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Bis du wiederkommst

Die Sonne sank langsam immer tiefer, immer näher an den Rand des Horizonts und somit aus meinem Blickfeld. Ich sah zu den Wolken auf, die von der Sonne in wunderschöne Orange- und Rottöne getunkt wurden, eine einzelne Träne löste sich und kullerte meine Wange runter. Ihr folgten weitere, bis ich schließlich weinend auf der Wiese hockte, auf der ich sonst nur in der Begleitung von Alex war.

Alexander... ich hatte ihn nie bei seinem vollen Namen genannt, weil er es nicht wollte. Doch jetzt war er nicht hier um mit mir spaßeshalber zu schimpfen, ich solle ihn nicht so nennen. Ich erinnerte mich an den Tag, an dem er mich verlassen musste und meinte wieder sein Lachen zu hören, die Liebesschwüre, die er mir gab, das Versprechen mich niemals zu verlassen, welches er dann doch nicht einhalten konnte.

Ich richtete mich auf und bückte mich nach dem wichtigsten Gegenstand in meinem Leben, eine kleine Rose aus Glas. Das letzte Geschenk von ihm. Schritt für Schritt machte ich mich auf den Weg, zu dem Ort den ich schon vor einem Monat hätte aufsuchen sollen. Ich hatte mich jedoch nie getraut.

Auf dem Weg dorthin machte ich bei einem Blumenladen halt und kaufte eine einzelne tiefrote Rose. Sie war perfekt dafür geeignet, sie hätte ihm gefallen.

Eine viertel Stunde später öffnete ich das große Eisentor, welches mich von meinem Ziel trennte und ging den schmalen Kiesweg entlang, den ich schon vor etwas über einem Monat genommen hatte. Wieder liefen Tränen meine Wange herunter und tropften lautlos auf den Boden.

An meinem Ziel angekommen, hockte ich mich hin und legte die Rose zu Boden, eine Träne landete auf ihr und glänze im allerletzten Licht der Sonne. Ich zündete eine Kerze an und las die Inschrift:


Bis wir uns Wiedersehen

Alexander Schmitt

*12. 04. 1995 †27. 06. 2013

Impressum

Bildmaterialien: by Jennifer S.
Tag der Veröffentlichung: 10.09.2013

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