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Wasser ist nass, sehr nass.

Ich habe schon immer das Wasser geliebt, von klein auf bekam mich meine Mutter nicht mehr aus dem nassen Element. Sehr früh lernte ich Schwimmen, noch dazu fühlte ich mich im Wasser sehr viel wohler. Hinzu kam, dass ich sehr lange die Luft anhalten konnte.
Meine Mama war nicht beeindruckt, was wirklich komisch war, es war mehr so, als würde sie damit rechnen, dass ich besondere Talente für das Wasser entwickelt hätte.
Aber da hätte ich schon stutzig werden müssen, tat es nur nicht, weil ich wusste dass sie stolz auf mich war. Sie gab mir auch so das Gefühl etwas besonderes zu sein und vor allem, das wichtigste in ihrem Leben und ihr Mittelpunkt. Warum also Fragen stellen wegen ihrem komischen Verhalten? Genauso war es auch bei dem Thema Vater. Nur mit dem Unterschied, dass mich mein Erzeuger einfach nicht interressierte. Ich hatte meine Mama und meine Grosseltern und falls doch mal die Sprache auf dieses Thema fiel, wurde meine Mama immer so traurig – das ich es für besser hielt, sie nicht über ihn auszufragen.
So dauerte es eben etwas länger bis ich Dinge erführ, von denen ich nie geträumt hätte, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie wahr swein könnten.

Alles begann, als ich in die Pupertät kam, als es mit der Hormonausschüttung in meinem Körper so richtig los ging und es damit anfing das mir ein Busen wuchs. Ich muss etwa elf gewesen sein. Immer wenn ich mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit in Berührung kam, veränderte sich meine Haut. Zu erst zwischen den Zehen, so dass ich plötzlich Schwimmhäute bekam. So ging es langsam weiter, als nächstes waren meine Hände dran, auch dort wuchsen mir Schwimmhäute, zwischen den Fingern. Irgendwann mit dreizehn entdeckte ich die ersten Schuppen, so als würde ich die Haut eines Fisches bekommen. Von den Köcheln aus, breitete sich meine Fischhaut langsam aus. Irgendwann mit fünfzehn fand ich dann den Muth es meiner Mutter zu sagen. Dabei hatte ich Angst, dass sie negativ reagieren würde, oder mich sofort zum nächsten Krankenhaus schleppen würde, aber nichts von alle dem tat sie. Sie nahm mich als erstes in den Arm und drückte mich, dann sagte sie dass dies vollkommen Normal wäre, da ich eine halbe Meerjungfrau sei. Als nächstes gab sie mir eine sehr grosse Schachtel, die verziehrt war mit viellen kleinen Muscheln und Schneckenhäusern von Wasserschnecken. Als ich den Deckel hob, konnte ich sehen, dass sie mit rotem Samt ausgeschlagen war, in der sich vielle unterschiedliche grosse Schmuckkästchen, eine Mappe mit viellen Briefen, Fotoalben und einige Bücher befanden. Das waren alles Dinge, die mein Vater für mich zusammen getragen hatte und meiner Mutter immer wieder geschickt hatte. Meine Mama tat ihr bestes um mir alles zu erklären, doch sie fühlte sich zum ersten mal richtig hilflos und ich glaube, dass sie sich wünschte, mein Vater wäre jetzt bei uns.
Plötzlich taten sich tausende von Fragen in mir auf, vor allem warum war er nicht hier bei uns? Wie würde es jetzt weiter gehen??
Mama erzählte mir, dass meine Vater wegen seiner Familie wieder zurück musste, die auf einer Insel im pazifischen Ozean lebte, welche wiederum recht nah bei Hawaii lag. Sie sagte allerdings auch, dass diese Insel in einem Bereich lag, die nur ein Wesen betreten konnte, das Magie in sich trug und da meine Mama das nicht in sich hatte, durfte sie auch nicht mit ihm mit. Ausserdem durfte er nicht länger bei ihr bleiben und auch nicht wegen mir, er musste fohrt, und ging aber sehr ungern. Es brach meinen Eltern das Herz, denn sie liebten sich sehr.
Mein Vater hatte sehr lange Briefe an mich geschrieben, auch nach meiner Geburt hatte er damit nicht aufgehört. Nur machte das Mama immer sehr traurig, schrieb ihm aber regelmässig einmal in der Woche zurück. Auch schickte sie ihm immer regelmässig Bilder von uns. Er hatte auf Hawaii ein Postfach und dort würde unsere Suche nach ihm beginnen. Ich wollte ihn sehen und ich glaube meiner Mama ging es genauso, denn sie liebte ihn immer noch. Doch wir mussten noch warten und das war das schwirigste für mich, denn Gedult war nicht gerade meine Stärke. Zu erst musste ich mich kommplett in meine Meejungfrauen gestallt verwandeln können, bevor wir anfingen. Noch war das nicht der Fall, noch immer bekam nur meine Haut abwärts der Hüfte schuppen, sobald ich mit einer Flüssigkeit in berührung kam.

Sweet 16 !
Und endlich, es ist geschehen. Zum ersten mal an meinem 16. Geburtstag und ich weiss es noch ganz genau, denn es war noch dazu der 36. Geburtstag von meiner Mama. Mein Opa wollte eine Flasche Sekt öffnen, aber irgendwie fiel ihm die Flasche aus den Händen und prallte auf die Granitarbeitsplatte in Oma’s Küche und da ich direckt daneben stand, bekam ich den meissten Sekt inklusive Galssplitter ab. Promt wurde mir ganz komisch und ich schaffte es gerade noch nach meiner Mutter zu rufen und klatschte schon auf den Küchenboden. Ich werde die Gesichter meiner Grosseltern und von meiner Mama nie vergessen – alle drei machten sehr grosse Augen.
Meine Mama blickte mich erleichtert an, denn sie wusste, dass ich endlich Zugang zur magischen Welt meines Vaters bekommen würde, doch meine Grosseltern schauten mich besorgt an und meine Oma murmelte immer wieder, was denn nun aus dem armen Kind werden würde. Hatten sie mich doch schon auf einem guten Kollege studieren sehen.
Ich selbst war ebenfalls wie Mama, erleichtert endlich Schloss sich für mich ein Kreis und es ergab endlich einen Sinn.
Als ich wieder trocken war, hatte ich keinen Fischschwanz mehr, sondern wieder meine menschlichen Beine. Ich würde also nur im Wasser eine Meerjungfrau sein und an Land ein Mensch mit beinen und das beruhigte uns sehr. Denn wir hatten nicht genau gewusst ob ich, bei vollendeter Umwandlung eine bleiben würde. Bei den meissten misch-Meerjungfrauen, war es so verlaufen, dass sie nach der ersten Verwandlung ihren Fischschwanz behielten.
Ich müsste nur an Land dem Wasser aus dem Weg gehen – sonst würde jeder schnell wissen, was ich war, aber am schlimmsten für mich war, dass ich vor Freunden nicht mehr ins Wasser gehen konnte, denn sie würden mein Geheimniss sofort entdecken.
Im Wasser hatte sich auch vielles geändert, ich konnte jetzt noch länger unter Wasser bleiben, mit meinem Fischschwanz konnte ich viel schneller schwimmen als mit meinen zwei Beinen und was mich am meissten erstaunte war mein Gehör. Ich konnte unter Wasser jetzt viel besser hören und sogar die Tiere verstehen. Wenn ich Waalen oder Delphinen nahe genug gekommen war, konnte ich wirklich deren Sprache verstehen, was wirklich unglaublich war. Die Gesänge der Buckelwaale zum Beispiel, sind noch athemberaubender, wenn man sie verstehen kann und weiss wovon sie singen.


Hawaii
Hawaii ist einfach nur wunderschön und am liebsten möchte man für immer da bleiben. Mama und mir ging es jedenfalls so, also suchten wir uns ein schönes Häuschen, zu erst einmal nur für die Ferien, denn meine Grosseltern wollten einfach nicht das wir dauerhaft so weit von ihnen weg wohnten. Aber da Mama von zu Hause aus arbeitete, war es im Grunde egal wo wir wohnten – sie bestand nur darauf, dass das Haus gross genug war, damit auch meine Grosseltern kommen konnten. Ausserdem waren meine Grosseltern gerade mal knapp über 60, mit eigener Firma, die sich dank eines Geschäftsführers gut entwickelte auch ohne das Oma oder Mama ständig dort Anwesend waren. So schraubte, ab meinem 16. Geburtstag, meine Oma ihre Arbeitsstunden in der Firma langsam herrunter, dabei hatte sie angefangen, wie Mama mehr von zu Hause aus zu machen. Oma und Opa waren die ersten die gleich sagten, sie würden auch mit kommen nach Hawaii. Nur bei meiner Suche nach meinem Vater konnten sie mir nicht helfen, dafür aber meiner Mama Gesellschaft leisten und so würde sie sich nicht so ganz allein fühlen.

Seit wir wussten, dass ich die Hälfte meiner magischen Abstammung bei mir bemerkbar machte, hatte Mama sofort meinem Vater geschrieben, zum ersten mal bekam sie keine Antwort von ihm. In der nächsten Woche auch nicht und die Woche darauf auch nicht. So vergingen ein Monat, dann zwei und dann waren es ein halbes Jahr, dann ein ganzes! Nichts, rein gar nichts! Unsere Briefe kamen zwar nicht zurück, aber nichts von ihm zu hören war nicht gut für Mama. Es nagte an ihr und machte sie sehr traurig, aber sie gab nicht auf und schrieb ihre wöchentlichen Briefe an ihn stur weiter.
Von jedem Brief machte sie eine Kopie, die sie in einem kunstvoll gestalteten Ordner sammelte, doch die unbeantworteten bekamen jetzt einen eigenen. Denn die, die er beantwortet hatte, hatten jeweils sein Antwortschreiben dabei, ebenfalls in einer Kopie, das Orginal bekam immer ich, für meine Muschelschachtel.
Auch hier in Hawaii hatte sie diese beiden Ordner dabei und blätterte sie oft durch, wenn sie nicht schlafen konnte. Sie machte sich grosse Sorgen um meinen Vater und dann auch um mich, weil ich in seine magische Welt gehen wollte um ihn zu suchen. Meine Oma sa das alles etwas anders, sie war der Meinung, er würde mich nicht sehen wollen und würde deshalb nichts von sich hören lassen und auf nichts reagieren. Vielleicht sa er alles jetzt anders, da ich jetzt bescheid wüsste. Aber Mama wollte soetwas nicht hören und sagte dass mein Vater immer dafür war, offen mit mir über alles zu reden – aber sie selbst wollte das nicht!
Sie hatte zwar mich bekommen, aber ihre grosse Liebe verloren und das hatte ihr tiefe Wunden zugefügt, die nach so langer Zeit immer noch weh taten. Das musste sie mir nicht sagen, ich konnte es sogar fühlen und auch sehen. Am schlimmsten war es, wenn sie mit mir eines der Fotoalben ansah und darin Bilder von ihm sah. Dann traten Tränen in ihre Augen, aber sie weinte nicht, dafür wurde sie immer sehr still.
Irgendwann find ich an, mir den ältesten Ordner mit den Briefen meiner Eltern durch zu lesen und erfuhr sehr viel über die beiden. Sie hatten nur ein Jahr zusammen, doch das hatte gereicht um eine so starke Liebe zu entfesseln. Kurz bevor er gehen musste, erfuhren sie, dass ich unterwegs war, ein wahres Wunder für sie beide, vor allem da es immer geheissen hatte, dass meine Mama keine Kinder bekommen könnte. Mein Vater schrieb ihr ebenfalls jede Woche, meine Mutter auch, immer im Wechsel. In den persönlichen Briefen an mich, versuchte er mir und auch ihr, auf umständliche Weise zu erklären, warum er gehen musste und Mama hatte dies wohl nie verstanden.
Magie hatte ihm gehlofen und ein blauer vollmond hatten es bewirkt, dass er 365 Tage als Mensch an Land leben konnte und erst beim nächsten blauen Mond könnte er es wieder versuchen, aber es wäre erst wieder in 19 Jahren möglich.

Er spricht von einem speziellen blauen Mond in einer Silvesternacht mit einer partiellen Mondfinsternis. Sie würde es ihm erlauben länger, viel länger bei ihr zu bleiben. Er hoffe, dass sie solange auf ihn warten würde, doch wenn es ihr zu lange wäre und sie jemanden anderen kennenlernen würde, dann würde er es verstehen. Er wäre auch als Wassermann zu ihr gekommen, doch er konnte es aus verschiedenen Gründen nicht. In seiner Welt herrschte wohl so eine Art von Krieg und er konnte daher nicht gefahrlos die magische Welt verlassen. Also hatte Mama ihn gebehten zu bleiben wo er war. Auch erzählte er, dass bei ihm die Zeit anders verlief als bei uns. Im vergleich verging hier die Zeit viel schneller als bei ihm, für ihn waren in dem Sinne 19 Jahre nichts, wie bei uns, ihm würde die Trennung von Mama nicht so lange erscheinen. Aber er hätte alles von mir verpasst, denn wenn wir uns sehen würden, wäre ich eine junge Frau.
Immer wieder erzählte er von diesem Grafen, der auf einer magischen Insel lebte und Grössenwahnsinnig geworden sei, denn er wollte die magische Welt regieren und alle mussten sich ihm unterwerfen, daher fing er mit jedem einen Krief an, und so unterwarf er nacheinander alle magischen Reiche. Dieser Graf hatte keinen Respekt und vor niemandem Angst, aber er schaffte es Angst und Schrecken zu verbreiten und vor allem seine Gegner zu ermorden. Niemand schien ihm gewachsen, denn er war mächtig, boshaft und sehr nachtragend. Er verbot sogar jedem magischen Wesen sich mit einem nicht-magischen Wesen einzulassen. Daher hatte seine Familie sehr grosse Angst um meine Eltern und um mich. Es war also besser gewesen für Mama und mich in der nicht-magischen Welt zu bleiben und getrennt von meinem Vater zu leben, es hatte für uns bedeutet, dass wir in Sicherheit waren – aber zu welchem Preis? Mein Vater hatte meine ganze Entwicklung verpasst und Mama war seit seinem Fortgang oft sehr traurig gewesen. Es wäre einfach zu gefährliche gewesen in Vaters Nähe zu wohnen, zu schnell wäre die Schergen des Grafen uns auf die Schliche gekommen und keiner weiss, was dann mit uns geschehen wäre.
Es schmerzte ihn zu wissen, dass es für Mama und mich so lange dauern würde, bis wir uns wiedersehen würden.
Als ich das mit meiner Mama besprach, kam dann herraus, dass sie die persöhnlichen Briefe, die mein Vater an mich geschrieben hatte, nie gelesen hatte. Sie hatte das alles nicht gewusst und musst vor erleichterung erst einmal weinen...
Er hatte vor zu ihr zurück zu kehren, in knapp drei Jahren war auch wieder ein blauer Mond, mit einer Mondfinsternis! Die Frage, die sich jetzt vor uns auf tat, war ob wir die drei Jahre noch warten konnten?
Eigendlich nicht, irgendetwas war geschehen und deswegen meldete er sich nicht und ich konnte nicht länger meine Augen verschliessen und musste ihn suchen. Doch erst einmal würde ich sämtliche Briefe lesen, die er uns geschrieben hatte und mir dabei Notizen machen, irgendwo musste es einen Hinweis geben, wo ich meine Suche beginnen konnte und nach zwei einhalb Tagen fand ich ihn auch endlich. Einen Namen, eine Adresse und einen Hinweis, sich an diesen Kontacktnamen zu wenden wenn es irgendein Problem geben würde!
Und geanu dorthin würde ich als erstes gehen und nicht eher Ruhe geben bis ich Antworten erhalten habe.

Die Suche
Es war nicht all zu schwehr, den Kontaktmann zu finden und auch nicht schwehr Antworten von ihm zu bekommen, zumindest wusste ich jetzt wo die Insel war, zu welcher die Briefe von meiner Mama gebracht worden waren. Von dieser wurden im Wechsel auch die Briefe meines Vater abgeholt. Rani, der Kontaktmann war sogar so liebenswürdig mich zu dieser Insel zu bringen und ich wollte dort für ungefähr drei Tage bleiben. Nach diesen drei Tagen würde mich Rani wieder abholen.
Für mich war es nicht das erste mal das ich zeltete und schliesslich wollte ich mir auch die Insel und deren Umgebung genauer anschauen. Ich fand sogar einnige Anhaltspunkte, aber mehr im Wasser, als an Land. Der Postkasten befand sich an einem Pier ähnlichen Landungssteg, von wo aus man gut vom Wasser aus hinkam. Ich legte einen Brief von Mama und mir in den wasserdichten Kasten, der bei Wellengang oft unter Wasser war und dann wartete ich – darauf das jemand nachschauen würd und den Brief an sich nehemen würde. Dann würde ich dieser Person folgen, egal wohin, egal wie weit – das nahm ich mir jedenfalls vor.
Es dauerte genau einen Tag bis jemand kam, aber es war nicht mein Vater, der gekommen war, sondern ein Delphin – der blitzschnell den Kasten an sich genommen hatte und damit auch gleich davon schwamm. Mein erster Gedanke war, ihm nicht nur zu folgen, sondern auch zu fragen, was er da machte. Stunden lang schwommen wir so weiter, doch ich traute mich nicht ihn ein zu hollen und anzusprechen, ich wusste ja nicht wie man am besten mit einem Delphin sprechen konnte. Plötzlich hielt er an und drehte sich zu mir um und sah mich lange an! Sofort fragte er mich was ich da machen würde und warum ich ihm folgen würde, er schwamm dabei neugirig um mich herrum. Da erklärte ich ihm meine Geschichte, und ohne dass ich meine Stimme verstellen musste, verstand er jedes Wort was ich zu ihm sagte. Als ich geendet hatte nickte er mir wissend zu und meinte, er würde es riechen, dass ich das Baby meiens Vaters sei, dann erzählte er mir was geschehen war.

Mein Vater war in gefangenschaft geraten und wurde in der nähe einer englischen Insel festgehalten. Der dortige Graft wollte die grosse magische Macht, die mein Vater in sich trug, sich zu nutzen machen – doch mein Vater wiederstand allen Versuchen, bis jetzt.
Pori, so hiess der Delphin, brachte ihm immer unsere Briefe, damit er sie lesen konnte, doch damit es nicht herrauskam durfte er diese nicht behalten und musste sie Piro zurückgeben. Die Eltern meines Vaters versuchten alles um ihn frei zu bekommen, aber nichts hatte Erfolg.
Man musste ihm doch Helfen, er konnte doch nicht dort eingesperrt bleiben, es musste doch irgendetwas geben das ich tun konnte und da entwickelte sich ein Plan in mir, meinen Vater zu befreien. Am liebsten wäre ich sofort mit Piro mit geschwommen, aber vom pazifischer ozean bis an die englische Küste, das wäre dann doch zu viel des guten gewesen. Also verabschiedete ich mich schweheren Herzens von ihm, mit dem Hinweis noch zwei Tage auf der Insel zu verbringen.

Plan A, B oder lieber C?
In diesen zwei Tagen reiften verschiedene Pläne in meinem Kopf herran. Es gab so vielle Möglichkeiten, aber alles hing davon ab, wie mein Vater eingesprerrt war. Ich musste also Vorort und mir ein Bild davon machen und dann Kontakt mit meiner restlichen Familie, den Eltern meines Vaters, auf nehmen und um Hilfe bitten. Dabei musste ich aufpassen nicht selbst gefangen zu werden, denn soetwas würde ihm gar nicht helfen.
Doch ich frage mich auch, warum sich die Eltern meines Vaters nie bei meiner Mama und mir gemeldet haben. Laut den Briefen wussten sie ja von meiner Existenz und machten sich auch
Sorgen um mich. Hatten sie viel zu grosse Angst vor dem Grafen? Oder gab es andere Gründe warum sie sich nicht meldeten??
Ich beschloss, mich zu erst mit meiner Mama und meinen Grosseltern zu besprechen und dann alles weiter zu entscheiden.
Sicher war ich mir, dass ich nach England reisen würde und mir die Gegend anschauen würde, die Piro mir gesagt hatte. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach etwas tun, egal was. Als ich mein Vorhaben meiner Familie vortrug, sagten alle drei zur selben Zeit: „Aber allein fährst du dort nicht hin!“

Nichts hatte mich auf diesen Schock der mich dort erwartete vorbereiten können. Unter schlimmsten Bedingungen wurde mein Vater gehalten. In einem dreckigen, fauligen Tümpel, föllig abgemagert und verwahrlost. Er war bereits im Delirium und verwechselte mich mit meiner Mutter, daher blieb ich nur kurze Zeit bei ihm. Sein Anblick bereitete mir schmerzen und als ich Mama davon berichtete, brach sie zu erst einmal weinend zusammen. Allein konnte ich ihn in diesem Zustand nicht befreien! Ich musste Piro finden und über ihn versuchen Kontakt mit meinen anderen Grosseltern aufzu nehmen. Ansonsten würde er sterben und ich wusste nicht, wie lange er noch durchhalten konnte.

Impressum

Texte: Cover by M.D. George
Tag der Veröffentlichung: 28.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für meine Nichte Mimi

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