Auf halbem Wege (Vorwort)
Einleitung
Sie sind nicht allein
Das gesellschaftliche Problem
Ihr Weg zur Selbstfürsorge
Teil 1: Die Theorie
Selbstfürsorge-Test
Selbstfürsorge in verschiedenen Lebensbereichen
Selbstfürsorge im Beruf
Selbstfürsorge in der Elternschaft
Selbstfürsorge in der Beziehung
Selbstfürsorge im Wohnraum
Körperliche Selbstfürsorge
Geistige Selbstfürsorge
Teil 2: Die Praxis
Das Self-Care Programm – In 8 Phasen zur gesunden Selbstfürsorge
Phase 1: Entscheidung Selbstfürsorge: Persönliche Ziele definieren
Phase 2: Zeitliche und räumliche Freiräume schaffen
Phase 3: Umfeld einbeziehen
Phase 4: Einzelne Lebensbereiche analysieren und anpassen
Phase 5: Durchhaltervermögen und Momentum entwickeln
Phase 6: Selbstfürsorgliches Gedankengut
Phase 7: Automatisieren und internalisieren
Phase 8: Eigene Lösungen entwickeln
Erfolg und Zukunft
Reflexion
Viel Erfolg! Die Zukunft gehört Ihnen
Hinweis
Auf halbem Wege (Vorwort)
Das vorliegende eBook ist ein praxisorientierter Ratgeber zum Thema Selbstfürsorge. Interaktive Übungen und Anwendungsbeispiele sollen Ihnen helfen, sich bewusst über Ihre gegenwärtige Situation zu werden und herauszufinden, was Ihre Ziele und Wünsche sind und wie Sie diese für sich umsetzen können. Da es sich schwierig gestaltet, in einem eBook schriftliche Eintragungen zu machen, wurde ein begleitendes PDF erstellt, welches Sie sich hier kostenlos, ohne Weiteres herunterladen und ausdrucken können. Es bietet sich außerdem an, eventuell ein Notizbuch zu nutzen, da Sie sich so frei ausdrücken können, wie Sie es mögen und empfinden. Grafiken, Mindmaps, Wortgruppen oder Texte, Ihrer Fantasie ist keine Grenze gesetzt.
Die Tests und Übungen in diesem Ratgeber bilden einen roten Faden und führen Sie achtsam an Ihr Ziel. Sie werden Ihnen Denkanstöße und Lösungen geben, wie Sie Ihr Mindset, Ihr Umfeld und Ihre Lebensweise langfristig verändern können. Ziel dieses Ratgebers ist es, Sie an die Hand zu nehmen und Ihnen Schritt für Schritt zu helfen, selbstfürsorglicher, entspannter und organisierter zu leben. Zwischen den Sätzen dieses Ratgebers werden Sie einige Fragen lesen. Diese sollen hin und wieder zum Nachdenken anregen und Ihre Gedankenwelt auf eine bevorstehende Veränderung vorbereiten. Also halten Sie beim Lesen einer Frage ruhig inne, beantworten Sie sie für sich und fahren fort. Es wird Ihnen helfen, offener für den Wandel und die Selbstfürsorge zu sein. Da dieses Thema, die Ursachen und die Lösungsansätze sehr individuell sind, kann es sein, dass Sie auf Sätze stoßen werden, die Sie nicht betreffen. Diese können Sie einfach ignorieren und den Fokus auf das setzen, womit Sie sich wirklich verbunden fühlen.
„Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen.“
- Aristoteles -
Dass Sie dieses eBook lesen zeigt, dass Sie den Mut gefasst haben, Veränderungen zu bewirken und Ihr Leben in eine bessere Richtung lenken wollen. Aristoteles hat mit seiner Aussage nicht ganz unrecht, denn mit Ihrer Entscheidung haben Sie bereits den schwersten Teil hinter sich gelassen. Alles, was es jetzt noch braucht, um Ihr Ziel zu verwirklichen, ist erlernbar oder bedarf teilweise nur der richtigen Anstöße.
Beginnen Sie jetzt schon damit, stolz auf sich zu sein für den Schritt, den Sie gegangen sind und seien Sie offen für das, was folgt.
Viel Freude und Erfolg auf dem Weg zur gesunden Selbstfürsorge!
Einleitung
Sie sind nicht allein
Haben Sie manchmal das Gefühl, dass der Tag zu wenige Stunden hat und es unmöglich ist, alles zu schaffen? Und wenn Sie es dann doch mit Ach und Krach geschafft haben, wollen Sie nur noch ins Bett. Wo bleibt da die Zeit für Selbstfürsorge? Wann tun Sie sich mal etwas Gutes?
Die Familie, die Arbeit, die Freunde. Viele Dinge halten uns während des Tages in Bewegung, dabei geht allerdings meistens das Wichtigste unter, nämlich wir selbst. Die meisten stellen sich selbst in der Prioritätenliste hinten an oder vergessen sich am Ende gar völlig, dabei ist gerade eine gesunde Selbstfürsorge die Grundlage für ein zufriedenes und glückliches Leben.
Der unliebsame Umgang mit uns selbst ist keine Seltenheit. Die meisten haben nicht gelernt, auf sich selbst Acht zu geben oder haben diesen Aspekt ihres Lebens nie thematisiert. Wir haben gelernt, dass es egoistisch ist, die eigenen Bedürfnisse vornan zu stellen, manche schämen sich regelrecht, wenn sie an sich selbst denken. Also nehmen wir es so hin und versuchen unserer Umwelt zu genügen und lassen uns selbst außen vor.
Unzufriedenheit und Frust machen sich breit. Wir haben ein schlechtes Gefühl mit uns selbst und können oft gar nicht ausmachen, woher es kommt oder was man dagegen machen soll. Dieser Umstand wird meistens zu einer undefinierbaren Belastung und kann sogar in Depression enden.
Wer sich auf diesem Weg befindet, ist nicht allein. Die große Mehrheit hadert mit diesen Problemen und traut sich meistens nicht, dagegen vorzugehen oder weiß nicht, was in dieser Situation zu tun ist. Zu sehr sind Begriffe wie Selbstliebe und Selbstfürsorge stigmatisiert und werden nicht ernst genommen oder als Egoismus abgetan. Dabei ist dies keineswegs der Fall. Mut zur Veränderung und zur offenen Selbstanalyse, sich um sich selbst zu kümmern und ernst zu nehmen, ist der Weg in ein entspanntes und erfülltes Leben.
Das gesellschaftliche Problem
„Ich muss mal wieder etwas für mich selbst tun, mal wieder an mich selbst denken, mich mal wieder richtig verwöhnen lassen.“ Wie oft kommen Ihnen diese Gedanken, doch am Ende bleiben sie unerfüllt? Wie oft nehmen Sie sich vor, mehr für sich selbst zu tun und verschieben es dann doch immer wieder, da noch etwas Wichtiges dazwischen gekommen ist?
Jeder nimmt sich ab und an vor, mehr auf sich selbst zu achten, allerdings geht das gute Vorhaben meistens im alltäglichen Stress unter. Wenn wir es dann doch schaffen, uns auf die Urlaubsinsel zu retten oder dem Masseur einen kurzen Besuch abzustatten, ist der Entspannungseffekt leider nur von kurzer Dauer.
Auch die Werbung suggeriert uns immer wieder technische Neuerungen, Kosmetikprodukte oder Haushaltsgeräte, die unser Leben einfacher machen sollen. Konsum macht froh, ein Wellnesswochenende löst unsere Anspannung oder eine neue Frisur gibt uns mehr Selbstbewusstsein, allerdings macht es die meisten nur kurz und nicht für lange Zeit glücklich und zufrieden. Denn etwas für sich selbst zu tun, ist mehr, als sich einen Nachmittag frei zunehmen und in die Badewanne zu springen oder sich etwas Leckeres zu kochen. Es ist mehr als sich einmal in fünf Monaten etwas zu gönnen oder sich mit Freunden zu treffen.
Aber was ist es dann, was Selbstfürsorge ausmacht und wie kann es uns gelingen, auf lange Sicht stark und zufrieden zu sein? Warum hält der schöne Effekt einer neuen Anschaffung, eines „Mädelsabends“ oder der Gesichtsmaske nur kurz an?
Die Auswahl der Ressourcen, die uns Glück, Wohlbefinden und Entspannung versprechen, scheinen schier endlos zu sein. Täglich werden wir fast pausenlos mit verlockenden Angeboten geködert, die das Leben schöner, einfacher und bequemer machen sollen. Der neue Lautsprecher bedient unsere Lichtschalter, der neue Staubsauger macht alleine sauber, und dennoch nimmt die allgemeine Unzufriedenheit zu. Jedes Jahr werden in den Industrieländern mehr Menschen aufgrund von Depressionserkrankungen behandelt und der Drogen-, sowie Alkoholkonsum steigt kontinuierlich an. In den USA wurden im Jahr 2018 zehn Mal mehr Depressionen festgestellt als noch vor 100 Jahren. Wie ist das vereinbar mit den scheinbar endlosen Möglichkeiten, die unser Leben verbessern sollen?
„Nachhaltigkeit“ ist das Wort, das unsere heutige Zeit bestimmt, sei es, wenn es um Energiegewinnung geht, Verpackungsmaterial oder Transportmittel. Nachhaltigkeit beschreibt eine Sache oder einen Umstand, der sich auf lange Sicht bewährt und wirkt, dabei bringt wohl fast niemand Selbstfürsorge mit diesem Begriff in Verbindung. Doch genau das ist es, was wir brauchen, um effektiver auf uns und unsere Bedürfnisse zu achten. Nachhaltig für Gesundheit, Beziehung und Work-Life-Balance zu sorgen, ist es, was uns langfristig glücklich macht. Das zu erreichen ist sicherlich einfacher gesagt, als getan, denn für jemanden zu sorgen, ist ein aktiver Prozess, an dem man täglich arbeiten muss. Es ist für uns normal, für unsere Kinder, Eltern oder Freunde zu sorgen vielleicht sogar für Kollegen und schier Unbekannte, wenn es aber zu uns selbst kommt, nehmen wir diese Pflicht nicht ernst. Zu sehr sind wir in unserer Routine verankert, zu sehr daran gewöhnt, uns selbst zu vergessen.
Wir nehmen uns selbst einfach nicht wichtig. Unzufriedenheit und Frust stellen sich ein, und schon beginnt das Rennen im Hamsterrad. Dort fühlt man sich schnell einsam und allein, am Ende wird die Gegebenheit hingenommen und man resigniert vor dem Problem. Dabei ist die Lösung so naheliegend, die meisten von uns sehen sie nur nicht.
Ihr Weg zur Selbstfürsorge
Gedankenexperiment:
Wann haben Sie das letzte Mal etwas für sich getan? Und was war es genau? Sind Sie in der Lage drei Dinge aufzuschreiben, die Sie in den letzten sechs Monaten nur für sich allein getan haben. Etwas, was weder den Partner noch die Familie oder Kinder einbezieht?
Versuchen Sie spontan Dinge zu finden, die Sie in der letzten Zeit für sich selbst getan haben.
(PDF Seite 2; Nr. 1)
Konnten Sie drei verschiedene Dinge finden?
Fragen Sie sich jetzt:
1- In welchen Situationen tun Sie etwas für sich selbst?
(PDF Seite 2; Nr. 2)
Wenn es schon zu spät ist, Sie kurz vorm Burn-out stehen oder die Kinder Sie an ihr nervliches Limit gebracht haben? Warten Sie bis es sich „richtig lohnt“, wirklich etwas zu tun oder bis Sie es gar „verdient“ haben, mal an sich zu denken?
2-Welcher Teil Ihres Lebens bringt Ihnen Stress und Unausgeglichenheit?
(PDF Seite 2; Nr. 3)
Mit welchem Aspekt sind Sie unzufrieden? Wie gut kennen Sie sich selbst und wie gut achten Sie auf sich?
Auch wenn Ihnen die Fragen vielleicht banal vorkommen, unterschätzen Sie sie nicht. Sich mit sich selbst zu befassen ist der erste und wichtigste Schritt, um überhaupt etwas verändern zu können. Nehmen Sie sich Zeit, während Sie über die vorangegangenen Fragen nachdenken. Ebenso wichtig: Bringen Sie Ihre Gedanken zu Papier.
Wer kennt die Situation nicht: Man hat eine Frage im Kopf und in dem Moment, in dem man sie laut stellt, beantwortet sie sich von allein, man musste sie nur laut aussprechen. Genauso verhält es sich mit dem Aufschreiben von unseren inneren Überlegungen. Bringen wir unsere Gedanken zu Papier, ist es viel einfacher, Probleme zu erkennen und klare Strukturen und Lösungen zu finden.
Sich um sich selbst zu kümmern ist ein wichtiger Bestandteil für ein erfülltes Leben. Dazu gehört es, sich gut zu kennen, sich etwas Gutes zu tun und kontinuierlich an der Beziehung mit sich selbst zu arbeiten. Vorsorge statt Nachsorge. Sie gehen auch nicht zum Zahnarzt, nachdem Ihnen alle Zähne ausgefallen sind. Demnach ist dann auch der SPA-Besuch nach sechs stressigen Monaten eher ein Tropfen auf dem heißen Stein, als ein ernsthafter Versuch, sein Leben und seine Einstellung zu sich selbst zu verändern.
Der Ratgeber soll Ihnen helfen, sich darüber bewusst zu werden, wo genau Ihre individuelle Problematik liegt und welche Werkzeuge Sie zur Verfügung haben, um Ihre persönliche Situation zu verbessern. Lernen Sie sich selbst besser kennen und erfahren Sie, wie Sie Ihre individuellen Umstände ermitteln, verändern und verbessern können. Sie werden lernen, Wünsche und Ziele richtig zu formulieren und diese mithilfe verschiedener Lösungsansätze zu verfolgen. Außerdem erfahren Sie, wie Sie eigene Lösungen für Ihre Probleme entwickeln können und wie Sie sich konstant motivieren können, Ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.
Der Ratgeber soll Sie ermutigen, mehr auf sich zu achten und besser mit sich umzugehen.
Im Self-Care Programm werden Sie an die Hand genommen und erfahren, wie Sie Ihre Ziele in Angriff nehmen, zur Tat schreiten und Ihr Leben nachhaltig verbessern können.
Teil 1: Die Theorie
Selbstfürsorge-Test
„Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“
- Sokrates -
Einige Verhaltensmuster sind tief in uns verankert und oftmals sind wir gar nicht in der Lage, sie als Fehlkonstruktion zu entlarven. Eine tiefgehende Selbstanalyse ist der erste wichtige Schritt, um unser Problem zu finden und dieses entsprechend lösen zu können.
In diesem Test sollen Sie angeben, wie sehr Sie den angegebenen Aussagen zustimmen. Kreisen Sie die Antworten mit einem Stift ein und zählen Sie die Punkte am Ende zusammen. Danach wird Ihnen die Einschätzung unter dem Text eine erste grobe Aussage dazu liefern, in welcher Situation Sie sich tatsächlich befinden.
(PDF Seite 3; Nr. 4)
Auswertung
10 – Sie haben eine gute Beziehung zu sich selbst
Herzlichen Glückwunsch, Sie wissen, wie Sie mit sich selbst umgehen müssen. Sie haben in sich Ihren besten Freund gefunden und begegnen sich mit viel Respekt und Verständnis.
Tipp: Arbeiten Sie weiterhin an der Beziehung zu sich selbst. Falls Sie sich doch einmal in einer problematischen Situation befinden, schieben Sie die negativen Gefühle nicht weg, sondern denken Sie darüber nach, warum Sie sich genau in diesem Moment so fühlen und ob dieser Grund überhaupt gerechtfertigt ist.
11-20 – Sie sind auf dem richtigen Weg
Sie haben gelernt, auf sich selbst acht zu geben. In manchen Situationen oder Lebensbereichen reagieren Sie immer noch zu hart. Frustration setzt schneller ein, als es Ihnen lieb ist und blockiert Sie, weiter voranzukommen.
Tipp: Fragen Sie sich, in welchen Situationen Sie besonders angespannt reagieren. Denken Sie darüber nach, wie Sie sich verhalten würden, wenn Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin sich mit einem Problem oder einem Misserfolg auseinandersetzen müsste. Was würden Sie raten? Sicherlich wären Sie unterstützend und verständnisvoll und würden ihm oder ihr Mut und Trost zusprechen.
Begegnen Sie sich mit dem gleichen Verständnis, das Sie auch für Ihre Freunde aufbringen würden. Wenn etwas nicht gleich gelingt, reden Sie sich gut zu, nicht alles kann von Anfang an glücken, aber denken Sie daran, dass Sie Ihr Bestes gegeben haben und seien Sie deswegen auch nachsichtig mit sich selbst.
21-30 – Sie sind zu hart zu sich selbst
Mit Disziplin und Härte beherrschen Sie ihr Selbst. Sie haben gelernt, dass Sie perfekt sein müssen und erlauben sich selbst keinen Fehler. Kommt es dann doch zu Fehlern oder Misserfolgen verurteilen Sie sich hart oder bestrafen sich womöglich. Negative Gefühle schieben Sie weg und Schwächen können Sie sich kaum eingestehen.
Tipp: Seien Sie gnädiger und verständnisvoller zu sich selbst. Perfektionismus und die Angst vorm Versagen können lähmend und somit kontraproduktiv wirken. Nur
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Satz: Marie-Katharina Wölk, www.wolkenart.com
Tag der Veröffentlichung: 01.02.2020
ISBN: 978-3-7487-2810-8
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