Es war ein ganz normaler Schultag. Mimi war wieder einmal spät dran und musste sich beeilen um den Bus noch zu bekommen. Heute war Montag, das Wetter hatte sich ihrer Stimmung angepasst. Es war noch dunkel und nebelig. Keine Spur der strahlenden Sonne, obwohl es schon 8:55 Uhr war. Ihr Bus würde in drei Minuten kommen, wenn sie diesen verpasste könnte Mimi zwar noch mit dem anderen um 9:35 Uhr fahren, dann würde sie es aber nicht mehr pünktlich zum Unterricht schaffen. Eigentlich begann der Unterricht immer um Acht Uhr, aber heute fielen für Mimi die ersten beiden Stunden aus deshalb müsste sie erst um 9: 50 Uhr in der Schule sein.
Mimi rannte die letzten Meter und huschte gerade noch so in den Bus bevor sich die Türen schlossen. Etwas außer Atmen hielt sie ihr Schokoticket an den Kartenleser und ging etwas weiter nach Hinten, nachdem sie das bestätigende Piepen hörte. Die Busfahrt dauerte nicht lange, nach Zehn Minuten befand Mimi sich bereits an der Bushaltestelle in der Nähe der Schule und stieg zusammen mit ein paar Fremden, die sie zwar jeden Morgen sah, aber noch nie einen Satz mit ihnen gewechselt hatte, aus. Am Schultor warteten bereits Mimis besten Freunde auf sie, Anna und Bella noch mit dem Fahrrad. Sie waren die einzigen der Freundinnen, die mit dem Fahrrad kamen
Zusammen betraten sie den Schulhof, auf dem sich bereits einige Schüler befanden. Ihre Klasse war heute die einzige gewesen, die die ersten beiden Stunden frei hatte, alle anderen waren bereits aus der ersten Stunde entlassen worden und hatten gerade ihre erste Pause. Sie tauschten sich über das vergangene Wochenende aus und machten schon Pläne fürs nächste. Karins Eltern würden übers Wochenende weg sein und daher beschlossen sie alle zu ihr zu kommen und einen Kinoabend zu machen. Sie unterhielten sich immer noch darüber was sie alles machen könnten als es zur dritten für Mimi und ihre Klasse ersten, Stunde klingelte. Mimi seufzte und machte sich auf den Weg den anderen hinterher zu trotten. Ehrlich gesagt hatte sie gar keine Lust sich jetzt eine Stunde lang in die stickige Klasse zu setzten um dem Lehrer dabei zuzuhören wie er ihnen ein neues Thema erklärte. Gelangweilt folgte sie dem Unterricht, sie verstand schon alles und begriff wie so oft nicht warum die andern so lange brauchten es ebenfalls zu verstehen und Aufgaben einigermaßen fehlerfrei zu lösen. Nach 60 Minuten eintönigem Matheunterricht wurde Mimis Klasse in die fünf Minuten Pause entlassen, zwar nur um den Raum zu wechseln, aber selbst diese fünf Minuten reichten, um ihnen neue Energie für den Rest des Tages zu geben.
Mimi ließ sich auf den Stuhl im Bioraum nieder und wartete, dass ihr Sitznachbar auch erschien. Doch er war zu spät wie schon so viele Male. Am Anfang des Schuljahrs hatte sie noch neben Karin gesessen, doch die beiden hatten zu viel während des Unterrichts geredet und obwohl sie trotzdem gute Noten schrieben und auf Fragen antworten konnten, wurden sie auseinander gesetzt. Nun saß Mimi neben Aidan und Karin hinten alleine. Kurz nach der Umsetztaktion dachte Mimi, sie hätte das schlimmerer Los gezogen doch nach einer Weile begann sie Karin zu bemitleiden. Karin hatte niemanden zum reden, um um Hilfe zu fragen und wenn sie Partnerarbeit machten, musste sie sich stets neben den unbeliebtesten Schüler der Klasse setzten, Andreas. Er war der einzige der auch alleine saß, aber bei ihm lag es daran, dass niemand neben ihm sitzen wollte.
Während Karin also hinten alleine saß und sich in den Unterrichtsstunden, in denen die Klasse Biologie, Chemie oder Physik hatten langweilte, unterhielt Mimi sich mit Aidan und hatte sich schon bald mit ihm angefreundet. Sie waren in den Pausen zwar nie beisammen und machten auch außerhalb der Schule nichts gemeinsam, aber sie schrieben oft miteinander, manchmal auch bis spät in die Nacht. Doch heute war es anders, Mimi hatte ihn während der Ferien nicht gesehen und letzte Woche war er krank gewesen. Er schien verändert, oder ging es nur ihr so? Wann hatte sie eigentlich angefangen über ihn nachzudenken? Naja jedenfalls kam er ihr an dem Morgen viel erwachsener vor. Er machte nicht so viele Späße wie sonst und schien allgemein ernster zu sein.
Mimi fragte ihn was den passiert sei, dass er so verändert wirkte. Doch er meinte es wäre nichts passiert und selbst wenn würde es sie nichts angehen.
Es gefiel ihr nicht so abgespeist zu werden und es kränkte sie. Mimi hatte Aidan schon einige Zeit eher gesagt er könnte ihr alles anvertrauen und nun nicht eingeweiht zu werden, obwohl er doch alles von ihr wusste, machte sie traurig.
Auch die nächsten Tage verhielt sich Aidan ihr gegenüber wie einem Fremden. Er machte keine Späße mehr. Er blödelte nicht mehr im Unterricht mit ihr rum. Er sprach nicht mit ihr. Nur noch abends konnte Mimi sich mit ihm verständigen, denn er schrieb sie weiterhin um die selbe Uhrzeit an, jeden Abend. Es hatte lange gedauert bis Mimi sich daran gewöhnt hatte, doch nun schien es eine Art Routine geworden zu sein, die sie nicht mehr missen wollte. Sie freute sich den ganzen Tag auf diese paar Stunden am Abend in denen sie mit Aidan schreiben konnte. Ihren Freunden erzählte Mimi nicht davon, sie würden es nicht verstehen.
Mit zunehmender Zeit fing Mimi an sich Sorgen zu machen, Aidan schrieb immer unregelmäßiger je weiter es auf die Ferien zu ging. Fast schon so als wollte er jeglichen Kontakt zu Mimi abbrechen. Mimi hatte Angst ihn zu verlieren und traute sich daher eines Abends, als er sie wieder nicht anschrieb, den Spieß mal umzudrehen und stattdessen ihn anzuschreiben. Ihr Plan ging auf, er antwortet und sie schrieben so normal wie immer. Die nächsten Tage schrieben sie sich immer abwechselnd an, mal fing Aidan das Gespräch an, mal Mimi. Sie schrieben über alles mögliche, von Schulthemen und Fragen über Hausaufgaben, bis hin zu neuen Songs und Filmen oder auch die Hobbys der beiden. Oft bemerkten sie erst wie spät es war wenn einem der beiden schon fast die Augen zu fielen vor Müdigkeit, doch auch dann schrieben sie noch weiter bis derjenige ganz einschlief.
In dieser Zeit dachte Mimi intensiver über ihre Freundschaft mit Aidan nach. Es kam ihr vor wie ein Rätsel, Mimi fand ihn zwar nie so schlimm wie einige andere Jungs aus ihrer Klasse und war ja auch mit einigen von ihnen befreundet, aber sie hätte nie gedacht mal mit Aidan befreundet zu sein. Er schien eher ein Einzelgänger zu sein und wirkte immer eher als würde er nichts ernst nehmen und als würde eine Freundschaft mit ihm auch garnicht lange halten. Doch dann, von jetzt auf gleich, hatte er sich mit ihr abgegeben. Das kam so plötzlich das manch einer ein Schleudertrauma davon getragen hätte. Und dann auch noch ohne ersehnlichen Grund. Klar Mimi sah nicht gerade schlecht aus mit ihrer schlanken Figur, den langen ebenholzfarbenen Haaren und den braun-blauen Augen, auch dumm war sie nicht gerade, aber wirklich wahrgenommen von anderen Menschen war sie noch nie. Mimi gehörte eher zu denen die sich im Hintergrund halten und versuchen bloß nicht aufzufallen. Während Aidan so gut wie in jeder Minute um Aufmerksamkeit schrie, die er auch bekam nicht nur durch sein Benehmen sondern auch wegen seinem Aussehen. Er hatte weiß-blonde Haare und dank der Genmutation Alexandrias Genesis lila-farbende Augen. Alles an ihm schrie nur danach von sämtlichen Leuten im Umkreis von 100 Metern angestarrt zu werden.
Der letzte Schultag vor den Ferien kam und damit auch das gemeinsame Frühstück in der Klasse. Mimi war wieder spät dran und kam deshalb erst als der Tisch schon gedeckt und die ersten Brötchen schon verzehrt waren. Sie sah sich nach einem freien Sitzplatz um und entdeckte den einzigen freien Stuhl. Natürlich neben Andreas, da neben ihm ja niemand sitzen wollte. Mit gesenktem Blick ließ sich sich auf den Stuhl fallen und holte das Marmeladenglas raus, welches sie am Vortag noch mit selbstgemachter Marmelade gefüllt hatte. Neben ihr fing auf einmal jemand an zu glucksen und als sie aufsah blickte sie direkt in die lilanen Augen von Aidan, der sie belustigt ansah.
»Was ist den so lustig? « fragte Mimi vorsichtig, da sie befürchtete etwas falsch gemacht zu haben und sich so vor der ganzen Klasse blamiert zu haben. Aidan sah sie jedoch einfach nur an und machte keine Anstalten auf ihre Frage zu antworten. Mimi wiederholte ihre Frage, doch wieder ließ eine Antwort von Aidan auf sich warten. Es brachte sie zur Weißglut und sie wandte sich beleidigt, davon überzeugt kein Wort mehr mit ihm zu reden, ab. Sie hielt es jedoch keine Zehn Minuten aus, da er schon bald versuchte sie wieder zu beruhigen. Aidan sprach leise auf sie ein und überredete sie schließlich ihm nicht mehr böse zu sein.
Äußerlich hatte sich ihre Wut in Luft aufgelöst und ihre Laune hatte sich verbessert, doch innerlich kochte sie vor Wut, dass sie ihm so einfach verziehen hatte, dass sie so leicht zu manipulieren war und vor allem dass sie es nicht geschafft hatte seiner samtenen Stimme zu wieder stehen. Was sagte das nun über Mimis Gefühle Aidan gegenüber aus?
Nach dem Frühstück in der Klasse, welches über zwei Stunden dauerte durften wir nach Hause. Nun waren endlich Ferien und somit zwei Wochen lang keine Schule, keine Hausaufgaben und jeden Tag schön lange schlafen. Mimi freute mich schon riesig darauf, nur fand sie es schade dann ihre Freunde nicht so oft sehen zu können. Sie schrieb weiterhin jeden Tag mit Aidan und erfuhr noch eine Menge über ihn. Vieles wollte sie garnicht so genau wissen, da er ihr immer sympathischer wurde und sie auf gar keinen Fall mehr als Freundschaft für ihn empfinden wollte.
Mimi hatte schon viele schlechte Erfahrungen gemacht und war es Leid sich zu verlieben. Sie wollte etwas Abstand zwischen sich und Aidan bringen und wurde immer vorsichtiger in seiner Nähe, doch das war nicht nötig. Aidan machte es schon von sich aus. Die Nachrichten wurden unregelmäßiger und oft musste Mimi stundenlang auf eine Antwort warten.
Sie glaubte ihren Gefühlen entkommen zu sein und wurde zunehmend unvorsichtiger. Sie ging soweit, dass sie sogar zu einem Treffen mit Aidan ja sagte. Sie verbrachten den Tag zusammen und Mimi merkte garnicht wie die Zeit verging, bis sie auf die Uhr sah und mit schrecken feststellte, dass sie schon bald zuhause sein müsste. Sie verabschiedete sich von Aidan der verdutzt auf der Waldlichtung, auf der sie gepicknickt hatten zurück blieb. Mimi beschloss ihm später alles zu erklären und jetzt erst einmal zu gucken, dass sie pünktlich nachhause kam.
Sie schaffte es noch locker und stellte bedauernd fest, dass sie eigentlich noch etwas bei Aidan hätte bleiben können. Schnell tippte sie ein SMS und entschuldigte sich für ihre plötzliche Flucht. Er schrieb zwar , dass es nicht so schlimm sei, doch den restlichen Abend antwortete er nur kurz und knapp auf ihre Nachrichten oder ignorierte sie komplett. Es machte Mimi fertig wie sehr sie sich doch von ihm beeinflussen ließ.
Schlussendlich schaltete sie ihr Handy auf stumm und legte sich schlafen, sie hatte genug davon verletzt zu werden und schaltete nun auf stur. So schnell würde er keine Antwort mehr von ihr bekommen. Das hatte Mimi jedenfalls geplant, doch schon als sie am Morgen erwachte, auf ihr Handy sah und eine Nachricht von Aidan bemerkte, brach sie ihr Versprechen an sich selber und schrieb eine Antwort ehe sie ich aufhalten konnte. Sie seufzte einmal tief und hätte am liebsten angefangen zu weinen, wegen ihrer Inkompetenz seine Nachrichten zu ignorieren, so wie er es zu tun schien.
Je öfter sie mit Aidan schrieb desto unmöglicher wurde es ihr seine Nachrichten zu ignorieren. Mimi verzweifelte, sie bestritt garnicht mehr sich ihn Aidan verliebt zu haben, doch so wirklich wahrhaben wollte sie es immer noch nicht. Wie konnte es sein dass man sich in jemanden verliebte denn man erst seit ein paar Tagen so richtig kannte, obwohl man vorher schon 7 Jahre in die selbe Klasse gegangen war? Wie konnte es überhaupt sein, dass sie ihn nie wirklich beachtete hatte. Wenn Mimi zurück dachte hatte sie eigentlich nie ein Wort mit ihm gewechselt bevor man sie zusammen gesetzt hatte. Nicht einmal ein >Hallo<.
Und nun kam sich Mimi schon seltsam vor wenn sie nicht mindestens zwei Stunden mit ihm schrieb. Sie wurde zunehmend verweichlichter. Es blieb so gut wie nichts von der Mimi zurück, die am liebsten den ganzen Tag alleine und ohne Kontakt zu anderen war, noch nicht mal zu Freunden. Sie hatte solange gebraucht sich diese harte Schale aufzubauen und nun war sie eingeschlagen, aufgeweicht, zerstört und das alles nur wegen einem einzigen Blick aus diesen mysteriösen lila Augen.
Mimi hatte sich doch tatsächlich Hals über Kopf in Aidan verliebt... Doch würde das auch gut gehen?
Mimi versuchte garnicht mehr Aidan aus dem Weg zu gehen oder seine Nachrichten zu ignorieren, sie schaffte es eh nicht und würde es nie schaffen. Wieso wusste sie jetzt auch, aber sie ließ sich nicht darauf ein, Mimi wollte sich nicht wieder verlieben sie hatte genug von der Liebe, von Berührungen, von Küsse, von Kontakt zu anderen Menschen und am meisten vom Verletzt werden wenn am Ende doch alles schief geht und die Beziehung auseinander bricht.
Mimi hatte diese Phase schon so oft durch gemacht, schon so oft überwunden, schon so oft war sie zu weit gegangen, hatte es zugelassen, dass andere sie verletzten konnten und immer war sie es gewesen die den größten Schaden davon getragen hatte. Meist erinnerten sich diese Leute noch nicht einmal mehr daran Mimi verletzt zu haben, oft sogar nicht mehr an Mimi selbst.
Die Tage vergingen Mimi merkte immer öfters, dass sie mehr für Aidan empfand als nur Freundschaft. Doch sie verleumdete es, ignorierte das warme Kribbeln in seiner Nähe. Sie machte sich keine Mühe die rote Rose, die aus dem Samenkorn der Freundschaft gewachsen war zu pflegen. Versuchte eher noch sie zu zerstören, mit allen Mitteln. Mimi wollte es nicht wahr haben. Und als hätte Aidan dies gemerkt, schrieb er noch unregelmäßiger, jetzt nur noch jeden dritten Tag manchmal auch garnicht für eine Woche oder mehr. Es machte Mimi fertig, doch sie redete sich ein, dass es nur an der Routine lag, sie müsse sich einfach wieder daran gewöhnen nicht mehr mit ihm zu schreiben. Dann würde alles wieder wie Vorher sein und sie müsste sich keine Sorgen mehr machen.
Je seltener die Nachrichten wurden desto verzweifelter wurde Mimi, sie spürte dass dort auf jeden Fall mehr wahr als bloß Freundschaft, doch sie traute sich nicht dies auszusprechen oder gar zu denken. Es kam ihr alles so surreal vor, wie eine Liebesgeschichte aus einem Buch oder einem Film, doch ins wahre Leben passte es ihrer Meinung nach nicht. Konnte denn aus Freundschaft Liebe entstehen? War so etwas überhaupt möglich? Oder bildete sie sich das alles nur ein?
Nur in einer Sache war sich Mimi zu 100% sicher: Aidan empfand definitiv nicht das selbe für sie. Augenscheinlich schien zwar alles gut zwischen ihnen zu laufen, doch wer genauer hin sah, bemerkte die tausend Unterschiede. Sie hörte klassische Musik, er hörte Metall. Sie mochte am liebsten blau, er orange. Sein Aussehen schrie um Aufmerksamkeit, ihres war gedeckt und unauffällig. Sie war eher schweigsam und zurückhaltend, er war laut und ungehalten. Sie liebte es zu lesen und ruhigen Aktivitäten nach zugehen, er sprang am liebsten den ganzen Tag durch die Gegend. Sie liebte die stille idyllische Art der Natur, er war ein Stadtmensch. Jetzt könnte man sagen »Gegensätze ziehen sich an«, aber tun sie das auch noch wenn es so viele sind?
Mimis Freunde merkten schnell, dass etwas nicht mit ihr stimmte. Sie machten sich Sorgen und sprachen sie darauf an. Erst beteuerte Mimi, es wäre alles in Ordnung, gestand allerdings später doch alles. Mimi fühlte sich danach viel besser und hatte endlich den Mut Aidan alles zu erklären. Sie akzeptierte die Rose, schätzte sie und liebte sie von ganzem Herzen. Für sie gab es jetzt nur noch einen Schritt den sie wagen musste, Mimi musste diese Rose an die Öffentlichkeit bringen. Zwar müsste nicht gleich jeder wissen was in ihr vorging, doch eine Person müsste es auf jeden Fall erfahren: Aidan.
Mimi machte sich also auf den Weg um Aidan zu finden. Es war gerade Mittagspause und dann befand er sich meistens im überfüllten Gemeinschaftsraum der Schule. Hier tummelten sich mehrere Schüler, die zusammen saßen und sich die unglaublichsten Sachen erzählten. Mimi hatte schon sehr früh herausgefunden, dass sie nicht in diese „Welt“ passte und sich von diesem Raum ferngehalten. Binnen weniger Sekunden hatte sie den weißblonden Wuschelkopf Aidans ausgemacht und steuerte zielsicher auf ihn zu. Mit jedem Schritt wurde sie zunehmend nervöser. Und als sie nur noch wenige Meter trennten, musste sie feststellen, dass Aidan nicht alleine dort saß.
Neben ihm saß noch Gianna, die Schulschönheit. Sofort wurden Mimis Schritte langsamer, bis sie schließlich ganz stehen blieb. Nicht nur, dass er neben ihr saß und ihr verliebt in die Augen sah, Mimi konnte auch dieses wunderbare, warme Kribbeln in ihrem Bauch nicht mehr spüren.
Hatte sie die Rose zu lange ignoriert?
Mimi spürte erst, dass sie weinte als sie die salzigen Tränen spürte, wie sie ihre Wangen hinunter liefen und auf den Boden tropften. So schnell sie konnte wischte sie sich die Tränen weg und machte kehrt. Sie lief jedoch nicht direkt zurück zu ihren Freunden. Mimi wollte und konnte ihnen nicht erklären was eben vorgefallen war.
Sie hatte endlich den Entschluss gefasst Aidan alles zu sagen und zu ihrer Rose zu stehen, da war sie auch schon verblüht, ohne dass er diese Rose überhaupt zu Gesicht bekommen hatte.
Mimi schloss sich in einer Toilettenkabine ein und weinte bitterlich. Schon wieder wurde sie enttäuscht, doch diesmal war sie es die alles vergeigt hatte, es gab keine Ausreden wie »er hat dich nicht geliebt« oder »ihr passt einfach nicht zusammen«, sie hatte alles kaputt gemacht bevor es überhaupt anfangen konnte. Und nun musste sie die Konsequenzen tragen...
So wie Mimi geht es vielen, vielleicht auch dir, doch jeder muss sich trauen zu dem zu stehen, was er fühlt. Auch wenn ich ehrlich gesagt kein gutes Beispiel dafür bin ._.'
Und ganz wichtig, diese Geschichte ist zwar komplett erfunden und hat keinerlei Bezug auf reale Personen, Orte oder Gegebenheiten, aber ich glaube so oder so ähnlich könnte diese Situation tatsächlich im wahren Leben vorkommen.
glG Neko♥
Texte: Alles frei erfunden!
Tag der Veröffentlichung: 16.03.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Danke an lenobiashinigami für die Korrektur :* ♥
Und ebenfalls Danke an denjenigen der mir den anonymen »Auftrag« gegeben hat zu diesem Thema eine Kurzgeschichte zu schreiben ;*