Die Nacht war nicht so kalt wie erwartet.Obdachlose, die in den Nischen und unter den breiten Rohren im Inneren der leerstehenden Firma wenigstens nachts ein Dach über dem Kopf hatten, schliefen bereits oder unterhielten sich leise am Feuer, dessen Flammen wärmend, aus den vereinzelt herumstehenden Tonnen loderte. Niemand nahm Notiz von der schmalen Gestalt, die draußen über den Hof der Fabrik schlich. Ihr, war es so ganz recht denn je weniger Aufmerksamkeit sie erregte , um so besser war es für sie. Aya war keine von ihnen , musste aber zumindest einen Eindruck davon vermitteln. Hier und da hörte man, das Rascheln in den Ecken und dann, das eilige Getrippel winziger Füßchen. Ratten ...!Allein der Gedanke an die gierigen, graubraunen Nager ließ ihre Nackenhärchen stehen. Sie hasste Ratten beinahe noch mehr als Spinnen, und diese waren ihr schon immer ein Graus. Angeekelt zog sie den Umhang fester um die Schultern und die Kapuze tiefer ins Gesicht und trat eine leere Dose nach einem der kleinen Ungeheuer, das daraufhin quietschend das Weite suchte.Wie sie mit solchen Phobien an einen Job gekommen war, der es erforderte, auch in den hintersten Winkeln der schmutzigen Gassen von New York City, quasi den Müll zu durchstöbern, blieb ihr Geheimnis und sie würde einiges dafür tun, damit es gewahrt wurde. Anonymität war schließlich überlebenswichtig. Hier und jetzt war sie eine Obdachlose und keine Kopfgeldjägerin. Alles andere war für den außenstehenden Betrachter, völlig unwichtig. Kopfgeldjägerin..., Aya ließ sich diese Bezeichnung, heute nicht zum ersten mal durch den Kopf gehen. Auch Das, was sie jagte, blieb für die gemeinen Sterblichen verborgen. Ihre Beute war, wie jedes Detail was Aya betraf, alles andere als herkömmlich. Sie verfolgte nicht irgendwelchen kleinkriminellen Abschaum, sondern Wesen, die nicht von dieser Welt kamen. Dämonen, Goblins, Nachtalben und ein paar andere Gestalten, die normalsterbliche Augen, auf ein Delirium oder einen zu hohen Drogenkonsum geschoben hätten und den, der sie zu sehen glaubte, mit Bestimmtheit einen längeren Aufenthalt in einer netten Klinik gesichert hätte, sicherten ihr den Lebensunterhalt. Und diese Wesen, wurden von unerfüllten Wünschen, von Angst und Elend angezogen und davon, gab es hier mehr als genug. Ihre Erfolgsquote in dem was sie tat, lag in ihrer Herkunft aber dass, wusste ebenfalls niemand. Wer vermutete in dem zierlichen Mädchen, mit den kurzen schwarzen Haaren und dem offenen , sanft geschnittenen Gesicht mit der Stupsnase und den großen grauen Augen, auch eine Dämonin ( ... wenn auch nur eine halbe)?! Und so wie es war, war es gut. Es gab nur eine Person, der sie vertrauen konnte, nur einen einzigen, der wusste, wer oder was sie war. Koris...Aya kannte niemanden, der so verlässlich und so verschwiegen war, wie er.Koris war ein Halbdämon so wie sie, und würde ihr Geheimnis, niemals preisgeben. Dieser Tatsache, konnte sie sich absolut sicher sein. Für diesen Augenblick hatte sie jedoch erst mal andere Sorgen. Sie war dazu verdonnert hier in Position zu gehen. Möglicherweise mußte sie sehr lange warten, aber wenn sie das schon tat, dann wenigstens an einer Stelle, die etwas höher lag. Hier unten erschien es sowieso überfüllt genug. Aya warf einen Blick in die Runde und suchte nach einer Möglichkeit, auf das Dach der heruntergekommenen Lagerhalle zu kommen, die sie heute Nacht observieren wollte. Ein etwas tiefer gelegener Absatz in der Wand, erschien ihr als geeignet um ihn als Stufe zu nutzen. Sie besaß einige ganz brauchbare Fähigkeiten, die ihr in der einen oder anderen Situation, schon hervorragende Dienste geleistet hatten. Aya, deren eigentlicher Name Araya Kir Estakor war, wobei der zweite Teil ihres Namens so viel wie "Erhabene`` bedeutete(nicht dass dieser Umstand, hier und jetzt irgendetwas brauchbares für sie rausschlug), nahm Anlauf, nutzte eins der herumstehenden Fässer als Startrampe und sprang. Der gewaltige Satz reichte aus, um sie sicher auf dem Absatz landen zu lassen, von dem aus sie sich, mit wenig Anstrengung an der Wand hoch, aufs Dach hieven konnte. Oben angelangt drehte sie den Ratten in Gedanken eine lange Nase, lehnte sich an einen der großen Schornsteine die das Gebäude ,,zierten'' und machte es sich so gemütlich wie möglich um die nächsten Stunden zu überstehen. Aya kannte die Verhaltensmuster ihrer Dämonen. Die Sorte, die sie heute einzufangen gedachte, war überaus intelligent und außerdem sehr vorsichtig. Es konnte also durchaus sein, dass sie einige Zeit hier oben verbringen würde, ohne dass irgendetwas geschah. Um diese zu überbrücken, zog Aya einen kleinen Lederbeutel mit Siegeln hervor. Insgesamt waren es noch vier. Sie musste dringend Neue besorgen, wenn sie am Ball bleiben wollte. Je nach Größe ihrer Beute benötigte sie ein bis drei Siegel. Mit etwas Glück konnte sie also noch einmal jagen und ihren Fang am Ende auch abliefern. Aya seufzte und drehte die kleinen, unscheinbaren Steine nachdenklich zwischen den Fingern. Wie gerne würde sie es sich jetzt zu Hause vor dem Kamin gemütlich machen. Seit sie in der Welt der Menschen lebte, hatte sie ihre Vorteile schätzen gelernt. Eigentlich war sie nicht aus freien Stücken hier hergekommen, sondern viel eher, um sich zurückzuholen, was ihr ein besonders dreister, diebischer Dämon gestohlen hatte. Jetzt allerdings, gefiel es ihr zunehmend besser und der Gedanke an ihr eigentliches Zuhause, war eher störend. Am liebsten hätte sie alles vergessen was damit zusammenhing aber sie hatte Verpflichtungen und denen, konnte sie nicht entkommen. Als Halbdämonin dem königlichen Hof anzugehören war sowieso schon nicht einfach. Sich dann aber auch noch das Einzige stehlen zu lassen, was sie als Prinzessin auszeichnete, gehörte zu einem beinahe unverzeihlichen Frevel. Aya schnaubte zornig. Dieser verdammte Possenreißer würde ihr teuer dafür bezahlen, wenn sie ihn erwischte. Ihr Vater ließ sie erst wieder nach Hause zurückkehren, wenn sie dieses blöde Medaillon zurückbrachte. Und wenn ihr Vater,Lord Valefor, seines Zeichens oberster Lord der Roshaki-Dämonen und Bruder des Königs , etwas festlegte, dann war das Gesetz. Das galt im Übrigen, auch oder vor allem, für eines seiner 7 Kinder. Alles, was Aya auf ihre Reise in die menschliche Zivilisation mitnehmen durfte, waren die Siegelsteine, die Information mit dem Standort des Händlers, wo sie ihre Beute ablieferte und bei Bedarf neue Siegel erhielt, und Koris. Ihr Kindheitsfreund und engster Vertrauter, der immer für sie da war. Dieser hatte ohne zu zögern, angeboten sie zu begleiten und ihr Vater hatte es gebilligt. Noch ahnte er, nichts von ihren Gedanken doch Aya war sich sicher, dass Das, nicht lange so bleiben würde. Immerhin besaß er die Macht eines Dämonenlords und seine Spione, beobachteten sicher bereits was sie tat. Missmutig geworden, stopfte Aya die Siegel, bis auf die beiden die sie brauchen würde, wieder in den Beutel und befestigte ihn am Gürtel. Sie hoffte das dieser verdammte Dämon bald auftauchte, damit sie wenigstens ein bisschen von dem aufkeimenten Frust, wieder loswurde. Die Minuten dehnten sich schier endlos doch irgendwann, hatte auch diese Warterei ein Ende. Aya spürte wie sich die Luft um sie herum langsam auflud und es dauerte nich allzulange, bis auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes unter ihr, ein mattes Leuchten die Ankunft des Dämons verriet. Nur ein schwaches Flackern doch für ihre geschärften Sinne, beinahe so hell wie das Notsignal von einem in Seenot geratenen Schiff. Aya spannte die Muskeln an. Jetzt kam es darauf an, den perfekten Moment abzuwarten. Der Dämon schälte sich langsam aus der Wand. Sein massiger Schädel glänzte im schwachen Licht der Feuer, wie schwarzes Metall. Der offenbar zu kurz geratene Körper hingegen, wirkte eher grau und stumpf.Ein Shapeshifter. Aya kannte die Rasse der Formwandler, bereits von früheren Streifzügen und wusste, dass sie auf der Hut sein musste wenn sie ihn erwischen wollte. Dieser Dämon, konnte jede x-beliebige Form annehmen und war dann, nur noch für geübte Augen erkennbar. Außerdem war er hinterhältig und bewegte sich, in seiner aktuellen Form entsprechender Geschwindigkeit. Das Ungeheuer stand da und schien darüber nachzudenken was es als nächstes tun sollte. Im nächsten Moment ging wie auf einen Befehl hin, ein Zittern durch seinen Körper und die Verwandlung begann. Zuerst zog sich die obere Hälfte in die Länge und dann die untere. Der massige Schädel wurde kleiner, die Hörner verschwanden und das Gesicht, nahm menschliche Züge an. Als die Wandlung abgeschlossen war stand da ein Obdachloser der sich abgesehen von den schwarzen Augen, kaum von den anderen unterschied. Diese überdeckte der Shapeshifter, mit einer Strähne des langen, schmutzigblonden Haares und setzte sich in Bewegung. Aya folgte ihm lautlos wie ein Schatten und verschmolz mit dem selben . Formwandler, waren zwar Fleischfresser aber dass sie Schlafende überfielen, war ihr neu. Eigendlich hatten sie viel eher Angst davor, entdeckt zu werden. Aya hatte einen Tip bekommen der besagte, dass jener Dämon, hier und heute auftauchen würde.Da das nun zutraf, konnte es ihr eigentlich egal sein was er, hier verloren hatte. Es war allerdings auch nicht von der Hand zu weisen, dass Aya sowas wie berufliche Neugier an den Tag legte, die es ihr nicht ermöglichte den Dämon sofort einzufangen. Sie schlich am Rand des Daches entlang und ließ ihn, sorgsam darauf bedacht kein Geräusch zu machen, dabei nicht aus den Augen. Der Formwandler wandt sich nach links und steuerte auf eine überdachte Tür zu, hinter der früher das Büro der Spedition gelegen haben musste. Als er sie erreichte, war Aya nur noch wenige Meter von ihm entfernt. Zu weit weg, um gesehen zu werden falls sich der Formwandler unverhofft umdrehte, denn sie nutzte geschickt den Schatten eines Schornsteins, um sich wirksam zu verbergen.Doch sie war nahe genug um zu hören, wie der Dämon an der Tür kratzte und diese, daraufhin von innen geöffnet wurde. Was wurde hier gespielt? Aya beschloss der Sache auf den Grund zu gehen und suchte daher nach einem Fenster oder Luftschacht um unbemerkt in das Gebäude zu kommen. Zu ihrem Glück wurden Fabrikhallen dieser Sorte, alle nach dem gleichem Schema gebaut und so wurde sie nach kurzer Zeit fündig. Es handelte sich bei ihrer Einstiegsmöglichkeit tatsächlich um einen Luftschacht, dem der Ventilator außen fehlte. Aya ließ sich langsam in die viereckige Röhre gleiten und kroch möglichst leise, geradeaus bis sie zu einer Gabelung kam an der sie sich rechts hielt. Stück für Stück arbeitete sie sich vorwärts, bis sie sich nach ihrer Berechnung, genau über der Halle, neben dem Raum befinden musste, in dem der Dämon verschwunden war. Aya presste ihr Ohr an die Wand des Schachtes. Ihre geschärften Sinne machten es ihr möglich, auch auf große Entfernungen hin, Gespräche zu belauschen. Das war eine jener brauchbaren Fähigkeiten, die sie in ihrem Job perfekt sein ließen. Hoch konzentriert, horchte sie auf die Geräusche jenseits des Luftschachtes. Nach und nach, hatten sich ihre Ohren, auf die entfernten leisen Stimmen abgestimmt und Aya war sich sicher , wenigstens drei verschiedene zu hören.Die tiefe kehlige, gehörte mit Sicherheit dem Shapeshifter, während sie die anderen beiden nicht sofort zuordnen konnte.Die Stimmen sprachen Shindushi, eine weniger geläufige Dämonensprache, die meist im Norden des Reichs gesprochen wurde, wo nur dünn besiedelte karge Landschaften zu finden waren und dem zur Folge auch nur wenige barbarische Dämonenstämme lebten, die sich den Gegebenheiten dort angepasst hatten.Und um ganz genau zu sein waren es zwei Stämme und ein paar Aussenseiter und Flüchtlinge. Aus diesem Zipfel des Landes hörte man kaum etwas und wenn es dort zu Streitigkeiten in der Bevölkerung kam, war in der Hauptstadt und den bewohnteren Regionen, nichts davon zu merken denn die Shindu und Rhintari, regelten das unter sich. Die dort vorherschende Sprache war jedoch einheitlich Shindushi. Aya beschlich das Gefühl, etwas größerem auf der Spur zu sein und so lauschte sie, völlig regungslos nach nebenan. Eine der Stimmen, war definitiv weiblich und hatte eine beinahe melodiöse, angenehme Klangfarbe. Aya hob erstaunt eine Braue. Sowas hörte man bei dieser Sprache nun wirklich nicht allzuoft und außerdem kannte sie diesen Singsang. Auch wenn sie, sich beim besten Willen nicht erklären konnte, was das zu bedeuten hatte, wusste sie dass er von ihrer älteren Schwester Sagori stammte.Die andere Stimme kannte sie ebenfalls.Sie gehörte eindeutig Maguso, Ayas altem Lehrer. Die Frage war, was tat er hier und was hatte er mit dem Shapeshifter zu tun.Nun verstand sie auch Gesprächsfetzen und das was sie hörte, war nicht gerade dazu geeignet, ihre nun doch etwas flatternden Nerven zu beruhigen.
Wärenddessen wartete Koris am andern Ende der Stadt auf Arayas Rückkehr. Sie war zwar eine Prinzessin, jedoch benahm sie sich nicht wie eine. Koris wusste nie wo sie sich gerade aufhielt wenn sie auf der Jagd war. Stets meldete sie sich erst nach getaner Arbeit oder, wenn Schwierigkeiten auftauchten. Diese Leichtsinnigkeit machte ihm zu schaffen. Er wusste dass sie auf sich selbst achten konnte, trotzdem konnte er seine Sorge um sie, nie ganz vermeiden. Koris war immer schon der Beschützer für sie gewesen und diese Rolle spielte er gern. Jetzt jedoch lief er auf und ab und sah immer wieder zu seinem Handy. Aya war spät dran und er begann sich zu fragen wo sie steckte. Anrufen konnte er sie nicht, weil das ihre Mission gefärden konnte. Ihm blieb also gar nichts anderes übrig als sein Telefon anzustarren und zu hoffen , dass sich das Prinzesschen meldete. Nach weiteren zehn Minuten in denen er Furchen in den Teppich lief und es vor Unruhe kaum noch aushielt, klingelte das verdammte Ding endlich. Koris riß das Handy an sein Ohr und fragte heißer, was sie davon abhielt , längst zurück zu sein. Angestrengt und mit gerunzelter Stirn lauschte er ihrer Antwort.,, Ich bin in 5 minuten bei dir'' sagte er schließlich und legte auf. Araja klang atemlos, also musste das was geschehen war, sie aufgewühlt haben und die Tatsache , dass sie darauf bestand abgeholt zu werden zeigte ihm, dass sie besorgt war. Er kannte Aya ganz genau und jede ihrer Bewegungen oder Worte konnten ihm sagen, was gerade in ihr vorging. Koris warf sich seine Lederjacke über und war gleichzeitig schon auf dem Weg zu ihr.Unterwegs fragte er sich, was wohl geschehen war. Eine genaue Antwort darauf, konnte ihm am Ende nur Aya selbst geben also beschleunigte er seinen Schritt.Als er schließlich bei dem, als Antiquitätenhandel getarnten, Jagdsteine verkaufenden alten Eckladen angekommen war und das verabredete Klopfen ertönen ließ, zog ihn eine aufgewühlte Prinzessin in den dunklen Raum und schloß ruckartig wieder die Tür. Koris hatte Mühe, nicht noch davon getroffen zu werden. Aya zog ihn mit nach hinten in den Aufenthaltsraum des Händlers wo er auch den Alten selbst vorfand, welcher mit beiden Händen eine Kerze abschirmte sodass, kein unerwünschter Lichtschein vorübergehenden Passanten; ihre Anwesenheit hier verriet. Nachdem der schwere Vorhang die Türöffnung wieder bedeckte, nahm er die Hände herunter und nickte Araya stumm zu. Noch ehe Koris sie fragen konnte, begann sie von selbst von ihrem Erlebnis zu erzählen. ,, Hat dich jemand gesehn?'' Koris war in Sorge. Wenn irgend jemand der dort Anwesenden, Ayas Anwesenheit bemerkt hatte, so konnte man ihr bis hierher gefolgt sein. Er hatte keine Ahnung was geschehen würde aber behaglich war dieser Gedanke auch nicht und so, beruhigte es ihn ein bisschen , als Aya verneinend den Kopf schüttelte. ,,Niemand ist mir bis hierher gefolgt'' , sagte sie . ,,Du weißt, dass KEINER, so schnell mit mir Schritt halten kann'' , fügte sie mit leicht spöttischem Grinsen hinzu. Sie wusste um Koris' Sorge, und auch wenn sie in diesem Fall vielleicht angebracht war, konnte sie es sich nicht verkneifen, ihn damit aufzuziehen. ,,Trotzdem müssen wir der Sache auf den Grund gehen'', meldete sich nun auch der Alte zu Wort. Schlagartig wurde Aya wieder ernst. Er hatte ja recht. Beide hatten sie recht und deshalb, mussten sie sich beraten. Ihren Vater zu informieren, erschien ihr zu früh und außerdem, kamen ihr gleich zwei gute Gründe in den Sinn, es nicht zu tun. Zuerst brauchten sie mehr Informationen und außerdem fehlte ihnen, sollte es sich um einen Komplott gegen das Haus Roshaki handeln, die nötigen Beweise. Der Dämonenlord konnte allein schon seines Standes wegen, nichts unternehmen ,solange es keine hieb und stichfesten Beweise gab. Anwärter auf seine Position, gab es viele und eine falsche Entscheidung, konnte sich als tödlich erweisen. Die ausschlaggebende Idee kam schießlich vom Alten. Zunächsteinmal solltenvon nun an Koris und Araya auf die Jagd gehen.Das, war die beste Methode, etwas in Erfahrung zu bringen und sie konnten sich gegenseitig den Rücken decken. Manche Dämonen erwiesen sich als äußerst redseelig, wenn sie Angst um ihr Leben oder Ihre Freiheit hatten. Doch es gab auch gefährliche Exemplare die ihre Haut und die Informationen so teuer wie möglich verkauften. Vorsicht war geboten. Als sich die drei schließlich,wenig später trennten, waren alle notwendigen Absprachen diesbezüglich getroffen.
Ein wesentlicher Vorteil von Lagerhallen ist, dass sie geräumig, und dunkel sind, und bei Bedarf, jede Menge Verstecke bieten . Das Stapelgut sorgt ausreichend für Deckung und wenn man nicht gesehen werden will, bleibt man unentdeckt Dieser Umstand kam Koris und Aya gelegen, allerdings profitierte auch der Gorgos davon. Diese Schlangen ähnliche ,schuppige Dämonenrasse, liebte es sich an dunklen, kühlen Orten zu verstecken. Allerdings wurde sie auch sehr groß, und war nicht sehr anpassungsfähig, Revierkämpfe und Mangel an Lebensraum sorgten dafür, dass sie nahezu ausgestorben war. Dieses Exemplar, würde Aya und Koris jede Menge Geld und einige Kristalle einbringen.gab Aya durch Telepathie zu verstehen , dass er sich nach rechts und sie sich nach links bewegen sollte. Von nun an würden sie nicht mehr reden, sondern nur noch auf diesen Weg kommunizieren Auf diese Weise konnten sie den Gorgos unbemerkt in die Zange nehmen, sollte er versuchen zu fliehen. Aya sprang lautlos auf einen Stapel Kisten. Aus dem Augenwinkel heraus sah sie wie Koris, sich unterhalb der Kisten auf der rechten Seite ebenso lautlos fortbewegte. Ihr Spürsinn verriet ihr auch ohne Sichtkontakt wo es sich gerade befand. Sorgfältig auf jedes Geräusch bedacht, welches es zu vermeiden gab, bewegte sie sich von Stapel zu Stapel und nutzte dabei geschickt , von der Decke hängende Seile und Befestigungsketten aus, um auch auf weiter entfernte Kistentürme zu gelangen. Je tiefer sie jedoch in die Schatten der Lagerhalle eintauchte, umso eigenartiger wurde das Gefühl was sie beschlich. Sie hätte längst etwas spüren müssen. Jeder Dämon, auch die niederen Rassen, verfügte über Instinkte und Emotionen. Diese sonderten Schwingungen ab die ein geübter Jäger, zu analysieren wusste. Hier jedoch war nichts. Weder Angst noch Hunger oder Vorfreude auf das Gemetzel, welches der Gorgos zweifellos veranstalten würde, hätte er die Gelegenheit dazu, konnte sie wahrnehmen. Und es ging nicht nur Araya so. Koris spürte ebenfalls nichts, wie er ihr, durch seine Gedanken, mitteilte. Beide waren sie sich einig, dass hier etwas nicht stimmte. Sie hatten die Lagerhalle, nachdem sie die Spur des Dämons aufgenommen hatten, beinahe 24 Stunden lang überwacht. Der Gorgos musste hier sein. Nachdem er im Schutz der Morgendämmerung dieses Versteck gewählt hatte, war er nicht wieder heraus gekommen. Plötzlich erklang das verabredete Signal in Ayas Kopf. Koris hatte etwas gefunden. Sie folgte dem Ruf und stand Sekunden später auf dem Stapel über ihm, und dem schon steif gewordenen Körper des toten Gorgos. Koris An der Rechten Rückenseite des Dämons, klaffte eine riesige an den Rändern schwarz glänzende Wunde. Das wiederum deutete darauf hin, das die Waffe mit der sie dem Gorgos beigebracht wurde, magisch sein musste. Nun stellte sich die Frage, wer ihn zur Strecke gebracht hatte. Soweit Aya wusste, waren Koris und sie, die einzigen Jäger im Umkreis von vielen hundert Kilometern. Koris schienen ähnliche Gedanken zu beschäftigen, denn sein grüblerischer Gesichtsausdruck sprach Bände. ,hier ist etwas ober faul'’, beendete er das Schweigen. ,dieser Gorgos ist riesig, selbt für ein ausgewachsenes Exemplar. Wer immer auch für seinen Tod verantwortlich ist, muss über außergewöhnliche Kraft verfügen. Wenn wir nicht unsere Betäubungsnetze und die Siegelsteine dabei hätten, wäre dieser Kampf reichlich schwer geworden und wir, sind zu zweit. Da der Gorgos jedoch nur diese eine Wunde hat, gehe ich auch von nur einem Gegner aus. Das war kaltblütiger Mord'' Aya nickte zustimmend. ,, Du hast Recht, doch frage ich mich wer das gewesen sein könnte, und warum er das getan hat. Und ich hoffe, dieser jemand ist uns nicht feindlich gesonnen. Das könnte alles gefährden Und ganz nebenbei, müssen wir die Drecksarbeit erledigen. Das beste wird sein, wir versiegeln ihn und nehmen ihn mit. Vielleicht kann uns der Alte, mit ein paar Informationen versorgen. Koris zog einen Stein aus der Tasche, murmelte ein paar Worte und ließ ihn auf den Gorgos fallen. Ein Netz aus blauen Leuchtfäden legte sich um dessen Kadaver und er begann zu schrumpfen. Koris sammelte den Siegelstein wieder ein und Aya beseitigte mit einem Zauber, die letzten Spuren. Staub senkte sich auf der Stelle nieder an der die schuppige Haut den Boden berührt hatte. Hinterher erinnerte nichts mehr daran,dass eine beinahe 50 Fuß große Kreatur, hier ihr Ende fand.Der Weg zurück zum Antiquitätengeschäft verlief reibungslos und ohne Vorkommnisse. Der Händler öffnete auf das verabredete Zeichen die Tür, ließ die beiden hinein und verriegelte sie anschließend wieder sorgfältig. Stirnrunzeld hörte er sich an, was Araya und Koris zu berichten hatten.Danach nahm er den Siegelstein an sich und extrahierte die Essenz des Gorgos um ein 3D Model von ihm zu erschaffen. Bei weitem kleiner als das Original aber immer noch groß genug, um die Einzelheiten klar und deutlich erkennen zu können. Seine Miene verfinsterte sich bei der Analyse zusehends. ,, ich fürchte ich habe eine sehr gute und eine sehr schlechte Nachricht für euch''. Zum einen handelt es sich bei der Waffe mit der diese Wunde zugefügt wurde, um eine der Todeswaffen. Um genauer zu sein, war es die Tiroth -Kro, die wir unter ,,Sense des Todes'' kennen. Das schränkt den Radius der Verdächtigen ein. Ihr wisst ja, dass nur eine Handvoll Dämonen, diese Waffen beherrschen können. Da du hier bist, fällst du als Verdächtige aus, Aya. Offenbar war das die gute Nachricht, denn der Gedanke, dass jemand mit der Fähigkeit , die Tiroth-Kro zu benutzen, herumlief und Dämonen meuchelte, war alles andere als gut. Diese Waffen waren mächtig und uralt. Es gab insgesamt fünf davon. Neben der genannten gab es noch den Tan- iy -jah, einen Fächer von gut eineinhalb Metern Durchmesser, der mit giftigen Klingenspitzen ausgestattet war, den Seelenspeer Sul-a-has , die Klinge Dar-fa-Kal, die durch jedes Material wie durch Butter schnitt und letzten Endes, Sheo-Sura, den Stern der 100 Qualen. Ein Wurfstern der wie ein Bumerang funktionierte und seinen Opfern entsetzliche Schmerzen zufügen konnte. Während die letzten beiden Waffen als verschollen galten,glaubte man die anderen drei , sicher verwahrt in der Waffenkammer des Königs. Da eine davon, offenbar nicht mehr dort verweilte, warf das die Frage auf, wie sich jemand Zutritt zu diesem schärfstens bewachten Saal verschaffen konnte. Der Alte war zuverlässig in seinen Analysen und weder Koris noch Aya hatten Grund an seinen Worten zu zweifeln. Aya war ausgebildet, den Tan-iy-jah zu führen. Dieses Privileg, hatte ihr, ihre vom Vater vererbte Hartnäckigkeit eingebracht. Auf den Rang einer Prinzessin und die damit einhergehenden Vergünstigungen pfeifend, hatte sie sich ohne Hilfe, bis an die Spitze der Anwärter gekämpft. Es gab nur 2 Meister, die autorisiert waren, Schüler im Kampf mit den Todeswaffen zu unterrichten. Jeder von ihnen durfte lebenslang nur drei Anwärter wählen und ausbilden. Während Araya bei Meister Maguso lernte, bildete Meister Rimora, ihren Cousin aus. Prinz Darion war ein draufgängerischer intelligenter Rebell, der stehts bemüht war alle um ihn herum in Erstaunen zu versetzen.Er und Araya standen sich nie sonderlich nah, als kaltblütiger Killer jedoch, kam er nicht in Frage. Die ersten beiden Schüler, waren Arayas Mutter, und der König. Dessen Großvater, hatte damals verfügt, das die Menschengeborenen in der Dämonenwelt, ebensolches Anrecht auf eine gute Ausbildung hatten, wie die Dämonen selbst. Bei beiden waren Talent und Ausdauer, Grundvoraussetzung. Aber gerade diese beiden Schüler, schieden wohl aus. Arayas Mutter war seit einigen Jahren tot und der König würde wohl kaum, als Demonstration seiner Macht, wehrlose Dämonen töten, die sich auf der Erde herumtrieben. Das Gefährliche an dieser Geschichte war die Tatsache , dass Sie im absolut Dunklen tappten und sich nach wie vor ,keinen Reim auf den Tod des Gorgos und den dazuhehörigen Täter machen konnten. Die Tragweite die durch das Benutzen der Todeswaffe erreicht war, sollte ausreichen, um Valefor zu überzeugen, dass hier tatsächlich Gefahr in Verzug war.Man einigte sich jedoch darauf, erst einmal nichts, von dem von Aya belauschten Gespräch zu erzählen. Sie wollte weder ihre Schwester , noch Meister Maguso mit dem Mord an dem Gorgos in Verbindung bringen, da das, doch zu abwegig erschien. Der Antiquitätenhändler, stellte augenblicklich die Verbindung zum Haus Estakor her. Der antike Spiegel mit dem Silbernen Rahmen leuchtete kurz violett auf , ehe das Gesicht von Arayas Vater erschien. Koris übernahm den Bericht, schilderte in knappen Sätzen die Geschehnisse und als er diesen beendet hatte, war der Unmut des Lords nicht zu übersehen. ,,Aya, Koris...donnerte seine Stimme, geht dem auf den Grund. Ich erteile euch hiermit sämtliche Autoritäten die ihr benötigt, den Mörder zur Strecke zu bringen. heute Abend, werdet ihr im Besitz der benötigten Papiere sein. Geht umsichtig vor und behandelt die Sache so diskret wie möglich. Das gilt vor allem für dich mein Kind'', fuhr er an Aya gewandt fort. Sie schob trotzig das Kinn vor. Eine Geste die Koris nur allzugut kannte und die ihn jedesmal zum grinsen veranlasste. ,,Koris, du achtest auf ihr Benehmen...'' Das Grinsen verschwand. ,,Jawohl Sir, das werde ich'' , beeilte er sich, zu versichern. ,,Sammelt soviele Informationen wie ihr nur könnt, ich erwarte ab sofort, täglich euren Bericht.'' Dann rauschte es , das Bild im Spiegel flackerte noch einmal violett auf, und verschwand vollständig. Offenbar waren ihre Befürchtungen, in keinster Weise harmlos. Der Dämonenlord war dafür bekannt, das seine Handlungen, stehts aufs genauste geplant und vom Anfang bis zum Ende durchdacht waren. Ein strategisches Genie, das dem ihm unterstehenden Heer, schon unzählige Siege im Kampf mit dem Feind eingebracht hatte. Die Bedrohung die von den aktuellen Geschehnissen ausging, nahm er jedenfalls ernst, und diesem Beispiel folgten auch Koris und Araya. Während ersterer sich noch grüblerisch am Bart zupfte, brach Sie, in herzhaftes Gähnen aus. ,,Ich schlage vor ihr beide geht erst einmal schlafen``, meldete sich der Alte zu Wort. ,,der Horrizont färbt sich bereits rosa und ihr seit zu nichts zu gebrauchen wenn ihr nicht ausgeschlafen habt.'' Ich werde noch ein paar Dinge im Bezug zu dem Gorgos überprüfen und euch das Nötige mitteilen, wenn ihr ausgeruht seit. '' Mit diesen Worten öffnete er die Tür und entließ die beiden Jäger in den herauf dämmendern Morgen.
Als Koris erwachte,war die Sonne bereits in Richtung Westen gewandert, stand jedoch noch relativ hoch am Himmel. Er schätzte, dass es noch drei stunden dauern würde bis der Abend hereinbrach. Aus dem Nebenzimmer ertönte ein leises Stöhnen. Aya schlief offenbar unruhig. Leise , um sie nicht zu wecken, schlich er auf Zehenspitzen durchs Zimmer bis zu ihrer Schlafzimmertür. Er öffnete sie vorsichtig und betrachtete einen Moment lang, das schlafende Gesicht der Prinzessin. Schweißtropfen glänzten auf ihrer Stirn und unruhig wälzte sie sich, von erneutem Stöhnen begleitet, hin und her. Mit zwei Schritten, stand Koris neben ihr und legte ihr beruhigend die Hand auf den Kopf. Das hatte er schon als Kind getan wenn sie Alpträume hatte und es half auch heute. Koris musterte sie schweigend. Aus dem kleinen, zierlichen Mädchen von einst, war eine hübsche junge Frau geworden. Liebe und Stolz durchströhmte ihn und er wusste , er würde sie immer beschützen, ganz egal was die Zeit auch bringen würde. Araya und er wuchsen wie Geschwister auf und er würde stets, die kleine Schwester in ihr sehen, weil es nicht anders sein durfte. Jetzt da sie wieder ruhig und gleichmäßig atmete, drehte er ihr den Rücken zu und verließ, genauso leise wie er es betreten hatte , das Zimmer. Er stellte die Kaffeemaschine an und stand einen Augenblick später unter der Dusche. Er ahnte nicht das Aya seine Anwesenheit gespürt hatte. Das tat sie schon immer und jedesmal aufs Neue, wurde sie von tiefer Dankbarkeit erfüllt. Von ihrer Zuneigung ahnte er nichts. Koris war ihr bester Freund und andere Gefühle hatten keinen Platz zwischen ihnen. Aya schlug die Augen auf und lächelte. Der Kaffeduft stieg ihr in die Nase und verjagte die Reste des immer wiederkehrenden Alptraums....
bald gehts weiter :D
Tag der Veröffentlichung: 22.04.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine Tochter Emily