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AUTORENINTERVIEW

 

Liebe Freunde der KG-Gruppe. Viele von euch nehmen regelmäßig an unseren Wettbewerben teil, lesen und bewerten die eingereichten Geschichten und haben auch den einen oder anderen User auf ihrer Freundschaftsliste.

So wird man über neue Veröffentlichungen informiert und liest auch mal zwischendurch auf der Seite seiner Freunde.

Da wir allerdings alle auch selber schreiben, bleibt oft nicht genug Zeit, um sich mit einzelnen Freunden auszutauschen, zumal die Liste der Freunde immer länger wird.

 

Aus diesem Grund haben wir die Autorenpresse ins Leben gerufen. Wir möchten euch hier einzelne Autoren besser vorstellen. Euch einen kleinen Einblick darüber verschaffen, wer hinter dem Usernamen steht und welche Beweggründe ihn zum Schreiben der unterschiedlichsten Texte gebracht hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesem Sinne freuen wir uns, euch heute

 

MARTINA HOBLITZ

 

Erstplatzierte im September-Kurzgeschichten-Wettbewerb zum Thema „Wohnmobil“ etwas näher vorstellen zu dürfen.

 

Hallo Martina, würdest du uns bitte etwas über dich erzählen?

 

Ich bin 57 Jahre alt, seit 38 Jahren meist glücklich verheiratet, habe eine dementsprechend alte Tochter, die im Buchhandel tätig und meine größte Kritikerin ist.

Meine Hobbys sind: Schreiben, Zeichnen, Lesen, TV. In der Reihenfolge, und zum Kummer meines Mannes gehört die Hausarbeit nicht dazu.

 

Ich schreibe mir gern alles Schwere von der Seele – das Leichte aber bewahre ich mir in meinem Herzen – und morgen beginne ich wieder ein ganz neues Kapitel“

Mit diesem Spruch empfängst du deine Besucher auf deinem Profil bei BX. Ist das deiner Feder entsprungen?

 

Der Profil-Spruch stammt von meiner ehemaligen 'Managerin', aber die Zeichnungen sind von mir.

 

Das Buch, mit dem du im Wettbewerb die Leser begeistern konntest, heißt „Wer wirft den 1. Stein“. Erzählst du uns bitte, um was es in dieser Geschichte geht?

 

In der Geschichte „Wer wirft den 1. Stein“ handelt es sich um eine Prostituierte, die ihrem Gewerbe in einem Wohnwagen nachgeht, der auf einem Parkplatz in der Nähe eines Dorfes steht, und deren Einwohnern sie ein Dorn im Auge ist.

 

Wie bist du auf die Idee gekommen, das Thema auf diese Weise umzusetzen?

 

Bei dem Wort "Wohnmobil" dachte ich spontan an einen Bericht im TV über Prostituierte.

 

Wie lange brauchst du für so eine Geschichte?

 

Für die Geschichte habe ich einen Nachmittag gebraucht.

 

Endlich mal ein Autor mit Mut zu was anderem, Neuem. Fernab von den ewig angestaubten Schreibern mit ihren zensierten und kastrierten Büchern. Klasse geschrieben! Ab in meine Favoritenliste :-)“

Tja, wer irgendwie anders ist und nicht ins Bild passt, der ist verdächtig!

Schöne Geschichte mit einem cleveren Pfarrer als Problemlöser.“

Wiedermal eine tolle Geschichte, spannend und direkt aus dem Leben gegriffen.“

Ein kleiner Auszug aus den Kommentaren zu deiner Geschichte. Was ist das für ein Gefühl, solch positive Resonanz für ein Buch zu erhalten?

 

Sagen wir mal so, ich freue mich natürlich riesig über jeden positiven Kommentar, bedenke dabei aber auch, wer ihn verfasst hat. Es ist für mich ein Unterschied, ob Freunde oder Fremde beurteilen. In diesem Zusammenhang möchte ich mal eine 1-Stern-Rezension bei Amazon erwähnen, und zurzeit gerade zu meinem Verkaufsrenner: „Nur eine schwache Stunde“. Habe ich mich darüber geärgert? Nein, köstlich amüsiert.

 

Wusstest du schon immer, dass du eines Tages Bücher/Romane schreiben möchtest, oder hat sich das erst später aus einer zufälligen Begebenheit ergeben?

 

Wie ich zum Schreiben gekommen bin, habe ich mal in einem Essay mit dem Titel „Das kleine rote Ringbuch“ verarbeitet. Schuld war meine damalige Deutschlehrerin. Leider hat sie meinen 'Erfolg' nicht mehr miterlebt!

 

Wie hast du dich gefühlt, kurz nachdem du zum ersten Mal auf „Buch jetzt veröffentlichen“ gedrückt hast?

 

Leider habe ich nicht zuerst auf den Knopf ''Buch veröffentlichen“ gedrückt. Das war meine damalige Managerin. Allerdings war es ein unbeschreibliches Gefühl, als ich meinen ersten Print in Händen hielt.

 

Wann schreibst du am liebsten? Des Nachts, wenn alles schläft, oder doch lieber am Tag?

 

Ich habe keine bestimmten 'Schreibzeiten'. Aber ich habe immer und überall ein Heft und Kuli dabei, denn ich schreibe all meine Sachen handschriftlich vor. Und ich brauche zum Schreiben eine Geräuschkulisse, entweder Radio oder TV. Sogar tobende Kinder auf einer Familienfeier. ;-)

 

 

Gibt es etwas, dass sich bei deinen Büchern gleicht? Ein sogenannter roter Faden, der sich durch deine Geschichten zieht?

 

Durch meine Geschichten zieht sich nicht direkt ein roter Faden. Obwohl meine 'Fans' behaupten, ich habe einen gewissen Wiedererkennungswert. Natürlich spielt die Liebe in all ihren Facetten die Hauptrolle. Allerdings schreibe ich keine Erotik, mit den Ausdrücken und Benennungen gewisser Körperteile habe ich da so meine Schwierigkeiten. (grins) Und ein Schuss Humor darf nicht fehlen. Und immer ist ein Happy End garantiert.

 

Auf deinem Profil findet man nicht weniger als 121 Bücher. Überwiegend im Bereich Liebe und Kurzgeschichten. Warum sind ausgerechnet diese beiden Genres deine bevorzugten Favoriten?

 

Ich habe mich entgegen aller Widersprüche auf dieses Genre festgelegt, denn dazu hat mir meine damalige Deutschlehrerin von Anfang an geraten.

 

Wer inspiriert dich beim Schreiben? Hast du einen bevorzugten Autor, dessen Bücher du verschlingst?

 

Inspiriert werde ich durch ganz unterschiedliche Dinge. Das kann nur ein einziger Name sein, oder irgendein Ausspruch. Z. B. als mein Onkel erfuhr, welche Art von Romanen ich schreibe, kam von ihm der Ausspruch: „Ach, so in dem Sinn: Und Frau Gräfin lächelt kühl!?“

Schon hatte ich den Titel für den 2. Band meiner Herz-Dame-Reihe.

 

Hast du bereits einen festen Plan in deinem Kopf, wenn du anfängst, deine Geschichte zu Papier zu bringen, oder schreibst du einfach mal drauf los und lässt dich überraschen, was am Ende dabei rauskommt?

 

Nein, ich habe keinen bestimmten Plan. Ich setze mich nicht vor den PC und nehme mir vor, jetzt schreibe ich mal 200 Worte. Das kommt alles ganz spontan. Ist mir schon mal nachts um 2 Uhr passiert, während mein Mann selig neben mir schnarchte. Ja, ich habe auch am Bett Block und Stift liegen! - Und ich habe in einer einzigen Nacht 19(!) Bilder gezeichnet, als meine Tochter mir den Vorschlag machte, die Cover zu meinen Romanen doch selbst zu malen. Meine damalige Managerin war nicht so begeistert davon, aber inzwischen sind meine Bildchen schon so eine Art Markenzeichen von mir.

 

Kommt es auch mal vor, dass du mit dem Ergebnis überhaupt nicht zufrieden bist und für dich entscheidest, eine Geschichte nicht beim Wettbewerb einzureichen, sondern sie lieber brach auf deiner Festplatte liegen zu lassen?

 

Ja, es ist schon vorgekommen, dass mir eine erdachte Geschichte plötzlich nicht mehr so gefiel. Da habe ich sie einfach ruhen lassen und zwischendurch etwas Anderes geschrieben. Und irgendwann habe ich sie dann doch beendet.

 

Hat sich für dich viel verändert, seit du mit dem Schreiben angefangen hast?

 

Sicher hat sich mein Leben verändert, seit ich so viel schreibe. Vor allem, wenn man den Grund dafür sieht. Es ist nämlich so eine Art Therapie für mich. Um es mal ehrlich zu sagen: Ich bin trockene Alkoholikerin! Und je mehr ich mich oute, umso stabiler werde ich.

 

Was war der witzigste Fehler, den du in einem deiner Geschichten gefunden hast?

 

Da fällt mir im Zusammenhang mit meiner Herz-Dame-Reihe nur ein, dass ich das Familienoberhaupt, die alte Gräfin beinah unsterblich gemacht hätte. Ich ließ sie dann doch kurz nach ihrem 100.Geburtstag sterben. *grins*

 

Du bist von Sternzeichen Fisch. Diese gelten als hilfsbereit, mitfühlend, idealistisch, kreativ, tolerant, bescheiden und sinnlich. Beeinflussen dich diese Eigenschaften beim Schreiben?

 

Das sagt auch mein Sternzeichen aus. Fische haben in jeder Hinsicht nah am Wasser gebaut. Ob sich das auf mein Schreiben auswirkt, kann ich nicht beurteilen. Allerdings wird behauptet, ich schreibe sehr gefühlvoll. Naja …

 

In welchen Gruppen bist du auf BX am aktivsten?

 

Was die BX-Gruppen angeht, habe ich mich erst sehr spät entschlossen, überhaupt irgendwo beizutreten. Ich glaube, da war ich schon ein Jahr hier. Angefangen mit der Gruppe Biografisches, dann die Kurzgeschichten-Gruppe, schließlich hat mich eine Freundin zur Teilnahme an einer Drabble-Gruppe und eine andere Freundin zur Teilnahme an einer Gedichte-Gruppe überredet.

 

Wie hältst du es mit deiner Freundesliste? Wer darf dir eine FA schicken?

 

Und schon kommen wir zur Freundesliste. Ich selbst habe noch nie eine FA gestellt, ich will mich niemandem aufdrängen. Und bei der Annahme meinerseits spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst, was weiß ich über die Person, kenne ich Bücher von ihr, wie ist ihr Schreibstil? Mein erster Blick fällt auf das Profil des Antragstellers. Wenn das nicht viel aussagt, zögere ich und hake nach. Auch wenn die Freundesliste desjenigen sehr umfangreich ist, macht mich das stutzig. Deshalb ist meine Freundesliste auch sehr übersichtlich. Außerdem verbinde ich mit der Annahme mein persönliches Geständnis bzgl. meines Alkoholproblems. Tatsächlich haben darauf schon einige ihre FA zurückgezogen.

 

Hast du auch Bücher im Verkauf?

 

Bücher im Verkauf: 40 als E-Book und 30 als Print.

 

Über BX oder über einen Verlag?

 

Über BX veröffentliche ich meine Geschichten als E-Books, Und durch CreateSpace veröffentliche ich bei Amazon als Print.
Ich habe auch schon mal mit einem Verlag, der Heftchenromane druckt, Kontakt aufgenommen. Aber die Voraussetzungen, als Verlagsautor zu arbeiten, sind mir zu suspekt. Da wird mir vorgeschrieben, in welchem Format ich meine Romane schreiben soll, sogar zum Inhalt wollen sie ihren Senf dazu geben. Und obwohl ich schon sehr schnell schreiben kann, sind mindestens 2 Romane pro Monat gefragt.
Zwar hätte ich dann ein festes Honorar, aber doch sehr zum Preis meiner künstlerischen Freiheit. 

 

Nennst du uns Bücher, die du veröffentlicht hast?

 

Da bestimmte Bücher zu nennen, fällt schwer. Ich habe als E-Book 40 im Verkauf und als Print 30.
Allerdings, mein absoluter Renner bei den E-Books ist der Roman „Nur eine schwache Stunde“. Das ist die Geschichte einer Lehrerin an einem Mädchenpensionat, die sich in den älteren Bruder einer Schülerin verliebt.
Mein persönlicher Liebling ist der Roman „Der Himmel lacht dazu“, die Liebesgeschichte zwischen der Nichte eines Dorfpfarrers und einem Zirkusclown.
Und natürlich meine 5-bändige Familiengeschichte, die Herz-Dame-Reihe.

 

Bist du auch noch in anderen Self-Publisher Foren?

 

Nein, das bin ich nicht.

 

Findet man dich auch auf Facebook oder Twitter?

 

Nein, auch das nicht.

 

Hast du eine eigene Homepage oder einen Blog?

 

Hatte ich einmal, aber jetzt nicht mehr.

 

Wirbst du dort für deine Bücher?

 

Diese Frage erübrigt sich.

 

Ein guter Autor, heißt es, baut während der Schreibphase eine Bindung zu seinem Protagonisten auf. Wenn du dir einen aussuchen könntest, und dieser dann für zwei Stunden zum Leben erwachen würde, um mit dir einen Kaffee trinken zu gehen, wen würdest du wählen?

 

Und ich kann erst richtig losschreiben, wenn ich mich regelrecht selbst in meine Protagonisten verliebt habe.

 

Was ist dein Lieblingsspruch/Zitat?

 

„Ich schreibe mir gern alles Schwere von der Seele – das Leichte aber bewahre ich mir in meinem Herzen – und morgen beginne ich wieder ein ganz neues Kapitel“

 

Gibt es etwas, das du uns gerne noch sagen möchtest?

 

Schlusswort: Ich erhebe den Anspruch, meine Leser gut zu unterhalten und vom schnöden Alltag abzulenken. Ich bezeichne meine Literatur selbst als "Groschenroman" und stehe dazu.

 

 

Liebe Martina – herzlichen Dank für das angenehme Gespräch. Es hat wirklich Spaß gemacht, sich mit dir zu unterhalten. Wir wünschen dir viel Erfolg mit deinen Büchern und dass wir noch oft von dir zu lesen bekommen.

 

Phil Humor/Traumfaenger

 

Autorenpresse der KG-Gruppe

 

 

 

 

 

Und zum Abschluss noch

 

 

 

 

UNSER QUICKIE – 5 Fragen – 5 Sekunden

 

 

 

 

1. Wann ist für dich ein Tag perfekt?

 

Wenn ich all das schaffe, was ich mir vorgenommen habe.

 

2. Für was bist du dankbar?

 

Für meine Gesundheit und für mein Talent.

 

3. Mr. Bean oder Sean Connery? Wer dürfte dich eher auf einen Kaffee einladen?

 

Sean Connery. Ich behaupte zwar, Humor zu haben, aber Mr. Bean ist mir zu albern.

 

4. Wen würdest du mitnehmen, wenn du morgen auf den Mond fliegen könntest?

 

Natürlich meinen Mann. Vielleicht noch meine Tochter, wenn sie will.

 

5. Welches Buch ist dir deiner Meinung nach am besten gelungen?

 

Eigentlich kein Spezielles. Aber mein Lieblingskind ist meine 5-bändige Herz-Dame-Reihe.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 20.11.2017

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Interview ist dem Kurzgeschichten-Wettbewerb gewidmet sowie unserer September-Siegerin Martina Hoblitz

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