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Prolog

Dicke Rauchschwaden erfüllten den Raum und wurden nur noch mehr von den zwei brennenden Zigarren unterstützt, die von den zwei Männern geraucht wurden. In den freien Händen hielten sie schwere Cognacgläser, die mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt waren. Während der schwarzhaarige der beiden Männer einen weiteren Zug von der guten, kubanischen Zigarre nahm, hob der andere, deutlich ältere, das Glas an seine Lippen.

„Du wirst es doch einsehen, oder?“, fragte der Ältere der beiden und sah seinen gegenüber an.

Dieser hatte eines seiner Beine locker über das andere geworfen, mied aber den Blickkontakt. Er überlegte, dachte über die Worte nach und ging in Gedanken schon die Diskussion mit seiner Frau durch, die ohne Zweifel noch auf ihn zukommen würde.

„Es wäre für unsere Familien das Beste, für beide. Denk darüber nach, welche Vorteile wir davontragen würden.“

Der Jüngere biss die Zähne zusammen, brachte es aber endlich fertig, dem anderen in die Augen zu sehen.

„Ich sehe die Vorteile“, sagte er nach einigen Überlegungen. „Aber ich muss auch an sie denken, du verstehst das sicher. Und ich schätze dich und deine Familie. Ist das denn wirklich notwendig?“

„Auf lange Sicht? Ja. Definitiv. Eine solche Verbindung wird uns zu einem Ganzen verschweißen. Denk darüber nach. Sie werden sich an diese Situation schon gewöhnen. Früher war es doch auch üblich und niemand hat Fragen gestellt.“

„Früher…“ Er dachte noch immer angestrengt nach. Konnte das in der heutigen Zeit überhaupt noch funktionieren? Und wie sollte er es seiner Tochter beibringen? „Glaubst du, dass es wirklich so einfach ist? Ist es das für dich? Oder deinen Sohn?“

„Einfach? Nein, aber er kennt seinen Platz und wird meinen Befehl nicht infrage stellen.“

„Dann wirst du es definitiv leichter haben als ich“, sagte er und nickte. Dann nahm er einen weiteren Zug von der Zigarre und inhalierte tief. Er hatte das dringende Bedürfnis seine Nerven zu beruhigen, denn der Grund für dieses heimliche Treffen war keine Belanglosigkeit. Es ging um das Leben seiner Tochter und er würde einen Teufel tun und die Entscheidung zu leichtfertig treffen. Ihm war bewusst, dass er ihr damit eine sehr große Bürde auf die zarten Schultern lud doch wie sein Gesprächspartner schon gesagt hatte, die Vorteile würden überwiegen. Konnte er ihr das wirklich zutrauen? Sie war noch so jung, sie wollte leben und ihre Grenzen austesten. Weiß Gott, sie hatte schon das ein oder andere Mal über die Stränge geschlagen und ihn in Situationen gebracht, in denen er sich zwischen seiner Verantwortung als Vater und seinem Job hatte entscheiden müssen. Er liebte sie, doch immer wenn sie zu weit gegangen war, hatte er den Vater zurücktreten lassen und hatte seine andere Seite gezeigt. Er hatte immer gehofft, sie würde daraus lernen und diese Hoffnung hatte er noch immer. Irgendwann würde auch sie zur Vernunft kommen. Vielleicht würde sie nicht in seine Fußstapfen treten, doch sie würde ihr Leben auf die Reihe und einen anständigen Job bekommen. Das wünschte er sich für seine älteste. Er würde ihr die Welt zu Füßen legen, wenn sie nicht so einen Dickkopf haben würde, der ihr auf lange Sicht immer nur im Weg stehen würde.

„Also redest du mit ihr?“

„Sie wird das nicht wollen.“

„Dann sag ihr, dass es das Beste für sie ist. Und für ihre Familie. Das wird sie einsehen.“

Der Jüngere lachte und trank einen Schluck Cognac. „Du kennst meine Tochter nicht.“

„Dann hoffe ich, dass ich das bald werde.“

Er atmete tief durch. Sein Gegenüber hatte ja Recht. Die Verbindung ihrer beider Namen war eine gute Idee und würde allen nur Vorteile bringen, doch die Vorstellung, dass er ihr von diesen Plänen erzählen musste, machte ihm jetzt schon Sorgen.

„Ich werde das natürlich erst mit meiner Frau besprechen müssen. Sie wird in solchen Angelegenheiten ungern übergangen.“

„Frauen wollen immer alles wissen“, lachte der Ältere und war sich dabei schon sicher, dass sein Plan aufgegangen und bald Früchte tragen würde. „Aber manchmal muss man auch über ihren Kopf hinweg entscheiden. Vor allem, wenn es für sie am Ende das Beste ist.“

„Nur leider sehen sie das am Anfang nicht ein.“

Beide Männer lachten und hoben die Gläser in die Luft, prosteten sich zu um einen weiteren Schluck der leicht scharfen Flüssigkeit zu nehmen.

„Wir wollen doch alle nur das Beste für unsere Kinder. Lass es uns zusammen tun. Und wenn wir sie ein bisschen zu ihrem Glück zwingen müssen. Sie werden es uns am Ende danken.“

Der Schwarzhaarige nickte leicht und starrte wie versunken in sein Cognacglas. Wenn sie einmal in festen Händen war, in guten Händen, wie er bei der Vorgeschichte des jungen Mannes wusste, dann würde ihn das doch sehr beruhigen. Seine jüngere Tochter war ganz anders, sie ließ sich noch leichter lenken, doch Eden…

Eden war ein Sturkopf, liebte ihre Freiheit und ihr Leben und war doch noch immer eine Mahone. Daran würde sie nichts ändern können, selbst wenn sie es wollte. Sie würde der Familie nicht schaden, denn das würde er nicht zulassen.

Lass es uns zusammen tun. Und wenn wir sie ein bisschen zu ihrem Glück zwingen müssen. Sie werden es uns am Ende danken.

Diese Worte hallten in seinen Gedanken nach. Sie gewannen immer mehr an Bedeutung bis er schließlich selbst fest an sie glaubte. Er nahm die Wahrheit in diesen Sätzen an, verinnerlichte sie und meinte es im tiefsten Inneren doch nur gut.

Ja, es war das Beste für sie.

Kapitel 1 – Ein drängender Anruf

Das kleine Schlafzimmer lag im Halbdunkeln, nur feine Sonnenstrahlen suchten sich einen Weg durch die kleinen Schlitze der Rollläden. Sie fielen in einem gleichmäßigen Muster auf das Bett, auf dem sich die dicke Bettdecke wölbte. Nur ein nackter Fuß, der unter der Decke hervor lugte, war zu erkennen, während der Rest der Person, die in diesem Bett schlief, nicht zu sehen war. Auf dem Boden neben dem Bett, welches fast den kompletten Raum einnahm, lagen unzählige Kleidungsstücke verstreut. Ein heilloses Durcheinander hatte die Oberhand gewonnen und doch fand sich die Bewohnerin immer wunderbar zurecht. Es war ihr egal, wie ihr Schlafzimmer aussah, schließlich kam sie nur zum Schlafen hierher. Der Rest ihrer kleinen Wohnung war überraschend aufgeräumt. Die anderen drei Räume waren ebenso klein, doch konnte Eden alles, was sich in ihr befand, ihr eigen nennen. Das angrenzende Wohnzimmer hatte eine einladende Couch in einem leichten Mokkaton, der hölzerne Beistelltisch passte farblich dazu und in der Vitrine warteten Gläser auf ihren Gebrauch. Die Küche war langgezogen, besaß aber alles, was man brauchte, ebenso wie das kleine Badezimmer. Dort fehlte lediglich eine Badewanne, doch auch daran hatte Eden sich gewöhnt. Sie war ohnehin nie ein Freund von langen Bädern gewesen, es sei denn natürlich, sie lagen zu zweit in der Wanne, dann konnte ein langes Bad auch recht angenehm sein. 

Erst ein leises Piepsen, welches nach kurzer Zeit immer lauter wurde, brachte Eden dazu, sich endlich zu rühren. Sie bewegte sich unter der Decke, murrte verschlafen und tastete blind nach ihrem Wecker. Doch statt ihn festzuhalten und auszuschalten, stieß sie ihn vom Nachttisch und er rollte ein Stück unter das Bett. Während das Piepsen nun noch lauter wurde und Eden in den Ohren dröhnte, seufzte sie laut und frustriert über ihre eigene Blödheit. Am liebsten wollte sie sich einfach die Ohren zuhalten und sich wieder unter ihrer Decke zusammen rollen, doch dann würde dieser verdammte Wecker noch weiter klingeln, also hatte sie doch keine Wahl, als die Decke beiseite zu schlagen und aufzustehen. Sie fischte den Wecker unter dem Bett hervor und beendete den nervtötenden Lärm. Nur kurz, der Entspannung halber und um ihren Erfolg dem Wecker gegenüber auszukosten, ließ sie die Lider wieder zufallen. Der Morgen war ihr jetzt schon viel zu hektisch. Und zu laut. So rasant aufzustehen war einfach nichts für sie. Am liebsten wachte sie ruhig und gemütlich auf, im Idealfall wenn sie bereits genug geschlafen hatte. Nur leider war dies an ihren Arbeitstagen selten der Fall. 

Eden streckte sich, hob die Arme und spürte, wie es in ihren Schultern knackte. Auch die Beine streckte sie aus, bewegte die Füße und vernahm auch da das vertraute Knacken in den Gelenken. So manches Mal lachte sie über diese Routine am Morgen, nannte sich selbst eine alte Frau, dabei war sie gerade mal 24. Das passierte einfach beim Strecken und, wenn sie ehrlich war, tat es verdammt gut. Dann rieb sie sich die Augen und stand mit etwas mehr Elan auf. Lässig trat sie auf die Kleidungsstücke, die den Boden des Zimmers bedeckten, ohne wirklich auf sie zu achten. Das, was bei ihr auf dem Boden landete, war ohnehin schon einmal getragen und gehörte in die nächste Maschine. Sie ging zu der hüfthohen, hölzernen Kommode und fischte ein paar saubere Sachen heraus. Dann marschierte sie schnurstracks ins Bad. Erst eine warme Dusche am Morgen belebte ihre müden Lebensgeister wirklich, was meist dazu führte, dass sie viel zu lange unter dem heißen Strahl stand und sich anschließend doch wieder sehr beeilen musste, um nicht zu spät zu kommen. So wie auch an diesem Morgen. Sie stieg aus der Dusche und hüllte sich in ein großes, weiches Frotteetuch. Ein weiteres wickelte sie um ihre langen, schwarzen Haare. Mit der flachen Hand wischte sie über den vom Wasserdampf beschlagenen Spiegel und sah sich an. 

Eden war größer als ihre Mutter und ihre Schwester, doch das war nicht allzu schwer, da Sammy die Größe ihrer Mutter geerbt hatte. Eden selbst kam da mehr nach ihrem Vater, welcher ein großgewachsener Mann war. Auch das schwarze Haar und die blauen Augen hatte sie von ihm. Manche sagten, sie sehe aus, wie sein weibliches Ebenbild. Eden jedoch war es ziemlich egal, nach wem sie kam. Sie hatte seit mehreren Wochen nicht mehr mit ihren Eltern gesprochen und war noch länger nicht mehr in ihrem Elternhaus gewesen. Nur zu ihrer Schwester Samantha pflegte sie regelmäßigen Kontakt über das Schreiben von kurzen Nachrichten. Sammy lebte mit ihren 18 Jahren noch im Haus ihrer Eltern, welches sich auf einem großen Anwesen befand. An sich mochte Eden dieses Haus auch, hatte sie schließlich ihre Kindheit dort verbracht, doch sie konnte einfach nicht mehr mit ihren Eltern unter einem Dach leben. Seit nun schon sechs Jahren lebte sie in dieser kleinen aber gemütlichen Wohnung, hatte einen Job um die Miete zu bezahlen und konnte tun, was ihr gefiel. Sie scherte sich nicht darum, was ihr Vater denken mochte, denn schließlich war es ihr Leben und nicht seines. 

Mit geübten, routinierten Griffen hatte sie ihren Föhn aus dem Regal genommen und begann sich das Haar kopfüber zu trocknen. Es war ihr völlig egal wie wüst es nach dem föhnen auf ihrem Kopf aussah, denn nach dem Kämmen würde es ihr seidig glatt über die Schultern fallen, wie ein schwarzer, langer Vorhang. Sie war froh, dass es so einfach war. 

Eine Viertelstunde später war sie angezogen und bereit, die Wohnung zu verlassen. Sie griff sich im Vorbeigehen noch schnell ihre Tasche und lief dann die zwei Treppen hinunter. Draußen wehte ein frischer Wind, welcher Eden leicht frösteln ließ. Es wurde Zeit, dass der Frühling die Oberhand gewann und es endlich wärmer wurde. Noch aber wollte sich der Winter nicht zurückdrängen lassen. Eden zog ihre Jacke etwas enger um sich und marschierte weiter die Victoria Road in Richtung Stadtkern von Wilmslow hinunter. Dort befand sich die Buchhandlung ihrer Freundin Jenny, für die sie arbeitete. Als sie um die nächste Ecke bog, sah sie aber auch schon ihr erstes Ziel. Der kleine Coffee-Shop Costa Coffee war für sie der beste in der Stadt. Gleich gegenüber lag Starbucks, doch sie bevorzugte Costa. Schon seit Jahren kam sie jeden Morgen in den kleinen Laden und jeden Morgen, wenn Carla, die Bedienung, sie sah, freute sich die ältere Frau und machte sich sogleich ans Werk. Mittlerweile wussten alle Mitarbeiter, wie Eden ihren Kaffee bevorzugte. Ein großer Milchkaffee mit einem Stück Zucker, ein einfaches, aber gutes Getränk um den Tag zu beginnen. Mit ihrem isolierten Becher in der Hand, der ihre kalten Finger etwas wärmte, ging sie weiter, denn weit hatte sie es nicht mehr. Waterstones Booksellers war eine große Kette und Eden war mehr als begeistert gewesen, als Jenny ihr den Job angeboten hatte. Lieber jemanden einstellen, den sie kannte, als eine völlig fremde Person, war damals Jennys Meinung gewesen. Und auf Eden konnte sie sich schließlich verlassen. Zwar war diese sich anfangs nicht sicher gewesen, ob die Arbeit in einem Buchladen etwas für sie war, doch nach nur wenigen Wochen war sie regelrecht aufgegangen. Sie kannte sich genauestens aus, beriet sehr gerne die Kunden und nutzte den leichten Zugang zu Büchern aus, um selbst immer wieder in eine dieser fantastischen Welten einzutauchen. So hatten sich in ihrer Wohnung mit der Zeit schon etliche Bücher angesammelt, die sie alle geradezu verschlungen hatte. 

Als sie den Laden an diesem Morgen betrat, war Jenny bereits da. Sie sah das blonde Haar, welches ihre Freundin und Chefin immer zu einem festen Knoten an ihrem Hinterkopf gebunden hatte, am anderen Ende des Ladens. Die mittlerweile 30 jährige Frau war bereits dabei, die Bücher alle richtig in Szene zu setzen und sie an ihre jeweils richtigen Plätze zurück zu stellen. 

„Guten Morgen“, trällerte Eden fröhlich, als sie näher kam.

„Hey Eden“, sagte Jenny ohne sie anzusehen, doch das war einfach ihre Art. Wenn sie sich erst einmal in die Arbeit geschmissen hatte, hatte sie keine Augen für irgendetwas anderes. 

Eden ging in eines der hinteren Zimmer, wo sie ihre Tasche abstellen und ihre Jacke an eine Garderobe hängen konnte. Diesen Raum nutzten sie auch als Pausenraum oder für Gespräche, die die Kunden nicht unbedingt mitbekommen sollten. Nachdem sie ihren Kaffee, der durch den Weg eine angenehme Trinktemperatur bekommen hatte, zu sich genommen hatte, verließ sie den Pausenraum und wollte sich gleich an die Arbeit machen. Kaum war sie jedoch durch die Tür, als sie Jenny mit einem viel zu großen Stapel an Büchern sah, der drohte, hinunterzufallen. Sie eilte sofort zu ihr und nahm ihr die obere Hälfte ab.

„Ich sollte mir angewöhnen, einfach zweimal zu gehen“, nuschelte Jenny, grinste Eden dann aber breit an. 

„Das wäre wohl besser“, grinste Eden und ging mit ihrem Stapel einen Tisch weiter, wo die Bücher eigentlich hingehörten. „Du bist einfach zu ungeduldig.“

„Na das sagt ja die Richtige“, lachte Jenny und stemmte die Hände in die Hüfte. „Muss ich dich an das letzte Mal erinnern, als du...“

„Schon gut“, unterbrach Eden sie und lachte. Es gab unzählige Situationen in denen sie es gewesen war, die die Ungeduld gepachtet hatte. „Aber eben genau deshalb, kann ich das sagen. Ich weiß, wovon ich rede.“ Sie warf Jenny noch ein Grinsen zu, dann sortierte sie die Bücher weg. 

Offiziell hatte der Laden schon geöffnet, doch morgens war es immer ziemlich ruhig, also mussten sie sich keinen Stress machen. Erst ab halb elf bemerkte man, dass es nach und nach immer voller in den Straßen wurde. Gegen frühen Nachmittag kamen dann auch Mary und Matthew, die anderen beiden Mitarbeiter. Sie blieben dann bis Ladenschluss, während Jenny und Eden nach Hause gingen, und Matthew, auch ein ziemlich enger Freund von Jenny, schloss dann die Buchhandlung ab. Bis dahin waren Jenny und Eden allerdings allein, doch nach all den Jahren waren sie ein eingespieltes Team geworden. Während Jenny sich um den vorderen Teil und die Kasse kümmerte, war Eden für alles andere verantwortlich. Sie räumte falsch liegende Bücher an ihre richtigen Plätze zurück und redete mit Kunden, wenn diese sich nicht sicher waren, was sie kaufen oder verschenken sollten. Beklagt hatte sich bisher noch niemand über ihre Ratschläge und das machte sie insgeheim sehr froh. 

Die Stunden bis zum Mittag verflogen sehr schnell und als sich Eden für ihre Pause in den hinteren Raum zurückzog, bemerkte sie eine Textnachricht auf ihrem Handy. Sie ahnte bereits, von wem sie war, ohne sie geöffnet zu haben und hatte sogar Recht damit. Die Nachricht war von ihrem Freund Dylan. Eden vermied es meist ihn wirklich ihren Freund zu nennen, da alle dann immer sofort dachten, sie wären fest zusammen, was nicht der Fall war. Sie hatten es versucht, mehrere Male sogar, doch immer wenn die ersten zwei bis drei Wochen vorbei waren, gingen sie sich gegenseitig auf die Nerven. Sie hatten darüber gesprochen und es beide für das Beste befunden, es nicht weiter zu versuchen und nur Spaß miteinander zu haben. Und genau das musste Dylan auch zu dieser Nachricht gebracht haben.

 

Ich habe dich lange nicht mehr gesehen. D

 

Eden seufzte. Sie mochte Dylan, hatte sich eine Zeit lang auch Gefühle für ihn eingeredet, doch dieses Spiel mit ihm konnte sie doch nicht ewig so weiterspielen. Er schien das jedoch nicht zu verstehen.

Sie schrieb ihm eine kurze und knappe Antwort zurück.

 

Sorry, viel um die Ohren.

 

Dann legte sie ihr Handy zurück in ihre Tasche.

Die kleine Mittagspause von 30 Minuten verbrachte Eden am liebsten draußen. Mal nutzte sie die Zeit um ein paar Erledigungen zu machen, und mal einfach nur um sich bei Costa einen weiteren Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen zu holen. An diesem Tag war es letzteres und da Mary bereits eingetroffen war, war es auch kein Problem, wenn sie den Laden verließ. Jenny würde nach ihr ihre Pause machen, damit sie immer mindestens zu zweit in der Buchhandlung waren. 

Draußen fegte ein kühler Wind um die Häuser und ließ Eden, kaum hatte sie einen Fuß vor die Tür gesetzt, stark frösteln. Sie hatte gehofft, dass es schon etwas wärmer geworden war, doch da hatte sie sich geirrt. Sie zog ihre Jacke wieder fester um sich, wappnete sich gegen den Wind und marschierte dann mit langen Schritten zu Costa Coffee. Sie sehnte sich nach einem heißen, dampfenden Getränk, welches sie von innen heraus wärmen würde. Im Café war es um die Mittagszeit immer sehr voll, weshalb Eden sich in die Schlange stellte und einen weiteren Blick auf ihr Handy warf.

 

Du fehlst mir...

 

Oh Gott, dachte sie und verdrehte die Augen. Entweder war irgendetwas vorgefallen oder aber Dylan hatte ihre Abmachung vergessen. Nein, wohl eher hatte er sie einfach ignoriert. Wie dem auch war, sie musste wohl oder über nachfragen. Er war immerhin ihr Freund und wenn wirklich etwas passiert war, dann wollte sie das wissen. Sie ließ das Handy zurück in ihre Tasche fallen und gab dann, nach einer kurzen Wartezeit ihre Bestellung auf. 

„Hat der erste heute Morgen nicht gereicht?“, fragte Carla mit einem Lächeln, als sie einen Kaffeebecher aus dem Regal nahm. 

„Du kennst mich doch“, sagte Eden und legte das Geld fertig abgezählt auf den Tresen. “Kaffee ist mein Treibstoff.“

„Ich danke dir, Eden. Lass es dir schmecken.“ Carla nahm das Geld und reichte Eden dann das Tablett mit ihrer Bestellung. Ein dampfender Milchkaffee und deftig belegtes Brötchen lächelten sie geradezu an. Mit ihrem Tablett ging sie zu einem freien Tisch und setzte sich. Der Kaffee forderte sie mit seinen feinen Dampfschwaden, die auf der Oberfläche tanzten, geradezu auf, an ihm zu nippen, was sie auch tat. Blind tasteten ihre Finger nach ihrem Handy und zogen es aus der Tasche, als sie die glatte Oberfläche ertasteten. Eine ganze Zeit starrte sie die letzte Nachricht von Dylan an, wusste nicht recht, wie sie darauf antworten sollte. Sie wollte ihm keine falschen Hoffnungen machen, war sie sich doch selbst nicht sicher, was sie für ihn empfand. So tief wie zu Anfang ihrer Beziehung, als sie es ernsthaft miteinander versucht hatten, waren ihre Gefühle nicht mehr, doch sie musste auch zugeben, dass sie seine Gesellschaft genoss und er ihr nicht egal war. Doch diese drei Worte machten sie mehr als sprachlos. Eden seufzte schwer und starrte auf den blinkenden, kleinen Balken, der sie aufforderte, Dylan endlich eine Nachricht zu schicken. Gerade straffte sie die Schultern, und wollte sich eine passende Antwort ausdenken, da verschwand die Anzeige vom Display und das Handy begann zu vibrieren. Der eingehende Anruf wurde angezeigt, doch als sie las, wer sie da gerade anrief, vermieste es ihr die schöne Mittagspause von einer Sekunde auf die andere. Mit zusammengebissenen Zähnen starrte sie auf den Namen ihres Vaters:

 

Richard Mahone

 

Das kleine Gerät vibrierte weiter in ihrer Hand, doch Eden unternahm nichts dagegen. Sie würde den Anruf nicht entgegen nehmen, denn dann würde sie mit ihrem Vater sprechen müssen und darauf hatte sie beim besten Willen keine Lust. Erst Recht nicht in aller Öffentlichkeit. Ihn einfach wegzudrücken würde aber zur Folge haben, dass Richard bemerken würde, was sie getan hatte und das würde ihn nur wütend machen. Eden kannte ihren Vater, wusste um seine schnell ausbrausende Art und wollte ihm einfach keinen Grund liefern, auf sie wütend zu werden. Seit sie damals ausgezogen war, hatte sie nur zu Geburtstagen mit ihm gesprochen. Eine stille Abmachung, die sie ihr Leben und ihn das seine leben ließ. 

Eden überlegte, wann die Beziehung zu ihrem Vater so kompliziert geworden war. Einen festen Zeitpunkt konnte sie dafür nicht finden. Es war ein schleichender Prozess gewesen, der sie nach und nach immer weiter auseinander getrieben hatte. Zwar hatte Edens Mutter immer wieder versucht, dass sich die beiden wieder annäherten, doch das hatte am Ende nur dazu geführt, dass Eden den Kontakt fast zur Gänze abgebrochen hatte und aus dem großen Haus ihrer Familie ausgezogen war. Selbst den Namen, unter dem sie die Nummer ihres Vaters in ihrem Handy gespeichert hatte, hatte sie von Dad in Richard Mahone geändert. Sie selbst hatte mit dem Thema abgeschlossen und fand es in Ordnung, so wie es jetzt war. Die einzige Leidtragende in dieser Geschichte war ihre jüngere Schwester. Samantha stand immer zwischen beiden Seiten, welche sie gewollt oder auch ungewollt versucht hatten, sie auf ihre Seite zu ziehen. Sie hatte des Öfteren versucht zu schlichten, doch hatte auch sie schon bald aufgegeben. Es war eine aussichtslose Situation, die niemand mehr reparieren konnte. Der Meinung war Eden jedenfalls und sie hatte sich damit abgefunden. 

Schließlich verstummte auch das Handy in ihrer Hand und die Anzeige wechselte auf entgangene Anrufe

Eden seufzte leise. Richard würde sie nicht ohne Grund anrufen, doch weigerte sie sich, ihrer Neugier einfach so nachzugeben. Stattdessen schob sie ihr Handy zurück in ihre Tasche und widmete sich dann ihrem Mittagessen. Zwar schmeckte es wie immer bei Costa Coffee ausgezeichnet, doch der Anruf ihres Vaters ging ihr einfach nicht aus dem Kopf. Ob etwas passiert war? Wieso sollte er sie sonst anrufen? Doch, wenn ihre Eltern gewollt hätten, dass sie den Anruf in jedem Fall entgegennahm, dann hätten sie es über das Handy ihrer Mutter oder aber mit unterdrückter Nummer versuchen können. Letzteres hatte Eden erst vor etwa eineinhalb Jahren auf die Palme gebracht. Richard war einfallsreich, was das anging, doch Eden weigerte sich, seinen Befehlen, denn das waren sie für sie, einfach Folge zu leisten. Er hatte sich einfach nicht mehr in ihr Leben einzumischen. 

All diese Gedanken verdrängten die Nachrichten von Dylan komplett, während Eden sich von Minute zu Minute mehr Gedanken machte. Sie aß auf und trank ihren Milchkaffee, dann stellte sie das Tablett zurück auf den Tresen und wünschte Carla noch einen schönen Tag. Ihre Pause neigte sich schon sehr dem Ende entgegen, als sie sich auf den kurzen, aber kalten Weg zurück zur Buchhandlung machte. Sie sehnte sich nach einer Beschäftigung und hoffte auf viele kauffreudige Kunden an diesem Nachtmittag, nur um nicht an den mysteriösen Grund für Richards Anruf denken zu müssen. Sie konzentrierte sich voll und ganz auf ihre Arbeit und schon bald hatte sie ihren Soll erfüllt. 

„Du kannst Schluss machen“, sagte Jenny schließlich zu ihr, als sie mit einem Stapel Bücher, den die Kunden in allen Räumlichkeiten verteilt hatten, an Eden vorbei ging. 

„Der Laden ist noch voll, ich kann auch noch bleiben.“ 

„Nein, geh nur, wir schaffen das.“ Sie zwinkerte Eden zu und stellte den Stapel auf dem nächsten Tisch ab. Jenny seufzte lautstark, lächelte dann aber. „Ich meine es ernst. Kannst ruhig gehen.“

„Jaja“, lachte Eden „Bin ja schon weg.“ Die Uhr an der Wand zeigte 17:30 Uhr, was bewies, dass sie ohnehin schon eine halbe Stunde länger da war, als in ihrem Arbeitsvertrag stand. Als Eden in den Pausenraum ging um ihre Sachen zu holen, kamen die Gedanken an den Anruf wieder und ohne weiter darüber nachzudenken, zog sie ihr Handy hervor. Da blinzelte Eden verwirrt, als sie las, dass sie noch drei weitere Anrufe verpasst hatte. Sie entsperrte das Display und sah nach, von wem diese Anrufe gekommen waren. Alle drei waren von ihrem Vater! Eine plötzliche Sorge machte sich in Eden breit. Ob doch etwas passiert war? Edens Körper begann zu kribbeln und ein dünner Schweißfilm trat auf ihre Haut. Auch ihr Herz schlug schneller, als sie darüber nachdachte, was mit ihrer Mutter oder ihrer Schwester passiert sein könnte. Doch mit Sicherheit konnte sie rein gar nichts sagen. Sie fasste den Entschluss, ihren Vater zurück zu rufen, wenn sie zuhause war, auch wenn sie sich sicher war, dass er nur das damit hatte bezwecken wollen. Doch sie musste einfach sicher gehen. Die Vorstellung, sie hätte es im Nachhinein nicht getan, und es war tatsächlich etwas passiert, wäre einfach furchtbar und unverzeihbar gewesen. Sie schluckte den dicken Kloß in ihrem Hals hinunter und schlüpfte in ihre Jacke um sich dann auf den Heimweg zu machen. 

„Bis morgen, Leute“, rief sie ihren drei Kollegen zu und verließ dann das Waterstones Booksellers. Ihre Füße trugen sie in flinken Schritten nach Hause, denn dieses dumpfe Gefühl in ihrer Brust wollte einfach nicht verschwinden. Als würde sich eine unsichtbare Kraft um ihr Herz legen und es zusammendrücken, ihr die Luft abschnüren. Sie machte sich sorgen und hoffte einfach nur, dass diese Sorge unbegründet blieb. Als sie die Haustür hinter sich ins Schloss zog, sprintete sie die Treppen nach oben bis sie schwer atmend vor ihrer Wohnungstür stand und nach dem Schlüssel in ihrer Tasche suchte. 

„Wo bist du, verdammt?“ fluchte sie leise und tastete weiter nach den metallischen kleinen Türöffnern. Da erwischte sie ihn endlich und zog den gesamte Bund strahlend aus der Tasche. Schnell war die Wohnungstür geöffnet, sodass sie endlich ihre Wohnung betreten konnte. Achtlos, die Hand nach ihrem Handy greifend, ließ sie ihre Tasche fallen und stürmte in das kleine Wohnzimmer. Ihr Herz schlug wieder schneller, hämmerte geradezu in ihrer Brust, als sie die Nummer vom Handy ihres Vaters wählte. 

Unruhig ging Eden in ihrem Wohnzimmer auf und ab. Das Handy fest an ihr Ohr gedrückt, lauschte sie dem immer wiederkehrenden Tuten und hoffte seit Jahren zum ersten Mal, dass ihr Vater abnehmen und mit ihr sprechen würde. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit für sie, bis das Tuten endlich verschwand und sie das leicht rauschende Geräusch hörte, wenn sich jemand den Hörer oder das Handy ans Ohr hielt. 

„Eden“, hörte sie seine wie immer grimmig klingende Stimme sagen. 

„Was ist passiert?“, fiel sie mit der Tür ins Haus, ohne ihm zuvor eine Begrüßung entgegengebracht zu haben. 

„Gut, dass du zurück rufst, ich wollte mit dir reden.“

„Ist mit Mom und Sammy alles okay?“, erkundigte sich Eden und bis nur kurz darauf die Zähne fest zusammen. Wie schaffte es dieser Mann, sie nur durch so ein paar Worte wütend zu machen? Doch ihr wurde auch schnell klar, dass es nicht die Worte an sich waren, sondern seine Art wie er mit ihr sprach. 

„Ja. Eden, ich möchte, dass du uns am Samstag begleitest.“

„Begleiten? Wieso?“, fragte sie skeptisch und blieb stehen. Irgendetwas gefiel ihr an dieser Frage nicht. 

„Wir haben eine Einladung erhalten und ich möchte, dass du mitkommst, damit wir als Familie dort erscheinen können.“

Eden pfiff abwertend und rollte mit den Augen. „Nicht dein ernst...“

„Und ob das mein Ernst ist. Diese Einladung gilt auch dir.“

„Na dann kann ich sie ja beruhigt ausschlagen“, konterte sie sofort und spürte, dass sich ganz von allein ihre Stimme hob. „Falls es dir entgangen ist, man kann eine Einladung auch ablehnen. Das steht einem zu.“ 

„Eden“, mahnte Richard sie, was Eden nur noch weitere anstachelte. Sie biss die Zähne zusammen und atmete hörbar tief durch.

„Sag den Herrschaften doch einfach, ich wäre verhindert. Das erspart uns allen eine Menge Ärger.“

„Aber...“

„Ist doch die Wahrheit“, unterbrach sie ihn laut. „Jedes Mal, wenn wir aufeinander treffen, eskaliert die ganze Situation. Ich habe das eingesehen und es wäre schön, wenn du das auch könntest.“

„Eden, du kannst deine Zugehörigkeit zu dieser Familie nicht ändern. Die Einladung gilt der ganzen Familie und du bist ein Teil davon.“

Eden schüttelte den Kopf, auch wenn Richard das nicht sehen konnte. Sie seufzte schwer, hielt den Daumen bereits über den Bereich des Displays, der das Gespräch beenden würde. „Diese Familie hast du schon vor langer Zeit kaputt gemacht.“ Mit diesen Worten legte sie auf, ohne auf eine Antwort zu warten. Genervt warf sie ihr Handy aufs Sofa und schob die Hände in ihre Hosentaschen. Den Kopf leicht hängen lassend bereute sie den letzten Teil ihrer Worte, denn ihm allein konnte sie nicht die Schuld daran geben. Sie beide waren es gewesen, doch in diesem Moment war ihr einfach nichts anderes eingefallen als es ihm so direkt und hart wie möglich an den Kopf zu werfen. Das schlechte Gefühl blieb jedoch, doch andererseits... so war es doch immer zwischen ihnen. Schon die kleinste Meinungsverschiedenheit führte zu einem Streit, der nicht selten laut wurde und dann in einem wochenlangen Schweigen endete. Und sie hatte es satt. Eden war schon lange klar, dass sie das schwarze Schaf dieser Familie war und wohl auch immer sein würde. Ihre Verwandtschaft, war sie auch nicht sonderlich groß, war alles in allem eine sehr zufriedene und nach außen hin glückliche. Nur Eden passte da irgendwie nicht ins Schema, mit ihrer aufmüpfigen und impulsiven Art, und das obwohl sie sich mit dem Rest ihrer Verwandtschaft recht gut verstand, wenn sie sich denn mal zufällig über den Weg liefen. 

Viele Jahre hatte sie sich immer wieder gefragt, wie es eigentlich dazu hatte kommen können. Dass ihr Vater und sie einfach nicht mehr miteinander klar kamen. Einen genauen Zeitpunkt festzusetzen war nicht möglich, doch erinnerte sie sich noch ganz gut daran, wie Richard sie mehr und mehr zu einer Frau hatte formen wollen, die gut ins Familienbild hineingepasst hätte. Nur war das nie die Art von Frau gewesen, die Eden sein wollte. Sie wollte ihr Leben so genießen, wie andere, wollte ausgehen und feiern, Spaß haben und sich nicht darum kümmern, was andere von ihr dachten. Und besonders das war ihrem Vater sehr wichtig, der äußere Schein. Ständig hatte Eden sich gefragt, wieso ihm dieses Ansehen so wichtig war? An seinem Job allein konnte es nicht liegen. Richard war hohes Tier im Cheshire Constabulary, doch erklärte das tatsächlich den Drang, alles so zu formen, wie er es wollte? Nicht selten hatte Eden ihn einen Kontrollfreak genannt, meist dann, wenn sie sich wieder gestritten hatten.

Die Erinnerung an Zeiten, in denen sie sich gut verstanden hatten, war so vernebelt, dass sie es kaum mehr glauben konnte. Als kleines Kind hatte sie ihren Vater vergöttert. Damals war er in ihren Augen auch ganz anders gewesen, hatte sich viel Zeit für sie genommen um sie unbeschadet aufwachsen zu lassen. Doch dieses Glück dauerte nur so lange, bis er ihr mehr und mehr Dinge aufdrängte, die sie insgeheim gar nicht tun wollte. Er hatte angefangen sie zum Golfspielen mitzunehmen, hatte sie überredet ein Instrument zu lernen und Tennis zu spielen, alles für den schönen Schein nach außen und um zu zeigen, was für eine talentierte und gute Tochter er doch hatte. Doch in diesem jungen Alter hatte Eden das noch nicht so gesehen, wie heute. Hätte sie damals schon so viel gewusst wie an diesem Tag, dann hätte sie sich niemals zu diesen Dingen überreden lassen. Tennis hasste sie noch heute und die Klarinette, die in irgendeinem Schrank in ihrem Elternhaus verstaubte, war auch nicht viel besser. Und wenn sie heute an den Golfclub ihres Vaters zurückdachte, erinnerte sie sich nur an alte Männer, die Zigarre rauchten und hin und wieder ein paar Abschläge machten. Im Rückblick war ihre Kindheit doch nicht so rosig gewesen, wie sie es damals geglaubt hatte. Zwar hatten Sammy und sie fast alles bekommen, was sie sich zum Geburtstag oder zu Weihnachten gewünscht hatten, doch diese ganzen Dinge hatten auf Dauer auch nicht glücklich gemacht. Das sah sie nun ein.

Eden selbst war sich sicher, dass sie sich erst so richtig hatte entfalten können, als sie aus diesem Haus ausgezogen war. Als sie allein ihrem Herzen gefolgt und getan hatte, was sie wollte und nicht, was ihr Vater ihr vorgeschrieben oder für das Beste gehalten hatte. Nein, heute war sie die Eden Marian Mahone, die sie schon immer hatte sein wollen. 

Impressum

Texte: Jana S. Morgan
Bildmaterialien: https://pixabay.com/de/
Cover: Jana S. Morgan
Tag der Veröffentlichung: 18.05.2015

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