Ich sitze in unserem Garten, die Sonne scheint wärmend auf meine, durch Poolwasser gekühlte Haut und höre den Vögeln beim singen zu. Langsam öffne ich mein Augen und schaue in den strahlend blauen Himmel, an dem nur einzelne Schönwetterwolken hängen. Die Wolken sind so weich und flauschig, dass ich mich am liebsten in eine hineingelegt hätte, auch wenn ich weiß, dass das nicht geht. Ich sehe mir die Wolken genauer an und erkenne eine Wolke, die aussieht wie ein Fisch und eine in der Form von einem Herzchen. Gleich wird der Fisch das Herzchen verschlingen. Nach dem die eine Wolke die andere komplett getilgt hat fangen sie an mich zu langweilen, also schaue ich mich im Garten nach einem besseren Blickfang um. Ich entdecke eine Spinne ,die voller Hingabe und trotz des warmen, schwülen Wetters ihr Netz spinnt. Gespannt sehe ich zu wie sie immer mehr Faden miteinander verbindet, das Netz immer größer werden lässt und ein wahres Kunstwerk erschafft. Kaum hat sie den letzte Faden gespannt und ist in ein Versteck hinter einem Blatt gehuscht landet auch schon eine kleine Fliege in dem Netz und bleibt prompt an einem klebrigen Faden hängen. Bevor die Spinne sich auf sie stürzen und sie in einen, aus klebrigen Fäden bestehenden, Kokon wickeln kann sehe ich weg und entdecke einen Rasensprenger. Kaum 10 Sekunden später springe ich schon durch die Wasserstrahlen, die eigentlich zum Wässern des Rasens gedacht sind. Durch das Wasser zu springen, als wäre ich noch ein Kleinkind, macht riesigen Spaß ist aber auf Dauer bei dieser Hitze auch ziemlich anstrengend. Nach einer Zeit bin ich vollkommen ausgepowert und lasse mich da, wo ich grade stehe ins Gras fallen. Neugierig beobachte ich wie ein einzelner Tropfen langsam an einem Blatt runter fließt, sich dann mit einem zweiten zusammen tut, um noch ein weiteres Stückchen runter, näher an den Boden ran, zu kommen. Langsam lehne ich mich nach hinten, bis ich komplett auf dem Rücken liege und gen Himmel schaue. Da ich unter einem Baum liege sehe ich nun keine Flauschwolken mehr sondern die Sonne, wie sie wunderhübsch zwischen den Blättern des Baumes hindurch scheint, es ist eine Buche. So bleibe ich liegen bis ich merke, dass es allmählich kälter wird und die Sonne schon Richtung Horizont davon gleitet, um den Himmel dann in wunderschöne Rot-, Orange- und Pink-Töne zu tauchen. Ich bleibe noch eine Weile da liegen ,wo ich mich befinde, bis auch der letzte Singvogel sein Lied beendet hat und die Nachtigall ihres angefangen hat. Langsam stehe ich auf und gehe Richtung Terrassentür, auf halben Weg sehe ich noch ein letztes mal für heute gen Himmel und beobachte wie die Sonne die kleinen Flauschwolken in die Farben der untergehenden Sonne taucht. Drinnen schließe ich die Terrassentür und lasse die Rollos runter. Danach schleiche ich mich nach oben und ziehe meine Rollos hoch um noch etwas frische Luft ab zu bekommen. So liege ich jetzt da, ausgestreckt auf meinem Bett mit weit geöffnetem Fenster, als es anfängt zu regnen. Enttäuscht gehe ich ans Fenster um es zu schließen, lass es dann aber noch offen um ein letztes mal die frische Luft von draußen einatmen zu können, die jetzt durch den Regen viel sauberer riecht. Um ja genug Luft zu bekommen Beschließe ich das Fenster doch noch offen stehen zu lassen und ziehe lediglich die Rollos ein wenig herunter. Mit schweren Gliedern falle ich ins Bett, sinke dann langsam in mein Kissen und atme tief ein und aus. Ich schließe die Augen und denke noch einmal über den ganzen Tag nach, der mir viel zu schnell vergangen ist. Wie kann es sein, dass ein so schöner Tag so kurz ist und ein Tag an dem alles schief läuft einem so lange vorkommt? Mit dieser Frage im Kopf und einem Lächeln auf den Lippen schlafe ich glücklich ein und freue mich schon auf viele weitere wunderschöne Tage in den Ferien.
Tag der Veröffentlichung: 23.07.2013
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