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1. Kapitel


Catherines Sicht



Das Leben verlief eindeutig nicht nach Plan, denn sonst wäre es viel zu einfach, aber zu leben ist schwer. Das musste ich mir nun schon zum hundertsten Mal ins Gedächtnis rufen als ich schweren Herzens die McKinley High School betrat. Vor drei Monaten war ich nach Lima gezogen um ein neues Leben weit entfernt von meinen Eltern zu beginnen und heute hatte ich meinen zweiten Schultag. Schon am Tag zuvor haben sich die ganzen Cliquen herauskristallisiert und mir war sofort bewusst, dass ich nie irgendwo dazugehören würde, so wie es bis jetzt immer war. Noch hatte ich meine Ruhe gehabt und blieb unbemerkt, aber spätestens heute am zweiten Schultag würden sie auf mich aufmerksam werden und ich…ich würde wieder durch die Hölle gehen. Ich hatte schon überlegt, die Schule zu schmeißen und stattdessen arbeiten zu gehen, aber ich wollte Musikpädagogik studieren also musste ich das letzte Jahr an der High School noch hinter mich bringen und genau davor hatte ich Angst. Ich hörte lautstark Musik über meinen IPod als ich die Schule betrat und och machte mich gleich auf den direkten Weg zu meinem Schließfach ohne auch nur einmal nach links oder rechts zu schauen. Als ich dort ankam holte ich meine Sachen für die erste Stunde und ging dann direkt zu meinem Klassenraum und da noch kaum Schüler anwesend waren suchte ich mir gleich einen Platz ganz hinten aus und hoffte darauf „unsichtbar“ zu bleiben. Nach der Reihe kamen nun Leute ich die Klasse, warfen mir einen flüchtigen Blick zum aber ließen mich zum Glück in Ruhe. Als der Unterricht anfing änderte sich dies leider, denn meine Französischlehrerin bat mich darum, dass ich mich kurz vorstellen sollte. Da ich aus Frankreich komme spreche ich diese Sprache natürlich fließend und ich seufzte kurz bevor ich sagte: „Bonjour! Mon nom est Catherine Night, je suis dix-neuf ans et proviennent de France. Je suis un enfant unique et j'ai récemment déménagé à Lima.“[ Hallo! Mein Name ist Catherine Night, ich bin neunzehn Jahre alt und komme aus Frankreich. Ich bin Einzelkind und bin vor kurzem nach Lima gezogen.] Meine Lehrerin strahlte mich breit an und sagte mir, wie schön es war mich in der Klasse zu haben. Ziemlich betreten setze ich mich auf meinen Platz und schon spürte ich förmlich die gehässigen Blicke auf mir. Na toll! Super Start in mein neues Leben!

, dachte ich mir sarkastisch und senkte den Blick auf meine Unterlagen.

Die Zeit bis zur Mittagspause verbrachte ich schweigend im Unterricht außer ich musste mich wieder vorstellen. Eigentlich hatte ich keinen Hunger, aber trotzdem nahm ich mir ein Tablett, belud es und setzte mich an einen freien Tisch ganz weit hinten. Ich spielte gerade mit dem Verschluss von meiner Wasserflasche als ich eine Stimme vernahm: „Ahm…du sitzt da auf meinem Platz!“ Ungläubig sah ich auf und blickte einem Lockenkopf ins Gesicht, der mich angrinste und meinte: „Naja…eigentlich sitze ich da, aber egal! Ich bin übrigens Robert Alexander III, aber du kannst mich Moose nennen.“ Er setzte sich mir gegenüber und hielt mir seine Faust entgegen. „Ich bin Catherine!“, gab ich ihm zur Antwort und schlug kurz bei ihm ein. „Nein, nein! Das muss explodieren!“, sagte er und zeigte mir, wie er es meinte und ich schüttelte belustigt den Kopf. Er schien ein ziemlich aufgeweckter Kerl zu sein, denn er redete die ganze Mittagspause durch, aber ich bekam von ihm lauter nützliche Informationen, was die ganzen Cliquen und Leute betraf. Als die Mittagspause zu Ende war hatte ich noch zwei Stunden Mathe vor mir, mein meist gehasstes Fach. „Was hast’n jetzt?“, fragte mich Moose als wir die Cafeteria verließen und als ich es ihm sagte meinte er: „Tja ich habe eine Doppelstunde Geografie…also auch nicht gerade besser. Treffen wir uns dann vor der Schule? Immerhin haben wir den gleichen Weg!“ Ich nickte und rief ihm nach: „Klar! Bis später!“ Schon machte ich mich auf den Weg in meine Klasse um die letzten beiden Stunden abzusitzen. Wie ich es mir schon gedacht hatte war es der reinste Horror, denn ich verstand kaum, was auf der Tafel stand. Somit hatte ich für den heutigen Abend schon was vor: Mathe lernen. Ich war ziemlich erleichtert als die beiden Stunden endlich vorbei waren und stopfte meine Sachen in meine Tasche. Schnell ging ich noch einmal zu meinem Schließfach um meine restlichen Bücher zu verstauen und dann ging ich nach draußen, wo Moose schon auf mich wartete, aber er war nicht allein, denn bei ihm stand ein rothaariges Mädchen, dass mich freundlich anlächelte als ich auf sie und Moose zuging. „Cat! Das ist Alex, meine beste Freundin! Alex, das ist Cat!“, stellte er uns auch gleich gegenseitig vor und ich lächelte sie freundlich an. „Hei, freut mich!“ „Freut mich auch!“

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle um auf den Bus zu warten, aber Alex hatte Glück, denn sie wurde abgeholt. Sie verabschiedete sich von uns mit einer Umarmung und schon war sie weg. Zum Glück mussten wir dann nicht mehr lange auf unseren Bus waren und wir setzen uns gleich in die letze Reihe. „Wo genau wohnst du eigentlich, wenn ich fragen darf?“, kam es von Moose und ich nannte ihm die Andresse woraufhin er mich ungläubig anstarrte. „Was?“, meinte ich belustigt und er grinste wie ein Irrer bevor er sagte: „Du wohnst zwei Stockwerke unter mir!“ Als er das sagte brachen wir beide in schallendes Gelächter aus, denn damit hatten wir beiden nun nicht gerechnet. „Also wenn das so ist, dann müssen wir deinen Einzug erst recht feiern! Wo hast du bisher dann eigentlich gewohnt?“, fragte er mich neugierig. Leicht unbehaglich erzählte ich ihm dann, dass ich bis vor zwei Tagen noch im Motel gewohnt hatte und er starrte mich mit großen Augen an und meinte: „Nicht dein Ernst oder? Das war doch bestimmt total teuer!“ Ich zuckte teilnahmslos mit den Schultern und sagte: „Geld spielt für meine Eltern keine Rolle. Sie verdienen so viel, dass ich unbegrenzten Zugang habe, aber eigentlich hänge ich das nicht so an die große Glocke!“ Moose nickte verständnisvoll und sofort wechselte er das Thema und erzählte mir von dem Glee-Club, bei dem er Mitglied war und dass sie dringend neue Leute suchten. „Hey, du könntest doch zum Vorsingen kommen. Das wäre so cool, wenn du mitmachen würdest! Alex ist nämlich auch dabei!“, meinte er voller Begeisterung. Ich schüttelte jedoch energisch den Kopf und sagte: „Das kannst du gleich wieder vergessen! Ich kann nicht einmal singen und außerdem bin ich im letzten Jahr und habe mit dem Lernen bestimmt genug zu tun. Aber ich komme auf jeden Fall vorbei, wenn ihr irgendwo einen Auftritt habt!“ „Okay, dann eben nicht!“, gab er mir zur Antwort und zum Glück mussten wir auch schon aussteigen. „Wir könnten deinen Einzug ja im Breadstix feiern, oder? Ich wollte mich dort später mir ein paar Freunden von mir treffen und die kann ich dir dann auch gleich vorstellen!“, durchbrach er die Stille und ich lächelte ihn breit an. „Ja, klingt gut! Wann willst du los, denn wir können dann mit meinem Wagen fahren!“ Er grinste bis über beide Ohren und meinte: „Okay, cool! Also ich zwei Stunden würde es passen, denke ich!“ „Gut! Dann sehen wir uns in zwei Stunden!“

Die Zeit log förmlich mir vorbei und ich hatte die Befürchtung, dass ich nicht mehr rechtzeitig fertig werden würde. Es war unfassbar, dass wir schon am zweiten Schultag einen Berg von Hausaufgaben hatten und diese raubten mir kostbare Minuten, denn ich musste mich innerhalb von fünfzehn Minuten duschen und herrichten und ich war mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden, aber daran konnte ich nun auch nichts mehr ändern, denn Moose wartete schon auf mich. Als wir vor meinem Wagen zum Stehen kamen sah er mich ungläubig an und meinte perplex: „Du fährst einen Nissan Skyline?! Einfach Wahnsinn!“ Grinsend stieg ich ein und Moose ließ sich auf den Beifahrersitz fallen und schon fuhr ich los. Die Fahrt zum Breadstix dauerte nicht lange und als wie ankamen lagen natürlich alle Blicke auf meinem Wagen. Ich folgte Moose in das Restaurant und er führte mich zu einem Tisch, wo er schon von allen Seiten begrüßt wurde und ich kam mir ziemlich fehl am Platz vor. Jedoch blieb das nicht lange so, denn Alex zog mich gleich neben sie auf die Bank und stellte mir die ganze Runde vor. Ich wurde von allen freundlich begrüßt und erwiderte ihre Grüße genauso freundlich. Ich war gerade in ein Gespräch mit Sam vertieft als ich plötzlich mit einem Slushi überschüttet wurde. Fassungslos sah ich in das Gesicht einer Blondine, die auch noch den Mund aufmachte und meinte: „Willkommen an der McKinley, du Streber!“ Am liebsten hätte ich ihr eine verpasst, aber bevor ich auch nur irgendwas machen konnte vernahm ich eine Stimme: „Das war jetzt echt unnötig, Kitty!“ Sofort drehte sie sich danach um und auch ich warf einen Blick auf ihn. Diese Kitty stemmte beide Hände in die Hüfte und meinte: „Ach wirklich? Ich sage doch nur die Wahrheit! Sie ist ein Streber und einen Geldscheißer hat sie auch noch. Außerdem spreche ich nur aus was alle anderen denken und du als mein Freund solltest eigentlich auf meiner Seite sein, Jake!“ Auch die Anderen hatten ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch gerichtet und sahen gespannt zwischen Kitty und Jake hin und her. Er schüttelte den Kopf und sagte: „Du magst vielleicht die „Wahrheit“ sagen, aber du machst die Leute damit fertig und das ist einfach kindisch und niveaulos. Außerdem habe ich dir schon oft genug gesagt, dass ich es hasse, wenn du dich benimmst wie etwas Besseres. Langsam habe ich dich und deine Art satt!“ Wir starrten die beiden mit großen Augen an und es herrschte völlige Stille. Sie sah ihn zornfunkelnd an und sagte mit schneidender Stimme: „Ach! So ist es jetzt also? Na dann will ich dir nur noch eines sagen: Du wirst dir noch wünschen, dass das hier nie passiert ist!“ Schon rauschte sie an uns vorbei und kaum war sie außer Hörweite als auch schon alle anfingen über den Streit zu reden. Da ich keine große Lust hatte um mit ihnen zu diskutieren machte ich mich schnell auf den Weg in die Toilette um mir den Slushi aus dem Gesicht zu waschen und mich wieder frisch zu machen. Als ich zurückkam sah ich jedoch zu Jake, der sich neben mich setzte und ich meinte: „Wow! Mit ihr scheint es nicht gerade einfach zu sein!“ Er sah mich mit einem leichten Lächeln an und sagte: „Das was du da eben mitbekommen hast ist noch gar nichts. Kitty kann es nicht leiden, wenn sie Konkurrenz hat!“ Ich sah ihn ungläubig an und fragte: „Konkurrenz? Sie sieht mich doch wohl nicht als Konkurrenz, oder?“ Es war schwer für mich zu glauben, denn sie war jünger als ich und spielte auch in einer ganz anderen Liga. „Naja…sie geht eben lieber auf Nummer sicher! Sie spielt sich auch immer so auf, da sie Head-Cheerleaderin ist und glaubt, dass ihr alle zu Füßen liegen! Ich bin übrigens Jake!“ „Okay? Na das kann ja noch lustig werden! Freut mich! Ich bin Catherine!“

Die Zeit verging wie im Flug und als ich auf die Uhr sah bemerkte ich, dass ich nun schon über drei Stunden im Breadstix war. Da ich zuhause noch ziemlich viel zu tun hatte wandte ich mich an Moose und meinte: „Ich muss dann langsam los. Zuhause warten noch unzählige Kisten auf mich, die ausgepackt werden müssen. Fährst du mit mir mit oder suchst du dir eine andere Mitfahrgelegenheit?“ Er lächelte mich breit an und sagte: „Nein! Ich fahr bei dir mit! Ich muss sowieso noch den Aufsatz für Französisch schreiben!“ Wir verabschiedeten uns von den anderen und fuhren mit meinem Wagen nach Hause. „Also falls du Hilfe beim Aufsatz brauchst, dann kannst du ruhig zu mir runter kommen!“, bat ich ihm freundlich meine Hilfe an. Moose lächelte erleichtert: „Du würdest mit damit echt einen riesen Gefallen tun!“ Ich zuckte lächelnd mit den Schultern und sagte: „Ist doch keine große Sache!“ Als wir dann zuhause ankamen meinte er noch, dass er gleich kommen würde und ich ging schon einmal vor in meine Wohnung. Sie war nicht besonders groß, aber ich war zufrieden damit, denn ich hatte eine Küche, ein Badezimmer, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer – also alles was man brauchte. Im Moment sah es noch ziemlich chaotisch aus, da überall noch meine Kisten herum standen, die schon darauf warteten, dass man sie auspackte. Nachdem ich das Licht eingeschalten hatte schlüpfte ich aus meinen Schuhen und meiner Jacke und schlürfte in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen. Danach machte ich mich auch gleich ans Auspacken, da ich dies nun schon viel zu lange vor mich herschob, doch dazu drehte ich meine Anlage auf und aus den Boxen dröhnte „Volbeat mit Fallen“. Schon machte das Auspacken gleich noch mehr Spaß, aber langsam wunderte ich mich darüber, wo Moose eigentlich so lange blieb. Ich hatte gerade den zweiten Karton ausgepackt als mir eine dicke Mappe in die Augen fiel und ich hob sie sofort auf. Als ich diese aufschlug merkte ich, dass es meine Liedermappe war und gedankenverloren ging ich auf mein Keyboard zu, das im Wohnzimmer stand, und setzte mich auf den Hocker. Ohne lange zu überlegen legte ich meine Finger auf die Tasten und begann zu spielen. Ich holte noch einmal tief Luft und begann zu singen:

Something has changed within me
Something is not the same
I'm through with playing by the rules
Of someone else's game
Too late for second-guessing
Too late to go back to sleep
It's time to trust my instincts
Close my eyes: and leap!

It's time to try
Defying gravity
I think I'll try
Defying gravity
Kiss me goodbye
I am defying gravity
And you wont bring me down!



Ich versuchte all meine Emotionen in diesen Song zu legen, denn ich hatte es satt, dass ich ständig fertig gemacht wurde. Mit mehr Selbstbewusstsein sang ich die nächsten Zeilen:

I'm through accepting limits
''cause someone says they're so
Some things I cannot change
But till I try, I'll never know!
Too long I've been afraid of
Losing love I guess I've lost

Well, if that's love
It comes at much too high a cost!



Stumme Tränen liefen mir übers Gesicht doch trotzdem hatte ich ein Lächeln auf den Lippen und ich sang die letzten paar Zeilen und begleitete diese nur in Akkorden:

I'd sooner buy
Defying gravity
Kiss me goodbye
I'm defying gravity
I think I'll try
Defying gravity
And you wont bring me down!

I'd sooner buy
Defying gravity
Kiss me goodbye
I'm defying gravity
I think I'll try
Defying gravity
And you won't bring me down!
bring me down!
ohh ohhh ohhhh!



Ich ließ den letzen Akkord ausklingen und saß am Keyboard ohne mich zu bewegen bis ich hinter mir ein Geräusch vernahm. „Wie lange stehst du schon da?“, fragte ich Moose und drehte mich mit einem leichten Lächeln zu ihm um. Er sah mich mit großen Augen an und meinte: „Lange genug!...Von wegen du kannst nicht singen! Das war gerade einfach der Wahnsinn!“ Ich sah verlegen auf meine Füße und nuschelte ein „Danke“ bevor ich in die Küche ging und fragte: „Willst du was trinken?“ Während ich auf seine Antwort wartete machte ich mir meinen Kaffee fertig und brachte Moose dann schließlich ein Glas Eistee. Er hatte es sich schon beim Küchentisch bequem gemacht, ich stellte die Gläser ab und setzte mich zu ihm an den Tisch. „Also…was hast du denn für ein Thema bei deinem Aufsatz?“, fragte ich lächelnd und nippte an meiner Tasse. Er seufzte schwer und meinte: „Ich muss über die Politik und derzeitigen Lebensverhältnisse in Frankreich schreiben!“ Ich sah ihn überrascht an und sagte: „Wow…beschissenes Thema, aber wir kriegen das schon hin!“
Zuerst suchten wir uns alle wichtigen Informationen aus dem Internet zusammen und dann begann ich alles für ihn auf Französisch zu übersetzen und Moose schrieb alles nieder. Während ich ihm alles ansagte packte ich weiter meine Kartons aus und als wir mit dem Aufsatz fertig waren warf ich einen Blick auf die Uhr: es war kurz vor elf! „Cat, du hast mir gerade meinen Arsch gerettet!“, meinte er dankbar und ich schüttelte belustigt den Kopf. „Ach, war nicht der Rede wert! Außerdem bin ich sozusagen ein wandelndes Französisch-Wörterbuch!“ Er bedankte sich noch ein paar Mal bei mir bevor er dann nach oben in seine Wohnung ging und ich schloss hinter ihm ab. Ich seufzte schwer und hatte keine Lust jetzt noch auszupacken also ging ich ins Bad um noch schnell zu duschen. Das warme Wasser wirkte beruhigend auf mich und langsam entspannte ich mich. Ich wusch die Erlebnisse von mir und fasste einen Entschluss: ich würde mich nicht mehr herum schubsen lassen oder mich fertig machen lassen. Das hatte ich nun lange genug zugelassen und das würde nun aufhören. Als ich mich auf die Couch setzte hatte ich wieder die Bilder des heutigen Abends vor mir und Zorn stieg in mir auf. Diese Kitty kannte mich nicht einmal und ging schon auf mich los obwohl ich ihr nicht einmal etwas getan hatte. Ich war immer schon zurückhaltend gewesen und ließ alles stumm über mich ergehen doch nun hatte ich genug davon. Als ich einschlief schwirrten wirre Gedanken durch meinen Kopf und mir war als hätte ich gerade erst eine Stunde geschlafen als mich mein Wecker unsanft aus dem Schlaf riss. Schwermütig stieg ich aus meinem Bett und machte mich auf den Weg in die Küche um mir erst einmal einen Kaffee zu machen, denn ohne eine Tasse am morgen war ich unausstehlich. Danach stand ich unschlüssig vor meinem Kleiderschrank und hatte keine Ahnung was ich anziehen sollte, doch dann fiel mir die Schachtel ins Auge, die ich ins hinterste Eck gestellt hatte und holte sie heraus. Ich legte das Kleid, das sich darin befand auf mein Bett und betrachtete es schmunzelnd bevor ich mich dazu entschied es doch anzuziehen. Im Badezimmer legte ich noch schnell etwas Make-up auf und meine Haare ließ ich offen und lockig. Über das Kleid zog ich noch schnell meinen Blazer und ich schlüpfte in meine High-Heels. Während ich dann den Kaffee in meinen Coffee-to-go-Becher füllte legte ich mir noch meinen Schmuck um. Als ich alles beisammen hatte warf ich mir noch meine Tasche über die Schulter und verließ die Wohnung. Gerade als ich die Tür abschloss tauchte Moose schon auf. „Morgen Cat!“, meinte er grinsend und sah mich dann mit großen Augen an. „Wie kann man nur so früh morgens schon so gut aufgelegt sein? Das ist mir echt schleierhaft!“, meinte ich kopfschüttelnd und ging mit ihm nach unten. „Es ist auch nicht gerade besser, wenn man Trübsal bläst so bin ich meist gut drauf, dass ist viel besser! Ahm…cooles Outfit übrigens!“ Ich lächelte und bedankte mich bei ihm. Ohne zu zögern ging ich auf meinen Wagen zu. „Wir fahren mit dem Nissan zur Schule?“, fragte er begeistert und ich grinste. „Wenn ich schon einen „Geldscheißer“ habe, wie Kitty es gestern so nett ausgedrückt hat, dann kann ich das auch zeigen. Deshalb fahren wir mit meinem Wagen und unterwegs holen wir auch noch Alex ab!“ Kaum waren wir losgefahren als wir auch schon lautstark die Anlage einschalteten. Moose sagte mir an, wo ich genau hinmusste und Alex schaute nicht schlecht, als ich mit meinem Wagen vor ihr stehen blieb und mit einem breiten Grinsen stieg sie ein.

Als wir bei der Schule ankamen lagen natürlich alle Blicke auf meinem Wagen und schon begannen alle zu tuscheln als wir ausstiegen. Wir drei grinsten jedoch nur und betraten das Schulgebäude ohne auf die Blicke der anderen zu achten. „Wir sehen uns in der Mittagspause!“, meinte ich lächelnd zu den beiden und machte mich auf den Weg zu meinem Schließfach, wo zu meiner Überraschung Jake auf mich wartete. „Hi Jake! Was gibt’s?“, meinte ich freundlich während ich meine Sachen zusammensuchte. „Hey Cat! Ich wollte nur nachfragen ob dich Kitty in Ruhe lässt. Sie kann manchmal ziemlich nachtragend sein!“ Ich lächelte schwach bevor ich sagte: „Danke, ich habe zur Zeit keine Probleme mit ihr, aber falls welche auftreten sollten komme ich ganz gut alleine damit klar!“ Als Antwort zuckte er nur mit den Schultern und verschwand mit den Worten „Vielleicht sieht man sich ja später.“ Leicht verwirrt sah ich ihm hinterher und schüttelte den Kopf bevor ich mich auf den Weg in meine Klasse machte. Der Vormittag flog förmlich an mir vorbei und als dann auch noch die sechste Stunde ausfiel hatte ich eine Stunde vor mir in der ich nichts zu tun hatte, denn ich musste noch auf Alex und Moose warten. Ich schlenderte gedankenverloren durch die Gänge und fand mich plötzlich in der Aula wieder. Überrascht stellte ich meine Tasche ab und ging auf die Bühne. Ohne lange zu überlegen fing ich an zu singen:

Lalalala

The smell of your skin lingers on me now
You're probably on your flight back to your home town
I need some shelter of my own protection, baby
To be with myself and center
Clarity, peace, serenity


Ich war so in den Song vertief, sodass ich nicht bemerkte, dass die Band in die Aula kam und mich begleitete. Erst als ich eine zweite Stimme vernahm kam ich ins hier und jetzt zurück und bemerkte, dass Jake sich zu mit gesellte und er sang den nächsten Part:

I hope you know, I hope you know
That this has nothing to do with you
It's personal, myself and I
We've got some straightenin' out to do

And I'm gonna miss you like a child misses their blanket
But I've got to get a move on with my life
It's time to be a big girl now
And big girls don't cry
Don't cry, don't cry, don't cry



Beim zweiten Teil setzte ich ein und lächelte ihn breit an und sang dann alleine weiter und war froh einfach meinen Gefühlen freien Lauf lassen zu können:

The path that I'm walkin', I must go alone
I must take the baby steps 'til I'm full grown, full grown
Fairy tales don't always have a happy ending, do they?
And I foresee the dark ahead if I stay
I hope you know, I hope you know
That this has nothing to do with you
It's personal, myself and I
We've got some straightenin' out to do



Jake und ich wechselten uns wieder ab und eines musste ich ihm lassen: er konnte verdammt gut singen.

And I'm gonna miss you like a child misses their blanket
But I've got to get a move on with my life
It's time to be a big girl now
And big girls don't cry
Like the little school mate in the school yard
We'll play jacks and Uno cards
I'll be your best friend and you'll be mine Valentine
Yes, you can hold my hand if you want to

'Cause I want to hold yours too
We'll be playmates and lovers
And share our secret worlds



Den nächsten Part sangen wie wieder zusammen und unsere Stimmen harmonierten perfekt miteinander. Ich wusste nicht warum, aber ich hatte Tränen in den Augen als ich die nächsten Zeilen sang:

But it's time for me to go home
It's getting late, dark outside
I need to be with myself, and center
Clarity, peace, serenity, yeah



Den nächsten Part übernahm wieder Jake und ich hätte mir keinen besseren Duettpartner als ihn wünschen können:

I hope you know, I hope you know
That this has nothing to do with you
It's personal, myself and I
We've got some straightenin' out to do



Erst jetzt bemerkte ich, dass weiter hinten ein Lehrer saß und ich wollte sofort verschwinden, aber Jake hielt mich zurück und nickte mir aufmunternd zu. Ich schloss kurz die Augen, holte noch einmal tief Luft und sang mit ihm noch die letzten paar Zeilen:

And I'm gonna miss you like a child misses their blanket
But I've got to get a move on with my life
It's time to be a big girl now
And big girls don't cry
Don't cry, don't cry, don't cry

Lalalalalalala



Ich ließ den letzten Akkord ausklingen und Jake sah mich breit grinsend an und meinte: „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so singen kannst!“ Ich lächelte verlegen und sagte: „Ich dachte, dass ich alleine wäre…aber danke!“ Auch der Lehrer kam nun auf mich zu und lächelte mich freundlich an. „Das war wirklich großartig! Du hast eine super Stimme! Wir könnten dich im Glee-Club gut gebrauchen. Möchtest du gerne mitmachen?“, fragte er mich und ich stand unschlüssig da und wusste nicht was ich antworten sollte. Jake nickte ermutigend und ich lächelte freundlich als ich sagte: „Vielen Dank! Also ich weiß auch nicht…ich bin im letzen Jahr und habe bestimmt total viel Stress mit dem Lernen. Kann ich es mir einmal durch den Kopf gehen lassen?“ „Natürlich! Sag mir einfach bescheid, wenn du dich entschieden hast!“ Ich nickte noch einmal und verließ gemeinsam mit Jake die Aula. „Hast du keinen Unterricht?“ Er schüttelte grinsend den Kopf und meinte: „Ist ausgefallen! Ich bin auch froh darüber…Physik ist nicht gerade mein Fach!“ Ich hob belustigt eine Augenbraue und ging zu meinem Schließfach um meine Sachen zu holen. „Woher wusstest du eigentlich, dass ich in der Aula bin?“, durchbrach ich die Stille und er zuckte mit den Schultern bevor er sagte: „Moose hat mir erzählt, dass du gestern zuhause gesungen hast und als ich an der Aula vorbeiging habe ich dich singen gehört!“ „Ach so! Typisch Moose…er kann einfach nicht die Klappe halten! Naja…hat auf jeden Fall Spaß gemacht mit dir zu singen. Also…man sieht sich morgen?!“ Jake grinste frech und sage: „Naja sagen wir so ich habe es ihm förmlich aus der Nase gezogen. Ja, finde ich auch. Vielleicht können wir es ja einmal wiederholen?! Klar außer du hast später Lust auf einen Kaffee?“ Ich schüttelte lachend den Kopf: „Na, wenn es so ist! Sicher, warum auch nicht! Kaffee? Hmm..na gut ich lass mich überreden!“ Wir tauschten noch schnell unsere Nummern aus und er meinte, dass er mit noch Ort und Uhrzeit schicken würde. Zum Abschied umarmte ich ihn kurz und ging dann zu meinem Wagen, wo ich auf Alex und Moose wartete. Als die beiden dann kamen fuhr ich sie nach Hause und als ich in meiner Wohnung ankam ließ ich mich schwer auf die Couch fallen und versuchte meine wirren Gedanken zu ordnen. Auf der einen Seite wollte ich liebend gerne in den Glee-Club beitreten, aber auf der anderen Seite wollte ich einfach nur den Abschluss schaffen. Ich war hin und hergerissen und ging gerade die Pro und Kontras durch als mein Handy piepste und schnell warf ich einen Blick auf den Display. Die Nachricht war von Jake:

Hey!
Hast du in zwei Stunden Zeit? xP
Kaffee im Lima Bean?!
Jake :P



Ein breites Grinsen schlich sich auf meine Lippen als ich die Nachricht bekam und ich antwortete ihm:

Heii (:
Klar hab ich Zeit! xD
Geht klar! Ich freu mich
Cat xoxo



Sofort sprang ich von der Couch auf und lief ins Badezimmer um mir ein heißes Schaumbad zu gönnen. Ich verlor sofort jegliches Zeitgefühl und hatte dann noch ziemlichen Stress. Im Eiltempo schlüpfte ich in eine schwarze Röhrenjeans, ein violettes Trägertop, schwarze High-Heels und meine neue Lederjacke. Meine Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und schon fuhr ich los.

[1.Song: http://www.youtube.com/watch?v=6dBW4pViRTU]
[2.Song: http://www.youtube.com/watch?v=djM45ad4XTk]
[Kleid: http://www.stylefruits.de/businessoutfit-catherine/o2278496]
[Outift: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=71774187&.locale=de]

2. Kapitel


Catherines Sicht



Während meiner Fahrt zum Lima Beans lief wie immer lautstark mein Radio und ich sang voller Begeisterung mit. Für mich war es keine große Sache, dass ich mich mit Jake traf, denn er hatte mir geholfen was Kitty betraf und ich verstand mich ganz gut mit ihm. Wenn ich es jedoch Moose gesagt hätte, dass ich mich mit Jake traf hätte er bestimmt wieder etwas hineininterpretiert. Als ich beim Café ankam verdrehte ich genervt die Augen, denn Kitty stand mit einigen Leuten davor und ich hatte eigentlich keine Lust gehabt ihr über den Weg zu laufen, aber das konnte ich nun auch nicht ändern. „Na seht mal wen wir da haben! Mit einem Slushi im Gesicht hast du wesentlich besser ausgesehen!“, vernahm ich auch schon ihre Stimme und seufzend drehte ich mich zu ihr um. „Tja…ich kann wenigstens etwas machen damit ich besser aussehe, aber du wirst immer gleich beschissen aussehen!“, meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und betrat das Café ohne Kitty weiter zu beachten. Ich stellte mich auch gleich an den Tresen um mir einen Kaffee zu bestellen und während ich wartete sah ich mich um fand Jake weiter hinten an einem Tisch sitzen. Als ich bezahlt hatte schnappte ich mir meinen Kaffee und ging auf ihn zu: „Hei! Sorry, dass es so lange gedauert hat!“ Lächelnd sah er auf und meinte: „Hey! Kein Problem! Setzt dich doch!“ Lächelnd setzte ich mich ihm gegenüber und nippte an meinem Becher als auch Kitty schon ins Café kam und wie ein wild gewordener Stier auf mich zukam. Ich sah sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an und meinte: „Kann ich dir noch irgendwie helfen? Ich denke, dass vorher war eindeutig!“ „Wenn du glaubst, dass ich mir das gefallen lasse, dann hast du dich geschnitten! Du hast hier nämlich überhaupt nichts zu melden!“ Ich musste ein Lachen unterdrücken, denn sie hatte einen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der mehr als bescheuert aussah und Jake schien es nicht anders als mir zu gehen, denn er tarnte sein Lachen als Husten. Ich stand auf und stellte mich ihr gegenüber und meinte: „Jetzt hör mir mal gut zu, du Barbie! Ich habe es satt von Leuten, wie dir herum geschubst zu werden, also lasse ich es mir nicht mehr gefallen. Also lass mich in Ruhe oder es wird nicht einfach für dich werden!“ Aus meinem Gesicht war nun jede Andeutung eines Lächelns verschwunden, denn langsam trieb sie mich in den Wahnsinn. Sie sah mich mit großen Augen an und sagte: „Du wirst dich schon noch wundern auf was du dich eingelassen hast!“ Sie warf noch einen gehässigen Blick auf Jake und stolzierte davon. Kopfschüttelnd setzt ich mich wieder Jake gegenüber und er schüttelte einfach nur den Kopf: „Kitty wie sie leibt und lebt! Das könnte noch lustig werden…“ Ich sah ihn entschuldigend an und meinte: „Tut mir leid, dass ich eben so ausgerastet bin, aber ich habe es einfach satt wie ein Stück Dreck behandelt zu werden. Das habe ich nun lange genug zugelassen!“ Er grinste und gab mir zu Antwort: „Mach dir keinen Kopf! Es ist gut, dass jemand Kitty mal zeigt, dass man nicht nach ihrer Pfeife tanzt!“

Jake erzählte mir einiges was er mit Kitty schon mitmachen musste und ich wunderte mich, dass er es so lange mit ihr ausgehalten hatte, denn es war ziemlich heftig. Er sagte mir aber auch, dass er schon lange mit ihr Schluss machen wollte, aber dass der Augenblick dazu immer gefehlt hatte und er war froh, dass es nun endlich vorbei war. Es schien ihm gut zu tun, dass er endlich einmal mit jemandem darüber reden konnte und ich versuchte so gut es ging ihm irgendwie zu helfen. „Sag mal ist hier immer so wenig los? Das ist ja wie auf einer Beerdigung!“, meinte ich schmunzelnd und sah mich Café genauer um. Es herrschte ziemliche Stille und alle sahen total betrübt aus. Jake ließ auch seinen Blick kurz schweifen und sagte: „Ich weiß auch nicht…heute ist es ziemlich still, aber recht viel los ist eigentlich nie…wieso?“ Mir schwebte da eine Idee durch den Kopf und als ich Kitty dann auch noch sah grinste ich Jake an: „Naja…vielleicht brauchen sie eine Ablenkung und ich weiß auch schon genau was da passen würde. Ich nehme an, dass du Gitarre spielen kannst?!“ Er sah mich ungläubig an und grinste bevor er antwortete: „Du bist wahnsinnig, Cat! Du kannst doch hier nicht einfach zum Singen anfangen!“ Ich zuckte mit den Schultern und sagte: „Und ob ich das kann! Also hilfst du mir, oder muss ich es alleine machen?“ Schon war ich aufgestanden und ging auf das Klavier zu, das in einer Ecke stand und Jake folgte mir lachend. Er schnappte sich die Gitarre und ich setzte mich ans Klavier und lächelte: „Na gut, dann zeigen mir mal was wir so drauf haben!“ Ich legte meine Finger auf die Tasten und fing an zu singen:

She's just a girl and she's on fire
Hotter than a fantasy, lonely like a highway
She's living in a world and it's on fire
Filled with catastrophe, but she knows she can fly away



Ich dachte einfach nur daran es jedem zu beweisen, dass ich auch was drauf hatte und nicht ein Mauerblümchen war, denn als solches wurde ich meistens gleich abgestempelt.

Ohhhh oh oh oh oh
She got both feet on the ground
And she's burning it down
Ohhhh oh oh oh oh
She got her head in the clouds
And she's not backing down



Jake grinste mich breit an und setzte mit der Gitarre ein und ich lächelte zurück bevor ich meinen Blick wieder schweifen ließ und sie an…die meisten Leute hatten sich uns zu gewandt und sahen uns interessiert zu.

This girl is on fire...
This girl is on fire...
She's walking on fire...
This girl is on fire...

Looks like a girl, but she's a flame
So bright, she can burn your eyes
Better look the other way
You can try but you'll never forget her name
She's on top of the world
Hottest of the hottest girls say



Nun fand ich Kitty mitten in der Menge und sie starrte mich mit offenem Mund an und ich verspürte etwas, dass mich an Schadenfreude erinnerte.

Ohhhh oh oh oh
We got our feet on the ground
And we're burning it down
Ohhhh oh oh oh oh
Got our head in the clouds
And we're not coming down

This girl is on fire...
This girl is on fire...
She's walking on fire...
This girl is on fire...



Die Bridge spielte ich nur mir Akkorden auf dem Klavier und ich legte alles in den Song was ich hatte, denn es passte in diesem Moment einfach zu mir.

Everybody stares, as she goes by
'Cause they can see the flame that's in her eyes
Watch her when she's lighting up the night
Nobody knows that she's a lonely girl
And it's a lonely world
But she gon' let it burn, baby, burn, baby



Ich warf einen flüchtigen Blick zu Jake, der noch immer grinste und er setzt wieder mit der Gitarre ein und begleitete mich in den letzten paar Zeilen.

This girl is on fire...
This girl is on fire...
She's walking on fire...
This girl is on fire...

Oh, oh, oh, oh ohhhhh oh oh oh ohhh oh oh oh ohhhh...
She's just a girl and she's on fire.



Applaus empfing uns als wir den letzen Akkord ausklingen ließen und wir verbeugten uns lächelnd bevor wir uns wieder an unseren Tisch zurücksetzten. „Du bist eindeutig verrückt, Cat! Aber es hat echt verdammt noch mal Spaß gemacht!“, meinte Jake mit einem breiten Grinsen, das ich erwiderte. „Naja…das habe ich eben manchmal so an mir! Aber für so eine kurzfristige Idee waren wir echt verdammt gut!“, sagte ich lachend und nahm einen Schluck aus meinem Becher. „Wahnsinns Leistung! Muss man euch lassen!“, vernahm ich eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um. „Ahm…danke!“, meinte ich freundlich und musterte ich unauffällig, denn er sah verdammt süß aus. „Danke, Ryder! Darf ich vorstellen…das ist Catherine! Cat, das ist Ryder!“, sagte Jake und stellte uns gleich gegenseitig vor. „Freut mich, Catherine!“ „Ja, mich auch!“, meinte ich freundlich und nahm einen weiteren Schluck. „Also was machst du hier? Ich dachte ihr habt Training!“, sagte Jake und sah Ryder mit einem undefinierbaren Blick an. „Hatten wir, aber der Coach musste kurzfristig weg und da haben wir uns gedacht, dass wir uns kurz einen Kaffee holen!“, kam es von Ryder und er nickte hinüber zu Sam und einigen anderen. Ich winkte Sam kurz zu und er kam mit einem breiten Lächeln auf mich zu. „Heii Cat! Ich wusste gar nicht, dass du so eine Stimme hast! Alles klar bei dir?“ Ich erwiderte das Lächeln und meinte: „Danke, aber so gut bin ich nicht! Alles bestens und bei dir?“ „Also mir geht’s hervorragend!“ Schon setzten sie sich zu uns dazu, aber Jake schien darüber nicht sonderlich begeistert zu sein. Jedoch konnte ich nicht weiter nachfragen, da mich Ryder schon in ein Gespräch verwickelt hatte. Er war echt total nett und mit ihm hatte ich wirklich ständig was zu lachen, aber ich vergas fast die Zeit und als mein Handy läutete blieb mir fast das Herz stehen. „Oh verdammt!“, nuschelte ich und nahm den Anruf entgegen. „Hey Cat! Wo steckst du? Ich stehe bestimmt seit fünf Minuten vor deiner Haustür!“, vernahm ich die Stimme von Moose. „Tut mir leid, ich hab total die Zeit übersehen! Ich bin sofort da!“, sagte ich entschuldigend und legte auf. Die Jungs sahen mich leicht verwirrt an und ich musste bei ihrem Anblick leicht grinsend. „Sorry Jungs, aber ich muss los! Ich habe total vergessen, dass ich Moose versprochen habe, dass ich mit ihm Französisch lerne! Also man sieht sich!“ Ich schnappte meine Tasche und wollte schon gehen als mich Ryder zurückhielt und fragte: „Also kannst du mir unter Umständen auch helfen? Ich bin in Französisch echt eine Niete!“ „Klar, wieso auch nicht! Also wenn du Zeit hast, dann kann ich dich gleich mitnehmen!“, meinte ich lächelnd und er stimmte mir gleich zu. Wie auch alle anderen blieb er kurz stehen als er mein Auto sah und stieg dann ein. „Das ist ja der Hammer!“ Ich grinste einfach nur und fuhr los, denn ich wollte Moose nicht noch länger waren lassen.

Als wir bei mir zuhause ankamen saß Moose vor meiner Wohnung auf der Treppe und sah mich mit einem schiefen Grinsen an als ich mit Ryder im Schlepptau vor ihm stand. „Tut mir soooo schrecklich leid. Ich hab total die Zeit übersehen!“, meinte ich entschuldigend und umarmte ihn kurz bevor ich die Haustür aufschloss. „Jaaa kein Ding! Wenigstens bist du bei deinem Handy rangegangen!...Hey Ryder! Du hier?“, vernahm ich Moose Stimme und ließ die beiden in meine Wohnung. „Hei! Jap…wir sind ja beide gleich gut in Französisch und ich hab Cat gefragt ob sie mir auch gleich hilft!“ Ich schlüpfte in der Zwischenzeit aus meinen Schuhen und meiner Jacke während die beiden sich ewig Zeit ließen bis sie endlich einmal in meine Wohnung geschlürft kamen. „Wollt ihr was trinken?“, rief ich ihnen dann aus der Küche zu und richtete dann schließlich drei Gläser mit Apfelsaft bevor ich mich zu ihnen an den Esstisch setzte. „Also…wo sollen wir am besten anfangen? Wo tut ihr euch besonders schwer?“, fragte ich die beiden und nahm einen Schluck. Die beiden warfen sich ratlose Blicke zu und ich sah sie wartend an. „Naja…mit der Grammatik und den Artikeln!“, meinte Ryder und Moose nickte zur Bestätigung. Ich nickte kurz und sagte lächelnd: „Das kriegen wir schon hin, Jungs!“ Schon begann ich ihnen alles genau zu erklären und sie schrieben sich die Erklärungen genau auf. Danach fragte ich sie einige Sachen ab und so schlecht waren sie gar nicht, aber als ich dann anfing mit ihnen auf Französisch zu reden sahen sie mich beide total überfordert an und ich musste einfach lachen, denn es sah zum Schießen aus. „Naja…also am Reden und Verstehen arbeiten wir noch, aber ich denke für heute reicht es!“, meinte ich lächelnd, denn wir lernten nun schon seit über zwei Stunden. „Okay, danke!“, kam es von beiden und ich winkte ab, denn es war für mich keine große Sache, wenn ich ihnen half, denn immerhin war es meine Muttersprache. „Und was machen wir heute noch so?“, meinte Moose und ich zuckte die Schultern, denn ich hatte keinen Plan. Eigentlich wollte ich ja endlich einmal mit dem Auspacken fertig werden, aber das würde bestimmt wieder nichts werden. Anscheinend hatte Moose dann aber einen Geistesblitz, denn er grinste bis über beide Ohren und sagte: „Ich weiß was wir heute noch machen! Wir gehen heute Abend ins Breadstix!“ Ich sah ihn leicht überrascht an und auch Ryder schien nicht zu wissen warum er sich nun so über seinen Einfall freute. „Ahm…okay?! Und wann?“, fragte ich schließlich. „Wir treffen uns um halb acht dort, okay?!“, meinte Moose und Ryder und ich nickten einfach nur. Moose verschwand daraufhin in seine Wohnung und ich bot Ryder an ihn nach Hause zu fahren, aber er meinte, dass er den Bus nehmen würde und verabschiedete sich mit einem „Bis nachher“ bei mir.

Ich räumte die leeren Gläser vom Küchentisch und verstaute sie in meinem ohnehin schon überfüllten Geschirrspüler und schaltete diesen auch gleich ein. Danach stand ich gute fünfzehn Minuten unschlüssig vor meinem Kleiderschrank bis ich endlich ein Outfit gefunden hatte und ich legte es sorgfältig auf mein Bett. In der Küche brutzelte währenddessen meine Pizza gemütlich im Ofen vor sich hin und ich…ich setzte mich gemütlich vor meinen Fernseher um mich bis kurz vor halb acht abzulenken. Die Pizza schmeckte hervorragend und der Film war eher langweilig aber er tat seinen Zweck und lenkte mich ab bis es endlich Zeit war um mich umzuziehen. Die Anlange lief natürlich während ich mich fertig machte und lächelnd betrachtete ich mein Spiegelbild bevor mein Handy vibrierte und ich es aus meiner Tasche fischte:

Heii!!
Ich hoffe doch schwer, dass du heute ins Breadstix kommst!
Denn das schuldest du mir nach dem Auftritt heute im Lima!!
Hast du dir jetzt eigentlich schon überlegt ob du dem Glee-Club beitrittst?
Naja…reden wir einfach später xD
Jake :P



Ich lachte als ich die Nachricht las, denn anscheinend war er noch immer leicht mitgenommen, dass ich einfach so im Lima gesungen hatte und er mich begleitet hatte. Belustigt schüttelte ich den Kopf während ich ihm antwortete, dass ich natürlich kommen würde. Was den Glee-Club betraf hatte ich jedoch noch immer keine Entscheidung gefällt, denn ich wusste einfach nicht was ich machen sollte, aber diese Entscheidung wurde mir in diesem Moment abgenommen, denn kam Moose in meine Wohnung gestürmt. „Können wir dann los?“, meinte er grinsend und ich schnappte mir meine Tasche. „Jap! Ich hab soweit alles, aber sagst du mir jetzt mal warum du so hibbelig bist?“, fragte ich belustigt und verließ gemeinsam mit ihm die Wohnung und ging nach unten zu meinem Wagen. Er schüttelte stur den Kopf und sagte: „Das siehst du schon noch früh genug!“ Ich seufzte und fuhr los während ich kläglich daran scheiterte aus Moose herauszubekommen was im Breadstix los war. Dort angekommen musste ich lauthals lachen als ich das Plakat sah, denn heute war Open-Mic-Night und nun konnte ich verstehen warum er unbedingt wollte, dass wir herfuhren. „Na das erklärt ja einiges!“, meinte ich kopfschüttelnd und betrat mit ihm das Restaurant, wo die New Directions schon alle auf uns warteten. „Cat!“, kam es auch schon von Alex und sie umarmte mich. „Hei Alex! Alles klar?“, meinte ich lächelnd und erwiderte ihre Umarmung bevor ich mich dann neben Ryder setzte. „Klar doch! Und trittst du heute auf?“, fragte sie mich begeistert und ich schüttelte den Kopf. „Nein, eher nicht, aber du könntest ja zeigen was du kannst!“ „Nein! Alleine ganz bestimmt nicht!“, meinte sich kopfschüttelnd und ich zuckte kurz mit den Schultern. Anscheinend war Alex hin und her gerissen, aber ich würde mich bestimmt nicht freiwillig melden um zu singen. „Danke noch mal wegen Französisch!“, meinte Ryder und ich wandte mich ihm zu. „Kein Ding, wirklich! Ich freue mich immer, wenn ich helfen kann!“, gab ich ihm lächelnd zur Antwort. „Ja trotzdem!...Ich habe gehört Mr. Schuester will dich im Glee-Club haben?!“ Ich nickte und meinte: „Ja, er hat mich neulich in der Aula singen gehört, aber ich weiß nicht so recht. Ich bin ja im letzten Schuljahr und habe bestimmt mit dem Lernen genug zu tun!“ Er sah mich ungläubig an: „Wenn jemand beides unter einen Hut kriegt, dann du! Ach komm schon! Deine Stimme können wir wirklich gut gebrauchen!“ Ich sah ihn unschlüssig an und sagte: „Ich überlegs mir, okay?!“ Schon strahlte er übers ganze Gesicht und schien recht begeistert zu sein. Na super! Und er macht sich jetzt Hoffnungen, die ich wahrscheinlich zerstören werde! Immer passieren mir solche Dinge!, dachte ich mir seufzend und widmete mich den Gesprächen der anderen zu. Ich war so damit beschäftigt mitzukommen was die anderen redeten, dass ich zuerst nicht mitbekam, dass Ryder seinen Arm um mich gelegt hatte, aber erst jetzt als ich Jakes Blick bemerkte fiel es mir auf. Auch Alex schien die plötzliche Spannung bemerkt zu haben, denn sie meinte: „Wir kommen gleich wieder!“ Schon zog sich mich auf die Beine und wir verschwanden in die Richtung der Toiletten. „Danke! Das war jetzt echt nötig!“, meinte ich dankbar und sie lächelte mich verständnisvoll an. „Kein Ding! Ist gerade passend, denn ich muss sowieso neuen Kajal auftragen!“

Als wir zurückkamen schien eine heftige Diskussion am Laufen zu sein und ich ließ mich neben Sam fallen und meinte: „Was ist denn hier los?“ Er sah mich kopfschüttelnd an und meinte: „Blaine macht wieder einmal einen auf Sturbock und will strikt bestimmen welchen Song wir singen!“ Ich sah die Jungs belustigt an und sagte lachend: „Das geht auch viel einfacher! Ihr nennt die Titel und Alex und ich sagen euch welchen ihr singen werdet!“ Alex lachte und meinte: „Da habt ihr es mal wieder. Und da heißt es wir Frauen machen alles komplizierter als es eigentlich ist!“ Die Jungs stimmten uns schließlich zu und nannten uns einige Titel und Alex und ich berieten uns darüber, aber wir waren uns ziemlich schnell einig. „Gut! Wir haben uns für Black or white entschieden also auf die Bühne mit euch!“, sagten Alex und ich im Chor und scheuchten die Jungs schon Richtung Bühne, aber schon zogen sie uns mit und Blaine meinte: „So leicht kommt ihr uns jetzt aber nicht davon!“ Schon fanden wir uns auf der Bühne wieder und ich boxte Jake gespielt in die Schulter, da er so „freundlich“ war und mich auf die Bühne gebrachte hatte. „Ich hab dir ja gesagt, dass du mir noch was schuldest!“, flüsterte er mir ins Ohr und schon begann die Musik. Alex stand neben mir und schien auch nicht gerade sonderlich begeistert zu sein, aber wir zuckten kurz mit den Schultern und bewegten uns zum Takt während Blaine zu singen begann:

Ouh!
Ouh!
I took my baby
On a saturday bang
Boy is that girl with you
Yes we're one and the same



Er grinste mich an und ich erwiderte sein Grinsen bevor ich noch einmal tief Luft holte um den nächsten Part zu singen:

Now I believe in miracles
And a miracle
Has happened tonight
Hee!
Ah!



Irgendwie haben wir es dann alle geschafft und schnippten im gleichen Takt und schaukelten in die gleiche Richtung als wir dann alle gemeinsam sangen:

But, if
You're thinkin'
About my baby
It don't matter if you're
Black or white



Es machte echt Spaß mit den Jungs auf der Bühne zu stehen und zu singen, denn wir harmonierten perfekt zusammen und ich hätte nie gedacht, dass Moose so singen konnte.

Whoo!
They print my message
In the saturday sun
I had to tell them
I ain't second to none



Nun lag es an Alex zu zeigen was sie drauf hatte und sie lächelte mich noch einmal kurz an bevor sie einsetze und die letzten beiden Zeilen sang ich mit ihr zusammen:

And I told about equality
And it's true
Either

You're wrong
Or you're right



Gemeinsam sangen wir alle gemeinsam wieder den Refrain und hatten anscheinend alle unseren Spaß dabei, denn wir grinsten uns gegenseitig zu:

But, if
You're thinkin'
About my baby
It don't matter if you're
Black or white



Alex und ich warfen uns noch schnell einen Blick zu, schlugen kurz beieinander ein und sangen den nächsten Part:

I am tired of this devil
I am tired of this stuff
I am tired of this business
Sew when the
Going gets rough
I ain't scared of
Your brother
I ain't scared of no sheets
I ain't scared of nobody
Girl when the
Goin' gets mean



Sam, der neben mir stand, lächelte kurz während er noch einmal Luft holte und seinen Part begann:

Protection
For gangs, clubs,
And nations
Causing grief in
Human relations
It's a turf war
On a global scale
I'd rather hear both sides
Of the tale
See, it's not about races
Just places
Faces
Where your blood
Comes from
Is where your space is
I've seen the bright
Get duller
I'm not going to spend
My life being a color



Auch Moose hatte seinen Spaß daran, denn er legte zwischendurch immer kleine Tanzeinlagen ein und sang:

Don't tell me you agree with me
When I saw you
Kicking dirt in my eye



Es war einfach eine super Stimmung im Publikum und auf der Bühne und wir gingen über um den Song dann schließlich zu beenden:

But, if
You're thinkin'
About my baby
It don't matter if you're
Black or white
I said if
You're thinkin' of
Being my baby
It don't matter if you're
Black or white
I said if
You're thinkin' of
Being my brother
It don't matter if you're
Black or white

It's black, it's white
It's tough for you to get by
It's black, it's white, whoo
It's tough for you to get by
It's black, it's white
It's tough for you to get by
It's black , it's white, whoo
It's tough for you to get by
It's black, it's white, whoo
It's black, it's white, whoo
It's tough for you to get by
It's black, it's white, whoo
It's tough for you to get by



Wir standen alle auf der Bühne und lachten als wir den Song geschafft hatten und gingen wieder nach unten auf unseren Platz. Wir redeten alle sofort durcheinander, denn wir hätten uns alle nicht gedacht, dass wir es so gut schaffen würden. Es machte solchen Spaß mit ihnen, dass wir alle nicht auf die Zeit achteten bis wir schließlich bemerkten, dass es schon kurz vor elf war und wir brachen alle schleunigst auf um nach Hause zu fahren. Moose und ich redeten durchgehend während wir nach Hause fuhren, denn es hatte uns beiden ziemlichen Spaß gemacht. Wir verabschiedeten uns voneinander mit einer Umarmung und ich war ziemlich froh als ich endlich ins Bett kam , denn es war ein ziemlich aufregender Tag gewesen.


[1. Song: http://www.youtube.com/watch?v=Hy3_j0I7MPs]
[2. Song: http://www.youtube.com/watch?v=L5PX_9Qn4fY]
[Outfit: http://www.polyvore.com/cgi/set?id=72041295&.locale=de]

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.02.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich möchte dieses Buch meiner Counsine widme, da ich es auch für sie schreibe und sie immer hinter mir steht, wenn ich mal nicht weiter weiß. Auch viele Ideen in der Geschichte haben wir gemeinsam erarbeitet. Dann möchte ich es auch noch Anni und Chrissi widmen, mit denen ich im Chat immer total viel Spaß habe und auch einige Aussagen übernommen habe. Und natürlich an alle Glee-Fans, die hoffentlich Spaß daran haben werden diese Story zu lesen.

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