auf mich zu. Abwehrend hob ich meine Arme und ging einen Schritt nachhinten, so dass ich die Wand in meinem Rücken spürte. „Luise! Lass es mich erklären!“ flehte er und ich sah die Liebe in seinen Augen. Kalt und voller Wut schaute ich ihn an. „Zwischen uns ist schon alles geklärt!“ zischte ich und lief eilig an ihm vorbei. Er streckte seine Hände aus, doch ich schlug sie davon. Auf dem Flur entdeckte ich schon Amy und Sandra nach mir suchen, als sie mich sahen rannten sie auf mich zu. „Gott wo warst du? Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“. „Ich wurde aufgehalten!“ flüsterte ich ängstlich und schaute zurück in den Gang und da war er, lässig aber mit wütenden Blick starrte er mich an. Schnell schaute ich meine Freundinnen an und sagte: „Leute, seid mir nicht sauer aber ich geh für heute nach Hause." Ohne auf eine Antwort von den beiden zu warten, bahnte ich mir einen Weg an den beiden vorbei und lief aus dem Schulgebäude hinaus. Hastig und ohne richtig auf den Weg zu achten lief ich nach Hause.
Als ich dann endlich zuhause angekommen war, schloss ich hastig die Haustüre auf und schlug sie zu. Ich rannte in mein Zimmer und schmiss meine Sachen in die nächste Ecke.
Vor meinem Spiegel schaute ich mich an und überlegte. Wie sollte es jetzt weiter gehen?
Ich meine, er ist auf meiner Schule,in meiner Klasse! Ich wollte das alles garnicht.
Ich überlegte sehr lange und irgendwann lief ich runter in die Küche und machte mir Lasange. Mit meiner Lasagne und einer Cola setze ich mich ins Wohnzimmer an den Fernseher.
Doch Lasagne und Fernseher konnten mich nicht wirklich ablenken. Immerzu musste ich an
seine wunderschönen blauen Augen denken. An seine weichen Lippen..okay es geht wieder los..ich musste damit aufhören. Nachdem die Lasagne nicht mehr wie eine Lasagne aussah, ging ich in die Küche und schmiss sie weg. Danach holte ich meine Englisch-Hausaufgaben von oben und setze mich ins Wohnzimmer. Nachdem ich diese mit viel Mühe gemacht hatte wusste ich wieder nicht was ich nun machen sollte. Es war immerhin schon 14 Uhr. Ich seufzte und schmiss mich nach hinten. Mein Gesicht verbarg ich mit meinen Händen und vor lauter Verzweiflung kullerten ein paar Tränen meine Wangen hinunter. Es musste sich was ändern! Ich konnte und wollte nicht mehr davor wegrennen. Wur mussten reden! Und das sofort!! Also nahm ich mein Handy in die Hand und wählte seine Nummer. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm er endlich ab. Wir verabredeten uns am Marktplatz. Es musste eindeutig was passieren. Ich musste mir eingestehen das ich ihn liebte und das ich mit ihm zusammensein wollte. Erst jetzt merkte ich wie mein Herz bei diesem Gedanken laut zu pochen begann. Ja ich liebte ihn!
Tag der Veröffentlichung: 03.07.2012
Alle Rechte vorbehalten