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Prolog


Es war wieder einmal ein verregneter Tag in Forks als ich unsanft von meinem Wecker geweckt wurde und grummelnd dachte ich daran, dass ich heute wieder Schule hatte und am liebsten hätte ich einfach weitergeschlafen, aber mein Vater würde das bestimmt nicht zulassen, aber es war einen Versuch wert. Schnell stellte ich meinen Wecker aus, drehte mich auf die Seite und versuchte wieder einzuschlafen, aber natürlich hörte ich schon das Knarzen meiner Zimmertür als diese geöffnet wurde, aber ich vernahm nicht die Stimme meines Vaters sondern hörte Schritte, die sich mir näherten. Verunsichert hielt ich unter meiner Decke den Atem an um etwas zu hören, aber plötzlich war es mucksmäuschenstill. Ganz langsam zog ich die Decke weg und der Schrei blieb mir im Hals stecken als ich in zwei rote Augen blickte.

Schweißgebadet wachte ich auf und wusste im ersten Moment nicht, wo ich mich befand, aber als ich mich schließlich an die Dunkelheit gewöhnte fiel mir auf, dass ich noch immer in Volterra war. Anscheinend war ich nach meinem „Gespräch“ mit Aro eingeschlafen, aber das konnte mir auch niemand verübeln, oder? Immerhin war es nicht ein ganz normaler Tagesablauf, den ich gerade durchmachte. Ich hatte wirklich keine Ahnung was nun mit mir passieren würde, aber es würde sicher nicht spaßig werden. Doch immer wieder musste ich an die Worte von Alec denken und ein kleiner Funke Hoffnung bestand noch, aber für wie lange würde diese Hoffnung noch andauern?

Ein neues Mitglied in der Familie der Volturi?!


Nachdem ich nun wieder wach war konnte ich nicht wieder einschlafen, denn ständig hatte ich diese roten Augen vor mir. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich meine Zeit hier noch verbringen musste bis ich endlich erfuhr was mit mir geschehen sollte und auch von den Cullens war noch kein Zeichen zu sehen. Natürlich wollte ich eigentlich auch nicht, dass sie kamen, denn so würden sie sich auch in Gefahr bringen und das war das Letzte was ich wollte. Es kam mir jedoch trotzdem alles so unwirklich vor und ich war den Tränen nahe als sich jedoch meine Tür öffnete und wieder einmal Alec ins Zimmer kam. „Sie haben sich jetzt entschieden und möchten dir gerne das Urteil verkünden!“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen folgte ich ihm wieder den langen, steinernen Korridor entlang in den Thronsaal, wo Aro schon auf mich wartete genau wie seine beiden Brüder Caius und Marcus. „Da ist ja unser Sorgenkind!“, vernahm ich Aros Stimme als ich den Saal betrat und sofort bemerkte ich, dass heute keine anderen Vampire anwesend waren was meine Nervosität etwas linderte. „Also meine Liebe! Wir haben ziemlich lange geredet was wir mit dir anstellen sollen und ich finde du würdest dich sehr gut in unseren Reihen machen. Meine Brüder jedoch sind nicht meiner Meinung und lange haben wir diskutiert ob wir dich nun töten sollten, oder ob du von uns eine Schonfrist bekommst! Schließlich und endlich haben wir uns dazu entschieden, dass du von uns ein Jahr Zeit geschenkt bekommst. Entweder du lässt dich innerhalb dieses Jahres verwandeln oder nach diesem Jahr werden wir dich töten. Es ist deine Entscheidung! Du kannst unseren Palast nun verlassen. Am Empfangsschalter kannst du bei den Cullens anrufen und ihnen alles berichten. Es wäre auch nett von dir, wenn du Carlisle einen schönen Gruß von mir bestellen würdest!“, meinte Aro und kaum hatte er zu ende gesprochen wandte er sich von mir ab. Ich sah die drei vor mir noch einige Sekunden an bevor ich mich umdrehte und den Saal verließ. Passierte diese Situation gerade wirklich, oder war es ein Scherz und ich wurde jeden Moment doch umgebracht? Aber mir schien niemand zu folgen und meine Schritte wurden immer schneller. Am Empfangstresen rief ich sofort bei Emmett an, der anscheinend tausend Tode gestorben war und er wollte mich sofort abholen, aber ich meinte, dass ich den Flug schon alleine hinbekommen würde und machte mich sogleich auf den Weg zum Flughafen, wo ich den ersten Flug nach Port Angeles buchte und endlich konnte ich zurück nach Hause.



Nathalias Sicht


Ich hatte nun schon seit längerer Zeit eine kleine Wohnung in Volterra und konnte alle Aufträge der Volturi genau mit verfolgen. Zwar war es mir ein Rätsel warum sie noch nicht bemerkt hatten, dass ein weiterer Vampir in ihrer Stadt lebte, aber immerhin war ich auch nicht so bescheuert um in ihrem Gebiert zu jagen. Meine roten Augen versteckte ich gekonnt unter speziellen Kontaktlinsen, aber trotzdem war ich tagsüber in meinem Zimmer eingesperrt, wenn die Sonne schien. Lange Zeit hatte ich darüber nachgedacht, den Volturi beizutreten, aber ich hatte mich immer dagegen entschieden, aber nun würde ich endlich über meinen Schatten springen.

Es war gerade dunkel geworden und ich konnte nun gefahrlos meine Wohnung verlassen ohne gleich durch meine glitzernde Haut aufzufallen. Während ich über die Piazza lief war mir nicht ganz wohl bei meinem Vorhaben, aber ich nahm mir fest vor nicht zu kneifen und zielstrebig ging ich auf den Eingang zu. Am meisten verblüffte mich die junge Frau am Empfangsschalter, die ein Mensch war, aber anscheinend genau wusste für wen sie hier arbeitet. „Guten Tag! Mein Name ist Giana! Wie kann ich dir behilflich sein!“, meinte sie freundlich und lächelte mich breit an. „Hallo! Ich bin Nathalia Brown! Ich würde gerne mit Aro sprechen!“, sagte ich ebenso freundlich und erwiderte ihr Lächeln. „Der Meister ist gerade sehr beschäftigt, aber du kannst einen Termin machen und später wieder kommen!“, gab mir das Mädchen noch immer lächelnd zur Antwort. „Tut mir leid, aber es ist wichtig und ich würde gerne sofort mit ihm sprechen!“ „Wie ich schon erwähnt habe ist Aro ein sehr beschäftigter Mann und er wird dir gerne zuhören, wenn du einen Termin ausmachst und zu diesem Zeitpunkt erscheinst!“, meinte Giana hartnäckig und langsam wurde ich ungeduldig. „Jetzt hör mir mal gut zu du Weibsstück! Du wirst mich jetzt sofort da reingehen lassen oder es wird sehr unschön für dich werden! Hast du mich verstanden?“, meinte ich sauer und meine Augen funkelten aus Zorn. Bevor sie mir jedoch antworten konnte vernahm ich hinter mir eine Stimme, die belustigt meinte: „Du hast Temperament! Gefällt mir! Gibt es ein Problem zwischen den Damen?“ Ich drehte mich nicht um, aber gleich darauf trat ein gutaussehender Vampir in mein Blickfeld. Ich lächelte ihn sarkastisch an und sagte: „Tjaa..es gäbe kein Problem, wenn sie mich einfach zu Aro lassen würde!“ Erstaunt sah er mich an und meinte: „Du willst zu Aro? Also musst du die Neue sein von der schon die Rede war. Ich werde dich zu ihm bringen! Mein Name ist übrigens Demetri. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ Ich warf dieser Giana einen triumphierenden Blick zu bevor ich Demetri folgte. Also hatten die Volturi doch von mir gewusst, aber sie hatten einfach gewartet, dass ich zu ihnen kam. „Die muss ich wohl sein! Ich bin Nathalia!“, sagte ich höflich und schon fand ich mich in einem riesigen Thronsaal wieder. Anscheinend hatten sie schon auf meine Ankunft gewartet, denn Aro kam freudig auf mich zu und meinte: „Es freut mich, dass du endlich den Weg zu uns gefunden hast, Nathalia!“ „Es freut mich, dass ihr euch die Zeit nehmt um mich anzuhören!“, sagte ich dankbar. „Das machen wir doch gerne. Immerhin haben wir schon sehr viel von dir gehört!“ Diese Aussage wunderte mich nicht sonderlich, denn ich war es schon gewöhnt, dass mir mein Ruf vorauseilte und auch hier war es nun so. „Ich hoffe doch, dass ist ein positiver Punk, denn ich würde mich gerne euren Reihen anschließen!“, sagte ich so höflich wie möglich. „Unseren Reihen anschließen?! Es wäre uns eine Freude dich bei den Volturi begrüßen zu dürfen, aber bevor du ein fester Bestandteil unserer Familie wirst haben wir noch eine Aufgabe zu erledigen. Du wirst dich in Forks niederlassen und die Cullens im Auge behalten. Sie haben einen Mensch in ihrer Mitte und sie hat eine Schonfrist von einem Jahr um eine von uns zu werden. Ich möchte, dass du diese Familie im Auge behältst und uns alles mitteilst was du rausfindest. Wenn du diese Aufgabe erfolgreich meisterst wirst du in unsere Familie aufgenommen!“, sagte Aro und damit war unser Gespräch auch schon beendet.

Nach einer Stunde hatte ich meine Sachen gepackt und auch schon einen Flug nach Port Angeles gebucht. Ich wartete nur noch auf die Abendstunden bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte und meine Reise antrat. Ich hatte zwar keinen blassen Schimmer was die Volturi für ein Problem mit diesen Cullens hatten, aber ich wollte einfach meinen Auftrag hinter mich bringen.

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Tag der Veröffentlichung: 15.05.2012

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